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Title:
ROBOT GRIPPER AND METHOD FOR OPERATING A ROBOT GRIPPER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/193339
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a robot gripper (100) and a method for operating such a robot gripper (100). The robot gripper (100) according to the invention comprises: an electric motor AE (101) which drives an output drivetrain AS (103) via a transmission (102), wherein the output drivetrain AS (103) comprises at least two functional elements WE1 and WE2; the following sensors (104): a position sensor for detecting a position q of the electric motor AE (101), a torque sensor, which is connected between the transmission (102) and the output drivetrain AS (103), for detecting an output torque τ AS of the output drivetrain AS (103); and a current sensor for detecting the motor current I AE of the electric motor AE (101); and a control unit (107) for open-loop/closed-loop control of the electric motor (101) on the basis of a specified dynamic model of the robot gripper, the measured sensor data: q AE , τ AS , I AE and a target value provided at an interface (111) of the robot gripper, wherein the target value is a target position q SOLL or a target speed (formula (A)) or a target acceleration (formula (B)) or a target torque τ SOLL of the electric motor AE (101) or of the output drivetrain AS (103).

Inventors:
ROKAHR TIM (DE)
SPENNINGER ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/057541
Publication Date:
October 01, 2020
Filing Date:
March 19, 2020
Export Citation:
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Assignee:
FRANKA EMIKA GMBH (DE)
International Classes:
B25J9/16; B25J15/02
Foreign References:
JP2004082243A2004-03-18
CN110842952A2020-02-28
JP2010269397A2010-12-02
Other References:
AJOUDANI ARASH ET AL: "Reflex control of the Pisa/IIT SoftHand during object slippage", 2016 IEEE INTERNATIONAL CONFERENCE ON ROBOTICS AND AUTOMATION (ICRA), IEEE, 16 May 2016 (2016-05-16), pages 1972 - 1979, XP032908414, DOI: 10.1109/ICRA.2016.7487344
CHEN ZHAOPENG ET AL: "Cartesian Impedance Control on Five-Finger Dexterous Robot Hand DLR-HIT II with Flexible Joint", 10 November 2010, INTERNATIONAL CONFERENCE ON FINANCIAL CRYPTOGRAPHY AND DATA SECURITY; [LECTURE NOTES IN COMPUTER SCIENCE; LECT.NOTES COMPUTER], SPRINGER, BERLIN, HEIDELBERG, PAGE(S) 1 - 12, ISBN: 978-3-642-17318-9, XP047441016
Attorney, Agent or Firm:
RÖSLER, Frank (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Robotergreifer (100) aufweisend:

einen Elektromotor AE (101 ), der über ein Getriebe (102) einen

Abtriebsstrang AS (103) antreibt, wobei der Abtriebsstrang AS (103) zumindest zwei Wirkelemente WE1 und WE2 aufweist,

folgende Sensoren (104):

einen Positionssensor zur Erfassung einer Position qAE des Elektromotors AE (101 ),

- einen zwischen Getriebe (102) und Abtriebsstrang AS (103) geschalteten Drehmomentsensor zur Erfassung eines Abtriebsmoments TAS des Abtriebsstrangs AS (103); und

- einen Stromsensor zur Erfassung eines Motorstroms IAE des Elektromotors AE (101 ), und

eine Steuereinheit (107) zur Steuerung/Reglung des Elektromotors AE (101 ) auf Basis

- eines vorgegebenen Dynamikmodells des Robotergreifers

der gemessenen Sensordaten: qAE TAS , IM und

- eines an einer Schnittstelle (1 1 1 ) des Robotergreifers bereitgestellten Sollwertes, wobei der Sollwert eine Soll-Position qS0LL oder eine Soll-

Geschwindigkeit qS0LL oder eine Soll-Beschleunigung qS0LL oder ein Soll- Moment TSOLL des Elektromotors AE (101 ) oder des Abtriebsstrangs AS (103) ist.

2. Robotergreifer (100) nach Anspruch 1 ,

bei dem die Wirkelemente WE1 und WE2 lösbar-fest mit dem Abtriebsstrang AS (103) verbunden sind.

3. Robotergreifer (100) nach einem der Ansprüche 1 oder 2,

bei dem die Steuereinheit (107) derart ausgeführt und eingerichtet ist, dass sie zur Steuerung/Regelung des Elektromotors AE (101 ) einen Störgrößenbeobachter, insbesondere einen Leistungsbeobachter oder einen Impulsbeobachter oder einen Geschwindigkeitsbeobachter oder einen Beschleunigungsbeobachter, nutzt.

4. Robotergreifer (100) nach Anspruch 3,

bei dem die Steuereinheit (107) den Störgrößenbeobachter zur

Reibungskompensation und/oder zur Verschleißkompensation des Systems:

Elektromotor AE (101 ) - Getriebe (102) - Abtriebsstrang AS (103) nutzt.

5. Robotergreifer (100) nach Anspruch 4,

bei dem die Steuereinheit (107) einen Regler mit Drehmomentrückführung aufweist.

6. Roboter oder Humanoid mit einem Robotergreifer (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 5.

7. Verfahren zum Betrieb eines Robotergreifers (100), wobei der Robotergreifer (100) aufweist:

einen Elektromotor AE (101 ) der über ein Getriebe (102) einen Abtriebsstrang AS (103) antreibt, wobei der Abtriebsstrang AS (103) zumindest zwei Wirkelemente WE1 und WE2 aufweist,

folgende Sensoren (104): einen Positionssensor zur Erfassung einer Position qAE des Elektromotors AE, einen zwischen Getriebe (102) und Abtriebsstrang AS (103) geschalteten Drehmomentsensor zur Erfassung eines

Abtriebsmoments TAS des Abtriesstrangs AS (103) und einen Stromsensor zur Erfassung des Motorstroms IAE des Elektromotors AE (101 ), und eine Steuereinheit (107) zur Steuerung/Regelung des Elektromotors AE (101 ), mit folgenden Schritten:

Vorgeben (201 ) eines Dynamikmodells des Robotergreifers (100), Messen und Bereitstellen (202) der Sensordaten: qm , TAS , IAE

an einer Schnittstelle des Robotergreifers (100) Bereitstellen (203) zumindest eines Sollwertes, wobei der Sollwert eine Soll-Position qS0LL oder eine Soll-Geschwindigkeit qS0LL oder eine Soll-Beschleunigung qS0LL oder ein Soll-Moment TSOLL ist, und

Steuern/Regeln (204) des Elektromotors AE (101 ) abhängig von dem Dynamikmodell, den Sensordaten: q , TAS , und dem zumindest einen Sollwert.

8. Verfahren nach Anspruch 7,

bei dem zur Steuerung/Regelung des Elektromotors AE (101 ) ein

Störgrößenbeobachter, insbesondere ein Leistungsbeobachter oder ein

Impulsbeobachter oder ein Geschwindigkeitsbeobachter oder ein

Beschleunigungsbeobachter benutzt wird.

9. Verfahren nach Anspruch 8,

bei dem der Störgrößenbeobachter zur Reibungskompensation und/oder zur Verschleißkompensation des Systems: Elektromotor AE (101 ) - Getriebe (102) - Abtriebsstrang AS (103) benutzt wird.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9,

bei dem durch eine Drehmomentrückführung in einem Regler der Steuereinheit (107) eine Skalierung einer Trägheit des Elektromotors AE (101 ) erfolgt.

Description:
Robotergreifer und Verfahren zum Betrieb eines Robotergreifers

Die Erfindung betrifft einen Robotergreifer.

Robotergreifer (auch genannt:„Greifer“ oder„Greifsystem“ oder„Effektor“ oder „Endeffektor“) sind im Stand der Technik bekannt. Robotergreifer sind typischerweise am distalen Ende von Robotermanipulatoren angeordnet und übernehmen Aufgaben, wie das Greifen und/oder Halten von Objekten/Werkzeugen.

Ein Robotergreifer umfasst typischerweise eine Antriebseinheit, einen Abtriebsstrang (auch genannt: kinematisches System), der Wirkelemente bewegt, eine mechanische Schnittstelle zum lösbar-festen Verbinden der Robotergreifer beispielsweise mit einem Robotermanipulator, eine Energie-Schnittstelle zur Zuführung einer für den Betrieb des Robotergreifers erforderlichen Energie, sowie eine Steuersignal-Schnittstelle zur

Zuführung von Steuersignalen (bspw. von einer zentralen Robotersteuereinheit).

Wirkelemente sind diejenigen Elemente des Robotergreifers, die beim Greifen und Halten eines Objekts einen direkten Kontakt zu dem Objekt haben und dabei eine Greifkraft auf das Objekt ausüben können. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie ein Robotergreifer ein Objekt halten kann. Man unterscheidet hierbei bspw. unterschiedliche Wirkpaarungen: Kraftpaarung, Formpaarung, Stoffpaarung. Weiterhin gibt es eine Vielzahl von

Ausgestaltungen der Wirkelemente selbst, beispielsweise als Greiferbacke (bei einem Parallelbackengreifer) oder als mehrgliedrigen Finger (bei einer künstlichen Hand).

Die Antriebseinheit erzeugt die für den Greif- oder Haltevorgang benötigte

Bewegungsenergie. Die Antriebseinheit treibt den Abtriebsstrang an und erzeugt somit entsprechende Bewegungen der Wirkelemente. Dadurch wird das Öffnen, Schließen und Halten eines Objekts durch den Robotergreifer möglich.

Der Abtriebsstrang dient zum Übertragen der von der Antriebseinheit erzeugten

Bewegungsenergie zu den Wirkelementen. Er überführt somit eine Bewegung der Antriebseinheit in eine Abtriebsbewegung des Robotergreifers, d.h. in eine entsprechende Bewegung der Wirkelemente. Die Aufgabe der Erfindung ist es, einen Robotergreifer bereitzustellen, mit dem ein „feinfühligeres“ Greifen und Halten von Objekten möglich ist.

Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, sowie der Erläuterung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren dargestellt sind.

Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft einen Robotergreifer aufweisend: einen

Elektromotor AE, der über ein Getriebe einen Abtriebsstrang AS antreibt, wobei der Abtriebsstrang AS zumindest zwei Wirkelemente WE1 und WE2 aufweist, weiterhin aufweisend folgende Sensoren: einen Positionssensor zur Erfassung einer Position q M des Elektromotors AE, einen zwischen Getriebe und Abtriebsstrang AS geschalteten Drehmomentsensor zur Erfassung eines Abtriebsmoments T AS des Abtriebsstrangs AS, und einen Stromsensor zur Erfassung des Motorstroms I AE des Elektromotors AE; und eine Steuereinheit zur Steuerung/Regelung des Elektromotors AE auf Basis eines vorgegebenen Dynamikmodells des Robotergreifers, der gemessenen Sensordaten: q^ , T AS , I A u und eines an einer Schnittstelle des Robotergreifers bereitgestellten Sollwertes, wobei der Sollwert eine Soll-Position q S0LL oder eine Soll-Geschwindigkeit q S0LL oder eine Soll-Beschleunigung q SOLL oder ein Soll-Moment T SOLL des Elektromotors AE oder des Abtriebsstrangs AS ist.

Die Antriebseinheit erzeugt eine Bewegung, insbesondere eine translatorische und/oder eine rotatorische Bewegung. Diese Bewegung wird über den Abtriebsstrang AS zum Antrieb der Wirkelemente WE1 , WE2 genutzt.

Der Abtriebsstrang AS (auch genannt: kinematisches System) überträgt die von der Antriebseinheit AE erzeugte mechanische Bewegung auf ein oder mehrere Wirkelemente WE n , sodass sich diese entsprechend bewegen. Zur mechanischen Realisierung des Abtriebsstrangs AS in einem Robotergreifer sind im Stand der Technik eine Vielzahl von Realisierungen bekannt. Der Steuereinheit stehen vorteilhaft zur Steuerung des Elektromotors M folgende Größen zur Verfügung: ein geschätztes Motormoment (= I AE ‘Drehmomentkonstante), die Motorposition q M , die Motorgeschwindigkeit q M als Zeitableitung von q AE (oder über einen zusätzlichen Motorgeschwindigkeitssensor) und das gemessene Drehmoment T AS im Abtriebsstrang AS.

Der vorgeschlagene Robotergreifer erlaubt eine genauere und sensiblere Kraftmessung (d.h. eine Messung der Kräfte mit verbesserter Auflösung), Kraftregelung und

Kraftüberwachung der von den Wirkelementen WE1 und WE2 aufgenommenen bzw. übertragenen Kräfte. Insbesondere die zusätzliche Drehmomentmessung T AS zwischen

Getriebe und Abtriebsstrang AS erhöht die Feinfühligkeit bzw. Genauigkeit der

Kraftmessung gegenüber den im Stand der Technik bekannten Robotergreifern.

Eine vorteilhafte Weiterbildung des vorgeschlagenen Robotergreifers zeichnet sich dadurch aus, dass der Robotergreifer ein Gehäuse aufweist, in das der Elektromotor AE, das Getriebe, die genannten Sensoren und die Steuereinheit integriert sind, wobei die Wirkelemente WE1 und WE2 das Gehäuse überragen.

Vorteilhaft weist der Abtriebsstrang AS einen Riemen, insbesondere einen Zahnriemen auf. Vorteilhaft sind die Wirkelemente WE1 und WE2 lösbar-fest mit dem Abtriebsstrang AS verbunden. Dadurch sind die Wirkelemente austauschbar und entsprechend an eine spezielle Aufgabenstellung anpassbar.

Das Dynamikmodell wird vorteilhaft zur Kompensation von in dem System: Elektromotor AE - Getriebe - Abtriebsstrang AS auftretenden Reibungseffekten und/oder Verschleiß- Effekten genutzt. Das Dynamikmodell ist ein mathematisches Modell welches das (ideale) dynamische Zusammenwirken der genannten Komponenten des Robotergreifers beschreibt. Auftretende Abweichungen durch Verschleiß und/oder Reibung lassen sich durch eine Implementierung eines Störgrößenbeobachters ermitteln bzw. erkennen.

In einer vorteilhaften Weiterbildung des vorgeschlagenen Robotergreifers nutzt daher die Steuereinheit zur Steuerung/Regelung des Motors, insbesondere zur

Reibungskompensation bzw. Verschleißkompensation, einen Störgrößenbeobachter, insbesondere einen Leistungsbeobachter oder einen Impulsbeobachter oder einen Geschwindigkeitsbeobachter oder einen Beschleunigungsbeobachter.

Eine vorteilhafte Weiterbildung des vorgeschlagenen Robotergreifers zeichnet sich dadurch aus, dass die Steuereinheit einen Regler mit Drehmomentrückführung aufweist. Die Drehmomentrückführung kann physikalisch als Skalierung (engl.„Shaping“) der Motorträgheit interpretiert werden. Wird die„gefühlte“ Motorträgheit dabei verringert, erhöht sich die Feinfühligkeit des vorgeschlagenen Robotergreifers ebenfalls, was in Kombination mit der vorstehend beschriebenen Reibungskompensation eine deutliche Erhöhung der Feinfühligkeit bzw. der Kraftauflösung des vorgeschlagenen

Robotergreifers gegenüber den im Stand der Technik bekannten Robotergreifern ermöglicht.

Der Robotergreifer ist vorteilhaft als ein Parallelbackengreifer ausgeführt.

Vorteilhaft sind die zumindest zwei Wirkelemente WE1 , WE2 mit dem Abtriebsstrang AS lösbar-fest verbunden und damit austauschbar. Insbesondere sind an den zwei

Wirkelementen WE1 , WE2 keine Sensoren vorhanden, sodass eine entsprechende Verkabelung der Wirkelemente entfällt und eine leichtere Austauschbarkeit der

Wirkelemente gegeben ist.

Der vorgeschlagene Robotergreifer weist folgende Vorteile auf:

- die mit dem Abtriebsstrang verbundenen Wirkelemente sind austauschbar, was beispielsweise im Bereich medizinischer Anwendungen von Vorteil ist,

- aufgrund der nicht vorhandenen Sensoren in den Wirkelementen, wird die Masse der Wirkelemente reduziert, was die Feinfühligkeit des Gesamtsystems verbessert und das Getriebe weniger belastet,

- die Wirkelemente sind/können modular als Paar verschaltet sein,

- die Sensoren des vorgeschlagenen Robotergreifers sind einfach kalibrierbar.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft einen Roboter oder einen Humanoiden mit einem Robotergreifer, wie vorstehend beschrieben. Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines

Robotergreifers, wobei der Robotergreifer aufweist: einen Elektromotor AE der über ein Getriebe einen Abtriebsstrang AS antreibt, wobei der Abtriebsstrang AS zumindest zwei Wirkelemente WE1 und WE2 aufweist; folgende Sensoren: einen Positionssensor zur Erfassung einer Position q m des Elektromotors AE, einen zwischen Getriebe und Abtriebsstrang AS geschalteten Drehmomentsensor zur Erfassung eines

Abtriebsmoments T AS des Abtriesstrangs AS und einen Stromsensor zur Erfassung des

Motorstroms 1 AE des Elektromotors AE; und eine Steuereinheit zur Steuerung/Regelung des Elektromotors AE.

Das Verfahren umfasst folgende Schritte:

Vorgeben eines Dynamikmodells des Robotergreifers,

Messen und Bereitstellen der Sensordaten: q M , T AS , I AE

an einer Schnittstelle des Robotergreifers Bereitstellen zumindest eines Sollwertes, wobei der Sollwert eine Soll-Position q S0LL oder eine Soll-Geschwindigkeit q S0LL oder eine Soll-Beschleunigung q S0LL oder ein Soll-Moment T SOLL des Elektromotors AE oder des Abtriebsstrangs AS ist, und

Steuern/Regeln des Elektromotors AE auf Basis des Dynamikmodells, der

Sensordaten: q AE , T AS , I M und des zumindest einen Sollwerts.

Vorteilhaft steuert bzw. regelt die Steuereinheit den Elektromotor M auf Basis folgender Größen: geschätztes Motormoment (= I AE ‘Drehmomentkonstante), Motorposition q^ , Motorgeschwindigkeit q AE (als Zeitableitung von q AE oder ermittelt durch einen zusätzlichen Motorgeschwindigkeitssensor am Elektromotor) und Drehmoment T AS im Abtriebsstrang AS.

Eine vorteilhafte Weiterbildung des vorgeschlagenen Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass zur Steuerung/Regelung des Elektromotors AE ein Störgrößenbeobachter, insbesondere ein Leistungsbeobachter oder ein Impulsbeobachter oder ein

Geschwindigkeitsbeobachter oder ein Beschleunigungsbeobachter benutzt wird.

Vorteilhaft wird der Störgrößenbeobachter zur Reibungskompensation und Verschleißkompensation des Systems: Elektromotor AE - Getriebe - Abtriebsstrang AS benutzt.

Eine vorteilhafte Weiterbildung des vorgeschlagenen Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass zur Regelung bzw. Ansteuerung des Elektromotors AE eine

Drehmomentrückführung in einen Regler der Steuereinheit erfolgt. Vorteilhafter Weise wird dadurch eine Skalierbarkeit einer Trägheit des Elektromotors AE erreicht.

Das vorgeschlagene Verfahren ermöglicht eine deutliche Verbesserung der

Auflösung/Sensitivität/Feinfühligkeit der Kraftmessung, der Kraftregelung aber auch bei der Kraftüberwachung und steigert damit die Feinfühligkeit oder Sensitivität des vorgeschlagenen Robotergreifers bei Greif- oder Haltevorgängen.

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der - gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnungen - zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.

Es zeigen:

Fig. 1 einen stark schematisierten Aufbau eines vorgeschlagenen

Robotergreifers, und

Fig. 2 einen stark schematisiertes Ablaufschema eines vorgeschlagenen

Verfahrens

Fig. 1 zeigt einen stark schematisierten Aufbau eines vorgeschlagenen Robotergreifers 100, der als Parallelbackengreifer ausgeführt ist. Der Robotergreifer 100 umfasst: einen Elektromotor AE 101 mit einem nachgeschalteten Getriebe 102 und einem

nachgeschalteten Abtriebsstrang 103 mit zwei Wirkelementen WE1 und WE2. Der Elektromotor AE 101 treibt über den Antriebsstrang 103 die Wirkelemente WE1 , WE2 derart an, dass sie sich gemeinsam entweder aufeinander zu oder voneinander wegbewegen und somit sich der Abstand der Wirkelemente WE1 , WE2 entsprechend ändert.

Der Parallelbackengreifer weist weiterhin eine Steuereinheit 107 zur Steuerung des Elektromotors AE 101 und ein mit der Steuereinheit 107 verbundenes Sensorsystem 105 auf.

Das Sensorsystem 105 umfasst vorliegend folgende Sensoren: einen Positionssensor zur Ermittlung einer Motorposition q AE des Elektromotors, einen Stromsensor zur Ermittlung eines Motorstroms I AE des Elektromotors sowie einen zwischen das Getriebe 1 10 und den Abtriebsstrang 102 geschalteten Drehmomentsensor zur Ermittlung des

Drehmoments T AS im Abtriebsstrang 102. Die Messgrößen q AE , I M und T AS werden der Steuereinheit 107 bereitgestellt.

Der Parallelbackengreifer 100 weist weiterhin eine Schnittstelle 1 1 1 für elektrische Energie sowie Steuersignale einer externen Steuereinheit auf. Die Schnittstelle 1 1 1 ist durch zumindest eine Signalleitung 1 12 und zumindest eine elektrische Leitung 1 13 mit der Steuereinheit 107 verbunden. Die elektrische Leitung 1 13 versorgt den Robotergreifer mit elektrischer Energie.

Wird der Parallelbackengreifer 100 beispielsweise als Effektor mit einem Manipulator eines Roboters verbunden, so werden über die Schnittstelle 1 1 1 beispielsweise

Steuersignale einer zentralen Steuereinheit des Roboters sowie elektrische Energie für den Parallelbackengreifer 100 bereitgestellt.

Die Steuereinheit 107 steuert/regelt den Elektromotor AS 101 auf Basis eines

vorgegebenen Dynamikmodells des Robotergreifers, der gemessenen Sensordaten: q^ , T AS > 1 M und eines an einer Schnittstelle 1 1 1 des Robotergreifers bereitgestellten Sollwertes, wobei der Sollwert eine Soll-Position q S0LL oder eine Soll-Geschwindigkeit q SOLL oder eine Soll-Beschleunigung q S0LL oder ein Soll-Moment T SOLL des Elektromotors AS 101 oder des Abtriebsstrangs AS 103 vorgibt.

Die Steuereinheit 107 ist weiterhin derart ausgeführt und eingerichtet, dass zur

Steuerung/Regelung des Elektromotors AS 101 ein Störgrößenbeobachter, insbesondere ein Leistungsbeobachter oder ein Impulsbeobachter oder ein

Geschwindigkeitsbeobachter oder ein Beschleunigungsbeobachter benutzt wird. Der Störgrößenbeobachter wird insbesondere zur Reibungskompensation und zur Verschleißkompensation des Systems: Elektromotor AE 101 - Getriebe 102 - Abtriebsstrang AS 103 benutzt. Weiterhin ist die Steuereinheit 107 derart ausgeführt und eingerichtet, dass in einem Regler der Steuereinheit eine Drehmomentrückführung erfolgt und durch die Drehmomentrückführung eine Skalierung einer Trägheit des Elektromotors AE 101 erfolgt.

Vorteilhaft erfolgt die Drehmomentrückführung mit einem t : mit:

T : Soll-Moment an den Stromregler bzw. Ausgang aus einem„Fullstate-

Feedbackregler“

K T : Verstärkungsfaktor, Gain > 1

t, : Soll-Drehmoment

T j : Ist- Drehmoment

Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele

eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der

Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa einer weitergehenden Erläuterungen in der Beschreibung, definiert wird. Bezugszeichenliste

100 Robotergreifer

101 Elektromotor AE

102 Getriebe

103 Abtriebsstrang AS

104 Sensoren

107 Steuereinheit

1 1 1 Schnittstelle

1 12 Signalleitung

1 13 elektrische Leitung zur Energieversorgung