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Title:
ROLLING STAND FOR ROLLING A METALLIC WIDE FLAT PRODUCT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/074645
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a rolling stand (1) for rolling a metallic wide flat product, having at least one roll support (2) with at least one upper support crossmember (3), at least one balancing cylinder (4) which is supported on the upper support crossmember (3), at least one crosshead (5) which is connected to the balancing cylinder (4), at least two bearing blocks which are connected to the crosshead (5) via tie rods (6) and are arranged on the roll support (2) such that they can be displaced in a linear manner, at least one upper supporting roll which is mounted rotatably on the bearing blocks, and at least one supporting device (7) for supporting the crosshead (5) on the upper support crossmember (3). In order to provide a securing means for various lifted assembled positions of the crosshead (5), the supporting device (7) has at least one bearing journal (8) which is arranged on one side (9) of the crosshead (5), and at least one supporting lever (11) which is arranged on the upper roll crossmember (3) such that it can be pivoted about a pivot axis (13), wherein the supporting lever (11) has at least two supporting surfaces (18, 19, 22) which can be brought selectively into contact with the bearing journal (8), are arranged offset circumferentially with respect to one another with regard to the pivot axis (13), and are arranged at various spacings from the pivot axis (13).

Inventors:
STROICK PETER (DE)
MOSCH JULIA (DE)
SOHLER JÖRN (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/077486
Publication Date:
April 16, 2020
Filing Date:
October 10, 2019
Export Citation:
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Assignee:
SMS GROUP GMBH (DE)
International Classes:
B21B31/20; B21B31/32
Domestic Patent References:
WO2008006571A12008-01-17
Foreign References:
FR1382100A1964-12-18
DE102006032813A12008-01-24
CN103521527A2014-01-22
CN202824121U2013-03-27
CN203426158U2014-02-12
JPS6120614A1986-01-29
Attorney, Agent or Firm:
KROSS, Ulrich (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1 . Walzgerüst (1 ) zum Walzen eines metallischen Breitflachprodukts, aufweisend wenigstens einen Walzenständer (2) mit wenigstens einer oberen Ständertraverse (3), wenigstens einen an der oberen Ständertraverse (3) abgestützten Balancierzylinder (4), wenigstens ein mit dem Balancierzylinder (4) verbundenes Querhaupt (5), wenigstens zwei über Zugstangen (6) mit dem Querhaupt (5) verbundene, linear verschiebbar an dem Walzenständer (2) angeordnete Lagerblöcke, wenigstens eine drehbar an den Lagerblöcken gelagerte obere Stützwalze und wenigstens eine Stützeinrichtung (7) zum Abstützen des Querhaupts (5) an der oberen Ständertraverse (3),

dadurch gekennzeichnet, dass

die Stützeinrichtung (7) wenigstens einen an einer Seite (9) des Querhaupts (5) angeordneten Lagerzapfen (8) und wenigstens einen um eine Schwenkachse (13) schwenkbar an der oberen Ständertraverse (3) angeordneten Stützhebel (1 1 ) aufweist, wobei der Stützhebel (1 1 ) wenigstens zwei wahlweise in Kontakt mit dem Lagerzapfen (8) bringbare, bezüglich der Schwenkachse (13) umfangsversetzt zueinander angeordnete Stützflächen (18, 19, 22) aufweist, die in verschiedenen Abständen zu der Schwenkachse (13) angeordnet sind.

2. Walzgerüst (1 ) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Stützeinrichtung (7) wenigstens einen an der oberen Ständertraverse (3) abgestützten, mit dem Stützhebel (1 1 ) verbundenen Arbeitszylinder (21 ) aufweist.

3. Walzgerüst (1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitszylinder (21 ) wenigstens zwei Stützstellungen aufweist.

4. Walzgerüst (1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützeinrichtung (7) wenigstens zwei in Reihe angeordnete Arbeitszylinder aufweist.

5. Walzgerüst (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützeinrichtung (7) wenigstens einen Sensor zum Erfassen der momentanen Stellung des Stützhebels (11 ) aufweist.

6. Walzgerüst (1 ) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor ein Weggeber oder ein Näherungsschalter ist.

7. Walzgerüst (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerzapfen (8) ein Endabschnitt eines durch das Querhaupt (5) hindurchgeführten Lagerbolzens (10), über den wenigstens eine Zugstange (6) oder der Balancierzylinder (4) mit dem Querhaupt (5) verbunden ist, oder ein Abschnitt des Querhaupts (5) ist.

8. Walzgerüst (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützeinrichtung (7) auf einander gegenüberliegenden Seiten (9) des Querhaupts (5) jeweils wenigstens einen Lagerzapfen (8) und jeweils wenigstens einen Stützhebel (11 ) aufweist, wobei die Lagerzapfen (8) fluchtend zueinander angeordnet sind und die Stützhebel (11 ) über wenigstens ein Verbindungselement starr miteinander verbunden sind.

9. Walzgerüst (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützhebel (11 ) einen mittleren Stützabschnitt (15) und zwei auf einander gegenüberliegenden Seiten des mittleren Stützabschnitts (15) angeordnete seitliche Stützabschnitte (16, 17) aufweist, wobei eine an dem mittleren Stützabschnitt (15) ausgebildete Stützfläche (18) in einem größeren Abstand zu der Schwenkachse (13) angeordnet ist als die an den seitlichen Stützabschnitten (16, 17) ausgebildeten Stützflächen (19, 22) und wobei die an dem einen seitlichen Stützabschnitt (17) angeordnete Stützfläche (19) in einem größeren Abstand zu der Schwenkachse (13) angeordnet ist als die an dem anderen seitlichen Stützabschnitt (16) ausgebildete Stützfläche (22).

Description:
Walzgerüst zum Walzen eines metallischen Breitflachprodukts

Die Erfindung betrifft ein Walzgerüst zum Walzen eines metallischen Breitflachprodukts, aufweisend wenigstens einen Walzenständer mit wenigstens einer oberen Ständertraverse, wenigstens einen an der oberen Ständertraverse abgestützten Balancierzylinder, wenigstens ein mit dem Balancierzylinder verbundenes Querhaupt, wenigstens zwei über Zugstangen mit dem Querhaupt verbundene, linear verschiebbar an dem Walzenständer angeordnete Lagerblöcke, wenigstens eine drehbar an den Lagerblöcken gelagerte obere Stützwalze und wenigstens eine Stützeinrichtung zum Abstützen des Querhaupts an der oberen Ständertraverse.

Um beim Walzen beispielsweise von Blechen möglichst gute Walzergebnisse zu erzielen, ist es notwendig, Kräfte, die durch ein Eigengewicht von Arbeitswalzen abstützenden Stützwalzen eines Walzgerüsts auf das Walzgut wirken, möglichst komplett zu reduzieren. Das geschieht üblicherweise mithilfe einer sogenannten Stützwalzenausbalancierung, bei der das Eigengewicht der oberen Stützwalze, einschließlich der Einbaustücke bzw. Lagerblöcke, über die die obere Stützwalze verschiebbar an einem Walzenständer des Walzgerüsts angeordnet ist, durch einen Balancierzylinder kompensiert wird. Die Lagerblöcke sind herkömmlich über in Bolzen gelagerte Zugstangen mit einem oberen Querhaupt des Walzgerüsts verbunden. Das Querhaupt ist über einen Bolzen mit dem Balancierzylinder verbunden, der sich wiederum an einer oberen Ständertraverse des Walzenständers abstützt.

Bei Wartungsarbeiten, beispielsweise bei einem Walzenwechsel oder einem Ständerrollenwechsel, muss die obere Stützwalze mittels des Balancierzylinders angehoben und für eine gewisse Zeit in einer bestimmten angehobenen Stellung gehalten werden. Diese angehobenen Stellungen müssen abgesichert werden, damit es bei einem eventuellen Druckabfall im Balancierzylinder nicht zu einer Absenkung der oberen Stützwalze und damit zu einer Gefährdung von Personen bzw. Verursachung von Schäden kommt.

Bei neu konzipierten Walzgerüsten kann dazu eine Drehhülse entsprechend DE 10 2006 032 813 A1 verwendet werden, die den Balancierzylinder radial außen umschließend eingebaut ist. Die Drehhülse wird gedreht und sichert dadurch verschiedene angehobene Stellungen des Querhauptes ab. Mit einer solchen Drehhülse sind jedoch lediglich eine begrenzte Anzahl von abstützbaren Stellungen realisierbar. Zudem ist die Verwendung einer Drehhülse nur bei Neukonstruktionen sinnvoll, da bearbeitete Flächen erforderlich sind. Ferner ist meist nicht genügend Bauraum vorhanden, um alle Stellungen der oberen Stützwalze mittels der Drehhülse absichern zu können.

Bei älteren Walzgerüsten gibt es vier abgesetzte Bolzen, die mittels Arbeitszylindern unter angeschweißte Zugstangenbleche verschoben werden. Die

Eigengewichte werden dann über diese Bleche auf die Bolzen, die wiederum in Lagerböcken gelagert sind, abgeleitet. Die Lagerböcke leiten die Kräfte in die obere Ständertraverse ab. Da eine Sicherung über die Zugstangen bzw. Zugstangenbleche nicht möglich ist - diese Bauteile halten den Belastungen nicht stand - und auch die oben genannte Drehhülse in diesem Fall keine Lösung darstellt, musste eine andere Lösung gefunden werden. Zudem ist oft nicht genügend Bauraum vorhanden, um die Zugstangen bzw. Zugstangenbleche größer zu dimensionieren. CN 103 521 527 B offenbart eine Vorrichtung zum Ersetzen eines einer

Stützwalze eines Grobblechwalzwerks zugeordneten Balancierzylinders. Die Vorrichtung weist Stützplatten, eine Verbindungsplatte, eine Stützplatte, eine Rippenplatte, eine Lagerplatte und einen hydraulischen Hubzylinder auf. An oberen Enden der beiden Stützplatten sind Hubringe angeschweißt, in deren unteren Abschnitten rechteckige Kerben ausgebildet sind. Die Stützplatten sind durch die Verbindungsplatte und die Rippenplatte zu einem Rahmen verbunden, und der hydraulische Hubzylinder ist an der Stützplatte an der Innenseite der Lagerplatte am unteren Teil des Rahmens angebracht. Die Austauschvorrichtung wird angehoben, um auf der Oberseite eines Balancierbalkens des Balancierzylinders und einer Kolbenstange kreuzend angeordnet zu sein. Der hydraulische Hubzylinder wird verwendet, um einen Gelenkstift des

Balancierzylinders aus einem Achsloch auszuwerfen. Der Balancierbalken wird herausgehoben, eine Verbindungsleitung des Balancierzylinders wird demontiert und der Balancierzylinder wird angehoben. CN 202 824 121 U offenbart eine Stützwalzenbalanciervorrichtung mit einem Hauptbalancierbalken, einem Balancierzylinder, Balancierzugstangen, einem rechten Balancierbalken, einem linken Balancierbalken und Stiftwellen. Der Balancierzylinder des Hauptbalancierbalkens befindet sich in der Mitte des Hauptbalancierbalkens. Die Enden des Hauptbalancierbalkens sind mit den Balancierzugstangen verbunden. Der rechte Balancierbalken und der linke

Balancierbalken sind jeweils durch die Stiftwellen mit den Balancierzugstangen verbunden. Das untere Ende jeder Balancierzugstange weist eine einzige O- Ringstruktur auf und die oberen Enden des rechten Balancierbalkens und des linken Balancierbalkens weisen eine doppelte O-Ringstruktur auf.

CN 203 426 158 U offenbart eine Sicherheitsschutzvorrichtung mit einem einer Stützwalze zugeordneten oberen Hauptbalancierbalken. Eine Zugstangenhalterung ist an dem oberen Balancierbalken angeordnet. Eine Schutzzugstange ist in vertikaler Richtung an der Schutzvorrichtung angelenkt. Ein oberer Abschnitt der Schutzzugstange ist an der Zugstangenhalterung angeordnet, wobei eine Dämpfungsscheibenfeder hülsenartig an der Schutzzugstange angeordnet ist. Die Schutzzugstange dient zum Verbinden der Schutzvorrichtung mit dem Hauptbalancierbalken, so dass die

Sicherheitsschutzvorrichtung wirksam verhindern kann, dass die Schutzvorrichtung herunterfällt. JP S61 20614 A offenbart eine Aufnahmegestellbasis mit einer

Zuführrollenaufnahmeschiene, die vorab auf einem Stützwalzenwagen installiert wird. Eine Hebeschiene wird angehoben, so dass die Oberseite der Hebeschiene mit einer Höhe der Zuführrollenaufnahmeschiene zusammenfällt. Eine Vorschubrolleneinheit wird verschoben und von der Hebeschiene auf der Zuführrollenaufnahmeschiene angeordnet und wird durch Einhaken eines Kettenblocks eines Aufhängungsstücks einer Kopfstückführung fixiert. Auch ein Kettenblock für einen Schwenkanschlag wird eingehakt. Die Kopfstückführung wird angehoben, die Vorschubrolleneinheit wird angehoben, der Stützwalzenwagen wird zeitweise zur Außenseite eines Gehäuses und auf die Aufnahmegestellbasis herausgezogen. Eine Aufnahmebasis wird eingestellt und der Stützwalzenwagen wird in das Gehäuse geladen. Anschließend wird die Kopfstückführung abgesenkt, die Vorschubrolleneinheit wird herausgezogen und auf die Aufnahmebasis gestellt und der Stützwalzenwagen wird aus dem Gehäuse herausgezogen.

Eine Aufgabe der Erfindung ist es, eine Sicherung für verschiedene angehobene Montagestellungen eines eine obere Stützwalze tragenden oberen Querhaupts eines Walzgerüsts bereitzustellen.

Diese Aufgabe wird durch den unabhängigen Patentanspruch gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in der nachfolgenden Beschreibung, den abhängigen Patentansprüchen und den Figuren wiedergegeben, wobei diese Ausgestaltungen jeweils für sich genommen oder in verschiedener Kombination von wenigstens zwei dieser Ausgestaltungen miteinander einen weiterbildenden, insbesondere auch bevorzugten oder vorteilhaften, Aspekt der Erfindung darstellen können.

Ein erfindungsgemäßes Walzgerüst zum Walzen eines metallischen Breitflachprodukts weist wenigstens einen Walzenständer mit wenigstens einer oberen Ständertraverse, wenigstens einen an der oberen Ständertraverse abgestützten Balancierzylinder, wenigstens ein mit dem Balancierzylinder verbundenes Querhaupt, wenigstens zwei über Zugstangen mit dem Querhaupt verbundene, linear verschiebbar an dem Walzenständer angeordnete Lagerblöcke, wenigstens eine drehbar an den Lagerblöcken gelagerte obere Stützwalze und wenigstens eine Stützeinrichtung zum Abstützen des Querhaupts an der oberen Ständertraverse auf, wobei die Stützeinrichtung wenigstens einen an einer Seite des Querhaupts angeordneten Lagerzapfen und wenigstens einen um eine Schwenkachse schwenkbar an der oberen Ständertraverse angeordneten Stützhebel aufweist, wobei der Stützhebel wenigstens zwei wahlweise in Kontakt mit dem Lagerzapfen bringbare, bezüglich der Schwenkachse umfangsversetzt zueinander angeordnete Stützflächen aufweist, die in verschiedenen Abständen zu der Schwenkachse angeordnet sind.

Der Begriff„Walze“ meint im Rahmen der vorliegenden Beschreibung eine obere Stützwalze, eine untere Stützwalze, eine obere Arbeitswalze oder eine untere Arbeitswalze.

Erfindungsgemäß können mittels der Stützeinrichtung wenigstens zwei mittels des Balancierzylinders herbeigeführte angehobene Stellungen des oberen Querhaupts des Walzgerüsts gegenüber der oberen Ständertraverse des Walzenständers abgesichert werden. Da die obere Stützwalze über die Zugstangen an dem Querhaupt aufgehängt ist und somit zusammen mit dem Querhaupt angehoben wird, werden mittels der erfindungsgemäßen Stützeinrichtung folglich auch die angehobenen Stellungen der oberen Stützwalze gesichert. Solche angehobene Stellungen sind insbesondere für die Durchführung eines Walzen- bzw. Rollenwechsels erforderlich, bei dem eine (abgenutzte) Walze und/oder wenigstens eine einlaufseitig oder auslaufseitig angeordnete, abgenutzte Ständerrolle gegen eine neue Walze bzw. Ständerrolle ausgewechselt wird.

Das Absichern der jeweiligen angehobenen Stellung des Querhaupts bzw. der oberen Stützwalze erfolgt dadurch, dass der Stützhebel nach Anhebung des Querhaupts derart um die Schwenkachse verschwenkt wird, dass der Stützhebel mit einer seiner Stützflächen den Lagerzapfen auf der Seite der oberen Ständertraverse abstützt, wozu nach dem Verschwenken des Stützhebels das Querhaupt mittels des Balancierzylinders abgesenkt werden kann, bis der Lagerzapfen die Stützfläche des Stützhebels kontaktiert. Der Stützhebel wird hierbei gewissermaßen zwischen den Lagerzapfen und die obere Ständertraverse eingespannt und überträgt zumindest teilweise eine Gesamtgewichtskraft auf die obere Ständertraverse, die aus dem Eigengewicht der oberen Stützwalze, dem Eigengewicht der Lagerblöcke, dem Eigengewicht der Zugstangen und dem Eigengewicht des Querhaupts und eventueller daran angeordneter Bolzen resultiert.

Der Stützhebel kann über wenigstens ein Schwenklager verschwenkbar an der oberen Ständertraverse angeordnet sein, das die Schwenkachse bzw. deren Lage definiert. Der Stützhebel kann, insbesondere monolithisch, aus einem metallischen Werkstoff hergestellt sein. Der Stützhebel kann auch drei, vier oder mehr wahlweise in Kontakt mit dem Lagerzapfen bringbare, bezüglich der Schwenkachse umfangsversetzt zueinander angeordnete Stützflächen aufweist, die in verschiedenen Abständen zu der Schwenkachse angeordnet sind. Der Stützhebel kann so für jede abzusichernde angehobene Stellung des Querhaupts bzw. der oberen Stützwalze jeweils eine eigene Stützfläche aufweisen. Die jeweilige Stützfläche des Stützhebels kann eine an eine Außenkontur des Lagerzapfens angepasste bzw. hierzu komplementäre Formgebung aufweisen. Insbesondere kann die jeweilige Stützfläche muldenförmig ausgebildet sein.

Der Stützhebel kann mittels wenigstens eines ansteuerbaren Aktors der Stützeinrichtung automatisiert verschwenkt werden. Eine Schwenkebene des Stützhebels, auf der die Schwenkachse senkrecht steht, kann parallel zu einer Längsmittelachse der oberen Stützwalze angeordneten Längsseite oder einer senkrecht zu der Längsseite verlaufenden Querseite des Querhaupts angeordnet sein. Entsprechend kann der Lagerzapfen an einer Längsseite oder einer Querseite des Querhaupts angeordnet sein. Die Schwenkachse des Stützhebels kann parallel oder quer zu einer Längsmittelachse des Lagerzapfens verlaufen. Der Walzenständer dient dem Halten und Führen der Stützwalzen und Arbeitswalzen des Walzgerüsts. Hierzu weist der Walzenständer seitliche Ständerabschnitte auf, an denen Lagerblöcke für die einzelnen Walzen linear verschiebbar geführt sind und die an ihren oberen Endabschnitten über die obere Ständertraverse starr miteinander verbunden sind

Der Balancierzylinder stützt sich bodenseitig an der oberen Ständertraverse ab und trägt bei inaktiver Stützeinrichtung das Querhaupt, wobei der

Balancierzylinder vorzugsweise mittig über einen Lagerbolzen gelenkig mit dem Querhaupt verbunden ist. Die beiden Zugstangen können ebenfalls über jeweils einen Lagerbolzen gelenkig mit dem Querhaupt verbunden sein, wobei die Zugstangen mit einander gegenüberliegenden Endabschnitten des Querhaupts verbunden sind.

Die Stützeinrichtung kann auch zwei oder mehr entsprechende Stützhebel und Lagerzapfen aufweisen. Beispielsweise kann die Stützeinrichtung vier Stützhebel aufweisen, die paarweise auf einander gegenüberliegenden Seiten des Querhaupts angeordnet sind. Die Stützeinrichtung kann relativ große Kräfte aufnehmen und ist dadurch sehr robust und sehr zur Sicherung der angehobenen Stellungen des Querhaupts bzw. der oberen Stützwalze geeignet. Aufgrund des relativ einfachen Aufbaus der Stützeinrichtung ist das erfindungsgemäße Walzgerüst einfach zu bedienen bzw. anzusteuern.

Das erfindungsgemäße Walzgerüst kann ein Teil eines Walzwerks sein oder dieses bilden, mit dem metallische Breitflachprodukte walzbar sind. Unter einem metallischen Breitflachprodukt ist dabei ein bandförmiges Walzgut zu verstehen, dessen Dicke um ein Vielfaches geringer als eine Breite des Walzguts ist. Das metallische Breitflachprodukt kann beispielsweise ein Blech sein.

Das erfindungsgemäße Walzgerüst kann im Zuge einer Neuherstellung bereitgestellt werden. Alternativ kann ein bestehendes Walzgerüst umgerüstet werden, um ein erfindungsgemäßes Walzgerüst auszubilden. Diese Nachrüstung eines vorhandenen herkömmlichen Walzgerüsts zur Ausbildung eines erfindungsgemäßen Walzgerüsts kann kostengünstig umgesetzt werden, da vorhandene Bauteile des herkömmlichen Walzgerüsts, wie beispielsweise das Querhaupt und die Zugstangen, weiterverwendet werden können. Dadurch ist ein relativ geringer Umbauaufwand und Kostenaufwand gegeben.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die Stützeinrichtung wenigstens einen an der oberen Ständertraverse abgestützten, mit dem Stützhebel verbundenen Arbeitszylinder auf. Der Arbeitszylinder dient zum Verschwenken des Stützhebels um die Schwenkachse. Zudem kann der Arbeitszylinder zum Sichern der jeweiligen Stützstellung des Stützhebels dienen. Der Arbeitszylinder kann über wenigstens einen Lagerblock gelenkig mit der oberen Ständertraverse verbunden sein. Der Arbeitszylinder kann beispielsweise ein Hydraulikzylinder, ein elektromechanischer Zylinder oder ein Pneumatikzylinder sein.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist der Arbeitszylinder wenigstens zwei Stützstellungen auf. Hierdurch können die verschiedenen Stützstellungen des Arbeitszylinders angefahren bzw. abgerufen werden, denen jeweils eine bestimmte Stützstellung des Stützhebels zugeordnet ist, um den Stützhebel auf gewünschte Art und Weise in die jeweilige Stützstellung verschwenken zu können. Die Anzahl der Stützstellungen des Arbeitszylinders entspricht vorzugsweise der Anzahl der Stützflächen des Stützhebels. Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die Stützeinrichtung wenigstens zwei in Reihe angeordnete Arbeitszylinder auf. Hierdurch kann die aus den wenigstens zwei Arbeitszylindern gebildete Arbeitszylinderreihenanordnung stufenartig ausgefahren und eingefahren werden, wobei jeder Ausfahrstufe der Arbeitszylinderreihenanordnung eine bestimmte Stützstellung des Stützhebels zugeordnet ist. Die Anzahl der in Reihe angeordneten Arbeitszylinder ist beispielsweise um den Wert Eins kleiner als die Anzahl der vorgesehenen Stützstellungen des Stützhebels.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die Stützeinrichtung wenigstens einen Sensor zum Erfassen der momentanen Stellung des Stützhebels auf. Mittels des Sensors kann die Stellung des Stützhebels überwacht werden, um eine ordnungsgemäße Verschwenkung des Stützhebels erfassen bzw. sicherstellen zu können und den Stützhebel exakt positionieren zu können, was die Sicherheit der Stützeinrichtung erhöht. Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der Sensor ein Weggeber oder ein Näherungsschalter. Mittels des Näherungsschalters kann berührungslos erfasst werden, ob der Stützhebel eine gewünschte Stützstellung eingenommen hat. Die Anzahl der Näherungsschalter kann der Anzahl der vorgesehenen Stützstellungen des Stützhebels entsprechen. Der Weggeber kann beispielsweise als Drehgeber ausgebildet sein, mit dem die momentane Schwenkstellung des Stützhebels um die Schwenkachse erfassbar ist.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der Lagerzapfen ein Endabschnitt eines durch das Querhaupt hindurchgeführten Lagerbolzens, über den wenigstens eine Zugstange oder der Balancierzylinder mit dem Querhaupt verbunden ist, oder ein Abschnitt des Querhaupts. Bei einer Verwendung des Lagerbolzens als Lagerzapfen muss kein zusätzlicher Lagerzapfen an dem Querhaupt angeordnet oder ausgebildet werden. Ist der Lagerzapfen ein Abschnitt des Querhaupts, kann der Lagerzapfen monolithisch mit dem Querhaupt hergestellt sein. Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die Stützeinrichtung auf einander gegenüberliegenden Seiten des Querhaupts jeweils wenigstens einen Lagerzapfen und jeweils wenigstens einen Stützhebel auf, wobei die Lagerzapfen fluchtend zueinander angeordnet sind und die Stützhebel über wenigstens ein Verbindungselement starr miteinander verbunden sind. Durch die starre

Verbindung der beiden Stützhebel über das Verbindungselement miteinander ist lediglich ein einziger Arbeitszylinder oder eine einzige oben genannte Arbeitszylinderreihenanordnung erforderlich, um beide Stützhebel gemeinsam zu verschwenken. Es kann also ein Arbeitszylinder bzw. eine Arbeitszylinderreihenanordnung eingespart werden. Die Stützhebel sind um dieselbe Schwenkachse schwenkbar an der oberen Ständertraverse angeordnet.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist der Stützhebel einen mittleren Stützabschnitt und zwei auf einander gegenüberliegenden Seiten des mittleren Stützabschnitts angeordnete seitliche Stützabschnitte auf, wobei eine an dem mittleren Stützabschnitt ausgebildete Stützfläche in einem größeren Abstand zu der Schwenkachse angeordnet ist als die an den seitlichen Stützabschnitten ausgebildeten Stützflächen und wobei die an dem einen seitlichen Stützabschnitt angeordnete Stützfläche in einem größeren Abstand zu der Schwenkachse angeordnet ist als die an dem anderen seitlichen Stützabschnitt ausgebildete Stützfläche.

Im Folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Figuren anhand einer bevorzugten Ausführungsform beispielhaft erläutert, wobei die nachfolgend erläuterten Merkmale sowohl jeweils für sich genommen als auch in unterschiedlicher Kombination miteinander einen vorteilhaften oder weiterbildenden Aspekt der Erfindung darstellen können. Es zeigen

Figur 1 : eine schematische und perspektivische Darstellung eines

Ausführungsbeispiels für ein erfindungsgemäßes Walzgerüst in einem Montagezustand; Figur 2: eine schematische und perspektivische Darstellung des in Figur 1 gezeigten Walzgerüsts in einem ersten Stützzustand; Figur 3: eine schematische und perspektivische Darstellung des in Figur 1 gezeigten Walzgerüsts in einem zweiten Stützzustand; und

Figur 4: eine schematische und perspektivische Darstellung des in Figur 1 gezeigten Walzgerüsts in einem dritten Stützzustand.

In den Figuren sind gleiche bzw. funktionsgleiche Bauteile mit denselben Bezugszeichen versehen.

Figur 1 zeigt eine schematische und perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels für ein erfindungsgemäßes Walzgerüst 1 zum Walzen eines nicht gezeigten metallischen Breitflachprodukts in einem Montagezustand.

Das Walzgerüst 1 weist einen Walzenständer 2 mit einer oberen Ständertraverse 3, einen an der oberen Ständertraverse 3 abgestützten Balancierzylinder 4, ein mit dem Balancierzylinder 4 verbundenes Querhaupt 5, zwei über Zugstangen 6 mit dem Querhaupt 5 verbundene, linear verschiebbar an dem Walzenständer 2 angeordnete, nicht gezeigte Lagerblöcke, eine drehbar an den Lagerblöcken gelagerte, nicht gezeigte obere Stützwalze und wenigstens eine Stützeinrichtung 7 zum Abstützen des Querhaupts 5 an der oberen Ständertraverse 3 auf.

Die Stützeinrichtung 7 weist vier Lagerzapfen 8 auf, die paarweise auf einander gegenüberliegenden Längsseiten 9 des Querhaupts 5 angeordnet sind. Jeder Lagerzapfen 8 ist ein Endabschnitt eines durch das Querhaupt 5 hindurchgeführten Lagerbolzens 10, über den die jeweilige Zugstange 6 gelenkig mit dem Querhaupt 5 verbunden ist. Des Weiteren weist die Stützeinrichtung 7 vier Stützhebel 11 auf, die paarweise auf den einander gegenüberliegenden Längsseiten 9 des Querhaupts 5 angeordnet sind. Jeder Stützhebel 11 ist mittels eines eigenen Schwenklagers 12 um eine Schwenkachse 13 schwenkbar an der oberen Ständertraverse 3 angeordnet. Dabei sind jeweils zwei auf den einander gegenüberliegenden Längsseiten 9 des Querhaupts 5 angeordnete Stützhebel 11 um dieselbe Schwenkachse 13 schwenkbar angeordnet. Die Schwenkachsen 13 verlaufen parallel zu einer Längsmittelachse 14 des jeweiligen Lagerzapfens 8. Die bezüglich des jeweiligen Lagerbolzens 10 auf den einander gegenüberliegenden Längsseiten 9 des Querhaupts 5 angeordneten Lagerzapfen 8 sind fluchtend zueinander angeordnet.

Jeder Stützhebel 11 weist einen mittleren Stützabschnitt 15 und zwei auf einander gegenüberliegenden Seiten des mittleren Stützabschnitts 15 angeordnete seitliche Stützabschnitte 16 und 17 auf. Eine an dem mittleren Stützabschnitt 15 ausgebildete Stützfläche 18 ist in einem größeren Abstand zu der jeweiligen Schwenkachse 13 angeordnet als die an den seitlichen Stützabschnitten 16 und 17 ausgebildeten Stützflächen 22 und 19. Die an dem einen seitlichen Stützabschnitt 17 angeordnete Stützfläche 19 ist in einem größeren Abstand zu der Schwenkachse 13 angeordnet als die an dem anderen seitlichen

Stützabschnitt 16 ausgebildete Stützfläche 22.

Die Stützeinrichtung 7 weist für jeden Stützhebel 11 einen über einen Lagerblock 20 gelenkig an der oberen Ständertraverse 3 abgestützten, gelenkig mit dem jeweiligen Stützhebel 11 verbundenen Arbeitszylinder 21 auf. Der jeweilige Arbeitszylinder 21 kann drei Stützstellungen aufweisen. In einer Ausführungsvariante können die um die jeweilige gemeinsame Schwenkachse 13 verschwenkbar angeordneten Stützhebel 11 über wenigstens ein nicht gezeigtes Verbindungselement starr oder gelenkig miteinander verbunden sein. In dieser Ausführungsvariante können die um die jeweilige gemeinsame Schwenkachse 13 verschwenkbar angeordneten Stützhebel 11 mittels eines einzigen Arbeitszylinders 21 verschwenkt werden, so dass insgesamt zwei Arbeitszylinder 21 weggelassen werden können.

Die Stützeinrichtung 7 kann für jeden Stützhebel 11 wenigstens einen nicht gezeigten Sensor zum Erfassen der momentanen Stellung des jeweiligen Stützhebels 11 aufweisen. Der Sensor kann ein nicht gezeigter Weggeber oder ein nicht gezeigter Näherungsschalter sein.

In dem in Figur 1 gezeigten Montagezustand des Walzgerüsts 1 ist das Querhaupt 5 mittels des Balancierzylinders 4 maximal angehoben worden. Zudem befinden sich die Stützhebel 11 in ersten Stützstellungen. Diese Stützstellungen können mittels der Arbeitszylinder 21 gesichert werden.

Figur 2 zeigt eine schematische und perspektivische Darstellung des in Figur 1 gezeigten Walzgerüsts 1 in einem ersten Stützzustand. Dieser Stützzustand geht dadurch aus dem in Figur 1 gezeigten Montagezustand hervor, dass das Querhaupt 5 mittels des Balancierzylinders 4 abgesenkt worden ist, bis die Lagerzapfen 8 auf den Stützflächen 18 der Stützhebel 11 aufliegen. Dieser Stützzustand des Walzgerüsts 1 wird insbesondere hergestellt, um Vorarbeiten für einen bevorstehenden Wechsel von nicht gezeigten Ständerrollen arbeitssicher vornehmen zu können.

Figur 3 zeigt eine schematische und perspektivische Darstellung des in Figur 1 gezeigten Walzgerüsts 1 in einem zweiten Stützzustand. Dieser Stützzustand wird dadurch hergestellt, dass das Querhaupt 5 zunächst mittels des

Balancierzylinders 4 angehoben wird und anschließend die Stützhebel 11 in die gezeigten zweiten Stützstellungen verschwenkt werden. Danach wird das

Querhaupt 5 mittels des Balancierzylinders 4 abgesenkt, bis die Lagerzapfen 8 auf den Stützflächen 19 der Stützhebel 11 aufliegen. Dieser Stützzustand des Walzgerüsts 1 wird insbesondere hergestellt, um einen Wechsel der nicht gezeigten Walze arbeitssicher vornehmen zu können. Die gezeigten Stützstellungen der Stützhebel 11 können mittels der Arbeitszylinder 21 gesichert werden.

Figur 4 zeigt eine schematische und perspektivische Darstellung des in Figur 1 gezeigten Walzgerüsts 1 in einem dritten Stützzustand. Dieser Stützzustand wird dadurch hergestellt, dass das Querhaupt 5 zunächst mittels des Balancierzylinders 4 angehoben wird und anschließend die Stützhebel 11 in die gezeigten dritten Stützstellungen verschwenkt werden. Danach wird das Querhaupt 5 mittels des Balancierzylinders 4 abgesenkt, bis die Lagerzapfen 8 auf den Stützflächen 22 der Stützhebel 11 aufliegen. Dieser Stützzustand des Walzgerüsts 1 wird insbesondere hergestellt, um einen Wechsel von nicht gezeigten Ständerrollen arbeitssicher vornehmen zu können. Die gezeigten Stützstellungen der Stützhebel 11 können mittels der Arbeitszylinder 21 gesichert werden.

Bezugszeichenliste

1 Walzgerüst

2 Walzenständer

3 obere Ständertraverse

4 Balancierzylinder

5 Querhaupt

6 Zugstange

7 Stützeinrichtung

8 Lagerzapfen

9 Längsseite von 5

10 Lagerbolzen

11 Stützhebel

12 Schwenklager

13 Schwenkachse

14 Längsmittelachse von 8

15 mittlerer Stützabschnitt von 11

16 seitlicher Stützabschnitt von 11

17 seitlicher Stützabschnitt von 11 18 Stützfläche an 15

19 Stützfläche an 17

20 Lagerblock

21 Arbeitszylinder

22 Stützfläche an 16