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Title:
SANITARY SYSTEM WITH A CENTRAL MIXING FACILITY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/075592
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a sanitary system with a central mixing facility (1) which can be connected, on the inlet side, to a hot-water line (2) and a cold-water line (3) and, on the outlet side, to a mixing line (4.1, 4.2, 4.3), which is guided to a decentralized consuming unit (5.1, 5.2, 5.3). The central mixing facility (1) has a controllable mixing unit (4.16, 4.15, 4.26, 4.25, 4.36, 4.35) for the controllable feed of water from the cold-water line (3) and/or the hot-water line (2) into the mixing line (4.1, 4.2, 4.3). The decentralized consuming unit (5.1, 5.2, 5.3) is assigned an operating device (10.1, 10.2, 10.3) for inputting a parameter value such as, in particular, the temperature, the pressure, the throughflow speed and/or the throughflow quantity. A central control facility (9) is provided, in order to control the controllable mixing unit (4.16, 4.15, 4.26, 4.25, 4.36, 4.35) on the basis of the parameter value. An identification relating to the consuming unit (5.1, 5.2, 5.3) can be transmitted to the central control facility (9), and the central control facility (9) takes this into account in order to control the controllable mixing unit (4.16, 4.15, 4.26, 4.25, 4.36, 4.35). The sanitary system may, in addition, have a recovery facility for saving on water and heat energy.

Inventors:
ZOCCOLILLO GIUSEPPE (CH)
Application Number:
PCT/CH2011/000291
Publication Date:
June 14, 2012
Filing Date:
December 05, 2011
Export Citation:
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Assignee:
ZOCCOLILLO GIUSEPPE (CH)
International Classes:
E03C1/05; E03B1/04; G05D23/13
Domestic Patent References:
WO1985003764A11985-08-29
WO2010031882A12010-03-25
WO2003107527A22003-12-24
Foreign References:
EP0471244A11992-02-19
US5504950A1996-04-09
DE202007004831U12008-08-07
FR2934038A12010-01-22
US20090301576A12009-12-10
US20080141455A12008-06-19
CH698596B12009-09-15
EP0195271A21986-09-24
DE10119690C12002-12-05
US6006784A1999-12-28
Attorney, Agent or Firm:
ROSHARDT, Werner A. et al. (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Sanitärsystem mit einer Mischzentrale ( 1 ), welche eingangsseitig an eine Warmwasserleitung (2) sowie eine Kaltwasserleitung (3) und ausgangsseitig an eine zu einem dezentralen Verbraucher (5.1 , 5.2, 5.3) geführte Mischleitung (4.1 , 4.2, 4.3) anschliessbar ist, wobei die Mischzentrale ( 1 ) eine steuerbare Mischeinheit (4.16,

4.15, 4.26, 4.25, 4.36, 4.35) aufweist zur steuerbaren Zuführung von Wasser aus der Kaltwasserleitung (3) und/oder der Warmwasserleitung (2) in die Mischleitung (4.1 , 4.2, 4.3), wobei dem dezentralen Verbraucher (5.1 , 5.2, 5.3) eine Bedieneinrichtung ( 10.1 , 10.2, 10.3) zugeordnet ist zur Eingabe eines Parameterwerts wie insbesondere der Temperatur, des Drucks, der Durchflussgeschwindigkeit und/oder der

Durchflussmenge, wobei eine Steuerzentrale (9) vorgesehen ist, um aufgrund des Parameterwerts die steuerbare Mischeinheit (4.16, 4.26, 4.36, 4.15, 4.25, 4.35) zu steuern, dadurch gekennzeichnet, dass eine den Verbraucher (5.1 , 5.2, 5.3) betreffende Verbraucheridentifikation an die Steuerzentrale (9) übertragbar ist, welche die Steuerzentrale (9) zur Steuerung der steuerbaren Mischeinheit (4.16, 4.15,

4.26, 4.25, 4.36, 4.35) berücksichtigt.

2. Sanitärsystem nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass Sensoren (4.12, 4.22, 4.32, 4.13, 4.23, 4.33, 4.14, 4.24, 4.34, 7.1 1 , 7.12, 7.2 1 , 7.22, 7.13, 7.23) vorgesehen sind zur Bestimmung von Messwerten wie insbesondere der Temperatur, des Drucks und/oder der Durchflussmenge, welche die Steuerzentrale (9) zur

Steuerung und/oder Regelung der steuerbaren Mischeinheit (4.16, 4.15, 4.26, 4.25, 4.36, 4.35) berücksichtigt.

3. Sanitärsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbraucher (5.1 , 5.2, 5.3) eine aufsteckbare Armatur mit einer an die Steuerzentrale (9) übertragbaren Verbraucheridentifikation aufweist.

4. Sanitärsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verbraucheridentifikation mit der Bedieneinrichtung (10.1 , 10.2, 10.3) generierbar und an die Steuerzentrale (9) übertragbar ist.

5. Sanitärsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur Signal- und/oder Energieübertragung kabelbasierte, bussystembasierte und/oder funkbasierte Verbindungen vorgesehen sind.

6. Sanitärsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerzentrale (9) aufgrund einer Auswertung einer Verbraucheridentifikation einen Maximal- und/oder Minimalwert berücksichtigt, beispielsweise eine maximale Wassertemperatur, eine maximale Wassermenge und/oder einen minimalen Wasserdruck.

7. Sanitärsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerzentrale (9) eine Tabelle aufweist zur Zuordnung von Verbraucheridentifikationen zu zulässigen Betriebswerten eines Verbrauchers (5.1 , 5.2, 5.3).

8. Sanitärsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischzentrale ( 1 ) mehrere Mischeinheiten (4.16, 4.26, 4.36, 4.15, 4.25, 4.35) aufweist, vorzugsweise zwischen drei und acht Mischeinheiten, welche in modularer Bauweise anordenbar sind.

9. Sanitärsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mischeinheit (4.16, 4.26, 4.36, 4.15, 4.25, 4.35) einen Temperaturmischer (4.16, 4.26, 4.36) zur Erstellung eines Mischverhältnisses von Warm- und Kaltwasser sowie einen daran angeschlossenen Mengenregler (4.15, 4.25, 4.35) aufweist.

10. Sanitärsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass anschliessend an eine Mischeinheit ein Temperatursensor (4.14, 4.24, 4.34), ein Drucksensor (4.13, 4.23, 4.33) und/oder ein Durchflusssensor 4.12, 4.22, 4.32) vorgesehen ist.

1 1. Sanitärsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Druckreduzierventil (2.1 ) für die Warmwasserleitung und/oder ein Druckreduzierventil (3.1 ) für die Kaltwasserleitung vorgesehen ist.

12. Sanitärsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass für die Warmwasserleitung (2) und/oder für die Kaltwasserleitung (3) ein Temperatursensor (2.2, 3.2), ein Drucksensor (2.3, 3.3) und/oder ein Durchflusssensor vorgesehen ist. 13. Sanitärsystem, insbesondere Sanitärsystem nach einem der Ansprüche 1 - 12, gekennzeichnet durch eine Rückgewinnung zum Rückgewinnen von Wasser und/oder Wärmeenergie.

14. Sanitärsystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückgewinnung ein 3/2 Weg-Ventil (12b) umfasst. 15. Sanitärsystem nach einem der Ansprüche 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückgewinnung eine Rücklaufsammlung (13b) umfasst.

16. Sanitärsystem nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückgewinnung einen Temperatursensor (4b.1 ) zur Steuerung des 3/2 Weg- Ventils (12b) umfasst. 17. Bausatz für ein Sanitärsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 16, umfassend eine Mischzentrale ( 1 ) und mindestens eine Bedieneinrichtung (10.1 , 10.2, 10.3).

18. Mischzentrale für ein Sanitärsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 16, umfassend einen Warmwasserleitungsanschluss, einen Kaltwasserleitungsanschluss sowie mindestens einen Mischleitungsanschluss.

Description:
Sanitärsystem mit einer Mischzentrale

Technisches Gebiet

Die Erfindung betrifft ein Sanitärsystem mit einer Mischzentrale, welche eingangsseitig an eine Warmwasserleitung sowie eine Kaltwasserleitung und ausgangsseitig an eine zu einem dezentralen Verbraucher geführte Mischleitung anschliessbar ist, wobei die Mischzentrale eine steuerbare Mischeinheit aufweist zur steuerbaren Zuführung von Wasser aus der Kaltwasserleitung und/oder der Warmwasserleitung in die Mischleitung, wobei dem dezentralen Verbraucher eine Bedieneinrichtung zugeordnet ist zur Eingabe eines Parameterwerts wie insbesondere der Temperatur, des Drucks, der Durchflussgeschwindigkeit und/oder der Durchflussmenge, wobei eine Steuerzentrale vorgesehen ist, um aufgrund des Parameterwerts die steuerbare Mischeinheit zu steuern. Stand der Technik

Sanitäre Systeme in Häusern und Wohnungen stellen Brauchwasser insbesondere für Waschbecken, Badewannen, Duschen, WCs, Waschmaschinen, Küchenspüle oder Geschirrspüler zur Verfügung. Wo erforderlich, werden eine Warmwasserleitung und eine Kaltwasserleitung zum Verbraucher verlegt und beim Verbraucher Mischvorrichtungen installiert, um Brauchwasser einer bestimmten Temperatur und einer bestimmten Durchflussgeschwindigkeit zu beziehen, also insbesondere bei Waschbecken, Badewannen, Duschen und Küchenspülen. Falls nur eine Kaltwasserversorgung erforderlich ist, also insbesondere bei WCs, Waschmaschinen oder Geschirrspüler, wird nur eine Kaltwasserleitung zum Verbraucher verlegt.

Die CH 698 596 zeigt eine sanitäre Hausinstallation mit einem Verteilblock, der einen Kaltwasserstrang sowie einen Warmwasserstrang enthält und an eine Kaltwasserleitung sowie an eine Warmwasserleitung angeschlossen ist. Eine Vielzahl Dosiereinrichtungen sind am Verteilblock ankoppelbar und enthalten Stellmittel für den Durchfluss. Pro Dosiereinrichtung führt eine einzelne Leitung zu einer Entnahmestelle mit einem Bedienorgan, von welchem über einen Informationskanal Bedienungshandlungen an ein Steuergerät zur Generierung von Stellinformationen für die Stellmittel übermittelt werden.

Die EP 0 195 271 zeigt eine Sanitäreinrichtung, um in einem Badezimmer mehrere Wascheinrichtungen mit heissem und kaltem Wasser zu versorgen. Eine Zentrale umfasst einen Kalt- und Warmwasseranschluss und mehrere Auslässe zur Versorgung der Wascheinrichtungen mit Wasser. Temperatur und Menge werden für jeden Auslass durch ein Mischventil eingestellt. Eine thermoskopische Einheit hält die Temperatur im Wesentlichen auf dem vorgegebenen Wert. Ein Temperatursensor ist mit einer Steuereinheit verbunden. Einsteilvorrichtungen und eine Hauptsteuerung sind mit der Zentrale verbunden. Die Zentrale kann für jede einzelne an der Steuerung angehängte Armatur einen Durchfluss- oder Druckregler für die individuelle Regelung aufweisen. Alle Funktionen (Volumen, Temperatur, Fluss) werden durch die zentrale Steuereinheit kontrolliert, wobei der Benutzer aber nach wie vor Temperatur und Ein/Aus-Zustand verändern kann. Durch den programmgesteuerten automatisierten Betrieb des Steuersystems können gewisse Sicherheitsaspekte berücksichtigt werden.

Die DE 101 1 690 betrifft eine Sanitärinstallation in einem Bad. Das Bad weist mehrere, räumlich auseinander liegende Sanitäreinrichtungen wie eine Badewanne, eine Dusche, ein Handwaschbecken, ein Bidet und dergleichen auf. Eine zentrale Mischarmatur weist eingangsseitige Anschlüsse für Kalt- und Warmwasser und mehrere Mischwasserauslässe auf. Die Mischwasserauslässe sind mit jeweils einem Wasserzulauf einer Sanitäreinrichtung verbunden. Die Sanitäreinrichtung umfasst eine Temperaturmesseinrichtung und eine Durchflussmesseinrichtung. Eine elektronische Steuerung steuert und überwacht alle Mischwasserströme. Es können Vorgabewerte für die Mischwassertemperatur oder Durchflussmenge eingegeben und abgespeichert werden. Ein Ein-/Ausgabegerät umfasst Tasten sowie ein Display und kann dezentral an Sanitäreinrichtungen angeordnet sein.

Die WO 03/ 107527 zeigt eine Sanitärinstallation zur Versorgung von Wohneinheiten mit Kalt- und Warmwasser. Eine zentrale Verteilerarmatur weist einen Kalt- und Warmwasseranschluss sowie einen Mischwasserablaufanschluss auf. Eine Einrohrleitung ist durch die gesamte Wohneinheit geführt und weist Zapfstellen auf. Die Zapfstelle weist ein Fernbedienteil auf.

Gebräuchliche sanitäre Systeme benötigen einen hohen Installationsaufwand. Bestehende Installationen lassen sich nur aufwendig an unterschiedliche Bedürfnisse oder Vorgaben anpassen.

Darstellung der Erfindung

Aufgabe der Erfindung ist es, ein dem eingangs genannten technischen Gebiet zugehörendes sanitäres System zu schaffen, welches einen geringen Installationsaufwand erfordert und flexible Anpassungen an unterschiedliche Anforderungen ermöglicht.

Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert. Gemäss der Erfindung ist eine den Verbraucher betreffende Verbraucheridentifikation an die Steuerzentrale übertragbar, welche die Steuerzentrale zur Steuerung der steuerbaren Mischeinheit berücksichtigt.

Die Übertragung der Verbraucheridentifikation erfolgt über irgendeinen Kommunikationskanal, d. h. über ein Kommunikationskabel wie eine Signalleitung, über ein Bussystem, über eine drahtlose Kommunikationsverbindung wie z. B. ein WiFi-Netzwerk oder über irgendeinen anderen Kommunikationskanal. So kann beispielsweise beim Verbraucher ein elektronischer Speicher vorgesehen sein zur Abspeicherung der Verbraucheridentifikation, also z. B. ein Mikroprozessor mit einem digitalen Speicher, sowie ein Kommunikationsmodul wie beispielsweise ein serielles Interface. Die Steuerzentrale weist ein entsprechendes Kommunikationsmodul auf, das mit dem beim Verbraucher angebrachten Kommunikationsmodul verbunden ist, also z. B. über ein serielles Kommunikationskabel. Nach der Einstellung eines Parameterwerts an der Bedieneinrichtung wird dieser an die Steuerzentrale übertragen, welche sogleich über die erwähnten Kommunikationsmittel eine Abfrage betreffend die Verbraucheridentifikation durchführt. Eine Verbraucher- Identifikation kann auch z. B. an der Bedieneinrichtung eingegeben und über eine Kommunikationsverbindung von der Bedieneinrichtung an die Steuerzentrale übertragen oder übermittelt werden. Eine Verbraucheridentifikation kann ferner auch direkt bei der Steuerzentrale eingegeben werden, beispielsweise über eine Tastatur, welche an die Steuerzentrale bei Inbetriebnahme des Sanitärsystems angeschlossen wird, um eine Konfiguration des Systems durchzuführen.

In einem Datenspeicher der Steuerzentrale kann eine Liste von möglichen bzw. zulässigen Verbrauchern abgespeichert sein. Mit Hilfe der übermittelten Verbraucheridentifikation kann die Steuerzentrale die Ventile bzw. Mischer steuern, die zur Fluidleitung gehören, an welcher der Verbraucher angeschlossen ist. Es sind ferner Mittel vorgesehen, um die Verbraucheridentifikation mit einer Mischleitung zu verknüpfen. Bei einer kabelgebundenen oder bussystemgebundenen Übertragung der Verbraucheridentifikation ergibt sich die Identifikation der Mischleitung durch die Identifikation des betreffenden Kabels oder des betreffenden Busteilnehmers. Bei einer funkbasierten Übertragung der Verbraucheridentifikation kann an der Mischleitung verbraucherseitig eine Identifikation angebracht sein, welche zusammen mit der Verbraucheridentifikation übertragen wird. Die an der Mischleitung verbraucherseitig angebrachte Identifikation kann visuell oder elektronisch erfassbar sein, also z. B. aus einem Nummernschild oder einem elektronischen Speichermittel wie einem RFID-Chip bestehen. Durch die Berücksichtigung der Verbraucheridentifikation zur Steuerung der steuerbaren Mischeinheit wird insbesondere gewährleistet, dass beim Verbraucher kein Schaden angerichtet wird. Die Steuerzentrale ist beispielsweise eingerichtet, dass aus der Verbraucheridentifikation der Verbrauchertyp ermittelbar ist, also dass feststellbar ist, ob es sich um eine Dusche, ein Waschbecken, eine Badewanne oder ein WC handelt. Bei einer Dusche kann die maximale Temperatur des Wassers begrenzbar sein, um Verbrühungen des Benutzers zu vermeiden. Bei einem Waschbecken kann der Wasserdruck begrenzbar sein, um ein Verspritzen von Wasser, welches mit zu hohem Druck auf das Waschbecken trifft, zu verhindern.

Die Mischzentrale kann ausgangseitig mehrere Mischleitungen aufweisen und eingerichtet sein, um beispielsweise alle sanitären Einrichtungen eines Badezimmers oder einer Küche mit Wasser zu versorgen. So kann eine Mischleitung für das Waschbecken, eine Mischleitung für die Dusche, eine Mischleitung für die Badewanne und eine Mischleitung für das WC vorgesehen sein. Die Mischzentrale kann direkt in einem Zimmer, also z. B. im Badezimmer, angeordnet sein. Es ist aber auch möglich, die Mischzentrale z. B. im Keller oder einem anderen Nebenraum anzubringen.

Eine Mischeinheit kann einen Temperaturmischer und einen Mengenregler aufweisen. Der Temperaturmischer ist eingangsseitig mit der Warmwasserleitung und der Kaltwasserleitung verbunden und stellt ausgangsseitig ein bestimmtes Mischverhältnis zwischen Warmwasser und Kaltwasser zur Verfügung. Mit dem Mengenregler wird anschliessend die Wassermenge eingestellt, welche an die Mischleitung abgegeben wird. Die Mischeinheit kann aber auch Dosiereinrichtungen für das Warmwasser und das Kaltwasser aufweisen, wobei eine dosierte Warmwassermenge und Kaltwassermenge zusammengeführt und an die Mischleitung abgegeben wird (wie z. B. in der CH 698 596 beschrieben). Verbraucher betreffen sanitäre Einrichtungen mit oder ohne einer Armatur, also beispielsweise Waschbecken, Spültröge, Badewannen, Duschen oder WCs, Geschirrspüler, Waschmaschinen.

Die Verbraucheridentifikation kann regelmässig, zu bestimmten Zeitpunkten oder aufgrund bestimmter Ereignisse an die Steuerzentrale übermittelt werden. So kann beispielsweise bei einer Geschirrspülmaschine oder bei einer Waschmaschine die Verbraucheridentifikation regelmässig abgefragt werden, um die aktuell notwendigen Brauchwassereinstellungen betreffend Temperatur oder Druck einzustellen. Dabei ist die Verbraucheridentifikation nicht gleichzusetzen mit einem Steuerbefehl, welcher der Steuerzentrale z. B. angibt, welche Menge an Wasser, welcher Druck, welche Temperatur etc. zu einem bestimmten Zeitpunkt an den Verbraucher abzugeben ist. Die Verbraucheridentifikation kann auch im Rahmen eines Waschprogramms zusammen mit den Verbraucherbefehlen (welche Temperatur, Menge, Druck etc. spezifizieren) an die Steuerzentrale übermittelt werden, um erforderliche Einstellungen des Brauchwassers anzufordern. Statt einer regelmässigen Abfrage der Verbraucheridentifikation können Parameter betreffend notwendige Brauchwassereinstellungen separat übermittelt oder abgefragt werden.

Da zwischen der Mischzentrale und dem Verbraucher nur eine einzelne Mischwasserleitung installiert werden muss, wird der Installationsaufwand grundsätzlich verkleinert. Aus der Verbraucheridentifikation lassen sich für den Verbraucher angepasste Betriebswerte automatisch und ohne zusätzliche Installationen einstellen. Dadurch wird der Installationsaufwand bei der Erstinstallation und auch der Unterhaltsaufwand bei einem Wechsel von Verbrauchern vereinfacht.

Vorzugsweise sind Sensoren vorgesehen zur Bestimmung von Messwerten wie insbesondere der Temperatur, des Drucks und/oder der Durchflussmenge, welche die Steuerzentrale zur Steuerung und/oder Regelung der steuerbaren Mischeinheit berücksichtigt. Die Sensoren sind beispielsweise ausgangsseitig an den Mischleitungen angeordnet. Sensoren können auch eingangsseitig an der Warmwasserleitung und/oder an der Kaltwasserleitung angeordnet sein. Die Steuerzentrale kann eingerichtet sein, um die steuerbare Mischeinheit entweder nur zu steuern, d. h. ein bestimmtes Mischverhältnis und einen bestimmte Durchflussmenge oder einen Druck einzustellen. Die Steuerzentrale kann aber auch eingerichtet sein, die Messwerte der Sensoren zu berücksichtigen, um bei einer Abweichung der Temperatur oder des Drucks die steuerbare Mischeinheit entsprechend zu regeln. Die von den Sensoren ermittelten Messwerte können an die Bedieneinrichtung übertragen werden, um diese dem Benutzer anzuzeigen.

In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Verbraucher eine aufsteckbare Armatur mit einer an die Steuerzentrale übertragbaren Verbraucheridentifikation auf. Die aufsteckbare Armatur stellt beim Aufstecken zugleich eine Wasserverbindung als auch elektrische Verbindungen her, also eine elektrische Signalverbindung und/oder eine Verbindung zur elektrischen Energieübertragung. Eine solche Verbindung ist z. B. aus der US 6,006,784 bekannt. Insbesondere kann die aufsteckbare Armatur so ausgeführt sein, wie in der gleichzeitig mit der vorliegenden Anmeldung eingereichten Anmeldung "Armatursockel und aufsteckbare Armatur" des gleichen Anmelders beschrieben, welche hiermit durch Bezugnahme eingeschlossen wird (incorporation by reference). Die Armatur kann beispielsweise eingerichtet sein, dass zunächst die Wasserverbindung erstellt wird und erst anschliessend elektrische Verbindungen. Dadurch kann gewährleistet werden, dass eine Wasserabgabe erst bei erstellter Wasserverbindung erfolgt. Die Steuerzentrale und/oder die Armatur können eingerichtet sein, dass die Verbraucheridentifikation an die Steuerzentrale übertragen wird, sobald die elektrische Verbindung bei der Armatur erstellt ist.

Alternativ wird bei einem Verbraucher ohne aufsteckbare Armatur, also z. B. bei einem WC, einer Spülmaschine oder einer Waschmaschine die Verbraucheridentifikation beispielsweise direkt, d. h. über eine an die Steuerzentrale angeschlossene Tastatur oder über eine Schnittstelle zu einem portablen Computer bei der Steuerzentrale eingegeben. Vorzugsweise ist eine Verbraucheridentifikation mit der Bedieneinrichtung generierbar und an die Steuerzentrale übertragbar. Dies ist insbesondere von Vorteil bei Verbrauchern ohne abgespeicherte Verbraucheridentifikation, wie dies beispielsweise bei einem WC der Fall sein kann. Die Eingabe der Verbraucheridentifikation kann über irgendwelche an der Bedieneinrichtung vorgesehenen Eingabemittel erfolgen, also beispielsweise über eine Tastatur, einen Touchscreen, eine Leseeinrichtung wie einen optischen Scanner, ein RFID- Lesegerät, oder irgendwelche andere Eingabemittel.

Bevorzugt sind zur Signal- und/oder Energieübertragung kabelbasierte, bussystembasierte und/oder funkbasierte Verbindungen vorgesehen. Kabelbasierte oder bussystembasierte Verbindungen erfordern einen zusätzlichen Installationsaufwand, ermöglichen aber eine Energieübertragung und können eine hohe Betriebssicherheit bieten. Demgegenüber erfordern funkbasierte Verbindungen wie z. B. in einem WiFi-Drahtlosfunknetzwerk einen kleineren Installationsaufwand. Zur Bereitstellung von elektrischer Energie sind jedoch Batterien erforderlich oder zusätzliche Kabelverbindungen. Eine funkbasierte Verbindung ist tendenziell störanfälliger als eine kabelbasierte Lösung. Eine kabelbasierte Verbindung wird auch als drahtgebundene Verbindung bezeichnet.

Vorzugsweise berücksichtigt die Steuerzentrale aufgrund einer Auswertung einer Verbraucheridentifikation einen Maximal- und/oder Minimalwert, beispielsweise eine maximale Wassertemperatur, eine maximale Wassermenge und/oder einen minimalen Wasserdruck. Dadurch lassen sich insbesondere Verbrühungen bei Benutzern wegen zu heissem Wasser, ein Verspritzen von Wasser wegen zu hohem Wasserdruck, ein Überlaufen einer Badewanne wegen einer zu grossen Wassermenge oder irgendwelche andere Schäden verhindern. Die Auswertung der Verbraucheridentifikation kann sich beispielsweise auf eine Tabellen- und/oder Datenbankabfrage beziehen. Bevorzugt weist die Steuerzentrale eine Tabelle auf zur Zuordnung von Verbraucheridentifikationen zu zulässigen Betriebswerten eines Verbrauchers. Aufgrund der Tabelle lässt sich eine Zuordnung schnell und effizient durchführen. Die Tabelle kann für denselben Verbrauchertyp verschiedene Einträge aufweisen, so dass beispielsweise für eine aufsteckbare Armatur mit einem Auslass, der vom Waschbecken weit entfernt ist, ein anderer Betriebswert wie beispielsweise ein Wasserdruck einstellbar ist als für eine aufsteckbare Armatur mit einem Auslass, der sehr nahe am Waschbecken ist.

Alternativ sind die Betriebswerte in der Verbraucheridentifikation enthalten, d. h. digital codiert oder als elektronische Datensequenz. Dies erfordert einen höheren Aufwand betreffend die Speichermittel bei der Armatur und die Kommunikationsmittel zur Übertragung der Verbraucheridentifikation.

Vorzugsweise weist die Mischzentrale mehrere Mischeinheiten auf, vorzugsweise zwischen drei und acht Mischeinheiten, welche in modularer Bauweise anordenbar sind. Mit einer solchen Mischzentrale können typische sanitäre Installationseinheiten wie ein Badezimmer, eine Küche, ein WC vollständig mit Brauchwasser versorgt werden. Es kann ein Modul vorgesehen sein zum Anschluss an die Warm- und Kaltwasserleitung, an welchem eine gewünschte Anzahl identischer Module mit je einer Mischeinheit angeschlossen werden können, d. h. ein erstes Modul erstellt die Verbindung zur Warm- und Kaltwasserleitung und daran werden quasi in serieller Weise ein zweites, drittes usw. Modul mit je einer Mischeinheit angeschlossen.

Bevorzugt weist eine Mischeinheit einen Temperaturmischer zur Erstellung eines Mischverhältnisses von Warm- und Kaltwasser sowie einen daran angeschlossenen Mengenregler auf. Die Erstellung der Temperatur des Brauchwassers und die Einstellung des Drucks, der Menge oder Fliessgeschwindigkeit erfolgt durch zwei auf die jeweilige Aufgabe optimierte Vorrichtungen und ist dementsprechend präzise und einfach steuerbar.

Alternativ weist die Mischeinheit je eine Dosiereinrichtung für das Warm- und das Kaltwasser auf. Die Einstellung von Wassertemperatur und/oder -druck kann sich dadurch jedoch komplizierter gestalten. Vorzugsweise ist anschliessend an eine Mischeinheit ein Temperatursensor, ein Drucksensor und/oder ein Durchflusssensor vorgesehen. Die Messwerte der Sensoren werden an die Steuerzentrale übermittelt und es wird dadurch eine sehr präzise Regelung von Parametern wie Wassertemperatur oder -druck ermöglicht.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein Druckreduzierventil für die Warmwasserleitung und/oder ein Druckreduzierventil für die Kaltwasserleitung vorgesehen. Je nach Auslastung der Mischzentrale kann somit ein entsprechender Warmund/oder Kaltwasserdruck zur Verfügung gestellt werden. So kann ein kurzzeitig erhöhter Druckbedarf, wie bei einer WC-Spülung oder bei der Reinigung einer Dusche, befriedigt werden. Falls die Mischzentrale sehr viele Mischleitungen aufweist, welche gleichzeitig benutzt werden, kann der entsprechende Wasserbedarf durch ein Öffnen der Druckreduzierventile bereitgestellt werden.

Bevorzugt ist für die Warmwasserleitung und/oder für die Kaltwasserleitung ein Temperatursensor, ein Drucksensor und/oder ein Durchflusssensor vorgesehen. Die Messwerte dieser Sensoren können an die Steuerzentrale übermittelt werden und für die Einstellung der Mischeinheiten berücksichtigt werden. Falls beispielsweise das zugeführte Warmwasser an Temperatur verliert, kann die Mischeinheit schnell und präzis nachgeregelt werden.

In Ergänzung der obigen Erfindung oder als von der obigen Erfindung völlig unabhängiges System kann ein Sanitärsystem vorgesehen sein, welches eine Rückgewinnung zum Rückgewinnen von Wasser und/oder Wärmeenergie umfasst. Die Rückgewinnung wird im Wesentlichen mit Hilfe von Wasserleitungen und Ventilen gebildet, wobei die Ventile vorzugsweise durch eine Steuerschaltung und einen Motor betätigbar sind. Mit Hilfe einer solchen Rückgewinnung ist es typischerweise möglich, beispielsweise zu Beginn eines Duschvorgangs noch nicht wunschgemäss temperiertes Wasser über eine Rücklaufleitung wieder einer Warmwasserzirkulationsleitung zuzuführen, insbesondere ohne dass das Wasser das Sanitärsystem verlässt. Dies hat zum einen den Vorteil, dass Wasser gespart wird, und zum anderen, dass die Wärmeenergie des in der Rücklaufleitung zurücklaufenden Wassers genutzt werden kann. Auf diese Weise ist es typischerweise möglich, den Wasser- und Energieverbrauch des Sanitärsystems zu senken. Dabei ist zu beachten, dass die Rückgewinnung auch auf andere (flüssige oder gasförmige) Medien anstelle von Wasser anwendbar ist.

Bei vorteilhaften Ausführungsformen umfasst die Rückgewinnung ein 3/2 Weg-Ventil. Das 3/2 Weg-Ventil ist vorzugsweise eingangsseitig mit einer Mischleitung des Sanitärsystems verbunden, über die dem 3/2 Weg-Ventil temperiertes Mischwasser zugeleitet wird. Typischerweise ist das 3/2 Weg-Ventil ausgangsseitig mit einem Verbraucher, beispielsweise einer Duschbrause, einem Wasserhahn oder ähnlichem, und mit der Rücklaufleitung verbunden. Das 3/2 Weg-Ventil ist typischerweise geeignet, in Abhängigkeit der Temperatur des eingangsseitig zugeleiteten temperierten Mischwassers das temperierte Mischwasser entweder dem Verbraucher oder aber der Rücklaufleitung zuzuleiten.

Bei vorteilhaften Ausführungsformen umfasst die Rückgewinnung eine Rücklaufsammlung. Eine solche Rücklaufsammlung ist vorteilhafterweise geeignet, mehrere Rücklaufleitungen zusammenzufassen bzw. rücklaufendes Wasser aus mehreren Rücklaufleitungen zu sammeln und das so gesammelte Wasser dann bevorzugt kontrolliert der Warmwasser- zirkulationsleitung zuzuführen. Eine solche Rücklaufsammlung hat den Vorteil, dass eine Gesamtleitungslänge in dem Sanitärsystem reduziert werden kann.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Rückgewinnung einen Temperatursensor zur Steuerung des 3/2 Weg-Ventils umfasst. Vorteilhafterweise umfasst der Temperatursensor eine BUS-Verbindung zum Verbinden des Temperatursensors mit einem BUS des Sanitärsystems. Der Temperatursensor ist typischerweise eingangsseitig am 3/2 Weg- Ventil angeordnet. Diese Konfiguration hat den Vorteil, dass eine besonders genaue Steuerung des 3/2 Weg-Ventils ermöglicht wird, und dass eine Information des Temperatursensors über die BUS-Verbindung an unterschiedlichen Stellen des Sanitärsystems einfach und im Wesentlichen in Echtzeit abrufbar und/oder verarbeitbar ist.

Ein Bausatz für ein erfindungsgemässes Sanitärsystem umfasst eine Mischzentrale und mindestens eine Bedieneinrichtung. Je nach Anwendung kann der Bausatz zusätzlich Armaturen mit oder ohne Verbraucheridentifikation und/ oder eine Rückgewinnung aufweisen.

Eine Mischzentrale für ein erfindungsgemässes Sanitärsystem umfasst einen Warmwasserleitungsanschluss, einen Kaltwasserleitungsanschluss sowie mindestens einen Mischleitungsanschluss. Die Mischzentrale kann ein Gehäuse aufweisen, wie z. B. ein Kunststoffgehäuse, ein Aluminiumgehäuse oder ein Gehäuse aus irgendeinem anderen Material.

Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung. Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 ein erfindungsgemasses Sanitärsystem;

Fig. 2 eine erfindungsgemässe Mischzentrale; Fig. 3 ein Ausschnitt aus einem erfindungsgemässen Sanitärsystem mit Rückgewinnung; und

Fig. 4 ein Ausschnitt aus einer erfindungsgemässen Rückgewinnung mit

Umschaltung.

Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen. Wege zur Ausführung der Erfindung

Fig. 1 zeigt schematisch ein erfindungsgemässes Sanitärsystem. Eine Mischzentrale 1 ist eingangsseitig an eine Warmwasserleitung 2 und an eine Kaltwasserleitung 3 angeschlossen. Typischerweise ist die Mischzentrale 1 einem Sanitärraum wie einem WC- Raum, einem Duschraum, einem Badezimmer, einer Küche, einem Waschmaschinenraum oder irgendeinem anderen Sanitärraum zugeordnet. Die Mischzentrale 1 kann aber auch einer Wohnung, einem Stockwerk oder irgendeinem anderen Hausbereich zugeordnet sein.

Die Mischzentrale 1 weist mehrere Mischleitungen 4.1 , 4.2, 4.3 auf, deren Anzahl je nach Bedarf typischerweise zwischen drei bis acht liegt. Es können aber beliebig viele Mischleitungen 4.1 , 4.2, 4.3 vorgesehen sein. Die Mischleitungen 4.1 , 4.2, 4.3 sind eingerichtet, um Wasser den dezentralen Verbrauchern 5.1 , 5.2, 5.3 zuzuführen. Die dezentralen Verbraucher 5.1 , 5.2, 5.3 können eine Armatur eines Waschbeckens, einer Badewanne, einer Dusche, ein WC, eine Geschirrspülmaschine, eine Waschmaschine, oder irgendeinen anderen sanitären Verbraucher betreffen. In Fig. 1 ist mit dem Bezugszeichen 5.1 ein Lavabo, mit dem Bezugszeichen 5.2 eine Badewanne und mit dem Bezugszeichen 5.3 ein WC schematisch skizziert.

Die Mischleitungen 4.1 , 4.2, 4.3 führen, wie nachfolgend noch erklärt wird, Wasser gemäss gewünschten Parametern wie insbesondere einer bestimmten Temperatur, einem bestimmtem Druck, einer bestimmten Durchflussmenge oder irgendeinem anderen Parameter.

Auf der Eingangsseite der Mischvorrichtung 1 ist ein Boiler 6 zur Erzeugung von Warmwasser vorgesehen, welcher eingangsseitig an die Kaltwasserleitung 3 angeschlossen ist und ausgangseitig Wasser einer bestimmten Temperatur zur Mischvorrichtung 1 führt. Es sind Ventile 7.1 , 7.2 vorgesehen, um die Zufuhr von Kaltwasser von der Versorgungsleitung 8 zum Boiler 6 sowie zur Kaltwasserleitung 3 und die Zufuhr von Warmwasser zur Warmwasserleitung 2 einzustellen.

An die Ventile 7.1 , 7.2 anschliessend sind Drucksensoren 7.1 1 , 7.12, Temperatursensoren 7.21 , 7.22 und Durchflusssensoren 7.13, 7.23 angeordnet, mit welchen die Temperatur, der Druck und die Durchflussmenge gemessen werden können.

Das erfindungsgemässe sanitäre System umfasst ferner eine Steuerzentrale 9, welche beispielsweise einen Mikroprozessor mit darauf ablauffähigen Softwaremodulen umfasst. Die Steuerzentrale 9 weist Eingänge für die Signale von Sensoren auf, wie z. B. für die Drucksensoren 7.1 1 , 7.12, die Temperatursensoren 7.21 , 7.22 und die Durchflusssensoren 7.13, 7.23. Die Steuerzentrale 9 weist zudem Ausgänge für Steuersignale, wie z. B. für die Ventile 7.1 , 7.2.

Die Steuerzentrale 9 ist mit der Mischzentrale 1 signalmässig verbunden, beispielsweise über ein Bussystem. Am Ort der dezentralen Verbraucher 5.1 , 5.2, 5.3 sind Bedieneinrichtungen 10.1 , 10.2, 10.3 vorgesehen, welche signalmässig ebenfalls mit der Mischzentrale 1 verbunden sind.

Die Bedieneinrichtungen 10.1 , 10.2. 10.3 weisen Eingabe- und Ausgabeeinrichtungen auf, um gewünschte Parameter wie eine Wassertemperatur, eine Wassermenge, einen Wasserdruck, eine Wassergeschwindigkeit oder irgendeinen anderen Parameter einzugeben und/oder anzuzeigen. Dazu weisen die Bedieneinrichtungen 10.1 , 10.2, 10.3 beispielsweise Taster, Schalter, elektronische Displays, einen Touchscreen oder irgendwelche anderen Mittel auf. Die Bedieneinrichtungen 10.1 , 10.2, 10.3 können möglichst praktisch bedienbar an einer Armatur eines Waschbeckens, an einer Badewanne, an einer Wand bei einer WC-Schüssel oder an irgendeiner anderen Stelle angebracht sein.

Fig. 2 zeigt schematisch eine erfindungsgemässe Mischzentrale 1. Eingangsseitig ist die Mischvorrichtung an eine Warmwasserleitung 2 und an eine Kaltwasserleitung 3 angeschlossen. Ausgangsseitig sind mehrere Mischleitungen 4.1 , 4.2, 4.3 vorgesehen, welche zu den dezentralen Verbrauchern geführt werden. Wir erwähnt, können eine beliebige Anzahl Mischleitungen 4.1 , .2, 4.3 vorgesehen sein, vorzugsweise zwischen drei bis acht.

Die Warmwasserleitung 2 ist über ein Druckreduzierventil 2.1 zum Warmwasserverteiler 2.4 geführt. Dementsprechend ist die Kaltwasserleitung 3 über ein Druckreduzierventil 3.1 zum Kaltwasserverteiler 3.4 geführt. Am Warmwasserverteiler 2 und am Kaltwasserverteiler 3 sind je Temperatursensoren 2.2, 3.2 und Drucksensoren 2.3, 3.3 angebracht, mit welchen die Temperatur und der Druck des in diesen Verteilern geführten Wassers gemessen wird.

Am Warmwasserverteiler 2.4 und am Kaltwasserverteiler 3.4 sind entsprechend der Anzahl Mischleitungen 4.1 , 4.2, 4.3 die Temperaturmischer 4.16, 4.26, 4.36 angeschlossen. Die Temperaturmischer 4.16, 4.26, 4.36 mischen Warmwasser und Kaltwasser in einem einstellbaren Verhältnis, wodurch an deren Ausgang Wasser einer bestimmten Temperatur geführt ist.

Am Ausgang der Temperaturmischer 4.16, 4.26, 4.36 sind eine entsprechende Anzahl Mengenregler 4.15, 4.25, 4.35 angeschlossen, mit welchen der Volumenstrom resp. der Druck des am Ausgang der Temperaturmischer 4.16, 4.26, 4.36 abgegebenen Wasserstroms einstellbar ist. Der Ausgang der Mengenregler 4.15, 4.25, 4.35 ist zu den Mischleitungen 4.1 , 4.2, 4.3 geführt, wobei dazwischen je Temperatursensoren 4.14, 4.24, 4.34, Drucksensoren 4.13, 4.23, 4.33 und Durchflusssensoren 4.12, 4.22, 4.23 angeordnet sind, mit welchen der Druck, die Temperatur und die Durchflussmenge des in diesen Leitungen geführten Wassers gemessen wird.

Jeder Mischleitung 4.1 , 4.2, 4.3 ist eine Mischelektronik 4.17, 4.27, 4.37 zugeordnet. Der Warmwasserleitung 2 ist die Warmwasserelektronik 2.5 und der Kaltwasserleitung 3 die Kaltwasserelektronik 3.5 zugeordnet. Jede Mischelektronik 4.17, 4.27, 4.37 ist jeweils mit dem entsprechenden Temperaturmischer 4.16, 4.26, 4.36, Mengenregler 4.15, 4.25, 4.35, Temperatursensoren 4.14, 4.24, 4.34, Drucksensoren 4.13, 4.23, 4.33 und Durchflusssensoren 4.12, 4.22, 4.23 signalmässig verbunden. Jede Mischelektronik 4.17, 4.27, 4.37 ist zudem über elektrische Verbindungen 4.1 1 , 4.21 , 4.31 signalmässig mit den den jeweiligen Mischleitungen 4.1 , 4.2, 4.3 zugeordneten Bedieneinrichtungen 10.1 , 10.2, 10.3 verbunden.

Jede Mischelektronik 4.17, 4.27, 4.37 ist eingerichtet, um auf der entsprechenden Bedieneinrichtung 10.1 , 10.2, 10.3 eingegebene Parameterwerte zu empfangen und/oder Messwerte an die Bedieneinrichtung 10.1 , 10.2, 10.3 zu senden. Ferner ist jede Mischelektronik 4.17, 4.27, 4.37 eingerichtet, um aufgrund empfangener Parameterwerte sowie Messwerten die Einstellungen der jeweiligen Temperaturmischer 4.16, 4.26, 4.36 und Mengenregler 4.15, 4.25, 4.35 zu regeln. An den Bedieneinrichtungen 10.1 , 10.2, 10.3 lassen sich somit Parameterwerte einstellen und an den Mischleitungen 4.1 , 4.2, 4.3 ein entsprechender Wasserstrom zur Verfügung stellen, d. h. z. B. ein Wasserstrom einer gewünschten Temperatur, eines gewünschten Drucks, einer gewünschten Flussgeschwindigkeit, einer gewünschten Menge oder irgend eines anderen gewünschten Parameters.

Die Mischelektroniken 4.17, 4.27, 4.37, die Warmwasserelektronik 2.5 und die Kaltwasserelektronik 3.5 sind über ein Bussystem 9.1 signalmässig miteinander verbunden. Das Bussystem 9.1 ist mit der Steuerzentrale 9 signalmässig verbunden. Somit lassen sich zur Einstellung eines in einer Mischleitung 4.1 , 4.2, 4.3 zur Verfügung gestellten Wasserstroms auch die Einstellungen der Druckreduzierventile 2.1 , 3.1 verändern oder die Messwerte der am Warmwasserverteiler 2 und/oder am Kaltwasserverteiler 3 angebrachten Temperatursensoren 2.2, 3.2 und/oder Drucksensoren 2.3, 3.3 berücksichtigen. So können beispielsweise die Ventile 2.1 , 3.1 zusätzlich geöffnet werden, um einen gleichzeitigen hohen Wasserbedarf der Mischleitungen 4.1 , 4.2, 4.3 zu ermöglichen.

Bei Bedarf kann die Erfindung statt für Wasser für irgendein anderes Fluid wie z. B. für ein Öl, Benzin, ein Gas oder irgendein anderes Fluid angewendet werden. Die Bedieneinrichtungen 10.1 , 10.2, 10.3 können statt mit der Mischzentrale 1 mit der Steuerzentrale 9 signalmässig verbunden sein. Andererseits kann die Mischzentrale 1 die Steuerzentrale 9 umfassen, so dass die entsprechenden Eingänge, Ausgänge oder Signalverbindungen an der Mischvorrichtung 1 angeordnet sind.

Die Übertragung von Signalen kann auf Übertragungskabel und/oder kabelgebundenen Bussystemen basieren, welche zwischen den einzelnen Komponenten wie der Steuerzentrale 9, den Sensoren, den Bedieneinrichtungen usw. installiert sind. Selbstverständlich können stattdessen oder zusätzlich drahtlose Signalverbindungen vorgesehen sein, beispielsweise insbesondere nach einen WiFi Standard.

In sanitären Einrichtungen verursachen verschiedene Verbraucher auch verschiedene Betriebszustände, woraus sich verschiedene Szenarien für Verbraucher ergeben. Ein erfindungsgemässes System ermöglicht die gewünschten Betriebszustände und unterstützt die geforderten Szenarien unterschiedlichster Verbraucher. Der Verbraucher wird identifiziert und die entsprechenden Parameter werden zentral verwaltet.

Bei einem WC wird zur Spülung meist nur Kaltwasser verwendet. Aus diesem Grund wird keine Mischung von Kalt- und Warmwasser verlangt. Deshalb wird der Temperaturmischer auf Kaltwasser gestellt. Der Mengenregler wird geöffnet und das Wasser strömt in die WC- Schüssel. Hierbei kann der Wasserbedarf für verschiedene Situationen programmiert werden. Durch die Durchflusssensoren kann genau bestimmt werden, wie viel Wasser zur WC-Schüssel gelangen soll. Über die Möglichkeit, das Druckreduzierventil für spezielle Situationen anders einzustellen, kann der Systemdruck für eine WC-Spülung auch kurzfristig erhöht werden, ohne dass sich das Wasservolurnen, welches zur Spülung gebraucht wird, verändert. Ebenfalls ist ein sofortiges Nachspülen, falls erforderlich, möglich, da kein Reservoir vorhanden ist, das zuerst wieder gefüllt werden muss. Die WC- Schüssel ist direkt mit der Mischwasserleitung verbunden. Auch eine Versorgung des WCs mit Warmwasser ist möglich, indem man den Temperaturmischer auf Warmwasser fahren lässt. Dies könnte zum Beispiel bei der Reinigung des WCs von Vorteil sein. Natürlich ist der Warmwasserbezug vom WC auch für andere Anwendungen (Dusche-WC usw.) aktivierbar. Bei einer Dusche ist weniger die Wassermenge entscheidend sondern eher die Dauer, die jemand unter der Dusche verbringt. Deshalb wird hier mit weniger Wasserdruck gearbeitet. Hier ist es beispielsweise wichtig, dass sich niemand an zu heissem Wasser verbrüht. Es kann also vom Benutzer eine gewünschte Temperatur eingestellt und auch abgespeichert werden, welche als Komfort-Temperatur gilt. Weiter ist es möglich, eine maximale Temperatur einzustellen, um zusätzlich sicherzugehen, dass sich niemand durch zu heisses Wasser Verbrühungen zuzieht.

Bei Küchenarmaturen ist beispielsweise der Bezug einer genauen Menge an Wasser gefragt. Hierbei ist es möglich, dem System die gewünschte Wassermenge anzugeben, welche auszustossen ist. Der Durchflusssensor kontrolliert den Wasserdurchfluss und regelt die gewünschte Wassermenge nach. So ist es beispielsweise möglich, z. B. 0,75 Liter Wasser oder irgendeine andere vorgebbare Menge Wasser abzurufen, ohne dass die Verwendung eines Messbechers nötig ist. Auch können solche Wassermengen einzeln, oder zusammen als Kombination aus Wassermenge und Wassertemperatur abgespeichert werden. Ebenfalls ist es möglich, eine Pfanne zu füllen, indem man die Armatur resp. die Auszugsbrause über eine Pfanne hält und ein Näherungssensor dann den Befehl zum Abschalten an das System weitergibt, sobald sich der Wasserstand bis an den gewünschten Abstand zum Sensor genähert hat.

Bei einer Armatur für eine Badewanne sind beispielsweise die Mengenvorwahl und die Temperatur von hoher Wichtigkeit. Somit ist es möglich, verschiedene Füllmengen für einzelne Personen und deren Komforttemperatur abzuspeichern und wieder abzurufen. Um ein schnelles Füllen der Badewanne zu gewährleisten, kann auch hier das Druckreduzierventil automatisch und vorübergehend auf einen höheren Druck eingestellt werden. Bei einer Spülmaschine gibt es im Allgemeinen nur einen Anschluss, der meist für Kaltwasser verwendet wird, jedoch oft auch für Warmwasser geeignet wäre. Da es von der Maschine abhängig ist, ob ein Anschliessen an die Warmwasserleitung erlaubt ist oder nicht, ist ein Austausch auf einen anderen Maschinentyp oft mit einer Anpassung der sanitären Installation (Ziehen von zusätzlichen Leitungen) verbunden. Aus diesem Grund werden oftmals auch neue Spülmaschinen nur an den Kaltwasser Anschluss angeschlossen, was energietechnisch nicht sinnvoll ist. Durch das Konzept der Mischwasserleitung können an unserem System beide Maschinentypen angeschlossen werden. Somit ist es möglich, nur Kalt-, Warm- oder Mischwasser zu beziehen. Auch besteht die Möglichkeit, über eine offene Kommunikationsschnittstelle von den Spülmaschinen direkte Anweisungen (Wassermenge und Temperatur) an das erfindungsgemässe System weiterzugeben und so die Wassermenge und die Wassertemperatur, spezifisch und optimiert für den momentanen Spülgang, zu beziehen.

Mit den Durchflusssensoren lässt sich der Wasserverbrauch individuell überwachen. Die Steuerzentrale kann beispielsweise eingerichtet sind, um bei Bedieneinrichtungen auf einen hohen Wasserverbrauch hinzuweisen und Lösungsvorschläge für eine Reduktion des Wasserverbrauchs anzuzeigen. Auch lässt sich der Wasserverbrauch für die Zwecke einer Abrechnung leicht festhalten.

Das erfindungsgemässe System identifiziert die einzelnen Verbraucher und ermöglicht es, den Druck für die einzelnen Verbraucher vorzudefinieren und damit Möglichkeiten für das Wassersparen zu schaffen. Ein weiterer Vorteil ist es, dass bei mehreren aktiven Verbrauchern welche zu einem reduzierten Druck führen, durch das weitere Öffnen der Druckreduzierventile den Druck zu erhöhen. Falls also von mehreren Verbrauchern Wasser verlangt wird, so kann mehr Druck zur Verfügung gestellt werden, ohne dass dabei ein Nachlassen der Literleistung oder des Temperaturniveaus spürbar ist.

Durch die eindeutige Identifikation der Verbraucher kann der Druck für die einzelnen Anwendungen eingestellt werden. Wenn z. B. eine Badewanne aktiviert wird, kann über die Druckreduzierventile die gesamte Leistung weitergeben werden, damit die Badewanne in möglichst kurzer Zeit gefüllt werden kann. Wenn jedoch ein anderer Verbraucher wie z. B. eine Dusche oder Armatur eines Waschbeckens aktiviert ist, regeln die Druckreduzierventile den Druck herunter, damit nicht unnötig viel Wasser verbraucht wird.

Durch den Drucksensor in der Mischwasserleitung kann der Fliessdruck bei der Wasserentnahme gemessen werden. Diese Werte werden protokolliert und ausgewertet. Durch diese Auswertung (Druckanstieg) ist es möglich, Verengungen der Leitung z. B. durch Kalk frühzeitig zu erkennen, bevor Schaden entstehen kann.

Es ist z. ß. möglich, dass sich Verbraucher von alleine abstellen, falls das Wasser über eine längere Zeit laufen gelassen wird. Somit wird nicht unnötig Wasser verbraucht, falls jemand vergessen hat, dies abzustellen. Zudem ist es auch möglich alle, oder ausgewählte, Verbraucher auf einmal zu deaktivieren, z. B. wenn man das Haus verlässt.

Durch die Drucksensoren kann bestimmt werden, ob das System ein Leck hat. Falls diese Sensoren einen Druckabfall registrieren obwohl kein Verbraucher aktiviert ist, dann kann daraus geschlossen werden, dass ein Leck besteht. Die Druckreduzierventile werden geschlossen und somit das System von der Hauptwasserleitung getrennt. Damit wird eine Notabschaltung gemacht und der Schaden durch ein Leck auf ein Minimum reduziert.

Durch die Drucksensoren beim Warmwasserverteiler und Kaltwasserverteiler kann der Druck in der Hausinstallation überwacht werden. Sollte dieser Druck nun abfallen und gleichzeitig kein Verbraucher aktiv sein, so wird ein Leck vermutet. In diesem Fall wird direkt bei der zentralen Versorgungsleitung vom Gebäude das Schutzventil geschlossen, so dass kein Wasser aus der Vorsorgungsleitung nachfliessen kann. Um den Schaden weiter zu reduzieren, werden alle dazu nützlichen Verbraucher kontrolliert aktiviert und das Wasser so in die Lavabos, Badewannen usw. abgelassen. Durch diesen gewollten Druckabbau im System wird die ausfliessende Wassermenge an der Leckstelle stark reduziert. Das System kann automatisch die Verbraucher aktivieren, falls sie z. B. über eine längere Zeit nicht aktiv waren. Es kann vorkommen, dass nach längerer Abwesenheit wegen z. B. Ferien die Wasserbarriere im Siphon verdunstet. Somit kann der Geruch aus den Abwasserleitungen in die Räume eindringen. Um das zu unterbinden, kann das System gezielt eingreifen und eine kleine Menge Wasser ausstossen, um diese Wasserbarriere ständig aufrecht zu erhalten. Ebenfalls kann eine Zunahme von Legionellen dadurch unterbunden werden, dass sich das System von Zeit zu Zeit selbst durchspült und somit ein Ansteigen der Legionellenanzahl verhindert.

Durch das kontrollierte Zufahren der Mengenregler entstehen keine Druckschläge. Das System schliesst vergleichsweise langsam und ein abruptes Stoppen des Mediums ist nicht möglich. Ebenfalls wirken sich von aussen verursachte Druckschläge nicht negativ auf das erfindungsgemässe System aus, da das Schutzventil ein Ansteigen des Drucks erkennt und das System mechanisch von der Installation trennt, bis sich die Druckzustände normalisiert haben. Durch die Erfindung ergeben sich Vorteile für verschiedene Verbraucher, insbesondere durch die optimierten Mischverhältnisse zwischen Kalt- und Warmwasser, durch das Erreichen einer hohen Temperaturgenauigkeit und Durchflussmengengenauigkeit und den sparsamen Umgang mit der Ressource Wasser.

Figuren 3 und 4 zeigen Ausschnitte eines weiteren Ausführungsbeispiels eines erfindungs- gemässen Sanitärsystems, welches eine Rückgewinnung zur Senkung des Wasserverbrauchs und zur Erhöhung der Energieeffizienz des Sanitärsystems umfasst. Dabei ist zu erwähnen, dass die Rückgewinnung an sich unabhängig von der Erfindung gemäss Anspruch 1 eingesetzt werden kann.

In Figur 3 ist eine Mischzentrale 1 b dieses weiteren Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemässen Sanitärsystems gezeigt. Diese Mischzentrale 1 b ist über eine Kaltwasserleitung 3b und eine Warmwasserzirkulationsleitung 15b mit dem (nicht näher gezeigten) Rest des Sanitärsystems verbunden. Über die Kaltwasserleitung 3b wird der Mischzentrale 1 b Kaltwasser zugeführt. Über die Warmwasserzirkulationsleitung 15b wird der Mischzentrale Warmwasser zugeführt. Von der Mischzentrale 1 b führt eine Mischleitung 4b zu einer Umschaltung 1 1 b, in welcher ein dezentraler Verbraucher 5b (hier eine Dusche ), ein 3/2 Weg-Ventil 12b und ein Temperatursensor 4b.1 angeordnet sind.

Von der Umschaltung 1 1 b führt eine Rücklaufleitung 14b zunächst zu einer Rücklaufsammlung 13b und anschliessend zu einer Zusammenflussstelle mit der Warmwasserzirkulationsleitung 15b. In der Warmwasserzirkulationsleitung 15b ist eine Zirkulations- pumpe 16b angeordnet, welche das Warmwasser in der Warmwasserzirkulationsleitung 15b zirkulieren lässt. Figur 3 zeigt zudem drei Rückflussverhinderer 17b.1 , 17b.2 und 17b.3. Diese Rückflussverhinderer 17b.1 , 17b.2 und 17b.3 verhindern ein Rückfliessen von Wasser aus der Rücklaufsammlung 13b in Richtung der Umschaltung 1 1 b, bzw. ein Rückfliessen von Wasser aus der Warmwasserzirkulationsleitung 15b in die Rücklaufleitung 14b, bzw. ein Rückfliessen von Wasser von einem Ausgang der Zirkulationspumpe 16b durch einen Eingang der Zirkulationspumpe 16b. Die Rückflussverhinderer können an sich bekannte Einweg- bzw. Rückschlagventile sein. Alternativ zu der in Fig. 3 gezeigten Lösung kann der Rückflussverhinderer 17b.3 auch in der Zirkulationspumpe 16b integriert sein.

Die Funktion der Rückgewinnung ist wie folgt: möchte ein Benutzer den dezentralen Verbraucher 5b benutzen um zu duschen, so kann er zunächst eine gewünschte Duschwassertemperatur vorwählen und anschliessend den Duschvorgang starten. Der Temperatursensor 4b.1 kann dabei ab Beginn des Duschvorgangs die Temperatur des Mischwassers, welches die Umschaltung 1 1 b über die Mischleitung 4b erreicht, ermitteln und ggf. über ein in Figur 3 nicht gezeigtes BUS-System an unterschiedliche Komponenten des Sanitärsystems, z.B. an die Mischzentrale 1 b, übermitteln. Solange die Temperatur des Wassers aus der Mischleitung 4b noch nicht der gewünschten Duschwassertemperatur entspricht, leitet das 3/2 Weg-Ventil das Wasser aus der Mischleitung 4b nicht zum dezentralen Verbraucher 5b (hier die Dusche), sondern direkt in die Rücklaufleitung 14b. Die Rücklaufleitung 14b leitet dieses noch nicht richtig temperierte Rücklaufwasser der Warmwasserzirkulationsleitung 15b zu.

In die Warmwasserzirkulationsleitung 15b ist ein in Figur 3 nicht gezeigter Boiler integriert. Dieser Boiler wird nicht lediglich mit Kaltwasser, sondern vielmehr mit einer Mischung aus Kaltwasser und dem (Rücklauf-)Wasser der Warmwasserzirkulationsleitung 15b gespiesen. Somit benötigt das Sanitärsystem zum einen weniger Wasser als ein Sanitärsystem ohne Rückgewinnung und zum anderen auch vergleichsweise wenig Energie, da das Wasser, welches dem Boiler zugeführt wird, eine Mischung aus Kaltwasser und Rücklauf- bzw. Zirkulationswasser ist, welches eine höhere Temperatur als einfaches Kaltwasser hat. Um am Eingang des Boilers ein Rückfliessen von Wasser aus der Warmwasser- Zirkulationsleitung 15b in die Kaltwasserleitung 3b zu verhindern, kann zwischen der Warmwasserzirkulationsleitung 15b und der Kaltwasserleitung 3b ein weiterer Rückflussverhinderer angeordnet sein (in Figur 3 nicht gezeigt).

Die Umschaltung 1 1 b ist in Figur 3 in ihrer Rücklaufstellung gezeigt. Diese Stellung ist dann aktiv, wenn von einem Benutzer Duschwasser in der gewünschten Duschwassertemperatur angefordert wird, diese aber am dezentralen Verbraucher 5b noch nicht verfügbar ist. In diesem Fall wird das noch nicht richtig temperierte Mischwasser über die Rücklaufleitung 14b wieder in die Warmwasserzirkulationsleitung 15b eingespeist, welche zurück zum Boiler führt. In Figur 4 ist die Umschaltung 1 1 b in ihrer Verbrauchsstellung gezeigt. Diese Stellung ist dann aktiv, wenn Duschwasser in der gewünschten Duschwassertemperatur verfügbar ist. In diesem Fall wird das richtig temperierte Mischwasser von der Mischleitung 4b direkt zum dezentralen Verbraucher 5b - hier also zur Duscharmatur - geleitet.

Die beschriebenen Ausführungsbeispiele lassen sich in vielfältiger Weise abwandeln.