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Title:
ROPE ASSEMBLY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/113823
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a rope assembly (1) consisting of at least one rope (2) that is made of textile fibre material and is folded back to form two substantially parallel rope portions (2', 2"), allowing load distribution between the two rope portions, the rope portions being surrounded by a common sleeve (4). The rope assembly according to the invention is particularly suitable as a winch rope or as a rope for drive pulley drives, e.g. as a lift cable, in Koepe hoists and in capstans.

Inventors:
KIRTH RUDOLF (AT)
RÜHRNÖSSL ERICH (AT)
SCHIEMER SUSANNA (AT)
ERNST BJÖRN (AT)
Application Number:
PCT/EP2015/050652
Publication Date:
August 06, 2015
Filing Date:
January 15, 2015
Export Citation:
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Assignee:
TEUFELBERGER FIBER ROPE GMBH (AT)
International Classes:
D07B1/22; B66B7/06; D07B1/18
Domestic Patent References:
WO2011121272A12011-10-06
Foreign References:
DE2348713B11974-12-05
GB2050998A1981-01-14
US4850629A1989-07-25
DE20314422U12003-12-11
DE102008026731A12009-12-10
DE102009005093A12009-09-24
DE102009006063A12010-07-29
US20070111588A12007-05-17
EP1061172A22000-12-20
DE2114278A11971-10-28
Attorney, Agent or Firm:
NEMEC, Harald (AT)
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Claims:
Ansprüche

1. Seilverbund (1) aus zumindest einem unter Bildung von zwei im wesentlichen

parallel nebeneinander verlaufenden Seilabschnitten (2', 2") zurückgeschlagenen Seil (2) aus textilem Fasermaterial, wobei zwischen den beiden Seilabschnitten ein Lastausgleich ermöglicht ist und wobei die Seilabschnitte von einer gemeinsamen Hülle (4) umgeben werden.

2. Seilverbund gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er zwei oder mehr zurückgeschlagene Seile (2', 2", 3', 3") enthält.

3. Seilverbund gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der Seilabschnitte (2', 2", 3', 3") in einem abgetrennten Teil der Hülle (4) verläuft.

4. Seilverbund gemäß einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Seilverbund zumindest ein zusätzlicher Strang, z.B. ein leitfähiger Draht oder ein Lichtwellenleiter, mitgeführt wird.

5. Seilverbund gemäß einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Seilabschnitte (2', 2", 3', 3") in einer Ebene liegen, sodass der Seilverbund eine bandartige Form annimmt.

6. Seilverbund gemäß einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Seilverbund im Einsatz nicht um sich selbst verdrehbar ist.

7. Verwendung eines Seil Verbundes gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche als Windenseil oder als Seil für Treibscheibenantriebe, z.B. als Aufzugsseil, bei Koepe- Förderungen und in Spillwinden.

Description:
Seilverbund

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Seilverbund, der insbesondere als Windenseil oder Seil für Treibscheibenantriebe verwendbar ist.

Seile aus textilem Fasermaterial, die als Windenseile eingesetzt werden können, sind z.B. aus der EP 1 061 172 A bekannt. Der Vorteil solcher Seile (die insbesondere aus hochfesten Kunstfasern zusammengesetzt sind) gegenüber herkömmlichen Stahlseilen besteht insbesondere in ihrem geringeren Gewicht.

Die Problematik der Verwendung von insbesondere Seilen aus textilem Fasermaterial, die über Seilscheiben laufen müssen (als lediglich ein Beispiel für Winden betreffende

Veröffentlichungen sei die WO 2011/121272 AI genannt), besteht darin, dass die Seile möglichst drehmomentenfrei sein sollten.

Diese Problematik wird in der EP 1 061 172 A unter Verwendung von gedrehten Seilen dadurch gelöst, dass zwei getrennte Seile mit jeweils unterschiedlicher Drehrichtung (S bzw. Z) nebeneinander angeordnet werden und mittels eines gemeinsamem Seilmantels fixiert werden, der als Drehmomentenstütze fungiert.

Bereits in der DE 2 114 278 A1 wurde eine ähnliche Lösung unter Verwendung von

Stahlseilen vorgeschlagen.

Der Nachteil der in der EP 1 061 172 A vorgeschlagenen Lösung besteht darin, dass der Fall auftreten kann, dass eines der voneinander getrennten Seile mehr Last trägt als das andere. Damit ist die Gefahr der Überlastung bzw. des Versagens des Seiles verbunden.

Ein weiteres Problem besteht darin, wie ein solches„Doppelseil" angebunden werden kann. Häufig werden für die Anbindung solcher Seile Klemmen verwendet. Dies ist aber für textile Seile, insbesondere bei Einsatz von querdrucksensiblen hochfesten Fasermaterialien, welche im Vergleich zu Stahldrähten eine geringere Querdruckfestigkeit aufweisen, ungünstig.

Die vorliegende Erfindung stellt sich zur Aufgabe, ein insbesondere als Seil für

Windenanwendungen oder Treibscheibenantriebe geeignetes Produkt aus textilem

Fasermaterial zur Verfügung zu stellen, welches die zuvor geschilderten Probleme vermeidet. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Seilverbund aus zumindest einem unter Bildung von zwei im wesentlichen parallel nebeneinander verlaufenden Seilabschnitten zurückgeschlagenen Seil aus textilem Fasermaterial gelöst, wobei zwischen den beiden Seilabschnitten ein Lastausgleich ermöglicht ist und wobei die Seilabschnitte von einer gemeinsamen Hülle umgeben werden.

Kurze Beschreibung der Figuren

Figur 1 zeigt eine schematische Draufsicht auf eine Ausführungsform des

erfindungsgemäßen Seil Verbundes.

Figur 2 zeigt einen schematischen Querschnitt einer Ausführungsform des

erfindungsgemäßen Seilverbundes

Figuren 3 bis 6 zeigen verschiedene Ausführungsformen eines Seilverbundes, der durch Zurückschlagen von zwei Seilen erhalten wird.

Figuren 7 und 8 zeigen Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Seilverbundes mit mehreren abgetrennten Teilen der Hülle.

Gemäß der vorliegenden Erfindung werden nicht zwei getrennte Seile mittels einer als Drehmomentenstütze wirkenden Hülle miteinander verbunden, sondern vielmehr wird ein einzelnes Seil (z.B. in der Mitte) um 180° zurückgeschlagen, sodass die beiden entstehenden Seilabschnitte im wesentlichen parallel nebeneinanderliegen.

Erfindungsgemäß ist zwischen den entstandenen Seilabschnitten ein Lastausgleich möglich, z.B. indem sie gegeneinander verschiebbar sind.

Die Seilabschnitte werden von einer gemeinsamen Hülle umgeben, die der Stabilisierung der Seilabschnitte und damit des Seilverbundes dient. Die Hülle ist aber so ausgebildet, dass der Lastausgleich zwischen den beiden Seilen nicht behindert wird.

Durch das Zurückschlagen des Seiles entsteht eine Schlaufe, die in einfacher Weise als Endverbindung eingesetzt werden kann.

Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungs gemäßen Seilverbundes ist dadurch gekennzeichnet, dass der Seilverbund zwei oder mehr zurückgeschlagene Seile enthält. Es werden also zwei oder mehrere Seile erfindungsgemäß zurückgeschlagen und die entstehenden Seilabschnitte mit einer gemeinsamen Hülle ummantelt.

Diese Ausführungsform ist vorteilhaft, da mehrere dünne Stränge über den Formschluss eine bessere Haftung der Seilverbundes auf der Scheibe ergeben. Zudem wird die Materialmenge (und damit die Bruchkraft des gesamten Seilverbundes) auf mehrere Seile verteilt, sodass der Seil-Durchmesser geringer wird, d.h. dass der Seilverbund eine zunehmend„flache" Form annimmt.

Insbesondere bei Verwendung von gedrehten Seilen ist eine Ausführungsform, die aus zumindest zwei zurückgeschlagenen Seilen besteht, vorteilhaft, da ein einzelnes

zurückgeschlagenes Seil je nach seiner genauen Konstruktion ein Drehmoment induzieren könnte. Verwendet man ein zweites gedrehtes Seil mit entgegengesetzter Drehrichtung, kann dieses Problem vermieden werden.

In Summe muss die Kombination an eingesetzten Seilen so gestaltet sein, dass es beim entstehenden Seilverbund im Betrieb zu keiner Verdrehung kommt, d.h. dass er im

Wesentlichen drehmomentenneutral ist.

Bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform aus zwei oder mehr zurückgeschlagenen Seilen ist es nicht notwendig, dass die beiden beim Zurückschlagen entstehenden

Seilabschnitte eines Seiles unmittelbar nebeneinander zu liegen kommen. Es kann auch eine Anordnung, in welcher die entstehenden Seilabschnitte der verschiedenen Seile miteinander durchmischt verlaufen, vorgesehen werden, soferne in Summe sämtliche Seilabschnitte im wesentlichen parallel verlaufen.

In einer bevorzugten Ausführungsform liegen alle entstehenden Seilabschnitte in einer Ebene, sodass der Seil verbünd eine bandartige Form annimmt.

Es sind aber auch Anordnungen möglich, bei denen einzelne Seilabschnitte z.B. schräg versetzt zu anderen Seilabschnitten verlaufen.

Wichtig ist dabei für alle Anwendungen, dass der erfindungsgemäße Seilverbund z.B.

anhand der sich durch die Anordnung der Seilabschnitte ergebenden äußeren Form, aber ggf. auch durch eine sich bei Verwendung unterschiedlich schwerer Seile ergebende

entsprechende Gewichtsverteilung, so aufgebaut ist, dass er im Einsatz (z.B. auf Umlenkscheiben, Ablenkscheiben, Treibscheiben, Capstans, Spillwinden, Speichertrommeln und dgl.) nicht um sich selbst verdrehbar ist.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung verläuft zumindest einer der Seilabschnitte in einem abgetrennten Teil der Hülle. Diese Abtrennung kann z.B. durch eine zwischen zwei Seilabschnitten verlaufende Naht erzeugt werden.

Wichtig ist dabei erneut, dass der Lastausgleich zwischen den Seilabschnitten nicht behindert wird. Es können mehrere abgetrennte Teile vorgesehen werden, was weiter unten noch näher erläutert wird.

Im erfindungsgemäßen Seilverbund kann bevorzugt zumindest ein zusätzlicher Strang, z.B. ein leitfähiger Draht oder ein Lichtwellenleiter mit geführt werden.

Die im erfindungsgemäßen Seilverbund einsetzbaren Seile können geflochten oder gedreht/geschlagen sein. Wie oben erwähnt, ist bei Verwendung von gedrehten Seilen der Einsatz von jeweils mindestens zwei Seilen mit unterschiedlicher Drehrichtung bevorzugt.

Im Falle von mehreren eingesetzten Seilen können die Seile gleiche oder verschiedene Durchmesser aufweisen. Die Seile können aus gleichen oder verschiedene Materialien bestehen. Die Seile können von gleicher oder verschiedener Konstruktionsart sein. In diesem Fall wäre denkbar, dass zunächst eines der Seile die Last übernimmt und das zweite Seil bzw. die weiteren Seile aufgrund anderer Eigenschaften (zunächst) nicht lasttragend wirkt bzw. wirken, sondern als Redundanz vorhanden ist bzw. sind.

In jedem Fall muss aber der entstehende Seilverbund drehmomentenneutral sein und muss es innerhalb eines zurückgeschlagenen Seil zu einem Lastausgleich kommen, sodass beide Seilabschnitte gleich tragen.

Als Material für die einzusetzenden Seile können hochfeste textile Fasermaterialien sowie daraus gebildete Einheiten wie Zwirne, Litzen etc. eingesetzt werden, die dem Fachmann an sich bekannt sind.

Die zur Ummantelung der Seilabschnitte dienende Hülle kann im wesentlichen aus einem beliebigen Material bestehen, sofern sie den Lastausgleich zwischen den Seilabschnitten nicht behindert. So kann die Hülle aus einer extrudierten Kunststoffhülle gebildet sein, oder wiederum aus geflochtenem, gewebtem oder gestricktem Fasermaterial. Die Hülle kann alle Seilabschnitte wie in Art eines einzigen Tunnels gemeinsam umgeben oder kann in zwei oder mehrere abgetrennte Teile, also„Unter-Tunnel" unterteilt sein, in denen die Seilabschnitte einzeln oder ggf. auch teilweise einzeln und teilweise paarweise oder in noch höherer Anzahl geführt werden.

Die Unter- Tunnel können durch Vernähung geschaffen werden. Ebenso ist eine Herstellung einer aus mehreren Unter-Tunneln bestehenden Hülle im Rahmen eines Flechtprozesses möglich, bei dem zwei (oder mehrere) Flechtmaschinen nebeneinander parallel laufen und die Klöppel zwischen den Flechtmaschinen ausgetauscht werden, sodass nicht zwei unabhängige geflochtene Hüllen entstehen, sondern Verbindungen zwischen ihnen bestehen.

Der erfindungsgemäße Seilverbund eignet sich insbesondere als Windenseil oder als Seil für Treibscheibenantriebe, z.B. als Aufzugsseil, bei Koepe-Förderungen und in Spillwinden.

In der Folge wird die vorliegende Erfindung anhand der Figuren näher erläutert.

Figuren 1 (Draufsicht) und 2 (Querschnitt) zeigen schematisch eine bevorzugte

Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Seilverbundes 1, der durch Zurückschlagen eines hier nicht näher spezifizierten Seils 2 aus textilem Fasermaterial erhalten wird. Beim Zurückschlagen des Seiles 2 entstehen zwei Seilabschnitte 2' und 2". Diese werden erfindungsgemäß durch eine gemeinsame, bevorzugt durchgängige Hülle 4, z.B. aus textilem Material, umgeben, welche die Seilabschnitte 2' und 2' ' stabilisiert, den Lastausgleich zwischen den beiden Seilabschnitten aber nicht behindert, sodass diese insbesondere gegeneinander verschiebbar sind.

Durch das Zurückschlagen des Seiles 2 ergibt sich eine Schlaufe, die sich in einfacher Weise als Endverbindung eignet.

Die Hülle 4 wird in der in Figuren 1 und 2 gezeigten bevorzugten Ausführungsform durch eine Naht 5 in zwei Teile getrennt, sodass die beiden Seilabschnitte 2' und 2" jeweils in einem abgetrennten Teil der Hülle 4 verlaufen, ohne dass jedoch dabei die gegenseitige Verschiebbarkeit und damit der Lastausgleich zwischen den Seilabschnitten unterbunden wird.

In den Figuren 3 bis 6 sind Querschnitte verschiedener Ausführungsformen eines durch Zurückschlagen zweier Seile unter Erhalt von damit in Summe vier Seilabschnitten 2', 2", 3' und 3" aufgebauten Seilverbundes dargestellt. Wie aus den Figuren 3 bis 5 ersichtlich, können die dabei aus den beiden Seilen erhaltenen Seilabschnitte 2', 2" sowie 3', 3"in verschiedener Anordnung vorliegen.

So können (Figur 3) die durch das Zurückschlagen des einen Seiles erhaltenen Seilabschnitte jeweils unmittelbar nebeneinanderliegen, oder aber auch (Figuren 4 und 5) vermischt mit den aus dem anderen Seil erhaltenen Seilabschnitten vorliegen.

In den Ausführungsformen der Figuren 3 bis 5 liegen die erhaltenen Seilabschnitte 2', 2", 3' und 3" jeweils in einer Ebene und werden in dieser Form durch die jeweils gemeinsame Hülle 4 stabilisiert. Daraus ergibt sich eine flache, bandartige Ausgestaltung des

entstehenden Seil Verbundes.

Wie in Figur 6 dargestellt, sind aber auch andere Anordnungen der erhaltenen Seilabschnitte, wie z.B. schräg gegeneinander versetzt, möglich. Auch in der Ausführungsform der Figur 6 kann die Anordnung der erhaltenen vier Seilabschnitte zueinander (also unmittelbar neben dem aus dem gleichen Seil erhaltenen zweiten Seilabschnitt oder vermischt mit

Seilabschnitten aus dem anderen Seil) beliebig gestaltet werden, weswegen die erhaltenen Seilabschnitte in Figur 6 nicht näher bezeichnet sind.

Auch in den Ausführungsformen des erfindungs gemäßen Seil Verbundes, die aus zwei oder mehreren Seilen erhalten werden, können abgetrennte Teile der Hülle vorgesehen werden, wie in den Figuren 7 und 8 dargestellt.

In der Ausführungsform gemäß Figur 7 werden durch drei Nähte 5', 5" und 5' " insgesamt vier abgetrennte Teile der Hülle 4 erhalten, in welchen jeweils ein Seilabschnitt (hier nicht näher bezeichnet) verläuft.

Gemäß Figur 8 werden durch zwei Nähte 5' und 5" drei abgetrennte Teile der Hülle 4 erhalten, wobei in den jeweils äußern Teilen jeweils ein Seilabschnitt verläuft und im zentralen Teil zwei Seilabschnitte angeordnet sind.

Selbstverständlich sind hier, für den Fachmann leicht erkennbar, verschiedenste weitere Möglichkeiten von Abtrennungen und Anordnungen der Seilabschnitte möglich.

Für alle gezeigten Ausführungsformen gilt, dass zwischen den erhaltenen Seilabschnitten eines Seiles, insbesondere indem sie gegeneinander verschiebbar sind, ein Lastausgleich möglich ist. Dies schließt natürlich nicht aus, dass der Seilverbund gegebenenfalls zusätzliche Stränge oder auch zusätzliche durch Zurückschlagen eines Seiles ohne Möglichkeit eines Lastausgleiches erhaltene Seilabschnitte aufweist.