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Patent Searching and Data


Title:
ROLLER PRESS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/072420
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a roller press (1), in particular a cement or base material press, comprising two rollers (2, 3) disposed adjacent to each other and having parallel axes. According to the invention, each roller (2, 3) is rotationally supported relative to at least one housing element (4, 5, 19,20) by at least one plain bearing (15), and the at least one housing element (4,5, 19,20) is supported by at least one axial hinge bearing (22, 26) relative to a connecting construction (9, 10).

Inventors:
SCHMIDT OLIVER (DE)
VAN DER KNOKKE HENRI (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/070306
Publication Date:
June 07, 2012
Filing Date:
November 17, 2011
Export Citation:
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Assignee:
SCHAEFFLER TECHNOLOGIES AG (DE)
SCHMIDT OLIVER (DE)
VAN DER KNOKKE HENRI (DE)
International Classes:
F16C13/02; D21G1/02; F16C13/06; F16C23/00
Foreign References:
EP2105531A12009-09-30
DE4034822A11992-04-09
GB191407956A1914-12-10
DE2153385A11972-05-10
DE4110205A11992-10-01
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Claims:
Patentansprüche

1 . Walzenpresse (1 ), insbesondere Zement- oder Grundstoffwalzenpresse, umfassend zwei nebeneinander angeordnete, achsparallel ausgerichtete Walzen (2,3), dadurch gekennzeichnet, dass jede

Walze (2,3) durch mindestens ein Gleitlager (15) gegenüber mindestens einem Gehäuseelement (4,5, 19,20) drehbar gelagert ist und dass das mindestens eine Gehäuseelement (4,5, 19,20) durch zumindest ein Axial-Gelenklager (22,26) gegenüber einer Anschluss- Konstruktion (9, 10) abgestützt ist.

2. Walzenpresse (1 ) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitlager (15) ein hydrostatisches, ein hydrodynamisches oder ein trockenes Gleitlager (15) ist.

3. Walzenpresse (1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jede Walze (2,3) durch zwei Gleitlager (15) gegenüber zwei separaten Gehäuseelementen (4,5, 19,20) drehbar gelagert ist. 4. Walzenpresse (1 ) nach einem der vorangegangen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Walze (2,3) gegenüber einem Gehäuseelement durch zumindest ein Axiallager drehbar gelagert ist.

5. Walzenpresse (1 ) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Axiallager ein Axialgleitlager oder ein Wälzlager (34) ist.

6. Walzenpresse (1 ) nach einem der vorangegangen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Axial-Gelenklager (22,26) waagrecht oder unter einem Winkel zu einer waagrechten Ebene (8) an- geordnet ist. Walzenpresse (1 ) nach einem der vorangegangen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gehäuseelement (4,5, 19,20) durch zwei Axial-Gelenklager (22,26) gegenüber einer Anschlusskonstruktion (9, 10) abgestützt ist und dass Lagerachsen (23) der zwei Axial- Gelenklager (22,26) einen Winkel einschließen.

Walzenpresse (1 ) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Axial-Gelenklager (22) waagrecht angeordnet ist und ein zweites Axial-Gelenklager (26) unter einem Winkel zu einer waagrechten Ebene (8) angeordnet ist.

Walzenpresse (1 ) nach einem der vorangegangen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Axial-Gelenklager (22) und/oder ein zweites Axial-Gelenklager (26) mit einer zur jeweiligen Lagerachse (23) des Axial-Gelenklagers senkrecht stehenden, ebenen Gleitfläche (29) zusammenwirkt.

Walzenpresse (1 ) nach einem der vorangegangen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Axial-Gelenklager (22,26) ein erstes Bauteil mit einer konvexen Kontaktfläche (25) und ein zweites Bauteil mit einer zur konvexen Kontaktfläche abgestimmten konkaven Kontaktfläche (24) aufweist

Description:
Bezeichnung der Erfindung

Walzenpresse Beschreibung

Gebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft eine Walzenpresse, insbesondere eine Zement- oder Grundstoffwalzenpresse, umfassend zwei nebeneinander angeordnete, achsparallel ausgerichtete Walzen.

Hintergrund der Erfindung Derartige Walzenpressen werden z.B. in sogenannten Gutbett-Walzenmühlen für die Zerkleinerung mineralischer Rohstoffe eingesetzt. Dabei sind die beiden Walzen - auch Mahlwalzen genannt - waagrecht nebeneinander angeordnet, d.h. beide Walzenachsen liegen in einer bezüglich der Schwerkraft waagrechten Ebene.

Die Walzen werden in der waagrechten Ebene nun derart positioniert, dass sich zwischen ihren äußeren Mantelflächen (Walzenmantel) ein Walzenspalt ergibt. Über dem Walzenspalt befindet sich das zu zerkleinernde Material, das schwerkraftbedingt in den Spalt gedrückt wird. Indem die beiden Walzen nun in entsprechender Richtung gegenläufig zueinander angetrieben werden, wird das zu zerkleinernde Material schwerkraftbedingt sowie durch Reibung in den Walzenspalt gezogen und zerquetscht. Die beiden Walzen müssen bei diesem Prozess durch sehr hohe, radial auf jede Walze wirkende Kräfte in Richtung des Walzenspaltes gedrückt werden.

Diese hohen Radialkräfte verursachen eine Durchbiegung der Walzen. So wird jede Walze an ihren beiden axialen Enden, also dort wo die Walzen üblicher- weise gegenüber einem Gehäuseelement drehbar gelagert werden, in Richtung des Walzenspaltes gedrückt und im Bereich des Walzenspaltes, also im axial mittigen Bereich, durch das zu zerkleinernde Material von dem Walzenspalt weggedrückt. Die Durchbiegung der Walzen erschwert die Lagerung die- ser gegenüber dem Gehäuseelement bzw. den Gehäuseelementen.

So stößt die Lagerung der Walzen ausschließlich durch Zylinderrollenlager bald an ihre Grenzen, da Zylinderrollenlager nur sehr bedingt Schiefstellungen und Durchbiegungen einer Welle vertragen. Des Weiteren können Fluchtungs- fehler der Gehäuseelemente im Zylinderrollenlager nicht kompensiert werden. Insbesondere reduziert sich im Falle einer Durchbiegung der zu lagernden Welle die Lebensdauer der Zylinderrollenlagerung spürbar. Walzenpressen mit Zylinderrollenlagern können somit keinen hohen Radialkräften ausgesetzt werden.

Aus der DE 41 10 205 A1 ist eine Walzenpresse bekannt, umfassend zwei durch einen Walzenspalt beabstandete Walzen, die in Richtung des Walzenspaltes gedrückt werden. Um eine drehbare Lagerung einer Walze zu ermöglichen, die unempfindlich gegenüber der im Betrieb auftretenden Durchbiegung der Walze ist, setzt die DE 41 10 205 A1 ein Wälzlager in Form eines Pendelrollenlagers ein. Zwar kann ein Pendelrollenlager eine Schiefstellung der zu lagernden Welle in gewissen Grenzen tolerieren. Von Nachteil bei der Lagerung der DE 41 10 205 A1 ist jedoch, dass die Lagerung durch ein Pendelrollenlager radial einen relativ großen Bauraum einnimmt.

Aufgabe der Erfindung

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Walzenpresse der eingangs genannten Art bereitzustellen, die einerseits eine hohe Belastung durch Querkräfte zulässt, ohne dabei eine Verringerung der Lebensdauer der Lagerung in Kauf nehmen zu müssen, und deren Lagerung andererseits ein- fach und kostengünstig herzustellen ist und einen möglichst geringen radialen Baurraum einnimmt.

Beschreibung der Erfindung

Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Walzenpresse gemäß dem unabhängigen Anspruch. Demzufolge ist eine gattungsgemäße Walzenpresse dadurch gekennzeichnet, dass jede Walze durch mindestens ein Gleitlager gegenüber mindestens einem Gehäuseelement drehbar gelagert ist und dass das mindes- tens eine Gehäuseelement durch zumindest ein Axial-Gelenklager gegenüber einer Anschlusskonstruktion abgestützt ist.

Das Gleitlager ermöglicht die Übertragung von vornehmlich radialen Kräften zwischen der Walze und dem Gehäuseelement und kann beispielsweise durch zwei zylindrische, zusammenwirkende Gleitflächen gebildet werden. Im einfachsten Fall kann das Gleitlager direkt durch eine (Außen)Mantelfläche der Walze und eine mit dieser zusammenwirkende (Innen)Mantelfläche des Gehäuseelementes gebildet werden, vorzugsweise mit entsprechenden reibungs- und/oder verschleißmindernden Beschichtungen beider Mantelflächen. Das Gleitlager selbst kann keine Schiefstellungen zwischen Walze und Gehäuseelement ausgleichen.

Ein Axial-Gelenklager dient in erster Linie zur Aufnahme einer Axiallast entlang einer Lagerachse. Axial-Gelenklager haben hierfür kugelabschnittsförmige Gleitflächen, typischerweise ausgebildet an einer Gehäusescheibe (konkave kugelabschnittsförmige Gleitfläche) und einer Wellenscheibe (konvexe kugelabschnittsförmige Gleitfläche). Die Gleitflächen auf Gehäusescheibe und Wellenscheibe sind in aller Regel rotationssymmetrisch zur Lagerachse ausgebildet. Die Projektion dieser Gleitflächen auf eine senkrecht zur Lagerachse des Axial-Gelenklagers stehende Ebene ergibt eine größere Fläche als die Projektion der Gleitflächen auf eine die Lagerachse umfassende Ebene; somit können durch ein Axial-Gelenklager entsprechend höhere Axialkräfte als Radial- kräfte übertragen werden. Aufgrund der kugelabschnittsförmigen Gleitflächen ist eine geringe Schiefstellung der Rotationsachse einer der kugelabschnitts- förmigen Gleitflächen gegenüber der Lagerachse möglich. Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, die bei Walzenpressen auftretende Walzendurchbiegung und die daraus resultierende Schiefstellung zwischen Walze und Gehäuseelement im Bereich der Lagerstelle für die drehbare Lagerung von Walze gegenüber Gehäuseelement nicht durch eine Wälzlagerung, z.B. ein Pendelrollenlager, aufzunehmen. Vielmehr soll diese Schiefstellung komplett durch ein oder mehrere Axial-Gelenklager kompensiert werden. Dies führt dazu, dass die Lagerstelle, die der drehbaren Lagerung von Walze gegenüber Gehäuseelement dient, von Schiefstellungen befreit wird und lediglich für eine Übertragung von Radialkräften und gegebenenfalls Axialkräften ausgelegt werden muss. An diese Lagerstelle werden somit geringere Anforderungen gestellt, so dass ein einfaches, kostengünstiges und insbesondere einen geringeren - vor allem in radialer Richtung - Bauraum benötigendes Gleitlager eingesetzt werden kann.

Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Gleitlager ein hydrostatisches, ein hydrodynamisches oder ein trockenes Gleitlager ist. Das Gleitlager kann eine oder zwei zylindrische Buchsen aufweisen oder aber teilweise bzw. komplett an der Walze oder dem Gehäuseelement ausgebildet werden.

Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass jede Walze durch zwei Gleitlager gegenüber zwei separaten Gehäuseelementen drehbar gelagert ist. Die zwei Gehäuseelemente sowie die zwei Gleitlager sind an axialen Enden der Walze angeordnet, z.B. an Lagerzapfen. Grundsätzlich denkbar wäre natürlich auch, die Walze gegenüber einem ersten Gehäuseelement mittels eines Gleitlagers drehbar zu lagern und die Walze gegenüber einem zweiten Gehäu- seelement mittels eines Wälzlagers, z.B. mehrreihiges Zylinderrollenlager, drehbar zu lagern.

Um wie bei einer üblichen Wellenlagerung ein Festlager und ein Loslager be- reitzustellen, kann vorgesehen sein, dass jede Walze gegenüber einem Gehäuseelement durch zumindest ein Axiallager drehbar gelagert ist. Insbesondere kann eine Walze gegenüber einem ersten Gehäuseelement nur durch ein Radialgleitlager drehbar gelagert sein, während die Walze gegenüber einem zweiten Gehäuseelement mittels einem Radialgleitlager und einem Axiallager drehbar gelagert ist. Das Axiallager dient dabei der Übertragung von axialen Kräften zwischen der Walze und dem Gehäuseelement. Das Axiallager kann als Axialgleitlager ausgebildet sein und beispielsweise durch zwei kreisringförmige Kontaktflächen gebildet werden. Je eine kreisringförmige Kontaktfläche ist dabei drehbar mit der Walze und dem Gehäuseelement verbunden. Das Axialgleitlager und das Radialgleitlager der Festlagerstelle können insbesondere durch ein einziges Gleitlager gebildet werden. Ebenso möglich ist, das Axiallager durch ein separates Axialgleitlager oder separates Wälzlager, z.B. Schrägkugellager, Rillenkugellager oder Axialzylinderrollenlager, auszubilden. Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass ein Axial- Gelenklager waagrecht angeordnet ist, um bezüglich der Richtung der Schwerkraft waagrecht auf die Walze wirkende Radialkräfte aufzunehmen. Die Lagerachse des Axial-Gelenklagers verläuft also innerhalb einer waagrechten Ebene. Insbesondere ist die Lagerachse dieses Axial-Gelenklagers dabei in einer die zwei Walzenachsen umfassenden waagrechten Ebene angeordnet. Vorzugsweise verläuft die Lagerachse dieses Axial-Gelenklagers senkrecht zur Walzenachse. Durch diese Anordnung eines Axial-Gelenklagers können insbesondere die durch den Betrieb entstehenden, auf die Walzen wirkenden Radialkräfte (ausgehend von dem Walzenspalt) aufgenommen werden, also die sogenannten Betriebskräfte. Denkbar ist auch, dass ein Axial-Gelenklager unter einem Winkel zu einer waagrechten Ebene angeordnet ist, um auf die Walze in dem Winkel zur waagrechten Ebene wirkende Radialkräfte aufzunehmen. Die Lagerachse des Axial- Gelenklagers verläuft also unter einem Winkel zu einer waagrechten Ebene und vorzugsweise wiederum dabei senkrecht zur Walzenachse. Das Axial- Gelenklager kann somit so angeordnet werden, dass es entlang seiner Axialrichtung die kombinierten Betriebskräfte und Gewichtskräfte der Walze aufnimmt. Die Gewichtskräfte verlaufen definitionsgemäß senkrecht zur waagrechten Ebene.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass ein Gehäuseelement durch zwei Axial-Gelenklager gegenüber einer Anschlusskonstruktion abgestützt ist und dass Lagerachsen der zwei Axial-Gelenklager einen Winkel einschließen. Die beiden Axial-Gelenklager können somit derart positioniert werden, dass die jeweiligen Lagerachsen in Richtungen von auf die Walzen wirkenden Radialkräften liegen. Insbesondere ist gemäß einer weiteren Ausführungsform möglich, dass ein erstes Axial-Gelenklager waagrecht angeordnet ist und ein zweites Axial-Gelenklager unter einem Winkel zu einer waagrechten Ebene angeordnet ist. Das erste Axial-Gelenklager dient somit im We- sentlichen dazu, die Betriebskräfte aufzunehmen, während das zweite Axial- Gelenklager im Wesentlichen die Gewichtskräfte der Walze aufnimmt. Denkbar ist, das erste und das zweite Axial-Gelenklager identisch auszubilden, d.h. insbesondere eine identische Gehäusescheibe und eine identische Wellenscheibe zu verwenden. Möglich ist aber auch, unterschiedlich ausgebildete Axial- Gelenklager zu verwenden. So kann beispielsweise das zweite Axial- Gelenklager bei einer senkrechten Anordnung kleiner ausgeführt sein als das waagrecht angeordnete erste Axial-Gelenklager, da gewöhnlich die Gewichtskräfte einer Walze weitaus geringer sind, als die auf die Walze einwirkenden Betriebskräfte.

Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass ein erstes Axial- Gelenklager und/oder ein zweites Axial-Gelenklager mit einer zur jeweiligen Lagerachse des Axial-Gelenklagers senkrecht stehenden, ebenen Gleitfläche zusammenwirkt. Insbesondere kann ein waagrecht angeordnetes, zweites Axi- al-Gelenklager mit einer waagrechten Gleitfläche zusammenwirken. Die waagrechte Gleitfläche wird z.B. durch eine entsprechende Beschichtung einer Au- ßenfläche des Axial-Gelenklagers oder durch eine waagrechte Gleitschiene gebildet, auf der das Axial-Gelenklager sitzt. Die waagrechte Gleitfläche gewährleistet, dass bei waagrechter Anordnung des zweiten Axial-Gelenklagers die waagrechten Betriebskräfte nur durch das erste Axial-Gelenklager aufgenommen werden. Weiterhin ist die komplette Walze auf der waagrechten Gleit- fläche verschiebbar, z.B. für Montage- oder Demontagezwecke.

Gemäß einer Ausführungsform weist ein Axial-Gelenklager ein erstes Bauteil mit einer konvexen Kontaktfläche und ein zweites Bauteil mit einer zur konvexen Kontaktfläche abgestimmten konkaven Kontaktfläche auf. Typischerweise handelt es sich bei derartigen Axial-Gelenklagern um Standardlager, die mit dem Gehäuseelement einerseits und der Anschlusskonstruktion andererseits z.B. über entsprechende Aufnahmen zusammenwirken. Denkbar ist aber auch, dass durch das Gehäuseelement und/oder die Anschlusskonstruktion eine Gehäusescheibe und/oder eine Wellenscheibe direkt ausgebildet wird. Das erste und/oder zweite Bauteil wird somit durch das Gehäuseelement und/oder die Anschlusskonstruktion einstückig ausgebildet. Zwischen den beiden Kontaktflächen befindet sich vorzugsweise eine reibungs- und/oder verschleißmindernde Beschichtung, z.B. aus Kunststoff. Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden anhand der beigefügten Figuren erläutert. Dabei zeigen Fig. 1 eine gattungsgemäße Walzenpresse, Fig. 2 ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Walzenpresse,

Fig. 3 einen Ausschnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfin- dungsgemäßen Walzenpresse,

Fig. 4 einen Ausschnitt eines dritten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Walzenpresse, Fig. 5 ein drittes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Walzenpresse,

Fig. 6 ein viertes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Walzenpresse und

Fig. 7 ein Axial-Gelenklager zur Verwendung in einer erfindungsgemäßen Walzenpresse.

Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen

Gleiche oder funktionsgleiche Elemente sind durch gleiche Bezugszeichen gekennzeichnet.

Figur 1 zeigt eine gattungsgemäße Walzenpresse 1 , umfassend zwei Walzen 2, 3, die mittels nicht näher dargestellten Wälzlagerungen, z.B. Pendelrollenlagern, in Gehäuseelementen 4, 5 drehbar gelagert sind. Beide Walzen 2, 3 besitzen einen identischen Außendurchmesser.

Die Walzen 2, 3 sind nebeneinander und achsparallel angeordnet, d.h. Wal- zenachsen 6, 7 beider Walzen 2, 3 befinden sich in einer gemeinsamen, bezüglich der Richtung der Schwerkraft F waagrecht angeordneten Ebene 8. Während ein Gehäuseelement 4 fest mit einer Anschlusskonstruktion 9 verbunden ist, ist das andere Gehäuseelement 5 gegenüber einer weiteren Anschlusskonstruktion beweglich angeordnet. Dadurch lässt sich der Walzenspalt 13 zwischen den Außenmantelflächen 1 1 , 12 der Walzen 2, 3 einstellen.

Das zu zerkleinernde Material 14 wird dem Walzenspalt 13 von oben zugeführt,

d.h. es wird dem Walzenspalt 13 schwerkraftbedingt zugeführt. Es handelt sich somit um eine Walzenpresse 1 einer Gutbett-Walzenmühle.

Figur 2 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Walzenpresse in einer Draufsicht. Jede der beiden Walzen 2, 3 ist durch je zwei Gleitlager 15 innerhalb von Gehäuseelementen 4, 5, 19, 20 drehbar gelagert. Jedes Gleitlager 15 besteht aus zwei zylindrischen Buchsen 30, 31 . Eine erste Buchse 30 ist dabei drehfest mit einer Walze verbunden, während eine zweite Buchse 31 drehfest mit einem Gehäuseelement verbunden ist. Die Gleitlager 15 sitzen auf Lagerzapfen 21 axial außerhalb des Walzenspaltes 13. Jedes Gehäuseelement 4, 5, 19, 20 weist eine Bohrung auf, innerhalb der das Gleitlager angeordnet und umfänglich umschlossen ist.

Die separat ausgebildeten Gehäuseelemente 4, 5, 19, 20 sind gegenüber Anschlusskonstruktionen 9, 10 durch erste Axial-Gelenklager 22 abgestützt. Die ersten Axial-Gelenklager 22 sind waagrecht angeordnet, d.h. die Lagerachsen 23 der ersten Axial-Gelenklager 22 liegen in einer die Walzenachsen 6, 7 um- fassenden Ebene. Die ersten Axial-Gelenklager 22 können somit betriebsbedingte Radialkräfte 28, die waagrecht im Walzenspalt 13 angreifen und die Walzen 2, 3 auseinanderdrücken, entlang ihrer Lagerachsen 23 aufnehmen.

Gegenüber dem aus der DE 41 10 205 A1 bekannten Stand der Technik, wo- nach die Wälzlageranordnung (dort Pendelrollenlager) fest mit einem Gehäuseelement verbunden ist, wird erfindungsgemäß das das Gleitlager 15 auf- nehmende Gehäuseelement 4, 5, 19, 20 gegenüber einer weiteren Anschlusskonstruktion 9, 10 durch ein erstes Axial-Gelenklager 22 beweglich gelagert.

Figur 3 zeigt einen Ausschnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfin- dungsgemäßen Walzenpresse. Das Gleitlager 15 ermöglicht hier die Übertragung von sowohl Radialkräften als auch Axialkräften. Hierzu weist eine erste zylindrische Buchse 30 an einem Ende einen radialen Flansch 32 auf. Der Flansch 32 dient als axiale Anlauffläche für die zweite zylindrische Buchse 31 , um Axialkräfte zwischen der Walze 2 und dem Gehäuseelement 4 in einer ers- ten Axialrichtung über kreisringförmige Kontaktflächen übertragen zu können. Eine Scheibe 33, die drehfest mit der Walze 2 verbunden ist, stellt eine weitere axiale Anlauffläche für die zweite zylindrische Buchse 31 dar, um Axialkräfte zwischen der Walze 2 und dem Gehäuseelement 4 in einer zweiten der ersten entgegengesetzten Axialrichtung übertragen zu können.

Das erste Axial-Gelenklager 22 besteht aus einer Gehäusescheibe 16 und einer Wellenscheibe 17. Wie im ersten Ausführungsbeispiel befindet sich das erste Axial-Gelenklager 22 axial auf Höhe des Gleitlagers 15. Insbesondere befindet sich das erste Axial-Gelenklager 22 axial im Wesentlichen in der Mitte des Gleitlagers 15.

Figur 4 zeigt einen Ausschnitt eines dritten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Walzenpresse, wobei im Gegensatz zum zweiten Ausführungsbeispiel ein Axiallager zwischen Walze 2 und Gehäuseelement 4 durch ein Wälzlager (Rillenkugellager) gebildet ist.

Figur 5 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Walzenpresse. Dargestellt ist eine Walzenpresse 1 deren zwei Walzen 2, 3 durch je zwei Lagerstellen gegenüber Anschlusskonstruktionen 9, 10 gelagert sind. Jede Lagerstelle umfasst ein nicht dargestelltes Gleitlager sowie zwei Axial- Gelenklager, nämlich ein erstes Axial-Gelenklager 22 und ein zweites Axial- Gelenklager 26. Das erste Axial-Gelenklager 22 ist waagrecht angeordnet, d.h. es eignet sich insbesondere zur Aufnahme von waagrechten Radialkräften, z.B. Betriebskräften auf die Walzen 2, 3. Das zweite Axial-Gelenklager 26 ist senkrecht angeordnet, d.h. es eignet sich zur Aufnahme von Gewichtskräften der Walzen 2, 3. Wie auch bei den vorherigen Ausführungsbeispielen werden die Gehäuseelemente 4, 5 nur über die Axial-Gelenklager 22, 26 gegenüber den Anschlusskonstruktionen 9, 10 abgestützt. Die zweiten Axial-Gelenklager 26 wirken mit ebenen Gleitflächen 29 zusammen, die bezüglich der Richtung der Schwerkraft waagrecht ausgerichtet sind. Figur 6 zeigt ein viertes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Walzenpresse. Im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel nach Figur 5 werden die Gehäuseelemente 4, 5 nur über erste Axial-Gelenklager 22 gegenüber den Anschlusskonstruktionen 9, 10 abgestützt. Diese ersten Axial-Gelenklager 22 sind unter einem Winkel alpha (a) zu einer waagrechten Ebene 8 angeordnet, um auf die Walzen 2, 3 in dem Winkel alpha (a) zur waagrechten Ebene 8 wirkende Radialkräfte aufzunehmen. Die ersten Axial-Gelenklager 22 können somit Betriebskräfte und Gewichtskräfte aufnehmen.

Figur 7a zeigt ein Axial-Gelenklager wie es in einer erfindungsgemäßen Wal- zenpresse eingesetzt werden kann. Das Axial-Gelenklager umfasst eine Gehäusescheibe 16 sowie eine Wellenscheibe 17 mit jeweils sphärischen, d.h. kugelabschnittsförmigen Kontaktflächen 24, 25. Die Gehäusescheibe 16 umfasst eine konkave Kontaktfläche 24 während die Wellenscheibe eine korrespondierende konvexe Kontaktfläche 25 umfasst. Das Axial-Gelenklager gemäß Figur 7b umfasst zusätzlich noch eine Gleitfläche 29. Die Gleitfläche 29 ist eben ausgebildet, d.h. es handelt sich um eine plane Fläche. Hierdurch kann erreicht werden, dass nur ein Axial-Gelenklager die Betriebskräfte aufnimmt (z.B. ein erstes Axial-Gelenklager gemäß Figur 7a), während das andere Axial- Gelenklager vorwiegend die Gewichtskräfte aufnimmt (z.B. ein zweites Axial- Gelenklager gemäß Figur 7b). Bezugszeichenliste

1 Walzenpresse

2,3 Walze

4,5 Gehäuseelement

6,7 Walzenachse

8 Ebene

9, 10 Anschlusskonstruktion

1 1 , 12 Außenmantelfläche

13 Walzenspalt

14 Material

15 Gleitlager

16 Gehäusescheibe

17 Wellenscheibe

19,20 Gehäuseelement

21 Lagerzapfen

22 Axial-Gelenklager

23 Lagerachse (des Axial-Gelenklagers) 24,25 Kontaktfläche

26 Axial-Gelenklager

27 Lagerachse (des Axial-Gelenklagers)

28 Radialkraft

29 Gleitfläche

30 Buchse

31 Buchse

32 Flansch

33 Ring

34 Wälzlager