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Patent Searching and Data


Title:
RUBBER MIXTURE AND PNEUMATIC VEHICLE TIRE HAVING IMPROVED AIR TIGHTNESS AND IMPROVED FATIGUE STRENGTH
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/034587
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a rubber mixture, in particular for pneumatic vehicle tires, seatbelts, belts and hoses, and a pneumatic vehicle tire, wherein at least two inner components of the pneumatic vehicle tire are made of such a rubber mixture which is identical with regard to quality and quantity. The rubber mixture has the following composition: 10 to 60 phr of at least one natural or synthetic polyisoprene, 20 to 60 phr of at least one polybutadiene rubber, 0 to 60 phr of at least one styrene butadiene rubber, 0 to 30 phr of at least one halobutyl rubber, 40 to 100 phr of at least one carbon black with an STSA surface as defined according to ASTM-D 6556 of from 10 to 100 m2/g and a DBP number defined according to ASTM-D 2414 of from 50 to 160 mL/100g, 5 to 80 phr of at least one delaminated talcum and/or kaolinite, and - other additives.

Inventors:
WILKE THOMAS (DE)
BINDER AXEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2009/061106
Publication Date:
April 01, 2010
Filing Date:
August 28, 2009
Export Citation:
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Assignee:
CONTINENTAL AG (DE)
WILKE THOMAS (DE)
BINDER AXEL (DE)
International Classes:
C08L9/00; B60C1/00; C08K3/04; C08K3/36
Domestic Patent References:
WO2002048257A22002-06-20
WO1999009036A11999-02-25
WO2002048256A22002-06-20
WO2006015010A22006-02-09
Foreign References:
US4598105A1986-07-01
EP2090613A12009-08-19
DE102005004031A12006-08-03
US5187239A1993-02-16
DE10058297A12002-07-18
DE10059287B42005-10-20
DE102005044999A12007-03-22
EP0178079A11986-04-16
DE102005004031A12006-08-03
DE102005057801A12006-08-03
US6348536B12002-02-19
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Claims:
Patentansprüche

1. Kautschukmischung, gekennzeichnet durch folgende Zusammensetzung:

10 bis 60 phr zumindest eines natürlichen oder synthetischen Polyisoprens und - 20 bis 60 phr zumindest eines Polybutadienkautschuks und

0 bis 60 phr zumindest eines Styrolbutadienkautschuks und 0 bis 30 phr zumindest eines Halobutylkautschuks und

40 bis 100 phr zumindest eines Rußes mit einer STSA-Oberfläche gemäß ASTM- D 6556 von 10 bislOO m2/g und einer DBP-Zahl gemäß ASTM-D 2414 von 50 bis 16O mLAOO g und

5 bis 80 phr zumindest eines delaminierten Talkes und / oder eines delaminierten Kaolinits und weitere Zusatzstoffe.

2. Kautschukmischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie

20 bis 40 phr zumindest eines natürlichen oder synthetischen Polyisoprens enthält.

3. Kautschukmischung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie

40 bis 60 phr zumindest eines Polybutadienkautschuks enthält.

4. Kautschukmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Polybutadienkautschuk einen eis- Anteil von mehr als 90 Gew.-% besitzt.

5. Kautschukmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sie 0 bis 40 phr zumindest eines Styrolbutadienkautschuks enthält.

6. Kautschukmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Styrolbutadienkautschuk ein lösungspolymerisierter Styrolbutadienkautschuk ist.

7. Kautschukmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Styrolbutadienkautschuk ein emulsionspolymerisierter Styrolbutadienkautschuk ist.

8. Kautschukmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie wenigstens 0,1 phr, insbesondere wenigstens 0,5 phr, zumindest eines Styrolbutadienkautschuks enthält.

9. Kautschukmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie wenigstens 0,1 phr, insbesondere wenigstens 0,5 phr, zumindest eines

Halobutylkautschuks enthält.

10. Kautschukmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie 50 bis 100 phr zumindest eines Rußes mit einer STSA-Oberfläche gemäß ASTM-D 6556 von 10 bislOO m2/g und einer DBP-Zahl gemäß ASTM-D 2414 von 50 bis 160 mL/100 g enthält.

11. Kautschukmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass sie 10 bis 80 phr zumindest eines de laminierten Talkes und / oder delaminierten eines Kaolinits enthält.

12. Kautschukmischung Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass sie 20 bis 80 phr zumindest eines delaminierten Talkes und / oder eines de laminierten Kaolinits enthält.

13. Kautschukmischung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass sie 20 bis 70 phr zumindest eines delaminierten Talkes und / oder eines delaminierten Kaolinits enthält.

14. Kautschukmischung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass sie 25 bis 60 phr zumindest eines delaminierten Talkes und / oder eines delaminierten Kaolinits enthält

15. Kautschukmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der delaminierte Talk eine CTAB-Oberfläche gemäß ASTM-D 3765 von 20 bis 26 m2/g hat.

16. Kautschukmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der delaminierte Talk eine mit Laserbeugungsmessung bestimmte mittlere

Partikelgröße (D50) von 6 bis 14 μm hat.

17. Kautschukmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der delaminierte Talk einen Schichtindex (lamellarity index) von 3 bis 7 hat..

18. Kautschukmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der delaminierte Talk ein Seitenverhältnis (aspect ratio) von 2,3 bis 3,3 hat.

19. Kautschukmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass der delaminierte Kaolinit eine CTAB-Oberfläche gemäß ASTM-D 3765 von 10 bis 40 m2/g hat.

20. Kautschukmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass der delaminierte Kaolinit eine durchschnittliche Partikelgröße (D50) von 5 bis 15 μm hat.

21. Kautschukmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass der delaminierte Kaolinit einen Schichtindex (lamellarity index) von 3 bis 15 hat.

22. Kautschukmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Mengenanteil an weiteren Zusatzstoffen 3 bis 150 phr beträgt.

23. Kautschukmischung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass der

Mengenanteil an weiteren Zusatzstoffen 3 bis 100 phr beträgt. 24. Kautschukmischung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass der

Mengenanteil an weiteren Zusatzstoffen 5 bis 80 phr beträgt.

25. Verwendung einer Kautschukmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 24 zur Herstellung eines Reifens.

26. Verwendung einer Kautschukmischung nach Anspruch 25 zur Herstellung des Laufstreifens eines Reifens.

27. Verwendung einer Kautschukmischung nach Anspruch 25 zur Herstellung einer Body-Mischung eines Reifens.

28. Verwendung einer Kautschukmischung nach Anspruch 27 zur Herstellung einer Body-Mischung eines Reifens, beinhaltend Seitenwand, Innenseele, Kernprofϊl, Gürtel, Schulter, Gürtelprofil, Squeege, Karkasse, Wulstverstärker, Wulstprofil, Hornprofil und / oder Bandage.

29. Verwendung einer Kautschukmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 24 zur Herstellung eines Gurtes.

30. Verwendung einer Kautschukmischung nach Anspruch 29 zur Herstellung eines Fördergurtes.

31. Verwendung einer Kautschukmischung nach Anspruch 30 zur Herstellung der Laufseite eines Fördergurtes.

32. Verwendung einer Kautschukmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 24 zur Herstellung eines Riemens oder eines Schlauches.

33. Verwendung einer Kautschukmischung nach Anspruch 32 zur Herstellung eines

Flachriemens, Keilriemens, Keilrippenriemens, Zahnriemens oder Ladeluftschlauches.

34. Fahrzeugluftreifen, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei innere Bauteile des Fahrzeugluftreifens aus einer qualitativ und quantitativ gleich zusammengesetzten Kautschukmischung bestehen, wobei die Kautschukmischung folgende Zusammensetzung hat:

10 bis 60 phr zumindest eines natürlichen oder synthetischen Polyisoprens und - 20 bis 60 phr zumindest eines Po lybutadienkautschuks und

0 bis 60 phr zumindest eines Styrolbutadienkautschuks und 0 bis 30 phr zumindest eines Halobutylkautschuks und

40 bis 100 phr zumindest eines Rußes mit einer STSA-Oberfläche gemäß ASTM- D 6556 von 10 bislOO m2/g und einer DBP-Zahl gemäß ASTM-D 2414 von 50 bis 16O mIVlOO g und

5 bis 80 phr zumindest eines delaminierten Talkes und / oder eines Kaolinits und weitere Zusatzstoffe.

35. Fahrzeugluftreifen nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens drei innere Bauteile des Fahrzeugluftreifens aus einer qualitativ und quantitativ gleich zusammengesetzten Kautschukmischung bestehen.

36. Fahrzeugluftreifen nach einem der Ansprüche 35 oder 36, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Bauteilen um Seitenwand und / oder Innenseele und / oder Kernprofil und / oder Gürtel und / oder Schulter und / oder Gürtelprofü und / oder

Squeege und / oder Karkasse und / oder Wulstverstärker und / oder Wulstprofil und / oder Hornprofϊl und / oder Bandage handelt.

37. Fahrzeugluftreifen nach einem der Ansprüche 36, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Bauteilen um Seitenwand und / oder Innenseele und / oder Wulstprofil und / oder Kernprofil handelt.

38. Fahrzeugluftreifen nach einem der Ansprüche 34 bis 37, dadurch gekennzeichnet, dass die Kautschukmischung 20 bis 40 phr zumindest eines natürlichen oder synthetischen Polyisoprens enthält.

39. Fahrzeugluftreifen nach einem der Ansprüche 34 bis 38, dadurch gekennzeichnet, dass die Kautschukmischung 40 bis 60 phr zumindest eines Polybutadienkautschuks enthält.

40. Fahrzeugluftreifen nach einem der Ansprüche 34 bis 39, dadurch gekennzeichnet, dass der Polybutadienkautschuk der Kautschukmischung einen eis- Anteil von mehr als 90 Gew.-% besitzt.

41. Fahrzeugluftreifen nach einem der Ansprüche 34 bis 40, dadurch gekennzeichnet, dass die Kautschukmischung 0 bis 40 phr zumindest eines Styrolbutadienkautschuks enthält.

42. Fahrzeugluftreifen nach einem der Ansprüche 34 bis 41, dadurch gekennzeichnet, dass der Styrolbutadienkautschuk der Kautschukmischung ein lösungspolymerisierter Styrolbutadienkautschuk ist.

43. Fahrzeugluftreifen nach einem der Ansprüche 34 bis 41, dadurch gekennzeichnet, dass der Styrolbutadienkautschuk der Kautschukmischung ein emulsionspolymerisierter Styrolbutadienkautschuk ist.

44. Fahrzeugluftreifen nach einem der Ansprüche 34 bis 43, dadurch gekennzeichnet, dass die Kautschukmischung wenigstens 0,1 phr, insbesondere wenigstens 0,5 phr, zumindest eines Styrolbutadienkautschuks enthält.

45. Fahrzeugluftreifen nach einem der Ansprüche 34 bis 44, dadurch gekennzeichnet, dass die Kautschukmischung wenigstens 0,1 phr, insbesondere wenigstens 0,5 phr, zumindest eines Halobutylkautschuks enthält.

46. Fahrzeugluftreifen nach einem der Ansprüche 34 bis 45, dadurch gekennzeichnet, dass die Kautschukmischung 50 bis 100 phr zumindest eines Rußes mit einer STSA- Oberfiäche gemäß ASTM-D 6556 von 10 bis 100 m2/g und einer DBP-Zahl gemäß ASTM-D 2414 von 50 bis 160 mL/100 g enthält.

47. Fahrzeugluftreifen nach einem der Ansprüche 34 bis 46, dadurch gekennzeichnet, dass die Kautschukmischung 10 bis 80 phr zumindest eines de laminierten Talkes und / oder eines Kaolinits enthält.

48. Fahrzeugluftreifen nach Anspruch 47, dadurch gekennzeichnet, dass die Kautschukmischung 20 bis 80 phr zumindest eines de laminierten Talkes und / oder eines Kaolinits enthält.

49. Fahrzeugluftreifen nach Anspruch 48, dadurch gekennzeichnet, dass die

Kautschukmischung 20 bis 70 phr zumindest eines delaminierten Talkes und / oder eines Kaolinits enthält.

50. Fahrzeugluftreifen nach Anspruch 49, dadurch gekennzeichnet, dass die

Kautschukmischung 25 bis 60 phr zumindest eines delaminierten Talkes und / oder eines Kaolinits enthält

51. Fahrzeugluftreifen nach einem der Ansprüche 34 bis 50, dadurch gekennzeichnet, dass der delaminierte Talk der Kautschukmischung eine CTAB-Oberfläche gemäß ASTM-D 3765 von 20 bis 26 m2/g hat.

52. Fahrzeugluftreifen nach einem der Ansprüche 34 bis 51 , dadurch gekennzeichnet, dass der delaminierte Talk der Kautschukmischung eine mit Laserbeugungsmessung bestimmte mittlere Partikelgröße (D50) von 6 bis 14 μm hat.

53. Fahrzeugluftreifen nach einem der Ansprüche 34 bis 52, dadurch gekennzeichnet, dass der delaminierte Talk der Kautschukmischung einen Schichtindex (lamellarity index) von 3 bis 7 hat.

54. Fahrzeugluftreifen nach einem der Ansprüche 34 bis 53, dadurch gekennzeichnet, dass der delaminierte Talk der Kautschukmischung ein Seitenverhältnis (aspect ratio) von 2,3 bis 3,3 hat.

55. Fahrzeugluftreifen nach einem der Ansprüche 34 bis 54, dadurch gekennzeichnet, dass der delaminierte Kaolinit der Kautschukmischung eine CTAB-Oberfläche gemäß ASTM-D 3765 von 10 bis 40 m2/g hat.

56. Fahrzeugluftreifen nach einem der Ansprüche 34 bis 55, dadurch gekennzeichnet, dass der delaminierte Kaolinit der Kautschukmischung eine durchschnittliche Partikelgröße (D50) von 5 bis 15 μm hat.

57. Fahrzeugluftreifen nach einem der Ansprüche 34 bis 56, dadurch gekennzeichnet, dass der delaminierte Kaolinit der Kautschukmischung einen Schichtindex (lamellarity index) von 3 bis 15 hat..

58. Fahrzeugluftreifen nach einem der Ansprüche 34 bis 57, dadurch gekennzeichnet, dass der Mengenanteil an weiteren Zusatzstoffen der Kautschukmischung 3 bis 150 phr beträgt.

59. Fahrzeugluftreifen nach Anspruch 58, dadurch gekennzeichnet, dass der Mengenanteil an weiteren Zusatzstoffen der Kautschukmischung 3 bis 100 phr beträgt.

60. Fahrzeugluftreifen nach Anspruch 59, dadurch gekennzeichnet, dass der

Mengenanteil an weiteren Zusatzstoffen der Kautschukmischung 5 bis 80 phr beträgt.

Description:
Beschreibung

Kautschukmischung und Fahrzeugluftreifen mit verbesserter Luftdichtigkeit und verbesserter Ermüdungsbeständigkeit

Die Erfindung betrifft eine Kautschukmischung, insbesondere für Fahrzeugluftreifen,

Gurte, Riemen und Schläuche, und einen Fahrzeugluftreifen, wobei wenigstens zwei innere Bauteile des Fahrzeugluftreifens aus einer solchen qualitativ und quantitativ gleichen Kautschukmischung bestehen.

Da die Fahreigenschaften eines Reifens, insbesondere Fahrzeugluftreifens, nicht alleine von der Kautschukzusammensetzung des Laufstreifens abhängig sind, sondern auch die Kautschukzusammensetzungen der einzelnen inneren Bauteile das Fahrverhalten des Reifen beeinflussen, werden auch dort hohe Anforderungen an die Zusammensetzung der Kautschukmischung gestellt.

So sorgt z.B. in schlauchlosen Fahrzeugluftreifen eine möglichst luftundurchlässige, radial innen angeordnete Innenseele, auch Innerliner oder Innenplatte genannt, dafür, dass die in den Reifen eingeführte Luft nicht entweicht, was zu einer deutlich negativen Beeinträchtigung der Fahrverhaltens führen würde. Damit allerdings die Innenseele luftdicht bleibt, muss sie auch eine gute Riss- und Ermüdungsbeständigkeit aufweisen, damit im Fahrbetrieb keine Risse entstehen, die die Luftdichtigkeit beeinträchtigen. Rissbeständigkeit und ein gutes Abriebsverhalten werden z.B. auch von der Kautschukmischung der Seitenwand gefordert. Es wurden daher bereits vielfältige Versuche unternommen, die Eigenschaften der jeweiligen Kautschukmischungen durch die Variation der Polymerkomponenten, der Füllstoffe und der sonstigen Zuschlagstoffe positiv zu beeinflussen. Dabei muss man berücksichtigen, dass eine Verbesserung in der einen Eigenschaft oft eine Verschlechterung einer anderen Eigenschaft mit sich bringt. So ist eine Verbesserung der Rissbeständigkeit in der Regel mit einem erhöhten Wärmeaufbau, mit einem schlechteren Abriebsverhalten und oft auch mit einer Verschlechterung der Luftdurchlässigkeit verbunden.

Als Kautschuke für die Innenseele werden üblicherweise Chlorbutylkautschuk oder Brombutylkautschuk, gelegentlich im Verschnitt mit Naturkautschuk, eingesetzt. Diese Kautschuktypen weisen eine geringe Gasdurchlässigkeit auf. Durch die Zudosierung von voluminösen wenig bzw. nicht aktiven Füllstoffen und / oder Füllstoffen mit Schicht- oder Plättchenstruktur kann die Luftdichtigkeit weiter erhöht werden, gleichzeitig werden dadurch allerdings die Riss- und Ermüdungseigenschaften verschlechtert.

Zum Stand der Technik sind folgende Druckschriften zu würdigen: (Dl) DE 100 58 297 Al (D2) DE 100 59 287 B4

(D3) DE 10 2005 044 999 Al (D4) EP 0 178 079 Al (D5) DE 10 2005 004 031 Al

Aus Dl und D2 ist jeweils die Verwendung von Schichtsilikaten bekannt, die mit Alkylammoniumionen modifiziert sind. Die entsprechenden Kautschukmischungen enthalten mindestens einen Covernetzer und zeichnen sich durch eine hohe Reißdehnung bei gleichzeitig gutem Spannungswert und gutem Weiterreißwiderstand aus.

D3_ beschreibt eine Kautschukmischung, bevorzugt für den Innerliner von Fahrzeugluftreifen, die sich durch einen hohen Anteil von 50 bis 100 phr an Halobutylkautschuk auszeichnet. Aufgabe der D3 ist eine reduzierte Weichmacherdiffusion und gute Druck- und Zugeigenschaften der Vulkanisate.

Die Offenbarung einer Kautschukmischung und eines Verfahrens zur Herstellung einer Kautschukmischung, welche als Kautschukkomponente Naturkautschuk, als Füllstoffe Kaolin und Metakaolin und Ruß und ein quaternäres Ammoniumsalz als Kupplungsagenz enthält, ist aus D4 bekannt.

D5 beschreibt eine Kautschukmischung, insbesondere für den Innerliner eines Fahrzeugluftreifens, der 40 bis 100 phr Halobutylkautschuk, maximal 60 phr eines weiteren Kautschuks und Talk enthält. Aufgabe der D5 ist eine hohe Luftdichtigkeit und eine verbesserte Ermüdungsbeständigkeit.

Die in dieser Schrift verwendete Angabe phr (parts per hundred parts of rubber by weight) ist dabei die in der Kautschukindustrie übliche Mengenangabe für Mischungsrezepturen. Die Dosierung der Gewichtsteile der einzelnen Substanzen wird dabei stets auf 100 Gewichtsteile der gesamten Masse aller in der Mischung vorhandenen Kautschuke bezogen.

Eine der Aufgaben der Erfindung ist es nun, eine Kautschukmischung, insbesondere für Fahrzeugluftreifen, Gurte und Riemen, bereitzustellen, die sich durch verbesserte Luftdichtigkeit und verbesserte Ermüdungsbeständigkeit auszeichnet. Gelöst wird diese erste Aufgabe durch eine Kautschukmischung mit folgender Zusammensetzung : - 10 bis 60 phr zumindest eines natürlichen oder synthetischen Polyisoprens und

20 bis 60 phr zumindest eines Polybutadienkautschuks und 0 bis 60 phr zumindest eines Styrolbutadienkautschuks und 0 bis 30 phr zumindest eines Halobutylkautschuks und

40 bis 100 phr zumindest eines Rußes mit einer STSA-Oberfiäche gemäß ASTM- D 6556 von 10 bislOO m 2 /g und einer DBP-Zahl gemäß ASTM-D 2414 von 50 bis

16O mLAOO g und

5 bis 80 phr zumindest eines delaminierten Talkes und / oder eines Kaolinits und weitere Zusatzstoffe.

Überraschenderweise wurde gefunden, dass durch eine Kautschukmischung mit obig beschriebener Zusammensetzung sich die Luftdichtigkeit und die Ermüdungsbeständigkeit verbessern lassen. Dadurch ist es möglich diesen Zielkonflikt zu entkoppeln. Wie bereits erwähnt gilt dies insbesondere für die inneren Reifenbauteile. Die Kautschukmischungen für die weiteren inneren Reifenbauteile werden, wie in der Reifentechnologie üblich, auch als body Compounds oder body-Mischungen bezeichnet. Zusammengefasst beinhaltet der Begriff Body-Mischung Seitenwand, Innenseele, Kernprofϊl, Gürtel, Schulter, Gürtelprofil, Squeege, Karkasse, Wulstverstärker, Wulstprofil, Hornprofϊl und Bandage. Der obige Effekt war nicht zu erwarten, da die Einmischung von plättchenförmigen Füllstoffen wie Talk und / oder Kaolin in der Regel mit einer deutlichen Verschlechterung der Rissbeständigkeit der Vulkanisate einher geht und daher noch höhere Mengen Halobutylkautschuk üblicherweise eingesetzt werden müssen, um eine gute Gasdichtigkeit zu gewährleisten.

Weitere Anwendung findet die erfindungsgemäße Kautschukmischung in der Mischungsentwicklung für Riemen und Gurte, insbesondere für Fördergurte. Im täglichen Einsatz unterliegt insbesondere die Laufseite von Fördergurten starken mechanischen Beanspruchungen, z. B. bei Umlenkung an Antriebs-, Umlenk- und / oder Knicktrommeln und Aushalten der auftretenden Zugkräfte. Daher ist auch hier vor allem die Ermüdungsbeständigkeit bei gleich bleibenden weiteren viskoelastischen Eigenschaften, wie z.B. der Rückprallelastizität, zur Sicherung einer langen Lebensdauer von großer Bedeutung.

Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, einen Fahrzeugluftreifen bereitzustellen, der sich durch verbesserte Luftdichtigkeit und verbesserte Ermüdungsbeständigkeit auszeichnet.

Gelöst wird eise Aufgabe dadurch, dass wenigstens zwei innere Bauteile, bevorzugt wenigstens drei innere Bauteile, des Fahrzeugluftreifens aus einer qualitativ und quantitativ gleich zusammengesetzten Kautschukmischung bestehen, wobei die Kautschukmischung folgende Zusammensetzung hat: - 10 bis 60 phr zumindest eines natürlichen oder synthetischen Polyisoprens und

20 bis 60 phr zumindest eines Polybutadienkautschuks und 0 bis 60 phr zumindest eines Styrolbutadienkautschuks und

0 bis 30 phr zumindest eines Halobutylkautschuks und

40 bis 100 phr zumindest eines Rußes mit einer STSA-Oberfläche gemäß ASTM-

D 6556 von 10 bislOO m 2 /g und einer DBP-Zahl gemäß ASTM-D 2414 von 50 bis 16O mIVlOO g und

5 bis 80 phr zumindest eines delaminierten Talkes und / oder eines Kaolinits und weitere Zusatzstoffe.

Bei den Bauteilen handelt es sich um Seitenwand und / oder Innenseele und / oder Kernprofil und / oder Gürtel und / oder Schulter und / oder Gürtelprofϊl und / oder Squeege und / oder Karkasse und / oder Wulstverstärker und / oder Wulstprofil und / oder Hornprofil und / oder Bandage.

Bevorzugt ist es allerdings, wenn es sich bei den Bauteilen um Seitenwand und / oder Innenseele und / oder Wulstprofil und / oder Kernprofϊl handelt. Die beschriebene Kautschukmischung ermöglicht somit die Herstellung von Fahrzeugluftreifen aus einem Bauteil, welches bevorzugt die herkömmlichen Bauteile

Seitenwand, Wulstprofil und Innenseele ersetzt. Dieses Ersatzbauteil beginnt unterhalb des Laufstreifens und erstreckt sich an Stelle der herkömmlichen Seitenwand und des Hornprofils, setzt sich im Inneren des Reifens um den Kern an Stelle der Innenseele fort und führt wieder über Hornprofil und Seite des Reifens unter den Laufstreifen auf der gegenüberliegenden Reifenseite zurück. Damit wird die bisherige kosten- und arbeitsintensive Bauweise vereinfacht und die Herstellung eines leichteren Reifens ermöglicht.

Die Kautschukmischung enthält 10 bis 60 phr, bevorzugt 20 bis 40 phr zumindest eines natürlichen oder synthetischen Polyisoprens.

Weiterhin enthält die Kautschukmischung 20 bis 60 phr, bevorzugt 40 bis 60 phr zumindest eines Polybutadienkautschuks. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform handelt es sich dabei um einen Polybutadienkautschuk mit einem cis- Anteil von mehr als 90 Gew. -%. In der Kautschukmischung sind ebenso 0 bis 60 phr, bevorzugt 0 bis 40 phr, wenigstens aber 0,1 phr, insbesondere wenigstens 0,5 phr, zumindest eines Styrolbutadienkautschuks enthalten. Dies kann ein lösungspolymerisierter oder ein emulsionspolymerisierter Styrolbutadienkautschuk sein.

Erfindungswesentlich ist es, wenn in der Kautschukmischung lediglich ein niedriger Anteil zumindest eines Halobutylkautschuks eingesetzt wird. wird. Der Gesamtanteil an Halobutylkautschuk liegt daher bei 0 bis 30 phr, wenigstens aber 0,1 phr und insbesondere wenigsten 0,5 phr.

Wie bereits erwähnt ist der fachkundigen Person bis dato eigentlich bekannt, dass zur Erlangung einer hohen Gasdichtigkeit grundsätzlich ein hoher Anteil eines Halobutylkautschuks notwendig ist. Ein hoher Anteil Halobutylkautschuk würde die

Haftung der erfindungsgemäßen Kautschukmischung, insbesondere, wenn wenigstens zwei innere Bauteile des Fahrzeugluftreifens aus dieser Mischung bestehen, sehr negativ beeinträchtigen.

Der verwendete Kautschuk kann funktionalisiert sein. Es handelt sich um eine Funktionalisierung mit Hydroxylgruppen und / oder Epoxygruppen und / oder Siloxangruppen und / oder Aminogruppen und / oder Phtalocyaningruppen und/oder Aminosiloxangruppen und/oder Carboxylgruppen und / oder weiteren Funktionalisierungen, die mit eine chemische Bindung mit den verwendeten hellen Füllstoffen eingehen können.

Diese Funktionalisierungen sind dem Fachmann auch als Modifizierungen bekannt.

Der Kautschuk kann auch nicht funktionalisiert sein, so dass in der Kautschukmischung entweder alle Kautschuke, ein Teil der Kautschuke oder kein Kautschuk funktionalisiert ist.

Möglich ist es aber auch, dass noch weitere, bisher nicht erwähnte, Kautschuke in der Kautschukmischung eingemischt werden.

Insbesondere Styrol-Isopren-Butadien-Terpolymer oder Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk kommen bei der Herstellung von technischen Gummiartikeln, wie Gurte, Riemen und Schläuche, zum Einsatz. Ein wichtiger Bestandteil der erfindungsgemäßen Kautschukmischung ist das Vorhandensein von Ruß und zwar in Mengen von 40 bis 100 phr, bevorzugt in Mengen von 50 bis 100 phr.

Durch den Einsatz eines Rußes mit einer STSA-Oberfläche gemäß ASTM-D 6556 von 10 bis 100 m 2 /g und eine DBP-Zahl gemäß ASTM-D 2414 von 50 bis 160 mL/100 g können die Riss- und die Ermüdungsbeständigkeit besonders stark verbessert werden. Der Wert für STSA (Statistical thickness surface area) liefert basierend auf der Stickstoffadsorptionsmessung die Oberfläche ohne Porositäten, während die DBP-Zahl gemäß ASTM D 2414 das spezifische Absorptionsvolumen eines Rußes oder eines hellen Füllstoffes mittels Dibutylphthalat bestimmt.

Es ist aber durchaus möglich, dass zusätzlich zumindest eine Kieselsäure in der Kautschukmischung Verwendung findet.

Findet Kieselsäure in der erfindungsgemäßen Kautschukmischung Verwendung, so ist sie vollständig durch ein geeignetes Kupplungsagens an die Polymermatrix angebunden und in Mengen von 0 bis 100 phr, bevorzugt 0 bis 50 phr, vorhanden.

Die in der Reifenindustrie eingesetzten Kieselsäuren sind in der Regel gefällte Kieselsäuren, die insbesondere nach ihrer Oberfläche charakterisiert werden. Zur Charakterisierung werden dabei die Stickstoff-Oberfläche (BET) gemäß DIN 66131 und DIN 66132 als Maß für die innere und äußere Füllstoffoberfläche in m 2 /g und die CTAB- Oberfläche gemäß ASTM D 3765 als Maß für die äußere Oberfläche, die oftmals als die kautschukwirksame Oberfläche angesehen wird, in m 2 /g angegeben. Bevorzugt werden Kieselsäuren mit einer Stickstoff-Oberfläche größer oder gleich 110 m 2 /g, bevorzugt zwischen 115 und 300 m 2 /g, besonders bevorzugt zwischen 150 und 280 m 2 /g, und einer CTAB-Oberfläche zwischen 100 und 260 m 2 /g, bevorzugt zwischen 140 und 200 m 2 /g, eingesetzt.

Falls ein Kupplungsagenz, in Form von Silan, Organosilan oder einer siliziumorganischen Verbindung, verwendet wird, so beträgt die Menge des Kupplungsagens 0 bis 10 phr, bevorzugt 0 bis 5 phr, besonders bevorzugt 0 bis 3 phr, insbesondere wenigstens 0,1 phr.

Als Kupplungsagenzien können dabei alle dem Fachmann für die Verwendung in Kautschukmischungen Kupplungsagenzien verwendet werden. Besonders zu erwähnen sind hierbei Mercaptosilane und hierbei insbesondere solche, welche sich durch eine Reduzierung der leicht flüchtigen organischen Bestandteile auszeichnen, wie sie, beispielhaft für weitere Druckschriften, in DE 10 2005 057 801 Al, WO99/09036 Al, WO2002/048256 A2 und WO2006/015010 A2 zu finden sind.

Die erfindungsgemäße Kautschukmischung enthält 5 bis 80 phr, bevorzugt 10 bis 80 phr, besonders bevorzugt 20 bis 80 phr, ganz besonders bevorzugt 20 bis 70 phr und wiederum ganz besonders bevorzugt 25 bis 60 phr zumindest eines delaminierten Talkes und / oder eines delaminierten Kaolinits.

Der delaminierte Talk zeichnet sich in einer besonderen Ausführungsform dadurch aus, dass er eine CTAB-Oberfläche gemäß ASTM-D 2765 von 20 bis 26 m 2 /g und eine mittlere Partikelgröße (D50) von 6 bis 14 μm gemessen mittels Laserbeugung von kohärentem Licht hat. Weiterhin beträgt das Seitenverhältnis (aspect ratio) 2,3 bis 3,3 und der Schichtindex (lamellarity index) des delaminierten Talks 3 bis 7. Der Schichtindex ist ein Maß für die Talkmorphologie, d. h. für den Grad der Delaminierung (Entblätterung der Schichten); bei gleicher Feinheit des Talkes (bestimmt durch Laserbeugung) zeigt ein höherer Schichtindex eine höhere Talkstruktur an. Der Schichtindex wird ermittelt durch folgende Formel ermittelt:

Schichtindex = (Partikelgröße aus Laserbeugung) - (Partikelgröße aus Sedimentation)

(Partikelgröße aus Sedimentation)

Für die Ermittlung der Partikelgröße durch Sedimentation wurde ein SediGraph 5100 Partikelgrößenmessgerät der Firma Micromeritics Instruments, Deutschland verwendet. Ein Talk mit den vorgenannten Eigenschaften kann z. B. im Nassprozess gemäß US 6,348,536 Bl hergestellt werden.

Der delaminierte Kaolinit zeichnet sich in einer besonderen Ausführungsform dadurch aus, dass er eine CTAB-Oberfläche gemäß ASTM-D 2765 von 10 bis 40 m 2 /g und eine mittlere Partikelgröße (D50) von 5 bis 15 μm hat. Weiterhin beträgt der Schichtindex (lamellarity index) des de laminierten Kaolinits 3 - 15. Weiterhin enthält die Kautschukmischung noch weitere Zusatzstoffe. Weitere Zusatzstoffe beinhaltet im Wesentlichen das Vernetzungssystem (Vernetzer, Beschleuniger und Verzögerer), das Weichmachersystem, Verstärkungsmittel, wie z.B. Kreide, Verstärkerharze, Ozonschutzmittel, Alterungsschutzmittel, Mastikationshilfsmittel und weitere Aktivatoren. Der Mengenanteil der Gesamtmenge an weiteren Zusatzstoffen beträgt 3 bis 150 phr, bevorzugt 3 bis 100 phr und besonders bevorzugt 5 bis 80 phr.

Weitere Zusatzstoffe beinhaltet auch eine Verbindung, die Zinkionen enthält. Hierbei handelt es sich bevorzugt um Zinkoxid in Mengen von 0,1 bis 10 phr, bevorzugt 0,2 bis 8 phr, besonders bevorzugt 0,2 bis 4 phr.

Es ist üblich, einer Kautschukmischung für die Schwefelvernetzung mit Vulkanisationsbeschleunigern Zinkoxid als Aktivator meist in Kombination mit Fettsäuren (z. B. Stearinsäure) zuzusetzen. Der Schwefel wird dann durch Komplexbildung für die Vulkanisation aktiviert. Das herkömmlicherweise verwendete Zinkoxid weist dabei in der Regel eine BET-Oberfläche von weniger als 10 m 2 /g auf. Es kann aber auch so genanntes nano-Zinkoxid mit einer BET-Oberfläche von 10 bis 60 m 2 /g verwendet werden.

Der oder die Vulkanisationsbeschleuniger ist bzw. sind ausgewählt aus der Gruppe der Sulfenamidbeschleuniger und / oder Thiazolbeschleuniger und / oder Guanidinbeschleuniger und / oder Thiurambeschleuniger und / oder Mercaptobeschleuniger und / oder Dithiocarbamatbeschleuniger und /oder Aminbeschleuniger und / oder Thioharnstoffe und / oder Dithiophosphate.

Das Weichmachersystem ist ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Mineralölen und / oder naphtenischen Ölen und / oder synthetischen Weichmachern und / oder Fettsäuren und / oder Fettsäurederivaten und / oder Harzen und / oder Faktisse und / oder niedermolekularen Polymeren und / oder Dimerdiolen und / oder Dimerfettsäuren und / oder Pflanzenölen. Handelt es sich bei dem Weichmachersystem um ein System, welches Mineralöl enthält, so ist das Mineralöl ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus DAE (Destillated Aromatic Extracts) und / oder RAE (Residual Aromatic Extract) und / oder TDAE (Treated Destillated Aromatic Extracts) und / oder MES (Mild Extracted Solvents) und / oder naphtenische Öle. Das Mineralöl wird bevorzugt in Mengen von 1 bis 50 phr eingesetzt.

Das Weichmachersystem enthält somit wenigstens einen der genannten Weichmacher, wobei als Weichmachersystem auch eine Kombination von zwei oder mehr der genannten Weichmacher in Frage kommt.

Die Vulkanisation der Kautschukmischung wird vorzugsweise in Anwesenheit von Schwefel oder Schwefelspendern durchgeführt, wobei einige Schwefelspender zugleich als Vulkanisationsbeschleuniger wirken können. Schwefel oder Schwefelspender werden im letzten Mischungsschritt in den der fachkundigen Person gebräuchlichen Mengen (0,4 bis 4 phr, Schwefel bevorzugt in Mengen von 1,5 bis 2,5 phr) der Kautschukmischung zugesetzt.

Die Herstellung der erfindungsgemäßen Kautschukmischung erfolgt nach dem in der Kautschukindustrie üblichen Verfahren, bei dem zunächst in ein oder mehreren Mischstufen eine Grundmischung mit allen Bestandteilen außer dem Vulkanisationssystem (Schwefel und Vulkanisationsbeeinflussende Substanzen) hergestellt wird. Durch Zugabe des Vulkanisationssystems in einer letzten Mischstufe wird die Fertigmischung erzeugt. Die Fertigmischung wird z.B. durch einen Extrusionsvorgang weiterverarbeitet und in die entsprechende Form gebracht.

Die erfindungsgemäße Kautschukmischung bietet zusätzlich den Vorteil, dass durch die Verwendung von delaminiertem Talk und / oder delaminiertem Kaolinit der Füllgrad im Innenmischer erhöht werden kann. Dies führt zu einer Kapazitätserhöhung und somit zu einer Reduktion der Herstellungskosten.

Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zu Grunde, obig beschriebene Kautschukmischung, zur Herstellung von Fahrzeugluftreifen, insbesondere zur Herstellung des Laufstreifens eines Reifens und / oder vor allem zur Herstellung einer Body-Mischung eines Reifens und zur Herstellung von Riemen und Gurten zu verwenden. Zur Verwendung in Fahrzeugluftreifen wird die Mischung bevorzugt in die Form eines Laufstreifens gebracht und bei der Herstellung des Fahrzeugreifenrohlings wie bekannt aufgebracht. Der Laufstreifen kann aber auch in Form eines schmalen Kautschukmischungsstreifens auf einen Reifenrohling aufgewickelt werden. Die Herstellung der erfindungsgemäßen Kautschukmischung zur Verwendung als Body- Mischung in Fahrzeugreifen erfolgt wie bereits für den Laufstreifen beschrieben. Der Unterschied liegt in der Formgebung nach dem Extrusionsvorgang. Die so erhaltenen Formen der erfmdungsgemäßen Kautschukmischung für eine oder mehrere unterschiedliche Body-Mischungen dienen dann dem Aufbau eines Reifenrohlings. Zur Verwendung der erfindungsgemäßen Kautschukmischung in Riemen und Gurten, insbesondere in Fördergurten, wird die extrudierte Mischung in die entsprechende Form gebracht und dabei oder nachher häufig mit Festigkeitsträgern, z.B. synthetische Fasern oder Stahlcorde, versehen. Zumeist ergibt sich so ein mehrlagiger Aufbau, bestehend aus einer und / oder mehrerer Lagen Kautschukmischung, einer und / oder mehrerer Lagen gleicher und / oder verschiedener Festigkeitsträger und einer und / oder mehreren weiteren Lagen dergleichen und / oder einer anderen Kautschukmischung.

Die Erfindung soll nun anhand von Vergleichs- und Ausführungsbeispielen, die in

Tabellen 1 und 2 zusammengefasst sind, näher erläutert werden. Die mit „E" gekennzeichneten Mischungen sind hierbei erfindungsgemäße Mischungen, während es sich bei den mit „V" gekennzeichneten Mischungen um Vergleichsmischungen handelt.

Die Abkürzungen in eckigen Klammern bedeuten im Einzelnen:

[IS] = Innenseele, d.h. es handelt sich um eine übliche Mischungszusammensetzung für eine Innenseele eines Fahrzeugluftreifens; [SW] = Seitenwand, d.h. es handelt sich um eine übliche Mischungszusammensetzung für eine Seitenwand eines Fahrzeugluftreifens;

[WP] = Wulstprofil, d.h. es handelt sich um eine übliche Mischungszusammensetzung für ein Wulstprofil eines Fahrzeugluftreifens. Bei sämtlichen in der Tabelle enthaltenen Mischungsbeispielen sind die angegebenen Mengenangaben Gewichtsteile, die auf 100 Gewichtsteile Gesamtkautschuk bezogen sind (phr).

Die Mischungsherstellung erfolgte unter üblichen Bedingungen in zwei Stufen in einem Labortangentialmischer. Aus sämtlichen Mischungen wurden Prüfkörper durch Vulkanisation hergestellt und mit diesen Prüfkörpern für die Kautschukindustrie typische Materialeigenschaften bestimmt. Für die obig beschriebenen Tests an Prüfkörpern wurden folgende Testverfahren angewandt: • Shore-A-Härte bei Raumtemperatur gemäß DIN 53 505

• Rückprallelastizität bei Raumtemperatur gemäß DIN 53 512

• Spannungswert bei 100% Dehnung bei Raumtemperatur gemäß DIN 53 504

• Zugfestigkeit bei Raumtemperatur gemäß DIN 53 504

• Reißenergie bei Raumtemperatur gemäß DIN 53 448 • Luftpermeabilität gemäß DIN 53 536 bei 70 0 C Lufttemperatur

• Monsanto Ermüdungstest (Fatigue to failure Tester) bei 136 % Dehnung und

Raumtemperatur

Tabelle 1

a TSR b High-cis Co-Polybutadien , cis-Anteil > 95 Gew. -%, Ubepol BRl 50, Thai Synthetic Rubber Styrolbutadienkautschuk, KERl 500, Synthos Dwory d RAE e Talk, Mistron HAR, Rio Tinto Minerals f Ganzreifenregenerat: gemahlener und / oder granulierter vulkanisierter Kautschuk aus Altreifen

8 Chlorbutylkautschuk Tabelle 2

Die Tabelle 2 zeigt, dass eine Kautschukmischung, wie sie üblicherweise für die Innenseele eines Fahrzeugluftreifens verwendet wird (siehe Vl), mit einem hohen Anteil an Halobutylkautschuk einen vergleichsweise niedrigen Permeationskoeffϊzienten, eine klassische Seitenwand- oder Wulstprofilmischung jedoch einen sehr hohen Permeationskoeffϊzient aufweist. Ein hoher Anteil Halobutylkautschuk würde die Haftung der erfindungsgemäßen Kautschukmischung, insbesondere, wenn wenigstens zwei innere Bauteile des Fahrzeugluftreifens aus dieser Mischung bestehen, sehr negativ beeinträchtigen. Mit den erfindungsgemäßen Mischungen (siehe El bis E3) ist es möglich, die für den Reifen wichtigen Eigenschaften mehrerer Mischungen ohne hohen Halobutylkautschukgehalt zu kombinieren, da durch Einsatz geeigneter Füllstoffe sowohl eine gute Luftdichtigkeit, aber auch eine im Vergleich zu den Standardmischungen (siehe Vl bis V3) gute Ermüdungsbeständigkeit erzielt werden kann. Die Steifϊgkeitswerte befinden sich in einem Bereich, der einen guten Felgensitz beim Einsatz im Bereich des Wulstprofils ermöglicht.