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Title:
SAILING SHIP, KEEL AND SAILING METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2004/009435
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a sailing ship, a keel for a sailing ship and a sailing method. The sailing ship (1) comprising a keel (K) is characterized in that the keel (K) includes two centerboards (2, 3; 2', 3') that form an angle ($g(a)) between them. The keel (K) having a centerboard (2, 2') is characterized by including an additional centerboard (3, 3') and by the two centerboards (2, 3; 2', 3') forming an angle ($g(a)) between them. The sailing method is characterized in that, depending on wind intensity and wind direction, at least one of the centerboards (2, 3; 2', 3') of a keel (K) which includes two centerboards (2, 3; 2', 3') that form an angle ($g(a)) between them is set at an angle to the direction of travel.

Inventors:
BERGMEISTER JOSEF (DE)
Application Number:
PCT/DE2003/002388
Publication Date:
January 29, 2004
Filing Date:
July 16, 2003
Export Citation:
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Assignee:
BERGMEISTER JOSEF (DE)
International Classes:
B63B41/00; (IPC1-7): B63B41/00
Foreign References:
FR2807999A12001-10-26
US4044703A1977-08-30
US4352335A1982-10-05
FR2658477A11991-08-23
FR1491403A1967-08-11
US5152238A1992-10-06
DE8409661U11984-09-20
GB737888A1955-10-05
FR2563177A11985-10-25
DE3939014A11991-05-29
FR2773353A11999-07-09
US3951090A1976-04-20
US4117797A1978-10-03
US5622130A1997-04-22
GB2322334A1998-08-26
DE29817032U11999-01-14
Attorney, Agent or Firm:
Lindner, Manfred K. (München, DE)
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Claims:
Ansprüche
1. Segelschiff mit einem Kiel, dadurch gekennzeichnet, dass der Kiel (K) zwei Schwerter (2,3 ; 2', 3') enthält, die ei nen Winkel (a) zwischen sich einschließen.
2. Segelschiff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kiel (K) quer zur Fahrtrichtung des Schiffes (1) ver schwenkbar ist.
3. Segelschiff nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kiel (K) quer zur Fahrtrichtung des Schiffes (1) in we nigstens in einem Bereich von etwa 30° verschwenkbar ist.
4. Segelschiff nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kiel (K) quer zur Fahrtrichtung des Schiffes (1) in we nigstens in einem Bereich von etwa 60° verschwenkbar ist.
5. Segelschiff nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kiel (K) quer zur Fahrtrichtung des Schiffes (1) in höchstens in einem Bereich von etwa 120° verschwenkbar ist.
6. Segelschiff nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kiel (K) quer zur Fahrtrichtung des Schiffes (1) in höchstens in einem Bereich von etwa 90° verschwenkbar ist.
7. Segelschiff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, dass der Kiel (K) zum Verschwenken oder zum Einstellen einer Schwenklage mit einer Elektrik (11) und/oder Hydraulik (12) in Wirkverbindung steht.
8. Segelschiff nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrik (11) wenigstens einen elektrischen Stellmotor (15) aufweist.
9. Segelschiff nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydraulik (12) wenigstens eine Pumpe, ein Stell ventil (13), Fluidgefäß (16) und/oder eine KolbenZylinder Einheit enthält.
10. Segelschiff nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Fluidgefäß ein Membrangefäß (16) mit einer Membrane (17) zur Bestimmung und Einhaltung einer Mitteloder Ruhe lage des Kiels (K) ist.
11. Segelschiff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, dass eine Steuerung vorgesehen ist, um den Kiel (K) in Abhängigkeit von Fahrsituationen und/oder Steuerungssituationen zu verschwenken.
12. Segelschiff nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung ausgelegt ist, um in vordefinierten Fahrsi tuationen und/oder Steuerungssituationen und/oder Notsitua tionen den Kiel (K) in vorgegebener Weise und/oder in eine vorgegebene Stellung zu verschwenken.
13. Segelschiff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, dass der Winkel (a) zwischen den bei den Schwertern (2,3 ; 2', 3') einstellbar ist.
14. Segelschiff nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schwerter (2,3 ; 2', 3') unabhängig voneinander bezüglich ihrer Winkellage zu einer Mittellage einstellbar sind.
15. Segelschiff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, dass Stelleinrichtungen zum Einstel len des Winkels (a) enthalten und mit wenigstens einem Schwert (2,3 ; 2', 3') in Wirkverbindung stehen.
16. Segelschiff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, dass Detektionseinrichtungen zum De tektieren von Fahrsituationen und/oder Steuerungssituatio nen und/oder Notsituationen und Steuerungseinrichtungen vorgesehen sind, und die in Abhängigkeit von den Detekti onseinrichtungen die Lage des Kiels (K) und/oder der Schwerter (2,3 ; 2', 3') zueinander steuern.
17. Segelschiff nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Detektionseinrichtungen Großbaumlagesensoreinrichtun gen, Grundsensoreinrichtungen, Kielmittelstellungssensor einrichtungen und/oder Schiffsschräglagensensoreinrichtun gen enthalten.
18. Segelschiff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, dass der Kiel (K) mit einem serienmä ßigen Rumpf (R) des Segelschiffes (1) mit serienmäßigen Kielansätzen für Kiele mit einem Schwert ohne Sonderkon struktionen am Rumpf (R) kombiniert ist.
19. Segelschiff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, dass die Schwerter (2,3 ; 2', 3') so geformt sind, dass sie bei wenigstens einer Winkellage (a) zueinander oder einer Schwenklage des Kiels (K) eine Aus richtwirkung auf das Schiff (1) haben.
20. Segelschiff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, dass der Kiel (K) in wenigstens einer Schwenklage arretierbar ist.
21. Kiel mit einem Schwert, dadurch gekennzeichnet, dass ein weiteres Schwert (3, 3') enthalten ist, und dass die beiden Schwerter (2,3 ; 2', 3') einen Winkel (a) zwischen sich einschließen.
22. Kiel nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (a) zwischen den Schwertern (2,3 ; 2', 3') einstell bar ist.
23. Kiel nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Schwerter (2,3 ; 2', 3') um eine Ach se, die zumindest im wesentlichen in der durch die beiden Schwerter (2,3 ; 2', 3') aufgespannten Ebene liegt, dreh verstellbar ist.
24. Kiel nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass beide Schwerter (2,3 ; 2', 3') um je eine Achse, die zumindest im wesentlichen in der durch die beiden Schwerter (2,3 ; 2', 3') aufgespannten Ebene liegt, voneinander unabhängig dreh verstellbar sind.
25. Kiel nach einem der Ansprüche 21 bis 24, dadurch gekenn zeichnet, dass wenigstens eines der Schwerter (2, 3 ; 2', 3') in seiner Ausdehnung in einer Richtung, die zumindest im wesentlichen in der durch die beiden Schwerter (2,3 ; 2', 3') aufgespannten Ebene liegt, verstellbar und/oder längenverstellbar ist.
26. Segelverfahren, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängig keit von Windstärke undrichtung von einem Kiel, der zwei Schwerter enthält, die einen Winkel zwischen sich ein schließen, wenigstens eines der Schwerter quer zur Fahrt richtung verstellt wird.
Description:
Segelschiff, Kiel und Segelverfahren Beschreibung Die Erfindung betrifft ein Segelschiff, einen Kiel für ein Se- gelschiff und ein Segelverfahren.

Herkömmliche Segelschiffe werden vom Wind in dessen Strömungs- richtung geneigt, was zu einem Verlust einerseits an nutzba- rer Segelfläche und andererseits an nutzbarer Schwert-oder Kielfläche im Wasser A führt. Schematisch ist dies in der Fi- gur 2 verdeutlicht. Eine solche Neigung des Schiffes l führt zu mehreren Nachteilen. Zum einen steht durch die Schrägstel- lung des Schiffes 1 für den Wind W, der in der Darstellung durch Pfeile hinsichtlich seiner Wirkung auf die Segelfläche S verdeutlicht ist, nur eine verglichen mit der tatsächlichen Segelfläche S kleinere Angriffskomponentenfläche zur Verfü- gung, so dass"weniger Wind"W für den Vortrieb des Schiffes 1 eingefangen werden kann. Zum anderen wirkt nur eine reduzierte Fläche des Kiels K im Wasser A der Hauptwindrichtung des Win- des W quer zum Schiff 1 entgegen, symbolisiert durch die Pfei- le F, so dass das Schiff 1 vom Wind W seitlich weggeschoben wird, was ein Gegensteuern erfordert, wodurch auch noch An- triebskraft aufgezehrt wird. Unter Umständen wird das Schiff 1 sogar vom Kurs abgebracht.

In der Praxis sind als Abhilfe zum Aufrichten eines Segel- schiffes 1 bei Seitenwind Wassertanks T bekannt geworden, die an den Seiten des Segelschiffs 1 untergebracht sind und erfor- derlichenfalls auf der dem Wind W zugewandten. Seite mit Wasser vollgepumpt werden. Solche Tanks T benötigen nicht nur Raum, der entweder nicht für eine andere Nutzung zur Verfügung steht oder gesondert geschaffen werden muss, sondern erhöhen bereits im Leerzustand zusammen mit entsprechenden Pumpeinrichtungen, erst Recht jedoch im gefülltem Zustand, das Gewicht des Segel- schiffs 1 und beeinträchtigen damit seine Geschwindigkeit.

Die vorliegende Erfindung hat und erreicht das Ziel, die vor- stehenden Nachteile zu beseitigen oder zumindest zu lindern.

Dazu schafft die Erfindung einen Kiel, der zwei in einer Win- kelstellung zueinander angeordnete Schwerter enthält. Weiter- hin schafft die vorliegende Erfindung ein Segelschiff mit ei- nem solchem Kiel sowie ein Segelverfahren, bei dem ein Segel- schiff bei Seitenwind durch einen solchen Kiel gegen den Wind aufgerichtet wird, wie in den jeweiligen unabhängigen Ansprü- chen angegeben ist.

Das Aufrichten des Segelbootes hat mehrere Vorteile. Dadurch wird erreicht, dass die vorhandene Segelfläche immer voll zum Wind genutzt werden kann, ohne das ihre wirksame Komponente zum Wind durch eine Schräglage verringert wird. Ein weiterer Vorteil liegt darin, das die vorhandene Kielfläche immer voll genutzt werden kann, ohne das ihre wirksame Komponente durch die Schräglage verringert wird. Wenn Segelschiffe bei Seiten- wind keine so starke Schräglage mehr einnehmen, wird der Auf- enthalt auf solchen Segelschiffen wesentlich angenehmer. Aus- serdem kann im Gegensatz zum Stand der Technik auf zusätzli- chen Wasserballast auf der Windseite verzichtet werden, wo- durch unnötiges Gewicht im Schiff eingespart wird. Damit er- höht sich die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit oder Fahrt solcher Schiffe, was nicht nur, aber insbesondere bei Wettfahrten von immenser Bedeutung ist, bei denen Crew-Mit- glieder sogar ihre Zahnbürsten kürzen, um weniger Gewicht an Bord zu haben.

Durch die Erfindung werden somit ein wesentlich gesteigerter Komfort und eine bessere Kurstreue des Schiffes bei gleichzei- tig höherer Geschwindigkeit des Seglers durch den Wegfall we- sentlicher Schräglagen erreicht.

Durch die Erfindung wird beispielsweise als weiterer Vorteil erreicht, dass ein Schiff mit einem erfindungsgemäßen Kiel bei Niedrigwasser oder Ebbe keine Schräglage einnimmt oder um-

fällt, wie es bei einem herkömmlichen Kiel der Fall ist, wenn der herkömmliche Kiel oder gar die Schiffsunterseite auf Grund gerät, sondern quasi auf zwei gespreizten Beinen steht, die durch die zwei in einer Winkelstellung zueinander angeordneten Schwerter gebildet sind. Zu diesem Zweck können die Schwerter in weiterer Ausgestaltung auch gesondert in sich und/oder hin- sichtlich ihrer Winkellage zueinander stabilisiert und/oder versteift sein. Es können zur Weiterbildung auch an den freien Enden der Schwerter Auflageeinrichtungen und/oder-gestaltun- gen vorgesehen sein, die einen sicheren Stand begünstigen oder ermöglichen. Durch die letztgenannte Maßnahme kann durch ge- eignete Anordnung und Ausgestaltung der Auflageeinrichtungen ferner dafür Sorge getragen werden, dass das Schiff ein mög- lichst stabiles Gleichgewicht in seiner"stehenden"Lage ein- nimmt.

In weiterer Fortbildung dieses vorteilhaften Aspektes kann ferner vorgesehen sein, dass eine Steuerung die Winkelstellung z. B. in Bezug auf eine mittige Nulllage insbesondere jedes einzelnen Schwertes getrennt so einstellen kann, dass sogar ein sicherer Stand des Schiffes bei Niedrigwasser oder Ebbe auf einem geneigten Untergrund möglich ist und die Neigung durch gesonderte Schrägstellungen jedes einzelnen Schwertes ausgeglichen werden kann. So kann an jedem Schwert wenigstens ein Sensor vorgesehen sein, wie etwa ein Kontaktsensor, der den Kontakt eines Schwertes mit dem Untergrund ermittelt und an die Steuerung gibt. Letztere würde dann dasjenige Schwert, von dessen Sensor es über den Grundkontakt informiert wurde, solange immer schräger stellen, bis auch von dem Sensor des anderen Schwertes ein Bodenkontakt gemeldet würde. Die Steue- rung kann ferner mit Einrichtungen zur Feststellung der Hori- zontalausrichtung des Schiffes versehen oder verbunden sein.

Solange die Einrichtungen zur Feststellung der Horizontalaus- richtung des Schiffes melden, dass letzteres geneigt ist, kann die Steuerung korrigierend auf die Schrägstellung oder Winkel- stellung wenigstens eines Schwertes einwirken.

Ferner ist es als noch weitergehende Ausgestaltung möglich, dass die Schwerter auch um eine Achse längs ihrer Ausrichtung vom Schiff weg drehbar angeordnet sind. Abgesehen von der Mög- lichkeit damit Strömungseigenschaften zu verändern oder zu be- einflussen, eröffnet diese Ausgestaltung die Möglichkeit, ein noch besseres Ausrichten und/oder Ausbalancieren des Schiffes bei Niedrigwasser oder Ebbe auf den Schwertern zu realisieren.

Ein weiterer Aspekt der jeweils um eine Längsachse von ihnen selbst drehbaren Schwerter besteht darin, dass damit sozusagen eine Bremse für ein Segelschiff erhalten wird. Werden die Schwerter beide quer zur Fahrtrichtung verschwenkt, so bieten ihre Flächen einen bremsenden Widerstand gegen die Fahrt. Sind die beiden Schwerter einzeln unabhängig um die genannte jewei- lige Längsachse verstellbar, so kann dies zum Lenken entweder in Ergänzung zum normalen Ruder oder sogar als alleinige Len- kung verwendet werden.

Bei dem Segelschiff mit einem Kiel ist nach der Erfindung in der allgemeinsten Form somit vorgesehen, dass der Kiel zwei Schwerter enthält, die einen Winkel zwischen sich einschließen.

Dabei ist es von Vorteil und daher bevorzugt, wenn der Kiel quer zur Fahrtrichtung des Schiffes verschwenkbar ist, wobei weiter vorzugsweise der Kiel quer zur Fahrtrichtung des Schif- fes in wenigstens in einem Bereich von etwa 30°, insbesondere in wenigstens in einem Bereich von etwa 60°, verschwenkbar ist. Andererseits kann auch vorgesehen sein, dass der Kiel quer zur Fahrtrichtung des Schiffes in höchstens in einem Be- reich von etwa 120°, insbesondere in höchstens in einem Be- reich von etwa 90°, verschwenkbar ist.

Eine andere Weiterbildung besteht darin, dass der Kiel zum Verschwenken oder zum Einstellen einer Schwenklage mit einer Elektrik und/oder Hydraulik in Wirkverbindung steht. Dabei kann ferner vorgesehen sein, dass die Elektrik wenigstens ei- nen elektrischen Stellmotor aufweist, und/oder dass die Hy-

draulik wenigstens eine Pumpe, ein Stellventil, Fluidgefäß und/oder eine Kolben-Zylinder-Einheit enthält, wobei vorzugs- weise das Fluidgefäß ein Membrangefäß mit einer Membrane zur Bestimmung und Einhaltung einer Mittel-oder Ruhelage des Kiels ist.

Es kann in fortbildender Weise auch mit Vorteil vorgesehen sein, dass eine Steuerung vorgesehen ist, um den Kiel in Ab- hängigkeit von Fahrsituationen und/oder Steuerungssituationen zu verschwenken, wobei vorzugsweise die Steuerung ausgelegt ist, um in vordefinierten Fahrsituationen und/oder Steuerungs- situationen und/oder Notsituationen den Kiel in vorgegebener Weise und/oder in eine vorgegebene Stellung zu verschwenken.

Noch eine weitere Ausgestaltungsmöglichkeit besteht darin, dass der Winkel zwischen den beiden Schwertern einstellbar ist. Dabei kann zusätzlich vorgesehen sein, dass die beiden Schwerter unabhängig voneinander bezüglich ihrer Winkellage zu einer Mittellage einstellbar sind.

Es ist ferner bevorzugt, wenn Stelleinrichtungen zum Einstel- len des Winkels enthalten und mit wenigstens einem Schwert in Wirkverbindung stehen, und/oder wenn Detektionseinrichtungen zum Detektieren von Fahrsituationen und/oder Steuerungssitua- tionen und/oder Notsituationen-und Steuerungseinrichtungen vorgesehen sind, und die in Abhängigkeit von den Detektions- einrichtungen die Lage des Kiels und/oder der Schwerter zuein- ander steuern, wobei vorzugsweise die Detektionseinrichtungen Großbaumlagesensoreinrichtungen, Grundsensoreinrichtungen, Kielmittelstellungssensoreinrichtungen und/oder Schiffsschräg- lagensensoreinrichtungen enthalten.

Eine weitere Ausgestaltungsmöglichkeit des Segelschiffs nach der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass der Kiel mit einem serienmäßigen Rumpf des Segelschiffes mit serienmäßigen Kielansätzen für Kiele mit einem Schwert ohne Sonderkonstruk- tionen am Rumpf kombiniert ist. Alternativ oder zusätzlich

kann vorgesehen sein, dass die Schwerter so geformt sind, dass sie bei wenigstens einer Winkellage zueinander oder einer Schwenklage des Kiels eine Ausrichtwirkung auf das Schiff ha- ben.

Ferner ist es bevorzugt, wenn bei dem Segelschiff nach der vorliegenden Erfindung der Kiel in wenigstens einer Schwenkla- ge arretierbar ist.

Weiterhin schafft die vorliegende Erfindung einen Kiel mit ei- nem Schwert, wobei ein weiteres Schwert enthalten ist, und wo- bei die beiden Schwerter einen Winkel zwischen sich einschlie- ßen. Als Weiterbildung davon ist bevorzugt, dass der Winkel zwischen den Schwertern einstellbar ist.

Eine andere Weiterbildung eines solchen Kiels besteht darin, dass wenigstens eines der Schwerter um eine Achse, die zumin- dest im wesentlichen in der durch die beiden Schwerter aufge- spannten Ebene liegt, drehverstellbar ist, wobei insbesondere vorgesehen sein kann, dass beide Schwerter um je eine Achse, die zumindest im wesentlichen in der durch die beiden Schwer- ter aufgespannten Ebene liegt, voneinander unabhängig drehver- stellbar sind.

Noch eine andere Ausgestaltungsmöglichkeit des Kiels liegt darin, dass wenigstens eines der Schwerter in seiner Ausdeh- nung in einer Richtung, die zumindest im wesentlichen in der durch die beiden Schwerter aufgespannten Ebene liegt, ver- stellbar und/oder längenverstellbar ist.

Schließlich schafft die vorliegende Erfindung noch ein Segel- verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, dass in Abhängig- keit von Windstärke und-richtung von einem Kiel, der zwei Schwerter enthält, die einen Winkel zwischen sich ein- schließen, wenigstens eines der Schwerter quer zur Fahrtrich- tung verstellt wird.

Weitere Vorteile und bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und deren Kombina- tionen auch im Rahmen der jeweils anderen unabhängigen Ansprü- che sowie aus der Gesamtheit der vorliegenden Unterlagen.

Nachfolgend wird die Erfindung im allgemeinen sowie anhand von Ausführungsbeispielen lediglich exemplarisch unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen : Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch ein erstes Aus- führungsbeispiel eines Segelschiffes mit einem V-för- migen Kiel, Fig. 2 einen schematischen Querschnitt analog zur Fig. 1 durch ein Segelschiff nach dem Stand der Technik, Fig. 3 ein Paar von Schwertern im Längsschnitt von oben gese- hen, und Fig. 4 einen schematischen Querschnitt analog zur Fig. 1 durch ein zweites Ausführungsbeispiel eines Segel- schiffes mit einem V-förmigen Kiel.

Gleiche Bezugszeichen in den einzelnen Figuren und Abbildungen der Zeichnungen bezeichnen gleiche oder ähnliche oder gleich oder ähnlich wirkende Komponenten. Anhand der Darstellungen in der Zeichnung werden auch solche Merkmale deutlich, die nicht mit Bezugszeichen versehen sind, unabhängig davon, ob solche Merkmale nachfolgend beschrieben sind oder nicht. Andererseits sind auch Merkmale, die in der vorliegenden Beschreibung ent- halten, aber nicht in der Zeichnung sichtbar oder dargestellt sind, ohne weiteres für einen Fachmann verständlich.

Einzelne Merkmale, die im Zusammenhang mit konkreten Ausfüh- rungsbeispielen angeben und/oder dargestellt sind, sind nicht auf diese Ausführungsbeispiele oder die Kombination mit den übrigen Merkmalen dieser Ausführungsbeispiele beschränkt, son-

dern können im Rahmen des technisch Möglichen, mit jeglichen anderen Varianten, auch wenn sie in den vorliegenden Unterla- gen nicht gesondert behandelt sind, kombiniert werden.

Statt eines herkömmlichen einfachen Schwertes, das von der Un- terseite eines Schiffes 1 senkrecht absteht, enthält der Kiel K gemäß der vorliegenden Erfindung zwei Schwerter 2 und 3, die unter einem Winkel a zueinander angeordnet sind, wie dies in der schematischen Darstellung des Ausführungsbeispiels, das in der Figur 1 gezeigt ist, zu erkennen ist. Die zwei Schwerter 1 und 2 bilden im Schnitt eine V-Form, deren Spitze zur Schiffs- unterseite hin und deren Öffnung vom Schiff 1 weg weisen. An der freien Endseite 4 und 5 jedes Schwertes 2 bzw. 3 ist vor- zugsweise ein Gewicht 6 bzw. 7 angeordnet.

Gerät ein mit diesem Kiel K ausgestattetes Segelschiff 1 in Seitenwind W, so wird letzterer das Schiff 1 in seiner Strö- mungsrichtung gemäß den Pfeilen W neigen wollen. Eine Neigung des Schiffs 1 mit dem Wind W führt jedoch dazu, dass der Kiel K ebenfalls geneigt wird. Das Schwert 3, das auf der Seite des Schiffes 1 liegt, die dem Wind W zugewandt ist, wird dadurch angehoben. Das andere Schwert 2 wird gleichzeitig abgesenkt und stellt dadurch dem seitlichen Druck auf das Boot 1 durch den Wind W eine größere Angriffsfläche gemäß den Pfeilen F im Wasser A zur Verfügung, was gleichzeitig einer weitergehenden Schräglage des Schiffes 1 entgegenwirkt und zusätzlich dessen Spurtreue verbessert. Das angehobene Schwert 3 wird bedingt durch die Schwerkraft nach unten sinken wollen in einen stabi- len Gleichgewichtszustand mit dem anderen Schwert 2. Dieses Bestreben bewirkt ebenfalls ein Aufrichten des Schiffes 1 ge- gen den Wind. So wird durch die Erfindung in ihrer einfachsten Weise bereits eine wesentliche Verbesserung gegenüber dem Stand der Technik mit einem Kiel mit nur einem Schwert er- reicht.

Gemäß einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung können die Schwerter 2 und 3 des Kiels K so ausgestaltet sein, dass

sie, oder genauer der Winkel a zwischen ihnen, fest eingestellt oder gemäß einer Fortbildung verstellbar einen ggf. ein- stellbaren Abtrieb oder Druck nach unten gewährleisten. Da- durch wird bei einer beginnenden Schräglage nicht nur durch das Gewicht an dem angehobenen Schwert (in der Fig. 1 z. B. das Schwert 3) eine Rückstellung der Schräglage des Schiffes 1 ge- gen den Wind W bewirkt, sondern auch durch strömungsbedingtem Abtrieb oder Druck infolge der Fahrt des Schiffes 1. Mit be- sonderem Vorzug können hier Gestaltungen gewählt werden, die mit zunehmender Schräglage für zunehmenden Abtrieb oder Druck nach unten auf das infolge der Schräglage des Schiffes 1 an- gehobene Schwert (in der Fig. 1 z. B. das Schwert 3) reagieren.

Der Korrektureffekt des erfindungsgemäßen Kiels K wird somit bei zunehmender Schräglage des Schiffes 1 stärker, und zwar automatisch durch eine feste Formgebung der Schwerter 2 und 3 oder eine automatische oder manuelle Möglichkeit zur Verände- rung der Stellung und/oder Form der Schwerter 2 und 3.

In der Figur 3 ist als Beispiel ein Paar von Schwertern 2'und 3'im Längsschnitt von oben gesehen gezeigt und es werden Strömungseffekte durch die Formgebung der Schwerter dem Grunde nach für einen Fachmann ohne weitere Erläuterung deutlich.

In weiter Fortbildung der Erfindung kann der Kiel K insgesamt schwenkbar angeordnet sein, wie dies in der Prinzipdarstellung der Figur 1 verdeutlicht ist. In Verstärkung des bisher be- schriebenen Aufrichteffektes kann ein solcher schwenkbarer Kiel K eines Segelbootes oder-schiffes 1 automatisch oder vom Steuermann je nach Schräglage verschwenkt werden, damit das Schiff 1 wieder aufrechter im Wasser W segelt.

Wie bereits bei der grundsätzlichen Variante der Erfindung hat auch die schwenkbare Bauart des Kiels K im Querschnitt eine nach unten geöffnete V-Form, wobei an den jeweiligen freien Enden 4 und 5 dieser V-Form des Kieles K Gewichte 6 bzw. 7 an- geordnet sind. Bei Wind W kann der Steuermann den oben be- schriebenen Effekt des V-förmigen Kiels K verstärken oder be-

schleunigen, indem er den Kiel K in Richtung Wind W ver- schwenkt. Somit entfernt sich der windseitige Ballast in Form des Gewichtes 7 bei dem in der Fig. 1 gezeigten Beispiel noch weiter von der Bootsmittellinie M zum Wind W hin und vergrö- ßert daher die Kraftkomponente zum Aufrichten des Segelschif- fes 1. Gleichzeitig taucht die andere Seite des Kiels K, d. h. das"untere"Schwert 2, tiefer ins Wasser W ein, so dass es gegen eine Seitwärtsbewegung des Schiffes 1 eine größere An- griffsfläche (bezogen auf die Pfeile F) bietet und insgesamt damit die Spur im Wasser W leichter gehalten werden kann. Das "untere"Schwert 2 bewirkt somit, dass das Segelschiff 1 bei voller Fahrt"hart am Wind"weniger vom Wind W seitlich wegge- driftet wird. Gerade bei Seitenwind W wird dadurch, dass der windabgelegene Ballast möglichst nahe der Ebene der Bootsmit- te M ist, der Einfluß seines Gewichtes auf das Schiff 1 ver- ringert und somit dessen Aufrichtbestreben weiter begünstigt.

Bei gleichmäßiger Fahrt und gleichmäßigem Wind ist eine vor- handene Schwenkverstellung des Kiels K manuell leicht möglich.

Bei wechselndem Winden jedoch ist es von Vorteil, insbesondere auch, um den Steuermann zu entlasten und bei größeren Schif- fen, wenn über beispielsweise einen Neigungsmesser (nicht dar- gestellt) ständig die Schräglage gemessen und ausgeglichen wird, indem die Schwenklage des Kiels K in Abhängigkeit von einer gemessenen Neigung oder aber auch Windstärke und-rich- tung mittels geeigneter Einrichtungen ständig automatisch op- timal eingestellt wird.

Eine Ansteuerung dazu kann bei größeren Schiffen 1 problemlos mit einer Elektrik 11 und/oder Hydraulik (in der Fig. 1 nicht gezeigt) erfolgen. Bei kleineren Schiffen 1 bietet sich eben- falls eine Hydraulik an, die jedoch auch nur mit einer Hand- pumpe versehen sein kann. Als Beispiel einer Elektrik 11 sind in der Figur 1 zwei elektrischen Stellmotoren mit entsprechen- der mechanischer Anbindung an den Kiel K schematisch angedeu- tet. In der Figur 4 sind als Beispiel für eine Ansteuerung ei- ne Hydraulik 12 und ein Stellventil 13 als eine Alternative

oder in Kombination mit anderen Ansteuermitteln gezeigt. Ein Ausführungsbeispiel im Zusammenhang mit Hydraulikeinrichtungen zur Verstellung des Kiels K ist weiter unten unter Bezugnahme auf die Figur 4 eingehender beschrieben.

Der Vorteil der Hydraulik (unter Bezugnahme auf die Figur 1 nicht gezeigt) ist, dass diese in einem Notfall schneller eine Rückstellung des verschwenkten Kiels K und damit des Balla- stes (Gewichte 6 und 7) in die Mittenstellung (symmetrisch zur Mittelebene M) bewirken kann. Dies ist insbesondere von Vor- teil und sogar nötig, damit bei plötzlich ausbleibendem Wind oder bei einer schnellen Wende zum Wind oder Halse mit dem Wind, wobei das Schiff 1 vom Wind auf der anderen Seite er- fasst wird, eine diesbezügliche Fehlstellung des verschwenkten Kiels K vermieden oder eben möglichst schnell korrigiert wird.

Es wird somit erreicht, dass bei einem Lastwechsel durch den Wind insbesondere auch der Ballast (Gewichte 6 und 7) jeden- falls nicht maßgeblich in genau der falschen Richtung ausge- schwenkt ist. Eine gefährliche Schräglage des Schiffes 1 durch ein plötzlich auftretendes Umschwenken des Schiffes 1 und in- folge dessen Fehlstellung des Kieles K, was die geänderte Schräglage des Schiffes noch unterstützen würde, kann somit vermieden werden.

Eine Ansteuerung zur Bewirkung der Rückstellung des Kiels K könnte beispielsweise und mit Vorzug durch Erfassen der Stel- lung des Großbaumes 8, d. h. des zum Bootsdeck 9 parallelen waagrechtem Segelunterteils, vom Mast 10 aus erfolgen oder kontrolliert werden. Wenn dieser Großbaum 8 von einer Auslenk- lage verschwenkt wird und die Bootsmitte M überschreitet, kann vorgesehen sein, dass der Kiel K schnell in Mittel-oder Null- stellung zurückgefahren wird. Eine solche Bewegung kann in schneller und kraftvoller Weise vorzugsweise von einer Hydrau- lik übernommen werden.

Bei einer Hydraulik (nicht gezeigt) mit einer Handpumpe (nicht gezeigt) ist es von Vorteil, einen Vorrat an Druck in einem

Druckbehälter (nicht gezeigt) bereitzustellen, um ein schnel- les Zurückstellen des Kieles K zu bewerkstelligen ; in einer Notsituation kann mit einer Handpumpe nicht ausreichend schnell der erforderliche Druck aufgebaut werden.

Bei der Version des verschwenkbaren Kiels K mit Hydraulikver- stellung kann weiter in vorteilhafter Weise vorgesehen sein, dass eine Freisetzung des Stelldruckes gewollt vom Steuerstand (nicht gezeigt) aus veranlasst werden kann, z. B. wenn ein Wen- demanöver geplant ist, oder automatisch in Abhängigkeit von der Großbaumstellung erfolgt, wenn der Großbaum 8 über die Bootsmitte M hinweg verschwenkt wird.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, dass als Druckbehälter (nicht gezeigt) ein Membrangefäß (nicht ge- zeigt) verwendet wird. Weiterhin ist es bevorzugt, eine solche Notregelung (nicht gezeigt) bei einer Ausführung mit schwenk- baren Kiel K vorzusehen, dass der Kiel K in einer durch Last- wechsel bedingten Notsituation nur bis zur Mitte zurück ver- stellt wird, also in seine zur Mittelebene M symmetrischen Mittellage gebracht wird. Eine weitere vorteilhafte Ausgestal- tung des verschwenkbaren Kiels K enthält eine Falle, Raste oder andere Feststelleinrichtung (nicht gezeigt), um den Kiel K in seiner Null-oder Mittelstellung zu halten.

Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Winkel a zwischen den beiden Schwertern 2 und 3 des Kiels K verstellbar ist. Grundsätzlich ist es möglich, diese Variante mit einem insgesamt verschwenkbaren Kiel K zu kombinieren.

Gegeneinander verschwenkbare Schwerter 2 und 3 des Kiels K können insbesondere zwischen einer Stellung, in der beide Schwerter 2 und 3 parallel unmittelbar aneinander liegen, d. h. einen Winkel a von 0° zwischen sich einschließen, und einer Stellung mit einem Winkel a zwischen den beiden Schwertern 2 und 3 von vorzugsweise im Bereich von etwa 30° bis ungefähr

120°, insbesondere zwischen etwa 60° und ungefähr 90°, ver- stellbar sein. Damit kann auf die Fahrtgegebenheiten und Wind- bedingungen in optimierender Weise reagiert werden. Die zusam- mengeklappten Schwerter 2 und 3 wirken gleichsam wie ein her- kömmliches einzelnes Schwert, das senkrecht von der Schiffsun- terseite absteht. Geeignete Ausgestaltungen sind für den Fach- mann ohne weiteres möglich, so dass sich eine eingehendere Be- fassung mit entsprechenden Formgebungen und Ausgestaltungen hier erübrigen. Je nach Windstärke und-richtung können die beiden Schwerter 2 und 3 dann"auseinander gefahren"werden.

Im Rahmen der Erfindung ist es bevorzugt, wenn nicht gegenein- ander verstellbare Schwerter 2 und 3 des Kiels K einen Winkel von etwa 30° bis ungefähr 120°, insbesondere von etwa 60° bis ungefähr 90°, zwischen sich einschließen.

Weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung ergeben sich aus der Figur 4 und werden unter Bezugnahme darauf nachfolgend nä- her beschrieben.

In der Figur 4 sind als Beispiel für eine Ansteuerung eine Hy- draulik 12 und ein Stellventil 13 als eine Alternative oder in Kombination mit anderen Ansteuermitteln gezeigt.

Bei diesen Ausführungsbeispielen liegen ferner eine Mechanik und Ansteuerung 14 des durch die zwei Schwerter 2 und 3 in V- Form gebildeten V-Kieles K im Kiel K selbst und enthalten ei- nen Schwenkmotor 15. Dabei kann die Schiffskonstruktion mit einer serienmäßigen, d. h. herkömmlichen Kielaufnahme (nicht gesondert gezeigt) völlig unverändert bleiben. Der Platz für Stelleinrichtungen, wie z. B. Zylinderkonstruktionen, im Schiffsrumpf kann eingespart werden. Lediglich eine Pumpe und entsprechende Hydraulikleitungen (im Umfang der Hydraulik 12 und des Stellventils 13) sind im Kielansatz oder Schiffsrumpf R zu verstauen. Geeignete Schwenkmotoren 15 findet man bei- spielsweise auf dem Markt der Bauwirschaft insbesondere im Zu- sammenhang mit Bagger-Tieflöffeln mit Grabenräumschaufel. Sol-

che Schwenkmotoren 15 ermöglichen vom Steuer (nicht gezeigt) aus eine stufenlose Verschwenkung. Konventionell erhältlich sind solche Motoren von 40 kg bis 452 kg mit Drehmomenten von 2.100 Nm bis 33.000 Nm und faßt doppeltem Haltemoment. Größen- mäßig liegen diese Motoren bei einem Durchmesser von 18 cm bis 40 cm, der problemlos in einem Kiel K mit entsprechender Dicke integriert werden kann, wie in der Figur 4 im Schritt schema- tisch veranschaulicht ist.

Wesentlich bei diesen Ausführungsbeispielen ist, dass der Kiel K mit einem serienmäßigen Rumpf R des Segelschiffes 1 mit se- rienmäßigen Kielansätzen für Kiele K mit einem Schwert ohne Sonderkonstruktionen am Rumpf R kombiniert ist.

Bei größeren Schiffen 1, die mehr Dreh-und Haltemoment brau- chen, können mehrere Schwenkmotoren 15 in Fahrtrichtung hin- tereinander angeordnet werden, die gleichzeitig parallel ggf. ihren Hydraulikdruck erhalten, wobei sich das Dreh-und Halte- moment aller Motoren addiert. Dem Erfinder gegenwärtig bekann- te Schwenkmotoren 15 haben einen Schwenkwinkel von insgesamt 90°, werden günstig in Serie hergestellt, können auch mit Bio- Öl betrieben werden und sind salzwasserbeständig. Falls ein Verstellwinkel von insgesamt 90° für einen einteiligen V-Kiel K nicht ausreicht oder falls es erwünscht ist, kann für jedes Schwert 2 und 3 des V-Kieles K ein eigener Schwenkmotor 15 eingesetzt werden, wobei die Schwenkmotoren 15 in Fahrtrich- tung hintereinander angeordnet werden können. So kann in jedem Fall dafür Sorge getragen werden, dass das windseitige Schwert und ggf. Gewicht soweit angehoben werden kann, dass es sogar aus dem Wasser A ragt und weniger Widerstand unter Wasser A bietet, was sich günstig für das Vorwärtskommen auswirkt.

Bei einer Fortbildung der vorstehend im Zusammenhang mit der Figur 4 beschriebenen Ausführungsform kann weiter vorgesehen sein, wie auch in der Figur 4 schematisch veranschaulicht ist, dass die zur Sicherheit vorteilhafte Mittelstellung bei einem z. B. einteiligen V-Kiel durch das Ermitteln der verbrauchten

oder verdrängten Ölmenge in dem Hydrauliksystem 12 erfolgen kann. Dies geschieht besonders vorteilhaft mit einem doppel- wirkenden Membrangefäß 16. Bei entspannter Membrane 17 befin- det sich auf beiden Seiten der Membrane 17 in dem Gefäß 16 die gleiche Menge an Hydrauliköl 18, wodurch die Mittelstellung festgelegt ist. Beim Verschwenken des V-Kieles K wird auf ei- ner Seite der Membrane Öl 18 entnommen, symbolisiert durch das Zeichen"-", und der anderen Seite zugeführt, symbolisiert durch das Zeichen"+", so dass die Membrane 17 die gestrichelt eingezeichnete Lage einnimmt. Statt einer Membrane 17 kann auch eine Kolben-Zylinder-Einheit (nicht gezeigt) eingesetzt werden. Bei der Ausführung mit dem Membrangefäß 16 wird jedoch der zusätzliche Vorteil erhalten, dass die Membrane 17 außer- halb der Mittelstellung unter einer Spannung steht, die auf der Seite des entnommenen Öles einen Unterdruck und auf der Seite des zugeführten Öles einen Überdruck erzeugt, was zu- sätzlich z. B. in Gefahrensituationen ausgenutzt werden kann, um ein Verschwenken des V-Kieles K in seine Mittelstellung zu unterstützen, indem somit gleichsam eine Vorspannung in die Mittelstellung eingestellt ist. Eine solche Vorspannung kann aber auch mit geeigneten Druck-oder Federmitteln (nicht ge- zeigt) in einer Kolben-Zylinder-Einheit (nicht gezeigt) er- reicht werden. Das Membrangefäß 16 oder jegliche andere gleichwirkende Einrichtung mit Pumpe kann irgendwo im Schiffs- rumpf R angeordnet sein und muß nicht zwangsweise in der Nähe des V-Kieles K liegen.

Die vorliegende Erfindung ist anhand der vorstehend beschrie- benen Ausführungsbeispiele lediglich exemplarisch verdeut- licht. Die Erfindung umfasst insbesondere jegliche dem Fach- mann zuzurechnende Verallgemeinerungen sowie Kombinationen, Modifikationen, Substitutionen und Variationen der in den vor- liegenden Unterlagen offenbarten Merkmale. Insbesondere sind einzelne Ausgestaltungsmöglichkeiten in beliebiger Weise mit- einander zu kombinieren.