Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
ROLLING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/011885
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a rolling device (1) comprising at least two working rolls (2, 3) which are respectively mounted in a roll stand (6) by means of working roll assembly pieces (4, 5). At least one of the working rolls (2, 3) is adjustable relative to the other working roll (2, 3) within the roll stand (6), especially in a vertical direction, so as to adjust a desired rolling gap. At least one working roll (2, 3) is effectively connected to bending means (7), with the aid of which said working roll (2, 3) can be impinged upon by a bending moment. The working roll assembly piece (4, 5) is provided with arms (9, 10) that laterally protrude relative to the axis (8) of the working roll (2, 3) to absorb the force generated by the bending means (7). In order to improve the adjustability of the rolling device to a large ascent, a pressure-transmitting element (12) which can be displaced relative to the roll stand (6), particularly in a vertical direction, is disposed between a pressure-generating element (11) of the bending means (7), especially a piston, and the protruding arm (9, 10) of the working roll assembly piece (4, 5).

Inventors:
ZIESER BERND (DE)
KLEIN ACHIM (DE)
LINDNER FLORIAN (DE)
DIEHL CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2004/008130
Publication Date:
February 10, 2005
Filing Date:
July 21, 2004
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
SMS DEMAG AG (DE)
ZIESER BERND (DE)
KLEIN ACHIM (DE)
LINDNER FLORIAN (DE)
DIEHL CHRISTIAN (DE)
International Classes:
B21B29/00; B21B31/18; B21B31/20; (IPC1-7): B21B29/00
Foreign References:
EP0340504A21989-11-08
EP0256410A21988-02-24
US4934166A1990-06-19
GB2202173A1988-09-21
Attorney, Agent or Firm:
Ekkehard, Valentin (Gihske Gross, Hammerstrasse 2 Siegen, DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche
1. Walzvorrichtung (1) mit mindestens zwei Arbeitswalzen (2,3), die jeweils mittels Arbeitswal zeneinbaustücken (4,5) in einem Walzgerüst (6) gelagert sind, wobei mindestens eine der Arbeitswalzen (2,3) im Walzgerüst (6) zur Ein stellung eines gewünschten Walzspalts relativ zu der anderen Arbeitswal ze (2,3), insbesondere in vertikale Richtung, einstellbar ist, wobei mindestens eine Arbeitswalze (2,3) mit Biegemitteln (7) in Wirkver bindung steht, mit denen diese mit einem Biegemoment beaufschlagt werden kann, und wobei das Arbeitswalzeneinbaustück (4,5) zur Aufnahme der von den Biegemitteln (7) erzeugten Kraft von der Achse (8) der Arbeitswalze (2,3) aus gesehen seitlich auskragende Arme (9,10) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einem Druckkraft erzeugenden Element (11) der Biege mittel (7), insbesondere einem Kolben, und dem auskragenden Arm (9, 10) des Arbeitswalzeneinbaustücks (4,5) ein relativ zum Walzgerüst (6), insbesondere in vertikale Richtung, verschiebbares Druckübertragungs element (12) angeordnet ist.
2. Walzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckkraft erzeugende Element (11) der Biegemittel (7) und der auskragende Arm (9,10) des Arbeitswalzeneinbaustücks (4,5) so positio niert sind, dass die Mittenachse (13) des Druckkraft erzeugenden Ele ments (11) den auskragenden Arm (9,10) schneidet.
3. Walzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Druckkraft erzeugenden Element (11) der Biegemittel (7) und dem Druckübertragungselement (12) und/oder zwischen dem Druckübertragungselement (12) und dem auskragenden Arm (9,10) des Arbeitswalzeneinbaustücks (4,5) eine Gleitfläche (14,15) angeordnet ist.
4. Walzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Biegemittel (7) in einem fest am Walzgerüst (6) angeordnetem Block (16) angeordnet sind und das Druckübertragungselement (12) mit tels einer Führung (17), insbesondere mittels einer Vertikalführung, am Block (16) gelagert ist.
5. Walzvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckübertragungselement (12) in einem Horizontalschnitt U förmig ausgebildet ist und den Block (16) von drei Seiten zumindest teil weise umgibt.
6. Walzvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckübertragungselement (12) in einem senkrecht auf der Ach se (8) der Arbeitswalze (2,3) stehenden Vertikalschnitt Lförmig ausgebil det ist und den Block (16) an seiner Oberseite zumindest teilweise umgibt.
7. Walzvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckübertragungselement (12) mittels einer Führung (18), ins besondere mittels einer Vertikalführung, am Walzgerüst (6) gelagert ist.
8. Walzvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Block (16) und Druckübertragungselement (12) Haltemittel (19) angeordnet sind, die das Druckübertragungselement (12) unbeweg lich in Richtung (R) zur Arbeitswalze (2,3) am Block (16) halten.
9. Walzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitswalzen (2,3) mit Axialverschiebemitteln (20) zum axialen Verschieben versehen sind, mit denen die Arbeitswalzen (2,3) relativ zum Walzgerüst (6) in eine gewünschte axiale Position gebracht und dort ge halten werden können.
10. Walzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Erstreckung des auskragenden Arms (9,10) des Arbeitswal zeneinbaustücks (4,5) in Richtung der Achse (8) der Arbeitswalze (2,3) groß ist im Verhältnis zur in Richtung der Achse (8) gemessenen Erstrek kung des Druckübertragungselements (12) an seinem mit dem auskra genden Arm (9,10) in Verbindung stehenden Teil, vorzugsweise minde stens doppelt so groß.
11. Walzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Erstreckung des auskragenden Arms (9,10) des Arbeitswal zeneinbaustücks (4,5) in Richtung der Achse (8) der Arbeitswalze (2,3) klein ist im Verhältnis zur in Richtung der Achse (8) gemessenen Erstrek kung des Druckübertragungselements (12) an seinem mit dem auskra genden Arm (9,10) in Verbindung stehenden Teil, vorzugsweise höch stens halb so groß.
Description:
Walzvorrichtung Die Erfindung betrifft eine Walzvorrichtung mit mindestens zwei Arbeitswalzen, die jeweils mittels eines Arbeitswalzeneinbaustücks in einem Walzgerüst gela- gert sind, wobei mindestens eine der Arbeitswalzen im Walzgerüst zur Einstel- lung eines gewünschten Walzspalts relativ zu der anderen Arbeitswalze, insbe- sondere in vertikale Richtung, einstellbar ist, wobei mindestens eine Arbeitswal- ze mit Biegemitteln in Wirkverbindung steht, mit denen diese mit einem Biege- moment beaufschlagt werden kann, und wobei das Arbeitswalzeneinbaustück zur Aufnahme der von den Biegemitteln erzeugten Kraft von der Achse der Ar- beitswalze aus gesehen seitlich auskragende Arme aufweist.

Eine Walzvorrichtung dieser Art ist im Stand der Technik hinlänglich bekannt.

Es wird beispielsweise auf die EP 0 256 408 A2, die EP 0 256 410 A2, die DE 38 07 628 C2 und die EP 0 340 504 B1 hingewiesen. Aus diesen Dokumenten sind Walzvorrichtungen bekannt, bei denen zwei sich in definiertem Abstand zueinander befindliche Arbeitswalzen den zum Walzen benötigten Walzspalt bilden und sich an Stützwalzen bzw. Zwischenwalzen abstützen. Die so ausge- bildete Walzvorrichtung kann also als Vorrichtung mit vier bzw. sechs Walzen ausgestattet sein, wobei die einzelnen Walzen relativ zueinander in Vertikal- richtung zur Erzeugung des gewünschten Walzspalts positionierbar sind.

Die Arbeitswalzen sind dabei axial verschieblich angeordnet, wodurch es mög- lich wird, eine Beeinflussung des Bandprofils in Bandstrassen durch ein verän- derbares Walzspaltprofil zu erreichen. Auch für Vorstrassen gewinnt die verfah- renstechnische Möglichkeit zur Axialverschiebung der Arbeitswalzen an Be- deutung, zum einen zwecks gezielter Bandprofilbeeinflussung, zum anderen zur Verlängerung der Walzenreise durch gezielte Verschleißverteilung.

Eine andere wichtige Ausgestaltung der Walzvorrichtung besteht darin, dass Mittel zur Biegung bzw. Balancierung der Arbeitswalzen vorhanden sind. Durch diese kann ein Biegemoment in die Arbeitwalzen eingeleitet werden, was ver- fahrenstechnische Vorteile hat, wie es aus dem vorgenannten Schrifttum her- vorgeht.

Die Arbeitswalzenbiege-und-verschiebesysteme haben zumeist ortsfeste Blöcke, in denen die zur Biegung und Balancierung bzw. Axialverschiebung erforderlichen Stellmittel angeordnet sind. Diese bieten den Vorteil von festen Druckmittelzuführleitungen, die beim Arbeitswalzenwechsel nicht aufgetrennt werden müssen. Zur Realisierung der Biegung und Balancierung sind die erfor- derlichen Stößel entweder ortsfest in ortsfesten Blöcken angeordnet, was in nachteiliger Weise zu nicht zu vernachlässigenden Kippmomenten bei der Axialverschiebung führt, oder sie sind als mit der Axialverschiebung sich mit- verschiebenden Kassetten ausgeführt, um die Kippmomente bzw. Reibkräfte besser beherrschen zu können.

Die vorbekannten Walzvorrichtungen erreichen ihre verfahrenstechnischen Grenzen, wenn hohe Walzenaufgänge gefahren werden müssen, wie sie zum Beispiel in Blech-oder Vorstrassen benötigt werden. Die Stößel der Biege-bzw.

Balancierzylinder müssen über wesentlich größere Längen geführt werden und erfordern damit einen hohen Platzbedarf, um die bei großen Wegen auftreten- den Hebelverhältnisse auch bei voll ausgefahrenen Stößeln sicherzustellen.

Größere Walzenaufgänge mit Kombination aus Arbeitswalzenbiegung und Axialverschiebung realisieren die genannten Lösungen nur unter Inkaufnahme der erwähnten Nachteile.

Kurze Führungslängen der Stößel der Biege-bzw. Balancierzylinder werden erst dann wieder erreicht, wenn die Biege-bzw. Balancierzylinder mit dem Sy- stem Arbeitswalzen-/Stützwalzeneinbaustück mitfahren, sozusagen"fliegend" zwischen in nach unten auskragenden Armen des Stütz-oder Zwischen-

walzeneinbaustücks und seitlich auskragenden Laschen des Arbeitswalzenein- baustücks angeordnet sind. Hierbei kann der Stößel (Kolben) entweder im Stütz-bzw. Zwischenwalzeneinbaustück oder im Arbeitswalzeneinbaustück an- geordnet sein ; seine Anordnung im Stütz-bzw. Zwischenwalzeneinbaustück bietet den Vorteil, dass die Druckmittelzuführleitungen beim Arbeitswalzen- wechsel nicht getrennt werden müssen.

Eine solche Lösung mit"fliegend"angeordnetem Biege-bzw. Balanciersystem in Kombination mit einer Axialverschiebung ist aus der DE 101 50 690 A1 be- kannt. Hier ist zur Axialverschiebung der Arbeitswalze ein koaxial am Arbeits- walzeneinbaustück angeordneter Verschiebezylinder vorgesehen. Der Ver- schiebezylinder und der Arbeitswalzensatz bilden dabei eine Baueinheit und werden gemeinsam ins Walzgerüst eingebaut. in nachteiliger Wiese ergibt sich hieraus jedoch, dass es für jeden Arbeitswal- zenwechselsatz erforderlich ist, auch einen Axialverschiebezylinder vorzuse- hen, was die Investitionskosten der Walzvorrichtung erhöht.

Die aus der DE 101 50 690 A1 bekannte Walzvorrichtung mit"fliegend"ange- ordneter Biegeanordnung-kombiniert mit einer Einrichtung zum axialen Ver- schieben der Arbeitswalzen in Ein-und Auslauf-ist für einen hohen bis sehr hohen Walzenaufgang geeignet. Dies setzt jedoch voraus, dass die bei diesen Walzeinrichtungen auftretenden Kippmomente aus der Axialverschiebung von einer entsprechend steifen Ausführung der Stützwalzenlagerung aufgenommen werden.

Es gibt jedoch auch nachgiebige Stützwalzenlagerungen. Während der Axial- verschiebung wird der obere Arbeitswalzensatz über die mit Balancierdruck be- aufschlagten Biegezylinder der oberen Stützwalzeneinbaustücke geschoben.

Die dabei auftretenden Reibkräfte erzeugen die schon erwähnten Kippmomente und können eine Schiefstellung der Stützwalzeneinbaustücke bewirken. Die maximal mögliche Schiefstellung der Stützwalzeneinbaustücke wird dabei durch

die Spiele der Stützwalzenlagerung vorgegeben. Bei einer schlagartigen Beauf- schlagung des Gerüsts mit Walzkraft im Anschluss an die Arbeitswalzenver- schiebung ("Anstichstoß") kann deshalb nicht ausgeschlossen werden, dass es zu einer lokalen Kantenpressung und damit langfristig zu Lagerschäden kommt, z. B. zu Beschädigungen der Lager-oder Zapfenbuchse bei Ölflutlagern bzw. zur Überlastung einzelner Lagerreihen bei Wälzlagern.

Eine gute Führung der Arbeitswalzeneinbaustücke auch bei hohem Walzenauf- gang ist daher nicht immer gewährleistet, und die genannte Schiefstellung der Stützwalzeneinbaustücke kann nicht immer vermieden werden. Das ist dann nicht sichergestellt, wenn lange Biege-bzw. Balancierzylinder eingesetzt wer- den. Weiterhin ergeben sich Nachteile, wenn eine Axialverschiebung der Ar- beitswalzen erfolgen soll und ein hoher bzw. sehr hoher Walzenaufgang gefor- dert ist.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Walzvorrichtung der ein- gangs genannten Art zu schaffen, die die genannten Nachteile nicht aufweist.

Es soll insbesondere eine Walzvorrichtung mit Biege-und Axialverschiebesy- stem für die Arbeitswalzen geschaffen werden, die hohe Walzenaufgänge zu- lässt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zwischen einem Druckkraft erzeugenden Element der Biegemittel, insbesondere einem Kolben, und dem auskragenden Arm des Arbeitswalzeneinbaustücks ein relativ zum Walzgerüst, insbesondere in vertikale Richtung, verschiebbares Druckübertra- gungselement angeordnet ist. Dieses Druckkraft erzeugende Element der Bie- gemittel und der auskragende Arm des Arbeitswalzeneinbaustücks können da- bei so positioniert sein, dass die Mittenachse des Druckkraft erzeugenden Ele- ments den auskragenden Arm schneidet.

Hierdurch wird eine derart optimierte Übertragung der Kraft der Biegemittel er- reicht, dass die Biegung bei gleichzeitiger Axialverschiebung der Arbeitswalzen

und hohem Walzenaufgang ohne die oben genannten Nachteile erreicht wer- den kann.

Eine Weiterbildung sieht vor, dass zwischen dem Druckkraft erzeugenden Ele- ment der Biegemittel und dem Druckübertragungselement und/oder zwischen dem Druckübertragungselement und dem auskragenden Arm des Arbeitswal- zeneinbaustücks eine Gleitfläche angeordnet ist.

Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass die Biegemittel in einem fest am Walzgerüst angeordneten Block angeordnet sind und das Druckübertra- gungselement mittels einer Führung, insbesondere mittels einer Vertikalfüh- rung, am Block gelagert ist. Dabei ist das Druckübertragungselement mit Vorteil in einem Horizontalschnitt U-förmig ausgebildet und umgibt den Block von drei Seiten zumindest teilweise. Weiterhin kann das Druckübertragungselement in einem senkrecht auf der Achse der Arbeitswalze stehenden Vertikalschnitt L- förmig ausgebildet sein und den Block an seiner Oberseite bzw. Unterseite zu- mindest teilweise umgeben.

Die Führung wird bei Variation des Walzenabstands weiter dadurch verbessert, dass das Druckübertragungselement mittels einer Führung, insbesondere mit einer Vertikalführung, am Walzgerüst gelagert ist. Bewährt hat es sich ferner, dass zwischen Block und Druckübertragungselement Haltemittel angeordnet sind, die das Druckübertragungselement unbeweglich in Richtung zur Arbeits- walze am Block halten.

Die Arbeitswalzen sind zumeist mit Axialverschiebemitteln zum axialen Ver- schieben versehen, mit denen die Arbeitswalzen relativ zum Walzgerüst in eine gewünschte axiale Position gebracht und dort gehalten werden können.

Eine besonders gute Betriebsweise wird erreicht, wenn die Erstreckung des auskragenden Arms des Arbeitswalzeneinbaustücks in Richtung der Achse der Arbeitswalze groß ist im Verhältnis zur in Richtung der Achse gemessenen Er-

streckung des Druckübertragungselements an seinem mit dem auskragenden Arm in Verbindung stehenden Teil, vorzugsweise mindestens doppelt so groß.

Alternativ hierzu kann auch vorgesehen sein, dass die Erstreckung des auskra- genden Arms des Arbeitswalzeneinbaustücks in Richtung der Achse der Ar- beitswalze klein ist im Verhältnis zur in Richtung der Achse gemessenen Er- streckung des Druckübertragungselements an seinem mit dem auskragenden Arm in Verbindung stehenden Teil, vorzugsweise höchstens halb so groß.

Mit der vorgeschlagenen Ausgestaltung einer Walzvorrichtung wird erreicht, dass eine gute Führung der Arbeitswalzeneinbaustücke auch bei hohem Wal- zenaufgang gewährleistet ist und eine Schiefstellung der Stützwalzenein- baustücke vermieden wird. Hierzu kann die Arbeitswalzenbiegevorrichtung mit festen Blöcken ausgestattet sein, in denen zwar lange Biege-bzw. Balancierzy- linder arbeiten können, die jedoch durch die genannten zusätzlichen Maßnah- men von den Kippmomenten entlastet sind. Die vorgeschlagene Walzvorrich- tung ist für hohen Walzenaufgang geeignet und trotzdem in kompakter Bauart ausführbar.

In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.

Es zeigen : Fig. 1 den Ausschnitt einer Walzvorrichtung gemäß einer ersten Ausfüh- rungsform mit Biegemitteln in Walzenachsrichtung betrachtet, in der Vorderansicht gemäß dem Schnitt A-A gemäß Fig. 2 ; Fig. 2 die Draufsicht auf die Walzvorrichtung im Schnitt B-B gemäß Fig. 1 ; Fig. 3 die Biegemittel in der Seitenansicht im Schnitt C-C gemäß Fig. 2 ; Fig. 4 eine zu Fig. 2 alternative Ausführungsform ;

Fig. 5 die Ansicht X gemäß Fig. 4 ; Fig. 6 in perspektivischer Ansicht ein Axialverschiebemittel zur Axialer- schiebung der Arbeitswalze ; Fig. 7 dasselbe Axialverschiebemittel in einer etwas anderen perspektivi- schen Ansicht ; Fig. 8 das Axialverschiebemittel gemäß Fig. 6 bzw. 7 in der Seitenansicht ; Fig. 9 das Axialverschiebemittel in der Seitenansicht gemäß dem Schnitt D- D nach Fig. 10 ; Fig. 10 das Axialverschiebemittel in der Draufsicht gemäß dem Schnitt E-E nach Fig. 9 ; Fig. 11 das Axialverschiebemittel in der Vorderansicht gemäß dem Schnitt F- F nach Fig. 8 ; Fig. 12 einen Ausschnitt des Axialverschiebemittels gemäß dem Schnitt G-G nach Fig. 11 ; Fig. 13 die Einzelheit Z gemäß Fig. 11 ; Fig. 14 den Schnitt H-H gemäß Fig. 13 ; und Fig. 15 eine Explosionszeichnung des Axialverschiebemittels.

In den Figuren 1 bis 3 ist eine Walzvorrichtung 1 dargestellt, bei der zwei zu- sammenwirkende Arbeitswalzen 2 und 3, die jeweils in einem Arbeitswal- zeneinbaustück 4 bzw. 5 gelagert sind, in einem Walzgerüst 6 angeordnet sind.

Zur weitgehend beliebigen Einstellung eines Walzspalts zwischen den beiden Arbeitswalzen 2 und 3 ist vorgesehen, dass das obere Arbeitswalzenein- baustück 4 in vertikale Richtung einstellbar ausgeführt ist ; es kann also in Verti- kalrichtung relativ zum Walzgerüst 6 bewegt werden.

Die Arbeitswalzen 2,3 stützen sich jeweils an Stützwalzen 21 bzw. 22 ab, wo- bei diese in je einem Stützwalzeneinbaustück 23 bzw. 24 gelagert sind. Die dargestellte Walzvorrichtung 1 weist also insgesamt vier Walzen auf. Es sei angemerkt, dass sie auch weitere Walzen aufweisen kann, nämlich Zwischen- walzen, die zwischen den Arbeitswalzen 2,3 und den Stützwalzen 21,22 an- geordnet sind.

Zur Einleitung eines Biegemoments in die Arbeitswalzen 2,3 sind Biegemittel 7 vorgesehen. Wie insbesondere Fig. 2 entnommen werden kann, sind die Bie- gemittel 7 in beiden axialen Endbereichen der Arbeitswalzen 2,3 angeordnet und im übrigen sowohl ein-als auch auslaufseitig am Walzgerüst 6. Es sind insgesamt vier Biegemittel 7 vorgesehen.

Die Biegemittel 7 haben einen Block 16, der fest am Walzgerüst 6 angeordnet ist, wie es insbesondere in Fig. 1 gesehen werden kann. Der Block 16 weist zylindrische Bohrungen auf, in denen Druckkraft erzeugende Elemente 11, d. h.

Kolben, angeordnet sind, die mit Hydraulikdruck beaufschlagbar sind. Die Kol- ben 11 haben dabei eine Mittenachse 13, die sich in Vertikalrichtung erstreckt.

In Fig. 1 kann weiterhin gesehen werden, dass jedes Arbeitswalzeneinbaustück 4,5 auskragende Arme 9 und 10 aufweist, die seitlich der Achse 8 der Arbeits- walze 2,3 angeordnet sind. Die auskragenden Arme 9,10 erstrecken sich- von der Arbeitswalze 2,3 weg-seitlich nach außen und übergreifen die Kolben 11 über deren Mittenachse 13 hinaus.

Zwischen den Biegemitteln 7 und insbesondere deren Kolben 11 und den aus- kragenden Armen 9,10 der Arbeitswalzeneinbaustücke 4,5 ist ein Drucküber-

tragungselement 12 angeordnet. Dieses ist mit zwei Gleitflächen 14 und 15 ausgestattet, die für gute Gleitverhältnisse zwischen Kolben 11 und Drucküber- tragungselement 12 einerseits bzw. zwischen Druckübertragungselement 12 und auskragendem Arm 9,10 sorgen. Wie weiterhin zu sehen ist, sind Kolben 11 und auskragender Arm 9,10 so positioniert, dass die Mittenachse 13 des Kolbens 11 den auskragenden Arm 9,10 schneidet. Hierdurch wird eine opti- male Kraftübertragung vom Biegemittel 7 zum Arbeitswalzeneinbaustück 4,5 erreicht.

Das Druckübertragungselement 12 ist über eine Vertikalführung 17 am Block 16 angeordnet und kann sich somit in Vertikalrichtung relativ zum Block 16 und damit zum Walzgerüst 6 bewegen. Gleichermaßen ist eine weitere Vertikalfüh- rung 18 vorgesehen, die das Druckübertragungselement 12 im oberen Bereich am Walzgerüst 6 führt, namentlich ein Querhaupt 28 des Druckübertragungs- elements 12.

Das Druckübertragungselement 12 ist als"Biegehaube"ausgebildet. Das be- deutet, dass es in einem Horizontalschnitt U-förmig ausgebildet ist und den Block 16 von drei Seiten zumindest teilweise umgibt, wie es am besten in Fig. 2 zu sehen ist. Aus Fig. 1 geht hervor, dass das Druckübertragungselement 12 in einem senkrecht auf der Achse 8 der Arbeitswalze 2,3 stehenden Vertikal- schnitt L-förmig ausgebildet ist und den Block 16 an seiner Oberseite teilweise umgibt. Mit den beiden Schenkeln 26 und 27 (s. Fig. 2) ist das Druckübertra- gungselement 12 gegen axiale Verschiebekräfte vertikal gleitend aber kippsi- cher an den Seiten des Blocks 16 angeordnet. Zusätzlich ist es an der zur Ar- beitswalze 2 hin zeigenden Stirnfläche des Blocks 16 abgestützt und kann so- mit große horizontale Kräfte aufnehmen, die im Einlauf gegen und im Auslauf mit der Walzrichtung gerichtet sein können.

Wie weiterhin gesehen werden kann, ist das Druckübertragungselement 12 in bzw. gegen Walzrichtung mit weiteren Gleitflächen, die sich an den Schenkeln 26 bzw. 27 befinden, versehen, über die ein Abstützen an den zur Arbeitswalze

2 hin zeigenden Seitenflächen des Walzgerüsts 6 erfolgen kann. Damit das Druckübertragungselement 12 bei demontierter Arbeitswalze 2,3 in Position bleibt und nicht vom Walzgerüst 6 bzw. vom Block 16 abfällt, sind Haltemittel 19 vorgesehen (s. Fig. 2). die verhindern, dass das Druckübertragungselement 12 in Richtung R zur Walzenachse 8 verschieblich ist.

Es ist weiterhin zu sehen, dass Axialverschiebemittel 20 zur Axialeinstellung der Arbeitswalze 2,3 vorhanden sind.

In Fig. 3 ist zu erkennen, dass neben den nach oben wirkenden, Druckkraft er- zeugenden Elementen 11 (Kolben) des Biegemittels 7, die auf das obere Ar- beitswalzeneinbaustück 4 wirken, weitere krafterzeugende Elemente 25 vorge- sehen sind, die eine nach unten gerichtete Kraft erzeugen und das untere Ar- beitswalzeneinbaustück 5 mit einer Biegekraft beaufschlagen.

Eine abgewandelt ausgeführte Walzvorrichtung 1 ist in den Figuren 4 und 5 ge- zeigt. Aus Fig. 5 geht hervor, dass wiederum beide Arbeitswalzen 2,3 jeweils mit Axialverschiebemitteln 20 versehen sind.

Probleme bei hohem Walzenaufgang kombiniert mit Axialverschiebungen der Arbeitswalzen treten überwiegend bei den oberen Walzensätzen auf. Deshalb ist im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 auch nur dort eine"Biegehaube"vor- gesehen. In Fig. 1 ist zu sehen, dass die unteren Druckkraft erzeugenden Ele- mente 25 ohne"Biegehaube" (Druckübertragungselement 12) auf das untere Arbeitswalzeneinbaustück 5 wirken. Es sei jedoch angemerkt, dass auch hier ein Druckübertragungselement 12 zwischen Kolben 25 und Arbeitswalzenein- baustück 5 vorgesehen sein kann.

Durch die vorgeschlagene"Biegehaube"in Form des Druckübertragungsele- ments 12 wird eine gute Führung der Arbeitswalzeneinbaustücke 4,5 auch bei hohem und sehr hohem Walzenaufgang sichergestellt. Gleichzeitig werden die Reibkräfte aufgenommen, die ansonsten bei der Axialverschiebung der Ar-

beitswalzen die Stützwalzeneinbaustücke 23,24 schief stellen und zusätzlich Kippmomente hervorrufen würden.

Zur Ausbildung des Kontakts zwischen dem Querhaupt 28 des Druckübertra- gungselements 12 (s. Fig. 1) und dem auskragenden Arm 9,10 sind zwei Vari- anten möglich : Die Kontaktfläche des auskragenden Arms 9,10 kann in Axialverschieberich- tung kurz ausgebildet sein und zentrisch zum Arbeitswalzenlager 29 liegen, während die Gegenfläche des Querhaupts 28 lang ausgebildet ist. In diesem Falle wird das Arbeitswalzenlager 29 in vorteilhafter Weise auch nach erfolgter Axialverschiebung zentrisch belastet. Zwar führt diese Konstruktion zu unglei- cher Belastung von mehreren unter dem Querhaupt 28 angeordneten Druck- kraft erzeugenden Elementen 11-im Ausführungsbeispiel sind zwei Kolben 11 pro Biegemittel 7 nebeneinander vorgesehen-, aber dies kann durch eine "Druckwaage"ausgeglichen werden, wie sie im Stand der Technik bekannt ist.

Alternativ hierzu kann die zum Querhaupt 28 zugehörige Kontaktfläche in Axial- verschieberichtung kurz ausgebildet sein und damit nur in unverschobener Po- sition zentrisch zum Arbeitswalzenlager 29 liegen. Die Gegenfläche unter dem auskragenden Arm 9,10 kann lang ausgebildet sein. Bei der Axialverschiebung werden nun die Druckkraft erzeugenden Elemente 11 des Biegemittels 7 in vorteilhafter Weise nach wie vor gleichmäßig belastet, allerdings wird nun das Arbeitswalzenlager 29 nicht mehr zentrisch belastet.

Im Ausführungsbeispiel sind die Blöcke 16 der oberen Biegemittel 7 von den Druckübertragungselementen 12 umschlossen. Der Walzspalt wird im wesentli- chen über die obere Arbeitswalze 2 eingestellt. Dabei wird die obere Arbeits- walze 2 über die oberen Biegemittel 7 und das Druckübertragungselement 12 gegen die mittels mechanischer Anstellung voreingestellte obere Stützwalze 21 gedrückt.

In gleicher Weise können die Blöcke 16 auch im Bereich der in Fig. 1 und Fig. 3 dargestellten unteren Biegemittel 7 von Druckübertragungselementen 12 um- schlossen sein.

Neben der sogenannten positiven Arbeitswalzenbiegung über die Biegemittel 7 kann zur Erhöhung des Stellbereichs für die Profilbeeinflussung auch eine so- genannte negative Arbeitswalzenbiegung über zusätzlich Kolben-Zylinder- Systeme 30,31 realisiert werden (s. Fig. 1).

Generell lässt sich-was vorteilhaft ist-das beschriebene Biegesystem mit verschiedenen Varianten von Arbeitswalzenverschiebesystemen kombinieren.

Dies können z. B. Axialverschiebesysteme mit zwei getrennten Axialschiebe- einheiten pro Arbeitswalzensatz sein, z. B. mit einer besonderen, für hohen Walzenaufgang geeigneten Verriegelung und translatorischer Verriegelungs- bewegung oder mit einer herkömmlichen Verriegelung und rotatorischer Verrie- gelungsbewegung.

Eine bevorzugte Ausgestaltung der Axialverschiebemittel ist in den Figuren 6 bis 15 dargestellt.

In den Figuren 6 und 7 sind die Axialverschiebemittel 20 zunächst in zwei un- terschiedlichen Perspektiven zu sehen. Die Seitenansicht des Axialverschiebe- mittels 20 ist in Fig. 8 dargestellt.

Die detaillierte Ausgestaltung des Axialverschiebemittels 20 geht aus den Figu- ren 9 bis 15 hervor.

Die Axialverschiebemittel 20 befinden sich über und unter der Walzlinie und auf der Ein-sowie auf der Auslaufseite des Walzgerüsts 6. Lösungen für Arbeits- walzenverschiebeeinrichtungen über der Walzenlinie sind bei großem Aufgang problematisch. Lösungen für Arbeitswalzenverschiebeeinrichtungen unter der Walzlinie können konventionell oder wie solche für großen Aufgang gebaut

werden. Die Einrichtungen auf der Ein-und auf der Auslaufseite sind im we- sentlichen identisch und zueinander symmetrisch, so dass hier stellvertretend nur über der Walzlinie liegende Axialverschiebemittel 20 mit hohem Aufgang beschrieben werden.

Wie bereits den Figuren 2 bzw. 4 entnommen werden kann, ist je ein Axialer- schiebemittel 20 beiderseits der Mitte der Arbeitswalze 2,3 vorgesehen, wobei diese Mittel mit ihrem einen axialen Ende 32 fest am Walzgerüst 6 festgelegt sind. Im Bereich des Schnitts F-F gemäß Fig. 8 des Axialverschiebemittels 20 befindet sich eine Arbeitswalzenverriegelung, mit der das Arbeitswalzenein- baustück 4,5 lösbar fixiert werden kann. Das Arbeitswalzeneinbaustück 4,5 weist dabei zwei Stege 33,34 (s. Fig. 2) auf, die sich symmetrisch von der Ach- se 8 der Arbeitswalze 2,3 aus erstrecken. Die Stege 33,34 sind an ihrem Ende im verriegelten Zustand in einem Aufnahmeschlitz im Axialverschiebemittel 20 aufgenommen, der sich in vertikale Richtung erstreckt und die Möglichkeit bie- tet, dass das Arbeitswalzeneinbaustück 4,5 und damit die Arbeitswalze 2,3 vertikal in derjenigen Höhe im Walzgerüst 6 positioniert und festgelegt werden kann, die dem benötigen Walzspalt entspricht. Der Aufnahmeschlitz wird dabei einerseits von einer Linearführung 54, s. Fig. 15, begrenzt, die die Arbeitswal- zenverriegelung aufweist, andererseits begrenzt ihn ein später noch detailliert beschriebener Riegel 35.

Das Axialverschiebemittel 20 besteht aus einem fest mit dem Walzgerüst 6 ver- bundenen Flansch 36, der auskragt und den Boden eines Führungsrohrs 37 bildet. Auf dem Außendurchmesser des Führungsrohrs 37 ist ein Verschiebe- kopf 38 gleitend angeordnet.

Der Verschiebekopf 38 besteht aus einem Verschieberohr 39 mit Führungs- buchsen und einem Deckel 40. Mit diesem Deckel 40 ist ein Verschiebekolben 41 koaxial fest verbunden.

Mit geeigneten Mitteln wird sichergestellt, dass ein Verdrehen des Axialer- schiebemittels 20 in seine Achsrichtung verhindert wird, d. h. eine Torsion des einen axialen Endes 32 relativ zum anderen axialen Ende des Axialverschie- mittels 20 ist ausgeschlossen.

Für die Mittel zum Verhindern des Verdrehens sind verschiedene Ausfüh- rungsformen denkbar. Nach einer Möglichkeit kann ein Bauteil vorgesehen werden, das außerhalb der Zentralachse am Verschieberohr 39 angebracht ist.

Die Verdrehsicherung muss eine Führung in ausreichender Länge haben, so dass für den gesamten maximalen Verschiebeweg eine Verdrehung des Axial- verschiebemittels 20 verhindert wird.

Ferner ist ein-in Fig. 9 skizziertes-Wegmesssystem vorhanden, mit dem es möglich ist, die aktuelle axiale Position der Arbeitswalzen 2,3 zu messen.

Auf dem Axialverschiebemittel 20 ist die Arbeitswalzenverriegelung angebracht.

Wesentlicher Bestandteil dieser Verriegelung ist eine Kupplung 42 mit dem Riegel 35 ; letzterer ist in Fig. 11 geschnitten dargestellt. Der Riegel 35 ist mit Betätigungsmitteln 43,44 verbunden. Im verriegelten Zustand ist die Arbeits- walzenverriegelung formschlüssig mit den Stegen 33,34 des Arbeitswalzenein- baustücks 4,5 verbunden. Die Axialverschiebemittel 20 sind einlauf-wie aus- laufseitig im wesentlichen spiegelbildlich am Walzgerüst 6 angeordnet.

Die Kupplung 42 ist so gestaltet, dass sie zusammen mit dem Verschieberohr 39 eine Kammer bildet, in der der Riegel 35 sicher geführt wird. Weiterhin stützt sie sich so mit ihren Flanken am Verschieberohr 39 ab, dass zu den Flanken senkrechte Kräfte sowie Drehmomente über die Achse des Verschieberohrs 39 abgefangen werden. Wenn der Riegel 35 auf die eine Flanke der Kupplung 42 drückt, stützt sich die andere Flanke auf einer weiteren Fläche des Verschie- berohrs 39 ab und umgekehrt.

Durch Betätigung des Axialverschiebemittels 20 und aufgrund des Formschlus- ses zwischen Arbeitswalzenverriegelung und Arbeitswalzeneinbaustück 4,5 wird eine Axialverschiebung der Arbeitswalze 2,3 bewirkt.

Zum Verriegeln ist an der Kupplung 42 der Riegel 35 angeordnet, der das Ver- schieberohr 39 umgreift und zum Schließen der Verriegelung in annähernd ho- rizontale Richtung quer zur Achse des Verschieberohrs 39 verschoben werden kann. Beim Verschieben des Riegels 35 in die Verriegelungsstellung bildet sich ein vertikal verlaufender Aufnahmeschlitz, in dem die seitlich auskragenden Stege 33,34 des Arbeitswalzeneinbaustücks 4,5 geführt werden.

Der vertikal verlaufende Aufnahmeschlitz nimmt die axialen Verschiebekräfte auf, die über die seitlich auskragenden Stege 33,34 des Arbeitswalzenein- baustücks 4,5 weitergegeben werden müssen, und ermöglicht gleichzeitig gro- ße Relativbewegungen in vertikaler Richtung. Dies schafft in der Folge einen großen Walzenaufgang. Der vertikal verlaufende Aufnahmeschlitz wird zum Arbeitswalzenausbau geöffnet, indem der Riegel 35 zurückgezogen wird. Dann kann der Arbeitswalzensatz zur Bedienseite hin herausgezogen werden.

Die detaillierte Ausgestaltung der Arbeitswalzenverriegelung mittels des Riegels 35 geht aus den Figuren 11 bis 14 hervor. Der Riegel 35 kann eine O-oder U- förmige Ausnehmung aufweisen (in Fig. 11 ist die Ausnehmung 0-förmig aus- gebildet). Der Riegel 35 ist nicht vor Kopf des Deckels 40 angeordnet, sondern er umgreift das Verschieberohr 39. Die Ausnehmung im Riegel 35 ist so groß, dass der Riegel zur Montage bei Ausbildung in 0-Form axial oder bei Ausfüh- rung in U-Form axial oder radial auf das Verschieberohr 39 aufgeschoben wer- den kann. Die 0-Form ist dabei als geschlossene Form die steifere Ausführung des Riegels 35.

Bei Ausführung in U-Form ist der Riegel 35 auf derjenigen Seite des Verschie- berohrs 39 offen, die dem Arbeitswalzeneinbaustück 4,5 entgegengesetzt ist.

Weil der Riegel 35 das Verschieberohr 39 umgreift, kann der Arbeitswalzenbie- gearm (von Mitte Arbeitswalzenlager 29 aus gemessen) kürzer ausfallen, als wenn der Riegel 35 vor Kopf des Deckels 40 angeordnet wäre. So verringert sich in vorteilhafter Weise der Hebelarm zwischen dem Arbeitswalzenlager 29 und der vertikalen Führung am Verschiebekopf 38. Ein geringerer Hebelarm hat zur Folge, dass die Reibkräfte in der Führung nur vergleichsweise geringe Zu- satzmomente auf das Arbeitswalzenlager 29 ausüben, was die Lebensdauer des Lagers erhöht.

Ein weiterer Vorteil der kurzen Bauweise ist, dass das Verschiebesystem vor dem Walzgerüst weniger Raum für die herausgezogenen und die neu einzuset- zenden Walzensätze erfordert, besonders wenn beim Walzenwechsel ein Querverschieben der Arbeitswalzensätze vorgesehen ist.

Weil eine translatorische Bewegung der Verriegelung im Verhältnis zu einer rotatorischen Verriegelung (wie bei Walzwerken mit weniger Aufgang üblich) weniger Platz benötigt, ist sie für einen hohen Walzenaufgang besser geeignet.

Das Schließen und Öffnen des Aufnahmeschlitzes für die seitlich auskragenden Stege 33,34 des Arbeitswalzeneinbaustücks 4,5 wird durch eine horizontale oder annähernd horizontale Bewegung des Riegels 35 mit einem entsprechen- den Verriegelungshub bewirkt. Deshalb ist die Ausnehmung im Riegel 35 in Bewegungsrichtung (horizontal) mindestens um den Verriegelungshub größer, als es für die Montage erforderlich ist.

Die Bewegung des Riegels 35 erfolgt durch die Betätigungsmittel 43,44. Hier- bei handelt es sich z. B. um einen oder mehrere Betätigungselemente in Form von Kolben-Zylinder-Systemen (Hydraulikzylinder mit durchgehenden Kolben- stangen) -s. hierzu den in Fig. 12 dargestellten Schnitt G-G gemäß Fig. 11. Die Kolben-Zylinder-Systeme sind zweckmäßiger Weise an der dem Arbeitswal- zeneinbaustück 4,5 abgewandten Seite des Riegels 35 angeordnet. Besonders platzsparend ist es, wenn zwei Kolben-Zylinder-Systeme 43,44 oben und unten

in Ausnehmungen des Riegels 35 Platz finden. Diese Ausgestaltung ist in Fig.

11 dargestellt ; Fig. 12 zeigt ein Kolben-Zylinder-System 43,44 im Detail.

Aus Platzgründen ist es sinnvoll, im Riegel 35 noch eine weitere Ausnehmung vorzusehen, und zwar, um Elemente der Mittel zum Verhindern des Verdrehens passieren zu lassen und eine Kollision mit diesen zu vermeiden.

Der Riegel 35 hat im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 11 drei Ausnehmungen, eine große für das Verschieberohr 39, zwei kleinere für die Kolben-Zylinder- Systeme 43,44 und eine weitere, um Kollision mit den Mitteln zum Verhindern des Verdrehens des Axialverschiebemittels 20 zu vermeiden.

Die Ausnehmungen für die Kolben-Zylinder-Systeme 43,44 sind in vorteilhafter Weise mit Klammern 45 im Riegel 35 geschlossen, so dass sich die Kolben- Zylinder-Systeme 43,44 zur Seite hin ausbauen lassen, ohne die Kupplung 42 oder andere Teile demontieren zu müssen.

Der Riegel 35 wird durch die Kolben-Zylinder-Systeme 43,44 in geöffneter oder geschlossener Position gehalten. Er muss aber zusätzlich noch in geeigneter Weise gegen Verdrehung gegen eine Achse parallel oder identisch mit der Zentralachse des Verschieberohrs 39 gesichert werden. Dies wird durch die Flanken 46 und 47 der Kupplung 42 bewerkstelligt, die sich ihrerseits am Ver- schieberohr 39 abstützen. In vorteilhafter Weise wird hierdurch die Verdrehung auf kurzem Wege abgefangen.

Am Verschieberohr 39 können eine oder mehrere ebene Flächen 48 vorgese- hen werden, die etwas Raum für die Verriegelungsbewegung freimachen.

Die Stellung des Riegels 35 lässt sich durch zwei Positionsgeber 49,50 über- prüfen, die in geeigneter Weise in die Kupplung 42 eingebaut sind und dabei gegen Umwelteinflüsse durch ein Schutzgehäuse 51 geschützt werden. Die Positionsgeber 49,50 überprüfen die Endposition des Riegels 35, in den dazu

besondere Nuten 52 eingearbeitet sind. Hierzu wird auf Fig. 14 und den dort dargestellten Schnitt H-H gemäß Fig. 13 hingewiesen.

Eine solche Nut 52 hat mittig eine tiefe Furche, die etwa doppelt so lang ist wie die Verriegelungsbewegung, sowie an den beiden Enden eine jeweils nur flache Furche. Wahlweise befindet sich einer der Positionsgeber 49,50 über einer der flachen Furchen und meldet die aktuelle Riegelstellung weiter. Die flachen Fur- chen haben den besonderen Vorteil, dass theoretisch bündig eingebaute Posi- tionsgeber 49,50 nicht abgeschert werden, sollten sie tatsächlich doch etwas überstehen. Befindet sich ein Positionsgeber 49,50 über einer der tiefen Fur- chen, kann er den Riegel 35 nicht mehr erkennen. Die entsprechenden Boh- rungen und Ausnehmungen können in vorteilhafter Weise oben und unten symmetrisch angebracht werden, so dass die Positionsgeber 49,50 an geeig- neter Stelle eingeschraubt werden können, wobei die Leerposition z. B. mit ei- nem Deckel 53 verschlossen werden kann (s. Fig. 11).

Die Messung des Axialverschiebewegs (s. Fig. 9) wird durch eine außer-oder innerhalb der Axialverschiebemittel 20 angeordnete Einheit ermöglicht. Die An- ordnung des Messwertgebers innerhalb des Drucksystems wird wegen Gefähr- dung bei Wartungsarbeiten möglichst vermieden. Das Wegmesssystem kann als außen-oder als innenliegende Einheit ausgebildet werden. Im Falle einer außenliegenden Einheit ist ein Schutz vor schädlichen Umgebungseinflüssen erforderlich, was durch ein einem Hydraulikzylinder ähnliches, gekapseltes Sy- stem erreicht werden kann. Eine Art Kolben, der ständerseitig fest angebracht ist, gleitet durch ein Zylinderrohr, das an den beweglichen Teilen der Axialer- schiebung befestigt ist. Koaxial mit dem Zylinderrohr bewegt sich der Mess- wertgeber und erzeugt das entsprechende Wegsignal. Mit entsprechenden Dicht-und Abstreifelementen wird ein ausreichender Schutz des Systems er- reicht. Im Falle einer innenliegenden Einheit wird der Positionsgeber-von der Stirnfläche der beweglichen Teile aus gesehen-in die Verschiebehülse bzw. das-rohr eingeführt. Die erforderliche Kapselung wird durch das Verschiebesy-

stem selbst hergestellt. Ein entsprechend abgedichtetes Gehäuse schützt den Elektronikteil des Positionsgebers.

Eine Anordnung eines Positionsgeberstabes im Inneren des Axialverschiebe- mittels 20-aber trotzdem außerhalb des Druckraumes-ist vorteilhaft, weil dieses Element dann ohne zusätzliche Kapselungen gegen Umgebungseinflüs- se geschützt ist. Der Positionsgeber kann auf dem Deckel 40 angebracht sein, der Positionsgeberstab kann durch eine Bohrung im Deckel 40 hindurchgeführt werden und in eine Bohrung in einem Innendeckel eintauchen.

Mit der vorgeschlagenen Ausführung lässt sich eine solche Anordnung der Bie- gemittel und der Axialverschiebemittel erreichen, mit der auftretende Kippmo- mente im Falle der Axialverschiebung der Arbeitswalzen optimal aufgenommen werden können. Die Konzeption der Walzvorrichtung schließt Kollisionen der verschiedenen Bauteile untereinander aus, auch wenn große Walzenaufgänge gefahren werden. Dennoch wird kein großer Bauraum im Walzgerüst benötigt.

Bezugszeichenliste : 1 Walzvorrichtung 2 Arbeitswalze 3 Arbeitswalze 4 Arbeitswalzeneinbaustück 5 Arbeitswalzeneinbaustück 6 Walzgerüst 7 Biegemittel 8 Achse der Arbeitswalze 9 auskragender Arm 10 auskragender Arm 11 Druckkraft erzeugendes Element des Biegemittels (Kolben) 12 Druckübertragungselement 13 Mittenachse des Druckkraft erzeugenden Elements 14 Gleitfläche 15 Gleitfläche 16 Block 17 Führung (Vertikalführung) 18 Führung (Vertikalführung) 19 Haltemittel 20 Axialverschiebemittel 21 Stützwalze 22 Stützwalze 23 Stützwalzeneinbaustück 24 Stützwalzeneinbaustück 25 Druckkraft erzeugendes Element des Biegemittels (Kolben) 26 Schenkel 27 Schenkel

28 Querhaupt 29 Arbeitswalzenlager 30 Kolben-Zylinder-System 31 Kolben-Zylinder-System 32 axiales Ende 33 Steg 34 Steg 35 Riegel 36 Flansch 37 Führungsrohr 38 Verschiebekopf 39 Verschieberohr 40 Deckel 41 Verschiebekolben 42 Kupplung 43 Betätigungsmittel 44 Betätigungsmittel 45 Klammer 46 Flanke 47 Flanke 48 ebene Fläche 49 Positionsgeber 50 Positionsgeber 51 Schutzgehäuse 52 Nut 53 Deckel 54 Linearführung R Richtung zur Arbeitswalze