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Patent Searching and Data


Title:
ROLLER MILL AND SCRAPER FOR A ROLLER MILL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/013182
Kind Code:
A1
Abstract:
One aspect of the invention relates to a scraper (10) for a roller mill and to a roller mill comprising said scraper. The roller mill has at least one pair of grinding rollers (1), between which grinding stock can be comminuted. The grinding rollers (1) are supported by a chassis (8), wherein in a known manner, in addition to a drive mechanism for rotating the grinding rollers, a mechanism can also be provided for retracting and extending the rollers. The scraper has a cutter (11) with a scraping edge (21) which can be pressed against the surface of one of the grinding rollers. The scraper additionally has a base which is mounted or which can be mounted on the chassis (8) and a cutter mounting (14) to which the cutter is secured. The cutter mounting can be biased against the surface of the grinding roller (1) by means of a spring force relative to the base and can be pressed against the grinding roller by same.

Inventors:
SCHAFFER ADRIAN (CH)
FÄSSLER BRUNO (CH)
Application Number:
PCT/EP2023/069210
Publication Date:
January 18, 2024
Filing Date:
July 11, 2023
Export Citation:
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Assignee:
SWISCA AG (CH)
International Classes:
B02C4/28; B02C4/02; B02C4/40
Foreign References:
GB477188A1937-12-23
GB1015565A1966-01-05
CH201605A1938-12-15
GB477188A1937-12-23
EP3572153A12019-11-27
GB1015565A1966-01-05
CH2314820A
Attorney, Agent or Firm:
FREI PATENT ATTORNEYS (CH)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE Abstreifer für einen Walzenstuhl, der ein Chassis aufweist, das ein Paar von Mahlwalzen (1) trägt, zwischen denen ein Mahlgut zerkleinerbar ist, wobei der Abstreifer ein Messer (11) mit einer Abstreilkante (21) aufweist, die gegen eine Oberfläche einer der Mahlwalzen (1) pressbar ist, sowie eine Messerhalterung (14), an welcher das Messer (1) befestigt ist, gekennzeichnet durch eine Basis, die am Chassis montierbar ist, wobei die Messerhalterung (14) durch eine Federkraft relativ zur Basis gegen die Oberfläche der Mahlwalze (1) vorspannbar und so durch diese gegen die Mahlwalze pressbar ist. Abstreifer nach Anspruch 1, der für jede der beiden Mahlwahlzen (1) des Paars von Mahlwalzen (1) je eine Abstreifeinheit mit einem Messer (1) und einer Messerhalterung (14) aufweist die durch eine Federkraft relativ zur Basis gegen die Oberfläche der Mahlwalze (1) vorspannbar und so durch diese gegen die Mahlwalze pressbar ist. Abstreifer nach Anspruch 2, wobei die Messerhalterungen (14) der beiden Abstreifeinheiten beide an der Basis als gemeinsame Basis montiert sind, wodurch der Abstreifer als Paket am Chassis befestigbar ist. Abstreifer nach einem der Ansprüche 1-3, aufweisend mindestens eine Feder (44) zum Aufbringen der Federkraft. Abstreifer nach Anspruch 4, wobei die Feder in einer Höhlung der Basis und/oder der Messerhalterung vorhanden ist. 6. Abstreifer nach einem der Ansprüche 4 oder 5, wobei die Feder zwischen einem beweglichen Basisteil der Basis einerseits und der Messerhalterung andererseits wirkt, und wobei das bewegliche Basisteil der Basis durch Bewegungen der einen Mahlwalze (1) des Paares relativ zur anderen Mahlwalze (1) zwischen einem eingerückten und einem ausgerückten Zustand bewegbar ist, um die Feder im eingerückten Zustand vorzuspannen.

7. Abstreifer nach einem der Ansprüche 4-6, wobei die Feder eine Torsionsfeder ist.

8. Abstreifer nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Messer (11) bzw. mindestens eines der Messer (11) eine Mehrzahl von ersten Aussparungen (22) aufweist, wobei die ersten Aussparungen zwischen der Messerhalterung (4) und der Abstreilkante (21) vorhanden sind.

9. Abstreifer nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Messer (11) bzw. mindestens eines der Messer (11) eine Mehrzahl von sich bis zur Abstreifkante (21) erstreckenden Einschnitten (61) und/oder Unterteilungen (71) aufweist.

10. Abstreifer nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Messerhalterung (14) eine Messereinspannung ist, in welcher das Messer (11) unter Deformation eingespannt ist.

11. Abstreifer nach Anspruch 10, wobei die Messereinspannung drei zueinander versetzte Anlagepartien (32, 33, 34) aufweist, von denen eine den beiden anderen Anlagepartien gegenüberliegend angeordnet ist. Abstreifer nach Anspruch 10 oder 11, wobei das Messer (11) eine Mehrzahl von zweiten Aussparungen (24) aufweist, die in einem von der Messereinspannung aufgenommenen Bereich angeordnet sind. Abstreifer nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Messer mindestens eine Markierungsaussparung aufweist, die in einem Abstand von der Abstreifkante (21) angeordnet ist und die mindestens an ihrem vorderen Ende eine Ausdehnung in Richtung parallel zur Abstreifkante von höchstens 5 mm aufweist. Walzenstuhl, aufweisend ein Chassis, das ein Paar von Mahlwalzen (1) trägt, zwischen denen ein Mahlgut zerkleinerbar ist, sowie einen Abstreifer (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Basis am Chassis befestigt ist und der Abstreifer so angeordnet ist, dass die Abtreifkante (21) des Messers (11) durch die Federkraft gegen eine der Mahlwalzen gedrückt wird. Abstreifer, beispielsweise nach einem der Ansprüche 1 bis 13, für einen Walzenstuhl mit einem Paar von Mahlwalzen (1), zwischen denen ein Mahlgut zerkleinerbar ist, wobei der Abstreifer ein Messer (11) mit einer Abstreifkante (21) aufweist, die gegen eine Oberfläche einer der Mahlwalzen (1) pressbar ist, sowie eine Messerhalterung (14), an welcher das Messer (1) befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Messer (11) eine Mehrzahl von fensterartigen ersten Aussparungen (22) und/oder von Einschnitten (61) und/oder von Unterteilungen (71) aufweist,. 16. Abstreifer nach Anspruch 15, wobei die ersten Aussparungen (22)zwischen der Messerhalterung (4) und der Abstreifkante (21) vorhanden sind und die Abstreifkante (21) entlang ihrer axialen Ausdehnung ununterbrochen verläuft.

17. Abstreifer nach Anspruch 15, wobei sich die Einschnitte (61) beziehungsweise Unterteilungen (71) bis zur Abstreifkante (21) erstrecken.

18. Abstreifer nach einem der Ansprüche 15-17, wobei die ersten Aussparungen (22) in einer sich in einer axialen Richtung erstreckenden Reihe angeordnet sind.

19. Abstreifer nach einem der Ansprüche 15-18, wobei die ersten Aussparungen (22) rechteckig sind. 20. Abstreifer nach einem der Ansprüche 15-19, wobei eine Breite von Stegen (23) zwischen den ersten Aussparungen (22) um mindestens einen Faktor 2 kleiner ist als eine Breite der ersten Aussparungen (22).

21. Walzenstuhl, aufweisend ein Paar von Mahlwalzen (1), zwischen denen ein Mahlgut zerkleinerbar ist, sowie einen Abstreifer (10) nach einem der Ansprüche 15-20, wobei der Abstreifer so angebracht ist, dass die Abtreifkante

(21) des Messers (11) gegen eine der Mahlwalzen gedrückt wird.

Description:
WALZENSTUHL UND ABSTREIFER FÜR WALZENSTUHL

Die Erfindung betrifft einen Walzenstuhl sowie einen Abstreifer für einen Walzenstuhl.

Walzenstühle werden in Getreidemühlen oder anderen Mühlen für die Nahrungsmittelverarbeitung verwendet. Ein Walzenstuhl weist mindestens ein Paar von Mahlwalzen auf, zwischen denen im Betrieb ein Mahlspalt ausgebildet ist, und die sich - beispielsweise mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten - drehen, um das Mahlgut im Mahlspalt zu zerkleinern. Bei diesem Vorgang werden die Mahlwalzen durch hohe Anpresskräfte gegeneinandergedrückt, weshalb nach dem Durchlauf durch den Mahlspalt ein Teil des Mahlguts an den Mahlwalzen anhaftet. Daher weist der Walzenstuhl einen Abstreifer auf, mit dem an der Mahlwalze anhaftendes Mahlgut abgestreift wird. Ein solcher Abstreifer weist im Allgemeinen eine Klinge auf, welche durch einen Anpressdruck entlang einer Abstreifkante an die entsprechende Mahlwalze angedrückt wird.

Eine Herausforderung im Zusammenhang mit dem Abstreifer ist, dass Mahlwalzen oft bombiert sind und die Klinge an die Form der Mahlwalze angepasst werden muss.

Ausserdem können sowohl die Oberfläche der Mahlwalze als auch die Form der Klinge mit der Zeit durch Abnutzung Änderungen unterworfen sein. Gemäss dem Stand der Technik werden aus diesem Grund flexible Klingen aus Federstahl vorgeschlagen, die sich an die Oberfläche der Mahlwalze anschmiegen. Bei relativ kurzen Walzen, wie sie früher verwendet wurden, hat das zufriedenstellend funktioniert. Da die Flexibilität der Klingen im Allgemeinen nicht ausreicht, um bei längeren Walzen entlang der ganzen Mahlwalzenlänge eine ausreichende Anpassung zu bewirken, wurden auch weitere Massnahmen vorgeschlagen. Die CH 201 605 und die GB 477 188 schlagen vor, eine Klinge in geschlitzten Röhrenelementen einzubringen, in denen sie lose bewegbar gelagert sind, so dass sie gewisse Kippbewegungen machen und sich dadurch an die Mahlwalze anschmiegen können. Die nötige Anpresskraft auf die Röhrenelemente wird durch ein Gestänge ausgeübt, welches an den Ausrückmechanismus der Mahlwalzen gekoppelt ist, oder alternativ über einen Federmechanismus, der zwischen Armen der Röhrenelemente angreift. Der Platzbedarf ist aber relativ gross, da das Messer in y-Richtung (Richtung entlang der Messerebene senkrecht zum Verlauf der Abstreifkante) relativ lang sein muss. Aufgrund der Eigensteifigkeit der Messer hat auch dieser Ansatz ausserdem bei längeren Walzen seine Grenzen.

Alternative Lösungen beinhalten das Vorsehen einer steifen Lagerung von mehreren über die Länge des Abstreifers verteilten mechanischen Spannelementen, mittels derer die Klinge verbogen, an die Walzenoberfläche angepasst und so an die Walze angedrückt wird. Diese Lösung hat den Nachteil, dass sie einen aufwändigen Anpassungsschritt erfordert der gewisse fachmännische Fähigkeiten voraussetzt, und dass sie keinen Ausgleich bei Deformationen während des Betriebs ermöglicht.

Eine weitere Möglichkeit besteht gemäss EP 3 572 153 in einer elastischen, weichen Lagerung der Klinge durch einen Elastomerstreifen, der zusammen mit der Klinge in einem Klemmprofil gehalten wird. Bei dieser Lösung ist ein Nachteil, dass sie die Verwendung eines Elastomers nötig macht, dessen Eigenschaften sich im Laufe der Zeit ändern. Ausserdem muss bei der in der EP 3 572 153 vorgeschlagenen Lösung der Anpressdruck der Klinge durch ein Gegengewicht ausgeübt werden, was die Vorrichtung schwer und die Montage und das Auswechseln der Klinge aufwändig macht.

In der GBl 015 565 sind Abstreifer mit Klingen beschrieben, welche hinterseitig eine Ausnehmung aufweisen und welche vorderseitig von der Abstreifkante her Einschnitte aufweisen, zwischen denen sich Zungen des Abstreifers ausbilden. Die Einschnitte bilden einen nicht-rechten Winkel zur Abstreifkante, wodurch sich mit zunehmender Abnutzung der Klinge die Position der Ecke an der Abstreifkante verlagert, wodurch eine von den Ecken der Zungen verursachte, im Vergleich zu der Abnutzung durch die übrige Schneide höhere Abnutzung der Walze nach und nach die ganze Walzenlänge trifft.

Es ist eine Aufgabe der Erfindung, einen Abstreifer für einen Walzenstuhl sowie einen Walzenstuhl mit einem solchen Abstreifer zur Verfügung zu stellen, welche Nachteile des Standes der Technik überwinden. Es ist insbesondere eine Aufgabe der Erfindung, einen kompakten Abstreifer zur Verfügung zu stellen, der insbesondere ein gutes und gleichmässiges Anpressen der Abstreifkante an die Mahlwalze ermöglicht.

Gemäss einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung geht es um einen Abstreifer für einen Walzenstuhl sowie einen Walzenstuhl mit diesem Abstreifer. Der Walzenstuhl weist mindestens ein Paar von Mahlwalzen auf, zwischen denen ein Mahlgut zerkleinerbar ist. Die Mahlwalzen werden durch ein Chassis (bspw. mit Gestell und/oder Gehäuse) getragen, wobei in an sich bekannter Art nebst einem Antriebsmechanismus für eine Drehbewegung der Mahlwalzen im Allgemeinen mit verschiedenen Drehgeschwindigkeiten auch ein Mechanismus für das Ein- und Ausrücken der Mahlwalzen vorhanden sein kann. Der Abstreifer weist ein Messer mit einer Abstreifkante auf, die gegen die Oberfläche einer der Mahlwalzen pressbar ist. Weiter weist der Abstreifer eine am Chassis montierte bzw. montierbare Basis sowie eine Messerhalterung auf, an welcher das Messer befestigt ist. Die Messerhalterung ist durch eine Federkraft relativ zur Basis gegen die Oberfläche der Mahlwalze vorspannbar und so durch diese gegen die Mahlwalze pressbar.

Die Messerhalterung kann eine Messereinspannung sein, in welcher das Messer eingespannt ist.

Die Basis kann ein- oder mehrteilig sein und wird bspw. fest am Chassis des Walzenstuhls montiert. Sie kann in einem einfachen Fall an beiden axialen Enden des Abstreifers je eine Basisplatte aufweisen, relativ zu welcher die Messerhalterung schwenkbar gelagert ist.

Im Falle einer mehrteiligen Ausgestaltung der Basis kann diese in Ausführungsformen mindestens ein Basis-Festteil - beispielsweise mit der genannten Basisplatte - und mindestens ein bewegliches Basisteil aufweisen. Ein bewegliches Basisteil kann bspw. durch die Ausrückbewegung der Mahlwalzen - bzw. durch einen diese bewirkenden Auslösemechanismus - bewegbar sein um die Abstreifkante des Messers von der Oberfläche der entsprechenden Mahlwalze abzuheben, sobald die Mahlwalzen relativ zueinander ausgerückt werden. In diesem Fall kann die Federkraft zwischen dem beweglichen Basisteil- bspw. einer Bas is -Schwenkeinheit - einerseits und der Messerhalterung andererseits wirken. Die Bewegung des beweglichen Basisteil von der ausgerückten in die eingerückte Stellung kann daher zunächst die Messerhalterung mit dem daran befestigten Messer so weit verschwenken, dass die Abstreifkante an der Mahlwalze anliegt und dann die Feder (weiter) vorspannen, während das Anliegen der Abstreifkante an der Mahlwalze ein weiteres Verschwenken der Messerhalterung verhindert. Ein solches bewegliches Basisteil kann bspw. insbesondere für das Messer vorgesehen sein, welches mit der ortsfesten Mahlwalze eines Walzenpaars zusammenwirkt, während auf der Seite der anderen Mahlwalze - deren Achse bei der Ausrückbewegung verschoben wird - allenfalls darauf verzichtet werden kann, indem das Messer bei der Ausrückbewegung die Mahlwalze nur bis zu einem mechanischen Anschlag begleitet, der dann ein Abheben des Messers von der Mahlwalze bewirkt.

Die Vorspannung durch eine Federkraft macht ein Gegengewicht überflüssig. Sie ermöglicht daher eine besonders kompakte Bauweise. Dadurch, dass die Federkraft zwischen der Messerhalterung und der Basis wirkt, ist sie ausserdem jederzeit gut definiert. Dies ist sowohl der Fall, wenn die Feder an der Messerhalterung entgegengesetzten Ende relativ zum Chassis fest eingespannt, ist, als auch wenn sie in einem beweglichen Basisteil eingespannt ist. Im letzteren Fall kann der Abstreifer insbesondere so eingerichtet sein, dass die Position und Orientierung des beweglichen Basisteils durch den Zustand des Paars von Mahlwalzen definiert ist und sich zwischen einem eingerückten und einem ausgerückten Zustand unterscheidet.

Dass die Federkraft zwischen der Messerhalterung und der Basis wirkt und daher jederzeit gut definiert ist, steht im Gegensatz zu Ansätzen gemäss dem Stand der Technik, bei welchen eine Federkraft zwischen zwei Messern wirkt und also die Lage eines Messers die Federkraft auf das jeweils andere Messer beeinflusst.

Die Federkraft kann insbesondere durch eine oder mehrere Federn pro Messerhalterung bewirkt werden. Ein weiterer Vorteil des Konzepts, die Federkraft zwischen Messerhalterung und Basis wirken zu lassen, liegt darin, dass die relativ zur Basis wirkende Feder eingehäust angebracht werden kann, d.h. vom Mahlgut abgeschirmt. Insbesondere kann die Feder in einer Höhlung im Innern der Messerhalterung und/oder der Basis vorhanden sein. Eine solche Höhlung kann sich beispielsweise entlang der Schwenkachse der Messerhalterung erstrecken. Sie kann auch der Führung der Messerhalterung dienen, bspw. durch einen in sie eingreifenden Führungszapfen der Basis. An einem solchen Führungszapfen kann auch das eine Ende der Feder befestigt sein, während das andere Ende mit einer Eingriffs Struktur der Messerhalterung in Eingriff steht. In Ausführungsformen mit bewegliche Basisteil kann der Führungszapfen eine Schwenkbewegung dieses beweglichen Basisteils mitmachen, um in der genannten Art die Feder (weiter) vorzuspannen.

Eine nicht im Produktraum angeordnete Feder hat Vorteile insbesondere im Hinblick auf die Hygiene. Ausserdem können bei einem Defekt - bspw. einem Bruch der Feder keine Bestandteile der Feder in den Produktfluss gelangen.

Herstellungstechnisch besonders günstig kann sein, wenn die Messerhalterung eine Messereinspannung als entlang der axialen Richtung ausgedehnter Profilkörper bildet, gegebenenfalls mit der Höhlung und einer Eingriffsstruktur, in welches ein Ende der ggf. in der Öffnung angeordneten Feder eingreifen kann, um die Federkraft auszuüben.

Insbesondere kann der Abstreifer für jede der beiden Mahlwalzen eines Walzenpaares je eine Abstreifeinheit mit Messerund Messerhalterung aufweisen. Beide Messer sind je relativ zur Basis gegen die Oberfläche vorspannbar. Dabei können die Messerhalterungen der beiden Messer die Basis teilen, d.h. an derselben Basis befestigt und relativ zu dieser vorgespannt oder vorspannbar sein, was wie erwähnt eine Mehrteiligkeit der Basis nicht ausschliesst. Durch diesen Ansatz kann also ein Abstreifer mit zwei Abstreifeinrichtungen als Paket (Modul) vorliegen. Ein solches Paket kann vormontiert sein und muss lediglich am Chassis befestigt werden - d.h. die Montage und Demontage des Abstreifers ist im Vergleich zum Stand der Technik deutlich verbessert. Die kompakte Bauweise hat auch Vorteile in Bezug auf die Hygiene und den Zugang zwecks Probennahme unter den Walzen. In Ausführungsformen weist das Messer eine Mehrzahl von (ersten) Aussparungen auf. Diese sind zwischen der Messerhalterung (bspw. Messereinspannung) und der Abstreifkante angeordnet - was nicht ausschliesst, dass sie sich in den von der Messerhalterung aufgenommenen Bereich hinein erstrecken können. Diese ersten Aussparungen bewirken, dass das Messer auch bei genügend grosser Stärke des Messer-Materials ausreichend flexibel ist, um sich gleichmässig an die Oberfläche der Walze anzuschmiegen, auch ohne elastische Lagerung. Ein gutes Anschmiegen bedeutet, dass das Messer lokal bei verschiedenen axialen Positionen möglichst eine gleiche Anpresskraft ausübt und so lokal die gleiche Ab streiffunkti on und einen gleichen Verschliess aufweist.

Die ersten Aussparungen sind insbesondere in einem Abstand zur Abstreifkante angeordnet, d.h. sie erstrecken sich nicht bis zur Abstreifkante. Die ersten Aussparungen sind (unabhängig von ihrer Form) im Allgemeinen fensterartig, d.h. entlang ihrer ganzen umlaufenden Umfangslinie vom Material des Messers umgeben.

In Ausführungsformen ist die Abstreifkante insbesondere entlang ihrer axialen Ausdehnung ununterbrochen. Das hat den Vorteil, dass das Abstreifen entlang der ganzen axialen Ausdehnung der Mahlwalze gleichmässig erfolgt, ohne zurückbleibende Spuren. Indem die ersten Aussparungen dann zwischen zwei entlang ihrer axialen Ausdehnung ununterbrochenen Bereichen liegen, weist das Messer als Ganzes eine Torsionssteifigkeit aus, trotz der erhöhten Flexibilität des Messers wegen der Aussparungen.

Es ist aber auch möglich, dass das Messer zusätzlich zu den ersten Aussparungen oder alternativ dazu andere Formen einer gezielten Schwächung aufweisen kann, die ein gutes Anschmiegen ermöglichen. Solche können insbesondere Einschnitte und/oder Unterteilungen sein. Solche Einschnitte oder Unterteilungen können sich von der Abstreifkante nach unten (in y-Richtung, d.h. Richtung entlang der Messerebene senkrecht zum Verlauf der Ab streifkante) erstrecken. Sie machen das Messer tors ions weicher und bewirken, dass es sich sektorenweise an die Oberfläche der Mahlwalze anschmiegen kann.

In den Ausführungsformen mit ersten Aussparungen, Einschnitten und/oder Unterteilungen wird die Messerhalterung insbesondere dimensionsstabil (steif) ausgeführt, bspw. indem sie durch einen oder mehrere metallische Körper gebildet wird. Das Messer wird insbesondere direkt, ohne elastisches Zwischenelement oder dergleichen, von der Messerhalterung gestützt, so dass die Lage im von der Messerhalterung aufgenommenen Bereich des Messers über die ganze axiale Ausdehnung definiert ist. Das Anschmiegverhalten wird also durch die Klinge selbst definiert.

Damit wird das eingangs geschilderte Problem der Anpassung an die Walzenoberfläche auf einfache Weise gelöst. Das Messer kann sich aufgrund der ersten Aussparungen, Einschnitte und/oder Unterteilungen relativ flexibel biegen, so dass die Abstreitkante bspw. einer Bombierung der Walze gut folgen kann. In Richtungen entlang der Messerebene, namentlich in y-Richtung, ist jedoch die notwendige Steifigkeit nicht beeinträchtigt, d.h. die Abstreif-Funktion des Messers ist unabhängig von den ersten Aussparungen gewährleistet. Auch die Nachteile von zu dünnen oder (in y-Richtung) zu langen Messern werden vermieden.

Gemäss dem Konzept, das Messer mit den ersten Aussparungen, Einschnitten und/oder Unterteilungen zu versehen, werden die Flexibilität des Messers und letztlich dessen Fähigkeit, sich an die Walzenoberfläche anzupassen und eine Anpresskraft zu übertragen, von der Steifigkeit des Messers definiert. Das erweist sich als besonders vorteilhaft. Erstens kann durch die Dimensionen und Formen der ersten Aussparungen, Einschnitte und/oder Unterteilungen die Biegesteifigkeit des Messers im Bereich unterhalb der Abstreifkante praktisch beliebig eingestellt werden, bei Bedarf auch über die axiale Länge des Messers veränderlich, und zwar ohne, dass Anpassungen der Messerhalterung notwendig wären. Zweitens müssen keine elastomeren Materialien oder andere Kunststoffmaterialien verwendet werden, deren Eigenschaften sich im Verlauf der Zeit ändern können.

In Ausführungsformen mit ersten Aussparungen sind diese bspw. in einer regelmässigen Anordnung entlang der axialen Ausdehnung des Messers verteilt, bspw. in einer (einzigen) Reihe. Zwischen den ersten Aussparungen können Stege ausgebildet sein, welche einen axial durchgehenden Abstreifkantenbereich mit einem ebenfalls axial durchgehenden Mittelbereich verbinden. Die Breite der Stege an der engsten Stelle wird entsprechend der gewünschten Flexibilität gewählt. Sie kann kleiner sein als die Breite der Aussparungen, insbesondere um mindestens einen Faktor 2, mindestens einen Faktor 3 oder mindestens einen Faktor 5.

Die ersten Aussparungen können insbesondere rechteckig sein. Das hat den Vorteil, dass die Stege in y-Richtung (y-Richtungen sind hier Richtungen, entlang der Messerfläche, zur Abstreifkante hin bzw. von dieser weg) verlaufen und zwischen den Aussparungen über ihre Länge eine ungefähr konstante Breite aufweisen können. Dadurch wird bei einer Biegung der Klinge (zur Anpassung an die Walzenoberfläche) die Biegung im Bereich der Stege gleichmässig sein. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, dass die ersten Aussparungen andere Formen haben, bspw. elliptisch oder kreisförmig oder hexagonal, etc.

Das Konzept des Messers mit ersten Aussparungen zwischen Abstreifkante und Messerhalterung der im vorliegenden Text beschriebenen Art, mit Einschnitten und/oder Unterteilungen, ist besonders günstig in Kombination mit der Messerhalterung, die (insbesondere ohne Gegengewicht) aufgrund einer Federkraft gegen die Walze gedrückt wird, d.h. in Abstreifern und Walzenstühlen gemäss dem ersten Aspekt. Es ist gemäss einem weiteren, zweiten Aspekt der Erfindung aber auch verwendbar in Walzenstühlen ohne diesen Andrückmechanismus, d.h. ganz allgemein in Walzenstühlen mit einem Paar von Mahlwalzen und mit einem Messer mit einer Abstreifkante, die gegen eine Oberfläche einer der Mahlwalzen pressbar ist. Der Vorteil des gleichmässigen Anschmiegens an die Oberfläche der Walze ergibt sich unabhängig von der Art der Erzeugung der Presskraft.

Gemäss einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung geht es um folgende Problematik: Messer von Abstreifern der hier beschriebenen Art haben eine beschränkte Lebensdauer, da sie mit der Zeit abgenutzt werden. Diese Lebensdauer beträgt oft ca. ein bis drei Jahre, je nach Intensität der Nutzung. Ist das Abstreifmesser verschlissen, befreit es die Mahlwalze nicht mehr ausreichend vom anhaftenden Produkt. Vielmehr bilden sich umlaufende Produktstreifen auf der Oberfläche der Mahlwalze. Diese haben zur Folge, dass die Maschine nicht mehr richtig mahlt, und dass es erhöhte Vibrationen gibt. Im Allgemeinen erkennt der Betreiber erst aufgrund solcher unzureichender Ergebnisse, dass das Messer nun verschlissen ist und ausgewechselt werden muss. Es wäre daher wünschenswert, wenn ein Mechanismus vorhanden wäre, anhand dessen der Betreiber rechtzeitigt darauf aufmerksam gemacht würde, dass das Messer bald verschlissen sein wird.

Der dritte Aspekt kann für sich allein implementiert werden. Er kann auch in vorteilhafter Weise mit dem ersten und/oder dem zweiten Aspekt kombiniert werden. Bei diesen dritten Aspekt geht es ebenfalls um einen Abstreifer für einen Walzenstuhl mit einem Paar von Mahlwalzen sowie einen solchen Walzenstuhl mit dem Paar von Mahlwalzen und dem Abstreifer, dessen Messer gegen eine der Mahlwalzen gedrückt wird (bzw. die beiden Messer werden gegen je eine der Mahlwalzen gedrückt). Der Abstreifer weist ebenfalls ein Messer mit einer Abstreifkante auf, die gegen eine Oberfläche einer der Mahlwalzen pressbar ist. Im Verlaufe der Zeit verschiebt sich aufgrund der Abnutzung die Abstreifkante nach ‘unten’, d.h. in Richtung der Hinterseite - vorderseitig, an der Abstreifkante, wird kontinuierlich etwas Material des Messers abgetragen. Gemäss dem dritten Aspekt weist das Messer mindestens einen Ausschnitt - bspw. eine Mehrzahl von Markierungs aus sparungen - auf, die so angeordnet ist, dass sie dann an der Abstreifkante hegt, wenn das Lebendsauerende des Messers erreicht wird. Die Markierungs aus sparungen haben dabei mindestens an ihrem vorderen Ende eine geringe Breite (Ausdehnung in x-Richtung, d.h. in Richtung parallel zur Abstreifkante) von bspw. weniger als 5 mm, insbesondere höchstens 3 mm. Dadurch entstehen, sobald das Material vorderseitig der Markierungs aus sparungen weggetragen ist, auf der Walze feine Spuren von Mahlprodukt, das nicht abgestreift wurde. Diese sind für den Betreiber sichtbar und signalisieren, dass das Messer nächstens ersetzt werden muss. Trotzdem kann das Messer problemlos, und ohne dass erhöhte Vibrationen erzeugt würden, noch eine gewisse Zeit weiterverwendet werden, bspw. bis der Zeitpunkt für das Ersetzen günstig ist.

Die Markierungsaussparungen können insbesondere zur Vorderseite hin zulaufend sein, so dass die entstehenden Spuren zunächst sehr schmal sind und dann breiter werden. Die Markierungs aus sparungen können bspw. die Form kleiner Dreiecke haben, mit einer zur Vorderseite hin weisenden Spitze.

Das Folgende gilt für alle Aspekte der vorliegenden Erfindung:

Die Lagerung des Messers in der Messerhalterung kann insbesondere dadurch bewirkt sein, dass eine Mehrzahl von Anlagepartien der Messerhalterung am Messer anliegen und die Messerhalterung als Messereinspannung wirken lassen. Es kann beispielsweise eine erste, zweite und dritte Anlagepartie vorhanden sein, die zueinander versetzt sind, wobei die erste und die dritte Anlagepartie an einer Seite des Messers und die zweite Anlagepartie an der gegenüberliegenden, anderen Seite des Messers anliegen. In y-Richtung ist dabei die zweite Anlagepartie zwischen der ersten und der dritten Anlagepartie. So kann aufgrund der Elastizität des Messers eine Klemmung bewirkt werden, so dass das Messer eingespannt wird und eine zusätzliche Fixierung, bspw. über Schrauben oder dergleichen, überflüssig wird.

Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, dass das Messer zwischen zwei Blöcken oder dergleichen der Messerhalterung geklemmt wird, wobei dann zusätzliche Mittel vorhanden sein können, um die Blöcke gegeneinander zu drücken und/oder das Messer zu fixieren.

Bei der Lösung mit gegeneinander versetzten Anlagepartien gilt: die Anlagepartien erstrecken sich in axialer Richtung über die ganze Ausdehnung (Breite) des Messers. Sie können eine ununterbrochene Anlagelinie bilden. Es ist aber auch möglich, dass eine der Anlagepartien im Bereich der (ersten) Aussparungen vorhanden ist, d.h. dass die Anlagepartien an den Stegen zwischen den Aussparungen anliegen.

Als weitere Möglichkeit kann das Messer (unabhängig davon, ob erste Aussparungen, Einschnitte, Unterteilungen und/oder Markierungsaussparungen vorhanden sind oder nicht) zweite Aussparungen bilden, welche die von der ersten, zweiten und/oder dritten Anlagepartie definierten Anlagelinien unterbrechen können (oder zwischen diesen liegen). Die zweiten Aussparungen sind im von der Messerhalterung aufgenommenen Bereich (Klemmbereich) angeordnet und erhöhen so die Flexibilität dieses Bereichs, weshalb sich die vorstehend erwähnte Klemmwirkung noch verbessern lässt, indem eine etwas grössere Biegung des Messers im Klemmbereich möglich ist. Die zweiten Aussparungen können gemäss einer Ausführungsform unterseitig am Messer angeordnet sein, und sie können optional nach unten offen sein, so dass das Messer unterseitige abgesetzte Nocken bildet. Die unterste (erste) Anlagepartie kann im Bereich dieser unterseitigen Nocken vorhanden sein. Durch diese Konstruktion ist das Messer auch im Bereich der ersten Anlagepartie etwas flexibler.

Das Messer kann also insbesondere von der Abstreifkante her zuerst einen axial durchgehenden Abstreifkantenbereich, einen Bereich mit den ersten Aussparungen, einen axial durchgehenden Mittelbereich und einen unteren Bereich mit nach unten vorstehenden Nocken aufweisen.

Durch die Konstruktion mit versetzten Anlagepartien kann die Messerhalterung als Messereinspannung insbesondere frei von Verbindungselementen (Schrauben oder dergleichen) im Produktraum sein. Das ist besonders vorteilhaft, in Bezug auf die Hygiene und auch in Bezug auf eine einfache Auswechselbarkeit des Messers.

Nebst dem Abstreifer betrifft die Erfindung auch einen Walzenstuhl mit Abstreifer.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand von Zeichnungen beschrieben. In den Zeichnungen bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder analoge Elemente. Die Zeichnungen sind teilweise schematisch und nicht massstäblich. Sie zeigen teilweise einander entsprechende Elemente in von Figur zu Figur unterschiedlichen Grössen. Es zeigen:

Fig. 1 : Schematisch einen Bereich eines Walzenstuhls mit Abstreifer;

Fig. 2 einen Bereich eines Abstreifers in perspektivischer Ansicht; Fig. 3 einen Bereich eines der Messer;

Fig. 4 eine Schnitdarstellung der Messereinspannung des Abstreifers aus Fig. 2:

Fig. 5 den Abstreifer aus Fig. 2 mit - gestrichelt dargestellten - im Innern der

Messereinspannung vorhandenen Elementen;

Fig. 6 eine Ansicht des Abstreifers aus Fig. 2 von einer Endseite her;

Fig. 7 einen Bereich eines alternativen Messers;

Fig. 8 einen Bereich eines mehrteiligen Messers;

Fig. 9 eine teilweise Seitenansicht eines alternativen Abstreifers mit einer Mahlwalze eines ausgerückten Paars von Mahlwalzen;

Fig. 10 eine zu Fig. 9 analoge Ansicht, wobei die Mahlwalzen eingerückt sind; und

Fig. 11 einen Bereich eines Messers mit Markierungsaussparungen.

Figur 1 zeigt ein Paar von Mahlwalzen, zwischen denen ein Mahlspalt 2 ausgebildet ist. Ein Abstreifer 10 ist als Einheit mit zwei an einer Basis mit einer Basisplate 13 montierten Abstreifeinrichtungen mit je einem Messer 11 und einer Messerhalterung in Form einer Messereinspannung 14 ausgebildet. Die Messer 11 werden in Richtung der Pfeile gegen die sich drehenden Mahlwalzen gedrückt um Mahlgut, welches an der jeweiligen Walzenoberfläche klebt, abzustreifen. Die Messer sind dabei wie an sich bekannt in einem Winkel zur Normale auf die Walzenoberfläche, d.h. in einem Winkel zur Radialebene durch die Berührungslinie, angeordnet.

Die Basis ist relativ zu den Drehachsen der Mahlwalzen fest montiert. In Fig. 1 ist schematisch das Chassis 8 des Walzenstuhls angedeutet, an welchem die Basisplate 13 befestigt ist. Das ‘Chassis’ kann ein Gerüst und/oder ein tragendes Gehäuse oder andere nicht beweglich montierte Teile umfassen.

Figur 2 zeigt einen Bereich des Abstreifers 10 in einer perspektivischen Ansicht. Man erkennt, dass die Messer 11 unterhalb der Abstreifkante 21 eine Reihe von Aussparungen 22 aufweisen, zwischen denen schmale Stege 23 ausgebildet sind.

Die Basis weist wie bereits erwähnt eine endseitige Basisplatte 13 auf; auf der entgegengesetzten Seite (in Fig. 2 nicht sichtbar) kann die Basis eine weitere Basisplatte oder andere die Messereinspannungen 14 schwenkbar aufnehmende Struktur aufweisen.

Die beiden Messereinspannungen 14 sind je als entlang der Achse ausgedehnte Profile ausgebildet. Endseitig an den Messereinspannungen 14 ist je eine mit dieser drehfest verbundene Endplatte 31 vorhanden.

In Figur 3 sieht man einen Bereich eines der Messer 11. Das Messer weist nebst den Aussparungen 22 mit den dazwischen bestehenden Stegen 23 auch unterseitige, nach unten offene zweite Aussparungen 24 auf, zwischen denen unterseitige abgesetzte Nocken 25 vorhanden sind.

Fig. 3 illustriert auch Koordinaten eines kartesischen Koordinatensystems. Im vorliegenden Text wird die Achse, die parallel zur Messerfläche der Abstreifkante 21 und der Achse der Mahlwalzen ist, als x-Achse bezeichnet, entsprechende Richtungen auch als «axiale» Richtungen. Dazu senkrechte Richtungen entlang der Messerfläche «zur Walzenoberfläche» hin und «von der Walzenoberfläche weg» entsprechen der y- bzw. -y-Richtung; entsprechend der in Fig. 1 dargestellten Anordnung werden sie auch als «nach oben» bzw. «nach unten» bezeichnet. Die y- Achsen der beiden Messer sind dabei im Allgemeinen nicht parallel zu einander, d.h. das Koordinatensystem ist als auf das jeweilige Messer bezogen zu verstehen.

Figur 4 zeigt eine Schnittdarstellung durch eine der Messereinspannungen 14 mit eingespanntem Messer 11. Das Messer ist eingespannt, indem es an drei sich axial erstreckenden Anlagepartien 32, 33, 34, die zueinander versetzt sind, anliegt und auf diese Weise geklemmt wird. Die Messereinspannung 14 ist aus einem bspw. relativ hatten und formstabilen Material gefertigt, bspw. Aluminium. Die Anlagepartien können klemmend wirken, indem sie eine minimale Biegung des aufgrund seiner Dicke und/oder aufgrund seiner Materialzusammensetzung elastischeren - Messers 11 bewirken, weshalb sich das Messer federnd in der Messereinspannung 14 verklemmt. Die Vorspannung des Messers stellt also den Halt des Messers in der Messereinspannung sicher.

Die unterseitigen zweiten Aussparungen 24 dienen in diesem Zusammenhang dazu, die Elastizität im Bereich der ersten Anlagepartie 32 noch etwas zu erhöhen, indem es in erster Linie die abgesetzten Nocken 25 sind, die sich beim Einspannen leicht durchbiegen. Die Bereiche, an denen die erste, zweite und dritte Anlagepartie 32, 33, 34 anliegen, sind in Fig. 3 durch gepunktete Linien angedeutet.

Die nötige Anpresskraft wird durch eine Feder bewirkt. Wie das insbesondere in Figur 5 ersichtlich ist, weist die Basis einen drehfest an der Basisplatte 13 angebrachten Zapfen 41 - der auch einstückig mit der Basisplatte sein kann, auf. Der Zapfen 41 ragt passgenau ins Innere einer mit der Schwenkachse der Messereinspannung 14 koaxialen, und diese definierenden, zylindrischen, axial verlaufenden Führungsöffnung (42; in Fig. 1 schematisch dargestellt) der Messereinspannung 14. Am Zapfen 41 ist ein Fixierschlitz 43 vorhanden, in den ein gekröpftes Ende 45 einer Torsionsfeder 44 hineinragt. Eine in der Nähe des anderen Endes vorhandene zweite Kröpfung 46 greift in einen schlitzartigen radialen Vorsprung 47 der Führungs Öffnung ein, wodurch die - vorgespannte - Torsionsfeder 44 die Messereinspannung 14 in die Richtung gegen die Mahlwalze 1 drückt, wie das in Fig. 1 durch einen Pfeil dargestellt ist. Auch andere Arten von Federn und entsprechende Mechanismen, mit denen die Messereinspannung 14 aufgrund einer Federwirkung einer oder mehrerer an der Basis abgestützt Feder(n) in die vorgesehene Drehrichtung gedrückt wird, sind denkbar, bspw. eine auf der einen Seite am Fixierschlitz 43 des Zapfens und auf der anderen Seite am radialen Vorsprung angreifende Schraubenfeder, oder eine extern an der Basis und an einem Angriffspunkt der Messereinspannung angreifende Zug- oder Druckfeder, etc.

In Figur 6 sieht man eine Ansicht des Abstreifers von der Endseite (in Bezug auf axiale Richtungen) her. Die - durch Schrauben an der jeweiligen Messereinspannung 14 befestigten - Endplatten 31 weisen je einen Rückstellarm 51 auf. An diesem kann bspw. ein Mechanismus angreifen, welcher die Messereinspannungen entgegen der Federkraft auslenkt, damit die Messer die Mahlwalzen nicht mehr berühren, sobald die Mahlwalzen ausgerückt, d.h. auseinanderbewegt werden. Dies verhindert, dass die Messer auch dann an den Mahlwalzen reiben, wenn diese sich drehen, ohne dass ein Produkt zwischen ihnen gemahlen wird.

Die in Figur 6 besonders gut sichtbaren Aussparungen 52 der Basisplatte 13 dienen der Montage des - als Einheit vomiontierten - Abstreifers am Chassis des Walzenstuhls.

Figur 7 zeigt ein alternatives Messer 11 ohne die Aussparungen, dafür mit

Einschnitten 61. Diese in y-Richtung bis zur Abstreifkante 21, also durch die Einschnitte 61 unterbrochen wird. Dadurch ergibt sich eine Reihe von Zungen 62, die sich von einem axial durchgehenden Bereich bis zur Abstreifkante 61 erstrecken und sich individuell an die Walzenoberfläche anschmiegen können. Das Messer weist im dargestellten Ausführungsbeispiel wie dasjenige von Fig. 2-6 unterseitige, nach unten offene zweite Aussparungen 24 auf, zwischen denen unterseitige abgesetzte Nocken 25 vorhanden sind.

In Figur 8 sind die Einschnitte ersetzt durch in y-Richtung durchgehende Unterteilungen 71, wodurch das Messer mehrteilig und in eine Mehrzahl von nebeneinander angeordneten Teil-Messern 72 unterteilt ist. Die Teil-Messer sind unmittelbar nebeneinander angeordnet und können alle dieselbe Breite (Ausdehnung in x-Richtung) aufweisen, oder die Breite kann bedarfsgerecht angepasst sein, bspw. im Randbereich kleiner oder grösser als in einem mittleren Bereich. Auch bei Ausführungsformen mit Unterteilungen sind unterseitige (zweite) Aussparungen eine Option, wobei dann beispielsweise die Anzahl der unterseitig abgesetzten Nocken für alle Teil-Messer gleich sein kann, d.h. die Positionierung der Nocken und die Unterteilungen können aufeinander abgestimmt sind.

Figuren 9 und 10 illustrieren das Prinzip, die Basis mehrteilig auszugestalten, um für die Messerhalterung mindestens eines der Messer ein bewegliches Basisteil vorzusehen, wobei die Messerhalterung durch die Feder relativ zum beweglichen Basisteil vorgespannt wird und das bewegliche Basisteil bei der Ein- und Ausrückbewegung verschwenkt wird.

In Fig. 9 ist der ausgerückte Zustand dargestellt. Die Basis weist nebst dem Basisblech 13 auch ein bewegliches Basisteil in Form einer Basis -Schwenkeinheit, nämlich einer Schwenkplatte 81 auf. Diese wird bei der Ein- und Ausrückbewegung durch den Ausrückmechanismus des Walzenpaares verschwenkt, beispielsweise indem ein Mitnehmer des Ausrückmechanismus (nicht gezeigt) mit einem Schwenkplattenarm 82 zusammenwirkt. Der Zapfen 41, der analog zu den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen mit einem Ende der Torsionsfeder zusammenwirkt, ist relativ zur Schwenkplatte 81 gelagert und macht deren Schwenkbewegungen mit.

Die Schwenkplatte 81 bildet ausserdem im dargestellten Beispiel einen Anschlag 85 an welchem im ausgerückten Zustand (Fig. 9) ein Element der Messerhalterung - im dargestellten Beispiel eine fest mit der Messereinspannung verschraubte Anschlagplatte 83 aufgrund der Federkraft der Torsionsfeder ansteht, wodurch sich das Messer 11 in einer definierten Position befindet, in welcher die Abstreifkante nicht an der Mahlwalze 1 ansteht.

Wird die Schwenkplatte 81 durch den Ausrückmechanismus in den eingerückten Zustand verschwenkt (Fig. 10), wird einerseits der Anschlag 85 so bewegt, dass ein Schwenken des Messers mit der Messereinspannung 14 zur Mahlwalze hin nicht mehr verhindert wird (siehe Pfeil in Fig. 10). Andererseits wird durch das Schwenken Zapfens 41 auch das damit Verbundene Ende der Torsionsfeder mit verschwenkt, was die Torsionsfeder zusätzlich spannt und bewirkt, dass diese das Messer (stärker) gegen die Oberfläche der Mahlwalze 1 drückt.

In Varianten wäre es auch möglich, auf den Anschlag 85 zu verzichten oder alternativ darauf zu verzichten, den Zapfen 41 am beweglichen Basisteil vorzusehen. Im letzteren Fall würde die Torsionsfeder jedoch beim Ausrücken stärker gespannt so dass ein Teil der Ausrückbewegung entgegen der Federkraft der Torsionsfeder geschehen würde was durch die Ausführungsfomi der Figuren 9 und 10 verhindert wird. Wird die Ausrückbewegung - wie bspw. in der Patentanmeldung CH 000 148/2023 beschrieben - durch eine Feder bewirkt, muss eine solche Feder besonders stark sein, wenn sie entgegen der Federkraft der Torsionsfeder wirken soll und stets ein definierter Zustand sichergestellt werden soll - was wiederum zur Folge hat, dass für die Einrückbewegung mehr Energie aufgewendet werden muss. Die Lösung gemäss Figuren 9 und 10, die das verhindert, trägt also sowohl zur Verlässlichkeit als auch zur Energieeffizienz bei.

Figur 11 illustriert ein Messer 11 mit fensterartigen Aussparungen 22 der vorstehend beschriebenen Art und zusätzlich mit Markierungsaussparungen 91. Die Markierungs aus sparungen 91 sind in einem Abstand a zur Abstreifkante 21 angeordnet. Dieser Abstand a ist so gewählt, dass das Messer 11 seine Funktion immer noch erfüllt, wenn alles Material zwischen der (anfänglichen) Schneidkante 21 und den Markierungsaussparungen 91 abgeschliffen ist, d.h. wenn sich die Schneidkante 21 durch Abnutzung zu den Markierungsaussparungen 91 verschoben hat. Ein Abtragen von Material bis zur Hinterseite (Unterseite in Fig. 11) der Markierungs aus sparungen 91 oder gar darüber hinaus wäre aber nicht mehr tolerierbar. Aufgrund der Markierungsaussparungen entstehen auf der Oberfläche der Mahlwalze feine Markierungsstreifen, sobald die Position der Schneidkante zu den Markierungs aus sparungen 91 hin verschoben ist. Diese zeigen dem Betreiber an, dass ein Auswechseln des Messers 11 angezeigt ist.

Durch die optionale, dreieckige, zur Vorderseite hin zulaufende Form der Markierungs aus sparungen 91 wird ausserdem bewirkt, dass die Markierungs streifen immer breiter werden, wenn das Messer 11 weiterverwendet wird - d.h. die Markierung wird mit zunehmender Dringlichkeit immer auffälliger.