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Title:
ROTOR BLADE OF A WIND TURBINE ROTOR, WIND TURBINE AND METHOD FOR IMPROVING THE EFFICIENCY OF A WIND TURBINE ROTOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/030205
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a rotor blade having: a rotor blade trailing edge extending between a rotor blade root and a rotor blade tip, over a rotor blade length; and an adapting profile depth between the rotor blade trailing edge and a rotor blade leading edge. In order to increase efficiency, at least one profile element with a continuous profiled section can be attached to or in the region of the rotor blade trailing edge in order to change the profile depth of the rotor blade, the extension of the profile depth beyond the rotor blade trailing edge being determined depending on a standardized, load-dependent dimensioning of the profile depth of the rotor blade and a load-level adapting to an installation site of the wind turbine.

Inventors:
RUBNER FLORIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/071340
Publication Date:
February 14, 2019
Filing Date:
August 07, 2018
Export Citation:
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Assignee:
WOBBEN PROPERTIES GMBH (DE)
International Classes:
F03D1/06
Foreign References:
US20170204832A12017-07-20
EP3176425A12017-06-07
DE102013204637A12014-09-18
US20120141269A12012-06-07
US20080107540A12008-05-08
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
EISENFÜHR SPEISER PATENTANWÄLTE RECHTSANWÄLTE PARTGMBB et al. (DE)
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Claims:
A n s p r ü c h e

1. Rotorblatt (1 ) eines Rotors einer Windenergieanlage, mit einer sich zwischen Rotorblattwurzel (4) und Rotorblattspitze (5) über eine Rotorblattlänge (L) erstreckenden Rotorblatthinterkante (3) sowie einer sich zwischen Rotorblattvorderkante (2) und Rotorblatthinterkante (3) einstellenden Profiltiefe (T), dadurch gekennzeichnet, dass das Rotorblatt (1 ) zumindest ein einen durchgängigen Profilabschnitt (7) aufweisendes Profilelement (6) aufweist, das an oder im Bereich der Rotorblatthinterkante (3) zur Veränderung der Profiltiefe (T) des Rotorblatts (1 ) anbringbar ist, dessen Erstreckung (ΔΤ) über die Rotorblatthinterkante (3) hinaus sich in Abhängigkeit von einer normierten lastabhängigen Dimensionierung der Profiltiefe (T) des Rotorblattes (1 ) und einem sich an einem Aufstellungsort der Windenergieanlage einstellenden Lastniveau bestimmt.

2. Rotorblatt (1 ) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass sich das zumindest eine Profilelement (6) zumindest abschnittsweise über die Rotorblattlänge (L) erstreckt.

3. Rotorblatt (1 ) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Profilelement (6) in Verlängerung der Rotorblatthinterkante (3) einen sich verjüngenden Verlauf aufweist.

4. Rotorblatt (1 ) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Profilelement (6) in Verlängerung der Rotorblatthinterkante (3) einen konstanten Verlauf aufweist.

5. Rotorblatt (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das sich zumindest abschnittsweise über die Rotorblattlänge (L) erstreckende Profilelement (6) einen zur Längsachse des Rotorblattes (1 ) abschnittsweise gewundenen Verlauf aufweist.

6. Rotorblatt (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das sich die Erstreckung (ΔΤ) des zumindest abschnittsweise über die Rotorblattlänge (L) erstreckenden Profilelements (6) in Abhängigkeit von der Profiltiefe (T) des Rotorblatts (1 ) ändert.

7. Rotorblatt (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Profilelement (6) mehrteilig ausgebildet ist und einen sich in Verlängerung der Rotorblatthinterkante (3) an den Profilabschnitt (7) anschließenden Abschnitt (8) mit einem unterbrochenen Verlauf aufweist.

8. Rotorblatt (1 ) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Abschnitt (8) einen gezackten Verlauf aufweist.

9. Rotorblatt (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Profilelement (6) einteilig ausgebildet ist und einen gezackten Verlauf aufweist.

10. Windenergieanlage (100) mit wenigstens einem Rotorblatt (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, vorzugsweise mit drei Rotorblättern (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 9.

1 1. Verfahren zur Verbesserung des Wirkungsgrades eines Rotors einer Windenergieanlage, mit wenigstens einem Rotorblatt (1 ), einer sich zwischen Rotorblattwurzel (4) und Rotorblattspitze (5) über eine Rotortblattlänge (L) erstreckenden Rotorblatthinterkante (3) sowie einer sich zwischen Rotorblattvorderkante (2) und Rotorblatthinterkante (3) einstellenden Profiltiefe (T), dadurch gekennzeichnet, dass an oder im Bereich der Rotorblatthinterkante (3) zur Veränderung der Profiltiefe (T) des Rotorblatts (1 ) zumindest ein einen durchgängigen Profilabschnitt (7) aufweisendes Profilelement (6) angebracht wird, dessen Erstreckung (ΔΤ) über die Rotorblatthinterkante (3) hinaus in Abhängigkeit von einer normierten lastabhängigen Dimensionierung der Profiltiefe (T) des Rotorblattes (1 ) und einem sich an einem Aufstellungsort der Windenergieanlage einstellenden Lastniveau bestimmt wird.

12. Verfahren nach Anspruch 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das mit zunehmender Unterschreitung der lastabhängigen Dimensionierung durch das sich einstellende Lastniveau eine größere Erstreckung (ΔΤ) des zumindest einen Profilelements (6) gewählt wird.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 1 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Profilelement (6) nachgerüstet wird.

Description:
Rotorblatt eines Rotors einer Windenergieanlage, Windenergieanlage und Verfahren zur Verbesserung des Wirkungsgrades eines Rotors einer Windenergieanlage

Die Erfindung betrifft ein Rotorblatt eines Rotors einer Windenergieanlage sowie eine Windenergieanlage. Zudem betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Verbesserung des Wirkungsgrades eines Rotors einer Windenergieanlage.

Windenergieanlagen sind allgemein bekannt und beispielsweise wie in Fig. 1 ausgestaltet. Die Auslegung von Windenergieanlagen respektive ihrer Bauteile erfolgt anhand standardisierter Richtlinien (z.B. IEC 61400), welche die wesentlichen Auslegungsanforderungen zur Sicherstellung der technischen Integrität von Windenergieanlagen zum Gegenstand hat. Der Zweck dieser Norm besteht darin, für ein angemessenes Schutzniveau gegen Schäden aus Risiken während der geplanten Lebensdauer der Windenergieanlage zu sorgen. Hierbei fließen Normparameter in die von einer normierten Last abhängige, jedoch nicht standortspezifische, Dimensionierung der Windenergieanlage ein. Bei den Normparametern handelt es sich unter anderem um Scherung, das Auftreten von Turbulenzen, klimatische Bedingungen, Luftdichte, Referenzgeschwindigkeiten für Windklassen und Windzonen. Aufgrund ihrer von der normierten Last abhängigen Dimensionierung weisen die Rotorblätter ein definiertes Profil mit fixen Parametern, wie z.B. der Profiltiefe mit dazugehörigen Profilpolaren, auf. Dieses festgelegte Profil bildet die Grundlage für die Lastrechnung und die Berechnung der Jahresenergieerzeugung (AEP). Für die Emissionen und die Effizienz der Windenergieanlage ist das Design des beziehungsweise der Rotorblätter ein wichtiger Aspekt. Die Rotorblätter einer Windenergieanlage weisen üblicherweise eine Saug- und eine Druckseite auf. Die Saug- und die Druck- seite laufen an der Rotorblatthinterkante des Rotorblatts zusammen. Durch den Druckunterschied zwischen Saug- und Druckseite können Wirbel erzeugt werden, die an der Hinterkante des Rotorblattes für eine Geräuschemission und Leistungsminderung sorgen können. Die Auslegung einer Windenergieanlage beziehungsweise die daraus resultierende Ausgestaltung der Rotorblätter orientiert sich überwiegend an einem normierten Standort beziehungsweise einer normierten Last, wobei auch standortspezifische Nachweise/Lasten einfließen können. Hierdurch sind die Rotorblätter in ihrer späteren geometrischen Ausgestaltung festgelegt. Insbesondere weisen die Rotorblätter eine fixe Geomet- rie auf, welche einer nachträglichen Anpassung bezüglich Verwindung oder Profiltiefe im Herstellprozess nicht mehr zugänglich ist.

Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, wenigstens eines der oben genannten Probleme zu adressieren, insbesondere soll eine Lösung vorgeschlagen werden, die die Wirksamkeit eines Rotorblattes einer Windenergieanlage weiter steigert.

Zur Lösung der Aufgabe wird ein Rotorblatt eines Rotors einer Windenergieanlage vorgeschlagen. Das Rotorblatt weist eine sich zwischen Rotorblattwurzel und Rotorblatt über eine Rotorblattlänge erstreckende Rotorblatthinterkante sowie eine sich zwischen Rotor- blatthinterkante und Rotorblattvorderkante einstellende Profiltiefe auf. Zur Effizienzsteigerung weist das Rotorblatt zumindest ein einen durchgängigen Profilabschnitt aufweisendes Profilelement auf, das an oder im Bereich der Rotorblatthinterkante zur Veränderung der Profiltiefe des Rotorblatts anbringbar ist, dessen Erstreckung über die Rotorblatthinterkante hinaus sich in Abhängigkeit von einer normierten lastabhängigen Dimensionie- rung der Profiltiefe des Rotorblattes und einem sich an einem Aufstellungsort der Windenergieanlage einstellenden Lastniveau bestimmt.

Die Veränderung der Profiltiefe erfolgt durch die Anbringung des zumindest einen Profilelementes, dessen Erstreckung auf Grundlage des Vorliegens einer Differenz zwischen der normierten Last, die der Dimensionierung des Rotorblattes bei dessen Fertigung zu Grunde lag, und einem standortspezifischen, beispielsweise gemessenen und/oder simulierten Lastniveau bestimmt wird. Unterschreitet die gemessene Standortlast, bei- spielsweise wegen einer geringeren Luftdichte, die der Dimensionierung des Rotorblattes zugrunde liegende normierte Last, liegt eine Überdimensionierung vor. Diese Überdimensionierung stellt eine Lastreserve dar, welche durch die nachträgliche Veränderung der Profiltiefe des Rotorblattes zumindest teilweise nutzbar gemacht wird. Auf Grundlage dieser Überdimensionierung lässt sich die für diesen Standort spezifische zulässige Profiltiefe des Rotorblattes bestimmen, um diese nachträglich anzupassen. Die Anbringung des zumindest einen Profilelements verändert die Profiltiefe des Rotorblattes entsprechend der Erstreckung des Profilelementes. Der durchgängige Profilabschnitt des Profilelementes kann eine konstante oder eine variierende Ausdehnung in Profiltiefen- richtung aufweisen. Durch das zumindest eine Profilelement lässt sich an dem bestehenden Rotorblatt eine größere Windangriffsfläche schaffen, was mit einer Leistungssteigerung durch eine gezielte Ausnutzung der vorhandenen Lastreserve einhergeht.

Zur Vergrößerung der Windangriffsfläche respektive der Erhöhung der Profiltiefe durch das zumindest eine Profilelement sind verschiedene Ausgestaltungen desselben denkbar. Die jeweilige Erstreckung des zumindest einen Profilelements wird in Abhängigkeit von der jeweiligen standortabhängigen Lastreserve der Windenergieanlage bestimmt.

Bevorzugt kann sich das zumindest eine Profilelement zumindest abschnittsweise über die Rotorblattlänge erstrecken. Ein einzelnes, sich durchgehend über die gesamte Rotorblattlänge erstreckendes Profilelement hat den Vorteil, dass weniger Übergänge zwischen diesem und dem Rotorblatt vorhanden sind, an welchen es zu ungewollten Verwir- belungen kommen kann. Andererseits ist das Vorsehen zweier oder mehrerer Profilelemente vorteilhaft, da diese fertigungstechnisch einfacher zu realisieren sind. Zudem ist die Montage an den Rotorblättern einfacher darstellbar. Vorzugsweise ist das zumindest eine Profilelement normal zum Verlauf der Rotorblatthinterkante angeordnet.

In einer bevorzugten Ausführungsform weist das zumindest eine Profilelement in Verlängerung der Rotorblatthinterkante einen sich verjüngenden Verlauf auf. Der verjüngende Verlauf folgt dabei im Wesentlichen dem Querschnittsverlauf des Rotorblattes, das heißt bildet eine beispielsweise spitz zulaufende Fortführung eines Profilschnittes des Rotorblattprofils über die Rotorblatthinterkante hinaus.

In einer bevorzugten Ausführungsform weist das zumindest eine Profilelement in Verlän- gerung der Rotorblatthinterkante einen konstanten Verlauf auf. Hierzu kann das zumindest eine Profilelement als eine Platte mit konstanter Dicke ausgeführt sein. Auch Kombinationen aus verjüngendem Verlauf und konstantem Verlauf und/oder auch sich aufweitendem Verlauf sind in anderen Ausführungsformen vorteilhaft umsetzbar. Alternativ oder zusätzlich, beispielsweise abschnittsweise, zu einer konstanten Dicke kann das Profilelement in Verlängerung der Rotorblatthinterkante eine abnehmende Dicke, also einen sich verjüngenden Verlauf, aufweisen.

Die Rotorblatthinterkante kann spitz oder stumpf ausgebildet sein, das heißt das Rotorblatt kann ein Fiatback Profil aufweisen. Das zumindest eine Profilelement kann direkt an die Hinterkante, insbesondere im Falle einer stumpfen Hinterkante, oder im Bereich der Hinterkante, insbesondere an der Druck- und/oder der Saugseite angeordnet werden.

Vorzugsweise kann das sich zumindest abschnittsweise über die Rotorblattlänge erstreckende Profilelement einen zur Längsachse des Rotorblattes abschnittsweise gewundenen Verlauf aufweisen. Das zumindest eine Profilelement folgt der Verwindung des Rotorblattes. Die spezifischen aerodynamischen Eigenschaften des ursprünglichen Rotorblattes bleiben somit trotz der Veränderung der Profiltiefe zumindest im Wesentlichen erhalten.

Bevorzugt kann sich die Erstreckung des zumindest abschnittsweise über die Rotorblattlänge erstreckenden Profilelements in Abhängigkeit von der Profiltiefe des Rotorblatts ändern. Die Breite des Profilelements kann sich mit dem Verlauf der Profiltiefe des Rotorblatts ändern, um die aerodynamische Charakteristik des Rotorblatts zu erhalten. Alternativ oder zusätzlich zu einer Abhängigkeit von der Profiltiefe des Rotorblattes kann die Erstreckung von einer Position in Radiusrichtung des Rotors abhängen. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Profilelement mehrteilig ausgebildet und weist einen sich in Verlängerung der Rotorblatthinterkante an den Profilabschnitt anschließenden Abschnitt mit einem unterbrochenen Verlauf auf. Besonders bevorzugt ist das Profilelement zweiteilig ausgeführt. Der Profilabschnitt ist, wie hierzu bereits ausgeführt wurde, vorzugsweise als eine Platte ausgeführt. Der sich daran an- schließende Abschnitt kann einteilig oder mehrteilig ausgebildet sein. Der unterbrochene Verlauf des Abschnitts ist bevorzugt zackenförmig ausgeführt. Die zackenförmige Ausgestaltung trägt zu einer Verbesserung des Strömungsverhaltens an der Rotorblatthinterkante bei. Durch den zackenförmig unterbrochenen Verlauf des Abschnitts lassen sich an der Rotorblatthinterkante auftretende Wirbel reduzieren. Des Weiteren kann ein solcher Abschnitt zu einer Reduzierung der Geräuschemission beitragen. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das zumindest eine Profilelement einteilig ausgebildet und weist einen gezackten Verlauf, vorzugsweise an der von der Rotorblatthinterkante abgewandten Seite, auf. Zur Erreichung einer Profiltiefenzunahme wird eine Tiefe in Profiltiefenrichtung und/oder eine Breite in Rotorblattlängsrichtung der Zacken in Abhängigkeit von einer bestehenden Lastreserve entsprechend variiert, um die Profiltiefe des Rotorblatts an die für diesen Standort spezifische zulässige Profiltiefe anzupassen. Damit einhergehend wird die Windangriffsfläche des Rotorblatts vergrößert. Der gezackte Verlauf schließt sich an den Profilabschnitt des zumindest einen Profilelementes an bzw. bildet einen Teil des Profilabschnittes, d.h. das Profilelement weist einteilig sich an den Profilabschnitt anschließende Zacken auf.

Auch der zackenförmig unterbrochene Verlauf im Falle der mehrteiligen Ausgestaltung und der gezackte Verlauf im Falle der einteiligen Ausgestaltung erstreckt sich über die Rotorblatthinterkante hinaus, wobei vorzugsweise eine Ausprägung, d.h. insbesondere Länge, Breite und/oder Form der Zacken in Abhängigkeit von einer normierten lastabhängigen Dimensionierung der Profiltiefe des Rotorblattes und einem sich an einem Aufstellungsort der Windenergieanlage einstellenden Lastniveau bestimmt und optimiert wird. Weiterhin wird eine Windenergieanlage mit wenigstens einem erfindungsgemäßen Rotorblatt, vorzugsweise mit drei erfindungsgemäßen Rotorblättern vorgeschlagen.

Ferner wird ein Verfahren zur Verbesserung des Wirkungsgrades eines Rotors einer Windenergieanlage vorgeschlagen. Der Rotor umfasst wenigstens ein Rotorblatt mit einer sich zwischen Rotorblattwurzel und Rotorblatt über eine Rotortblattlänge erstreckenden Rotorblatthinterkante sowie einer sich zwischen Rotorblatthinterkante und Rotorblattvorderkante einstellenden Profiltiefe. Hierzu wird zur Veränderung der Profiltiefe des Rotorblatts an oder im Bereich der Rotorblatthinterkante zumindest ein mit einem durchgängigen Profilabschnitt versehenes Profilelement angebracht, dessen Erstreckung über die Rotorblatthinterkante hinaus in Abhängigkeit von einer normierten lastabhängigen Dimensionierung der Profiltiefe des Rotorblattes und einem sich an einem Aufstellungsort der Windenergieanlage einstellenden Lastniveau bestimmt wird. Während des laufenden Betriebs der Windenergieanlage werden Informationen über die auftretenden Bedingungen erfasst und ausgewertet, um auf das tatsächliche Lastniveau rückschließen zu können. Eine sich zwischen der aufgrund der normierten lastabhängigen Dimensionierung angenommenen Auslegungslast und der am Aufstellungsstandort tatsächlich be- stimmten Auslastung der Windenergieanlage einstellende Lastreserve wird durch die Anbringung des zumindest einen Profilelementes nutzbar.

Es ergeben sich somit die Zusammenhänge, Erläuterungen und Vorteile gemäß wenigs- tens einer Ausführungsform des beschriebenen Rotorblattes.

Insbesondere kann mit zunehmender Unterschreitung der normierten lastabhängigen Dimensionierung durch das sich einstellende standortspezifische Lastniveau eine größere Erstreckung des zumindest einen Profilelements gewählt werden.

Bevorzugt wird das zumindest eine Profilelement nachgerüstet. Durch das spezifische Nachrüsten der Rotorblätter mit dem zumindest einen Profilelement wird eine größere Windangriffsfläche erzeugt, so dass sich ein höherer Beitrag zur Jahresenergieerzeu- gung erzielen lässt.

Nachfolgend wird die Erfindung exemplarisch anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die begleitenden Figuren näher erläutert.

Fig. 1 zeigt eine Windenergieanlage schematisch in einer perspektivischen Ansicht.

Fig. 2 zeigt eine schematische Ansicht eines Rotorblatts mit einer Rotorblattvorderkante sowie einer Rotorblatthinterkante. Fig. 3a zeigt eine schematische Darstellung eines Teilabschnitts einer

Rotorblatthinterkante mit zumindest einem daran angeordneten Profilelement.

Fig. 3b bis 3e zeigen schematisch verschiedene Beispiele eines Querschnittes des in Fig. 3a gezeigten Profilelementes.

Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung eines Teilabschnitts einer Rotorblatthinterkante mit einem daran angeordneten, einen gezackten Verlauf aufweisenden Abschnitt vor der Veränderung einer Profiltiefe des Rotorblatts. Fig. 5 zeigt eine schematische Darstellung des Teilabschnitts der Rotorblatthinterkante gemäß Fig. 4 mit einem daran angeordneten

Profilelement.

Fig. 6 zeigt eine schematische Darstellung eines Teilabschnitts einer Rotorblatthinterkante mit einem als Profilelement ausgeführten, einen gezackten Verlauf aufweisenden Abschnitt.

Fig. 7 zeigt eine schematische Darstellung des Teilabschnitts der Rotorblatthinterkante gemäß Fig.6.

Es ist zu beachten, dass gleiche Bezugszeichen eventuell ähnliche, nicht identische Elemente auch unterschiedlicher Ausführungsformen bezeichnen können. Die Erläuterung der Erfindung anhand von Beispielen unter Bezugnahme auf die Figuren erfolgt im Wesentlichen schematisch und die Elemente, die in der jeweiligen Figur erläutert werden, können darin zur besseren Veranschaulichung überzeichnet und andere Elemente vereinfacht sein. So veranschaulicht beispielsweise Fig. 1 eine Windenergieanlage als solche schematisch, so dass die vorgesehene zackenförmige Hinterkante an dem Rotorblatt nicht eindeutig erkennbar ist.

Fig. 1 zeigt eine Windenergieanlage 100 mit einem Turm 102 und einer Gondel 104. An der Gondel 104 ist ein Rotor 106 mit drei Rotorblättern 108 und einem Spinner 1 10 angeordnet. Der Rotor 106 wird im Betrieb durch den Wind in eine Drehbewegung ver- setzt und treibt dadurch einen Generator in der Gondel 104 an.

Fig. 2 zeigt eine schematische Ansicht eines Rotorblattes 1 mit einer Rotorblattvorderkante 2 sowie einer Rotorblatthinterkante 3. Das Rotorblatt 1 erstreckt sich von einer Rotorblattwurzel 4 zu einer Rotorblattspitze 5. Die Länge zwischen der Rotorblattspitze 5 und der Rotorblattwurzel 4 wird als Rotorblattlänge L bezeichnet. Der Abstand zwischen Rotorblattvorderkante 2 und Rotorblatthinterkante 3 wird als Profiltiefe T bezeichnet. Die Rotorblattlänge L und die Profiltiefe T bestimmen maßgeblich die Windangriffsfläche des Rotorblattes 1. Fig. 3a zeigt eine schematische Darstellung eines Teilabschnitts einer Rotorblatthinterkante 3 mit zumindest einem daran angeordneten Profilelement 6. Das Profilelement 6 weist einen plattenförmigen Profilabschnitt 7 auf. Der Profilabschnitt 7 weist in Verlängerung der Rotorblatthinterkante 3 einen sich verjüngenden Querschnittsverlauf auf, wie er beispielsweise in den Fig. 3c bis 3e gezeigt ist. Fig. 3c zeigt einen sich gleichmäßig von der Druckseite und der Saugseite verjüngenden Querschnittsverlauf, wohingegen Fig. 3d und 3e Querschnittsverläufe zeigen, die eine Verjüngung nur von einer der Seiten des Profilelementes 6 aus, d.h. von der druckseitigen oder der saugseitigen Fläche aus, zeigen. Der Profilabschnitt 7 kann alternativ oder abschnittsweise auch zusätzlich in Verlängerung der Rotorblatthinterkante 3 einen konstanten Querschnittsverlauf aufweisen. Hierzu kann der Profilabschnitt 7 einen im Wesentlichen quaderförmigen Querschnitt aufweisen, wie in Fig. 3b schematisch gezeigt ist. Auch andere Querschnittsverläufe, beispielsweise konkave, konvexe und ähnliche, sowie Kombinationen zwischen den gezeigten Verläufen sind vorstellbar.

Das Profilelement 6 ist an den Verlauf der Rotorblatthinterkante 3 in Längsrichtung des Rotorblatts 1 angepasst, so dass es einem gekrümmten wie auch in sich gewundenen Verlauf der Rotorblatthinterkante 3 folgt. Das Profilelement 6 bildet eine abschnittsweise Verlängerung der Rotorblatthinterkante 3.

Mit ΔΤ ist eine Erstreckung des Profilabschnitts 7 über die Rotorblatthinterkante 3 hinaus bezeichnet, welche zu einer Zunahme der Profiltiefe T bei der nachträglichen Anordnung des Profilelements 6 an der Rotorblatthinterkante 3 führt. Dabei kann sich die Erstreckung ΔΤ des zumindest abschnittsweise über die Rotorblattlänge L erstreckenden Profilabschnitts 6 beispielsweise in Abhängigkeit von der Profiltiefe T des Rotorblatts 1 ändern. Das Profilelement 6 ist in der dargestellten Ausführungsform einteilig ausgeführt und erstreckt sich zumindest abschnittsweise über die Rotorblattlänge L. Denkbar ist auch eine segmentierte Anordnung von mehreren Profilelementen 6. Hierzu sind mehrere Profilelemente 6 nebeneinander an der Rotorblatthinterkante 3 angeordnet. Vorzugsweise sind in diesem Fall die Übergänge zwischen den mehreren Profilelementen 6 geschäf- tet ausgeführt, wobei auch andere Ausgestaltungen der Übergänge möglich sind. In Fig. 4 ist eine schematische Darstellung eines Teilabschnitts einer Rotorblatthinterkante 3 mit einem daran angeordneten, einen gezackten Verlauf aufweisenden Abschnitt 8 vor der Veränderung der Profiltiefe T des Rotorblatts 1 gezeigt. Der Abschnitt 8 ist normal zur Rotorblatthinterkante 3 angeordnet, d.h. er bildet im Wesentlichen eine Fortführung der Profilsehne des Rotorblatts 1. Der mit Zacken 9 versehene Abschnitt 8 dient zur Verbesserung des Strömungsverhaltens an der Rotorblatthinterkante 3. Der Abstand zwischen einer Zackenspitze 12 als äußerstem Punkt der Zacken 9 und dem Beginn der Rotorblatthinterkante 3 ist mit dem Bezugszei- chen Z versehen. Ein jeweils zwischen zwei benachbarten Zacken 9 liegender tiefster Punkt ist als Zackengrund 1 1 bezeichnet. Der Abstand Z umfasst den Bereich zwischen der der Rotorblatthinterkante 3 zugewandten Seite des Abschnitts 8, das heißt dem Beginn des Abschnitts 8, und dem Zackengrund 1 1 , sowie dem Abstand zwischen dem Zackengrund 1 1 und der Zackenspitze 12. Der jeweilige Abstand zwischen dem Zackengrund 1 1 und der Zackenspitze 12 einer Zacke 9 wird als Zackenhöhe H bezeichnet. Die Zackenhöhe H und/oder ein Abstand zwischen zwei Zacken 9 und/oder eine Form der Zacken 9 selbst kann entlang des Verlaufs der Rotorblatthinterkante 3 variieren. In diesem Beispiel ist der Abschnitt 8 mit einem V-förmig verlaufenden, gezackten Verlauf gezeigt. Alternativ oder zusätzlich zu der illustrierten V-förmig verlaufenden Form sind auch vollständig oder teilweise abgerundete Verläufe bis hin zu sinusförmigen Verläufen vorstellbar.

In Fig. 5 ist eine schematische Darstellung des Teilabschnitts der Rotorblatthinterkante 3 gemäß Fig. 4 mit einem daran angeordneten Profilelement 6 gezeigt, an das sich der gezackte Abschnitt 8 anschließt. Das Profilelement 6 ist zwischen der Rotorblatthinterkante 3 und dem gezackten Abschnitt 8 angeordnet. Die Erstreckung ΔΤ bzw. Breite des Profilabschnitts 7 bestimmt die Veränderung der Profiltiefe T des Rotorblatts 1 . Der sich an den Profilabschnitt 7 anschließende gezackte Abschnitt 8 kann ebenfalls nachträglich an dem Profilelement 6 angeordnet werden. Bevorzugt ist eine Ausgestaltung, bei welcher der Abschnitt 8 Bestandteil des Profilelementes 6 ist.

In Fig. 6 ist eine schematische Darstellung eines Teilabschnitts einer Rotorblatthinterkante 3 mit als Profilelement ausgeführten, einen gezackten Verlauf aufweisenden Abschnitt 8 vor der Veränderung der Profiltiefe T des Rotorblatts 1 gezeigt.

In Fig. 7 ist eine schematische Darstellung des Teilabschnitts der Rotorblatthinterkante 3 gemäß Fig. 6 gezeigt. Bei dieser Ausführungsform bildet ein in seinen geometrischen Abmessungen veränderter, einen gezackten Verlauf aufweisender Abschnitt 8' selbst das Profilelement 6. Zur Veränderung der Profiltiefe T des Rotorblatts 1 ist vorgesehen, den Abstand Z um eine Erstreckung ΔΤ zu vergrößern. Hierzu ist in dem Bereich zwischen dem Beginn des Abschnitts 8' und dem Zackengrund 1 1 eine zusätzliche, als Profilabschnitt 7 fungierende, Beabstandung 10 vorgesehen. Eine Alternative hierzu sieht vor, die Zackenhöhe H und/oder Breite zu vergrößern, während der Abstand zwischen dem Zackengrund 1 1 und dem Beginn des Abschnitts 8' gleich bleibt. Zur Veränderung der Profiltiefe T wird der an der Rotorblatthinterkante 3 angeordnete Abschnitt 8 durch einen Abschnitt 8' ersetzt. Die Auslegung der Windenergieanlage 100 beziehungsweise die Dimensionierung und Ausgestaltung der Rotorblätter 1 orientiert sich an einem normierten Standort beziehungsweise einer normierten Last. Diese berücksichtigt auftretende Lastspitzen, um die Betriebssicherheit der Windenergieanlage zu gewährleisten. Hierdurch sind die Rotorblätter 1 in ihrer späteren geometrischen Ausgestaltung festgelegt. Daher weisen die Rotorblätter 1 eine fixe Geometrie auf, welche einer späteren Anpassung hinsichtlich ihrer Verwindung oder Profiltiefe T im Herstellprozess nicht mehr zugänglich ist. Für die Auslegung der Rotorblätter fließen Normparameter in die von einer normierten Last abhängigen, jedoch nicht standortspezifischen, Dimensionierung der Windenergieanlage ein. Bei den Normparametern handelt es sich unter anderem um Scherung, das Auftreten von Turbulenzen, klimatische Bedingungen, Luftdichte, Referenzgeschwindigkeiten für Windklassen und Windzonen. Auf Basis dieser Informationen werden die Rotorblätter 1 dimensioniert, um für ein angemessenes Schutzniveau gegen Schäden aus Risiken während der geplanten Lebensdauer der Windenergieanlage zu sorgen. Die tatsächlich auftretenden Betriebsbedingungen weichen oftmals von diesen der Auslegung zugrunde gelegten Normparameter ab. Es können sich somit Lastreserven ergeben, beispielsweise aufgrund einer geringeren Winddichte als bei der Auslegung der Rotor- blätter 1 zugrunde gelegt wurde. Diese Lastreserve, die aus einer Überdimensionierung resultiert, wird als Parameter für die Bestimmung der die für diesen Standort spezifischen zulässigen Profiltiefe T der Rotorblätter 1 verwendet. Wurde die für den Standort spezifische zulässige Profiltiefe T anhand der tatsächlich auftretenden Last bestimmt, lässt sich hieraus die mögliche zusätzliche Erstreckung ΔΤ des Profilelements 6 bestimmen. Somit wird die Windangriffsfläche, die sich aus der Rotorblattlänge sowie der Profiltiefe des Rotorblatts 1 und der Erstreckung ΔΤ des Profilelementes ergibt, standortspezifisch anpassen, um die Jahresenergieerzeugung der Windkraftanlage zu optimieren.

Es sollte beachtet werden, dass das Profilelement 6 natürlich auch weitere, vorteilhafte Anwendungen haben kann und somit nicht auf die Lastoptimierung beschränkt ist. Beispielsweise kann die Ausgestaltung mittels eines oder mehrerer Profilelemente 6 zur Optimierung der Induktionsfaktorverteilung Anwendung finden. Hierzu wird, vergleiche beispielsweise die Schrift„Strömungsbeeinflussung bei Rotorblättern von Windenergieanlagen mit Schwerpunkt auf Grenzschichtabsaugung", B. Souza Heinzelmann, http://dx.doi.org/10.14279/depositonce-2975, häufig ein axialer Induktionsfaktor a und ein radialer Induktionsfaktor a' betrachtet, welche durch die axiale bzw. radiale Verzögerung der Luftströmung in der Rotorebene den Wirkungsgrad des Rotors ausdrücken. Mit der Windgeschwindigkeit ui weit vor der Rotorebene und der Windgeschwindigkeit U2 in der Rotorebene wird der axiale Induktionsfaktor a, wie folgt definiert: a = \— l - u,

Der optimale Betriebspunkt wird durch einen Wert von 1/3 für a im idealen Fall charakterisiert. Wird die lokale Schnelllaufzahl A kai an einer lokalen Radiusposition eingeführt, kann der tangentiale Induktionsfaktor a'wie folgt definiert werden:

, a - (\ - a)

a =

2