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Patent Searching and Data


Title:
ROLLER MILL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/124938
Kind Code:
A3
Abstract:
In a roller mill (1) for comminution of an in particular viscous or pasty compound into a fine substance, in particular in a fine roller mill, which is connected upstream of a conche, for forming a fine chocolate substance from a compound comprising sugar, a cocoa constituent such as cocoa powder, cocoa butter or the like, comprising at least two rollers (3, 5, 7, 9, 13) which include one intake roller (3, 5), which receives the compound for forming a compound layer (11), and an output roller, which is arranged downstream in the direction of transportation of the compound layer as the last roller of the roller mill and outputs the fine substance for further processing, wherein two of the at least two rollers (3, 5, 7, 9, 13) form a pressure region at which a pressure load is applied to the substance, provision is made for the output roller (13) to have an associated heating device such that, during the residence time of the compound layer (11) on the output roller, heat from a heating medium which is external to the compound layer passes to the compound layer.

Inventors:
BOLENZ SIEGFRIED (DE)
KUTSCHKE ELISA (DE)
Application Number:
PCT/EP2007/003770
Publication Date:
December 27, 2007
Filing Date:
April 27, 2007
Export Citation:
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Assignee:
HOCHSCHULE NEUBRANDENBURG (DE)
BOLENZ SIEGFRIED (DE)
KUTSCHKE ELISA (DE)
International Classes:
A23G1/12; B02C4/04; B02C21/00
Foreign References:
CH114905A1926-05-01
DE3408008A11985-09-12
US1512466A1924-10-21
US20020038829A12002-04-04
GB504873A1939-05-02
DE19700347A11998-07-09
Attorney, Agent or Firm:
SCHMID, Nils, T., F. et al. (Hollerallee 32, Bremen, DE)
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Claims:
Walzwerk

Patentansprüche

1. Walzwerk zum Zerkleinern einer insbesondere zähflüssigen oder pastösen Masse in ein Feingut, insbesondere einer Conche vorgeschaltetes Feinwalzwerk zum Bilden eines Schokoladenfeinguts aus einer Masse bestehend aus Zucker, einem Kakaobestandteil, wie Kakaopulver, Kakaobutter, oder dergleichen, mit mindestens zwei Walzen (3, 5, 7, 9, 13), die eine Einzugswalze (3, 5), welche die Masse zur Bildung einer Masseschicht (11) aufnimmt, und eine Abgabewalze (13) umfasst, von der das Feingut für eine Weiterbearbeitung aus dem Walzwerk (1) abgegeben wird, wobei zwei der mindestens zwei Walzen (3, 5, 7, 9, 13) einen Druckbereich bilden, an dem der Masse eine Druckbelastung mitgeteilt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Abgabewalze (13) eine Einrichtung zum Erwärmen derart zugeordnet ist, dass während der Verweilzeit der Masseschicht (11) auf der Abgabewalze (13) Wärme von einem mas- seschi entfremden Wärmemedium in die Masseschicht (11) übergeht.

2. Walzwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmemedium eine Temperatur zwischen 60° und 140°C, insbesondere 70° bis 130°C, vorzugsweise 95° bis 12O 0 C aufweist.

3. Walzwerk nach Anspruch 1 oder 2 , dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmemedium durch eine Außenhaut der Abgabewalze (13) gebildet ist, auf der die Masseschicht (11) liegt und die Wärme durch Konduktion in die Masseschicht (11) überträgt.

4. Walzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der Erwärmungseinrichtung benachbart einer die Masseschicht (11) aufnehmenden Außenseite der Abgabewalze (13) integriert ist.

5. Walzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass elektrisch betriebene Wärmespulen oder -drahte in einem Außenmantel der Abgabewalze (13) untergebracht sind.

6. Walzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgabewalze (13) einen zumindest von einem Teil einer Außenseite der Abgabewalze (13) begrenzten Holraum aufweist, der einen Anschluß zum Ein- und/oder Ableiten eines Wärmefluids, wie Heißluft, erwärmtes öl, Heißwasser, Dampf, wie Wasserdampf, aufweist.

7. Walzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Erwärmungseinrichtung einen Anschluß zum Einleiten des Wärmefluids in einen Hohlraum der Abgabewalze (13) aufweist, welcher Anschluß insbesondere mit einer Pumpe zum Fördern des Wärmefluids fluidisch verbunden ist.

8. Walzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmemedium ein Wärmefluid, wie Heißluft H, ist, das Wärme durch Konvekti- on in die Masseschicht (11) überträgt.

9. Walzwerk nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmefluid durch die Erwärmungseinrichtung zum Strömen über der auf der Abgabewalze (13) liegenden Masseschicht (11) angetrieben ist.

10. Walzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Erwärmungseinrichtung eine zumindest teilweise um die Abgabewalze (13) erstreckende Umlenkwand zur Bildung eines Wärmefluidkanals um die Abgabewalze (13) umfasst.

11. Walzwerk nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmeflu- idkanal einen Einlass und einen Auslass zum Ein- und Ausströmen des Wärmefluids aufweist.

12. Walzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Erwärmungseinrichtung eine Wärmefluidströmung über der Masseschicht entgegen der Transportrichtung der Masseschicht (11) auf der Abgabewalze (13) ausrichtet.

13. Walzwerk nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmefiuid eine Temperatur zwischen 90°C und 350°C aufweist.

14. Walzwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine Drehgeschwindigkeit der Abgabewalze (13) derart eingestellt ist, dass die Masseschicht (11) von mindestens 0,1 sec bis maximal 10 sec, vorzugsweise 0,15 sec bis 1,0 sec, auf der Abgabewalze (13) verbleibt, bevor sie insbesondere durch einen Abstreifer (21) von der Abgabewalze (13) entfernt ist.

15. Verfahren zum Zerkleinern einer insbesondere zähflüssigen oder pastösen Masse, insbesondere einer Masse bestehend aus Zucker, Kakaobutter, Milchpulver und dergleichen, zum Bilden eines Feinguts, insbesondere Schokoladenfeinguts, wobei das Verfahren in einem insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 14 ausgebildeten Walzwerk, insbesondere in einem einer Conche vorgeschalteten Walzwerk, mit wenigstens zwei Walzen durchgeführt wird, wobei: eine Masseschicht von einer Walze auf die nächste in einer Transportrichtung durch das Walzwerk hindurch übergeben wird; die Masseschicht zwischen zwei benachbarten Walzen auf Druck belastet, insbesondere geknetet und/oder gequetscht, wird; und die Masseschicht an einer in Transportrichtung der Masseschicht stromabwärts letzten Abgabewalze für eine weitere Bearbeitung aus dem Walzwerk abgegeben wird; dadurch gekennzeichnet, dass die Masseschicht auf der Abgabewalze erwärmt wird, solange die Masseschicht auf der Abgabewalze liegt.

16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgabewalze, insbesondere ein Außenmantel der Abgabewalze, auf Temperaturen zwischen 60° und 140 0 C, insbesondere 70° bis 13O 0 C, vorzugsweise 95° bis 120 0 C erwärmt wird.

17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass eine Drehgeschwindigkeit der Abgabewalze derart eingestellt wird, dass die Masseschicht mindestens 0,1 sec bis maximal 10 sec, vorzugsweise 0,15 sec bis 1,0 sec, auf der Abgabewalze verbleibt, bevor sie insbesondere durch einen Abstreifer von der Abgabewalze entfernt wird.

18. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass eine Außenseite der Abgabewalze mit der darauf liegenden Masseschicht von einem Wärmefluid, wie Heißluft, überströmt wird.

Description:

Walzwerk

Die Erfindung betrifft ein Walzwerk zum Zerkleinern einer insbesondere zähflüssigen oder pastösen Masse in ein Feingut. Insbesondere betrifft die Erfindung ein einer Verflüssigungs- vorrichtung, wie einer Conche oder einem Extruder , vorgeschaltetes Feinwalzwerk zum Bilden eines Schokoladenfeinguts aus einer Masse bestehend aus Zucker, einem Kakaobestandteil, wie Kakaobutter, Kakaopulver oder einer aus Kakaobutter und Kakaopulver gebildeten Kakaomasse, oder dergleichen.

üblicherweise haben Feinwalzwerke im Eingangsbereich zwei Einzugswalzen, von denen eine die zähflüssige Masse in Form einer dünnen Masseschicht auf ihrer Außenseite aufnimmt. Auf der Außenseite wird die Masseschicht zu einem Walzenspalt gedreht, der durch zwei gegenüberliegende Walzen definiert ist und durch den hindurch die Masseschicht gequetscht und/oder geknetet wird, wodurch grobe Partikel, wie Zuckerkristalle, in der Masseschicht zermahlen werden. Nach dem Walzenspalt wird die Masseschicht auf die in Trans- portförderrichtung anschließende Walze übergeben. Auf die Einzugswalzen folgen üblicherweise zwei Zerkleinerungswalzen zum Bilden weiterer Walzenspalte. Eine Abgabewalze des Walzwerks schließt die Walzenanordnung des Walzwerks als die in Transportrichtung der Masseschicht stromabwärts letzte Walze ab. Von der Abgabewalze wird das zerkleinerte Feingut für eine weitere Bearbeitung, insbesondere für das so genannte Conchieren oder Chargenkneten, des Schokoladenfeinguts aus dem Walzwerk abgegeben. Die Drehgeschwindigkeit von Walze zu Walze nimmt in Transportfördeπϊchtung durch das Walzwerk hindurch stetig zu, damit eine Masseschichtübergabe von einer Walze auf die Folgende automatisch erfolgen kann.

Aus DE 197 00 347 Al ist ein derartiges gattungsgemäßes Walzwerk, insbesondere ein Feinwalzwerk, zur kontinuierlichen Vermahlung einer zähflüssigen Schokoladenmasse bekannt. Das Walzwerk ist mit fünf in Reihe angeordneten Glattwalzen ausgestattet. Zwei Einzugswalzen fangen Rohstoffe der Schokoladenmasse auf und befördern sie zu dem ersten Walzenspalt. Nach dem Walzenspalt bildet sich eine Masseschicht auf der in Transportförderrichtung zweiten Walze, und die Masseschicht wird zum nächsten Walzenspalt gefördert. An der in Transportförderrichtung stromabwärts letzten Walze, der Abgabewalze, wird das Schokoladenfeingut aus dem Walzwerk entfernt. Zum Einstellen der Walzenspaltbreite können die Walzen zueinander verlagert werden.

Sämtliche Walzen des bekannten Walzwerks sind in einem Wasserkühlkreislauf integriert, damit die Walzentemperatur nicht 40°C übersteigt. Die Kühlung der Walzen dient dazu, die Masseschicht unterhalb einer übergangstemperatur zu halten, welche von dem Materialtyp der Masseschicht abhängt. Bei Milchschokoladenmassen definiert die darin enthaltene Laktose die kritische Glasübergangstemperatur, bei der die Substanz von einem kristallinen in einen elastischen oder gummiartigen Zustand übergeht und die bei ca. 50° bis 70°C liegt. Um den Zerkleinerungsprozeß effektiv durchführen zu können, ist auf eine Temperatur der Masseschicht zumindest im Bereich des Walzenspalts unterhalb der Glasübergangstemperatur zu achten, damit die an dem Walzenspalt erzeugten Querkräfte deren gewünschte Wirkung der Zerkleinerung von groben Partikeln der Masseschicht entfalten können.

Das bei der Behandlung von Schokolade der Conche vorgeschaltete Feinwalzwerk soll die vermengten, groben Rohstoffbestandteile der Masse, wie Zucker und Kakaopartikel, derart zerkleinern, dass das entstehende Feingut möglichst pulverig wird und eine vorbestimmte Partikelgröße aufweist, was das spätere Conchieren erleichtert. Nach dem Zerkleinern in dem Feinwalzwerk wird die Conche mit dem pulverigen Schokoladenfeingut bestimmter Partikelgröße beschickt, das dort verflüssigt und sensorisch verfeinert wird. Beim Conchieren wird das Feingut in einem ersten Schritt aufgelockert und belüftet, um den Wassergehalt der Masse von ca. 1,0 bis 2 % auf ca. 0,6 % zu reduzieren. Für diese so genannte Trockenconchierphase ist ein sehr hoher Energie- und Zeitaufwand von mehreren Stunden notwendig. In einem zweiten Schritt werden dem Feingut erneut hohe mechanische Scherkräfte zugeführt.

Um die Conchierzeit zu verringern, sind einige mehr oder weniger effektive Maßnahmen bekannt, die an Nachteilen leiden. Es ist beispielsweise angedacht, den Wassergehalt von An-

fang des Bearbeitungsprozesses an gering zu halten, indem bereits vorgetrocknete Rohstoffe eingesetzt werden. Die Verarbeitung vorgetrockneter Rohstoffe bereitet allerdings Schwierigkeiten dahingehend, dass eine stets trockene Umgebung wegen der starken Neigung der Rohstoffe Feuchtigkeit aufzunehmen geschaffen werden muss, was den Herstellungsprozess teuer macht.

Aus DE 34 17 126 C2 ist bekannt, einen Fließbetttrockner vor dem Conchieren zu installieren, auf dem das vorgewaltzte Schokoladenfeingut durch Heißluft getrocknet wird. Das Vorsehen eines Fließbetttrockners vor dem Conchieren impliziert allerdings einen konstruktiv hohen Aufwand insofern, als ein zusätzlicher logistischer Verfahrensschritt mit den entsprechenden Maschinen zwischen dem Vorwalzwerk und der Conche installiert werden muss. Außerdem zeigte sich, dass Heißluftdüsen durch Massepartikel leicht verstopft werden.

Eine weitere Maßnahme zur Reduzierung der Conchierzeit besteht darin, während des Con- chierens die Masse mit einem Vakuum zu beaufschlagen. Dies ist allerdings nicht nur energetisch aufwendig, auch das Zeitersparnis fällt verhältnismäßig gering aus. Insbesondere verursacht das Vakuum eine geschmackliche Verflachung der Schokolade.

Es ist Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des Stands der Technik zu überwinden, insbesondere ein Verfahren und eine Walzwerkanordnung zum Verarbeiten einer zu zerkleinernden zähflüssigen Masse, wie einer Schokoladenmasse, bei welchem Verfahren und bei welcher Anordnung zuerst die Masse zu zerkleinern und deren Feuchtigkeitsgehalt zu reduzieren ist, dahingehend zu verbessern, dass die Trocknungszeit bei Schonung der zu bearbeitenden Masse deutlich reduziert ist, ohne den baulichen Aufwand zur Realisierung des Walzwerks und den Aufwand für die Verwirklichung des Verfahrens beträchtlich erhöhen zu müssen.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst. Danach wird ein Walzwerk mit einer Abgabewalze vorgeschlagen, der eine Einrichtung zum Erwärmen derart zugeordnet ist, dass während der Verweilzeit der zu trocknenden Masseschicht auf der Abgabewalze Wärme von einem masseschichtfremden Medium in die Masseschicht übergeht. Erfindungsgemäß soll also das „feuchte" Feingut bereits dann getrocknet werden, wenn es sich noch in dem Feinwalzwerk befindet, nämlich noch auf der Abgabewalze. überraschenderweise stellte sich heraus, dass schon geringe Verweilzeiten der Masseschicht auf der erwärmten Abgabewalze dazu ausreichen, den Feuchtigkeitsgrad der Masseschicht deutlich abzusenken. Auf-

grund der dünnen Masseschicht auf der Abgabewalze kann der Masse konzentriert und gleichmäßig Wärme zugeführt werden, wodurch eine rasche Verdunstung von Wasserbestandteilen aus der Masseschicht erreicht wird.

Da erfindungsgemäß nur die Abgabewalze mit der erfindungsgemäßen Erwärmungseinrichtung zu versehen sein braucht, wird überraschenderweise der Zerkleinerungsprozeß nicht beeinträchtigt, weil in der Masseschicht auf der Abgabewalze erst dann die kritische übergangstemperatur überschritten wird, wenn ohnehin für diese Masseschicht kein mechanischer Bearbeitungsschritt, wie das Kneten oder Quetschen, mehr in dem Walzwerk vorgesehen ist. Zwar gelangt die Masseschicht in Kontakt mit der erwärmten Abgabewalze am letzten Walzenspalt, allerdings ist die Kontaktzeit vor dem letzten Walzenspalt nicht groß genug oder vernachlässigbar, um die Masseschicht auf eine Temperatur oberhalb der kritischen übergangstemperatur zu erhitzen, bevor die Masseschicht den letzten Walzenspalt passiert hat. Es sei angemerkt, dass im Walzspaltbereich immer noch der kühlende Einfluss der stromabwärts der Abgabewalze benachbarten, kühlen oder zumindest unerwärmten Walze besteht.

Es stellte sich heraus, dass die Verweilzeit der Masseschicht auf der Abgabewalze ein wichtiger Parameter für den Trocknungsprozess darstellt. Da die Umfangsgeschwindigkeit ein wichtiger Parameter für das sichere übergeben der Masseschicht von einer Walze auf die andere ist, kann der Durchmesser eine physikalische Größe sein, um die notwendige Verweilzeit einstellen zu können. Bei Abgabewalzen mit einem Durchmesser von 1000 mm und mehr und bei vordefinierter Umfangsgeschwindigkeit an der Außenseite der Walze reichte bereits eine Verweilzeit von weniger als einer Sekunde, um den gewünschte Feuchtegrad in dem Schokoladenfeingut zu erreichen. Geeignete Trocknungsergebnisse können bei Walzen mit den in der folgenden Tabelle angegebenen Daten erreicht werden. Auf eine Vergrößerung des Walzendurchschnitts kann allerdings verzichtet werden, wenn zu der erwärmten Walze eine Heißluftströmung um die Masseschicht herumgetrieben wird.

Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist das Wärmemedium eine Temperatur zwischen 60°C und 140°C, insbesondere 70°C und 130°C, vorzugsweise 95°C und 120°C, auf. Diese Wärmemediumtemperaturen reichen aus, um den gewünschten Trocknungsgrad innerhalb der Masseschicht zu erzeugen.

Vorzugsweise ist das Wärmemedium durch eine Außenhaut der Abgabewalze gebildet. Auf der Außenhaut liegt die Masseschicht, und die Außenhaut überträgt die Wärme durch Konduktion in die Masseschicht.

Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist zumindest ein Teil der Erwärmungseinrichtung benachbart einer die Masseschicht aufnehmenden Außenseite der Abgabewalze integriert. Beispielsweise sind hierzu elektrisch betriebene Wärmespulen und/oder -drahte in einem Außenmantel der Abgabewalze untergebracht.

Eine weitere Möglichkeit, die Außenseite der Abgabewalze zu erwärmen, besteht darin, innerhalb der Abgabewalze einen zumindest von einem Teil einer Außenseite der Abgabewalze begrenzten Hohlraum bereitzustellen. Für den Hohlraum kann jeweils ein Anschluß zum Ein- und/oder Ableiten eines Wärmefluids, wie Heißluft, erwärmtes öl, heißes Wasser, Dampf, wie Wasserdampf, vorgesehen sein. Der Anschluß der Erwärmungseinrichtung dient zum

Einleiten des Wärmefluids in den Hohlraum. Der Anschluß kann mit einer Pumpe der Erwärmungseinrichtung zum Fördern des Wärmefluids verbunden sein.

Eine ebenfalls effektive Trocknung kann realisiert werden, wenn das Wärmemedium ein Wärmefluid, wie Heißluft, ist, das Wärme durch Konvektion in die Masseschicht überträgt und insbesondere Feuchtigkeit der Masseschicht beim überströmen entzieht. Vorzugsweise ist das Wärmefluid durch die Erwärmungseinrichtung zum Strömen entlang der auf der Abgabewalze liegenden Masseschicht angetrieben.

Um einen möglichst effektiven Konvektionswärmeübertrag in die Masseschicht zu realisieren, kann die Erwärmungseinrichtung eine zumindest teilweise um die Abgabewalze erstrek- kende Umlenkwand zur Bildung eines Wärmefluidkanals um die Abgabewalze umfassen. Dabei kann der Wärmefluidkanal einen Einlaß und einen Auslaß zum Ein- und Ausströmen des Wärmefluids aufweisen.

Sehr gute Trocknungseffekte werden erreicht, wenn die Erwärmungseinrichtung eine Wärme- fluidströmung über der auf der Abgabewalze liegenden Masseschicht entgegen der Transportdrehrichtung der Masseschicht ausrichtet.

Die besten Versuchsergebnisse wurden durch die Kombination von Wärmekonduktion von der Abgabewalze in die Masseschicht und von Wärmekonvektion von einer die Masseschicht überströmenden Heißluft erzielt.

Das Wärmefluid kann beispielsweise eine Temperatur zwischen 9O 0 C und 350°C aufweisen.

Die Drehgeschwindigkeit der Abgabewalze kann vorteilhafterweise derart eingestellt sein, dass die Masseschicht mindestens 0,1 sec bis maximal 10 sec, vorzugsweise 0,1 sec bis 1,0 sec, auf der Abgabewalze verbleibt, bevor sie insbesondere durch einen Abstreifer von der Abgabewalze entfernt wird.

Erfindungsgemäß kann der Durchmesser der Abgabewalze größer als bei den üblichen Walzen eines Walzwerks sein. Beispielsweise können Walzen von 1000 mm, 1200 mm, 1450 mm, 1550 mm vorgesehen sein, um die Verweilzeit bei den üblichen Winkelgeschwindigkeiten zu verlängern.

Des weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Zerkleinern einer insbesondere zähflüssigen oder pastösen Masse, insbesondere aus einer Masse bestehend aus Zucker, einem Kakaobestandteil, wie Kakaopulver und Kakaobutter oder dergleichen, zum Bilden eines Schokoladenfeinguts, wobei das Verfahren mittels eines insbesondere erfindungsgemäßen Walzwerks mit wenigstens zwei Walzen durchgeführt wird. In einem ersten Verfahrensschritt wird die Masseschicht von einer Walze auf die nächste in einer Transportrichtung durch das Walzwerk hindurch übergeben, um die gewünschte Masseschicht auf den Walzen zu erzeugen. Anschließend wird die Masseschicht zwischen zwei Walzen auf Druck belastet, insbesondere geknetet und/oder gequetscht. Anschließend wird die Masseschicht an einer in Transportrichtung der Masseschicht zur stromabwärts letzten Abgabewalze zur weiteren Bearbeitung abgegeben. Erfindungsgemäß wird die Masseschicht auf der Abgabewalze erwärmt, solange die Masseschicht auf der Abgabewalze liegt.

Vorteilhafterweise wird das Verfahren gemäß der Funktionsweise des erfindungsgemäßen Walzwerks betrieben.

Weitere Vorteile, Eigenschaften und Merkmale der Erfindung werden durch die folgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführung anhand der beiliegenden Zeichnungen deutlich, in denen zeigen:

Figur 1 eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Feinwalzwerks zur Herstellung eines Milchschokoladenfeinguts; und

Figur 2 eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Feinwalzwerks in einer weiteren Ausführung.

hi Figur 1 ist das erfindungsgemäße, vor einer Conche (nicht dargestellt) installierte und nach einem Vorwalzwerk geschaltete Feinwalzwerk zur kontinuierlichen Vermahlung einer zähflüssigen Masse, die aus Zucker, Kakaopulver, Milchpulver sowie Kakaomasse besteht, mit der Bezugsziffer 1 versehen.

Das Walzwerk 1 , das auch als Fünf-Walzwerk bezeichnet werden kann, umfaßt ein Paar Einzugswalzen 3, 5. Zwischen den Einzugswalzen 3, 5 mündet eine Rutsche 6, über die eine gro-

be Mischung der Rohstoffe der zu zermahlenden Masse, welche durch den Pfeil R angedeutet ist, in das Walzwerk 1 eingebracht werden kann.

Die Rohstoffe R gelangen über die Rutsche 6 in einen Einfülltrog 9. Das Paar Einzugswalzen 3, 5 formt eine Masseschicht 11, die auf der Außenseite der Einzugswalze 5 liegt und in Drehrichtung D hin zu einem Walzenspalt 15 geführt wird, der durch die Einzugswalze 5 und eine anschließende Knetwalze 7 gebildet ist. Es sei klar, dass zwischen benachbarten Walzen 3, 5, 7, 9, 13 jeweils ein Walzenspalt zum Kneten und Zerkleinern der Masseschicht 11 besteht.

In Transportförderrichtung der Massenschicht ist stromabwärts von der Knetwalze 7 eine weitere Knetwalze 9 und weiter eine Abgabewalze 13 angeordnet. Die Abgabewalze 13 umfasst einen etwa doppelt so großen Außendurchmesser wie jede der stromaufwärtigen Walzen 3 bis 9.

Die Knetwalze 9 übergibt an dem Walzenspalt 15 zwischen der Abgabewalze 13 und der Knetwalze 9 die Masseschicht 11 an die Abgabewalze 13, und die Masseschicht 11 bleibt auch aufgrund der höheren Umfangsgeschwindigkeit an der Außenseite der Abgabewalze 13 haften und wird in Drehrichtung D der Abgabewalze 13 gefördert.

Im Wesentlichen von dem Walzenspalt 15 zwischen der Abgabewalze 13 und der Knetwalze 9 erstreckt sich drehrichtungsaufwärts außen ein Umlenkblech 19 um die Abgabewalze 13 bis zu einem Abstreifer 21, an dem das pulverige Schokoladenfeingut S von der Außenseite der Abgabewalze 13 abgeschabt wird und über eine Fallrinne 25 auf ein Förderband 26 gelangt, das mit der nicht dargestellten Verflüssigungsvorrichtung, wie einer Conche oder einem Extruder , verbunden ist.

Das um die Abgabewalze 13 von etwa 6 Uhr bis 3 Uhr umlaufende Umlenkblech 19 dient dazu, einen Umströmungskanal 29 zumindest teilweise um die Abgabewalze 13 radial zu begrenzen. Benachbart dem Abstreifer 21 ist ein Einlaß 31 für Heißluft, das durch den Pfeil H angedeutet ist, und ein Auslaß 33 ist benachbart dem Walzenspalt 15 vorgesehen, an dem die Heißluft H aus dem Umströmungskanal 29 abgeführt wird. Beim Durchströmen des Kanals 29 entzieht die Heißluft H, die eine Temperatur zwischen 90°C und 350 0 C aufweisen kann, der Masseschicht 11 Feuchtigkeit.

Erfindungsgemäß ist die Abgabewalze 13 auch mit einer Kontakterwärmungseinrichtung versehen, die dadurch realisiert ist, daß ein Hohlraum 35 der Abgabewalze 13 mit Heißwasser oder Wasserdampf W, was eine Temperatur von etwa 90°C bis 120°C aufweist, beschickt wird, damit die Masseschicht 11 auf der Außenseite der Abgabewalze 13 durch Konduktion erwärmt wird und Wasserbestandteile aus der Masseschicht 11 verdampfen können, die über die Heißluftströmung in dem Umströmungskanal 29 von der Masseschicht 11 weg abtransportiert werden. Der Hohlraum 35 hat einen Eingang für frischen Wasserdampf W und einen Ausgang zum Abtransport abgekühlten Wasserdampfs oder Wassers w.

Die kleinen Walzen 3, 5, 7, 9 sind jeweils mit einer Kühleinrichtung versehen, damit die Walzentemperatur nicht 40°C übersteigt. Damit ist gewährleistet, daß in den Walzenspalten 15 Temperaturen unterhalb der Glasübergangstemperatur (50° - 70° C) der Masseschicht 11 bestehen, damit ein effektiver Zerkleinerungsprozeß im Walzenspalt 15 erreicht wird.

Der Kühlkreislauf der Walzen 3 bis 9 ist schematisch durch die Leitungen 41, 43 angedeutet, welche eine Versorgung eines Innenraums 47 der Walzen 3 bis 9 mit Kühlwasser sicherstellen.

Gelangt die Masseschicht 11 von der Knetwalze 9 über den Walzenspalt 15 auf die Abgabewalze 13, so erfährt die Masseschicht 11 auf der Abgabewalze 13 sowohl eine Erwärmung von radial innen durch Kontakt mit der warmen Außenseite der Abgabewalze 13 als auch eine Erwärmung über Konvektion durch den über die Masseschicht 11 streichenden Heißluftstrom H.

Bei einer Verweilzeit von etwa 0,1 bis 0,7 Sekunden der Masseschicht 11 auf der Abgabewalze 13 wird eine Wassergehaltreduzierung von circa 1,5%, die vorliegt, wenn die Masseschicht 11 die Walze 9 verläßt, auf weniger als 0,6% erreicht. Auf diese Weise kann das anschließende Verflüssigungs- oder Conchierverfahren von üblicherweise mehrere Stunden auf wenige Minuten verkürzt werden.

In Figur 2 ist eine weitere Ausführung eines Feinwalzwerks gezeigtt, das aufgrund des sehr ähnlichen Aufbaus ebenfalls mit der Bezugsziffer 1 versehen ist und sich von dem Feinwalzwerk 1 gemäß Fig. 1 dadurch unterscheidet, daß der Außendurchmesser der Abgabewalze 13 mit ca. 400 mm im wesentlichen dem der vorgeschalteten Walzen 3 bis 9 entspricht. Die auf-

grund des geringen Außendurchmessers geringere Verweilzeit der Masseschicht 11 auf der Abgabewalze 13 wird dadurch kompensiert, daß ein entsprechend warmer Heißluftstrom außen über der Masseschicht 11 entlang das Wasser der Masseschicht 11 während dessen Aufenthalt auf der Abgabewalzel3 entzieht.

Es zeigte sich, daß eine Kombination von erwärmter Abgabewalze 13 und einer Heißluftströmung eine Vergrößerung des Außendurchmessers zur Erhöhung der Verweilzeit nicht notwendig macht.

Die in der vorstehenden Beschreibung, den Figuren und den Ansprüchen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Realisierung der Erfindung in den verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.

Hochschule Neubrandenburg H30604PCT

Bezugszeichenliste

1 Walzwerk

3, 5 Einzugswalze

6 Rutsche

7, 9 Knetwalze

9 Zuführtrog

11 Masseschicht

13 Abgabewalze

15 Walzenspalt

19 Umlenkblech

21 Abstreifer

25 Fallrinne

26 Förderband

29 Umströmungskanal

31 Einlaß

33 Auslaß

35 Hohlraum

41, 43 Leitungen

47 Innenraum

D Drehrichtung

H Heißluft

R Pfeil

R Rohstoffe

S Schokoladenfeingut

W, w Wasserdampf, Wasser