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Title:
SALT OF A HALOGEN-CONTAINING OXYACID CARRIED BY A CARRIER AS A STABILISATION COMPOSITION FOR HALOGEN-CONTAINING POLYMERS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2004/048453
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a stabiliser composition for halogen-containing polymers, said composition containing a carrier material of general formula CaxAl2(OH)2(x+2)HPO3 ⋅ m H2O, wherein x represents a number between 2 and 12, and m represents a number between 0 and 12. The invention also relates to a salt of a halogen-containing oxyacid or a mixture of at least two such salts, at least one salt of a halogen-containing oxyacid being finely distributed over the carrier material. The invention also relates to a method for producing said composition and to the use of the same.

Inventors:
FRISCHKEMUTH BERND (DE)
HELBIG CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2003/013256
Publication Date:
June 10, 2004
Filing Date:
November 25, 2003
Export Citation:
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Assignee:
BAERLOCHER GMBH (DE)
FRISCHKEMUTH BERND (DE)
HELBIG CHRISTIAN (DE)
International Classes:
C08K3/32; (IPC1-7): C08K3/16; C08K3/32; C08L27/06
Domestic Patent References:
WO2002092686A12002-11-21
WO2003082974A12003-10-09
Foreign References:
DE10056880A12002-05-23
Attorney, Agent or Firm:
Fiesser, Gerold (Kahlhöfer Neumann Herzog Fiesser Isartorplatz 8, München, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Stabilisatorzusammensetzung für halogenhaltige Polymere, enthaltend ein Trägerma terial der allgemeinen Formel CaxAl2 (OH) 2 (x+2) HP03'm HzO, worin x für eine Zahl von 212 und m für eine Zahl von 0 bis 12 steht, und ein Salz einer halogenhaltigen Oxysäure oder ein Gemisch aus zwei oder mehr solcher Salze, wobei mindestens ein Salz einer halogenhaltigen Oxysäure in fein verteilter Form auf dem Trägermaterial vorliegt.
2. Stabilisatorzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass höchs tens 10 Gew. % mindestens eines Salzes einer halogenhaltigen Oxysäure vom Trä germaterial durch mechanische Trennverfahren separierbar sind.
3. Stabilisatorzusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie keine Kristallite mindestens eines Salzes einer halogenhaltigen Oxysäure mit einer Größe von mehr als 1, um enthält.
4. Stabilisatorzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn zeichnet, dass sie mindestens ein anorganisches oder ein organisches Salz der Perch lorsäure enthält.
5. Stabilisatorzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn zeichnet, dass sie mindestens ein Treibmittel enthält.
6. Stabilisatorzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn zeichnet, dass sie mindestens eine Aminoverbindung enthält.
7. Stabilisatorzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn zeichnet, dass das Verhältnis von Salz oder Salzen einer halogenhaltigen Oxysäure zu Trägermaterial 1 : 100 bis 1 : 1 beträgt.
8. Stabilisatorzusammensetzung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekenn zeichnet, dass sie 10 bis 80 Gew. %, bezogen auf das Gemisch aus Trägermaterial, ha logenhaltiges Salz einer Oxysäure und Treibmittel, enthält.
9. Stabilisatorzusammensetzung, herstellbar durch Vermischen eines Trägermaterials der allgemeinen Formel CaxAla (OH) 2 (x+2) HP03'm HsO, worin x für eine Zahl von 212 und m für eine Zahl von 0 bis 12 steht, und eines Salzes einer halogenhaltigen Oxy säure oder eines Gemischs aus zwei oder mehr solcher Salze, wobei beim Vermischen mindestens ein Salz einer halogenhaltigen Oxysäure in gelöster Form vorliegt und wobei beim Vermischen das Salz einer halogenhaltigen Oxysäure oder das Gemisch aus zwei oder mehr solcher Salze in einer Menge von 1 bis 50 Gew.%, bezogen auf halogenhaltige Oxysäure und Trägermaterial, zugegeben wird.
10. Stabilisatorzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn zeichnet, dass sie einen oder mehrere Zusatzstoffe enthält.
11. Verfahren zur Herstellung einer Stabilisatorzusammensetzung nach einem der An sprüche 1 bis 10, bei dem ein Trägermaterial der allgemeinen Formel Ca xAl2 (OH) 2 (x+2) HPO3 m H20, worin x für eine Zahl von 212 und m für eine Zahl von 0 bis 12 steht, und ein Salzes einer halogenhaltigen Oxysäure oder ein Gemisch aus zwei oder mehr solcher Salze, vermischt wird, wobei beim Vermischen mindes tens ein Salz einer halogenhaltigen Oxysäure in gelöster Form vorliegt.
12. Polymerzusammensetzung, enthaltend ein halogenhaltiges Polymeres oder ein Ge misch aus zwei oder mehr halogenhaltigen Polymeren und eine Stabilisatorzusam mensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10.
13. Verfahren zur Stabilisierung halogenhaltiger Polymerer, bei dem ein halogenhaltiges Polymeres oder ein Gemisch aus zwei oder mehr halogenhaltige Polymeren oder ein Gemisch aus einem oder mehreren halogenhaltige Polymeren und einem oder mehre ren halogenfreien Polymeren mit einer Stabilisatorzusammensetzung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 vermischt wird.
14. Verwendung eines Gemischs aus einem Trägermaterial der allgemeinen Formel Ca xAl2(OH)2(x+2)HPO3#m H2O, worin x für eine Zahl von 212 und m für eine Zahl von 0 bis 12 steht, und eines Salzes einer halogenhaltigen Oxysäure oder eines Ge mischs aus zwei oder mehr solcher Salze, wobei mindestens ein Salz einer halogenhal tigen Oxysäure in fein verteilter Form auf dem Trägermaterial vorliegt, zur Stabilisie rung halogenhaltiger Polymerer.
Description:
Stabilisierungszusammensetzung für halogenhaltige Polymere Die vorliegende Erfindung betrifft eine Stabilisatorzusammensetzung für halogenhaltige Po- lyrnere und Polymergemische, enthaltend ein Trägermaterial der allgemeinen Formel Ca- xAl2 (OH) 2 (x+2) HPO3'm H20, worin x für eine Zahl von 2 bis 12 und m für eine Zahl von 0 bis 12 steht, und ein Salz einer halogenhaltigen Oxysäure oder ein Gemisch aus zwei oder mehr solcher Salze, wobei mindestens ein Salz einer halogenhaltigen Oxysäure in fein verteil- ter Form auf dem Trägermaterial vorliegt, ein Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung.

Halogenhaltige, thermoplastische Harzzusammensetzungen oder daraus hergestellte Formtei- le, werden durch Einwirkung von Hitze oder Licht abgebaut bzw. zersetzt. Deshalb müssen diesen Harzen Stabilisatoren zugesetzt werden. Für besonders anspruchsvolle Artikel, wie Profile, Platten oder Rohre, werden hierfür üblicherweise anorganische und/oder organische Verbindungen von toxischen Schwermetallen wie Blei, Barium oder Cadmium verwendet.

Eine besondere Bedeutung bei der Stabilisierung von z. B. Hart-PVC-Artikeln, wo gute ther- mische und gute Licht-und Wetterbeständigkeit gefordert werden, hat 2-basisches Bleiphos- phit erlangt. So wird beispielsweise in der DD-PS 61 095 die Verwendung von basischem Bleiphosphit als Stabilisator gegen den Abbau von PVC durch Hitze genannt, eine andere Verwendung des basischen Bleiphosphits für PVC-Hartschaum-Mischungen ist in der US-PS 4 797 426 beschrieben.

Da basisches Bleiphosphit ebenso wie andere schwermetallhaltige Stabilisatoren als toxisch eingestuft wird, versucht man Stabilisierungsalternativen zu finden. Es ist eine Vielzahl von Kombinationen aus anorganischen und organischen Verbindungen als Stabilisator für halo- genhaltige, thermoplastische Harze bekannt.

In der JP-PS 1 213 865 und in der JP-OS 80 445/80 wird ein Hydrotaleit als Stabilisator vor- geschlagen. Diese Substanz ist Mischungen aus Ca/Zn-Metallseifen, was die Hitzestabilität und die Transparenz betrifft, überlegen. Jedoch kann durch die Verwendung von Hydrotalcit das Problem der Verfärbung des Harzes während der Verarbeitung nicht gelöst werden.

Gemäß JP-OS 80 444/82 wird vorgeschlagen, zur Überwindung dieses Problems Kombinati- onen aus Hydrotalcit und 1,3-Diketonverbindungen zu verwenden.

Die EP 0 930 332 A2 betrifft Stabilisatorkombinationen enthaltend Aminouracile und min- destens einen weiteren Stoff, ausgewählt aus einer Reihe von Aluminium-, Lithium und Cal- cium-Aluminium-Verbindungen. Dabei wirkt sich jedoch nachteilig aus, dass die beschriebe- nen Stabilisatoren im Hinblick auf Hitzestabilität und Anfangsfarbe nicht allen Anforderun- gen genügen.

Die EP 0 506 831 B1 betrifft basische Calcium-Aluminium-Hydroxy-Phosphite und deren Verwendung als Stabilisatoren für halogenhaltige Polymere. Die in der genannten Druck- schrift beschriebenen Stabilisatoren zeigen jedoch nicht in allen geforderten Bereichen die gewünschte Wirkung.

Die DE 100 56 880 AI und die DE 100 38 721 AI betreffen Stabilisatorverbindungen für halogenhaltige organische Kunststoffe. Die Herstellung der stabilisierten Produkte erfolgt jeweils, indem eine PVC-Pulvermischung und die in den Druckschriften genannten Rezeptur- komponenten 5 Min. lang bei 170°C homogenisiert und plastifiziert werden. Der sich aus den beschriebenen Rezepturen ergebende Anteil an Natriumperchlorat liegt jedoch innerhalb eines Bereiches, der keine ausreichende Wirksamkeit aufweist.

Der Erfindung lag daher Aufgabe zugrunde, neue Stabilisatorzusammensetzungen sowie ein Verfahren zu deren Herstellung zur Verfügung zu stellen, die sich insbesondere als Stabilisa- toren für halogenhaltige Polymere eignen, ohne die oben erwähnten Nachteile der bekannten Stabilisatoren aufzuweisen, und insbesondere als nichttoxisch eingestuft werden. Weiterhin lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, Stabilisatorzusammensetzungen zur Verfügung zu stellen, welche die Formulierungsfreiheit des Anwenders dahingehend erweitern, dass er auf die gemäß Stand der Technik erforderlichen Zusätze wie Zinksalze oder Aminouracile ver- zichten kann ohne eine deutliche Ergebnisverschlechterung zu erzielen. Insbesondere lag der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, neue Stabilisatorzusammensetzungen sowie ein Verfahren zu deren Herstellung zur Verfügung zu stellen, die sich insbesondere als Stabi- lisatoren für PVC-Weich, PVC-Part, PVC-Hartschaum (Freischaum, Celukaschaum) eignen.

Es wurde nun gefunden, dass Calcium-Aluminium-Hydrogenphosphite, mit einem fein ver- teilten Salz einer halogenhaltigen Oxysäure, insbesondere mit einem Perchloratsalz, beauf- schlagt sind, ausgezeichnete stabilisierende Eigenschaften für halogenhaltige Polymere auf- weisen.

Die der Erfindung zugrundeliegenden Aufgaben werden daher durch Stabilisatorzusammen- setzungen und Verfahren zu deren Herstellung gelöst, wie Sie im Rahmen des nachfolgenden Textes näher erläutert werden.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher eine Stabilisatorzusammensetzung für halo- genhaltige Polymere, enthaltend ein Trägermaterial der allgemeinen Formel (I) Ca- xAl2 (OH) 2 (x+2) HP03'm HsO (I), worin x für eine Zahl von 2 bis 12 und m für eine Zahl von 0 bis 12 steht, und ein Salz einer halogenhaltigen Oxysäure oder ein Gemisch aus zwei oder mehr solcher Salze, wobei mindestens ein Salz einer halogenhaltigen Oxysäure in fein verteil- ter Form auf dem Trägermaterial vorliegt.

Stabilisatorzusammensetzungen gemäß der vorliegenden Erfindung weisen mindestens ein Trägermaterial auf, wobei als Trägermaterial Calcium-Aluminium-Hydroxy-Phosphite der allgemeinen Formel 1 CaxAl2 (OH) 2 (x+2) Hpo3 m H20 (I), worin x für eine Zahl von 2 bis 8 und m für eine Zahl von 0 bis 12 steht, eingesetzt werden.

Unter einer"Stabilisatorzusammensetzung"wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine Zusammensetzung verstanden, die zur Stabilisierung halogenhaltiger Polymerer eingesetzt werden kann. Zur Erzielung dieses Stabilisierungseffekts wird eine erfindungsgemäße Stabili- satorzusammensetzung in der Regel mit einem zur Stabilisierung vorgesehenen, halogenhalti- gen Polymeren vermischt und anschließend verarbeitet. Es ist jedoch ebenso möglich eine erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung dem zu stabilisierenden, halogenhaltigen Polymeren während der Verarbeitung beizumischen.

Unter dem Begriff"Trägermaterial"wird dabei ein Material verstanden, das zumindest ober- flächlich eine vom Trägennaterial verschiedene Verbindung aufweisen kann, die in fein ver- teilter Form auf dem Trägermaterial vorliegt. Der Begriff"auf dem Trägermaterial"ist dabei derart auszulegen, dass zumindest ein überwiegender Teil der auf dem Trägermaterial vorlie- gende Verbindung durch Wechselwirkungen zwischen Trägennaterial und der Verbindung fest auf dem Trägermaterial anhaftet. Die Wechselwirkungen können dabei im wesentlichen beliebig sein, so können beispielsweise ionische, elektrostatische, kovalente oder Van der Waals Kräfte oder zwei oder mehr dieser Wechselwirkungen gleichzeitig für eine Anhaftung auf dem Trägermaterial sorgen.

In der obigen Formel 1 steht x vorzugsweise für eine Zahl von 3 bis 6 und m bedeutet vor- zugsweise für eine Zahl von 2 bis 4. Untersuchungen mittels Röntgenbeugung haben gezeigt, dass die erfindungsgemäß als Trägermaterialien eingesetzten Verbindungen hinsichtlich ihrer Kristallstruktur nicht dem Hydrotalcit-Typ angehören.

Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen mit Calcium-Aluminium-Hydrogen-Phosphiten und Salzen halogenhaltiger Oxysäuren halogen- haltigen, thermoplastischen Harzen und den daraus hergestellten Formteilen vergleichbare Hitzestabilitäten wie basische Bleiphosphite verleihen. Die erfindungsgemäßen Verbindungen verhindern Verfärbungen bei der Herstellung von z. B. Hart-PVC-Formteilen, auch die Farb- haltung und die Bewitterungsstabilität der mit den erfindungsgemäßen Verbindungen stabili- sierten Formteile ist den mit toxischen Schwermetallverbindungen stabilisierten Produkten gleichwertig.

Dabei hat sich auch gezeigt, dass mit den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen auch in Abwesenheit von häufig eingesetzten Costabilisatoren wie Zinksalzen oder Aminouracilen ausgezeichnete Ergebnisse erzielen lassen. Die vorliegende Erfindung betrifft daher sowohl Zusammensetzungen, die solche Costabilisatoren enthalten können als auch Zusammenset- zungen, die frei von Zinksalzen oder frei von Aminouracilen oder frei von Zinksalzen und Aminouracilen sind.

Zur Herstellung der erfindungsgemäß als Trägermaterialen eingesetzten Calcium-Aluminium- Hydroxy-Phosphite werden beispielsweise Mischungen aus Calciumhydroxid und/oder-oxid, Aluminiumhydroxid und Natriumhydroxid oder aus Calciumhydroxid und/oder-oxid und Natriumaluminat mit phosphoriger Säure in zur Herstellung der erwünschten Verbindungen entsprechenden Mengen in wässrigem Medium umsetzt und das Reaktionsprodukt in an sich bekannter Weise abgetrennt und gewonnen.

Das aus der oben beschriebenen Umsetzung direkt anfallende Reaktionsprodukt kann nach bekannten Verfahren vom wäßrigen Reaktionsmedium abgetrennt werden, vorzugsweise durch Filtration. Die Aufarbeitung des abgetrennten Reaktionsprodukts erfolgt ebenfalls in an sich bekannter Weise, beispielsweise durch Waschen des Filterkuchens mit Wasser und Trocknen des gewaschenen Rückstands bei Temperaturen von beispielsweise 60-130°C vor- zugsweise bei 90-120°C.

Für die Umsetzung kann sowohl ein feinteiliges, aktives Aluminiumhydroxid in Kombination mit Natriumhydroxid, als auch ein Natriumaluminat eingesetzt werden. Calcium kann in Form von feinteiligem Calciumoxid oder-hydroxid oder Mischungen daraus verwendet wer- den. Die phosphorige Säure kann in unterschiedlich konzentrierter Form eingesetzt werden.

Die Umsetzungstemperaturen liegen vorzugsweise zwischen etwa 50 und 100 °C, weiter vor- zugsweise zwischen etwa 60 und 85 °C. Katalysatoren oder Beschleuniger sind nicht erfor- derlich. Bei den erfindungsgemäßen Verbindungen kann das Kristallwasser ganz oder teilwei- se durch thermische Behandlung entfernt werden. Bei ihrer Anwendung als Stabilisatoren spalten die erfindungsgemäß eingesetzten, getrockneten Calcium-Aluminium-Hydroxy- Phosphite bei den beispielsweise für Hart-PVC üblichen Verarbeitungstemperaturen von 160- 200° C kein Wasser ab, so dass in den Formteilen keine störende Blasenbildung auftritt.

Zur Verbesserung ihrer Dispergierbarkeit in halogenhaltigen thermoplastischen Harzen kön- nen die erfindungsgemäßen Verbindungen in bekannter Weise mit oberflächenaktiven Mitteln gecoatet werden.

Eine erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung weist mindestens zwei Bestandteile auf. Neben einem Trägermaterial als erstem Bestandteil enthält eine erfindungsgemäße Stabi- lisatorzusammensetzung noch mindestens ein Salz einer halogenhaltigen Oxysäure.

Vorzugsweise enthält eine erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung mindestens ein anorganisches oder ein organisches Salz der Perchlorsäure.

Beispiele für geeignete anorganische Perchlorate sind diejenigen der allgemeinen Formel M (C104) k, wobei M für Li, Na, K, Mg, Ca, Sr, Zn, Al, La oder Ce steht.

Als organische Perchlorate eignen sich insbesondere die Oniumsalze von Perchloraten, wie sie nachfolgend beschrieben werden. Als"Oniumsalz"wird im Rahmen des vorliegenden Textes eine Verbindung bezeichnet, die ein Ammonium-, Sulfonium-oder Phosphoniumsalz darstellt. Bei einem"Oniumsalz"gemäß der handelt es sich um ein organisches Oniumsalz.

Dies bedeutet, dass die Ammonium-, Sulfonium-oder Phosphoniumgruppe des Oniumsalzes mindestens einen organischen Rest trägt. Ein Oniumsalz kann dabei, je nach Art der Oni- umgruppe, 1, 2,3 oder 4 organische Reste tragen. Die organischen Reste können dabei bei- spielsweise über eine C-X-Verknüpfung, wobei X für S, N oder P steht, mit dem Oniumrest verbunden sein. Es ist jedoch ebenso möglich, dass die organischen Reste über ein weiteres Heteroatom, beispielsweise ein 0-Atom, mit dem Oniumrest verbunden sind.

Ein im Rahmen der vorliegenden Erfindung einsetzbares Oniumperchlorat weist mindestens ein positiv geladenes N-, P-oder S-Atom oder zwei oder mehr solcher positiv geladenen N-, P-oder S-Atome oder Gemische aus zwei oder mehr der genannten, positiv geladenen Atom- typen auf.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden als Oniumperchlorate Verbindungen einge- setzt, die am N, S oder P-Atom mindestens einen organischen Rest und höchstens die maxi- mal mögliche Zahl an organischen Resten tragen. Wenn ein erfindungsgemäß einsetzbares Oniumperchlorat weniger organische Reste trägt, als zur Ausbildung eines positiv geladenen Oniumions notwendig sind, so wird die positive Ladung in üblicher, dem Fachmann bekann- ter Weise durch Protonierung mittel einer geeigneten Säure erzeugt, so dass das entsprechen- de Oniumperchlorat in diesem Fall neben einem organischen Rest noch mindestens ein Proton trägt.

Es können erfindungsgemäß daher also Verbindungen als Oniumperchlorate eingesetzt wer- den, die aufgrund von Protonierungsreaktionen eine positive Ladung aufweisen. Es ist jedoch ebenso möglich im Rahmen der erfindungsgemäßen Stabilisatorkombinationen Oniumper- chlorate einzusetzen, die aufgrund einer Peralkylierungsreaktion eine positive Ladung aufwei- sen. Beispiele für derartige Verbindungen sind Tetraalkylammonium-, Trialkylsulfonium- oder Tetraalkylphosphoniumperchlorate. Es ist jedoch im Rahmen der vorliegenden Erfin- dung ebenso vorgesehen, dass ein erfindungsgemäß einsetzbares peralkyliertes Oniumper- chlorat einen Aryl-, Alkaryl-, Cycloalkyl-, Alkenyl-, Alkinyl-oder Cycloalkenylrest aufweist.

Es ist erfindungsgemäß ebenso möglich und vorgesehen, dass ein im Rahmen einer erfin- dungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzung einsetzbares Oniumsalz zwei oder gegebenen- falls mehr unterschiedliche Substituententypen aufweist, beispielsweise einen Alkyl-und ei- nen Cycloalkylrest oder einen Alkyl-und einen Arylrest.

Es ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung ebenso möglich und vorgesehen, dass ein im Rahmen einer erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzung einsetzbares Oniumsalz Sub- stituenten aufweist, die ihrerseits durch eine oder mehrere funktionelle Gruppen substituiert sind. Als"funktionelle Gruppen"werden dabei Gruppen bezeichnet, welche die Wirkungen der Stabilisatorzusammensetzung verbessern oder zumindest nicht oder nur unwesentlich ver- schlechtern. Entsprechende funktionelle Gruppen können beispielsweise NH-Gruppen, NH2- Gruppen, OH-Gruppen, SH-Gruppen, Estergruppen, Ethergruppen, Thioethergruppen, Isocy- anuratgruppen oder IZetogruppen oder Gemische aus zwei oder mehr davon.

Als Phosphoniumperchlorate sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung grundsätzlich alle Verbindungen einsetzbar, die durch entsprechende Umsetzung geeigneter Reaktanden zu ei- nem Phosphoniumperchlorat führen. Dabei können erfindungsgemäß einsetzbare Phosphoni- umperchlorate beispielsweise durch entsprechende Umsetzung von Tetraalkyl-, Tetracyclo- aklkyl-oder Tetraarylphosphorhalogeniden erhalten werden. Geeignete Phosphoniumperchlo- rate leiten sich daher beispielsweise von Tetraalkylphosphorsalzen wie Tetra-n-ethylphos- phoniumbromid, Tetra-n-propylphosphoniumbromid, Tetra-n-butylphosphoniumbromid, Tetra-n-isobutylphosphoniumbromid, Tetra-n-pentylphosphoniumbromid, Tetra-n-hexylphos- phoniumbromid und dergleichen Tetraalkylphosphorsalzen ab. Weiterhin eignen sich grund- sätzlich zum Einsatz im Rahmen der erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzungen Phosphoniumperchlorate, die sich beispielsweise von Tetracycloalkylphosphorsalzen oder Tetraarylphosphorsalzen ableiten. Geeignete Phosphoniumperchlorate basieren daher bei- spielsweise auf Tetracycloalkyl-oder Tetraarylphosphorsalzen wie Tetracyclohexylphos- phoniumbromid oder Tetraphenylphosphoniumbromid und dergleichen Tetracycloalkyl-oder Tetraarylphosphorsalzen. Die oben genannten Verbindungen können im Rahmen der vorlie- genden Erfindung unsubstituiert sein, sie können jedoch auch einen oder mehrere der oben genannten Substituenten aufweisen, sofern diese Substituenten im Rahmen der Stabilisatorzu- sammensetzung keine nachteiligen Wirkungen aufweisen und den Einsatzzweck der Stabilisa- torzusammensetzung nicht nachteilig beeinflussen.

Ebenfalls im Rahmen der vorliegenden Erfindung einsetzbar sind organische Phosphonium- perchlorate, die an einem Phosphoratom unterschiedliche Typen organischer Substituenten tragen, die gegebenenfalls unterschiedlich substituiert sein können.

Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden als Phosphoniumperchlorate Tetra-n-butylphosphoniumperchlorat oder Triphenylben- zylphosphoniumperchlorat eingesetzt.

Als Sulfoniumperchlorate sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung grundsätzlich alle Verbindungen einsetzbar, die durch entsprechende Umsetzung geeigneter Reaktanden zu ei- nem Sulfoniumperchlorat führen. Dabei können erfindungsgemäß einsetzbare Sulfonium- perchlorate beispielsweise durch entsprechende Umsetzung von Sulfiden wie Alkylmonosul- fiden, Alkyldisulfiden, Dialkylsulfiden oder Poly (alkylsulfid) en erhalten werden. Geeignete Sulfoniumperchlorate leiten sich daher beispielsweise von Dialkylsulfiden wie Ethylbenzyl- sulfid, Allylbenzylsulfid oder Alkyldisulfiden wie Hexandisulfid, Heptandisulfid, Octändisul- fid und dergleichen Alkyldisulfiden ab. Weiterhin eignen sich grundsätzlich zum Einsatz im Rahmen der erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzungen Sulfoniumperchlorate, die sich beispielsweise von Tricycloalkylsulfoniumsalzen oder Triarylsulfoniumsalzen ableiten.

Geeignete Sulfoniumperchlorate basieren daher beispielsweise auf Tricycloalkyl-oder Tria- rylsulfoniumsalzen wie Tricyclohexylsulfoniumbromid oder Triphenylsulfoniumbromid und dergleichen Tricycloalkyl-oder Triarylsulfoniumsalzen. Ebenfalls geeignet sind Trialkyl-, Triaryl-oder Tricycloalkylsulfoxoniumsalze wie Trimethylsulfoxoniumperchlorat. Die oben genannten Verbindungen können im Rahmen der vorliegenden Erfindung unsubstituiert sein, sie können jedoch auch einen oder mehrere der oben genannten Substituenten aufweisen, so- fern diese Substituenten im Rahmen der Stabilisatorzusammensetzung keine nachteiligen Wirkungen aufweisen und den Einsatzzweck der Stabilisatorzusammensetzung nicht nachtei- lig beeinflussen.

Ebenfalls im Rahmen der vorliegenden Erfindung einsetzbar sind organische Sulfonium- perchlorate, die an einem Schwefelatom unterschiedliche Typen organischer Substituenten tragen, die gegebenenfalls unterschiedlich substituiert sein können. hn Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird als Sulfo- niumperchlorat Trimethylsulfoxoniumperchlorat eingesetzt.

Als Ammoniumperchlorate sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung grundsätzlich alle Verbindungen einsetzbar, die durch entsprechende Umsetzung geeigneter Reaktanden zu ei- nem Ammoniumperchlorat führen. Dabei können erfindungsgemäß einsetzbare Ammonium- perchlorate beispielsweise durch entsprechende Umsetzung von Aminen oder Amiden wie Alkylmonoaminen, Alkylendiaminen, Alkylpolyaminen, sekundären oder tertiären Aminen erhalten werden. Geeignete Ammoniumperchlorate leiten sich daher beispielsweise von pri- mären Mono-oder Polyaminoverbindungen mit 2 bis etwa 40, beispielsweise 6 bis etwa 20 C-Atomen ab. Beispielsweise sind dies Ethylamin, n-Propylamin, i-Propylamin, n-Butylamin, sek.-Butylamin, tert. -Butylamin, substituierte Amine mit 2 bis etwa 20 C-Atomen wie 2- (N, N-Dimethylarnino)-1-aminoethan. Geeignete Diamine weisen beispielsweise zwei primä- re, zwei sekundäre zwei tertiäre oder eine primäre und eine sekundäre oder eine primäre und eine tertiäre oder eine sekundäre und eine tertiäre Aminogruppe auf. Beispiele hierfiir sind Diaminoethan, die isomeren Diaminopropane, die isomeren Diaminobutane, die isomeren Diaminohexane, Piperazin, 2,5-Dimethylpiperazin, Amino-3-aminomethyl-3,5, 5- trimethylcyclohexan (Isophorondiamin, IPDA), 4, 4'-Diaminodicyclohexylmethan, 1,4- Diaminocyclohexan, Aminoethylethanolamin, Hydrazin, Hydrazinhydrat oder Triamine wie die Diethylentriamin oder 1, 8-Diamino-4-aminomethyloctan oder tertiäre Amine wie Triethy- lamin, Tributylamin, Trihexylamin, Triheptylamin, Trioctylamin, Dimethylbenzylamin, N- Ethyl-, N-Methyl-, N-Cyclohexylmorpholin, Dimethylcyclohexylamin, Dimorpholinodiethy- lether, 1, 4-Diazabicyclo [2,2, 2] octan, 1-Azabicyclo [3,3, 0] octan, N, N, N, N- Tetramethylethylendiamin, N, N, N', N'-Tetramethylbutandiamin, N, N, N', Nez Tetramethylhexandiamin-1, 6, Pentamethyldiethylentriamin, Tetramethyldiaminoethylether, Bis- (dimethylaminopropyl)-harnstoff, N, N'-Dimethylpiperazin, 1,2-Dimethylimidazol oder Di- (4-N, N-dimethylaminocyclohexyl)-methan.

Besonders geeignet und im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt sind aliphatische Aminoalkohole mit 2 bis etwa 40, vorzugsweise 6 bis etwa 20 C-Atomen, beispielsweise Triethanolamin, Tripropanolamin, Triisopropanolamin, Tributanolamin, Tri-tert-butanolamin, Tripentanolamin, l-Amino-3, 3-dimethyl-pentan-5-ol, 2-Aminohexan-2', 2"-diethanolamin, 1- Amino-2, 5-dimethylcyclohexan-4-ol- 2-Aminopropanol, 2-Aminobutanol, 3-Aminopropanol, l-Amino-2-propanol, 2-Amino-2-methyl-1-propanol, 5-Aminopentanol, 3-Aminomethyl- 3,5, 5-trimethylcyclohexanol, 1-Amino-1-cyclopentan-methanol, 2-Amino-2-ethyl-1,3- propandiol, 2- (Dimethylaminoethoxy)-ethanol, aromatisch-aliphatische oder aromatisch- cycloaliphatische Aminoalkohole mit 6 bis etwa 20 C-Atomen, wobei als aromatische Struk- turen heterocyclische oder isocyclische Ringsysteme wie Naphthalin-oder insbesondere Ben- zolderivate wie 2-Aminobenzylalkohol, 3- (Hydroxymethyl) anilin, 2-Amino-3-phenyl-1- propanol, 2-Amino-l-phenylethanol, 2-Phenylglycinol oder 2-Amino-l-phenyl-1, 3- propandiol sowie Gemische aus zwei oder mehr solcher Verbindungen eingesetzt werden.

Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden als Ammo- niumperchlorate die Perchlorate heterocyclischer Verbindungen eingesetzt, die über ein cycli- sches, Aminogruppen aufweisendes Ringsystem verfügen.

Beispielsweise werden dabei die Perchlorate heterocyclischer Aminoalkohole eingesetzt, die mindestens 2, vorzugsweise mindestens 3 Aminogruppen im Ring aufweisen. Als zentraler Ringbestandteil der erfindungsgemäß einsetzbaren Ammoniumperchlorate besonders geeignet sind hierbei die Trimerisierungsprodukte von Isocyanaten.

Geeignet sind dabei beispielsweise hydroxylgruppenhaltige Isocyanurate der allgemeinen Formel II worin die Gruppen Y und die Indices m jeweils gleich oder verschieden sind und m für eine ganze Zahl von 0 bis 20 und Y für ein Wasserstoffatom oder eine lineare oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte Alkylgruppe mit 1 bis etwa 10 C-Atomen steht. Besonders bevor- zugt ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung der Einsatz von Tris (hydroxymethyl) iso- cyanurat (THEIC) als Bestandteil der erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzungen.

Ebenfalls als Ammoniumperchlorate geeignet sind beispielsweise Verbindungen, in denen die Aminogruppe an einem substituierten aromatischen oder heteroaromatischen System gebun- den vorliegt, beispielsweise Aminobenzoesäure, Aminosalicylsäure oder Aminopyridincar- bonsäure und deren geeignete Derivate.

Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden als Ammoniumperchlorate 2-Ethylcarboxypyridiniumperchlorat, Formamidiniumperchlorat, Tet- ra-n-butylphosphoniumperchlorat, Trimethylsulfoxoniumperchlorat, das Perchloratsalz des Trishydroxyethylisocyanurats, das Perchloratsalz des 2- (Diethylamino)-ethanols, des Trietha- nolamins oder des Triisopropanolamins, N- (2-Hydroxyethyl)-morpholiniumperchlorat oder Trioctylammoniumperchlorat oder Gemische aus zwei oder mehr davon eingesetzt.

Eine erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung kann im Rahmen der vorliegenden Er- findung beispielsweise nur eines der obengenannten Oniumperchlorate enthalten. Es ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung ebenso möglich und auch vorgesehen, dass eine erfin- dungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung ein Gemisch aus zwei oder mehr der obenge- nannten Oniumperchlorate enthält. Es kann sich dabei um ein Gemisch von zwei oder mehr unterschiedlichen Typen von Oniumperchloraten, d. h., beispielsweise um ein Gemisch von Ammoniumperchloraten und Sulfoniumperchloraten oder Ammoniumperchloraten und Phosphoniumperchloraten oder Sulfoniumperchloraten und Phosphoniumperchloraten oder Ammoniumperchloraten und Sulfoniumperchloraten und Phosphoniumperchloraten handeln.

Es ist im Rahmen der Erfindung ebenso möglich, dass eine erfindungsgemäße Stabilisatorzu- sammensetzung ein Gemisch aus zwei oder mehr Oniumperchloraten eines Typs, d. h. ein Gemisch aus zwei oder mehr Ammoniumperchloraten und ein Gemisch aus zwei oder mehr Sulfoniumperchloraten und ein Gemisch aus zwei oder mehr Phosphoniumperchloraten ent- hält.

Beispielsweise kann eine erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung im Rahmen der vorliegenden Erfindung nur ein Salz einer halogenhaltigen Oxysäure enthalten. Es ist jedoch im Rahmen der vorliegenden Erfindung ebenso möglich und vorgesehen, dass eine erfin- dungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung ein Gemisch aus zwei oder mehr Salzen halo- genhaltiger Oxysäuren enthält. Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der vorlie- genden Erfindung enthält eine erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung mindestens Natriumperchlorat.

Das Salz einer halogenhaltigen Oxysäure oder ein Gemisch aus zwei oder mehr solcher Salze liegt erfindungsgemäß in fein verteilter Form auf dem Trägermaterial vor. Unter dem Begriff "fein verteilt"ist dabei der Befund zu verstehen, dass diskrete Partikel des auf dem Trägerma- terial vorliegenden Salzes einer halogenhaltigen Oxysäure oder eines Gemisch aus zwei oder mehr solcher Salze, sofern solche diskreten Partikel überhaupt vorliegend oder erkennbar sind, eine durchschnittliche Partikelgröße von 10 um nicht überschreiten. Vorzugsweise ist der Begriff so auszulegen, dass insgesamt insbesondere für das Salz eine Partikelgröße von 10 , um, insbesondere eine Partikelgröße von 5 um oder von 1, um nicht überschritten wird. Zur Bestimmung der Partikelgröße können übliche Methoden wie Licht-oder Elektronenmikro- skopie eingesetzt werden.

Wie bereits oben ausgeführt, ist der Begriff"auf dem Trägermaterial"derart auszulegen, dass zumindest ein überwiegender Teil der auf dem Trägermaterial vorliegende Verbindung durch Wechselwirkungen zwischen Trägermaterial und der Verbindung fest auf dem Trägermaterial anhaftet. Die Wechselwirkungen können dabei im wesentlichen beliebig sein, so können bei- spielsweise ionische, elektrostatische, kovalente oder Van der Waals Kräfte oder zwei oder mehr dieser Wechselwirkungen gleichzeitig für eine Anhaftung auf dem Trägermaterial sor- gen.

Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält eine er- findungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung daher ein Gemisch aus Trägermaterial und Salz einer halogenhaltigen Oxysäure, bei dem höchstens 10 Gew.-% mindestens eines Salzes einer halogenhaltigen Oxysäure vom Trägermaterial durch einfache mechanische Separati- onsverfahren, beispielsweise durch Sieben, abtrennbar sind. Unter einem"einfachen mechani- schen Separationsverfahren"wird im Rahmen des vorliegenden Textes ein Trennverfahren verstanden, bei dem im wesentlichen nur bereits vor Durchführung des Trennverfahrens ge- trennt voneinander vorliegende oder nur schwach aneinander haftende Partikel separiert wer- den.

Neben einem Salz einer halogenhaltigen Oxysäure oder einem Gemisch aus zwei oder mehr solcher Salze, die in feiner Verteilung auf einem Trägermaterial vorliegen, kann eine erfin- dungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung noch ein Salz einer halogenhaltigen Oxysäure oder ein Gemisch aus zwei oder mehr solcher Salze enthalten, die im Sinne der obigen Defini- tion nicht in feiner Verteilung auf dem Trägermaterial vorliegen.

Dabei können beispielsweise weniger als 10 Gew. -% der Salze der halogenhaltigen Oxysäure oder des Gemischs aus zwei oder mehr solcher Salze, sofern die Salze in Kristallform vorlie- gen können, Kristallite mit einer Größe von mehr als 30 u. m oder mehr als 20 u. m oder mehr als 10 zum aufweisen. Daraus folgt, dass mindestens etwa 90 Gew. -% solcher Salze Kristallite mit einer Größe von weniger als 30 u. m oder weniger als 20, um oder weniger als 10 u. m auf- weisen.

Vorzugsweise liegt die durchschnittliche Partikelgröße im oben genannten Fall innerhalb ei- nes Bereichs von etwa 0,5 bis etwa 30 jim, beispielsweise bei etwa 1 bis etwa 20 gm.

Die Kristallitgrößen von Salzen halogenhaltiger Oxysäuren die in der erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzung nicht auf einem Trägermaterial vorliegen, lassen sich, sofern diese Salze Kristallite bilden, grundsätzlich durch beliebige Methoden zur Bestimmung von Partikelgrößen bestimmen. Grundsätzlich geeignet sind beispielsweise Siebverfahren, Sedi- mentationsverfahren oder Verfahren die auf der Beugung oder Brechung von elektromagneti- sche Wellen, insbesondere von Licht, beruhen. Darüber hinaus geeignet sind elektronenmik- roskopische Verfahren wie die Rasterelektronenmikroskopie oder die Transmissionselektronenmikroskopie.

Der Anteil an Salzen einer halogenhaltigen Oxysäure oder eines Gemischs aus zwei oder mehr halogenhaltigen Oxysäuren an der erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung be- trägt insgesamt etwa 0,1 bis etwa 30 Gew. -%, insbesondere etwa 0,5 bis etwa 20 Gew.-%.

Beispiele für Gehalte an Salzen einer halogenhaltigen Oxysäure oder eines Gemischs aus zwei oder mehr derartigen Salzen sind etwa 1 bis etwa 15 Gew. -% oder etwa 2 bis etwa 10 Gew.-%.

Dabei liegen vorzugsweise etwa 0,1 bis etwa 100 Gew. -% der Salze einer halogenhaltigen Oxysäure oder des Gemischs aus zwei oder mehr solcher Salze, beispielsweise etwa 10 bis etwa 99 oder etwa 20 bis etwa 95 oder etwa 40 bis etwa 90 Gew. -%, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge an Salzen halogenhaltiger Oxysäuren in der erfindungsgemäßen Stabilisatorzu- sammensetzung, auf dem Trägermaterial vor.

Das Verhältnis von Salz oder Salzen einer halogenhaltigen Oxysäure zu Trägermaterial kann im wesentlichen innerhalb im Hinblick auf das gewünschte Stabilisierungsergebnis vorgege- bener Grenzen beliebig gestaltet werden. Wenn eine erfindungsgemäße Stabilisatorzusam- mensetzung ausschließlich auf einem Trägermaterial vorliegendes Salz oder ein solches Ge- misch von zwei oder mehr Salzen einer halogenhaltigen Oxysäure sofern das Trägermaterial die gewünschte Menge an Salz oder Salzen einer halogenhaltigen Oxysäure im Sinne der obi- gen Definition aufweisen soll, so sollte das Verhältnis derart gestaltet werden, dass die Menge an Salz oder Salzen einer halogenhaltigen Oxysäure vom Trägermaterial noch aufgenommen werden kann ohne dass getrennt vom Trägermaterial vorliegende Anteile an Salz oder Salzen einer halogenhaltigen Oxysäure vorliegen.

Beispielsweise sollte im Rahmen der vorliegenden Erfindung das Verhältnis von Salz oder Salzen einer halogenhaltigen Oxysäure zu Trägermaterial 1 : 100 bis 1 : 1 betragen.

Das Trägermaterial selbst sollte im Rahmen der vorliegenden Erfindung in Partikelform vor- liegen und dabei vorzugsweise eine durchschnittliche Partikelgröße von 100 um nicht über- schreiten. Vorzugsweise weist das Trägermaterial eine Partikelgröße von 50 llm oder weni- ger, insbesondere eine Partikelgröße von 30 llm oder weniger oder von 10 u. m oder weniger, auf. Grundsätzlich zur Bestimmung der Partikelgröße geeignet sind dabei beispielsweise Siebverfahren, Sedimentationsverfahren oder Verfahren die auf der Beugung oder Brechung von elektromagnetische Wellen, insbesondere von Licht, beruhen. Besonders geeignet ist da- bei die Laserbeugungsmethode. Darüber hinaus geeignet sind elektronenmikroskopische Ver- fahren wie die Rasterelektronenmikroskopie oder die Transmissionselektronenmikroskopie.

Neben den beiden oben beschriebenen Hauptbestandteilen kann eine erfindungsgemäße Stabi- lisatorzusammensetzung noch einen oder mehrere Zusatzstoffe aufweisen.

Besonders geeignete Zusatzstoffe sind beispielsweise Treibmittel. Als Treibmittel eignen sich beispielsweise organische Azo-und Hydrazoverbindungen, Tetrazole, Oxazine, Isatosäurean- hydrid, Salze der Citronensäure, beispielsweise Ammoniumcitrat, sowie Soda und Natriumbi- carbonat. Besonders geeignet sind beispielsweise Ammoniumcitrat, Azodicarbonamid oder Natriumbicarbonat oder Gemische aus zwei oder mehr davon. Ebenfalls geeignet sind physi- kalische Treibmittel wie Flüssigkeiten, die bei entsprechender Temperaturerhöhung in den gasförmigen Zustand übergehen oder Gase, beispielsweise Wasser, C02 (superkritisch), Luft oder Inertgase wie Stickstoff, Helium, Argon und dergleichen.

Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält eine er- findungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung mindestens ein Treibmittel.

Der Anteil an Treibmittel in einer erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzung beträgt vorzugsweise etwa 0,01 bis etwa 20 Gew.-%, beispielsweise etwa 0,1 bis etwa 10 oder etwa 0,5 bis etwa 5 Gew.-%.

Weiterhin als Zusatzstoffe im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeignet sind beispiels- weise Aminoalkohole. Als Aminoalkohole sind im Rahmen der vorliegende Erfindung grund- sätzlich alle Verbindungen geeignet, die mindestens eine OH-Gruppe und eine primäre, se- kundäre oder tertiäre Aminogruppe oder eine Kombination aus zwei oder mehr der genannten Aminogruppen aufweisen. Grundsätzlich sind im Rahmen der vorliegende Erfindung sowohl feste als auch flüssige Aminoalkohole als Bestandteil der erfindungsgemäßen Stabilisatorzu- sammensetzungen geeignet. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird der Anteil an flüs- sigen Aminoalkoholen jedoch beispielsweise so gewählt, dass die gesamte Stabilisatorzu- sammensetzung im wesentlichen in fester Form vorliegt.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung einsetzbare Aminoalkohole weisen im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung einen Schmelzpunkt von mehr als etwa 30 °C, insbesondere mehr als etwa 50 °C auf. Geeignete Aminoalkohole sind beispiels- weise Mono-oder Polyhydroxyverbindungen die auf linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten aliphatischen Mono-oder Polyaminen aufbauen.

Hierzu geeignet sind beispielsweise OH-Gruppen tragende Derivate primärer Mono-oder Polyaminoverbindungen mit 2 bis etwa 40, beispielsweise 6 bis etwa 20 C-Atomen. Bei- spielsweise sind dies entsprechende OH-Gruppen tragende Derivate von Ethylamin, n- Propylamin, i-Propylamin, n-Propylamin, sek. -Propylamin, tert. -Butylamin, 1- Aminoisobutan, substituierten Aminen mit zwei bis etwa 20 C-Atomen wie 2- (N, N- Dimethylamino)-l-aminoethan. Geeignete OH-Gruppen tragende Derivate von Diaminen sind beispielsweise solche, die auf Diaminen mit einem Molekulargewicht von etwa 32 bis etwa 200 g/mol aufbauen, wobei die entsprechenden Diamine mindestens zwei primäre, zwei se- kundäre oder eine primäre und eine sekundäre Aminogruppe aufweisen. Beispiele hierfür sind Diaminoethan, die isomeren Diaminopropane, die isomeren Diaminobutane, die isomeren Diaminohexane, Piperazin, 2,5-Dimethylpiperazin, Amino-3-aminomethyl-3,5, 5- trimethylcyclohexan (Isophorondiamin, IPDA), 4, 4'-Diaminodicyclohexylmethan, 1,4- Diaminocyclohexan, Aminoethylethanolamin, Hydrazin, Hydrazinhydrat oder Triamine wie die Diethylentriamin oder 1, 8-Diamino-4-aminomethyloctan. Triethylamin, Tributylamin, Dimethylbenzylamin, N-Ethyl-, N-Methyl-, N-Cyclohexylmorpholin, Dimethylcyclohe- xylamin, Dimorpholinodiethylether, 1, 4-Diazabicyclo [2,2, 2] octan, 1-Azabicyclo [3, 3, 0] octan, N, N, N', N'-Tetramethylethylendiamin, N, N, N', N'-Tetramethylbutandiamin, N, N, N', N'- Tetramethylhexandiamin-1, 6, Pentamethyldiethylentriamin, Tetramethyldiaminoethylether, Bis- (dimethylaminopropyl)-harnstoff, N, N'-Dimethylpiperazin, 1, 2-Dimethylimidazol oder Di- (4-N, N-dimethylaminocyclohexyl)-methan.

Besonders geeignet sind aliphatische Aminoalkohole mit 2 bis etwa 40, vorzugsweise 6 bis etwa 20 C-Atomen, beispielsweise 1-Amino-3, 3-dimethyl-pentan-5-ol, 2-Aminohexan-2', 2"- diethanolamin, l-Amino-2, 5-dimethylcyclohexan-4-ol- 2-Aminopropanol, 2-Aminobutanol, 3-Aminopropanol, l-Amino-2-propanol, 2-Amino-2-methyl-1-propanol, 5-Aminopentanol, 3- Aminomethyl-3, 5, 5-trimethylcyclohexanol, l-Amino-l-cyclopentan-methanol, 2-Amino-2- ethyl-1, 3-propandiol, 2- (Dimethylaminoethoxy)-ethanol, aromatisch-aliphatische oder aroma- tisch-cycloaliphatische Aminoalkohole mit 6 bis etwa 20 C-Atomen, wobei als aromatische Strukturen heterocyclische oder isocyclische Ringsysteme wie Naphthalin-oder insbesondere Benzolderivate wie 2-Aminobenzylalkohol, 3-(Hydroxymethyl) anilin, 2-Amino-3-phenyl-1- propanol, 2-Amino-l-phenylethanol, 2-Phenylglycinol oder 2-Amino-1-phenyl-1, 3- propandiol sowie Gemische aus zwei oder mehr solcher Verbindungen in Betracht kommen.

Im Rahmen einer besonders bevorzugten Ausfiihrungsfonn der vorliegenden Erfindung wer- den als Aminoalkohole heterocyclische Verbindungen eingesetzt, die über ein cyclisches, Aminogruppen aufweisendes Ringsystem verfügen, wobei die OH-Gruppen entweder direkt am Ring oder vorzugsweise über Spacer mit diesem verbunden sind.

Im Rahmen einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wer- den dabei heterocyclische Aminoalkohole eingesetzt, die mindestens 2, vorzugsweise mindes- tens 3 Aminogruppen im Ring aufweisen. Als zentraler Ringbestandteil der erfindungsgemäß einsetzbaren Aminoalkohole besonders geeignet sind hierbei die Trimerisierungsprodukte von Isocyanaten.

Besonders bevorzugt werden dabei hydroxylgruppenhaltige Isocyanurate der bereits oben genannten allgemeinen Formel II.

Besonders bevorzugt ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung der Einsatz von Tris (hydroxymethyl) isocyanurat (THEIC) als Bestandteil der erfindungsgemäßen Stabilisa- torzusammensetzungen.

Eine erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung kann beispielsweise nur einen Amino- alkohol enthalten. Es ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung jedoch ebenso vorgesehen, dass eine erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung ein Gemisch aus zwei oder mehr verschiedenen Aminoalkoholen enthält.

Ebenfalls als Zusatzstoffe im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeignet sind Verbindun- gen mit einem Strukturelement der allgemeinen Formel III worin n für eine Zahl von 1 bis 100.000, die Reste R4, R5, Rl und R2 jeweils unabhängig von- einander für Wasserstoff, einen gegebenenfalls substituierten linearen oder verzweigten, ge- sättigten oder ungesättigten aliphatischen Alkylrest mit 1 bis 44 C-Atomen, einen gegebenen- falls substituierten gesättigten oder ungesättigten Cycloalkylrest mit 6 bis 44 C-Atomen oder einen gegebenenfalls substituierten Arylrest mit 6 bis 44 C-Atomen oder einen gegebenenfalls substituierten Aralkylrest mit 7 bis 44 C-Atomen stehen oder der Rest Rl für einen gegebe- nenfalls substituierten Acylrest mit 2 bis 44 C-Atomen steht oder die Reste Rl und R2 zu ei- nem aromatischen oder heterocyclischen System verbunden sind und worin der Rest R3 fur Wasserstoff, einen gegebenenfalls substituierten, linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten aliphatischen Alkyl-oder Alkylenrest oder Oxyalkyl-oder Oxyalkylenrest oder Mercaptoalkyl-oder Mercaptoalkylenrest oder Aminoalkyl-oder Aminoalkylenrest mit 1 bis 44 C-Atomen, einen gegebenenfalls substituierten gesättigten oder ungesättigten Cycloalkyl- oder Cycloalkylenrest oder Oxycycloalkyl-oder Oxycycloalkylenrest oder Mercaptocycloal- kyl-oder Mercaptocycloalkylenrest oder Aminocycloalkyl-oder Aminocycloalkylenrest mit 6 bis 44 C-Atomen oder einen gegebenenfalls substituierten Aryl-oder Arylenrest mit 6 bis 44 C-Atomen oder einen Ether-oder Thioetherrest mit 1 bis 20 O-oder S-Atomen oder O-und S-Atomen oder für ein Polymeres, das über O, S, NH, NR oder CH2C (O) mit dem in Klam- mern stehenden Strukturelement verbunden ist, steht oder der Rest R3 mit dem Rest R'so verbunden ist, dass insgesamt ein gegebenenfalls substituiertes, gesättigtes oder ungesättigtes heterocyclisches Ringsystem mit 4 bis 24 C-Atomen gebildet wird, oder ein Gemisch aus zwei oder mehr Verbindungen der allgemeinen Formel III, enthalten.

Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird als Verbin- dung der allgemeinen Formel III eine auf einer oc, ß-ungesättigten ß-Aminocarbonsäure, ins- besondere eine auf ß-Aminocrotonsäure basierende Verbindung eingesetzt. Besonders geeig- net sind hierbei die Ester oder Thioester der entsprechenden Aminocarbonsäuren mit einwer- tigen oder mehrwertigen Alkoholen oder Mercaptanen wobei X in den genannten Fällen je- weils für 0 oder S steht.

Wenn der Rest R3 zusammen mit X für einen Alkohol-oder Mercaptanrest steht, so kann ein derartiger Rest beispielsweise aus Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol, Butanol, 2- Ethylhexanol, Isooctanol, Isononanol, Decanol, Laurylalkohol, Myristylalkohol, Palmitylal- kohol, Stearylalkohol, Ethylenglykol, Propylenglykol, 1,3-Butandiol, 1,4-Butandiol, 1,6- Hexandiol, 1,10-Decandiol, Diethylenglykol, Thio-Diethanol, Trimethylolpropan, Glyzerin, Tris- (2-hydroxymethyl)-isocyanurat, Triethanolamin, Pentaerythrit, Di-Trimethylolpropan, Diglyzerin, Sorbitol, Mannitol, Xylitol, Di-Pentaerythrit sowie den entsprechenden Mercap- toderivaten der genannten Alkohole gebildet werden.

Im Rahmen einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird als Verbindung der allgemeinen Formel III eine Verbindung eingesetzt, in der Rl für einen linearen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen, R2 für Wasserstoff und R3 für einen linearen oder verzweigten, gesättigten, ein-bis sechswertigen Alkyl-oder Alkylenrest mit 2 bis 12 C-Ato- men oder einen linearen, verzweigten oder cyclischen 2-bis 6-wertigen Etheralkoholrest oder Thioetheralkoholrest steht.

Geeignete Verbindungen der allgemeinen Formel III umfassen beispielsweise ß- Aminocrotonsäurestearylester, 1, 4-Butandiol-di (ß-aminocrotonsäure) ester, Thio-diethanol-ß- aminocrotonsäureester, Trimethylolpropan-tri-ß-aminocrotonsäureester, Pentaerythrit-tetra-ß- aminocrotonsäureester, Dipentaerythrit-hexa-ß-aminocrotonsäureester und dergleichen. Die genannten Verbindungen können in einer erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzung jeweils alleine oder als Gemisch aus zwei oder mehr davon enthalten sein.

Ebenfalls im Rahmen der vorliegenden Erfindung als Verbindungen der allgemeinen Formel III geeignet sind Aminouracilverbindungen der allgemeinen Formel IV worin die Reste R6 und R7 jeweils unabhängig voneinander für Wasserstoff, einen gegebe- nenfalls substituierten linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten aliphatischen Alkylrest mit 1 bis 44 C-Atomen, einen gegebenenfalls substituierten gesättigten oder unge- sättigten Cycloalkylrest mit 6 bis 44 C-Atomen oder einen gegebenenfalls substituierten Aryl- rest mit 6 bis 44 C-Atomen oder einen gegebenenfalls substituierten Aralkylrest mit 7 bis 44 C-Atomen stehen und der Rest R8 für Wasserstoff, einen gegebenenfalls substituierten linea- ren oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 44 C-Atomen, einen gegebenenfalls substituierten gesättigten oder ungesättigten cycloa- liphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 44 C-Atomen oder einen gegebenenfalls substi- tuierten aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 44 C-Atomen steht.

Die Verbindung gemäß Formel IV fällt damit unter die Verbindungen gemäß Formel III, wo- bei n in der allgemeinen Formel III für 1 und die Reste Rl und R3 gemäß der allgemeinen Formel IV zu dem Strukturelement der allgemeinen Formel V verbunden sind, worin X für S oder O steht. Rl steht im Falle einer Verbindung der allgemei- nen Formel VI also für N-R9, während R3 für-RN-C=X steht und beide Reste über eine N-C- Bindung kovalent zu einem heterocyclischen Ring verknüpft sind.

Vorzugsweise werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung Verbindungen der allgemeinen Formel V eingesetzt, bei denen R9 für Wasserstoff steht.

Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden in den erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzungen Verbindungen der allgemeinen Formel V eingesetzt, bei denen R6 und R8 für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen, beispielsweise Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl oder Hexyl, einen mit OH-Gruppen substituierten linearen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen, bei- spielsweise Hydroxymethyl, Hydroxyethyl, Hydroxypropyl, Hydroxybutyl, Hydroxypentyl oder Hydroxyhexyl, einen Aralkylrest mit 7 bis 9 C-Atomen, beispielsweise Benzyl, Pheny- lethyl, Phenylpropyl, Dimethylbenzyl oder Phenylisopropyl, wobei die genannten Aralkyl- reste beispielsweise mit Halogen, Hydroxy oder Methoxy substituiert sein können oder einen Alkenylrest mit 3 bis 6 C-Atomen, beispielsweise Vinyl, Alkyl, Methallyl, 1-Butenyl oder 1- Hexenyl stehen.

Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden in den erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzungen Verbindungen der allgemeinen Formel V eingesetzt, worin R6 und R8 für Wasserstoff, Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-, i-, sec- oder t-Butyl stehen.

Ebenfalls als Verbindungen der allgemeinen Formel III geeignet sind beispielsweise Verbin- dungen, in denen die Reste Rl und R2 zu einem aromatischen oder heteroaromatischen Sys- tem verbunden sind, beispielsweise Aminobenzoesäure, Aminosalicylsäure oder Aminopyri- dincarbonsäure und deren geeignete Derivate.

Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält eine er- findungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung eine Verbindung der allgemeinen Formel III oder ein Gemisch aus zwei oder mehr Verbindungen der allgemeinen Formel III, beispiels- weise eine Verbindung der allgemeinen Formel III, in einer Menge von etwa 0,1 bis etwa 99,5 Gew. -%, insbesondere etwa 5 bis etwa 50 Gew. -% oder etwa 5 bis etwa 25 Gew.-%.

Als weitere Zusatzstoffe eignen sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung beispielsweise Verbindungen, die mindestens ein mercaptofunktionelles, sp2-hybridisiertes C-Atom aufwei- sen. Unter Verbindungen, die mindestens ein mercaptofunktionelles, sp2-hybridisiertes C- Atom aufweisen werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung grundsätzlich alle Verbin- dungen verstanden, die ein Strukturelement Z=CZ-SH oder ein Strukturelement Z2C=S auf- weisen, wobei beide Strukturelemente tautomere Formen einer einzigen Verbindung sein können. Z steht dabei für ein Atom oder ein Strukturelement, das die Ausbildung entspre- chender tautomerer Strukturen erlaubt, beispielsweise N oder C. Das sp2-hybridisierte C- Atom kann dabei Bestandteil einer gegebenenfalls substituierten aliphatischen Verbindung oder Bestandteil eines aromatischen Systems sein. Geeignete Verbindungstypen sind bei- spielsweise Thiocarbamidsäurederivate, Thiocarbamate, Thiocarbonsäuren, Thiobenzoesäure- derivate, Thioacetonderivate oder Thioharnstoff oder Thioharnstoffderivate. Geeignete Ver- bindungen mit mindestens einem mercaptofunktionellen, sp2-hybridisierten C-Atom werden beispielsweise in der nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung mit dem Akten- zeichen 101 09 366.7 genannt.

Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird als Verbin- dung mit mindestens einem mercaptofunktionellen, sp2-hybridisierten C-Atom Thioharnstoff oder ein Thioharnstoffderivat eingesetzt.

Ebenfalls als Zusatzstoffe für die erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzungen eignen sich beispielsweise Carbazol oder Carbazolderivate oder Gemische aus zwei oder mehr da- von.

Weiterhin als Zusatzstoffe geeignet sind beispielsweise 2,4-Pyrrolidindion oder dessen Deri- vate, wie sie beispielsweise in der nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen 101 09 366.7 genannt werden.

Als Zusatzstoffe eignen sich weiterhin beispielsweise Epoxyverbindungen. Beispiele für der- artige Epoxyverbindungen sind epoxidiertes Sojaöl, epoxidiertes Olivenöl, epoxidiertes Lein- öl, epoxidiertes Rizinusöl, epoxidiertes Erdnussöl, epoxidiertes Maisöl, epoxidiertes Baum- wollsamenöl sowie Glycidylverbindungen.

Glycidylverbindungen enthalten eine Glycidylgruppe, die direkt an ein Kohlenstoff-, Sauer- stoff-, Stickstoff-oder Schwefelatom gebunden ist. Glycidyl-oder Methylglycidylester sind durch Umsetzung einer Verbindung mit mindestens einer Carboxylgruppe im Molekül und Epichlorhydrin bzw. Glyzerindichlorhydrin bzw. Methyl-epichlorhydrin erhältlich. Die Um- setzung erfolgt zweckmäßigerweise in Gegenwart von Basen.

Als Verbindungen mit mindestens einer Carboxylgruppe im Molekül können beispielsweise aliphatische Carbonsäuren eingesetzt werden. Beispiele für diese Carbonsäuren sind Glutar- säure, Adipinsäure, Pimelinsäure, Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure oder dimerisierte oder trimerisierte Linolsäure, Acrylsäure, Methacrylsäure, Capronsäure, Caprylsäure, Laurin- säure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure oder Pelargonsäure sowie die im weiteren Verlauf dieses Textes erwähnten Mono-oder Polycarbonsäuren. Ebenfalls geeignet sind cyc- loaliphatischen Carbonsäuren wie Cyclohexancarbonsäure, Tetrahydrophthalsäure, 4- Methyltetrahydrophthalsäure, Hexahydrophthalsäure, Endomethylentetrahydrophthalsäure oder 4-Methylhexahydrophthalsäure. Weiterhin geeignet sind aromatische Carbonsäuren wie Benzoesäure, Phthalsäure, Isophthalsäure, Trimellithsäure oder Pyromellithsäure.

Glycidylether oder Methylglycidylether lassen sich durch Umsetzung einer Verbindung mit mindestens einer freien alkoholischen OH-Gruppe oder einer phenolischen OH-Gruppe und einem geeignet substituierten Epichlorhydrin unter alkalischen Bedingungen oder in Anwe- senheit eines sauren Katalysators und anschließender Alkalibehandlung erhalten. Ether dieses Typs leiten sich beispielsweise von acyclischen Alkoholen wie Ethylenglykol, Diethylengly- kol oder höheren Poly (oxyethylen) glykolen, Propan-1, 2-diol oder Poly (oxypropylen) glyko- len, Butan-1,4-diol, Poly (oxytetramethylen) glykolen, Pentan-1, 5-diol, Hexan-1,6-diol, He- xan-2,4, 6-triol, Glyzerin, 1, 1, 1-Trimethylolpropan, Bis-Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Sorbit sowie von Polyepichlorhydrinen, Butanol, Amylalkohol, Pentanol sowie von mono- funktionellen Alkoholen wie Isooctanol, 2-Ethylhexanol, Isodecanol oder technischen Alko- holgemischen, beispielsweise technischen Fettalkoholgemischen, ab.

Geeignete Ether leiten sich auch von cycloaliphatischen Alkoholen wie 1, 3- oder 1,4- Dihydroxycyclohexan, Bis (4-hydroxycyclohexyl) methan, 2,2-Bis (4-hydroxycyclohexyl) pro- pan oder l, l-Bis- (hydroxymethyl) cyclohexan-3-en ab oder sie besitzen aromatische Kerne wie N, N-Bis- (2-hydroxyethyl) anilin. Geeignete Epoxyverbindungen können sich auch von einkernigen Phenolen ableiten, beispielsweise von Phenol, Resorcin oder Hydrochinon, oder sie basieren auf mehrkernigen Phenolen wie Bis (4-hydroxyphenyl) methan, 2,2-Bis (4- hydroxyphenyl) propan, 2,2-Bis (3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl) propan, 4,4'-Dihydroxydiphe- nylsulfonen oder auf unter sauren Bedingungen erhaltenen Kondensationsprodukten von Phe- nol mit Formaldehyd, beispielsweise Phenol-Novolaken.

Weitere im Rahmen der vorliegenden Erfindung als Zusatzstoffe geeignete, endständige Epo- xide sind beispielsweise Glycidyl-1-naphthylether, Glycidyl-2-phenylphenylether, 2- Diphenylglycidylether, N- (2, 3-Epoxypropyl) phthalimid oder 2,3-Epoxypropyl-4- methoxyphenylether.

Ebenfalls geeignet sind N-Glycidylverbindungen, wie sie durch Dehydrochlorierung der Re- daktionsprodukte von Epichlorhydrin mit Aminen, die mindestens ein Aminowasserstoffatom enthalten, erhältlich sind. Solche Amine sind beispielsweise Anilin, N-Methylanilin, Toluidin, n-Butylamin, Bis (4-aminophenyl) methan, m-Xylylendiamin oder Bis (4- methylaminophenyl) methan.

Ebenfalls geeignet sind S-Glycidylverbindungen, beispielsweise Di-S-glycidyletherderivate, die sich von Dithiolen wie Ethan-1, 2-dithiol oder Bis (4-mercaptomethylphenyl) ether ableiten.

Besonders geeignete Epoxyverbindungen sind beispielsweise in der EP-A 1 046 668 auf den Seiten 3 bis 5 beschrieben, wobei auf die dort enthaltene Offenbarung ausdrücklich Bezug genommen wird und diese als Bestandteil der Offenbarung des vorliegenden Textes betrachtet wird.

Weiterhin als Zusatzstoffe im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeignet sind 1,3- Dicarbonylverbindungen, insbesondere die ß-Diketone und ß-Ketoester. Im Rahmen der vor- liegenden Erfindung geeignet sind Dicarbonylverbindungen der allgemeinen Formel R C (O) CHR-C (O) R, wie sie beispielsweise auf S. 5 der EP-1 046 668 beschrieben sind, auf die insbesondere im Hinblick auf die Reste R', R"und R'''ausdrücklich bezug genom- men wird und deren Offenbarung als Bestandteil der Offenbarung des vorliegenden Textes betrachtet wird. Besonders geeignet sind hierbei beispielsweise Acetylaceton, Butanoylace- ton, Heptanoylaceton, Stearoylaceton, Palmitoylaceton, Lauroylaceton, 7-tert- Nonylthioheptandion-2,4, Benzoylaceton, Dibenzoylmethan, Lauroylbenzoylmethan, Palmi- toylbenzoylmethan, Stearoylbenzoylmethan, Isooctylbenzoylmethan, 5- Hydroxycapronylbenzoylmethan, Tribenzoylmethan, Bis (4-methylbenzoyl) methan, Benzoyl- p-chlorbenzoylmethan, Bis (2-hydroxybenzoyl) methan, 4-Methoxybenzoylbenzoylmethan, Bis (4-methoxybenzoyl) methan, Benzoylformylmethan, Benzoylacetylphenylmethan, 1- Benzoyl-l-acetylnonan, Stearoyl-4-methoxybenzoylmethan, Bis (4-tert-butylbenzoyl) methan, Benzoylphenylacetylmethan, Bis (cyclohexanoyl) methan, Dipivaloylmethan, 2- Acetylcyclopentanon, 2-Benzoylcyclopentanon, Diacetessigsäuremethyl-, -ethyl-,-butyl-, 2- ethylhexyl-, -dodecyl-oder-octadecylester sowie Propionyl-oder Butyrylessigsäureester mit 1 bis 18 C-Atomen sowie Stearoylessigsäureethyl-,-propyl-,-butyl-, hexyl-oder-octylester oder mehrkernige ß-Ketoester wie sie in der EP-A 433 230 beschrieben sind, auf die aus- drücklich bezug genommen wird, oder Dehydracetsäure sowie deren Zink-, magnesium-oder Alkalisalze oder die Alkali-Erdalkali-oder Zinkchelate der genannten Verbindungen, sofern diese existieren.

1,3-Diketoverbindungen können in einer erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzung in einer Menge von bis zu etwa 20 Gew.-%, beispielsweise bis zu etwa 10 Gew. -%, enthalten sein.

Weiterhin als Zusatzstoffe im Rahmen der erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzung geeignet sind Polyole. Geeignete Polyole sind beispielsweise Pentaerythrit, Dipentaerythrit, Tripentaerythrit, Bistrimethylolpropan, Inosit, Polyvinylalkohol, Bistrimetylolethan, Tri- methylolpropan, Sorbit, Maltit, Isomaltit, Lactit, Lycasin, Mannit, Lactose, Leucrose, Tris- (hydroxymethyl) isocyanurat, Palatinit, Tetramethylolcyclohexanol, Tetramethylolcyclopenta- nol, Tetramethylolcycloheptanol, Glyzerin, Diglyzerin, Polyglyzerin, Thiodiglyzerin oder 1- 0-a-D-Glycopyranosyl-D-mannit-dihydrat.

Die als Zusatzstoffe geeigneten Polyole können in einer erfindungsgemäßen Stabilisatorzu- sammensetzung in einer Menge von bis zu etwa 30 Gew. -%, beispielsweise bis zu etwa 10 Gew. -% enthalten sein.

Ebenfalls als Zusatzstoffe geeignet sind beispielsweise sterisch gehinderte Amine wie sie in der EP-A 1 046 668 auf den Seiten 7 bis 27 genannt werden. Auf die dort offenbarten sterisch gehinderten Amine wird ausdrücklich Bezug genommen, die dort genannten Verbindungen werden als Bestandteil der Offenbarung des vorliegenden Textes betrachtet.

Die als Zusatzstoffe geeigneten sterisch gehinderten Amine können in einer erfindungsgemä- ßen Stabilisatorzusammensetzung in einer Menge von bis zu etwa 30 Gew. -%, beispielsweise bis zu etwa 10 Gew.-% enthalten sein.

Weiterhin als Zusatzstoffe in den erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzungen geeig- net sind Hydrotalcite, Zeolithe und Alkalialumocarbonate. Geeignete Hydrotalcite, Zeolithe und Alkalialumocarbonate sind beispielsweise in der EP-A 1 046 668 auf den Seiten 27 bis 29, der EP-A 256 872 auf den Seiten 3, 5 und 7, der DE-C 41 06 411 auf Seite 2 und 3 oder der DE-C 41 06 404 auf Seite 2 und 3 beschrieben. Auf diese Druckschriften wird ausdrück- lich bezug genommen und deren Offenbarung an den angegebenen Stellen wird als Bestand- teil der Offenbarung des vorliegenden Textes betrachtet.

Die als Zusatzstoffe geeigneten Hydrotalcite, Zeolithe und Alkalialumocarbonate können in einer erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzung in einer Menge von bis zu etwa 50 Gew. -%, beispielsweise bis zu etwa 30 Gew.-% enthalten sein.

Ebenfalls im Rahmen der erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzungen als Zusatzstof- fe geeignet sind beispielsweise Hydrocalumite der allgemeinen Formel VI mu Al +(l+y)(OH)(6+z)Aj-a[Br]nlb*m H2O (VI), worin M für Calcium, Magnesium oder Zink oder Gemische aus zwei oder mehr davon, A für ein j-wertiges anorganisches oder organisches Säureanion, j für 1, 2 oder 3, B für ein von A verschiedenes anorganisches oder organisches Säureanion steht, r für eine ganze Zahl 2 1 steht und, sofern r >1 ist, den Polymerisationsgrad des Säureanions angibt und 1 für 1, 2 3 oder 4 steht und die Wertigkeit des Säureanions angibt, wobei für r = 1 1 für 2,3 oder 4 steht und für r > 1 1 die Wertigkeit der einzelnen Monomereinheiten des Polyanions angibt und für 1, 2,3 oder 4 steht und rl die Gesamtwertigkeit des Polyanions angibt und die folgenden Re- geln für die Parameter x, y, a, b, r, z, und j gelten : 0<x<0, 6, 0 < y< 0,4, wobei entweder x = 0 oder y = 0, 0<a<0, 8/rund z= 1 +2x+3y-ja-r/b.

Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden als Zu- satzstoffe Verbindungen der allgemeinen Formel VI eingesetzt, worin M für Calcium steht, das gegebenenfalls im Gemisch mit Magnesium oder Zink oder Magnesium und Zink vorlie- gen kann.

In der allgemeinen Formel VI steht A für ein r-wertiges anorganisches oder organisches Säu- reanion, wobei r für 1, 2 oder 3 steht. Beispiele für im Rahmen von erfindungsgemäß einsetz- baren Hydrocalumiten vorliegende Säureanionen sind Halogenidionen, S032-, SO42-, S2O32-, S2042-, HPO32-, P043, C032-, Alkyl-und Dialkylphosphate, Alkylmercaptide und Alkylsulfo- nate, worin die Alkylgruppen gleich oder verschieden, geradkettig, verzweigt oder cyclisch sein können und vorzugsweise 1 bis etwa 20 C-Atome aufweisen. Ebenfalls als Säureanionen A geeignet sind die Anionen gegebenenfalls funktionalisierter Di-, Tri-oder Tetracarbonsäu- ren wie Maleat, Phthalat, Aconitat, Trimesinat, Pyromellitat, Maleat, Tartrat, Citrat sowie Anionen der isomeren Formen der Hydroxyphthalsäure oder der Hydroxymesinsäure. Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung steht A für ein an- organisches Säureanionen, insbesondere ein Halogenidion, beispielsweise F-, Cl-oder Br, vorzugsweise für Cl-.

In der allgemeinen Formel VI steht B für ein Säureanion, das von A verschieden ist. Für den Fall, dass in der allgemeinen Formel VI r für die Zahl 1 steht, steht Buchstabe B für ein 1- wertiges, anorganisches oder organisches Säureanion, wobei 1 für die Zahl 2,3 oder 4 steht.

Beispiele für im Rahmen von erfindungsgemäß einsetzbaren Verbindungen der allgemeinen Formel V vorliegende Säureanionen B sind beispielsweise 02-, SO32-, S042-, S2032-, S2042-, HP032-, P043-, CO32-, Alkyl-und Dialkylphosphate, Alkylmercaptide und Alkylsulfonate, worin die Alkylgruppen, gleich oder verschieden, geradkettig oder verzweigt oder cyclisch sein können und vorzugsweise 1 bis etwa 20 C-Atome aufweisen. Ebenfalls als Säureanionen A geeignet sind die Anionen gegebenenfalls funktionalisierter Di-, Tri-oder Tetracarbonsäu- ren wie Maleat, Phthalat, Aconitat, Trimesinat, Pyromellitat, Maleat, Tartrat, Citrat sowie Anionen der isomeren Formen der Hydroxyphthalsäure oder der Hydroxymesinsäure. Vor- zugsweise steht B im Rahmen der vorliegenden Erfindung in Formel V für ein Borat oder ein Anion einer gegebenenfalls funktionalisierte Di-, Tri-oder Tetracarbonsäure. Besonders be- vorzugt sind dabei Carbonsäureanionen und Anionen von Hydroxycarbonsäuren mit mindes- tens zwei Carboxylgruppen, wobei Citrate ganz besonders bevorzugt sind.

Für den Fall dass r in der allgemeinen Formel VI für eine Zahl von mehr als 1 steht, steht der Term [Br] rl-für ein anorganisches oder organisches Polyanion mit dem Polymerisationsgrad r und der Wertigkeit 1 der einzelnen Monomereinheiten des Polyanions mit der Gesamtwertig- keit rl, wobei 1 gleich oder größer als 1 ist. Beispiele für geeignete Polyanionen [Br] rl-sind Polyacrylate, Polycarboxylate, Polyborate, Polysilikate, Polyphosphate oder Polyphosphona- te.

In allen oben genannten Fällen können die Säureanionen A und B in einem beliebigen Ver- hältnis a/b in den Verbindungen der allgemeinen Formel VI enthalten sein.

Bei den Verbindungen der allgemeinen Formel VI handelt es sich nicht um schichtartig auf- gebaute Verbindungen vom Hydrotalcit-bzw. Hydrocalumittyp, sondern um eine physikali- sche Mischung von M2+/Aluminiumoxidhydraten mit Salzen zweiwertiger Metalle. Röntgen- diffraktogramme der in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung eingesetzten Verbindun- gen der allgemeinen Formel VI zeigen eindeutig, dass es sich nicht um diskrete kristalline Verbindungen eines bekannten Typs sondern um röntgenamorphe Mischungen handelt.

Zur Herstellung der Verbindungen gemäß der allgemeinen Formel VI können, bekannten Ver- fahren folgend, Lösungen bzw. Suspensionen oxidischer Formen der gewünschten Kationen (z. B. NaA102, Ca (OH) 2, Zn (OH) 2, A1 (OH) 3) mit Lösungen oder Suspension von Salzen oder den entsprechenden Säuren der gewünschten Anionen gemischt und bei Temperaturen zwi- schen 40 und 95 °C zur Reaktion gebracht werden. Dabei können die Reaktionszeiten zwi- schen 15 und 300 Minuten variiert werden.

Wenn eine Oberflächenbehandlung der Reaktionsprodukte gewünscht ist, können die Reakti- onsprodukte direkt mit dem Oberflächenbehandlungsmittel versetzt, das Produkt durch Filtra- tion von der Mutterlauge getrennt und bei geeigneten Temperaturen zwischen 100 und 250 °C getrocknet werden. Die zugesetzte Menge an Oberflächenbehandlungsmittel beträgt bei- spielsweise etwa 1 bis etwa 20 Gew.-%.

Verbindungen der allgemeinen Formel VI können im Rahmen der erfindungsgemäßen Stabi- lisatorzusammensetzungen in einer Menge von bis zu etwa 50 Gew. -%, beispielsweise bis zu etwa 30 oder bis zu etwa 15 Gew. -% eingesetzt werden.

Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann enthält eine erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung mindestens ein basisches Calciumsalz ent- halten. Als basische Calciumsalze geeignet sind beispielsweise Calciumoxid, Calciumcarbo- nat oder, sofern es nicht bereits zwingender Bestandteil der erfindungsgemäßen Stabilisator- zusammensetzungen ist, Calciumhydroxid. Die basischen Calciumsalze können gegebenen- falls oberflächenmodifiziert sein.

Ebenfalls als Zusatzstoffe zu den erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzung geeignet sind Metalloxide, Metallhydroxide und Metallseifen von gesättigten, ungesättigten, geradket- tigen oder verzweigten, aromatischen, cycloaliphatischen oder aliphatischen Carbonsäuren oder Hydroxycarbonsäuren mit vorzugsweise etwa 2 bis etwa 22 C-Atomen.

Als Metallkationen weisen die als Zusatzstoffe geeigneten Metalloxide, Metallhydroxide oder Metallseifen vorzugsweise ein zweiwertiges Kation auf, besonders geeignet sind die Kationen von Calcium oder Zink oder Blei oder Gemische aus zwei oder mehr davon, im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die erfindungsgemäßen Stabi- lisatorzusammensetzungen jedoch frei von Zink.

Beispiele für geeignete Carbonsäureanionen umfassen Anionen von monovalenten Carbon- säuren wie Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, Valeriansäure, Hexansäure, Önanthsäure, Octansäure, Neodecansäure, 2-Ethylhexansäure, Pelargonsäure, Decansäure, Undecansäure, Dodecansäure, Tridecansäure, Myristylsäure, Palmitinsäure, Laurylsäure, Isostearinsäure, Stearinsäure, 12-Hydroxystearinsäure, 9, 10-Dihydroxystearinsäure, Ölsäure, 3,6-Dioxahep- tansäure, 3,6, 9-Trioxadecansäure, Behensäure, Benzoesäure, p-tert-Butylbenzoesäure, Di- methylhydroxybenzoesäure, 3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxybenzoesäure, Tolylsäure, Dimethyl- benzoesäure, Ethylbenzoesäure, n-Propylbenzoesäure, Salicylsäure, p-tert-Octylsalicylsäure, Sorbinsäure, Anionen von divalenten Carbonsäuren bzw. deren Monoestern wie Oxalsäure, Malonsäure, Maleinsäure, Weinsäure, Zimtsäure, Mandelsäure, Äpfelsäure, Glykolsäure, Oxalsäure, Salicylsäure, Polyglykoldicarbonsäuren mit einem Polymerisationsgrad von etwa 10 bis etwa 12, Phthalsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure oder Hydroxyphthalsäure, bis etwa 12, Phthalsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure oder Hydroxyphthalsäure, Anionen von tri-oder tetravalenten Carbonsäuren bzw. deren Mono-, Di-oder Triestern wie sie in Hemimellithsäure, Trimellithsäure, Pyromellithsäure oder Zitronensäure sowie ferner soge- nannte überbasische Carboxylate wie sie beispielsweise in der DE-A 41 06 404 oder der DE- A 40 02 988 beschrieben werden, wobei die Offenbarung der letztgenannten Dokumente als Bestandteil der Offenbarung des vorliegenden Textes betrachtet wird.

Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden als Zu- satzstoffe Metallseifen eingesetzt, deren Anionen sich von gesättigten oder ungesättigten Car- bonsäuren oder Hydroxycarbonsäuren mit etwa 8 bis etwa 20 C-Atomen ableiten. Besonders bevorzugt sind hierbei Stearate, Oleate, Laurate, Palmitat, Behenate, Versatate, Hydroxystea- rate, Dihydroxystearate, p-tert-Butylbenzoate oder (Iso) Octanoate von Calcium oder Zink oder Gemische aus zwei oder mehr davon.

Eine erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung kann die genannten Metalloxide, Me- tallhydroxide oder Metallseifen oder ein Gemisch aus zwei oder mehr davon, in einer Menge von bis zu etwa 50 Gew. -%, beispielsweise in einer Menge von bis etwa 30 Gew.-%, enthal- ten.

Eine erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung kann darüber hinaus weiterhin als Thermostabilisatorkomponente eine Organozinnverbindung oder ein Gemisch aus zwei oder mehr Organozinnverbindungen enthalten. Geeignete Organozinnverbindungen sind bei- spielsweise Methylzinn-tris- (isooctyl-thioglycolat), Methylzinn-tris- (isooctyl-3-mercaptopro- pionat), Methylzinn-tris-(isodecyl-thioglycolat), Dimethylzinn-bis-(isooctyl-thioglycolat), Di- butylzinn-bis- (isooctyl-thioglycolat), Monobutylzinn-tris- (isooctyl-thioglycolat), Dioctylzinn- <BR> <BR> <BR> <BR> bis- (isooctyl-thioglycolat), Monooctylzinn-tris- (isooctyl-thioglycolat) Dimethylzinn-bis- (2- ethylhexyl-ß-mercaptopropionat), feste oder flüssige Zinnmaleate sowie deren Gemische oder handelsübliche Organozinnsalze oder Gemische aus zwei oder mehr der genannten Verbin- dungen.

Darüber hinaus sind im Rahmen der erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzungen die in der EP-A 0 742 259 auf den Seiten bis 18 bis 29 genannten und in ihrer Herstellung be- schriebenen Organozinnverbindungen einsetzbar. Auf die obengenannte Offenbarung wird ausdrücklich Bezug genommen, wobei die dort genannten Verbindungen und deren Herstel- lung als Bestandteil der Offenbarung des vorliegenden Textes verstanden werden.

Eine erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung kann die beschriebenen Organozinn- verbindungen in einer Menge von 0 bis zu etwa 20 Gew.-%, insbesondere 0 bis etwa 10 Gew. -%, enthalten.

Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann eine erfin- dungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung organische Phosphitester mit 1 bis 3 identischen, paarweise identischen oder unterschiedlichen organischen Resten enthalten. Geeignete orga- nische Reste sind beispielsweise lineare oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte Alkyl- reste mit 1 bis 24 C-Atomen, gegebenenfalls substituierten Alkylreste mit 6 bis 20 C-Atomen oder gegebenenfalls substituierte Aralkylreste mit 7 bis 20 C-Atomen. Beispiele für geeignete organische Phosphitester sind Tris- (nonylphenyl)-, Trilauryl-, Tributyl-, Trioctyl-, Tridecyl-, Tridodecyl-, Triphenyl-, Octyldiphenyl-, Dioctylphenyl-, Tri- (Octylphenyl)-, Tribenzyl-, Bu- tyldikresyl-, Octyl-di (octylphenyl)-, Tris- (2-ethylhexyl)-, Tritolyl-, Tris- (2-cyclohexyl- phenyl) -, Tri-a-naphthyl-, Tris- (phenylphenyl)-, Tris- (2-phenylethyl)-, Tris- (dimethyl- phenyl) -, Trikresyl-oder Tris- (p-nonylphenyl)-phosphit oder Tristearyl-sorbit-triphosphit oder Gemische aus zwei oder mehr davon.

Eine erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung kann die beschriebenen Phosphitver- bindungen in einer Menge von 0 bis zu etwa 30 Gew.-%, insbesondere 0 bis etwa 10 Gew.-%, enthalten.

Eine erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung kann weiterhin als Zusatzstoffe blo- ckierte Mercaptane enthalten, wie sie in der EP-A 0 742 259 auf den Seiten 4 bis 18 genannt werden. Auf die Offenbarung in der angegebenen Schrift wird ausdrücklich Bezug genom- men, sie wird als Bestandteil der Offenbarung des vorliegenden Textes verstanden.

Eine erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung kann die beschriebenen blockierten Mercaptane in einer Menge von 0 bis zu etwa 30 Gew. -%, insbesondere 0 bis zu etwa 10 Gew.-%, enthalten.

Eine erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung kann weiterhin Gleitmittel wie Paraf- finwachse, Polyethylenwachse, Polypropylenwachse, Montanwachse, Estergleitmittel wie Fettsäureester, gereinigte oder hydrierte natürliche oder synthetische Triglyceride oder Parti- alester, Amidwachse, Chlorparaffine, Glyzerinester oder Erdalkaliseifen enthalten. Verwend- bare Gleitmittel werden darüber hinaus auch in"Kunststoffadditive", R. Gächter/H. Müller, Carl Hanser Verlag, 3. Auflage, 1989, S. 478-488 beschrieben. Weiterhin als Gleitmittel geeignet sind beispielsweise Fettketone wie sie in der DE 4,204, 887 beschrieben werden so- wie Gleitmittel auf Silikonbasis, wie sie beispielsweise die EP-A 0 259 783 nennt, oder Kom- binationen davon, wie sie in der EP-A 0 259 783 genannt werden. Auf die genannten Dokü- mente wird hiermit ausdrücklich Bezug genommen, deren Gleitmittel betreffende Offenba- rung wird als Bestandteil der Offenbarung des vorliegenden Textes betrachtet. Besonders ge- eignet sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung Gleitmittel der Produktreihe Baerolub (g der Firma Baerlocher GmbH (Unterschleißheim, Deutschland).

Eine erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung kann die beschriebenen Gleitmittel in einer Menge von 0 bis zu etwa 70 Gew.-%, insbesondere bis etwa 40 Gew. -%, enthalten.

Ebenfalls als Zusatzstoffe für Stabilisatorzusammensetzungen gemäß der vorliegenden Erfin- dung geeignet sind organische Weichmacher.

Als Weichmacher geeignet sind beispielsweise Verbindungen aus der Gruppe der Phthalsäu- reester wie Dimethyl-, Diethyl-, Dibutyl-, Dihexyl-, Di-2-ethylhexyl-, Di-n-octyl-, Di-iso- octyl-, Di-iso-nonyl-, Di-iso-decyl-, Dicyclohexyl-, Di-methylcyclohexyl-, Dimethylglykol-, Dibutylglykol-, Benzylbutyl-oder Diphenylphthalat sowie Gemische von Phthalaten, bei- spielsweise Gemische von Alkylphthalaten mit 7 bis 9 oder 9 bis 11 C-Atomen im Esteralko- hol oder Gemische von Alkylphthalaten mit 6 bis 10 und 8 bis 10 C-Atomen im Esteralkohol.

Besonders im Sinne der vorliegenden Erfindung geeignet sind dabei Dibutyl-, Dihexyl-, Di-2- ethylhexyl-, Di-n-octyl-, Di-iso-octyl-, Di-iso-nonyl-, Di-iso-decyl-, Di-iso-tridecyl-und Ben- zylbutylphthalat sowie die genannten Mischungen von Alkylphthalaten.

Weiterhin als Weichmacher geeignet sind die Ester aliphatischer Dicarbonsäuren, insbesonde- re die Ester von Adipin-, Azelain-oder Sebacinsäure oder Gemische aus zwei oder mehr da- von. Beispiele für derartige Weichmacher sind Di-2-ethylhexyladipat, Di-isooctyladipat, Di- iso-nonyladipat, Di-iso-decyladipat, Benzylbutyladipat, Benzyloctyladipat, Di-2- ethylhexylazelat, Di-2-ethylhexylsebacat und Di-iso-decylsebacat. Bevorzugt sind im Rah- men einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung Di-2-ethylhexylacetat und Di-iso-octyladipat.

Ebenfalls als Weichmacher geeignet sind Trimellithsäureester wie Tri-2-ethylhexyl- trimellithat, Tri-iso-tridecyltrimellithat, Tri-iso-octyltrimellithat sowie Trimellithsäureester mit 6 bis 8,6 bis 10,7 bis 9 oder 9 bis 11 C-Atomen in der Estergruppe oder Gemische aus zwei oder mehr der genannten Verbindungen.

Weiterhin geeignete Weichmacher sind beispielsweise Polymerweichmacher, wie sie in "Kunststoffadditive", R. Gächter/H. Müller, Carl Hanser Verlag, 3. Auflage, 1989, Kapitel 5.9. 6, Seiten 412-415, oder"PVC Technology", W. V. Titow, 4th Edition, Elsevier Publi- shers, 1984, Seiten 165-170, angegeben sind. Die gebräuchlichsten Ausgangsmaterialien für die Herstellung von Polyesterweichmacher sind beispielsweise Dicarbonsäuren wie Adipin-, Phthal-, Azelain-oder Sebacinsäure sowie Diole wie 1,2-Propandiol, 1,3-Butandiol, 1,4- Butandiol, 1,6-Hexandiol, Neopentylglykol oder Diethylenglykol oder Gemische aus zwei oder mehr davon.

Ebenfalls als Weichmacher geeignet sind Phosphorsäureester, wie sie im"Taschenbuch der Kunststoffadditive", Kapitel 5.9. 5, S. 408-412 zu finden sind. Beispiele für geeignete Phos- phorsäureester sind Tributylphosphat, Tri-2-ethylbutylphosphat, Tri-2-ethylhexylphosphat, Trichlorethylphosphat, 2-Ethyl-hexyl-di-phenylphosphat, Triphenylphosphat, Trikresyl- phosphat oder Trixylenylphosphat, oder Gemische aus zwei oder mehr davon.

Weiterhin als Weichmacher geeignet sind chlorierte Kohlenwasserstoffe (Paraffine) oder Kohlenwasserstoffe wie sie in"Kunststoffadditive", R. Gächter/H. Müller, Carl Hanser Ver- lag, 3. Auflage, 1989, Kapitel 5.9. 14.2, S. 422-425 und Kapitel 5.9. 14.1, S. 422, beschrieben sind.

Eine erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung kann die beschriebenen Weichmacher in einer Menge von 0 bis zu etwa 99,5 Gew.-%, insbesondere bis zu etwa 30 Gew. -%, bis zu etwa 20 Gew.-% oder bis zu etwa 10 Gew.-% enthalten. Im Rahmen einer bevorzugten Aus- iirungsform der vorliegenden Erfindung beträgt die Untergrenze für die beschriebenen Weichmacher als Bestandteil der erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzungen etwa <BR> <BR> <BR> 0,1 Gew. -% oder mehr, beispielsweise etwa 0,5 Gew. -%, 1 Gew. -%, 2 Gew. -% oder 5 Gew.- %.

Ebenfalls als Bestandteil der erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzungen geeignet sind Pigmente. Beispiele für geeignete anorganische Pigmente sind Titandioxid, Ruß, Fe203, Sb203, (Ba, Sb) 02, Cr203, Spinelle wie Kobaltblau und Kobaltgrün, Cd (S, Se) oder Ultrama- rinblau. Als organische Pigmente sind beispielsweise Azopigmente, Phthalocyaninpigmente, Chinacridonpigmente, Perylenpigmente, Diketopyrrolopyrrolpigmente oder Anthachinonpig- mente geeignet.

Eine erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung kann weiterhin Füllstoffe wie sie im "Handbook of PVC Formulating", E. J. Wickson, John Wiley & Sons, Inc., 1993, auf den Seiten 393-449 beschrieben sind oder Verstärkungsmittel wie sie im"Taschenbuch der Kunststoffadditive", R. Gächter/H. Müller, Carl Hanser Verlag, 1990, Seiten 549-615 be- schrieben sind, enthalten. Besonders geeignete Füllstoffe oder Verstärkungsmittel sind bei- spielsweise Calciumcarbonat (Kreide), Dolomit, Wollastonit, Magnesiumoxid, Magnesium- hydroxid, Silikate, Glasfasern, Talk, Kaolin, Kreide, Ruß oder Graphit, Holzmehl oder andere nachwachsende Rohstoffe. Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält eine erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung Kreide.

Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung können die erfin- dungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzungen Antioxidantien, UV-Absorber und Licht- schutzmittel oder Treibmittel enthalten. Geeignete Antioxidantien sind beispielsweise in der EP-A 1 046 668 auf den Seiten 33 bis 35 beschrieben. Bevorzugt werden im Rahmen der vor- liegenden Erfindung als Antioxidantien die Produkte der Irganox-Reihe (Hersteller : Ciba Specialty Chemicals), beispielsweise Irganox (P 1010 oder 1076 oder Produkte der Lowinox- Reihe der Fa. Great Lakes eingesetzt.

Geeignete UV-Absorber und Lichtschutzmittel werden in der EP-A 1 046 668 auf den Seiten 35 und 36 genannt. Auf beide Offenbarungen wird hier ausdrücklich Bezug genommen, wo- bei die Offenbarungen als Bestandteil des vorliegenden Textes betrachtet werden.

Eine erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung kann darüber hinaus noch Schlagzäh- modifikatoren und Verarbeitungshilfen, Geliermittel, Antistatika, Biozide, Metalldesaktivato- ren, optische Aufheller, Flammschutzmittel sowie Antifoggingverbindungen enthalten. Ge- eignete Verbindungen dieser Verbindungsklassen sind beispielsweise in"Kunststoff Additi- ve", R. Keßler/H. Müller, Carl Hanser Verlag, 3. Auflage, 1989 sowie im"Handbook of PVC Formulating", E. J. Wilson, J. Wiley & Sons, 1993 beschrieben. Die erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzungen lassen sich grundätzlich in ihrer ein- fachsten Form durch Vermischen eines Trägermaterials der allgemeinen Formel I Ca- xAl2 (0H) 2 (x+2) HPO3 m H20 (I), worin x für eine Zahl von 2-12 und m für eine Zahl von 0 bis 12 steht, und eines Salzes einer halogenhaltigen Oxysäure oder eines Gemischs aus zwei oder mehr solcher Salze, wobei beim Vermischen mindestens ein Salz einer halogenhaltigen Oxysäure in gelöster Form vorliegt, herstellen.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher auch eine Stabilisatorzusammensetzung, herstellbar durch Vermischen eines Trägermaterials der allgemeinen Formel 1 Ca- xAl2 (OH) 2 (x+2) HPO3'm H20 (I), worin x für eine Zahl von 2-12 und m für eine Zahl von 0 bis 12 steht, und eines Salzes einer halogenhaltigen Oxysäure oder eines Gemischs aus zwei oder mehr solcher Salze, wobei beim Vermischen mindestens ein Salz einer halogenhaltigen Oxysäure in gelöster Form vorliegt.

Als Lösemittel für das Salze einer halogenhaltigen Oxysäure oder eines Gemischs aus zwei oder mehr solcher Salze eignen sich prinzipiell alle Lösemittel, die einerseits das Salz einer halogenhaltigen Oxysäure oder das Gemisch aus zwei oder mehr solcher Salze in ausreichen- der Menge lösen und andererseits nach Vermischen mit dem pulverförmigen Trägermaterial gegebenenfalls durch Erwärmen der Mischung oder durch Anlegen eines verminderten Drucks oder durch eine Kombination beider Maßnahmen wieder entfernbar sind, so dass eine Mischung aus Trägermaterial und geträgertem Salz einer halogenhaltigen Oxysäure oder ei- nem Gemisch aus zwei oder mehr solcher Salze entsteht.

Grundsätzlich ist die Zugabemenge des gelösten Salzes einer halogenhaltigen Oxysäure oder des Gemischs aus zwei oder mehr solcher Salze beliebig im Rahmen der bereits oben im Text genannten Grenzen wählbar. Es hat sich jedoch als vorteilhaft herausgestellt, wenn beim Vermischen das Salz einer halogenhaltigen Oxysäure oder das Gemischs aus zwei oder mehr solcher Salze in einer Menge von 1 bis 50 Gew. -%, bezogen auf halogenhaltige Oxysäure und Trägermaterial, zugegeben wird.

Unter"Vermischen"wird im Rahmen des vorliegenden Textes auch ein Verfahren verstan- den, bei dem ein entsprechendes Salz einer halogenhaltigen Oxysäure in Gegenwart des Trä- germaterials aus einer Lösung ausgefällt wird.

Eine derartige Stabilisatorzusammensetzung kann darüber hinaus, wie bereits oben beschrie- ben, noch einen oder mehrere Zusatzstoffe enthalten.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzung, bei dem ein Trägermaterial der allgemei- nen Formel CaxAl2 (OH) 2 (x+2) HP03'm HxO, worin x für eine Zahl von 2-12 und m für eine Zahl von 0 bis 12 steht, und ein Salzes einer halogenhaltigen Oxysäure oder ein Gemisch aus zwei oder mehr solcher Salze, vermischt wird, wobei beim Vermischen mindestens ein Salz einer halogenhaltigen Oxysäure in gelöster Form vorliegt.

Die Umsetzung des pulverförmigen Trägermaterials mit der wäßrigen Lösung kann grund- sätzlich auf beliebige Weise geschehen, sofern für eine ausreichende Durchmischung von Pulver und wäßrige Lösung besorgt wird. Geeignet zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind beispielsweise übliche Mischvorrichtungen wie Besenmischer oder Pflug- scharmischer. Besonders geeignet sind jedoch Verfahren, zu einer besonders feinen Vertei- lung der miteinander reagierenden Verbindungen führen, beispielsweise Wirbelschichtverfah- ren, Sprühturmverfahren oder Jet-Strahl-Verfahren.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann beispielsweise auch als Kombination von Misch-und Mahlverfahren durchgeführt werden. In diesem Fall kann beispielsweise während der Ver- mahlung eines Anhydrids oder eines Gemischs aus zwei oder Anhydriden, wie oben be- schrieben, eine wäßrige Lösung eines Salzes einer halogenhaltige Oxysäure oder eines Ge- mischs aus zwei oder mehr solcher Salze im Rahmen des Mahlvorgangs zugeführt werden.

Wenn eine erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung neben den beiden Hauptkompo- nenten noch einen oder mehrere Zusatzstoffe enthalten soll, so können diese Zusatzstoffe vor, während oder nach der Vermischung des Trägermaterials mit der Lösung des Salzes einer halogenhaltigen Oxysäure oder dem Gemisch aus zwei oder mehr solcher Salze zugegeben werden. Eine Zugabe von Zusatzstoffen vor oder während des Vermischens sollte jedoch nur dann erfolgen, wenn die Zusatzstoffe gegenüber den an der Vermischung beteiligten Verbin- dungen inert sind. Im anderen Fall, nämlich wenn die Zusatzstoffe nicht inert sind, werden sie, sofern die erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung solche Zusatzstoffe enthalten soll, erst nach der Umsetzung zugegeben.

Die erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzungen eignen sich zur Stabilisierung halo- genhaltiger Polymerer. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher auch eine Polymer- zusammensetzung, enthaltend ein halogenhaltiges Polymeres oder ein Gemisch aus zwei oder mehr halogenhaltigen Polymeren und eine erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung.

Beispiele für derartige halogenhaltige Polymere sind Polymere des Vinylchlorids, Vinylharze die Vinylchlorideinheiten im Polymerrückgrat enthalten, Copolymere von Vinylchlorid und Vinylestern aliphatischer Säuren, insbesondere Vinylacetat, Copolymere von Vinylchlorid mit Estern der Acryl-und Methacrylsäure oder Acrylnitril oder Gemischen aus zwei oder mehr davon, Copolymere des Vinylchlorids mit Dienverbindungen oder ungesättigten Dicarbonsäu- ren oder deren Anhydriden, beispielsweise Copolymere des Vinylchlorids mit Diethylmaleat, Diethylfumarat oder Maleinsäureanhydrid, nachchlorierte Polymere und Copolymere des Vi- nylchlorids, Copolymere des Vinylchlorids und Vinylidenchlorids mit ungesättigten Aldehy- den, Ketonen und anderen Verbindungen wie Acrolein, Crotonaldehyd, Vinylmethylketon, Vinylmethylether, Vinylisobutylether und dergleichen, Polymere und Copolymere des Vinyl- idenchlorids mit Vinylchlorid und anderen polymerisierbaren Verbindungen, wie sie bereits oben genannt wurden, Polymere des Vinylchloracetats und Dichlordivinylethers, chlorierte Polymere des Vinylacetats, chlorierte polymere Ester der Acrylsäure und der a-substituierten Acrylsäuren, chlorierte Polystyrole, beispielsweise Polydichlorstyrol, chlorierte Polymere des Ethylens, Polymere und nachchlorierte Polymere von Chlorbutadien und deren Copolymere mit Vinylchlorid sowie Mischungen aus zwei oder mehr der genannten Polymeren oder Po- lymermischungen, die eines oder mehrere der obengenannten Polymere enthalten. Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden die erfindungsgemä- ßen Stabilisatorzusammensetzungen zur Herstellung von Formteilen aus PVC-U wie Fenster- profilen, technischen Profilen, Rohren und Platten eingesetzt.

Ebenfalls zur Stabilisierung mit den erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzungen ge- eignet sind die Pfropfpolymerisate von PVC mit EVA, ABS oder MBS. Bevorzugte Substrate für derartige Propfcopolymere sind außerdem die vorstehend genannten Homo-und Copoly- merisate, insbesondere Mischungen von Vinylchlorid-Homopolymerisaten mit anderen ther- moplastischen oder elastomeren Polymeren, insbesondere Blends mit ABS, MBS, NBR, SAN, EVA, CPE ; MBAS, PAA (Polyalkylacrylat), PAMA (Polyalkylmethacrylat, insbeson- dere PMMA-Polymethylmethacrylat), EPDM, Polyamiden oder Polylactonen.

Ebenfalls zur Stabilisierung mit den erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzungen ge- eignet sind Gemische von halogenierten und nicht-halogenierten Polymeren, beispielsweise Gemische der obengenannten nicht-halogenierten Polymeren mit PVC, insbesondere Gemi- sche von Polyurethanen und PVC.

Weiterhin können mit den erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzungen auch Rezykla- te chlorhaltiger Polymere stabilisiert werden, wobei grundsätzlich alle Rezyklate der obenge- nannten, halogenierten Polymeren hierzu geeignet sind. Geeignet ist im Rahmen der vorlie- genden Erfindung beispielsweise PVC-Rezyklat.

Im Rahmen einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält eine er- findungsgemäße Polymerzusammensetzung die erfindungsgemäße Stabilisatorzusammen- setzung in einer Menge von 0,1 bis 20 phr, insbesondere etwa 0,5 bis etwa 15 phr oder etwa 1 bis etwa 12 phr. Die Einheit phr steht für"per hundred resin"und betrifft damit Gewichtsteile pro 100 Gewichtsteile Polymeres.

Vorzugsweise enthält eine erfindungsgemäße Polymerzusammensetzung als halogeniertes Polymeres zumindest anteilsweise PVC, wobei der PVC-Anteil insbesondere mindestens etwa 20, vorzugsweise mindestens etwa 50 Gew.-%, beispielsweise mindestens etwa 80 oder min- destens etwa 90 Gew. -% beträgt.

Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Stabilisierung halogenhaltiger Po- lymerer, bei dem ein halogenhaltiges Polymeres oder ein Gemisch aus zwei oder mehr halo- genhaltige Polymeren oder ein Gemisch aus einem oder mehreren halogenhaltige Polymeren und einem oder mehreren halogenfreien Polymeren mit einer erfindungsgemäßen Stabilisa- torzusammensetzung vermischt wird.

Die Vermischung von Polymeren oder Polymeren und der erfindungsgemäße Stabilisatorzu- sammensetzung kann grundsätzlich zu jedem beliebigen Zeitpunkt vor oder während der Ver- arbeitung des Polymeren erfolgen. So kann die Stabilisatorzusammensetzung beispielsweise dem in Pulver-oder Granulatform vorliegenden Polymeren vor der Verarbeitung zugemischt werden. Es ist jedoch ebenso möglich, die Stabilisatorzusammensetzung dem Polymeren oder den Polymeren in erweichtem oder geschmolzenem Zustand, beispielsweise während der Verarbeitung in einem Extruder, als Emulsion oder als Dispersion, als pastöse Mischung oder als trockene Mischung zuzusetzen.

Eine erfindungsgemäße Polymerzusammensetzung kann auf bekannte Weise in eine ge- wünschte Form gebracht werden. Geeignete Verfahren sind beispielsweise Kalandrieren, Extrudieren, Spritzgießen, Sintern, Extrusions-Blasen oder das Plastisol-Verfahren. Eine er- findungsgemäße Polymerzusammensetzung kann beispielsweise auch zur Herstellung von Schaumstoffen verwendet werden. Grundsätzlich eignen sich die erfindungsgemäßen Poly- merzusammensetzungen zur Herstellung von hart-oder weich-PVC, insbesondere zur Her- stellung von PVC Schäumen.

Eine erfindungsgemäße Polymerzusammensetzung kann zu Formkölpern verarbeitet werden.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind daher auch Formkörper, mindestens enthaltend eine erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung oder eine erfindungsgemäße Polymer- zusammensetzung.

Der Begriff"Formkörper"umfasst im Rahmen der vorliegenden Erfindung grundsätzlich alle dreidimensionalen Gebilde, die aus einer erfindungsgemäße Polymerzusammensetzung her- stellbar sind. Der Begriff"Formkörper"umfasst im Rahmen der vorliegenden Erfindung bei- spielsweise Drahtummantelungen, Automobilbauteile, beispielsweise Automobilbauteile wie sie im Innenraum des Automobils, im Motorraum oder an den Außenflächen eingesetzt wer- den, Kabelisolierungen, Dekorationsfolien, Agrarfolien, Schläuche, Dichtungsprofile, Bürofo- lien, Hohlkörper (Flaschen), Verpackungsfolien (Tiefziehfolien), Blasfolien, Rohre, Schaum- stoffe, Schwerprofile (Fensterrahmen), Lichtwandprofile, Bauprofile, Sidings, Fittings, Plat- ten, Schaumplatten, Coextrudate mit recyceltem Kern oder Gehäuse für elektrische Apparatu- ren oder Maschinen, beispielsweise Computer oder Haushaltsgeräte.

Weitere Beispiele für aus einer erfindungsgemäßen Polymerzusammensetzung herstellbare Formkörper sind Kunstleder, Bodenbeläge, Textilbeschichtungen, Tapeten, Coil-Coatings oder Unterbodenschutz für Kraftfahrzeuge.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung eines Gemischs aus einem Trägermaterial der allgemeinen Formel CaxAl2 (OH) 2 (x+2) HP03'm HzO, worin x für eine Zahl von 2-12 und m für eine Zahl von 0 bis 12 steht, und eines Salzes einer halogen- haltigen Oxysäure oder eines Gemischs aus zwei oder mehr solcher Salze, wobei mindestens ein Salz einer halogenhaltigen Oxysäure in fein verteilter Form auf dem Trägermaterial vor- liegt, zur Stabilisierung halogenhaltiger Polymerer.

Die Erfindung wird nachfolgend durch Beispiele näher erläutert : Beispiele : Drei unterschiedlich stabilisierte PVC-Proben (Rezepturen 1 bis 3) wurden jeweils auf ihre Zersetzungsgeschwindigkeit mittels dynamischen Stabilitätstest im Plasticorder überprüft. Der dynamische Stabilitätstest wurde bei 190 °C/60 g bei 30 Upm durchgeführt. Nach je- weils fünfminütigen Abständen wurde der Zustand der Verfärbung der drei PVC-Proben be- stimmt. Außerdem wurde der Zeitpunkt bestimmt, ab dem die PVC-Proben jeweils vollstän- dig zersetzt waren. Bestandteile Rezeptur 1 Rezeptur 2 Rezeptur 3 Referenz ohne Perch-Referenz erfindungsgemäß lorat +Perchlorat Vestolit M 5867 100 100 100 (PVC) Tyrin 6000 2 2 2 (chloriertes Polyethylen) Baerorapid 10 F 8 8 8 (Polymethylmethacrylat) Titanoxid 4 4 4 Azodicarbonamid 4 4 4 BS LSA 0, 4 0, 4 0, 4 (Epoxidiertes Sojabo- hnenöl) BP R 9283 PLS/F/1 7, 35 7, 35 7, 35 (Ca/Zn-Stabilisator) CHAP 0, 8 Referenzstabilisator---0, 9--- (0,8 CHAP + 0,1 Perchlorat gemäß DE 10056880 Al) Perchlorat geträgert auf------, 9 CHAP gemäß vorlie- gender Patentanmeldung Dynamischer Stabilitätstest Ergebnisse : Zersetzung der 1 2 3 PVC-Proben pro Zeit (min) 5 0 0 0 10 7 4 1 15 8 5 4 20 9 6,5 5,5 20,4 zersetzt 23, 8 zersetzt 24,1 zersetzt