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Patent Searching and Data


Title:
RUDDER FOR MARINE VESSELS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/117301
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a rudder for marine vessels having a rudder shaft which is arranged on a marine vessel hull such that it can pivot about a rotation axis, having a rudder blade which is connected to the rudder shaft and can pivot about the rotation axis with respect to the marine vessel hull, and having at least one bearing for bearing the rudder blade or rudder shaft on the marine vessel hull, wherein the bearing has an inner bearing section and an outer bearing section, which rests such that it can slide on the inner bearing section. The invention provides for a closure pin (4, 4'), which is arranged on one of the outer bearing section (210) or inner bearing section (220) to rest such that it can slide on the other of the inner bearing section (220) and outer bearing section (210).

Inventors:
SCHINDLER HENRY (DE)
MEYER THOMAS (DE)
MUELLER KARSTEN (DE)
BEHRENDT CHRISTOPH (DE)
DZEWAS JOHANNES (DE)
OTTO BRIGITTE (DE)
XU NAN (DE)
HERBST FRANK (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/054452
Publication Date:
September 29, 2011
Filing Date:
March 23, 2011
Export Citation:
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Assignee:
VELDEN BARKEMEYER GMBH V D (DE)
SCHINDLER HENRY (DE)
MEYER THOMAS (DE)
MUELLER KARSTEN (DE)
BEHRENDT CHRISTOPH (DE)
DZEWAS JOHANNES (DE)
OTTO BRIGITTE (DE)
XU NAN (DE)
HERBST FRANK (DE)
International Classes:
B63H25/38; B63H25/52; B63B3/40
Foreign References:
US4809631A1989-03-07
DE202005019626U12006-03-16
DE202005019626U12006-03-16
Attorney, Agent or Firm:
GROSS, FELIX (DE)
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Claims:
Schutzansprüche

Ruder für Schiffe, mit

einem um eine Drehachse verschwenkbar an einem Schiffsrumpf angeordneten Ruderschaft,

einem mit dem Ruderschaft verbundenen, um die Drehachse zum Schiffsrumpf verschwenkbaren Ruderblatt und

mindestens einem Lager zum Lagern des Ruderblattes oder Ruderschafts am Schiffsrumpf, wobei das Lager einen Innenlagerabschnitt und einen gleitend am Innenlagerabschnitt anliegenden Außenlagerabschnitt aufweist, gekennzeichnet durch einen Verschleißstift (4, 4'), der an einem von Außenlagerabschnitt (210) oder Innenlagerabschnitt (220) angeordnet ist und gleitend an dem anderen von Innenlagerabschnitt (220) und Außenlagerabschnitt (210) anliegt.

Ruder nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Verschleißstift (4, 4') am Außenlagerabschnitt (210) angeordnet ist und eine Gleitfläche (40) aufweist, über die der Verschleißstift (4, 4') gleitend an dem Innenlagerabschnitt (220) anliegt.

Ruder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschleißstift (4, 4') an seinem dem Innenlagerabschnitt (220) zugewandten Ende einen Abschnitt (42) aufweist, der aus dem gleichen Material wie der Außenlagerabschnitt (210) oder einem in seinen Materialeigenschaften dem Material des Außenlagerabschnitt (210) ähnlichen Material hergestellt ist.

Ruder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschleißstift (4, 4') lösbar an dem Außenlagerabschnitt (210) angeordnet ist.

5. Ruder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschleißstift (4, 4') in eine Bohrung (21 1 , 21 1 ') des Außenlagerabschnitts (210) eingeschraubt ist.

6. Ruder nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschleißstift (4, 4') von der Au ßenseite des Lagers (21 ) oder Ruderblatts (10) zugänglich und von dem Lager (21 ) entnehmbar ist.

7. Ruder nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Verschleißstift (4, 4') im Bereich seines dem Innenlagerabschnitt (220) zugewandten Endes eine oder mehrere elektrisch leitfähige Schichten (43) zur Messung des Verschleißes des Verschleißstifts (4, 4') angebracht sind.

8. Ruder nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Außenlagerabschnitt (210) mehrere Verschleißstifte (4, 4') angeordnet sind.

9. Ruder nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Lager (21 ) als ausschließlich radiale Kräfte aufnehmendes Gleitlager ausgebildet ist.

10. Ruder nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Schiffsrumpf (2) ein Ruderkoker (20) ausgebildet ist, der sich mit einem einen Ruderschaft (1 1 ) aufnehmenden Kokerrohr (200) in eine Aussparung des Ruderblattes (10) erstreckt.

1 1 . Ruder nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenlagerabschnitt (220) mit dem Ruderschaft (1 10) und der Au ßenlagerabschnitt (210) mit einem feststehenden Abschnitt (200) des Schiffsrumpfs (2) verbunden sind, um den Ruderschaft (1 10) an dem feststehenden Abschnitt (200) des Schiffsrumpfs (2) zu lagern.

12. Ruder nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenlagerabschnitt (220) mit einem feststehenden Abschnitt (200) des Schiffsrumpfs (2) und der Au ßenlagerabschnitt (210) mit dem Ruderblatt (10) verbunden sind, um das Ruderblatt (1 10) an dem feststehenden Abschnitt (200) des

Schiffsrumpfs (2) zu lagern.

Description:
Ruder für Schiffe

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Ruder für Schiffe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 .

Ein derartiges Ruder weist einen um eine Drehachse verschwenkbar an einem Schiffsrumpf angeordneten Ruderschaft und ein mit dem Ruderschaft verbundenes, um die Drehachse zum Schiffsrumpf verschwenkbares Ruderblatt auf. Durch Verdrehen des Ruderschaftes kann das Ruderblatt relativ zum Schiffsrumpf verstellt werden, um das Ruder zu stellen und den Kurs eines Schiffes zu beeinflussen.

Die beweglichen Teile des Ruders, nämlich der Ruderschaft und/oder das Ruderblatt, sind über mindestens ein Lager am Schiffsrumpf gelagert. Denkbar sind hierbei Ruder, bei denen ausschließlich der Ruderschaft, ausschließlich das Ruderblatt oder sowohl der Ruderschaft als auch das Ruderblatt über Lager am Schiffsrumpf abgestützt sind. Die Lager weisen hierzu einen Innenlagerabschnitt und einen gleitend am Innenlagerabschnitt anliegenden Au ßenlagerabschnitt auf, die über Lagerflächen eine gleitende Lagerung der Teile aneinander bereitstellen. Einer der Lagerabschnitte kann dabei aus einem vergleichsweise harten Material ausgebildet sein (beispielsweise der Innenlagerabschnitt, der durch den beispielsweise aus hochfestem Schmiedestahl hergestellten Ruderschaft selbst verwirklicht sein kann, wobei auch möglich ist, den Ruderschaft zusätzlich zu beschichten) und der andere aus einem vergleichsweise weichen Material, beispielsweise Bronze oder Kunststoff. Beispielsweise kann eine als Au ßenlagerabschnitt dienende Lagerbuchse aus Bronze oder Kunststoff hergestellt sein.

Aufgrund der Größe und des Gewichts von Ruderblatt und Ruderschaft insbesondere bei großen Schiffen sind die Lagerteile, insbesondere ein aus einem weichen Material hergestellter Lagerabschnitt (z.B. der Au ßenlagerabschnitt), im Betrieb großen Beanspruchungen ausgesetzt, so dass ein Verschleiß über die Lebensdauer eines Ruders nicht zu vermeiden ist, der zu einem Abrieb am Au ßenlagerabschnitt (und/oder Innenlagerabschnitt) führen kann und ein nicht zu vermeidendes Spiel (auch bezeichnet als Halslagerspiel) zwischen Ruderblatt und Ruderschaft einerseits und den lagernden Teilen des Schiffsrumpfes andererseits beeinflusst.

Um den Verschleiß der Lager des Ruders zu bestimmen, kann das Halslagerspiel gemessen werden. Herkömmlich ist hierzu erforderlich, das Ruder eines Schiffes in einem Trockendock zu untersuchen, beispielsweise indem durch seitliches Verkippen des Ruderblattes das Spiel ermittelt wird. Solche Untersuchungen sind aufwendig und insbesondere nicht im Betrieb eines Schiffes möglich. So kann ein übermäßiger Verschleiß oder gar eine Zerstörung eines Lagers bei Fahrt eines Schiffes nicht oder nur indirekt anhand einer Fehlfunktion des Ruders erkannt werden. Bei einer aus der DE 20 2005 019 626 U1 bekannten Vorrichtung zum Kontrollieren und Messen des Halslagerspiels zwischen einem Au ßenlager am Ruderschaft eines Ruders und einem Innenlager an einem Ruderkoker wird eine Handhabe verwendet, die eine in einen Spalt zwischen Au ßenlager und Innenlager einführbare Messschiene aufweist, über die die Breite des Spiels zwischen dem Außenlager und dem Innenlager ermittelt werden kann. Mittels der Handhabe können Messungen des Halslagerspiels auch von Tauchern unter Wasser durchgeführt werden, so dass ein zu untersuchendes Schiff nicht in ein Trockendock verlegt werden muss, um das Halslagerspiel eines Ruders zu bestimmen. Nachteilig bei dieser Vorrichtung ist jedoch, dass die Handhabe gegebenenfalls umständlich zu handhaben ist und der Spalt zwischen Au ßenlager und Innenlager nicht unbedingt frei zugänglich ist, um die Handhabe in geeigneter Weise zur Spielmessung in den Spalt zwischen Au ßenlager und Innenlager einzuführen.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ruder für Schiffe zu schaffen, das es auf einfache und kostengünstige Weise ermöglicht, den Verschleiß von Lagern zur Lagerung eines Ruderblattes oder Ruderschaftes an einem Schiffsrumpf zu bestimmen.

Diese Aufgabe wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Demgemäß ist bei einem Ruder für Schiffe ein Verschleißstift vorgesehen, der an einem von Au ßenlagerabschnitt und Innenlagerabschnitt angeordnet ist und gleitend an dem anderen von Innenlagerabschnitt und Außenlagerabschnitt anliegt Die vorliegende Erfindung geht von dem Gedanken aus, an dem Au ßenlagerabschnitt (und/oder Innenlagerabschnitt) einen Verschleißstift anzuordnen, der dazu geeignet ist, den Verschleiß des Lagers anzuzeigen. Dazu liegt der Verschleißstift genauso wie der Außenlagerabschnitt (oder der Innenlagerabschnitt) an dem Innenlagerabschnitt (bzw. dem Au ßenlagerabschnitt) gleitend an und unterliegt damit im Betrieb des Ruders denselben Beanspruchungen und demselben Verschleiß wie der Au ßenlagerabschnitt (bzw. der Innenlagerabschnitt). Durch Inspektion des Verschleißstiftes kann dann auf den Verschleiß des Lagers zurückgeschlossen werden, insbesondere ein Abrieb bestimmt werden und die Funktionstüchtigkeit des Lagers überprüft werden. Der Verschleißstift ist vorteilhafterweise an einem Lagerabschnitt angeordnet, der aus einem im Vergleich zum anderen Lagerabschnitt weichen Material (beispielsweise Bronze oder Kunststoff) ausgebildet ist, beispielsweise dem Außenlagerabschnitt. Die Anordnung am Außenlagerabschnitt hat zudem den Vorteil, dass der Verschleißstift zum Zwecke der Inspektion leichter zugänglich ist.

Nachfolgend wird die vorteilhafte Funktion und Wirkung mit Blick auf einen am Außenlagerabschnitt angeordneten Verschleißstift beschrieben, wobei das Geschilderte analog auch auf einen am Innenlagerabschnitt angeordneten Verschleißstift übertragbar ist.

Der am Außenlagerabschnitt angeordnete Verschleißstift kann eine Gleitfläche aufweisen, über die er gleitend an dem Innenlagerabschnitt anliegt. Dazu kann der Verschleißstift an seinem dem Innenlagerabschnitt zugewandten Ende einen Abschnitt aufweisen, der aus dem gleichen Material wie der Au ßenlagerabschnitt oder aus einem zumindest in seinen Materialeigenschaften dem Material des Au ßenlagerabschnitts ähnlichen Material besteht. Der Verschleißstift steht damit in gleicher Wirkverbindung mit dem Innenlagerabschnitt wie der Außenlagerabschnitt und besteht zudem aus dem gleichen oder zumindest einem ähnlichen Material, so dass der Verschleißstift mit Hinblick auf den Verschleiß sich dem Au ßenlagerabschnitt im Wesentlichen gleich verhält und damit der Verschleiß des Verschleißstiftes auf den Verschleiß des Außenlagerabschnitts hindeuten kann. Um den Zustand des Verschleißstiftes inspizieren zu können, kann der Verschleißstift lösbar an dem Au ßenlagerabschnitt angeordnet sein. Beispielsweise kann der Verschleißstift in eine Bohrung des Außenlagerabschnitts eingeschraubt oder auch über einen bajonettartigen Verschluss an einer entsprechenden Aufnahme am Außenlagerabschnitt gehalten sein. Ist der Verschleißstift von der Außenseite des Lagers, beispielsweise von der Außenseite eines mit dem Schiffsrumpf verbundenen Ruderkokers oder von der Au ßenseite des Ruderblattes her zugänglich, so kann der Verschleißstift beispielsweise von einem Taucher von dem Ruderblatt entnommen werden und auf seine Verschleißspuren hin untersucht werden, um auf diese Weise auf den Zustand des Lagers zurückzuschließen. Am Ruderblatt kann hierfür beispielsweise eine entsprechende Klappe für einen Zugriff auf die entsprechenden Lagerabschnitte vorgesehen sein, oder der Verschleißstift kann auch die Au ßenwand des Ruderblattes durchdringen und somit von au ßen aus seiner entsprechenden Halterung geschraubt oder auf sonstige Weise gelöst werden.

In einer Weiterbildung können an dem Verschleißstift im Bereich seines dem Innenlagerabschnitt zugewandten Endes auch eine oder mehrere elektrisch leitfähige Schichten zur (elektrischen) Messung des Verschleißes des Verschleißstiftes angebracht sein. Durch den Verschleiß des Verschleißstiftes infolge eines Abriebs kann sich auf diese Weise beispielsweise der Widerstand dieser elektrisch leitfähigen Schichten verändern, so dass durch eine einfache Widerstandsmessung auf den Abrieb des Verschleißstiftes zurückgeschlossen werden kann. Denkbar sind in diesem Zusammenhang auch andere elektrische Messanordnungen, die beispielsweise durch kapazitive oder induktive Messung auf den Zustand des Verschleißstiftes schließen lassen.

Denkbar ist, an jedem Lager genau einen Verschleißstift zum Ermitteln des Verschleißes des Lagers anzuordnen. Denkbar ist aber auch, an charakteristischen Punkten eines Lagers jeweils einen Verschleißstift vorzusehen, so dass jedes Lager mehrere Verschleißstifte aufweist, die zum Prüfen der Funktionstauglichkeit des Lagers inspiziert werden können. Auf diese Weise kann der Verschleiß eines Lagers in exakter Weise auch ortsausgelöst überwacht werden, um auf diese Weise eine genauere Aussage über den Zustand eines Lagers zu erhalten. Das mindestens eine Lager kann als Gleitlager ausgebildet sein, das ausschließlich radiale Kräfte aufnimmt, also keine axiale Führung in Richtung der Längserstreckungsrichtung des Ruderschaftes bereitstellt. In vorteilhafter Ausgestaltung ist am Schiffsrumpf ein Ruderkoker ausgebildet, der mit einem nach Art eines Kragträgers vom Schiffsrumpf vorstehenden Kokerrohr in eine Aussparung des Ruderblattes eingreift und in einer zentralen inneren Bohrung den Ruderschaft führt. Mit einem solchen Ruderkoker kann eine vorteilhafte Lagerung des Ruderblattes am Schiffsrumpf erreicht werden.

Unterschiedliche Varianten der Lagerung sind denkbar. Beispielsweise kann ein Lager zwischen einem feststehenden Abschnitt des Schiffsrumpfs (beispielsweise dem Kokerrohr) und dem Ruderschaft angeordnet sein. In diesem Fall ist der Innenlagerabschnitt mit dem Ruderschaft und der Au ßenlagerabschnitt mit dem feststehenden Abschnitt des Schiffsrumpfes (beispielsweise dem Kokerrohr) verbunden, um den Ruderschaft gleitend an dem feststehenden Abschnitt des Schiffsrumpfes zu lagern.

In anderer Ausgestaltung ist auch denkbar, dass ein Lager zwischen dem Ruderblatt und einem feststehenden Abschnitt des Schiffsrumpfs (beispielsweise dem Kokerrohr) angeordnet ist. In diesem Fall ist der Innenlagerabschnitt mit dem feststehenden Abschnitt des Schiffsrumpfes (beispielsweise dem Kokerrohr) und der Außenlagerabschnitt mit dem Ruderblatt verbunden, um das Ruderblatt an dem feststehenden Abschnitt des Schiffsrumpfes zu lagern.

In jedem Fall können mehrere Lager zwischen Ruderschaft und Schiffsrumpf und/oder zwischen Ruderblatt und Schiffsrumpf verwendet werden, wobei solche Lager auch in Kombination verwendet werden können, also sowohl Lager zwischen Schiffsrumpf und Ruderschaft als auch zwischen Schiffsrumpf und Ruderblatt vorgesehen sein können.

Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke soll nachfolgend anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Ruders eines Schiffes;

Fig. 2 eine teilweise freigeschnittene Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines

Ruders eines Schiffes; Fig. 3 eine teilweise freigeschnittene Darstellung eines weiteren

Ausführungsbeispiels eines Ruders eines Schiffes, umfassend einen Ruderkoker; eine schematische, teilweise geschnittene Ansicht der Lagerung eines Ruderschafts an einem Ruderkoker eines Schiffsrumpfs; eine vergrößerte Schnittansicht eines Verschleißstifts an einem Außenlagerabschnitt eines Lagers; eine vergrößerte Schnittansicht eines elektrisch leitfähige Schichten aufweisenden Verschleißstifts an einem Außenlagerabschnitt eines Lagers; eine perspektivische Ansicht eines Ruderkokers mit daran anzuordnendem Außenlagerabschnitt und eine radiale Schnittansicht durch einen Abschnitt des Ruderkokers gemäß Fig. 7. Fig. 1 zeigt ein Ruder 1 eines Schiffes, bei dem ein Ruderblatt 10 um eine Drehachse D drehbar an einem Schiffsrumpf 2 angeordnet ist. In an sich bekannter Weise ist das Ruderblatt 10 hierbei in Strömungsrichtung bei Vorausfahrt des Schiffes hinter einem an einem Propellerschaft 30 um eine Propellerachse P drehbaren Propeller 3 angeordnet und mit einem Ruderschaft 1 1 verbunden, der zum Verdrehen des Ruderblatts 10 ein Drehmoment in das Ruderblatt 10 einleitet und damit das Ruderblatt 10 zum Zwecke einer Kursänderung, Kurskorrektur oder Kursstabilisierung des Schiffes stellt.

An seinem oberen Ende wird der Ruderschaft 1 1 durch ein Traglager 1 14 gehalten, das den Ruderschaft 1 1 in axialer Richtung festlegt und über den Ruderschaft 1 1 das Ruderblatt 10 hält. Der Ruderschaft 1 1 ist zudem an seinem oberen Ende mit einer (nicht dargestellten) Rudermaschine verbunden, die zur Betätigung des Ruderblattes 10 Torsionskräfte in den Ruderschaft 1 1 einleitet und damit das Ruderblatt 10 stellt.

Bei einem in Fig. 2 in teilweise freigeschnittener Weise dargestellten Ausführungsbeispiel eines Ruders 1 ist der Ruderschaft 1 1 an seinem unteren Ende mit dem Ruderblatt 10 verbunden. Zur Verbindung mit dem Ruderblatt 10 weist der Ruderschaft 1 1 einen unteren konusförmigen Endabschnitt 1 1 1 auf, der in einem mit der inneren Rippenstruktur 103 des Ruderblattes 10 verschweißten massiven Verbindungsstück 100, auch bezeichnet als Ruderkloben, angeordnet ist und mit dem Verbindungsstück 100 einen Pressverbund bildet. Hierzu ist auf ein Gewindeende 1 12 des Ruderschaftes 1 1 eine Mutter 1 13 angesetzt, die einen pressenden Sitz des Endabschnitts 1 1 1 in dem Verbindungsstück 100 bewirkt.

Wie beispielsweise von Ausführungsformen von Vollschweberudern bekannt, ist bei einem anderen, in Fig. 3 dargestellten Ruder 1 ein Ruderkoker 20 zur Lagerung des Ruderschafts 1 1 und/oder Ruderblattes 10 an dem Schiffsrumpf 2 vorgesehen. Der Ruderkoker 20 ist dabei gebildet durch ein nach Art eines Kragträgers vom Schiffsrumpf 2 vorstehendes, sich in eine Aussparung 101 im Ruderblatt 10 erstreckendes, unteres Kokerrohr 200 und ein oberes Kokerrohr 205, die einen Schaftabschnitt 1 10 des Ruderschafts 1 1 in einer inneren Bohrung 204 aufnehmen. Das Ruderblatt 10 weist in seinem Inneren eine Rippenstruktur 103 auf, die die strukturelle Stabilität des Ruderblattes 10 gewährleistet. Die Aussparung 101 im Ruderblatt 10 zur Aufnahme des Kokerrohres 200 ist kastenförmig ausgebildet, erstreckt sich von der oberen, dem Schiffsrumpf 2 zugewandten Seite des Ruderblattes 10 in das Ruderblatt 10 hinein und ist über eine seitliche, wasserdicht verschweißte Beplankung 102 zum Inneren des Ruderblattes 10 hin abgedichtet.

Das Ruderblatt 10 kann ganz oder teilweise aus Stahl oder einem Kunststoffverbundstoff, insbesondere einem faserverstärkten Verbundstoff hergestellt sein.

Wie auch bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 ist der Ruderschaft 1 1 bei dem Ruder gemäß Fig. 3 an seinem oberen Ende mit einer Rudermaschine und an seinem unteren Ende mit dem Ruderblatt 10 verbunden. Zur Verbindung mit dem Ruderblatt 10 weist der Ruderschaft 1 1 einen unteren konusförmigen Endabschnitt 1 1 1 auf, der in einem mit dem Ruderblatt 10 verschweißten Kloben 100 angeordnet ist und mit dem Kloben 100 einen Pressverbund bildet.

Bei den in Fig. 2 und Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispielen von Rudern 1 ist der Ruderschaft 1 1 über zumindest ein Lager 21 (siehe Fig. 3) am Schiffsrumpf 2 gelagert (bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 an dem Ruderkoker 20). Denkbar und vorteilhaft ist dabei, mehrere Lager axial entlang des Ruderschafts 1 1 versetzt zueinander einzusetzen, oder alternativ oder zusätzlich das Ruderblatt 10 direkt am Schiffsrumpf 2, beispielsweise am Ruderkoker 20, zu lagern.

Fig. 4 zeigt in einer schematischen, vergrößerten Darstellung ein Ruder 1 , bei dem der Schaftabschnitt 1 10 des Ruderschafts 1 1 über ein Lager 21 an einem Kokerrohr 200 eines am Schiffsrumpf 2 ausgebildeten Ruderkokers 20 gelagert ist. Das Lager 21 weist einen mit dem Kokerrohr 200 drehfest verbundenen, beispielsweise aus Bronze oder Kunststoff hergestellten Au ßenlagerabschnitt 210 nach Art einer Lagerbuchse und einen mit dem Schaftabschnitt 1 10 drehfest verbundenen, aus einem harten Material, beispielsweise Schmiedestahl hergestellten Innenlagerabschnitt 220 auf, die gleitend aneinander anliegen und ein Gleitlager mit radialer Abstützung zur Verfügung stellen.

Der Innenlagerabschnitt 220 kann auch einstückig mit dem Ruderschaft 1 1 ausgebildet sein, wobei der Ruderschaft 1 1 im Bereich des Innenlagerabschnitts 220 zusätzlich mit einer die Gleiteigenschaften vorteilhaft beeinflussenden Beschichtung versehen sein kann.

Über das Lager 21 ist der Schaftabschnitt 1 10 gegenüber dem Kokerrohr 200 in radialer Richtung abgestützt. Ein weiteres Lager kann axial versetzt in einem oberen Bereich des Ruderschaftes 1 10 vorgesehen sein.

Bei dem in Fig. 4 schematisch dargestellten Ausführungsbeispiel ist kein (zusätzliches) Lager zwischen dem Ruderblatt 10 und dem Kokerrohr 200 vorgesehen. Gleichwohl ist dies nicht beschränkend. Denkbar ist auch in dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel, alternativ zum Lager 21 oder zusätzlich ein Lager zwischen der seitlichen Beplankung der Aussparung 101 des Ruderblattes 10 und dem Kokerrohr 200 vorzusehen.

Das in Fig. 4 im Schnitt schematisch dargestellte, aus dem Au ßenlagerabschnitt 210 und dem Innenlagerabschnitt 220 bestehende Lager 21 umschließt den Ruderschaft 1 10 ringförmig und stellt damit eine umfängliche, lagernde Abstützung für den Ruderschaft 1 10 zur Verfügung, wobei zur vereinfachten Montage sowohl der Au ßenlagerabschnitt 210 als auch der Innenlagerabschnitt 220 aus zwei Ringhälften zusammengesetzt sein können, die in einfacher Weise an den Ruderschaft 1 1 bzw. das Kokerohr 200 angesetzt werden können. Am Außenlagerabschnitt 210 des Lagers 21 ist, wie aus Fig. 4 ersichtlich, ein Verschleißstift 4 vorgesehen, der in eine Bohrung 21 1 des Au ßenlagerabschnitts 210 eingesetzt ist und auch das Kokerrohr 200 an einer Aufnahmebohrung 206 durchdringt. Der Verschleißstift 4 ist im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet und von außen derart in den Au ßenlagerabschnitt 210 eingesetzt, dass er gleitend mit dem Innenlagerabschnitt 220 in Anlage ist.

Der Verschleißstift 4 ist zumindest in seinem dem Innenlagerabschnitt 220 zugewandten Bereich aus dem gleichen Material wie der Außenlagerabschnitt 210 oder aus einem dem Außenlagerabschnitt 210 in seinen Materialeigenschaften ähnlichen Material hergestellt.

Dadurch, dass der Verschleißstift 4 genauso wie der Außenlagerabschnitt 210 an dem Innenlagerabschnitt 220 gleitend anliegt und aus demselben oder einem ähnlichen Material besteht, unterliegt er demselben Verschleiß wie der Au ßenlagerabschnitt 210. Durch Inspektion des Verschleißstifts 4 kann damit auf den Verschleiß des Außenlagerabschnitts 210 und des Lagers 21 insgesamt zurückgeschlossen werden.

Fig. 5 und 6 zeigen in vergrößerten schematischen Ansichten Ausführungsbeispiele von unterschiedlichen Verschleißstiften 4 an einem Au ßenlagerabschnitt 210.

Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 weist der Verschleißstift 4 mindestens zwei Abschnitte 41 , 42 auf, von denen zumindest der Abschnitt 42 aus demselben oder einem ähnlichen Material wie der Außenlagerabschnitt 210 ausgebildet ist. Der Abschnitt 42 liegt über eine Gleitfläche 40 an dem Innenlagerabschnitt 220 an und unterliegt damit im Betrieb des Ruders 1 denselben Beanspruchungen wie der Außenlagerabschnitt 210.

Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 sind an dem Verschleißstift 4 mehrere zueinander versetzte elektrisch leitfähige Schichten 43 angeordnet, die über Zuleitungen 44 mit einer am Ruderblatt 10 oder an Bord des jeweiligen Schiffes angeordneten Messvorrichtung verbunden sein können. Über die elektrisch leitfähigen Schichten 43 kann auf elektrische Weise auf den Verschleißzustand des Verschleißstifts 4 geschlossen werden, ohne dass der Verschleißstift 4 hierfür entnommen werden müsste. Beispielsweise kann eine Widerstandsmessung durchgeführt werden, wobei eine Änderung des Widerstands im Vergleich zu einer früheren Messung auf einen Abrieb am Verschleißstift 4 und damit auf einen Verschleiß des Lagers 21 hindeuten kann. Der Verschleißstift 4 kann aus dem Au ßenlagerabschnitt 210 entnehmbar sein. Beispielsweise kann der Verschleißstift 4 in den Au ßenlagerabschnitt 210 eingeschraubt sein und zur Inspektion aus der Bohrung 21 1 geschraubt werden. Denkbar ist auch, den Verschleißstift 4 über eine Halterung nach Art eines Bajonettverschlusses an dem Außenlagerabschnitt 210 zu befestigen, um ein einfaches Lösen des Verschleißstifts 4 zu ermöglichen.

Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 ist ein Entnehmen des Verschleißstiftes 4 zur Inspektion und Prüfung erforderlich. Eine solche Prüfung kann beispielsweise durch einen Taucher vorgenommen werden.

Die Möglichkeit einer elektrischen Messung wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 hat den Vorteil, dass auch im Betrieb bei Fahrt eines Schiffes Aussagen über den Verschleiß der Lager 21 eines Ruders erhalten werden können, ohne dass hierfür auf das Ruder 1 physisch zugegriffen werden müsste. Insbesondere ist eine Entnahme des Verschleißstiftes 4 und damit ein Zugriff auf das Ruder 1 nicht erforderlich.

Bei sämtlichen Varianten des Verschleißstifts 4 kann au ßenseitig am Verschleißstift 4 farblich eine Verschleißgrenze gekennzeichnet sein, so dass bei Entnahme des Verschleißstifts 4 sofort ersichtlich ist, ob eine Verschleißgrenze erreicht ist oder nicht.

Fig. 7 und 8 zeigen in konkreter Ausgestaltung zwei an einem Kokerrohr 200 eines Ruderkokers 20 angeordnete, jeweils einen Au ßenlagerabschnitt 210 durchgreifende Verschleißstifte 4, 4'. Fig. 7 zeigt hier das Kokerrohr 200 mit dem Au ßenlagerabschnitt 210 nach Art einer Lagerbuchse und die Verschleißstifte 4, 4' in perspektivischer Darstellung, während Fig. 8 eine ausschnittsweise Schnittansicht durch einen Verschleißstift 4 darstellt.

Jeder Verschleißstift 4, 4' wird in eine Aufnahmebohrung 206, 206' am Kokerrohr 200 und in eine Bohrung 21 1 , 21 1 ' an dem Au ßenlagerabschnitt 210 eingesetzt und steht, in montiertem Zustand gemäß Fig. 8, in gleitender Anlage am Innenlagerabschnitt 220 und ist denselben Beanspruchungen ausgesetzt wie der Au ßenlagerabschnitt 210.

Die Verschleißstifte 4, 4' sind in Umfangsrichtung um 90° zueinander versetzt an der Lagerbuchse (Außenlagerabschnitt 210) angeordnet, so dass mit den Verschleißstiften 4, 4' der Verschleiß an unterschiedlichen Orten des Lagers 21 ermittelt werden kann. Der der Erfindung zugrundeliegende Gedanke ist nicht auf die vorangehend geschilderten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern kann grundsätzlich auch bei gänzlich anders gearteten Ausführungsformen Verwendung finden. Insbesondere sind auch andere Lageranordnungen als die dargestellten denkbar und möglich. Beispielsweise kann ein Verschleißstift der geschilderten Art ebenso auch für ein zwischen einem Ruderblatt und einem Kokerrohr eingesetztes Lager verwendet werden. Grundsätzlich denkbar ist auch die zusätzliche oder alternative Verwendung eines Verschleißstiftes an einem Innenlagerabschnitt, wobei hierfür aber Sorge getragen werden muss, dass der Verschleißstift gegebenenfalls zur Inspektion zugänglich und entnehmbar ist.

Bezugszeichenliste

1 Ruder

10 Ruderblatt

100 Kloben

101 Aussparung

102 Beplankung

103 Rippenstruktur

1 1 Ruderschaft

1 10 Schaftabschnitt

1 1 1 Konusförmiger Endabschnitt

1 12 Gewindeende

1 13 Mutter

1 14 Axiallager

2 Schiffsrumpf

20 Ruderkoker

200 Kokerrohr

204 Bohrung

205 Oberes Kokerrohr

206, 206' Aufnahmebohrung

21 Lager

210 Au ßenlagerabschnitt

21 1 , 21 V Bohrung

212 Lagerfläche

220 Innenlagerabschnitt

3 Propeller

30 Propellerschaft

4, 4' Verschleißstift

40 Gleitfläche

41 , 42 Abschnitt

43 Leitfähige Schichten

44 Zuleitungen

D Drehachse

P Propellerachse