SCHWEIZER MAREN (DE)
WO2016198247A2 | 2016-12-15 |
DE202004016624U1 | 2005-03-24 | |||
EP1393939A2 | 2004-03-03 | |||
EP1006012A2 | 2000-06-07 |
Patentansprüche 1. Rollobahn (1) für eine Rolloanordnung eines Fahrzeugs (20), wobei die Rollobahn (1) entlang einer Ausziehrichtung (26) auf- oder abwickelbar ist und aufweist: - einen Rollostoff (2), und - ein Funktionselement (7), das mit dem Rollostoff (2) verbunden ist, wobei das Funktionselement (7) mittels additiver Fertigung hergestellt ist und aus einer Vielzahl von Schichten (9) aufgebaut ist. 2. Rollobahn (1) nach Anspruch 1, wobei das Funktionselement (7) mittels Drucken der Schichten (9) hergestellt ist. 3. Rollobahn (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Funktionselement (7) mittels der adaptiven Fertigung stoffschlüssig mit dem Rollostoff (2) verbunden ist. 4. Rollobahn (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Funktionselement (7) als Keder (8) ausgebildet ist. 5. Rollobahn (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Funktionselement (7) als Seitenführungselement ausgebildet ist, welches in einem Randbereich (12) des Rollostoffs (2) angeordnet ist. 6. Rollobahn (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Funktionselement (7) aus Kunststoffschichten gebildet ist. 7. Rollobahn (1) nach Anspruch 6, wobei das Funktionselement (7) aus einem thermoplastischen Elastomer hergestellt ist. 8. Rollobahn (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Ausdehnung (10) des Funktionselements (7) senkrecht zu einer Stapelrichtung (11) der Schichten (9) variiert . 9. Rollobahn (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweisend eine Mehrzahl von Funktionselementen (7), die jeweils mit dem Rollostoff (2) verbunden, jeweils mittels additiver Fertigung hergestellt und jeweils aus einer Vielzahl von Schichten (9) aufgebaut sind. 10. Verfahren zum Herstellen einer Rollobahn (1) für eine Rolloanordnung (25) eines Fahrzeugs (20), umfassend: - Bereitstellen eines Rollostoffs (2), - additives Aufbringen einer Vielzahl von Schichten (9) auf den Rollostoff (2), und dadurch Ausbilden eines Funktionselements (7), welches mit dem Rollostoff (2) verbunden ist. 11. Verfahren nach Anspruch 10, bei dem das Aufbringen ein Drucken der Schichten (9) umfasst. 12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, wobei im Schritt des Aufbringens der Vielzahl der Schichten (9) das Funktionselement (7) Stoffschlüssig mit dem Rollostoff (2) verbunden wird. 13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei das Aufbringen unter einem Druck erfolgt, der größer als der Atmosphärendruck ist. 14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, wobei das Aufbringen der Schichten (9) mittels einer Düse (5) unter geringem Abstand (A) zu dem Rollostoff (2) erfolgt. 15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, wobei die Schichten (9) derart aufgebracht sind, dass eine Ausdehnung (10) des Funktionselements (7) senkrecht zu einer Stapelrichtung (11) der Schichten (9) variiert. 16. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 15, wobei im Schritt des Aufbringens eine Mehrzahl von Funktionselementen (7) ausgebildet werden, die jeweils mehrere Schichten (9) aufweisen und mit dem Rollostoff (2) verbunden sind. 17. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 16, wobei - zwei Rollostoffe (2) bereitgestellt und nebeneinander angeordnet werden, und - im Schritt des Aufbringens die Schichten (9) derart aufgebracht werden, dass sich diese als Bahn (13) über beide Rollostoffe (2) hinweg erstrecken, so dass auf beiden Rollostoffen (2) zumindest in jeweils einem Abschnitt der Bahn (13) ein Funktionselement (7) ausgebildet ist, welches Schichten (9) aufweist und mit dem jeweiligen Rollostoff (2) verbunden ist. |
Rollobahn für eine Rolloanordnung eines Fahrzeugs sowie
Verfahren zur Herstellung einer Rollobahn
Die Erfindung betrifft eine Rollobahn für eine Rolloanordnung eines Fahrzeugs sowie Verfahren zur Herstellung einer
Rollobahn .
Aus dem Stand der Technik sind Rolloanordnungen (auch
Verdunklungsvorrichtungen genannt) mit Rollobahnen zur
Verwendung in einem Fahrzeug bekannt. Derartige
Rolloanordnungen dienen zum Schutz vor Sonneneinstrahlung unter einem transparenten Abschnitt des Fahrzeugs, etwa unter einem Schiebe- oder Panoramadach eines Fahrzeugdachs.
Typischerweise weist die Rollobahn ein oder mehrere
Funktionselemente auf, die mit der Rollobahn verbunden sind. Beispielsweise weist die Rollobahn einen Zugspriegel zur Betätigung der Rollobahn auf. Eine solche Rolloanordnung ist beispielsweise aus der EP 1 006 012 A2 bekannt.
Es ist wünschenswert, ein Konzept für eine Rollobahn
anzugeben, welche eine besonders effiziente und verlässliche Herstellung ermöglicht. Es ist zudem wünschenswert, ein
Verfahren zum Herstellen einer solchen Rollobahn für ein Fahrzeug anzugeben, das einfach und variabel durchführbar ist .
Gemäß einem ersten Aspekt wird eine Rollobahn für eine
Rolloanordnung eines Fahrzeugs offenbart, wobei die Rollobahn ausgebildet ist entlang einer Ausziehrichtung auf- oder abgewickelt zu werden. Die Rollobahn weist einen Rollostoff auf. Bei dem Rollostoff handelt es sich beispielsweise um ein flexibles Element, insbesondere ein flexibles textiles
Flächengebilde. Der Rollostoff ist beispielsweise netzartig ausgebildet. Die Rollobahn weist ein Funktionselement auf, das mit dem Rollostoff verbunden ist. Das Funktionselement ist mittels additiver Fertigung hergestellt und aus einer Vielzahl von Schichten aufgebaut.
Das Funktionselement ist beispielsweise ein Rahmen, ein
Befestigungselement, ein Verstärkungselement, ein
Designelement und/oder eine weitere Anbringung an dem
Rollostoff bzw. der Rollobahn. Alternativ oder zusätzlich ist das Funktionselement ein Verbindungselement zum Verbinden eines weiteren textilen Elements mit dem Rollostoff,
beispielsweise wird das Funktionselement mittels
Ultraschallschweißen mit dem weiteren textilen Element verbunden. Das Funktionselement ist insbesondere aus einem Kunststoff gebildet. Das Funktionselement ist mittels additiver Fertigung direkt auf den Rollostoff aufgebracht.
Die additive Fertigung kann auch als 3D-Drucken oder
generative Fertigung bezeichnet werden. Die Vielzahl von Schichten ist nacheinander, etwa bahnweise, aufgebracht, um das Funktionselement auszubilden.
Der Aufbau des Funktionselements aus der Vielzahl von
Schichten ermöglicht unterschiedliche Eigenschaften für das Funktionselement. Insbesondere sind verschiedene Farben, Formen, Querschnitte, Profile oder Geometrien möglich. Zudem ist das Funktionselement in unterschiedlichen Härtegraden realisierbar .
Des Weiteren wird ein Verzicht auf Nähprozesse ermöglicht. Ein Umschlagen des Rollostoffs zum Ausbilden einer Tasche sowie ein anschließendes Vernähen der Tasche, in welche ein anderweitig hergestelltes Funktionselement eingeführt wird, entfallen beispielsweise. Das Umschlagen des Stoffs wäre nur schwer für mehrere Varianten automatisierbar, da
beispielsweise eine genähte Tasche für jede Variante
unterschiedliche Krümmungen aufweisen kann. Außerdem würde das Nähen viele manuelle Arbeitsschritte erfordern, welche sich nur schwer (oder mit großem Aufwand) vollautomatisch realisieren lassen. Zudem handelt es sich beim Nähprozess um einen anfälligen Prozess, bei dem mit Nadelbrüchen,
inhomogenen Fadenspannungen, Schwächungen des Stoffs etc. umgegangen werden muss. Die beschriebene Lösung ermöglicht eine fadenlose Fertigung bzw. Befestigung eines
Funktionselements .
Durch die Verwendung der additiven Fertigung, etwa mittels eines Extruders, können gegenüber dem klassischen FDM-Druck sehr hohe Druckgeschwindigkeiten erreicht (beispielsweise bis zu 1m/s) werden, wodurch das Funktionselement für die
Rollobahn lediglich wenige Sekunden Druckzeit benötigt.
Außerdem kann ein Granulat anstelle von Filamenten verwendet werden, welches erheblich günstiger ist.
Weiterhin wird eine besonders hohe Herstellungsflexibilität dadurch erreicht, dass unterschiedliche Krümmungen und
Kederlängen in unterschiedlichen Programmen dargestellt werden können. Auf spezielle Werkzeuge kann verzichtet werden. Darüber hinaus müssen Funktionselemente aufgrund der additiven Fertigung nicht mehr auf die jeweilige Variante fertig abgelängt oder fertig abgelängt zugekauft werden. Dies ermöglicht beispielsweise eine einfachere Lagerhaltung, ein verbessertes Variantenmanagement sowie eine vergleichsweise höhere Wertschöpfung . Durch die additive Fertigung wird beigetragen zu einer effektiven und verlässlichen Herstellung. Weiterhin werden ein großes Maß an Flexibilität und einfacher
Automatisierbarkeit ermöglicht. Das Funktionselement ist somit präzise und kostengünstig herstellbar. Dies ermöglicht beispielsweise bessere mechanische Eigenschaften. Weiterhin resultiert daraus eine verbesserte Optik des
Funktionselements. Die Fertigung des Funktionselements ist schnell und maschinell durchführbar. Im Unterschied zu herkömmlichen Funktionselementen, die beispielsweise mittels Spritzgusstechnik gefertigt sind, können die Kosten für die Fertigung reduziert werden. Die Werkzeugkosten sind geringer und die Werkzeugherstellungsdauer kann reduziert
beziehungsweise vermieden werden. Zudem ist eine höhere
Flexibilität beispielsweise bei einer Veränderung der äußeren Abmaße eines Funktionselements erzielbar. Die Freiheitsgrade in der Konstruktion sind erhöht, da beispielsweise die benötigten Entformschrägen der Spritzgusstechnik entfallen. Eine Beschädigung des Rollostoffs aufgrund von Trenngraten wird vermieden.
Die Fertigung geschieht beispielsweise mittels einer
Fertigungsanlage, die ein verfahrbares Portal mit einem
Druckkopf, etwa einer Düse bzw. einem Extruder, aufweist. Mittels des Druckkopfes wird Material, etwa Kunststoff, schichtartig auf den Rollostoff zum Bilden des
Funktionselements aufgebracht. Der Druckkopf ist relativ zu dem bevorzugt flach abgelegten Rollostoff bewegbar. Hierzu ist der Druckkopf bewegbar an dem einfach aufgebauten Portal (auch Trage- oder Haltevorrichtung) gelagert. Das Portal weist beispielsweise ein verfahrbares Schlittensystem auf. Alternativ kann auch der Rollostoff relativ zu dem Druckkopf bewegt werden. Der Druckkopf fördert das bevorzugt flüssige bzw. zähflüssige Fertigungsmaterial auf den Rollostoff, etwa in Form einer Kunststoffschnür, einer Kunststoffspur oder eines Kunststoffstreifens , jeweils in mehreren Lagen bzw. Schichten, welches dann aushärtet. Hierzu ist der Druckkopf beispielsweise mittels einer Schlauchverbindung mit einem Tank oder Materialdepot gekoppelt. Alternativ sitzt eine Art Vorratsbehälter wie ein Trichter direkt am oder auf dem
Druckkopf. Für die Fertigung kann ein Ausgangsmaterial während des Fertigungsprozesses aufgeschmolzen werden oder es liegt bereits in fließfähigem Zustand zum Aufträgen vor.
Die additive Fertigung eines Funktionselements ermöglicht daher einen sehr einfachen und verhältnismäßig mobilen Aufbau einer Fertigungsanlage. Die Fertigungsanlage ist flexibel einsetzbar. Es sind keine hohen Investitionskosten für unterschiedlich ausgebildete Rollobahnen notwendig.
Die Rollobahn ist für die Verwendung in einer eingangs genannten Rolloanordnung ausgebildet. Eine Rolloanordnung umfasst neben der Rollobahn typischerweise noch seitliche Führungen für die Rollobahn und zumindest eine Wickelwelle, auf welche die Rollobahn aufwickelbar bzw. von welcher die Rollobahn abwickelbar ist. Die Rollobahn kann zwischen einem aufgerollten Zustand und einem maximal ausgezogenen, d.h. abgerollten Zustand betätigt werden. Andere Aufbauten von Rolloanordnungen mit einer Rollobahn sind ebenso denkbar.
Gemäß einer Ausführungsform ist das Funktionselement mittels Drucken der Schichten hergestellt. Der Kunststoff oder ein anderes Material zur Herstellung des Funktionselements wird zähflüssig, etwa als Paste oder ähnliches, aufgedruckt und härtet als Schicht aus. So wird nacheinander die Vielzahl der Schichten aufgebracht. Das Funktionselement weist demnach eine Vielzahl der gedruckten Schichten auf.
Gemäß einer Ausführungsform ist das Funktionselement mittels der adaptiven Fertigung Stoffschlüssig mit dem Rollostoff verbunden. Insbesondere wird eine Stoff- und formschlüssige Verbindung erreicht. Durch den Auftrag des Kunststoffes oder anderem Material in flüssigem bzw. zähflüssigem Zustand wird der Rollostoff getränkt und geht dadurch eine besonders gute Verbindung zu dem Rollostoff ein. Mit anderen Worten dringt das Material zumindest teilweise in den Rollostoff ein. Im ausgehärteten Zustand ist somit ein Stoff- und Formschluss des Funktionselements mit dem Rollostoff erreicht.
Gemäß einer Ausführungsform ist das Funktionselement als Keder ausgebildet. Ein Keder ist ausgebildet zur Befestigung an einer Kederschiene oder einem Zugspriegel. Typischerweise weist ein Zugspriegel einen Keder auf. Der Keder ist
insbesondere in einem Endbereich der Rollobahn mit dieser verbunden und dient der Befestigung der Rollobahn an dem Zugspriegel .
Gemäß einer Ausführungsform ist das Funktionselement als Seitenführungselement ausgebildet, welches in einem
seitlichen Randbereich des Rollostoffs angeordnet ist. Als solches erstreckt sich das Funktionselement seitlich, parallel zur Ausziehrichtung der Rollobahn und dient der Führung der Rollobahn in Führungsschienen oder vergleichbaren Elementen einer Rolloanordnung.
Gemäß einer Ausführungsform ist das Funktionselement aus einem thermoplastischen Elastomer (TPE) hergestellt. Dadurch wird die Elastizität des Rollostoffs gegenüber einem starren Material nur geringfügig eingeschränkt. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass mögliche Falten, welche durch die
Schrumpfung des additiv gefertigten, etwa gedruckten, Keders entstehen können, im montierten Zustand vermieden werden.
Gemäß einer Ausführungsform variiert eine Ausdehnung des Funktionselements senkrecht zu einer Stapelrichtung der
Schichten. Wie oben angedeutet kann die Formgebung bei der additiven Fertigung nahezu beliebig variiert werden. Diese Variation bezieht sich nicht auf Abweichungen aufgrund von Fertigungstoleranzen . Unter der Stapelrichtung wird die
Richtung verstanden, entlang derer die Schichten übereinander anordnet sind. Mit anderen Worten wird darunter die Richtung der Schichtfolge verstanden. Durch die Variation der
Ausdehnung können beispielsweise Formen erzeugt werden, die sich nicht ohne weiteres mittels anderer
Herstellungstechniken vergleichbar einfach und kostengünstig hersteilen lassen, etwa Hinterschnitte.
Gemäß einer Ausführungsform weist die Rollobahn eine Mehrzahl von Funktionselementen auf, die jeweils mit dem Rollostoff verbunden, jeweils mittels additiver Fertigung hergestellt und jeweils aus einer Vielzahl von Schichten aufgebaut sind. Funktionselemente sind gemäß Ausführungsformen
zusammenhängend und/oder als nicht zusammenhängende
Funktionselemente ausgebildet. Die Funktionselemente weisen gemäß zumindest einer Ausführungsform zumindest teilweise zueinander unterschiedliche Eigenschaften auf. Beispielsweise sind die Funktionselemente zueinander unterschiedlich
ausgebildet in ihrer äußeren Form, ihrer Härte und/oder ihrer Farbe. Die Mehrzahl der Funktionselemente wird insbesondere mittels eines einzigen Fertigungsprozesse, etwa Druckes, hergestellt .
Gemäß einem zweiten Aspekt wird ein Verfahren zum Herstellen einer Rollobahn für eine Rolloanordnung eines Fahrzeugs offenbart. Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
- Bereitstellen eines Rollostoffs,
- additives Aufbringen einer Vielzahl von Schichten auf den Rollostoff, und dadurch Ausbilden eines Funktionselements, welches mit dem Rollostoff verbunden ist. Das
Funktionselement weist demnach mehrere Schichten auf.
Die Vorteile, Merkmale und Weiterbildungen der Rollobahn gemäß dem ersten Aspekt gelten auch für das Verfahren und umgekehrt .
Gemäß einer Ausführungsform erfolgt das Aufbringen unter einem Druck, der größer als der Atmosphärendruck ist. Dadurch wird eine besonders gute Adhäsion und Eindringung in den Rollostoff ermöglicht. Beispielsweise hat sich ein Druck zwischen 2 und 30 bar als zweckmäßig erwiesen.
Gemäß einer Ausführungsform erfolgt das Aufbringen der
Schichten mittels einer Düse unter geringem Abstand zu dem Rollostoff. Dadurch wird eine besonders gute Adhäsion und Eindringung in den Rollostoff ermöglicht. Beispielsweise hat sich ein Abstand von 0,3 mm bis 0,7 mm als zweckmäßig
erwiesen. Besonders bevorzugt liegt der Abstand bei etwa 0,56 mm.
Gemäß einer Ausführungsform werden zwei Rollostoffe, die jeweils für eine Rollobahn bestimmt sind, bereitgestellt und nebeneinander angeordnet. Im Schritt des Aufbringens werden die Schichten derart aufgebracht, dass sich diese als Bahn über beide Rollostoffe hinweg erstrecken, so dass auf beiden Rollostoffen zumindest in jeweils einem Abschnitt der Bahn ein Funktionselement ausgebildet ist, welches Schichten aufweist und mit dem jeweiligen Rollostoff verbunden ist.
Dadurch können in einem Prozessschritt wie einem Druck gleich zwei Rollostoffe mit Funktionselementen versehen und damit gleich zwei Rollobahnen erzeugt werden. Es können sich noch Nachbearbeitungschritte anschließen, etwa um Überstände zu entfernen .
Weitere Vorteile, Merkmale und Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus den nachfolgenden, in
Verbindung mit den Figuren erläuterten Beispielen. Gleiche, gleichartige und gleichwirkende Elemente können
figurenübergreifend mit den gleichen Bezugszeichen versehen sein .
Es zeigen:
Figur 1 eine schematische, perspektivische Ansicht eines Fahrzeugs ,
Figur 2 eine schematische, perspektivische Darstellung einer Fertigungsanlage beim Fertigen einer Rollobahn gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Figur 3 eine schematische, perspektivische Darstellung einer gefertigten Rollobahn gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, Figur 4 eine schematische Darstellung einer Fertigung zweier Rollobahnen gemäß einem Ausführungsbeispiel Erfindung,
Figur 5 ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Herstellen einer Rollobahn, und
Figur 6 eine schematische Querschnittsansicht eines Keders einer Rollobahn gemäß einem Ausführungsbeispiel der
Erfindung .
Figur 1 zeigt eine schematische Ansicht eines Fahrzeugs 20, welches ein Fahrzeugdach 21 hat, das mit einer Dachöffnung 22 versehen ist. Das Fahrzeugdach 21 ist fest mit einer übrigen Dachkarosserie gekoppelt. Die Dachöffnung 22 ist mittels eines verschiebbaren Schiebedachdeckels wahlweise
verschließbar oder zumindest teilweise freigebbar. Alternativ ist die Dachöffnung 22 mittels eines transparenten
Dachelements, etwa eines Panoramadachs, fest verschlossen. In diesem Fall ist ein unbewegliches transparentes Dachelement vorgesehen. Die Dachöffnung 22 wird von einem an dem
Fahrzeugdach 21 ausgebildeten Dachöffnungsrahmen 23 begrenzt. Der Dachöffnungsrahmen 23 hat beidseitig angeordnete
Führungsschienen 24. Unterhalb des verschiebbaren
Schiebedachdeckels ist eine Verdunklungsvorrichtung 25 (auch Verdunklungsvorrichtung) angeordnet. Die
Verdunklungsvorrichtung 25 weist eine Rollobahn 1 auf. Die Rollobahn 1 kann in einer Ausziehrichtung 26 nach vorne und entgegengesetzt nach hinten verschoben werden, so dass die Rollobahn 1 auf- und abgewickelt wird. Die Ausziehrichtung 26 verläuft im Wesentlichen parallel zu einer Längsachse des Fahrzeugs 20. Die Verdunklungsvorrichtung 25 dient dazu, Sonnenlicht und Umgebungslicht über die Dachöffnung 22 in das Fahrzeug 20 zu lassen oder vor einem Eindringen in das
Fahrzeug 20 zu hindern.
Die Rollobahn 1 ist seitlich in den Führungsschienen 24 geführt und erstreckt sich zumindest beim Auf- und Abwickeln zwischen diesen. Die Rollobahn 1 kann an einem bezogen auf die Ausziehrichtung 26 hinteren Ende vollständig aufgewickelt werden. Hierzu ist beispielsweise eine Wickelvorrichtung 29 vorgesehen, die eine Wickelwelle 30 (auch Rollowelle genannt) aufweist. Die beiden letztgenannten Elemente sind lediglich gestrichelt angedeutet. Die Rollobahn 1 wird auf die
Wickelwelle 30 zu einem Rollowickel aufgerollt. Zum Betätigen der Rollobahn 1 ist ein Zugspriegel 27 mit einem Keder an einem vorderen Ende 28 der Rollobahn 1 vorgesehen, der zum manuellen Betätigen der Rollobahn 1 vorgesehen ist.
Alternativ kann die Rollobahn 1 bzw. der Zugspriegel 27 auch automatisch, beispielsweise über eine elektrische
Einrichtung, betätigt werden.
Es sei erwähnt, dass das zuvor beschriebene Fahrzeug 20 und die beschriebene Verdunklungsvorrichtung 25 exemplarisch zu verstehen sind und daher auch anderweitig ausgestaltet sein können. Im Wesentlichen liegt der Fokus der vorliegenden Offenbarung auf der Rollobahn 1 und deren Herstellung, was im Folgenden anhand der Figuren 2 bis 4 und 6 sowie dem
schematischen Ablaufdiagram eines Herstellungsverfahrens gemäß Figur 5 beschrieben wird. Es sei zudem erwähnt, dass sich die Rollobahn 1 auch für die Verdunklung anderer
Scheiben im Fahrzeug eignet.
Figur 2 zeigt eine Rollobahn 1, die einen flexiblen, textilen Rollostoff 2 aufweist. Weiterhin ist eine exemplarische
Fertigungsanlage 3 dargestellt, die ein verfahrbares Portal 4 mit einem daran verfahr- bzw. verschiebbar gelagerten
Extruder 5 als Druckkopf aufweist. Der Extruder ist in X-, Y- und Z-Richtung verfahrbar. Alternativ kann auch ein
verfahrbares Maschinenbett vorgesehen sein, welches relativ zu dem positionsfesten Extruder verfahren wird. Die
Fertigungsanlage 3 ist ausgebildet mittels des Extruders 5 zähflüssiges Kunststoffmaterial auf den Rollostoff 2
schichtartig aufzubringen, um den Rollostoff 2 mit
Funktionselementen zu versehen. Mittels einer Schlauch- oder Rohrverbindung 6 wird der Extruder 5 mit Kunststoffmaterial versorgt. Alternativ sitzt ein Vorratsbehälter direkt am oder auf dem Extruder 5, so dass das Material direkt ohne
Schlauchverbindung verarbeitet bzw. verwendet werden kann.
Die Fertigungsanlage 3 ermöglicht eine additive Fertigung eines Funktionselements der Rollobahn 1, bei der mehrere Schichten eines Materials auf den Rollostoff 2 aufgebracht werden und so ein Funktionselement mit mehreren Schichten hergestellt wird. Ein beispielhaftes Funktionselement 7 ist in Figur 3 gezeigt, bei dem es sich um einen Keder 8 für einen Zugspriegel handelt. Dieser ist durch das
Fertigungsverfahren direkt und fest mit dem Rollostoff 2 verbunden .
In einem ersten Schritt S1 des Herstellungsverfahrens wird der Rollostoff 2 bereitgestellt. Der Rollostoff 2 ist als Zuschnitt bereitgelegt, der bereits seine endgültigen Abmaße haben kann. Der Rollstoff 2 kann alternativ auch zu einem späteren Zeitpunkt in seine endgültige Form zugeschnitten werden .
In einem nächsten Schritt S2 wird das Funktionselement 7, im Beispiel der Keder 8, durch additives Aufbringen mehrerer Schichten direkt auf den Rollostoff 2 aufgedruckt. Dabei wird mittels des Extruders 5 der Fertigungsanlage 3 zähflüssiges Kunststoffmaterial, etwa thermoplastisches Elastomer, Schicht für Schicht aufgebracht und härtet dabei aus. Dabei wird das flüssige Material unter erhöhtem Druck und mit möglichst geringem Abstand A zum Rollostoff 2 direkt auf diesen
aufgebracht. Dieses Verfahren ist auch als 3D-Drucken
bekannt. Dadurch wird eine besonders stabile, insbesondere Stoff- und formschlüssige Verbindung mit dem Rollostoff 2 ermöglicht. Eine weitergehende Befestigung des Keders 8 an dem Rollstoff 2 ist nicht nötig.
In weiteren Schritten können optional noch Nachbearbeitungen an dem Rollobahn 1 selbst oder dem Funktionselement 7 stattfinden .
Mittels des beschriebenen additiven Verfahrens und des dadurch erzeugten schichtartigen Aufbaus werden die eingangs genannten Vorteile und Funktionen erreicht. Das
Funktionselement 7 ist insbesondere schnell und voll
automatisch herstellbar. Somit ist eine einfache und
kostengünstige Herstellung realisierbar. Des Weiteren kann das Funktionselement 7 mit unterschiedlichen Eigenschaften wie unterschiedlichen Farben, Formen und Geometrien
hergestellt werden.
Figur 6 zeigt einen beispielhaften Keder 8. Der Keder 8 weist im gezeigten Querschnitt mehrere Schichten 9 auf
(exemplarisch angedeutet) . Zudem ist die Ausdehnung 10 senkrecht zu einer Stapelrichtung 11 variiert.
Mittels des beschriebenen Verfahrens können auch mehrere Funktionselemente hergestellt werden, die entweder Z usammenhängen oder getrennt voneinander auf dem Rollostoff 2 aufgebracht sind. Beispielsweise können
Seitenführungselemente in Randbereichen 12 der Rollobahn 1 zum Führen der Rollbahn 1 in Führungsschienen 24 gefertigt werden (siehe Figur 2) .
Figur 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine
Fertigung von Funktionselementen für zwei Rollobahnen 1. Für die Herstellung von Funktionselementen 7 wie Kedern 8 werden zwei Rollostoffe 2 nebeneinander angeordnet. Mit anderen Worten werden diese „Stoß an Stoß" nebeneinander gelegt.
Anschließend werden additiv Schichten in einem
Fertigungsvorgang als Bahn 13 aufgebracht. Die Bahn 13, die eine Vielzahl von Schichten hat, erstreckt sich über beide Rollostoffe 2 hinweg. Mit anderen Worten verläuft die Bahn 13 geschlossen über beide Rollostoffe 2. Der Extruder 5 muss daher beim Druck beider Elemente nicht absetzen. Dadurch ist auf beiden Rollostoffen 2 zumindest in jeweils einem
Abschnitt der Bahn 13 ein Funktionselement 7/8 ausgebildet ist, welches Schichten aufweist und mit dem jeweiligen
Rollostoff 2 fest verbunden ist.
Überstände 14, die beispielsweise in den gestrichelt
gekennzeichneten Bereichen 15 bei dieser Fertigungsvariante entstehen, können anschließend entfernt werden. In diesen Bereichen 15 können optional Schutzelemente wie Folien auf dem Rollostoff 2 aufgebracht sein, um ein Anhaften des
Materials beim Aufbringen der Schichten in diesen Bereich zu verhindern .
Alternativ wird die Materialspur bzw. -bahn auch über den Seitenrand der Rollostoffe 2 hinaus geführt, so dass auch rechteckige Rollostoffabschnitte mit einem sich über die gesamte Länge erstreckenden Funktionselement hergestellt werden können. Die Umlenkung und die Überstände 14 liegen dann außerhalb der Rollostoffe 2 bzw. der Rollobahnen und können optional auf Schutzelementen aufliegen. Die Überstände 14 werden wiederum entfernt.
Bezugs Z eichen
1 Rollobahn
2 Rollostoff
3 Fertigungsanlage
4 Portal
5 Extruder
6 Schlauchverbindung
7 Funktionselement
8 Keder
9 Schicht
10 Ausdehnung
11 Stapelrichtung
12 Randbereich
13 Bahn
14 Überstand
15 Bereich
20 Fahrzeug
21 Fahrzeugdach
22 Dachöffnung
23 Dachöffnungsrahmen
24 Führungsschiene
25 Verdunklungs V orrichtung
26 Ausziehrichtung
27 Zugspriegel
28 vorderes Ende
29 Wickel V orrichtung
30 Wickelwelle
A Abstand
Sl-S Schritte
X Richtung
Y Richtung
z Richtung