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Patent Searching and Data


Title:
ROLLING BEARING ARRANGEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/110562
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a bearing arrangement for a rotor shaft of a wind power plant, in which the rotor shaft transmits a rotation of a hub provided with rotor blades to a generator, wherein the bearing arrangement comprises a hub-side rolling bearing and a generator-side rolling bearing, wherein the hub-side rolling bearing bearing (3) is designed as a multi-row radial roller bearing, and the generator-side rolling bearing (4) is designed as a tapered roller bearing.

Inventors:
FRONING STEPHAN (DE)
BOCHERT JAN-PETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/083439
Publication Date:
June 13, 2019
Filing Date:
December 04, 2018
Export Citation:
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Assignee:
THYSSENKRUPP ROTHE ERDE GMBH (DE)
THYSSENKRUPP AG (DE)
International Classes:
F16C19/28; F03D80/70; F16C19/36; F16C19/38; F16C19/54; F16C33/48; F16C33/52; F16C33/64
Foreign References:
DE102012010178A12013-11-28
DE102014205816A12015-10-01
DE102015200644A12016-07-21
DE102008046624A12010-03-11
GB2448712A2008-10-29
US20120141270A12012-06-07
EP2786018A22014-10-08
US20170023063A12017-01-26
EP2871376B12017-01-04
Attorney, Agent or Firm:
THYSSENKRUPP INTELLECTUAL PROPERTY GMBH (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1. Lageranordnung für eine Rotorwelle einer Windkraftanlage, bei der die Rotorwelle ei- ne Drehung einer mit Rotorblättern versehenen Nabe an einen Generator überträgt, wobei die Lageranordnung ein nabenseitiges Wälzlager (3) und ein generatorseitiges Wälzlager (4) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass das nabenseitige Wälzlager (3) als mehrreihiges Radialrollenlager ausgebildet ist und das generatorseitige Wälzlager (4) als Kegelrollenlager ausgebildet ist.

2. Lageranordnung nach Anspruch 1 , wobei das generatorseitige Wälzlager (4) als dop- pelreihiges Kegelrollenlager in einer X-Anordnung ausgebildet ist.

3. Lageranordnung nach Anspruch 1 , wobei das generatorseitige Wälzlager (4) als dop- pelreihiges Kegelrollenlager in einer O-Anordnung ausgebildet ist.

4. Lageranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das generator- seitige Wälzlager (4) einen einteiligen Innenring und einen mehrteiligen Außenring aufweist.

5. Lageranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das nabenseiti- ge Wälzlager (3) als Zylinderrollenlager ausgebildet ist.

6. Lageranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das nabenseiti- ge Wälzlager (3) als doppelreihiges Rollenlager ausgebildet ist.

7. Lageranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das nabenseiti- ge Wälzlager (3) einen geschlossenen Käfig zur Führung einer Mehrzahl von Wälz- körpern aufweist.

8. Lageranordnung nach Anspruch 7, wobei die Wälzkörper (5) des nabenseitigen

Wälzlagers (3) in Fenstern des Käfigs geführt sind.

9. Lageranordnung nach Anspruch 7, wobei die Wälzkörper (5) des nabenseitigen

Wälzlagers (3) in mehreren Reihen angeordnet sind und die Reihen im Käfig durch einen Mittelsteg getrennt sind.

10. Lageranordnung an Anspruch 7, wobei die Wälzkörper (5) des nabenseitigen Wälzla- gers (3) in einem Bolzenkäfig geführt sind.

1 1. Lageranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das generator- seitige Wälzlager (4) einen geschlossenen Käfig zur Führung einer Mehrzahl von Wälzkörpern aufweist.

12. Lageranordnung nach Anspruch 11 , wobei die Wälzkörper (6) des generatorseitigen Wälzlagers (4) in Fenstern des Käfigs geführt sind.

13. Lageranordnung nach Anspruch 11 , wobei die Wälzkörper (6) des generatorseitigen Wälzlagers (4) in einem Bolzenkäfig geführt sind.

14. Lageranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das generator- seitige Wälzlager (4) induktiv gehärtete Laufbahnen aufweist und/oder das nabensei- tige Wälzlager (3) induktiv gehärtete Laufbahnen aufweist.

15. Lageranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das generator- seitige Wälzlager (4) integrierte Lagerspaltdichtungen aufweist.

16. Lageranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Lageranord- nung zusätzlich mindestens ein nabenseitiges hydrostatisches Element und insbe- sondere ein Gleitlager umfasst.

17. Lageranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das nabenseiti- ge Wälzlager (3) als Loslager und das generatorseitige Wälzlager (4) als Festlager ausgebildet ist.

Description:
BESCHREIBUNG

Titel

WÄLZLAGERANORDNUNG

Stand der Technik

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lageranordnung für eine Rotorwelle einer Windkraft- anlage, bei der die Rotorwelle eine Drehung einer mit Rotorblättern versehenen Nabe an einen Generator überträgt, wobei die Lageranordnung ein nabenseitiges Wälzlager und ein generatorseitiges Wälzlager umfasst.

Die Rotorwelle einer Windkraftanlage überträgt während des Betriebs die Drehung der Ro- torblätter an den Generator, wo die von der strömenden Luft angetriebene Drehung des Ro- tors in elektrische Energie umgewandelt wird. Die Rotorwelle kann dabei auf unterschiedli- che Weise in der Gondel der Windkraftanlage gelagert sein. Nach einem ersten Lagerungs- konzept sind zwei in Axialrichtung der Rotorwelle voneinander beabstandete Lagerstellen vorgesehen, wobei an einer Lagerstelle ein Loslager und an der anderen Lagerstelle ein Festlager vorgesehen ist (Fest-/Loslagerung). Nach einem zweiten Lagerungskonzept ist die Nabe mit dem Hohlrad eines Planetengetriebes oder im Fall von getriebelosen Anlagen di- rekt mit dem Rotor des Generators verschraubt. In beiden Fällen des zweiten Lagerungskon- zepts wird zur Lagerung der Rotorwelle nur ein einziges Momentenlager benötigt, das bei geringer Bauhöhe Axialkräfte, Radialkräfte und Kippmomente aufnimmt und in die Gondel der Windkraftanlage einleitet. Die vorliegende Erfindung befasst sich mit dem vorstehend beschriebenen ersten Lagerungskonzept, bei dem zwei in Axialrichtung der Rotorwelle von- einander beabstandete Wälzlager vorgesehen sind, von denen eines als Loslager und das andere als Festlager ausgebildet ist.

Die Rotorwelle ist bei den aus dem Stand der Technik bekannten Fest-/Loslagerungen im Wesentlichen horizontal angeordnet und an zwei axial beabstandeten Stützstellen drehbar gelagert. Die beiden zughörigen Lager werden im Folgenden je nach ihrer Position als na- benseitiges und generatorseitiges Lager bezeichnet. Die drehbare Lagerung der Welle muss dabei zum einen das Eigengewicht der Welle selbst und das der Nabe und Rotorblätter tra- gen, zum anderen außerdem die durch den Wind verursachten Lasten aufnehmen. Beide Belastungen erzeugen in den Lagern Kippmomente und Kräfte in radialer und axialer Rich- tung, wobei das nabenseitige Lager dabei aufgrund des großen Gewichts der Rotorblätter deutlich größere Belastungen tragen muss. Darüber hinaus führen die Kräfte zu elastischen Verformungen der Rotorwelle. Die Wälzgaer können dabei so ausgestaltet sein, dass diese elastischen Verformungen der Rotorwelle durch die Lager ausgeglichen werden.

Technische Realisierungen solcher Lagerungen der Rotorwelle sind aus dem Stand der Technik bekannt. In der Druckschrift EP 2 871 376 B1 wird dazu eine Lagerung für eine Strö- mungsmaschine, beispielsweise eine Windkraftanlage beschrieben, bei der die Welle mittels eines Fest- und eines Loslagers drehbar gelagert ist. Das Festlager besteht dabei aus zwei selbstausrichtenden Kontaktlagern, bei denen jeweils mehrere tonnenförmige Wälzkörper mit einer Neigung gegenüber der Drehachse angeordnet sind und zwischen zwei gekrümmten Laufflächen abrollen. In einem axialen Abstand zum Festlager ist das Loslager angeordnet, bei dem ein weiterer Satz Rollenelemente zwischen zwei gekrümmten Laufflächen abrollt. Durch die selbstausrichtenden Toroidalrollenlager wird eine Lageranordnung erzeugt, die Durchbiegungen und Fluchtungsfehler der Welle in einem hohen Maße toleriert. Ein Nachteil dieser Anordnung besteht allerdings umgekehrt darin, dass eine solche nachgiebige Lage- rungen lastbedingten Verformungen der Welle nur geringen Widerstand entgegensetzt. Die Verformungen der Welle müssen daher vom Generator aufgenommen werden. Weiterhin führt der Einsatz eines Toroidalrollenlagers als Loslager dazu, dass axiale Bewegungen der Welle, z.B. aufgrund von Wärmeausdehnung nur begrenzt aufgenommen werden können.

Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass bei Toroidalrollenlagern die Krümmungsradien der balligen Wälzkörper kleiner sind als die Krümmungsradien der Laufbahnen und solche Lager daher eine erhöhte Schlupfanfälligkeit aufweisen, die insbesondere bei großen Lasten zu starkem Verschleiß führt.

Offenbarung der Erfindung

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die ungleichförmige Lastverteilung auf das nabenseitige und das generatorseitige Lager durch eine passende Ausgestaltung der Lager aufzufangen und die axiale Dehnung der Welle gering zu halten. Eine technische Randbedingung besteht darin, das Lager für einen Einsatzzeitraum von mehr als 20 Jahren betriebssicher auszulegen und zu diesem Zweck die Pressungen der Kontakte zwischen Wälzkörpern und Laufbahnen gering zu halten (insbesondere kleiner als 1500 MPa für Be- triebslasten). Eine wirtschaftliche und logistische Randbedingung besteht darin, die Größe und das Gewicht der Lager zu begrenzen. Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Lageranordnung für eine Rotorwelle einer Windkraft- anlage, bei der die Rotorwelle eine Drehung einer mit Rotorblättern versehenen Nabe an einen Generator überträgt, wobei die Lageranordnung ein nabenseitiges Wälzlager und ein generatorseitiges Wälzlager umfasst, wobei das nabenseitige Wälzlager als mehrreihiges Radialrollenlager ausgebildet ist und das generatorseitige Wälzlager als Kegelrollenlager ausgebildet ist.

Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, dass die erfindungsgemäße Kombination dieser beiden Lagerformen eine optimale Anpassung an die jeweilige spezifische Belas- tungssituation auf der Nabenseite und der Generatorseite ermöglicht. Das nabenseitige Wälzlager trägt vorrangig die Gewichtskräfte der Nabe und der Rotorblätter und ist dadurch starken Radialkräften ausgesetzt. Um diese Kräfte aufzunehmen und dabei gleichzeitig die Pressung der Kontakte zwischen Wälzkörpern und Laufbahnen gering zu halten, ist eine große Wälzkörperlänge vorteilhaft. Dadurch verteilen sich die zu übertragenden Radialkräfte auf eine entsprechend große Kontaktzone, woraus sich eine geringere Flächenpressung ergibt. Das generatorseitige Wälzlager muss dagegen gegenüber dem nabenseitigen Lager geringere Radialkräfte aufnehmen, dafür jedoch eine gewisse Toleranz gegenüber Verfor- mungen der Welle aufweisen, die durch die großen Kräfte entstehen, die an der Nabe an- greifen. Durch den Überhang der Nabe gegenüber der nabenseitigen Stützstelle erzeugen die Gewichtskräfte von Nabe und Rotorblättern und auch die Windkräfte ein Kippmoment, das von den Lagern aufgenommen werden muss und zusätzlich zu den genannten elasti schen Verformungen führt.

Bei der erfindungsgemäßen Lageranordnung wird durch das Zusammenspiel von naben- und generatorseitigem Lager eine Toleranz gegenüber bestimmten Bewegungen der Welle erzeugt, während andere Bewegungen effektiv unterdrückt werden. So ist das nabenseitige Radiallager fähig, axiale Bewegungen der Welle zuzulassen, während z.B. durch Biegemo- mente hervorgerufene radiale Verschiebungen vom Radiallager unterbunden werden und die entsprechenden Belastungen über die Lager in die Anschlusskonstruktion eingeleitet wer- den. Das generatorseitige Kegelrollenlager wiederum kann dagegen Winkelbewegungen aufgrund der sich durchbiegenden Welle in einem gewissen Umfang ausgleichen, verhindert aber eine axiale Verschiebung der Welle, so dass die Welle auf diese Weise am generator- seitigen Ende in axialer Richtung fixiert wird. Damit das naben- und das generatorseitige Lager in solcher Weise vorteilhaft Zusammenwirken können, ist es notwendig, dass die Auf- nahmefähigkeiten beider Lager für die Bewegungen der Welle aufeinander abgestimmt sind. Mit der oben zitierten Druckschrift EP 2 871 376 B1 als Ausgangspunkt würde beispielsweise eine bloße Ersetzung des Loslagers durch ein Zylinderrollenlager eher zu einer Verschlech- terung des Zusammenspiels zwischen Los- und Festlager führen, da die hohe Flexibilität des Festlagers Bewegungen der Welle erlaubt, die beim Loslager zu Schiefstellungen führen, die von einem Zylinderrollenlager nicht aufgenommen werden können und zu hohen Pressun- gen oder sogar sogenannten„Kantenläufern“ führen können. Dies führt zu unakzeptabel hohem Verschleiß. Daher ist es ausdrücklich das erfindungsgemäße Zusammenwirken der beiden Lager, das den gewünschten technischen Effekt (Tolerierung gewisser Bewegungen der Rotorwelle bei gleichzeitiger Sicherstellung einer für Rotorlager von Windkraftanlagen geforderten Lebensdauererwartung von mindestens 20 Jahren) erzielt.

Um die Anordnung der Wälzkörper und die sich daraus ergebenden radialen und axialen Belastungsverhältnisse zu beschreiben, ist es zweckmäßig, die Druckwinkel der Wälzlager zu betrachten. Jeder Wälzkörper steht mit den Laufbahnen beider Lagerringe an mindestens zwei gegenüberliegenden Punkten in Kontakt. Durch diese beiden Punkte wird eine Druckli- nie festgelegt, also die Linie, entlang derer der Wälzkörper Druckkräfte zwischen den beiden Ringen überträgt. Der Winkel, den die Drucklinie mit der Radialebene des Lagers einschließt, wird als Druckwinkel bezeichnet und liegt für ein reines Radiallager in der Nähe von 0° und für ein reines Axiallager in der Nähe von 90°. Für das erfindungsgemäße nabenseitige Wälz- lager ist die Übertragung von radialen Kräften entscheidend, so dass die Druckwinkel bei diesem Lager möglichst klein, mindestens aber kleiner als 45° gewählt sind. Das generator- seitige Lager muss dagegen auch stärkere Axialkräfte aufnehmen, was erfindungsgemäß durch ein Kegelrollenlager erreicht wird. Die Ausführungsformen des nabenseitigen und des generatorseitigen Lagers, die im Folgenden beschrieben werden, lassen sich jeweils mitein- ander kombinieren.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das generatorsei- tige Wälzlager als doppelreihiges Kegelrollenlager in X-Anordnung ausgebildet. Die Kegelrol- len sind dabei in zwei in Axialrichtung nebeneinanderliegenden Reihen angeordnet, wobei die Kegelrollen beider Reihen gegenüber der Drehachse des Lagers geneigt sind. Die relati ve Neigung der beiden Reihen zueinander lässt sich über die zugehörigen Drucklinien cha- rakterisieren. Stellt man sich die Drucklinien radial nach außen über die Kontaktpunkte der Wälzkörper hinaus verlängert vor, so können die Drucklinien der beiden Reihen entweder auseinanderlaufen (X-Anordnung) oder sich in einem Schnittpunkt kreuzen (O-Anordnung). Die erfindungsgemäß bevorzugte X-Anordnung weist gegenüber der O-Anordnung eine ge- ringere Steifigkeit auf, wodurch vorteilhafterweise gewisse Verformungen der Welle besser toleriert werden. Dadurch, dass die Drucklinien schräg zur Radialebene verlaufen ist die Wälzlageranordnung darüber hinaus gut geeignet, zusätzlich zu den Radialkräften auch axiale Kräfte aufzunehmen und in die Anschlusskonstruktion zu übertragen. Auf diese Weise setzt das Kegelrollenlager in X-Anordnung einen Widerstand gegen kräfte- und/oder momen- teninduzierte Durchbiegungen der Rotorwelle entgegen und leitet diese Kräfte und Momente in die Anschlusskonstruktion der Gondel ab. Dadurch werden unerwünschte Schiefstellun- gen der Rotorwelle im Bereich des Generators vermieden.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das generatorseitige Wälzlager als doppelreihiges Kegelrollenlager in O-Anordnung ausgebildet. Ähnlich wie bei der X-Anordnung sind die Kegelrollen in zwei nebeneinanderliegenden Reihen angeordnet, wobei die radial nach außen verlängerten Drucklinien sich in einem Schnittpunkt kreuzen.

Die O-Anordnung weist gegenüber der X-Anordnung eine höhere Steifigkeit auf, wodurch die Lageranordnung besser geeignet ist, Kippmomente aufzunehmen. Auch weist die Lageran- ordnung mit einem Kegelrollenlager in O-Anordnung eine geringere Toleranz gegenüber elastischen Verformungen der Rotorwelle auf als eine Lageranordnung mit einem Kegelrol- lenlager in X-Anordnung.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das generatorseitige Wälz- lager einen einteiligen Innenring und einen mehrteiligen Außenring auf. Die inneren Laufflä- chen für die beiden Wälzkörperreihen sind dabei beide am einteiligen Innenring angeordnet, während die beiden äußeren Laufflächen an verschiedenen Teilen des mehrteiligen Außen- rings angeordnet sind. Dadurch wird vorteilhafterweise eine einfachere Montage ermöglicht, bei der die Wälzkörper beider Reihen zuerst am Innenring angeordnet werden und der mehr- teilige Außenring danach so zusammengefügt wird, dass die Wälzkörper zwischen Außen- und Innenring eingefasst werden. Besonders bevorzugt besteht der Außenring aus drei Tei- len, wobei zwei Teile die beiden äußeren Laufbahnen aufweisen und dazwischen ein mittler- er, dritter Teil angeordnet ist. Da nur die beiden äußeren Teile des Außenrings Laufbahnen aufweisen, können sie beispielsweise gezielt aus einem gehärteten Material hergestellt wer- den, während beim mittleren Teil auf eine solche Härtung vorteilhafterweise verzichtet wer- den kann.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das nabenseitige Wälzlager als Zylinderrollenlager ausgebildet. Diese Lagerform ist vorteilhafterweise beson- ders geeignet, die hohen radialen Lasten zu tragen und darüber hinaus fähig, axiale Ver- schiebungen, z.B. in Form einer durch Temperaturänderung verursachten Ausdehnung der Welle aufzunehmen. Des Weiteren weisen zylinderförmige Wälzkörper insbesondere gegen- über balligen Wälzkörperformen eine geringere Schlupfanfälligkeit auf, was besonders bei hohen Lasten den dadurch verursachten Verschleiß vermindert. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das nabenseitige Wälzlager als mehrreihiges Radialrollenlager ausgebildet. Die Rollen der verschiedenen Reihen weisen da- bei Drucklinien auf, die im Wesentlichen in der Radialebene liegen, so dass Radialkräfte in optimaler Weise übertragen werden. Um starke Pressungen zwischen den Wälzkörpern und den Laufbahnen zu vermeiden, ist es erforderlich, dass sich zwischen ihnen möglichst große Kontaktflächen ausbilden. Anstatt solche Kontaktflächen durch entsprechend lange Wälzkör- per zu realisieren, werden bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform mehrreihige Lager eingesetzt. Diese weisen ebenfalls eine, über mehrere Reihen verteilte, große Gesamtkon- taktfläche auf, besitzen aber darüber hinaus den Vorteil, dass die effektive Schiefstellung der Wälzkörper geringer ausfällt. Dadurch ist es vorteilhaft möglich, die mit Schiefstellungen ver- bundenen erhöhten lokalen Kontaktpressungen zu vermeiden, so dass der Materialver- schleiß reduziert und die Lebensdauer erhöht wird. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das nabenseitige Wälzlager insbesondere als doppelreihiges Rollenla- ger ausgebildet.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden die Wälzkörper mit Hilfe eines geschlos- senen Käfigs geführt. Die nachfolgenden Beschreibungen dieser Käfigführungen stellen glei- chermaßen mögliche Ausführungsformen des nabenseitigen Wälzlagers und des generator- seitigen Wälzlagers dar.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden die Wälzkörper in Fenstern des ge- schlossenen Käfigs geführt. Durch die Führung werden gleichmäßige Abstände zwischen benachbarten Wälzkörpern gewährleistet, so dass auf diese Weise insbesondere verhindert wird, dass sich benachbarte Wälzkörper berühren. Darüber hinaus wird dadurch vorteilhaf- terweise eine gleichförmige Verteilung der Belastung erreicht. Wälzkörper, die beim Umlauf zeitweise keiner Belastung unterliegen werden in den Käfigfenstern mitgeführt, ohne dass es zu Gleitbewegungen oder Schiefstellungen kommt.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden die Wälzkörper in einem Bol- zenkäfig geführt. Dazu weisen die Wälzkörper Bohrungen auf, in die seitlich am Käfig befes- tigte Bolzen gefügt sind, so dass die Lage und Ausrichtung der Wälzkörper in kontrollierter Weise mit engem Spiel geführt wird. Dadurch lassen sich vorteilhafterweise die Wälzkörper dicht aufeinanderfolgend anordnen, ohne dass die Gefahr besteht, dass sie sich beim Um- lauf gegenseitig berühren oder blockieren.

Bei den mehrreihigen Ausführungsformen ist es erfindungsgemäß bevorzugt möglich, dass die Wälzkörper benachbarter Reihen durch einen Mittelsteg des Käfigs getrennt sind. Da- durch wird vorteilhafterweise verhindert, dass sich die Wälzkörper an ihren Stirnflächen be- rühren oder durch Schiefstellungen gegenseitig blockieren.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen die generatorsei- tigen Wälzlager und/oder die nabenseitigen Wälzlager induktiv gehärtete Laufbahnen auf. Da sowohl das nabenseitige als auch das generatorseitige Lager großen Lasten ausgesetzt sind, kommt es beim Abrollen der Wälzkörper zu zyklischen elastischen Verformungen der Wälzkörper und Laufbahnen. Um zu verhindern, dass über diese elastischen Prozesse hin- aus plastische Verformungsarbeit geleistet wird, die auf Dauer zur Ermüdung und schließlich zu Schäden des Materials führt, werden die Laufbahnen mit einem induktiven Verfahren ge- härtet. Dabei wird zum einen die plastische Verformbarkeit der Laufbahnen stark herabge- setzt und zum anderen Abrieb vermindert, der das Material verschleißen lässt. Induktive Här- tungsverfahren haben dabei den Vorteil, dass die Wärme direkt im Material entsteht und nicht erst durch Wärmeleitung ausgehend von der Oberfläche in das Material eindringen muss. Des Weiteren lässt sich auf diesem Weg eine starke Erwärmung in sehr kurzer Zeit durchführen.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das generatorseitige Wälzlager integrierte Lagerspaltdichtungen auf. Dadurch ist es vorteilhafterweise möglich, dass zum einen ein Austritt von Schmiermittel aus dem Lager vermindert wird und zum anderen durch die Dichtung verhindert wird, dass von außen Verschmutzungen und Fremdkörper in das Lager gelangen und dort zu Schäden führen.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst die Lageranordnung zusätz- lich mindestens ein nabenseitiges hydrostatisches Element und insbesondere ein Gleitlager. Die aufgeführten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Lageranordnung lassen sich mit hydrostatischen Elementen kombinieren, die das nabenseitige Lager zusätzlich unterstüt- zen und eine Reduzierung der nabenseitigen Radialkräfte bewirken. Eine solche Reduzie- rung kann zum Beispiel von einem hydrostatischen Gleitlager geleistet werden. Bei diesem Lagertyp sind die beiden drehbar zueinander gelagerten Ringe durch einen Flüssigkeitsfilm getrennt, so dass die Ringe bei der Drehung mit geringer Reibung gegeneinander gleiten. Im Gegensatz zu hydrodynamischen Lagern oder geschmierten Wälzlagern ist der, die Lager- ringe trennende Flüssigkeitsfilm permanent vorhanden und kann auch bei geringen Drehzah- len oder bei Stillstand Kräfte zwischen den Lagerringen übertragen, so dass der Verschleiß des Wälzlagers reduziert und die Lebensdauer der Lageranordnung erhöht wird. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das nabenseitige Wälzlager als Loslager und das generatorseitige Wälzlager als Festlager ausgebildet.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Figur 1 zeigt schematisch eine Lageranordnung für die Rotorwelle einer

Windkraftanlage gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

Figur 2 zeigt schematisch ein nabenseitiges Wälzlager und ein generatorsei- tiges Wälzlager gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vor- liegenden Erfindung.

Ausführungsformen der Erfindung

In Figur 1 ist schematisch eine Lageranordnung für die Rotorwelle einer Windkraftanlage gemäß einer möglichen Ausführung der Erfindung in einer radialen Schnittdarstellung abge- bildet. In der Windkraftanlage ist die Nabe mit dem Generator über eine Rotorwelle verbun- den, wodurch die Rotation der Nabe an den Generator übertragen und dort in elektrische Energie umgewandelt wird. Die Welle ist dabei erfindungsgemäß mittels zweier Wälzlageran- ordnungen 3 und 4 drehbar gelagert. Entsprechend ihrer Position relativ zu Nabe und Gene- rator werden die beiden Wälzlageranordnungen 3 und 4 als nabenseitiges Lager 3 und als generatorseitiges Lager 4 bezeichnet. Die Nabenseite entspricht in der Zeichnung der linken und die Generatorseite der rechten Seite.

Das nabenseitige Lager 3 wird in dieser Ausführungsform durch zwei Reihen von Zylinderrol- len 5 gebildet, die bei der Drehung zwischen den beiden Lagerringen abrollen. Die zylinder- förmigen Wälzkörper übertragen dabei die Kräfte zwischen den beiden Lagerringen im We- sentlichen in radialer Richtung und sind somit optimal geeignet, die hohen Radialkräfte auf- zunehmen, die vom Gewicht der Nabe und der Rotorblätter erzeugt werden.

Das generatorseitige Wälzlager 4 wird in dieser Ausführungsform durch zwei Reihen von Kegelrollen 6 gebildet. Die Lage der Kegelrollen 6 der beiden Reihen ist dabei zueinander und gegenüber der Drehachse so geneigt, dass sich eine X-Anordnung ergibt. Die X-Anord- nung lässt sich über die, durch das Lager bestimmten Drucklinien charakterisieren, wie in der Beschreibung zu Figur 2 näher ausgeführt wird. Diese Lagerform ist optimaler Weise dazu geeignet, sowohl radiale als auch axiale Kräfte aufzunehmen und weist darüber hinaus eine gewisse Toleranz gegenüber Verformungen der Welle auf, die sich besonders stark auf der Generatorseite auswirken und dort entsprechend kompensiert werden müssen.

In Figur 2 ist schematisch ein nabenseitiges Wälzlager 3 und ein generatorseitiges Wälzla- ger 4 gemäß einer möglichen Ausführung der Erfindung dargestellt. Beide Wälzlager 3 und 4 sind in einem radialen Schnitt dargestellt, wobei im Vergleich zu Figur 1 nur jeweils die obere der beiden Schnittflächen abgebildet ist und die unteren Schnittflächen symmetrisch zur Drehachse gespiegelt an der gegenüberliegenden Position des jeweiligen Wälzlagers liegen.

Das nabenseitige Lager 3 wird in dieser Ausführungsform durch zwei Reihen von Zylinderrol- len 5 gebildet, die bei der Drehung zwischen den beiden Lagerringen abrollen. Dabei bildet jede Rolle 5 mit den beiden Laufbahnen im unbelasteten Zustand an zwei, einander gegen- überliegenden Stellen Linienkontakte aus. Die Belastung wird durch einen Spannungsverlauf im Innern des Wälzkörpers von einem Kontakt zum gegenüberliegenden Kontakt übertragen. Durch die Lage und Form der Wälzkörper 5 ist das dargestellte Lager 3 im Wesentlichen ein reines Radiallager, so dass die Spannungen zwischen den Kontakten im Wesentlichen radial verlaufen und die zughörigen Drucklinien 7 ebenfalls in radiale Richtung zeigen.

Das generatorseitige Wälzlager 4 wird in dieser Ausführungsform durch zwei Reihen von Kegelrollen 6 gebildet. Die Lage der Kegelrollen 6 der beiden Reihen ist dabei zueinander und gegenüber der Drehachse so geneigt, dass sich eine X-Anordnung ergibt. Werden die Drucklinien 8 über die Wälzkörper 6 hinaus verlängert, laufen sie nach außen hin auseinan- der. Die Drucklinien der (nicht dargestellten) symmetrisch zur Drehachse gegenüberliegen- den Wälzkörper laufen entsprechend zur anderen Seite nach außen auseinander, so dass die beiden Drucklinienpaare eine X-Konfiguration bilden. Die Neigung der Drucklinien 8 ge- genüber der radialen Richtung bestimmt die Richtung, in der die Wälzkörper 6 Druckspan- nung übertragen können. Aus den dargestellten Drucklinien 8 des generatorseitigen Lagers 4 ist daher ersichtlich, dass die Wälzkörper 6 sowohl radiale als auch axiale Lasten aufneh- men können, wodurch sie erfindungsgemäß an die Belastungssituation an der generatorseiti- gen Position angepasst sind. Darüber hinaus bewirkt die geringe Eigensteifigkeit der X-An- ordnung, dass das generatorseitige Lager 4 die belastungsbedingten Verformungen der Ro- torwelle 1 ausgleichen kann.

In der abgebildeten Ausführungsform besteht der äußere Lagerring aus drei Teilen 9, 10, 1 1. Die beiden äußeren Teile 9, 11 weisen jeweils eine Laufbahn auf, an der die Kegelrollen 6 abrollen, während der dritte Teil 10 des Lagerrings zwischen den Teilen 9, 1 1 angeordnet ist. Bei der Montage werden zunächst die Kegelrollen 6 an den Laufbahnen des Innenrings an- geordnet und der Außenring in einem zweiten Schritt so aus den Teilen 9, 10, 11 zusammen- gefügt, dass die Wälzkörper 6 zwischen den beiden Lagerringen eingefasst sind. Die beiden äußeren Teile 9, 11 bestehen dabei aus deinem gehärteten Material, um den Verschleiß beim Abrollen der Wälzkörper 6 möglichst gering zu halten.

BEZUGSZEICHENLISTE 3 nabenseitiges Wälzlager

4 generatorseitiges Wälzlager

5 Wälzkörper des nabenseitigen Wälzlagers

6 Wälzkörper des generatorseitigen Wälzlagers

7 Drucklinien des nabenseitigen Wälzlagers 8 Drucklinien des generatorseitigen Wälzlagers

9 erster Teil des mehrteiligen äußeren Lagerrings

10 zweiter Teil des mehrteiligen äußeren Lagerrings

1 1 dritter Teil des mehrteiligen äußeren Lagerrings