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Patent Searching and Data


Title:
ROLLER PRESS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/090464
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a roller press for crushing, compacting and/or briquetting material, comprising a press frame (1) and comprising two pressing rollers (2, 3) rotatably mounted in the press frame, wherein the press frame (1) receiving the pressing forces has a frame upper part (6) and a frame lower part (7) and also head pieces (13, 14) connecting the frame upper part and the frame lower part. This roller press is characterized in that the frame upper part (6) and the frame lower part (7) are connected to one another by way of at least one movable intermediate support (15), which is arranged between the head pieces (13, 14), supports the frame upper part (6) with respect to the frame lower part (7) when the press frame is open and can be transferred from an operating position into a roller removal position, and vice versa.

Inventors:
WOLLENHAUPT GEREON (DE)
DE WELDIGE EGGERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/072008
Publication Date:
June 19, 2014
Filing Date:
October 22, 2013
Export Citation:
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Assignee:
KÖPPERN GMBH & CO KG MASCHF (DE)
International Classes:
B02C4/02; B02C4/28; B30B3/04; B30B15/04
Domestic Patent References:
WO2005070549A12005-08-04
WO2009007197A12009-01-15
WO2007033800A12007-03-29
WO2005070549A12005-08-04
WO2009007197A12009-01-15
WO2007033800A12007-03-29
Foreign References:
DE2305626A11974-08-15
DE102007059072A12009-06-10
DE2305626A11974-08-15
DE102007059072A12009-06-10
Attorney, Agent or Firm:
VON DEM BORNE, Andreas (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1 . Walzenpresse für die Zerkleinerung, Kompaktierung und/oder Brikettierung z. B. von körnigem Material, mit einem Pressenrahmen (1 ) und mit zwei in dem Pressenrahmen (1 ) drehbar gelagerten Presswalzen (2, 3), wobei der die Presskräfte aufnehmende Pressenrahmen (1 ) zumindest ein Rahmenoberteil (6) und zumindest ein Rahmenunterteil (7) sowie zumindest ein erstes Kopfstück (13) und ein zweites Kopfstück (14) aufweist, welche Rahmenoberteil (6) und Rahmenunterteil (7) verbinden, d a d u rc h g e k e n n z e i c h n e t , dass Rahmenoberteil (6) und Rahmenunterteil (7) über zumindest eine zwischen erstem und zweitem Kopfstück (13, 14) angeordnete bewegliche Zwischenstütze (15) miteinander verbunden sind, welche das Rahmenoberteil (6) bei geöffnetem Pressenrahmen gegenüber dem Rahmenunterteil (7) abstützt und aus einer Betriebsposition in eine Walzen- demontageposition überführbar ist und umgekehrt.

2. Walzenpresse nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die bewegliche Zwischenstütze (15) zwischen den Walzenachsen (A) angeordnet ist, vorzugsweise zentral zwischen den Walzenachsen.

3. Walzenpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegliche Zwischenstütze (15) um eine vertikale Drehachse (V) drehbar an dem Pressenrahmen (1 ) angeordnet ist. 4. Walzenpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegliche Zwischenstütze (15) parallel zu den Walzenachsen verschiebbar an dem Pressenrahmen angeordnet ist. 2

5. Walzenpresse nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegliche Zwischenstütze (15) C-förmig ausgebildet ist oder einen C-förmigen Bügel, z. B. Schwenkbügel (16) aufweist, der an dem Pressenrahmen oder an ein oder mehreren Konsolenstücken (17) drehbar oder verschiebbar gelagert ist.

6. Walzenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass auf beiden Rahmenseiten bzw. Walzenseiten jeweils zumindest eine bewegliche Zwischenstütze (15) angeordnet ist.

7. Walzenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen erstem und zweitem Kopfstück lediglich einseitig zumindest eine bewegliche Zwischenstütze (15) vorgesehen ist, und dass das Rahmenoberteil (6) und Rahmenunterteil (7) zwischen erstem und zweitem Kopfstück (13, 14), vorzugsweise zwischen den Walzenachsen (A), außerdem über zumindest eine starre Zwischenstütze (18) abgestützt sind, welche bevorzugt auf der der beweglichen Zwischenstütze (15) gegenüberliegenden Rahmenseite angeordnet ist. 8. Walzenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einer Walzenachse (A) und dem zugeordneten Kopfstück (13, 14) ein oder mehrere Zusatzstützen (19) befestigt sind.

9. Walzenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegliche Zwischenstütze (15) mittels zumindest einer Antriebseinrichtung aus der Betriebsposition in die Walzendemontageposition überführbar ist und umgekehrt. 3

10. Walzenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegliche Zwischenstütze (15) in der Betriebsposition und/in der Walzen-Demontageposition arretierbar ist, z. B. mit Arretierungsmitteln. 1 1 . Walzenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass an der beweglichen Zwischenstütze (15) Maschinenkomponenten befestigt sind, welche sich in der Betriebsposition im Bereich der Walze oder zwischen den Walzen befinden und mit dem Zwischenstück (15) in die Walzen-Demontageposition ausschwenkbar sind.

12. Pressenrahmen für eine Walzenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 .

Description:
Walzenpresse

Beschreibung:

Die Erfindung betrifft eine Walzenpresse für die Zerkleinerung, Kompaktierung und/oder Brikettierung von (körnigem) Material, mit einem Pressenrahmen und zwei in dem Pressenrahmen drehbar gelagerten Presswalzen, wobei der die Presskräfte aufnehmende Pressenrahmen ein Rahmenoberteil und ein Rahmenunterteil sowie Rahmenoberteil und Rahmenunterteil verbindende Kopfstücke aufweist, wobei sich der Pressenrahmen an einem Kopfende oder an beiden Kopfenden öffnen lässt, indem z. B. das oder die Kopfstücke an einem oder beiden Kopfenden drehbar/schwenkbar an das Pressenunterteil oder das Pressenoberteil angeschlossen sind. Dabei sind an einem Kopfende ein oder mehrere erste Kopfstücke und an dem gegenüberliegenden anderen Kopfende ein oder mehrere zweite Kopfstücke vorgesehen.

Die (beiden) Presswalzen einer solchen Walzenpresse unterliegen einem Verschleiß und müssen daher regelmäßig gewartet oder ausgetauscht werden. Dazu kann es erforderlich sein, eine oder beide Presswalzen aus dem Pressenrahmen auszubauen. Dazu lässt sich der Pressenrahmen zumindest auf einer Seite öffnen, indem z. B. das/die entsprechende(n) Kopfstück(e) (nach unten) aufgeklappt wird/werden. Um die Betriebszeit einer Walzenpresse zu erhöhen und folglich Wartungsunterbrechungen zu verkürzen, soll sich ein Walzen- ausbau möglichst zügig realisieren lassen. Walzenpressen mit "Klapprahmen" sind daher seit langem bekannt.

So beschreibt die DE 23 05 626 A1 eine Walzenpresse der eingangs beschriebenen Art, bei welcher zumindest ein Kopfstück bzw. eine Kopfbrücke um eine untere, horizontale Achse dreh- bzw. schwenkbar mit dem Pressenrahmen verbunden ist, wobei die Innenfläche der Kopfbrücke als Gleitfläche ausgebildet ist und wobei die Schwenkachse so ausgerichtet ist, dass die Gleitfläche bei

abgeklappter Kopfbrücke eine Verlängerung der unteren Gleitfläche der Parallelführung bildet. Zum Austauschen der Walzensätze müssen lediglich die oberen Befestigungen der Kopfbrücken gelöst, die Kopfbrücken heruntergeklappt und eventuell vorhandene mechanische oder hydraulisch-pneuma- tische Walzeneinstellsysteme entfernt werden, so dass die Walzensätze in einfacher weise mittels bauseitig anzubringender Zugvorrichtungen bis auf die Gleitflächen der abgeklappten Kopfbrücken vorgezogen werden, so dass sie einfach und ohne Schwierigkeiten aufgenommen und abtransportiert werden können. Um das Rahmenoberteil im Zuge der Demontage der Walzen gegen- über dem Rahmenunterteil abzustützen, werden in der Praxis vertikale Stützen zwischen Rahmenoberteil und Rahmenunterteil realisiert. Sofern diese zwischen den Walzenachsen angeordnet sind, stören solche Stützen dann nicht, wenn der Pressenrahmen auf beiden Seiten geöffnet werden kann, so dass die beiden Walzen zu unterschiedlichen Seiten aus den Pressenrahmen ausgebaut werden (vgl. dazu auch WO 2005/070549 A1 ).

Alternativ wurde vorgeschlagen, zur Montage oder Demontage der Walzen wenigstens ein Kopfstück unter fortbestehende Abstützung des Obergurts des Rahmenoberteils aus einer Betriebsposition zu entfernen, wobei das entfern- bare Kopfstück quer zum Obergurt des Rahmenoberteils nach außen verschiebbar ist (vgl. WO 2009/007197 A1 ). Die Abstützung des Rahmenoberteils erfolgt bei dieser Ausführungsform mit Hilfe der endseitig angebrachten Kopfstücke selbst, die nicht nach unten weggeklappt, sondern seitlich verschoben werden, so dass sie ihre Abstützfunktion auch im "geöffneten" Zustand des Rahmens erfüllen können.

Die WO 2007/033800 A1 beschreibt eine Walzenpresse mit einem Pressenrahmen, der mit einem zusätzlichen Rahmenportal versehen ist, welches das Pressenoberteil in geöffneten Zustand der Presse unterstützt. Das Portal über-

spannt den Pressenrahmen im Bereich einer zu öffnenden Endseite des Rahmens, wobei das Portal so dimensioniert ist, dass sich die Presswalzen mit entsprechenden Anbauten hindurchführen lassen. Ähnliches gilt für die aus der DE 10 2007 059 072 A1 bekannten Anlage.

Schließlich ist aus der Praxis eine weitere alternative Ausführungsform bekannt, bei welcher die Kopfstücke um vertikal verlaufende Achsen nach außen schwenkbar sind, so dass sie gleichsam "torartig" aufklappbar sind und dabei auch in der ausgeschwenkten Stellung das Rahmenoberteil abstützen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Walzenpresse bzw. einen Pressenrahmen für eine solche Walzenpresse zu schaffen, welcher bei einfachem und stabilem Aufbau einen schnellen Aus- und Einbau beider Pressenwalzen ermöglicht, und zwar bevorzugt zu einem Maschinenende hin.

Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung bei einer gattungsgemäßen Walzenpresse der eingangs beschriebenen Art, dass Rahmenoberteil und Rahmenunterteil über zumindest eine zwischen den ersten und zweiten Kopfstücken angeordnete, bewegliche Zwischenstütze miteinander verbunden sind, welche das Rahmenoberteil bei geöffnetem Pressenrahmen gegenüber dem Rahmenunterteil abstützt und aus einer Betriebsposition in eine Walzendemontageposition überführbar ist und umgekehrt. Bevorzugt ist diese bewegliche Zwischenstütze (zentral) zwischen den Walzenachsen angeordnet. Die erfindungsgemäße bewegliche Zwischenstütze kann auf lediglich einer Seite des Rahmens, alternativ aber auch auf beiden Seiten vorgesehen sein, so dass folglich auch mehrere bewegliche Zwischenstützen realisiert sein können.

Die Erfindung geht dabei zunächst einmal von der Erkenntnis aus, dass es zweckmäßig ist, zusätzlich zu den beidseitigen Kopfstücken zumindest eine

Zwischenstütze vorzusehen, welche das Rahmenoberteil in geöffnetem Zustand des Pressenrahmens abstützt. Auf separate Haltemittel, z. B. Krananlagen oder dergleichen, kann folglich verzichtet werden. Die erfindungsgemäße Zwischenstütze ist nun jedoch beweglich ausgestaltet, das heißt sie kann aus einer Betriebsposition in eine Walzendemontageposition überführt werden und umgekehrt. So kann die bewegliche Zwischenstütze z. B. um eine vertikale Schwenkachse schwenkbar an den Pressenrahmen angebracht sein oder alternativ auch parallel zu den Walzenachsen verschiebbar am Pressenrahmen angeordnet sein. Jedenfalls besteht die Möglichkeit, die bewegliche Zwischen- stütze im Falle eines Walzenausbaus oder Einbaus zu bewegen, so dass die jeweilige Walze im Austauschfall ohne Weiteres innen an der Zwischenstütze vorbeigeführt werden kann. Damit besteht die Möglichkeit, beide Walzen über ein und dasselbe Kopfende des Rahmens auszutauschen, denn auch wenn im Rahmen, z. B. zwischen den Walzen eine Zwischenstütze angeordnet ist, so lässt sich diese zum Austausch der vom geöffnetem Rahmenende gesehen hinteren Walze so in die Demontageposition überführen, dass diese hintere Walze ohne Weiteres an der Zwischenstütze vorbeiführbar ist. Erfindungsgemäß erfolgt demnach eine einwandfreie Abstützung des Pressenoberteils und dennoch lassen sich beide Presswalzen über ein Kopfende aus dem Pressenrahmen ausbauen und auch wieder einbauen. Die bewegliche Ausgestaltung der Zwischenstütze hat dabei auch den Vorteil, dass die Zwischenstütze in der Betriebsposition eine andere Position annimmt, als in der Walzendemontageposition. In der Betriebsposition wird eine feste und stabile Verbindung von Rahmenober- und -unterteil realisiert, die sich nah an den Walzenschultern befindet. Außerdem ist gewährleistet, dass in der Betriebsposition Kollisionen der Zwischenstütze mit den wesentlichen Komponenten der Anlage, z. B. Getriebe und/oder Antrieb der Walzen vermieden werden. Demgegenüber ist in der Walzen-Demontageposition gewährleistet, dass der/die Achszapfen bzw. Wellenzapfen bei entferntem Getriebe/Antrieb im

Zuge des Ausbaus nicht mit der Zwischenstütze kollidiert bzw. kollidieren. Dieses lässt sich z. B. dadurch realisieren, dass die Zwischenstütze um eine vertikale Drehachse drehbar an dem Pressenrahmen angeordnet ist. Dazu kann die Zwischenstütze selbst C-förmig ausgebildet sein oder einen C- förmigen Schwenkbügel aufweisen, der am Pressenrahmen oder an zwei Montagestücken drehbar befestigt ist. Eine solche C-förmige Ausgestaltung der Zwischenstütze bzw. des Schwenkbügels ermöglicht es, dass der vertikale Schenkel des C-förmigen Bügels in der Betriebsposition nah an der Walze angeordnet ist und in der Montageposition mit maximalen Abstand von der Walze angeordnet ist, so dass sich die Walze einwandfrei aus- und einbauen lässt. Die Erfindung umfasst aber auch alternative Ausgestaltungen, bei denen die bewegliche Zwischenstütze nicht verschwenkt, sondern (nach außen) verschoben wird, um den geeigneten Freiraum zu realisieren. Es besteht grundsätzlich die Möglichkeit, zwischen den Kopfstücken, z. B. zwischen den Walzenachsen lediglich einseitig eine bewegliche Zwischenstütze vorzusehen. Es liegt jedoch alternativ auch im Rahmen der Erfindung, auf beiden Seiten des Pressenrahmens jeweils eine bewegliche Zwischenstütze vorzusehen, so dass dann auf beiden Seiten des Pressenrahmens jede der Zwischenstützen in eine Walzen-Demontageposition überführbar ist. In der Praxis ist es jedoch häufig vorgesehen, dass die Walzen jeweils einen kürzeren und einen längeren Achszapfen aufweisen, wobei der längere Achszapfen bzw. Wellenzapfen zum Anschluss des Walzenantriebes dient. In einem solchen Fall kann es ausreichen, wenn lediglich eine bewegliche Zwischenstütze realisiert ist, die auf der Antriebsseite angeordnet ist. Auf der gegenüberliegenden Nicht- antriebsseite kann dann optional eine zusätzliche starre Zwischenstütze vorgesehen sein. Dadurch wird das Rahmenoberteil ebenfalls zuverlässig abgestützt. Der Platzbedarf im Ausbaufall ist jedoch geringer und die starre Stütze ist

preiswerter. Aufgrund der asymmetrischen Ausgestaltung der Presswalzen kann so auf ein beidseitig bewegliches Zwischenstück verzichtet werden.

Optional liegt es im Rahmen der Erfindung, zusätzlich (oder alternativ) zu der oder den beweglichen Zwischenstütze(n) und der/den gegebenenfalls vorgesehenen starren Zwischenstütze(n) weitere Stützen, nämlich Zusatzstützen vorzusehen, welche nicht zwischen den Walzenachsen, sondern vom Rahmenende gesehen hinter bzw. vor der jeweiligen Walzenachse und folglich zwischen Walzenachse und dem nächsten Kopfstück angeordnet sind. Durch solche Zusatzstützen kann die Stabilität weiter erhöht werden. Sie werden bevorzugt nur im Bereich der Pressenseite angeordnet, über welche ein Austausch der Walze nicht vorgesehen ist. Denn wenn beide Walzen über ein Kopfende der Presse ausgetauscht werden, kann im Bereich des gegenüberliegenden Endes zwischen Walzenachse und dortigem Kopfstück eine oder mehrere Zusatzstützen realisiert werden, an denen keine Walze vorbeigeführt werden muss. Optional liegt es jedoch auch im Rahmen der Erfindung, diese Zusatzstützen ebenfalls als bewegliche Zusatzstützen auszugestalten, so dass sich der Pressenrahmen dann durch maximale Flexibilität bei gleichzeitig hoher Stabilität auszeichnet.

Die Erfindung zeichnet sich zunächst einmal durch die Trennung der Rahmenteile in solche, die vornehmlich die Presskraft aufnehmen und solche, die die Konstruktion im geöffneten Zustand statisch halten, aus. Die Presskraft wird von dem Pressenrahmen aufgenommen, der sich aus Rahmenoberteil, Rah- menunterteil und den beidseitigen Kopfstücken bzw. Kopfstützen zusammensetzt. Demgegenüber sind die zusätzlichen Zwischenstützen sowie gegebenenfalls Zusatzstützen nicht dazu bestimmt, Presskräfte aufzunehmen und folglich nicht für eine Belastung auf Zug ausgelegt, sondern sie dienen als Stützen, und zwar insbesondere wenn der Pressenrahmen einseitig oder beid-

seitig zum Zwecke eines Walzenwechsels geöffnet wird. Solche geringer belasteten Stützbauteile können entsprechend schwächer dimensioniert werden und in engeren Bauräumen verbaut werden als die Presskraft aufnehmenden Teile des Rahmens. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Presskraft aufnehmenden Teile des Rahmens weitere Funktionen übernehmen können, z. B. als Rahmenverlängerungen im aufgeklappten Zustand zum Ausbau der Walzen.

Die Stützen erhöhen die Stabilität jedoch nicht nur im geöffneten Zustand des Rahmens, sondern auch im geschlossenen Zustand. So wird die Stabilität insgesamt erhöht, und zwar z. B. auch dann, wenn das Rahmenoberteil weitere Komponenten tragen muss. Die Stütze, z. B. bewegliche Stütze kann weitere Nebenfunktionen erfüllen, z. B. kann sie andere Vorrichtungen, z. B. seitliche Abdichtbleche des Walzenspaltes tragen, Teile der Walzeneinkleidung tragen wie auch Distanzbolzen, Rückdrückzylinder oder Ähnliches. Gleiches gilt für schwere Aufbauten, z. B. Materialzuteiler etc.. In einem solchen Fall, in dem die bewegliche Stütze derartige Komponenten trägt, hat die Möglichkeit des Ausschwenkens den weiteren Vorteil, dass mit der Stütze auch solche Teile aus dem Bereich der Walze bzw. dem Bereich zwischen den Walzen ausgeschwenkt werden können, die anderenfalls bei der Demontage der Walze, insbesondere der Loswalze, stören würden.

Auch wenn durch die erfindungsgemäße bewegliche Stütze insbesondere die Möglichkeit geschaffen wird, beide Walzen über ein Kopfende auszutauschen, so liegt es im Rahmen der Erfindung, dass sich beide Kopfenden der Presse öffnen lassen. Dieses kann z. B. dann zweckmäßig sein, wenn ohne den Ausbau der Walzen die Anpresshydraulik der beweglichen Walze gewartet oder auch ausgetauscht werden soll.

Das Überführen der beweglichen Zwischenstütze aus der Betriebsposition in die Demontageposition und umgekehrt kann manuell oder auch bevorzugt über geeignete Antriebe, z. B. hydraulische Antriebe, mechanische Antriebe oder dergleichen realisiert werden.

Außerdem kann es zweckmäßig sein, die Zwischenstücke in der Betriebsposition und/oder der Demontageposition zu arretieren.

Insgesamt zeichnet sich der erfindungsgemäße Pressenrahmen durch eine hohe Stabilität bei gleichzeitig großer Flexibilität aus. Das System kann modular aufgebaut werden, so dass aus identischen Komponenten sowohl ein herkömmlicher Pressenrahmen ohne bewegliches Zwischenstück als auch ein erfindungsgemäßer Pressenrahmen mit beweglichem Zwischenstück zusammengesetzt werden kann.

Gegenstand der Erfindung ist auch ein Pressenrahmen für eine Walzenpresse der beschriebenen Art. Dem Pressenrahmen selbst kommt folglich besondere Bedeutung zu, so dass der Pressenrahmen auch selbstständig unter Schutz gestellt wird.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1a bis 1e eine erfindungsgemäße Walzenpresse in einer perspektivischen

Darstellung in unterschiedlichen Funktionsstellungen,

Fig. 2a eine Frontansicht auf eine abgewandelte Variante des Gegenstandes nach Fig. 1 a in der Betriebsposition,

Fig. 2b den Gegenstand nach Fig. 2a in der Demontageposition,

Fig. 3 einen Pressenrahmen des Gegenstandes nach Fig. 2a in einer geöffneten perspektivischen Darstellung.

In den Figuren ist eine Walzenpresse dargestellt, die für die Zerkleinerung, die Kompaktierung oder die Brikettierung von (körnigem) Material ausgebildet sein kann. Eine solche Walzenpresse weist einen Pressenrahmen 1 und zwei in dem Pressenrahmen gegeneinander drehbar gelagerte Presswalzen 2, 3 auf. Die beiden Presswalzen 2, 3 sind als angetriebene Walzen ausgebildet. Sie sind jeweils über Achszapfen 5 mit einem Getriebe 4 und einem Antrieb verbunden. Alternativ kann auch ein Getriebe beide Walzen versorgen (Doppelwellenantrieb). Die Presswalzen 2, 3 sind in dem Pressenrahmen 1 angeordnet. Der Pressenrahmen 1 weist ein Rahmenoberteil 6 und ein Rahmenunterteil 7 sowie end- seitige Kopfstücke 13, 14 auf. Der aus Rahmenoberteil 6, Rahmenunterteil 7 und Kopfstücken 13, 14 gebildete Pressenrahmen 1 nimmt die Presskräfte während des Betriebes auf. An jedem Kopfende sind jeweils zwei Kopfstücke 13, 14 vorgesehen. Der Pressenrahmen 1 weist folglich an einem Kopfende die beiden ersten Kopfstücke 13 und an dem gegenüberliegenden Kopfende die beiden zweiten Kopfstücke 14 auf. Die Presswalzen 2, 3 sind jeweils in Lagerstücken 10, 1 1 drehbar gelagert. Die Presswalze 2 ist als Festwalze ausgebildet, während die Presswalze 3 als Loswalze und folglich bewegliche Walze ausgebildet ist. Die Loswalze 3 ist folglich mit ihren Lagerstücken 1 1 verschiebbar innerhalb des Pressenrahmens 1 angeordnet, und zwar entlang einer horizontalen Richtung R, welche senkrecht zu den Walzenachsen A ausgerichtet ist. Dabei ist die Loswalze 3 mit nicht dargestellten Anpressmitteln, z. B. Anpresszylindern beaufschlagt, so dass über die Loswalze der Pressspalt

bzw. die Presskraft einstellbar ist. Ein solcher Aufbau und eine solche Funktionsweise von Walzenpressen sind grundsätzlich bekannt.

Um eine oder beide Presswalzen 2, 3 aus- und einbauen zu können, ist in grundsätzlich bekannter Weise vorgesehen, dass der Pressenrahmen 1 an einem Kopfende oder auch an beiden Kopfenden geöffnet werden kann. Dazu sind im Ausführungsbeispiel sowohl die ersten Kopfstücke 13 als auch die zweiten Kopfstücke 14 schwenkbar an das Rahmenunterteil 7 angeschlossen. Dieses ergibt sich aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1 a und 1 b. Denn es ist erkennbar, dass sich die Kopfstücke 13 gemäß Fig. 1 a in der vertikalen Betriebsposition befindet. Zum Zwecke eines Warenaustauschs werden die ersten Kopfstücke 13 aus der vertikalen Position gemäß Fig. 1 a in die horizontale Position gemäß Fig. 1 b aufgeklappt. Im Ausführungsbeispiel handelt es sich um die der Festwalze 2 zugeordneten Kopfstücke 13. Über das geöffnete Kopfende lässt sich jedoch erfindungsgemäß nicht nur die Festwalze 2, sondern auch die Loswalze 3 austauschen. Dieses ergibt sich aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1 a bis 1 e. Dabei kann auf separate Abstützmaßnahmen für das Rahmenoberteil 6 verzichtet werden. Denn erfindungsgemäß sind das Rahmenoberteil 6 und das Rahmenunterteil 7 über Zwischenstützen 15 miteinander verbunden, so dass das Rahmenoberteil auch dann zuverlässig gehalten wird, wenn erste und/oder zweite Kopfstücke 13, 14 aufgeklappt werden. Es sind folglich zwischen Rahmenoberteil 6 und Rahmenunterteil 7 Zwischenstützen 15 angeordnet, welche das Rahmenoberteil 6 insbesondere bei geöffnetem Pressenrahmen gegenüber dem Rahmenunterteil 7 abstützen. In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 a bis 1 e sind beide Zwischenstützen 15 als bewegliche Zwischenstützen ausgebildet. Eine vergleichende Betrachtung der

Fig. 1 a bis 1 e zeigt, dass diese beweglichen Zwischenstützen 15 aus einer Betriebsposition (Fig. 1 a bis 1 c) in eine Walzendemontageposition (Fig. 1 d, e) überführbar ist und umgekehrt. Dabei ist erkennbar, dass die bewegliche Zwischenstütze 15 in dem dargestellten Ausführungsbeispiel zentral zwischen den beiden Walzenachsen A angeordnet ist. Die bewegliche Zwischenstütze 15 ist um eine vertikale Drehachse V drehbar. Dazu weist die bewegliche Zwischenstütze 15 einen C-förmigen Schwenkbügel 16 auf, welcher an Konsolenstücken 17 drehbar gelagert ist, wobei diese Konsolenstücke am oberen Rahmenteil 6 und am unteren Rahmenteil 7 befestigt sind.

Während bei der Ausführungsform nach Fig. 1 a bis 1 e beide Zwischenstützen 15 als bewegliche Zwischenstützen ausgebildet sind, zeigt Fig. 2a, b eine geringfügig modifizierte Variante mit lediglich einer beweglichen Zwischenstütze

15. Darauf wird im Folgenden noch näher eingegangen. Aufbau und Funktions- weise der beweglichen Zwischenstützen sind in den dargestellten Ausführungsbeispielen jedoch identisch.

Fig. 2a zeigt dabei die Betriebsposition mit eingeschwenktem Schwenkbügel

16, während Fig. 2b die Demontageposition mit ausgeschwenktem Schwenk- bügel 16 zeigt. Es wird deutlich, dass die Geometrie so gewählt ist, dass der

Schwenkbügel 16 in seiner Betriebsposition die Walze und insbesondere deren Getriebe 4 im eingebauten Zustand nicht stört. In der Walzen-Demontageposition gemäß Fig. 2b lässt sich jedoch die Walze nach Entfernen des Getriebes 4 trotz des längeren Achszapfens 5 einwandfrei entfernen. Aus Fig. 2a wird deutlich, dass der Bereich des größten Durchmessers des Planetengetriebes in dem Bereich liegt, in dem die Freigängigkeit des Achszapfens 5 verlangt wird.

Der Ausbau der Walzen ergibt sich beispielhaft aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1 a bis 1 e.

Fig. 1 a zeigt die Walzenpresse in der Betriebsposition. Es sind beide Press- walzen 2, 3 eingebaut und die beweglichen Zwischenstützen 15 befinden sich in der Betriebsposition. Gleiches gilt für die Kopfstücke 13, 14. Um die beiden Presswalzen 2, 3 ausbauen zu können, werden zunächst die ersten Kopfstücke 13 auf der Seite der Festwalze 2 heruntergeklappt. Nun kann die Festwalze 2 entfernt werden. Dieses ergibt sich aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1 b und 1 c. Bevor nun die hintere Walze und folglich die Loswalze 3 über dieselbe Öffnung entfernt werden kann, muss zumindest eine der beweglichen Zwischenstützen 15 gedreht werden. Dazu wird der Schwenkbügel 16 um eine vertikale Achse gedreht, so dass er in die in Fig. 1d dargestellte Walzen- Demontageposition gelangt. Damit wird der nötige Platz für den Achszapfen 5 zur Verfügung gestellt, so dass nun auch die zweite Walze 3 aus derselben Öffnung aus dem Pressenrahmen 1 ausgebaut werden kann (vgl. Fig. 1 e).

Es wurde bereits erläutert, dass erfindungsgemäß zwischen Rahmenoberteil 6 und Rahmenunterteil 7 zumindest eine bewegliche Zwischenstütze 15 vorge- sehen ist, und zwar zumindest auf der Rahmenseite, auf welcher der längere Achszapfen 5 angeordnet ist. Die Fig. 2a und 2b sowie 3 zeigen eine Ausführungsform, bei welcher lediglich eine solche bewegliche Zwischenstütze 15 vorgesehen ist. Zwischen Rahmenoberteil 6 und Rahmenunterteil 7 ist zusätzlich zu der beweglichen Zwischenstütze 15 auf der gegenüberliegenden Rahmenseite eine starre Zwischenstütze 18 angeordnet. Da diese auf der dem längeren Achszapfen gegenüberliegenden Seite angeordnet ist, muss diese nicht beweglich sein. Diese starre Zwischenstütze 18 ist besonders gut in Fig. 3 erkennbar, welche lediglich den Pressenrahmen 1 ohne die Walzen zeigt, und zwar aus einer entgegengesetzten Ansicht (verglichen mit den Fig. 1 a bis 1 e).

Die Ausführungsform nach Fig. 1 a bis 1 e unterscheidet sich von der Ausführungsform nach Fig. 2a, 2b sowie 3 lediglich dadurch, dass auf eine zusätzliche starre Zwischenstütze 18 verzichtet wird und stattdessen zwei bewegliche Zwischenstützen 15 vorgesehen sind. Dadurch wird ein besonders flexibler Einsatz des Pressenrahmens realisiert. Selbst wenn auf der einen Rahmenseite wegen des kürzeren Achszapfens eine bewegliche Zwischenstütze nicht erforderlich wäre, hat eine solche Ausführungsform mit zwei beweglichen Zwischenstützen den Vorteil, dass mit dieser (zweiten) beweglichen Zwischenstütze andere Maschinenkomponenten aus dem Bereich zwischen den Walzen herausgeschwenkt werden können, die anderenfalls bei der Demontage der Walze, insbesondere der Loswalze stören würden. Es besteht folglich die Möglichkeit, an einer beweglichen Zwischenstütze 15 weitere Maschinenteile zu befestigen, die dann mit dem Ausschwenken der Zwischenstütze 15 mit herausgeschwenkt werden. Einzelheiten sind in den Figuren nicht dargestellt.

Schließlich zeigen die Figuren, dass zusätzlich zu den beweglichen Zwischenstützen 15 und gegebenenfalls den starren Zwischenstützen 18 weitere Stützen, nämlich Zusatzstützen 19 vorgesehen sein können. Diese sind in den dargestellten Ausführungsbeispielen im Gegensatz zu den Zwischenstützen 15 bzw. 18 nicht zwischen den Walzenachsen A, sondern zwischen einer Walzenachse A und den nächsten Kopfstücken angeordnet. In den Ausführungsbeispielen sind diese Zusatzstützen 19 zwischen der Walzenachse der Loswalze 3 und den zugeordneten Kopfstücken, nämlich den zweiten Kopf- stücken 14 angeordnet. Da die beiden Walzen 2, 3 über dieselbe Seite demontiert werden, stören diese Zusatzstützen 19 nicht. Sie sind daher im Ausführungsbeispiel als starre Stützen 19 ausgebildet und folglich nicht beweglich.