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Title:
SAFETY SYSTEM FOR A MOTOR VEHICLE, MOTOR VEHICLE, AND METHOD FOR CARRYING OUT A SAFETY CHECK ON A MOTOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/032999
Kind Code:
A1
Abstract:
A safety system for a motor vehicle, comprising a control device designed to carry out a test run, the test run being designed such that when the test run is activated a number of vehicle functions are activated, particularly one after the other and automatically, to test them.

Inventors:
HOELLER GERALD (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/069288
Publication Date:
February 15, 2024
Filing Date:
July 12, 2023
Export Citation:
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Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
International Classes:
G01M17/007; B60W50/08; G07C5/08
Domestic Patent References:
WO2017213576A12017-12-14
Foreign References:
DE102020123610A12022-03-10
EP2088439A12009-08-12
KR101798528B12018-01-30
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Claims:
Ansprüche

1. Sicherheitssystem für ein Kraftfahrzeug, umfassend eine Steuereinrichtung (10), welche ausgelegt ist, einen Prüflauf durchzuführen, wobei der Prüflauf derart ausgebildet ist, dass bei dessen Aktivierung, insbesondere in Folge und automatisch, mehrere Fahrzeugfunktionen zur Prüfung betätigt werden.

2. Sicherheitssystem nach Anspruch 1 , wobei die Steuereinrichtung (10) derart ausgelegt ist, dass der Prüflauf automatisch aktiviert werden kann.

3. Sicherheitssystem nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Steuereinrichtung (10) ausgelegt ist, zum Aktivieren des Prüflaufs Informationen aus der Umwelt zu verarbeiten.

4. Sicherheitssystem nach Anspruch 3, wobei die Informationen umfassen: die Position eines Fahrers (2); Handlungen und/oder Gesten des Fahrers (2).

5. Sicherheitssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Steuereinrichtung (10) ausgelegt ist, den Prüflauf zu aktivieren, wenn die Anwesenheit eines Fahrers (2) und dessen Abfahrbereitschaft erkannt sind.

6. Sicherheitssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Steuereinrichtung (10) mehrere Kommunikationseinheiten, insbesondere Empfangs- (12) und/oder Sendeeinheiten (14), umfasst, welche ausgelegt sind, zum Aktivieren des Prüflaufs zusammenzuwirken. Sicherheitssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zumindest eine Kommunikationseinheit (12, 14) einem Fahrer (2), insbesondere einem Bekleidungsteil und/oder einem Mobilgerät des Fahrers (2), zuordenbar ist. Sicherheitssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend eine Anzeigeeinrichtung, welche ausgelegt ist, das Ergebnis des Prüflaufs anzuzeigen. Kraftfahrzeug, umfassend ein Sicherheitssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche. Verfahren zum Durchführen einer Sicherheitsüberprüfung bei einem Kraftfahrzeug, umfassend die Schritte:

Automatisches Betätigen einer Vielzahl von Fahrzeugfunktionen zur Prüfung durch Aktivieren eines Prüflaufs;

Bereitstellen einer Steuereinrichtung (10) in einem Kraftfahrzeug, welche ausgelegt ist, den Prüflauf durchzuführen. Verfahren nach Anspruch 10, umfassend die Schritte:

Ermitteln der Anwesenheit eines Fahrers (2);

Ermitteln eines Fahrerwillens, insbesondere einer Abfahrbereitschaft des Fahrers (2);

Aktivieren des Prüflaufs.

Description:
Sicherheitssystem für ein Kraftfahrzeug, Kraftfahrzeug sowie Verfahren zum Durchführen einer Sicherheitsüberprüfung bei einem Kraftfahrzeug

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Sicherheitssystem für ein Kraftfahrzeug, ein Kraftfahrzeug sowie ein Verfahren zum Durchführen einer Sicherheitsüberprüfung bei einem Kraftfahrzeug.

Die Grundfunktionen von Kraftfahrzeugen, wie insbesondere Motorrädern, sollten vor Fahrtantritt regelmäßig geprüft werden. Dies betrifft beispielsweise die Funktion der Blinker, der Lichtanlage, des Bremssystems, des Reifenluftdrucks etc. Für den Fahrer stellt dies in der Regel eine lästige Tätigkeit dar, die daher oftmals übergangen wird.

Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Sicherheitssystem für ein Kraftfahrzeug, ein Kraftfahrzeug sowie ein Verfahren zum Durchführen einer Sicherheitsüberprüfung oder eines Safety-Checks anzugeben, welches in der Realität komfortabel umsetzbar und damit geeignet ist, die Sicherheit zu erhöhen.

Diese Aufgabe wird durch ein Sicherheitssystem gemäß Anspruch 1 , ein Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 9 sowie durch ein Verfahren gemäß Anspruch 10 gelöst. Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie der Beschreibung und der beigefügten Figur.

Erfindungsgemäß umfasst ein Sicherheitssystem für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für ein Kraftrad, eine Steuereinrichtung, welche ausgelegt ist, einen Prüflauf durchzuführen, wobei der Prüflauf derart ausgebildet ist, dass bei dessen Aktivierung, insbesondere in Folge und insbesondere automatisch, mehrere Fahrzeugfunktionen zur Prüfung betätigt werden. Der große Vorteil besteht darin, dass der Fahrer nicht manuell die verschiedenen Funktionen prüfen muss. Stattdessen ermöglicht der Prüflauf das automatische Abarbeiten einer Sicherheitsüberprüfung oder eines Safety-Checks. Typische Funktionen, die hierbei überprüft werden, sind beispielsweise die Folgenden: Einschalten der Blinker, das Betätigen der Hupe, das Einschalten des Abblendlichts sowie des Fernlichts, das Anlegen der Bremsbeläge, die Verriegelung etwaiger Koffer sowie die Kontrolle des (Reifen-) Luftdrucks. An dieser Stelle sei erwähnt, dass es sich gemäß einer bevorzugten Ausführungsform bei dem Kraftfahrzeug insbesondere um ein Kraftrad, wie ein Motorrad oder einen Roller, handelt.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Steuereinrichtung derart ausgelegt, dass der Prüflauf automatisch aktivierbar ist oder aktiviert werden kann. Gemäß einer Ausführungsform ist das Aktivieren oder Starten des Prüflaufs beispielsweise über eine Zeitsteuerung vorgegeben oder vorgebbar. Ein Fahrer, der weiß, dass er beispielsweise täglich um 08:00 Uhr das Kraftfahrzeug benutzen will, kann die Sicherheitseinrichtung derart parametrieren, dass diese rechtzeitig vor Fahrtantritt einen Prüflauf durchführt. Der Fahrer kann entweder während des Prüflaufs zugegen sein oder nachher, beispielsweise über eine entsprechende Anzeigeeinheit, über das Ergebnis des Prüflaufs informiert werden.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Steuereinrichtung ausgelegt, zum Aktivieren des Prüflaufs Informationen aus der Umwelt zu verarbeiten. Zweckmäßigerweise ist die Steuereinrichtung in der Lage, zu erkennen, ob ein Fahrer anwesend ist. Die Anwesenheit des Fahrers kann ein Aspekt sein, welcher berücksichtigt wird, um zu entscheiden, ob der Prüflauf gestartet wird.

Gemäß einer Ausführungsform umfassen die Informationen: Position eines Fahrers; Handlungen und/oder Gesten des Fahrers. Die Berücksichtigung von Handlungen und/oder Gesten des Fahrers bringt den Vorteil mit sich, dass ein Prüflauf nicht unbeabsichtigt gestartet wird, beispielsweise wenn sich der Fahrer lediglich zufällig in der Nähe des entsprechenden Kraftfahrzeugs befindet.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Steuereinrichtung ausgelegt, den Prüflauf zu aktivieren, wenn die Anwesenheit eines Fahrers und dessen Abfahrbereitschaft erkannt sind. Gemäß einer Ausführungsform ist die Sicherheitseinrichtung ausgelegt zu erkennen, wenn sich der Fahrer dem Kraftfahrzeug nähert und seinen Helm aufsetzt und/oder die Handschuhe anzieht. Gemäß einer Ausführungsform wird beim Erkennen dieser Informationen oder Zustände automatisch der Prüflauf durchgeführt. Zweckmäßigerweise kann der Fahrer die Abarbeitung des Prüflaufs unmittelbar verfolgen, da er in der Nähe ist. Insbesondere kann er beispielsweise das Blinken der Blinker, die Funktion der Hupe, des Lichts etc. unmittelbar überprüfen. Zusätzlich werden die Ergebnisse des Prüflaufs zweckmäßigerweise noch auf einer geeigneten Anzeigeeinheit des Kraftfahrzeugs angezeigt. Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Steuereinrichtung mehrere Kommunikationseinheiten, insbesondere Empfangs- und/oder Sendeeinheiten, welche ausgelegt sind, zum Aktivieren des Prüflaufs zusammenzuwirken. Zweckmäßigerweise wird über die Kommunikationseinheiten erreicht, dass die Umgebung des Kraftfahrzeugs überwacht und ausgewertet werden kann. Damit ist es insbesondere möglich zu erkennen, ob sich ein Fahrer dem Kraftfahrzeug nähert und ob er bestimmte Handlungen durchführt, welche darauf hindeuten, dass der Fahrer mit dem Kraftfahrzeug tatsächlich fahren will.

Gemäß einer Ausführungsform ist beispielsweise zumindest eine Kommunikationseinheit einem Fahrer, insbesondere einem Bekleidungsteil und/oder einem Mobilgerät des Fahrers, zugeordnet oder zuordenbar. Ein Bekleidungsteil ist beispielsweise eine Hose oder eine Jacke des Fahrers und/oder ein Helm und/oder die Handschuhe. Gemäß einer Ausführungsform sind in den vorgenannten Bekleidungsteilen Sensoren enthalten, welche es ermöglichen, einen Abstand zueinander zu detektie- ren, sodass es beispielsweise möglich ist, zu erkennen, ob ein Fahrer seinen Helm anzieht etc.

Gemäß einer Ausführungsform ist auf dem Mobilgerät des Fahrers eine entsprechende Software vorhanden oder betätigbar, welche es ermöglicht, den Prüflauf händisch und aus der Ferne zu starten. Alternativ kann das Sicherheitssystem selbst ein Bedienelement umfassen, über welches der Prüflauf unmittelbar am jeweiligen Kraftfahrzeug gestartet werden kann. Ein derartiges Bedienelement kann ein separater Taster sein. Alternativ ist das Bedienelement als ein Menüpunkt in einem Fahrzeugdisplay/Cockpit, beispielsweise des Bordcomputers, ausgebildet. An dieser Stelle sei erwähnt, dass das Sicherheitssystem beispielsweise Bestandteil eines Steuergeräts des Kraftfahrzeugs ist. Wie bereits erwähnt, umfasst das Sicherheitssystem zweckmäßigerweise eine Anzeigeeinrichtung, welche ausgelegt ist, das Ergebnis des Prüflaufs anzuzeigen. Zweckmäßigerweise ist das Sicherheitssystem ausgelegt, eine am Kraftfahrzeug ohnehin vorhandene Anzeigeeinrichtung mitzunutzen, wie beispielsweise einen Bildschirm in einem Kraftfahrzeug oder ein Cockpitdisplay etc. und/oder auch die Anzeige bzw. den Bildschirm eines, insbesondere mobilen, (End-)Geräts, wie eines Smartphones.

Die Erfindung richtet sich auch auf ein Kraftfahrzeug, umfassend ein erfindungsgemäßes Sicherheitssystem. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Kraftfahrzeug insbesondere ein Kraftrad, wie ein Motorrad oder ein Motorroller. Das Kraftfahrzeug kann aber auch ein Personenkraftfahrzeug oder ein Nutzfahrzeug sein. Insbesondere ist das Kraftfahrzeug ein Landfahrzeug.

Erfindungsgemäß umfasst ein Verfahren zum Durchführen einer Sicherheitsüberprüfung bei einem Kraftfahrzeug die Schritte:

- Automatisches Betätigen einer Vielzahl von Fahrzeugfunktionen zur Prüfung durch Aktivieren eines Prüflaufs;

Bereitstellen einer Steuereinrichtung in einem Kraftfahrzeug, welche ausgelegt ist, den Prüflauf durchzuführen.

Zweckmäßigerweise muss ein Fahrer also nicht selbstständig die Vielzahl von möglichen Funktionen aktivieren. Stattdessen muss lediglich einmal der Prüflauf aktiviert werden. Dieser betätigt dann, beispielsweise der Reihe nach, die verschiedenen Funktionen, die geprüft werden sollen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Steuereinrichtung dahingehend parametrierbar, dass vorgegeben werden kann, welche Funktionen beim Prüflauf betätigt werden sollen und welche nicht. Vorteilhafterweise können die verschiedenen Funktionen der Sicherheitsüberprüfung also festgelegt werden. Eine Reifendruckkontrolle wird beispielsweise nicht durchgeführt, wenn der Fahrer entschieden hat, dass diese nicht benötigt wird. Weiter ist es beispielsweise möglich, einen Prüflauf festzulegen, welcher täglich jedes Mal vor Fahrtantritt durchgeführt werden soll. Zusätzlich oder alternativ kann ein Prüflauf parametriert werden, welcher lediglich vor längeren Touren, Ausfahrten durchgeführt werden soll etc. Eine Parametrierbarkeit kann auch dahingehend gegeben sein, dass zeitliche Komponenten mitberücksichtigt werden. Damit ist beispielsweise gemeint, dass das System so parametrierbar ist, dass an einem Tag nicht mehr als ein Prüflauf durchgeführt wird.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren die Schritte: Ermitteln der Anwesenheit eines Fahrers;

Ermitteln eines Fahrerwillens, insbesondere einer Abfahrbereitschaft des Fahrers;

- Aktivieren des Prüflaufs, wenn ein Fahrer anwesend und dessen Abfahrbereitschaft erkannt sind.

Mit Vorteil werden die verschiedenen Funktionen des Kraftfahrzeugs also nicht nur automatisch geprüft. Zweckmäßigerweise erfolgt auch das Aktivieren der Sicherheitsüberprüfung bzw. des Prüflaufs automatisch. Das Ergebnis der Sicherheitsüberprüfung wird gemäß einer bevorzugten Ausführungsform beispielsweise auf ei- nem Display des Kraftfahrzeugs, wie insbesondere eines Motorrads, angezeigt. Etwaige Fehler werden beschrieben und können somit frühzeitig behoben werden. Alternativ oder zusätzlich kann das Ergebnis auch auf einem, insbesondere mobilen, (End-)Gerät, wie einem Smartphone, angezeigt werden.

Die im Zusammenhang mit dem Verfahren erwähnten Vorteile gelten analog und entsprechend für das Sicherheitssystem, wie auch umgekehrt und untereinander.

Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform eines Sicherheitssystems bzw. eines Kraftfahrzeugs und eines Verfahrens mit Bezug auf die beigefügte Figur.

Es zeigt:

Fig. 1 : eine Skizze zur Veranschaulichung einer Ausführungsform des Verfahrens bzw. eines Kraftfahrzeugs, umfassend ein Sicherheitssystem.

Fig. 1 zeigt in einer schematischen Ansicht ein Kraftfahrzeug 1 , welches ein Sicherheitssystem 10 umfasst. Daneben dargestellt ist ein Fahrer 2. Skizziert ist, dass am Fahrer 2 sowie am Kraftfahrzeug 1 Kommunikationseinheiten 12 bzw. 14 angeordnet sind. So sind beispielsweise an einem Helm des Fahrers 2 sowie an seiner Jacke jeweils Sendeeinheiten 12 angeordnet. Eine korrespondierende Empfangseinheit 14 ist am Kraftfahrzeug 1 vorgesehen. Eine derartige Konfiguration ermöglicht beispielsweise, dass das Sicherheitssystem 10 erkennen kann, wenn sich dem Kraftfahrzeug 1 ein Fahrer 2 nähert und seinen Helm aufsetzt bzw. die Handschuhe anzieht (hier nicht dargestellt). In der Folge kann das Sicherheitssystem 10 vorteilhafterweise automatisch eine Sicherheitsüberprüfung oder einen Safety-Check durchführen. Dieser automatische Check beinhaltet z. B. das Einschalten aller Blinker, das Betätigen der Hupe, das Einschalten des Abblendlichts sowie des Fernlichts, das Anlegen der Bremsbeläge, die Verriegelung der Koffer sowie die Kontrolle des Luftdrucks. Das Ergebnis des Safety-Checks wird auf dem Display des Motorrads und/oder einem mobilen Endgerät, wie einem Smartphone, des Fahrers 2 angezeigt. Etwaige Fehler werden beschrieben und können somit frühzeitig behoben werden. Bezugszeichenliste

1 Kraftfahrzeug

2 Fahrer 10 Sicherheitssystem

12 Kommunikationseinheit, Sendeeinheit

14 Kommunikationseinheit, Empfangseinheit