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Patent Searching and Data


Title:
SAW BAND AND METHOD FOR THE PRODUCTION OF A SAW BAND
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/089753
Kind Code:
A1
Abstract:
Disclosed is a steel saw band (1) for a band saw, comprising a blunt edge (3) and a row of teeth that is provided with several teeth. At least the row of teeth (11) is provided with a hard material coating. Said coating encompasses one or several metals of subgroup IV, V, or VI of the periodic system, or aluminum or silicon and/or the nitrides, oxides, carbides, carbonitrides, borides of said metals, or mixtures thereof. An inventive method is embodied as a vacuum coating method, e.g. PVD or paCVD.

Inventors:
BALINT MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2006/001669
Publication Date:
August 31, 2006
Filing Date:
February 23, 2006
Export Citation:
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Assignee:
BALINT MICHAEL (DE)
International Classes:
B23D61/12; B23D65/00; C23C14/00; C23C16/00
Foreign References:
GB1513667A1978-06-07
GB267587A1927-03-14
EP0093706A11983-11-09
US20040026236A12004-02-12
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 015, no. 164 (M - 1106) 24 April 1991 (1991-04-24)
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 013, no. 477 (M - 885) 27 October 1989 (1989-10-27)
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 010, no. 203 (C - 360) 16 July 1986 (1986-07-16)
Attorney, Agent or Firm:
LORENZ & KOLLEGEN (Heidenheim, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Sägeband (1) aus Stahl für eine Bandsägemaschine, mit einem Bandrücken (3) und einer mehrere Zähne (2) aufweisende Zahnreihe (11) , dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Zahnreihe (11) mit einer Hartstoffbeschichtung versehen ist.
2. Sägeband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke der Hartstoffbeschichtung auf den Freiflächen (5) der Zahnreihe (11) grösser ist als auf den Seitenflächen (7) .
3. Sägeband nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hartstoffbeschichtung im Wesentlichen lediglich Freiflächen (5) und Spanflächen (4) bedeckt.
4. Sägeband nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung ein oder mehrere Metalle der IV, V oder VIten Nebenelementgruppe des Periodensystem oder A luminium oder Silizium enthält.
5. Sägeband nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung die Nitride, Oxide, Carbide, Carbonitride, Boride der vorgenannten Metalle oder Mischungen davon enthält.
6. Sägeband nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung TiAlN, AlCrN, metallisches oder metallfreies DLC, TiAlSiN, TiAlCN, WC/C enthält.
7. Sägeband nach Anspruch 4 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung als Mehrlagensystem ausgeführt ist.
8. Sägeband nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Mehrlagensystem Haft und Übergangsschichten aufweist.
9. Sägeband nach Anspruch 1 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung eine Dicke von weniger als 4 μm, bevorzugt von 0.5 bis 3 μm, besonders bevorzugt von 0.7 bis 2 μm aufweist.
10. Sägeband nach Anspruch 1 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Bandrücken (10) und die Zahnreihe (11) aus unterschiedlichen Stahlsorten bestehen und die Zahnreihe 11 aus1 einem HochleistungsSchnellarbeitsstahl, vorzugsweise aus HSSE, besteht.
11. Sägeband für das Hartsägen nach Anspruch 1 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Spanwinkel α gleich 5 bis 5°, bevorzugt jedoch 3 bis 3° ist.
12. Sägeband nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Spanwinkel α gleich 0° ist.
13. Sägeband für das Sägen weicher metallischer Werkstoffe nach Anspruch 1 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Spanwinkel α gleich 10 + 3° ist.
14. Sägeband nach Anspruch 1 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Freiwinkel ß gleich 0 bis 5°, bevorzugt jedoch 1 bis 3° ist.
15. Verfahren zur Herstellung eines Sägebandes (1), dadurch gekennzeichnet, dass zumindest auf die Zahnreihe (11) des Sägebandes (1) eine Hartstoffbeschichtung mittels eines Vakuumbeschichtungsprozesses aufgebracht wird.
16. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Vakuumbeschichtungsverfahren ein PVD oder paCVD Verfahren oder eine Kombination hiervon ist.
17. Verfahren nach Anspruch 11 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Hartstoffbeschichtung bei Temperaturen bis 550° C aufgebracht wird.
18. Verfahren nach Anspruch 11 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Sägeband nach dem Beschichten zu einem Ring ver schweisst wird.
19. Verfahren nach Anspruch 11 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Sägeband spiralförmig zu einem Coil (8) aufgewickelt und in dieser Form beschichtet wird.
Description:
Sägeband und Verfahren zur Herstellung eines Sägebandes

Die Erfindung betrifft ein Sägeband für eine umlaufende Bandsägemaschine gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Sägebandes gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 15.

Ein Sägeband des Standes der Technik ist beispielsweise aus der DE 102 02 770 Al bekannt. Es findet Verwendung in Bandsä- gemaschinen, wie sie beispielsweise in der DE 25 38 718 Al beschrieben sind und insbesondere zum Sägen von grossen Werkstücken eingesetzt werden, die mit Kreissägen nicht bearbeitet werden können. Trotz sehr grosser Anstrengungen bezüglich verbesserter WerkstoffZusammensetzungen für diese Sägebänder sind sie jedoch nur für relativ geringe Schnittgeschwindigkeiten und geringe Vorschübe ausgelegt bzw. geeignet und haben sehr geringe Standzeiten, d.h. sie werden meist sehr schnell stumpf und müssen entsprechend häufig ausgetauscht werden.

Es ist ferner bekannt, Werkzeuge und Komponenten zur Erhöhung von Verschleissfestigkeit und Korrosionsschutz mit Überzügen zu versehen. Vielfach werden dazu PVD (physical vapour deposition) oder paCVD (plasma assisted chemical vapour deposition) Verfahren oder Kombinationen hiervon eingesetzt.

Die Publikation WO 2005/014877 Al offenbart die Beschichtung eines Stahlbands in einem Rolle-zu-Rolle Prozess, wobei auf dem bevorzugt aus Kaltarbeitsstahl hergestelltem Band eine Schicht aus unterschiedlichen Hartstoffen einseitig oder in aufeinander- folgenden Prozessschritten beidseitig aufgetragen wird. An- schliessend kann aus diesem Band ein Sägeband hergestellt werden.

Nachteilig ist dabei, dass die Beschichtung von der Seite erfolgt. Damit wird auf den dem Verschleiss am stärksten ausgesetzten Funktionsflächen (Freifläche & Spanfläche) die geringste, auf den wenig belasteten Seitenflächen die grösste Schicht- dicke aufgebracht und somit das kostspielige Beschichtungsmate- rial schlecht genutzt. Häufig wird zudem die Beschichtung auf Kaltarbeitssstählen aufgebracht, die erst anschliessend gehärtet werden, was sich nachteilig auf den Schicht-/Substratverbund auswirken kann. Andererseits können solche Kaltarbeitsstähle nicht ohne weiteres nach dem Härten beschichtet werden, da übliche PVD-Prozesse die Anlasstemperatur solcher Werkstoffe bei weitem überschreiten. Tieftemperatur-PVD-Prozesse haben wiederum den Nachteil, schlechter haftende Schichten zu erzeugen, was gerade bei einer hohen Belastung wie beim Sägen und abrasivem Ver- schleiss ein wesentlicher Nachteil ist. Ein weiterer Nachteil entsteht durch den im Stand der Technik vorgeschlagenen Rolle- zu-Rolle Prozess. Hierbei kann nicht jede Sägegeometrie gewählt werden, z.B. ist eine verschränkte Zahngeometrie nicht möglich, da solche Bänder nicht oder nur schlecht gewickelt werden kön- nen. Da die im Stand der Technik bekannten Schichtdicken wesentlich grösser als 5 μm sind, sind diese teuer in der Fertigung und bringen keine wesentliche Verbesserung gegenüber unbeschichteten Sägen, da hier tendenziell die Schicht an der Sägespitze beim Einlaufen abbricht und somit die Vorteile der Beschichtung dort nicht mehr zum Tragen kommen.

Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Sägeband für eine Bandsägemaschine sowie ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Sägebandes zu schaffen, welche bei der Bearbei- tung von insbesondere metallischen Werkstoffen eine grossere Leistungsfähigkeit ermöglichen. Ferner sollen die Wirtschaftlichkeit bei der Herstellung wie auch beim Einsatz eines solchen

Sägebandes verbessert werden.

Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.

Durch die erfindungsgemässe Beschichtung zumindest der Zahnreihe des erfindungsgemässen Sägebandes ist eine sehr viel höhere Standzeit desselben möglich, was neben der längeren Einsatzzeit des Sägebandes auch grossere Intervalle beim Wechsel verbrauch- ter Sägebänder erlaubt.

Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemässen Sägebandes sind die damit möglichen höheren Schnittgeschwindigkeiten sowie ein gegebenenfalls möglicher höherer Vorschub. Des Weiteren kann die Be- Schichtung aufgrund der verringerten Reibung zu einem sehr ruhigen und gleichmässigen Lauf des Sägebandes führen, wodurch erheblich geringere Vorschubkräfte benötigt werden.

Ein erfindungsgemässes Sägeband bzw. eine entsprechende Bandsäge besteht aus einem HSS (Hochgeschwindigkeitsstahl) -Grundwerkstoff, auf dem eine Hartschicht mittels PVD- oder PaCVD- Verfahren aufgebracht ist. HSS-Stähle eignen sich auf Grund ihrer grosseren Temperaturbeständigkeit ausgezeichnet zur Beschichtung mit PVD- oder paCVD-Prozessen, da die Anlasstempera- turen dieser Stähle üblicherweise deutlich über 500 0 C liegen und somit eine Beschichtung im Bereich von 500 0 C problemlos möglich ist, was einen gegenüber Tieftemperaturprozessen deutlich besseren Schicht-/Grundwerkstoffverbund gewährt.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist dabei die Schichtdicke auf der Freifläche grösser als die Schichtdicke auf den Seitenflächen eines Sägezahns eines erfindungsgemässen Bandes.

Schichten, die sich besonders gut für die Sägebeschichtung eignen sind TiAlN- sowie AlCrN-Schichten, wie sie beispielsweise auf industriellen Beschichtungssystemen des Typs BAI1200 oder RCS hergestellt werden können. Weitere Schichten, die auch zu- mindest in speziellen Schicht / Bearbeitungswerkstoffkombinatio- nen eine deutliche Steigerung der Schnittleistung ergaben waren Kombinationen von TiAlN-, AlCrN-, CrN-, sowie die Carbonitiride und Carbide der entsprechenden Schichten, beispielsweise auch als Multilagen- oder Gradientenschichten mit steigendem Kohlen- stoffgehalt, kombiniert mit metallischen, bzw. metallfreien DLC(diamond like carbon) -Deckschichten, sowie verschiedene Si- haltige Schichten bspw. TiAlSiN, AlCrSiN & die entsprechenden Carbonitride mit einem Si-Gehalt zwischen 1 bis 12 at% im Verhältnis zum Gesamtmetallgehalt.

Weitere besonders geeignete Schichtsysteme umfassen auch andere Hartstoffe, wie ein oder mehrere Metalle der IV-, V- oder VI-ten Nebenelementegruppe des Periodensystems (Übergangsmetalle) bzw. Aluminium oder Silizium und deren Verbindungen. Insbesondere kommen hierfür die Nitride, wie das bekannte TiN, VN oder TiSiN bzw. SiN, Carbide oder Carbonitride wie beispielsweise TiCN, VCN, Boride, Oxide wie bspw. Al 2 O 3 , (AlCr) 2 O 3 sowie andere Mischungen der entsprechenden Nichtmetalle, wie beispielsweise Bornitride, Carbooxinitride u.a. mit den genannten Metallen in Frage. Auch Mehrlagenschichtsysteme, sowie speziell ausgebildete Haft- und Übergangsschichten können dabei für die Bearbeitung bestimmter Werkstoffe von Vorteil sein.

Als besonders vorteilhaft bezüglich der Standzeit sowie der Schnittgeschwindigkeiten und der Vorschübe hat sich eine Be- schichtung aus einem Werkstoff auf Nitridbasis erwiesen. Hierbei kann die Beschichtung in vorteilhaften Ausgestaltungen TiN, TiCN, TiAlN und/oder AlCrN aufweisen. Hierbei können sämtliche

Werkstoffe auch als Legierungen oder Gemische eingesetzt werden.

Eine weitere für die praktische Anwendung sehr gut geeignete Be- schichtung kann WC/C als Deckschicht aufweisen, da dieses rae- tallhaltige DLC-Schichtsystem ein besonders gutes Einlaufverhalten, beispielsweise eine Schichtglättung während der ersten Schnittzyklen, aufweist. Als Stützschicht kommen besonders die wie oben erwähnten Systeme in Frage.

Wenn in einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die Be- schichtung eine Dicke von 2 - 3 μm aufweist, führt dies vorteilhafterweise zu einem sehr ruhigen, gleichmässigen Lauf des Sägebandes und nicht zu einem Verklemmen oder ähnlichen Problemen, die sich bei einer Beschichtung mit einer grosseren Dicke beim Sägen von Werkstücken ergeben könnten. Die Schichtdicke hängt jedoch auch von der Zahnteilung, der Zahngeometrie, dem zu bearbeitenden Material und dem Material der Beschichtung selbst ab, wodurch fallweise auch grossere Schichtdicken möglich sind.

Zur Optimierung der Schnittleistung einer erfinderisch beschichteten Säge muss daher die richtige Schichtdicke eingestellt werden. Dabei hat sich in Versuchen überraschenderweise herausgestellt, dass dünnere Schichten, etwa zwischen 0.5 bis 3 μm, insbesondere zwischen 0.7 und 2 μm, wesentlich bessere Schnitter- gebnisse liefern als dicke Schichten, ab einer Schichtstärke von ca. 4 μm und grösser. Letztere konnten gegenüber unbeschichteten Bändern nur eine geringe oder gar keine Verbesserung des Schnittverhaltens erreichen.

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Zahnreihe aus HSSE besteht. Dieser Grundwerkstoff für die Zahnreihe führt zusammen mit der erfindungsgemässen Be-

Schichtung zu einem besonders verschleissfesten Sägeband.

Im Stand der Technik werden unbeschichtete Sägen üblicherweise mit einer Spanwinkelgeometrie von α=0° für einfache Sägeaufgaben wie dem Sägen von Werkstoffen mit hohem Kohlenstoffgehalt (z.B. Gusseisen) oder für Werkstücke mit kleinen Querschnitten bzw. dünnwandige Profile und Rohre eingesetzt. Hier können beschichtete Sägen mit einer Spanwinkelgeometrie von α=0° besonders vorteilhaft für das Sägen von harten Werkstoffen, wie Werkzeugstäh- len, z.B. X38CrMoV5-l, Werkstoffnummer 1.2343 mit einer Härte bis HB 3 0 = 235, eingesetzt werden. Dies ist von besonderem Vorteil, da diese Sägebandgeometrie einfacher und günstiger herstellbar ist wie Geometrien mit grosserem Spanwinkel und eventueller zusätzlich kurvenförmig verlaufender Spanfläche. Somit ist es möglich trotz zusätzlicher Beschichtung die Bänder für Hartsägevorgänge bzw. für das Sägen grosser massiver Geometrien, insbesondere Durchmesser zu günstigen Fertigungskosten herzustellen. Zusätzlich konnten auch Zahngeometrien mit negativem Spanwinkel getestet werden, so dass für das Hartsägen mit be- schichteten Sägeblättern ein Spanwinkelbereich zwischen -5 bis +5°, bevorzugt aber zwischen -2 bis 3° in Frage kommt.

Bei stark aufschmierenden weichen Werkstoffen, wie VA- Edelstählen, z.B. X6Crl7, Werkstoffnummer 1.4016 mit einer Härte bis HB 30 = 185, konnten hingegen mit einer agressiveren Zahngeometrie mit einem Spanwinkel von α=10° die besten Ergebnisse erzielt werden. Ähnliche Ergebnisse lassen sich in einem Bereich α=10±3° erzielen.

Eine weitere Verbesserung konnte für unterschiedliche Anwendungen durch eine Anschrägung der Freifläche in einem Winkel zwischen ß = 1 und 5°, bevorzugt bei ß = 2 bis 3° erzielt werden.

Eine verfahrensgemässe Lösung der Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen von Anspruch 15.

Ein erfindungsgemäss beschichtetes Sägeband lässt sich in einem gut beherrschbaren Verfahren mit sehr guten Ergebnissen erzielen, wenn in einer vorteilhaften Weiterbildung das die Beschich- tung bildende Material mittels PVD oder paCVD Verfahren aufgebracht wird bei einer Temperatur von 450 - 550 0 C, vorzugsweise ca. 500 bis 550 0 C.

Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass zumindest die Zahnreihe vor dem Aufbringen der Beschichtung zum Entfernen von Graten gebürstet wird. Alternativ hierzu kann zumindest die Zahnreihe vor dem Aufbringen der Beschichtung zum Entfernen von Graten auch kugelgestrahlt werden. Ein solches Entfernen von Graten an der Zahnreihe verhindert, dass die Grate beim späteren Einsatz des Sägebandes abbrechen, wodurch eine unbeschichtete Oberfläche des Sägebandes hervorstehen würde.

Wenn in einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens nur die Zahnreihe bis zu dem Übergang zu dem Bandrücken mit der Beschichtung versehen wird, so führt dies durch die Einsparung von Beschichtungsmaterial zu einer Kostensenkung bei der Herstellung des erfindungsgemässen Sägebandes. Hierbei ergibt sich keine Verringerung der Qualität des erfindungsgemässen Sägebandes, da der nicht beschichtete Bandrücken keine schneidende Funktion hat. Dazu können beispielsweise abgelängte Sägebänder zu Stapeln zusammengefasst und beispielsweise in bekannten Casettenhalte- rungen gemeinsam beschichtet werden. Insbesondere wenn die Zahnreihe aus einem anderen Material als der Bandrücken besteht, kann es vorteilhaft sein, wenn die Zahnreihe mit dem Bandrücken verschweisst wird.

Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass das Sägeband nach dem Beschichten zu einem Ring verschweisst wird. Auf diese Weise ist ein sofortiger Einsatz des Sägebandes an einer Bandsägemaschine möglich.

Ein sehr einfaches Handling des Sägebandes während des Beschichtens ergibt sich, wenn in einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemässen Verfahrens das Sägeband in einer Coil-Form beschichtet wird, daher vor der Beschichtung zu einer Spirale gewickelt und in dieser Form in der Beschichtungsanlage gehaltert wird, wobei die Zahnreihen dann alle in dieselbe Richtung weisen. Diese Vorgehensweise führt ausserdem zu einer erheblichen Kostenreduzierung für das Verfahren, da eine relativ grosse Sägebandlänge gleichzeitig beschichtet werden kann.

Erfindungsgemäss werden die spiralförmig gewickelten Sägebänder zu mehreren auf Halterungen montiert und gemeinsam in einer Charge beschichtet.

Die Figuren zeigen :

Fig. 1 einen Zahn;

Fig. 2 einen Ausschnitt eines Sägebandes; Fig. 3 zeigt einen unbeschichteten und einen beschichte- ten Zahn im Querschnitt; und

Fig. 4 eine Beschichtungsanlage

Fig. 5 bis Fig. 9 Diagramme von Sägeversuchen mit dem erfindungsgemäßen Sägeband.

Fig. 1 zeigt in einem schematischen Ausschnitt einen Zahn 2 eines Sägebands 1 mit einem Sägerücken 3, wobei der Zahn einer Spanfläche 4 mit Spanwinkel α, eine Freifläche 5 mit Freiwinkel

ß sowie eine Seitenfläche 7 aufweist.

Das Sägeband kann in der Form eines geschlossenen Rings ausgebildet und in an sich bekannter Weise auf einer Bandsägema- schine angebracht werden. Die Richtung der Schnittgeschwindigkeit des Sägebandes 1 ist durch den mit "v" bezeichneten Pfeil in Fig. 1 angedeutet. Solche Sägebänder werden in Bandsägemaschinen sowohl in horizontaler wie auch vertikaler Orientierung eingesetzt. Je nach Einsatzart wird dann das Werkstück auf das Sägeband 1 zubewegt oder umgekehrt.

In Fig. 2 ist ein Ausschnitt des Sägebandes 1 dargestellt. Dabei ist zu erkennen, dass das Sägeband 1 einen Bandrücken 10, an dem das Sägeband 1 in nicht dargestellter, jedoch an sich bekannter Weise innerhalb der Bandsägemaschine geführt ist, sowie eine mehrere Zähne 2 aufweisende Zahnreihe 11 aufweist. Der Bandrücken 10 besteht vorzugsweise aus einem relativ einfachen, "weichen" Stahl, wohingegen die Zahnreihe 11 aus einem Hoch- leistungs-Schnellarbeitsstahl, vorzugsweise aus HSSE, besteht. Durch die Verwendung eines einfacheren Stahls für den Bandrücken 10 können Kosten eingespart und die Flexibilität des Sägebandes 1 erhöht werden. Zur Verbindung der Zahnreihe 11 mit dem Bandrücken 10 ist ein Schweissverfahren zu bevorzugen.

Um insbesondere die Standzeit, vorzugsweise jedoch auch die Schnittgeschwindigkeit und gegebenenfalls den Vorschub des Sägebandes 1 zu erhöhen, ist zumindest die Zahnreihe 11 mit einer die Verschleissfestigkeit erhöhenden Beschichtung versehen. Die in den Zeichnungen nicht erkennbare Beschichtung kann beispiels- weise einen wie oben erwähnten Werkstoff umfassen bzw. aus einem solchen Werkstoff bestehen. Die Beschichtung trägt des Weiteren zu einer Verringerung der Schnittkraft des Sägebandes 1 bei.

Figur 3 zeigt schematisch einen unbeschichteten bzw. mit einer herkömmlichen Schicht beschichteten Zahn 2' sowie einen mit einer erfindungsgemässen Schicht beschichteten Zahn 2'' nach län- gerem Gebrauch im Querschnitt. Die Spitze bzw. Geometrie des ungebrauchten Zahns wird jeweils durch eine gestrichelte Linie 6 dargestellt. Der unbeschichtete Zahn zeigt nach gleicher Schnittzahl einen stärkeren Abtrag der Spitze 6' sowie eine Ver- rundung der Spitze 6' im Querschnitt. Der beschichtete Zahn 2'' hingegen zeigt auch nach vollständigem Schichtabtrag einen geringeren Abtrag deren Spitze 6' ' sowie keine oder eine geringere Verrundung. Dies hat wesentliche Vorteile, da damit die im wesentlichen durch die Kanten der Spitze 6 sichergestellte Führung im Werkstoff erhalten bleibt und auch bei starker Abnutzung des Sägebandes ein gerader Schnitt möglich ist, wohingegen ein Band mit stark verrundeten Zähnen 2' starke Verlauftendenzen zeigt, was Ausschuss und/oder Materialverbrauch erhöht.

Fig. 4 zeigt in sehr schematischer Darstellung eine Beschich- tungsanlage 12, mit der ein Verfahren zur Herstellung des oben beschriebenen Sägebandes 1 für die Bandsägemaschine durchgeführt werden kann. Innerhalb dieser Beschichtungsanlage 12 wird zumindest auf die Zahnreihe 11 die oben beschriebene, die Ver- schleissfestigkeit des Sägebandes 1 erhöhende Beschichtung auf- gebracht. Die bevorzugt als Vakuumbeschichtungsanlage ausgeführte Anlage 12 umfasst, obwohl nicht dargestellt, die zur Beschichtung notwendigen Installationen, wie Sputtertargets, Verdampfertiegel oder Arcquellen (auch kombiniert) nebst deren elektrischen Betriebsvorrichtungen; sowie Gaszuführungs- und Re- gelungseinrichtungen, um beispielsweise oxidische oder nitridische Schichten abscheiden zu können; Vakuumpumpen, um die zum Betrieb eines PVD oder paCVD Verfahrens notwendigen Druckverhältnisse zu schaffen, sowie Heizvorrichtungen, Messapparaturen

und weitere Hilfsantriebe . Anlagen dieser Art gehören als Be- schichtungsanlagen von Werkzeugen und Komponenten zum Stand der Technik.

Im vorliegenden Fall wird zum Beschichten des Sägebandes 1 in einer auf einem Coil 8 aufgewickelten Form in die Beschichtungs- anlage 7 eingebracht und an einer dort vorgesehenen Halterung 9 aufgehängt. Hierbei kann der Coil 8 einen Durchmesser von bis zu 50 cm aufweisen, was zu einer Gesamtlänge des Sägebandes 1 von 100 m führt. Vorzugsweise wird nur die Zahnreihe 6 bis zu dem Übergang derselben zu dem Bandrücken 10, also im wesentlichen bis zu dem jeweiligen Zahngrund, mit der Beschichtung versehen, um Beschichtungsmaterial einzusparen. Nach dem Beschichten wird das Sägeband 1 aus der Anlage 12 entnommen und kann in nicht dargestellter Weise zu einem solchen Ring verschweisst werden, wie er in Fig. 1 dargestellt ist.

Um zu vermeiden, dass eventuell an den Zähnen 2 sich befindliche Grate beim späteren Einsatz des Sägebandes 1 abbrechen, wodurch ein unbeschichteter Bereich des Sägebandes 1 an dessen Oberfläche gelangen und damit dessen Verschleissfestigkeit erheblich verringert werden würde, wird im vorliegenden Fall zumindest die Zahnreihe 11 vor dem Aufbringen der Beschichtung zum Entfernen von Graten gebürstet oder mit relativ geringem Druck kugelge- strahlt. Statt des Grates weist der jeweilige Zahn 5 nach der Bearbeitung einen kleinen Radius auf. Im Falle des Bürstens kann eine umlaufende Bürste verwendet werden, die das auf dem Coil 8 aufgewickelte Sägeband 1 bürstet.

Beispiele:

Figur 5 zeigt sehr deutlich die Vorteile eines erfinderischen Sägebandes. Ein Rohr 91,45 x 14.3 mm aus 100Cr6, Werkstoff-Nr .

1.3505, wurde mit einem Sägeband mit ca. 1 bis 2 μm TiAlN- Beschichtung (Balinit FuturaNano, Prozess FNl) und Spanwinkel 0° mit einer Schnittgeschwindigkeit von 120 m/min bearbeitet. Für ein unbeschichtete Band wurden die vom Hersteller empfohlenen Schnittgeschwindigkeit, nämlich 60 m/min, verwendet. Die Kurven zeigen die Schnittzeit in Abhängigkeit der Anzahl Schnitte. Die obere Kurve zeigt die Werte für das unbeschichtete, die untere für das beschichtete Band. Die Gesamtschnittzeit für 300 Teile mit dem beschichteten Sägeband betrug 5 Stunden. Die Gesamt- schnittzeit für 300 Teile mit dem unbeschichteten Sägeband betrug 8 Stunden und 24 Minuten. Nach 300 Schnitten lag die Schnittzeit des beschichteten Bandes pro Schnitt bereits unter der halben Schnittzeit des unbeschichteten Bandes.

Figur 6 zeigt zwei Sägeversuche mit ca. 1 bis 2 μm TiAlN (Balinit FuturaNano, w.o.) beschichteten Sägebändern unterschiedlicher Geometrie auf Werkzeugstahl 80 x 80 mm, X38CrMoV5-l, Werk- stoff-Nr. 1.2343. Die Schnittgeschwindigkeit betrug 90 m/min, Schnittdruck 16 bar und Vorschub 4. Die Unterschiede zwischen den beiden Bändern lagen ausschliesslich in der Zahngeometrie, genauer gesagt dem Spanwinkel. Dabei stellte sich völlig überraschend heraus, dass das Sägeband mit dem kleineren Spanwinkel von 0° (Kurve mit Rautenmarkierung, unten) dem Sägeband mit dem schärferen Spanwinkel von 10° (Kurve mit Viereckmarkierung, mit- te) deutlich überlegen ist, was sich umgekehrt zu den Erfahrungen mit beschichteten Sägeblättern verhält.

Bei einem hier nur für „10°-Bänder" gezeigten Vergleichstest mit unbeschichteten Bändern bei halber Schnittgeschwindigkeit, also 45m/min (nach Herstellerempfehlung) , und sonst wie oben angeführten gleichen Bedingungen, war das Sägeband mit Spanwinkel 0° bereits nach einem Drittel des ersten Schnittes, das Sägeband

mit Spanwinkel 10° bereits nach der Hälfte des ersten Schnittes stumpf. Der Versuch wurde daher lediglich mit dem „10°-Band" weitergeführt (Kurve mit Dreieckmarkierung, oben) . Allerdings lag dabei die Schnittzeit bereits beim dritten Schnitt bei ca. 18 Minuten während das geometrisch identische beschichtete Band eine Schnittzeit von ca. 10 Minuten, das beschichtete ,,0°-Band" jedoch nur eine Schnittzeit von ca. 6 Minuten benötigt.

Figur 7 zeigt einen Vergleich der Schnittzeiten beschichteter und unbeschichteter Sägebänder unterschiedlicher Zahngeometrien. Dabei wurde ein Vergütungsstahl C 45, Werkstoff-Nr . 1.0503, d= 100 mm massiv gesägt. Die Sägeparameter für die beschichteten Bänder wurden jeweils wie folgt eingestellt. Das erste Ergebnis zeigt Säule 1 von Figur 7. Schnittgeschw. 120 m/min Schnittdruck 18 bar Vorschub 4.

Werden unbeschichtete Bänder mit den gleichen Parametern betrie- ben kommt es zu einem sogenannten Verlaufen des Schnitts, d.h. der Schnitt verläuft schräg, was zu Ausschuss führt. Daher mussten unbeschichtete Bänder mit entsprechend niedrigerer Schnittgeschwindigkeit und Druck gefahren werden, das Ergebnis ist Säule 4 von Figur 7 : Schnittgeschw. 75 m/min Schnittdruck 12 bar Vorschub 3.

Sowohl für Bänder mit Spanwinkel 0° als auch für Bänder mit Spanwinkel 10° konnte somit die Schnittzeit durch die Beschich- tung und dem erst dadurch möglichen Betrieb bei höherer Schnittgeschwindigkeit und Druck um ca. 50% verringert werden. Allerdings konnte bei den gewählten Schnittparametern lediglich für

„O°-Sägebänder" ein ebener Schnitt erzielt werden. Bei beschichteten und unbeschichteten „10°-Bändern" hingegen wurde eine Balligkeit der Schnittfläche mit maximaler Abweichung von 1 mm von der Schnittebene festgestellt, was entweder zu Ausschuss oder Nachbearbeiten der Werkstücke führen würde.

Die Figuren 8 und 9 zeigen die Ergebnisse von Sägeversuchen mit Sägeblättern unterschiedlicher Geometrie (Typ 1-3) mit Spanwinkeln 0°/10° in beschichteter und unbeschichteter Version. Das Werkstück in Figur 8 war ferritischer Edelstahl, X6Crl7, Werkstoff 1.4016. Die Schnittbreite betrug d=102 mm, die Schnittgeschwindigkeit 120 m/min und der Vorschubdruck 6.0. In Figur 9 wurde Vergütungsstahl, 42CrMo4, Werkstoff-Nr . 1.7225 mit Schnittbreite d=90 mm, Schnittgeschwindigkeit 90 m/min und ein Vorschubdruck von 4,4 bearbeitet. In allen Fällen zeigt sich die Überlegenheit von beschichteten gegenüber unbeschichteten Sägebändern.

Im relativ weichen ferritischen Edelstahl ergibt sich das beste Schnittergebnis mit einem beschichteten Sägeblatt mit Spanwinkel 10°. Im relativ harten Vergütungsstahl wird jedoch mit einem beschichteten Band mit einem Spanwinkel von 0° das beste Ergebnis erzielt, was umso erstaunlicher ist, da ein unbeschichtetes Band mit diesem Spanwinkel die schlechtesten Ergebnisse erbringt.

Ein weiterer Sägeversuch wurde auf Vergütungsstahl / Kaltfließpressstahl 42 CrMo 4V, Werkstoff-Nr . 1.7225, d=300 mm massiv mit einer Schnittgeschwindigkeit von 50 m/min, Schnittdruck 16 bar und Vorschub 3 durchgeführt und dabei Standzeit und Standfläche eines unbeschichteten Sägebands mit Spanwinkel 16° sowie eines beschichteten Sägebandes mit Spanwinkel 0° ermittelt. Dabei war das unbeschichtete Band nach 6 Stunden, einer Standmenge von 21 Schnitten und einer Standfläche von 1.48 m 2 verschlissen. Mit dem

beschichteten Band konnten innerhalb der Gebrauchsdauer von 8 Stunden und 53 Minuten, 31 Schnitte und eine Standfläche von 2.19 m 2 erzielt werden, was einer Steigerung der Schnittmenge und Standfläche von knapp 50 % entspricht.

Darüberhinaus zeigten Langzeitsägeversuche, bei denen mit Rohrmaterial Durchmesser 91 mm, Wandstärke 16 mm aus 16MnCr5, Werk- stoff-Nr. 1.7131 (HB 140 bis 207) gesägt wurde, dass bei einem unbeschichteten Sägeband mit einem Spanwinkel 10° nach 500 bis 600 Schnitten der Schnitt über den Durchmesser 1 mm aus dem Winkel lief. Hingegen konnten mit einem gleichartigen, aber beschichteten Sägeband 900 bis 1200 Schnitte erzielt werden ohne dass ein aus dem Winkel Laufen des Bandes beobachtet werden konnte. Dies ist umso überraschender, da beschichtete Sägebänder am Ende der Lebenszeit auch stumpf noch den Winkel halten. Damit ist beispielsweise ein automatisierter Sägevorgang über Nacht ohne weiteres möglich.