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Title:
SCOOTER WITH SAFETY DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/124127
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a scooter (1) for moving on an underlying surface (2) in a travel direction (16), comprising the following - a support (7) which extends between front wheels (4) mounted by means of front wheel axles (3) and a rear wheel (6) mounted by means of a rear wheel axle (5), - a standing surface (8) and/or sitting surface which is arranged in a region between the front wheels (4) and the rear wheel (5) and which is connected to the support (7), and - optionally a holding bar (10) which is connected to the support (7) and/or the standing surface (8) and/or the sitting surface. The weight G of a person (17) is introduced into the scooter (1) at a weight introduction point (18) or the acceleration force B of the person (17) is introduced into the scooter at an acceleration force introduction point (19) via the standing surface (8) and/or the sitting surface and optionally via the holding bar (10). The scooter (1) comprises a first safety device (11), which is operatively mounted in front of the front wheel axle (3) and which comprises a sliding surface (14) that extends upwards in the travel direction, and/or a wheel (13) for bringing into contact with the underlying surface (2) or with an obstacle object (20) at at least one contact point (15) in an extraordinary situation such that a tilting movement of the scooter (1) about the front wheel axle (3) is limited to a defined angle alpha while ensuring a movement of the scooter (1) in the travel direction (16).

Inventors:
BERNDORFER WOLFGANG (AT)
KIRCHSCHLAGER ROBERT (AT)
Application Number:
PCT/AT2017/060007
Publication Date:
July 27, 2017
Filing Date:
January 18, 2017
Export Citation:
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Assignee:
SCOOT & RIDE GMBH (AT)
International Classes:
B62J27/00; B62K3/00
Foreign References:
CN2462999Y2001-12-05
US20010052682A12001-12-20
CN2936900Y2007-08-22
DE20108414U12001-08-02
Attorney, Agent or Firm:
ANWÄLTE BURGER UND PARTNER RECHTSANWALT GMBH (AT)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Tretroller (1) zur Bewegung auf einem Untergrund (2) in eine Fahrtrichtung (16) umfassend

- einem sich zwischen mittels Vorderradachsen (3) gelagerten Vorderrädern (4) und einem mittels einer Hinterradachse (5) gelagertem Hinterrad (6) erstreckenden Träger (7),

- eine in einem Bereich zwischen den Vorderrädern (4) und dem Hinterrad (5) angeordnete und mit dem Träger (7) verbundene Stellfläche (8) und/oder Sitzfläche und

- gegebenenfalls eine mit dem Träger (7) und/oder mit der Stehfläche (8) und/oder der Sitzflä- che verbundene Haltestange ( 10),

wobei über die Stellfläche (8) und/oder die Sitzfläche und gegebenenfalls über die Haltestange (10) das Gewicht G einer Person (17) an einem Gewichtseinleitungspunkt (18) beziehungsweise die Beschleunigungskraft B der Person (17) an einem Beschleunigungskraftein- leitungspunkt (19) in den Tretroller (1) eingeleitet wird,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Tretroller (1) eine zu ihrer Wirkung vor der Vorderradachse (3) angeordnete erste Sicherheitsvorrichtung (11) umfassend eine sich in Fahrtrichtung (16) nach oben erstreckende Gleitfläche (14) und/oder ein Rad (13) zum Inkontaktbringen mit dem Untergrund (2) oder mit einem Hindernisobjekt (20) an zumindest einem Kontaktpunkt (15) bei einer außergewöhnli- chen Situation umfasst, sodass eine Kippbewegung des Tretrollers (1) um die Vorderradachse (3) unter Wahrung einer Bewegung des Tretrollers (1) in die Fahrtrichtung (16) auf einen definierten Winkel alpha begrenzt wird.

2. Tretroller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass

der Kippwinkel alpha maximal 45 Grad, vorzugsweise 15 Grad bis 35 Grad beträgt.

3. Tretroller nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass

die Gleitfläche (14) sich von einem Bereich vor der Vorderradachse (3) bis zu einem Bereich hinter der Vorderradachse (3) erstreckt.

4. Tretroller nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass

die erste Sicherheitsvorrichtung (11) am Träger (7) und/oder an der Vorderradachse (3) und/oder an der Lenkung und/oder an der Haltestange befestigt ist.

5. Tretroller nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Sicherheitsvorrichtung (11) zum Tretroller (1) verschiebbar oder verdrehbar angebracht ist.

6. Tretroller nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Sicherheitsvorrichtung (11) federnde Eigenschaften aufweist.

7. Tretroller nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Sicherheitsvorrichtung (11 ) sich parallel zu der Fahrtrichtung erstreckende Rillen umfasst.

8. Tretroller nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Sicherheitsvorrichtung (11) eine in Fahrtrichtung (16) veränderliche Breite aufweist.

Description:
Tretroller mit Sicherheitsvorrichtung

Die hier offenbarte Erfindung betrifft einen Tretroller zur Bewegung auf einem Untergrund in eine Fahrtrichtung umfassend einen sich zwischen mittels einer oder mehreren Vorderradachsen gelagerten Vorderrädern und einem mittels einer Hinterradachse gelagertem Hinterrad erstreckenden Träger, eine in einem Bereich zwischen den Vorderrädern und dem Hinterrad angeordnete und mit dem Träger verbundene Stehfläche und/oder Sitzfläche und gegebenenfalls eine Haltestange, über welche Stehfläche und/oder Sitzfläche und gegebenenfalls Haltestange das Gewicht G einer Person an einem Gewichtseinleitungspunkt beziehungsweise die Be- schleunigungskraft B der Person an einem Beschleunigungskrafteinleitungspunkt in den Tretroller eingeleitet wird. Der erfindungsgemäße Tretroller kann auch mehrere Hinterräder aufweisen, die mittels mehreren Hinterradachsen gelagert sind. Der erfindungsgemäße Tretroller kann -je nach Ausführungsform - eine Haltestange und/oder eine Lenkung umfassen. Eine Lenkung kann beispielsweise eine Drehlenkung oder eine Gewichtsverlagerungslenkung umfassen, wobei derartige Lenksysteme hinreichend nach dem Stand der Technik bekannt sind. Gleichsam kann das Lenken der Vorderräder und/oder auch der Hinterräder durch ein Drehen der jeweiligen Achse um einen Drehpunkt oder durch Stel- len der Achsen mittels einer Achsschenkellenkung erfolgen.

Tretroller mit einer Drehlenkung sind auch als Scooter bekannt. Tretroller mit einer Gewichtsverlagerungslenkung sind als Kickboard bekannt. Der Tretroller kann auch mehrere sich zwischen dem Vorderrad und dem Hinterrad erstreckende Träger umfassen. Der oder die Träger des Tretrollers können auch als Sitzfläche oder Stehfläche ausgebildet sein.

CN2462999 offenbart einen Tretroller, welcher eine Lenkeinschlagsbegrenzung umfasst. Mit- tels dieser Lenkeinschlagsbegrenzung wird unterbunden, dass der Benutzer zu kleine Radien fahrt. CN2462999 bietet keine Lösung zu dem unten geschilderten Problem. Der in CN2936900 beschriebene Tretroller umfasst einen vor dem Vorderrad und vor der Haltestange angeordneten Korb. Der Fachmann erkennt, dass bei Beladung des Korbes und falls keine Person auf der Stehfläche steht, der Tretroller um die Vorderradachse nach vorne kippen kann. Der in CN236900 offenbarte Tretroller umfasst einen Stopper (siehe Figur 2 von CN236900, Bezugszeichen 62), welcher ein Kippen des Tretrollers nach vorne unterbindet. Der Stopper umfasst keine in Fahrtrichtung nach oben geneigte Gleitfläche zum Inkontakt- bringen mit einem Untergrund oder einem Hindernisobjekt, weshalb der in CN236900 vorgeschlagene Stopper keinesfalls dazu geeignet ist, ein Kippen des Tretrollers um die Vorderradachse nach vome unter Wahrung der Bewegung des Tretrollers in Fahrtrichtung zu unterbin- den. Bei einem Kontakt des Stoppers mit dem Untergrund würde der Stopper den Tretroller sofort zu stehen bringen.

Die im Folgenden offenbarte Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein Kippen des erfindungsgemäßen Tretrollers um die Vorderradachse zu unterbinden.

Ein solches Kippen eines Tretrollers nach dem Stand der Technik kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass der in eine Fahrtrichtung beschleunigte und somit bewegte Tretroller gegen ein Hindernisobjekt gesteuert wird, welches bei Kollision mit dem Tretroller diesen abrupt abbremst. Der Tretroller erfährt im Falle des abrupten Abbremsens eine negative Be- schleunigung. Ein solches Hindernisobjekt kann beispielsweise ein am Untergrund liegender Stein sein, der das Rollen zumindest eines Vorderrades am Untergrund behindert und so ein abruptes Abbremsen des Tretrollers hervorruft. Auf den Tretroller und auf die am Tretroller befindliche Person wirken (negative) Beschleunigungskräfte zufolge des Abbremsens. Ein am Tretroller nach dem Stand der Technik stehendes oder sitzendes Kind kann vom Tretroller nach dem Stand der Technik stürzen, weil der Tretroller bei Kollision mit dem Hindernisobjekt um die Vorderradachse - in Fahrtrichtung gesehen - nach vorne kippt.

Ein auf einem Tretroller nach dem Stand der Technik stehendes Kind kann auch das Gleichgewicht vertieren und so ein Kippen des Tretrollers um die Vorderradachse verursachen und zu Sturz kommen.

Die Kippbewegung des Tretrollers kann auch dadurch hervorgerufen oder verstärkt werden, dass der Tretroller entgegen der Fahrtrichtung nach hinten rollt. Diese Kippbewegung kann dann auftreten, wenn das Kind sich nach vome über einen Tretroller nach dem Stand der Technik beugt.

Die hier offenbarte Erfindung hat die Aufgabe, die oben beschriebenen auf den Tretroller und die Person wirkenden Beschleunigungskräfte zu minimieren, welche Beschleunigungskräfte durch die Kollision des Tretrollers mit dem Hindernisobjekt wie beispielsweise einem Kieselstein oder einem Rollsplitt entstehen. Die Erfindung basiert auf der hierzu verwandten Aufgabe der Bereitstellung eines Tretrollers, mit welchem die im Rahmen der Offenbarung der Erfindung beispielhaft beschriebenen Hindernisobjekte überwunden werden können. Es wird im Rahmen des Lösens dieser Aufgabe die Problemstellung des Unterbindens eines Kippens um die Vorderradachse bei einer Fahrtrichtung nach vorne gleich zu dem Unterbinden eines Kippens um die Hinterachse bei einer Fahrtrichtung nach hinten behandelt.

Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass der Tretroller eine zu ihrer Wirkung vor der Vorderradachse angeordnete erste Sicherheitsvorrichtung umfassend eine sich in Fahrtrichtung nach oben erstreckende Gleitfläche und/oder ein Rad zum Inkontaktbringen mit dem Untergrund oder mit einem Hindernisobjekt an zumindest einem Kontaktpunkt bei einer außergewöhnlichen Situation umfasst, sodass eine Kippbewegung des Tretrollers um die Vorderradachse unter Wahrung einer Bewegung des Tretrollers in die Fahrtrichtung auf einen de- linierten Winkel alpha begrenzt wird.

Die Wahrung der Bewegung des Tretrollers in Fahrtrichtung hat den positiven Effekt, dass die auf den Tretroller und auf die Person wirkenden Beschleunigungskräfte geringer als bei einem Stillstand sind. Bei einem Kontakt zwischen der Gleitfläche und dem Untergrund oder dem Hindernisobjekt gleitet die Gleitfläche am Untergrund oder am Hindernisobjekt. Der Fachmann erkennt, dass er durch die Form und die Materialwahl der Gleitfläche die Gleiteigenschaften der Gleitfläche vorgeben kann, welche Gleiteigenschaften einen Einfluss auf die in der außergewöhnlichen Situation wirkenden Beschleunigungskräfte haben. Die Gleitfläche kann beispielsweise aus einem Kunststoff oder einem Metall hergestellt sein.

Die erste Sicherheitsvorrichtung kann an einem beliebigen Ort mit dem Tretroller im Eingriff stehen, sofern die erste Sicherheitsvorrichtung vor der Vorderradachse angeordnet ist. Eine außergewöhnliche Situation ist - wie oben dargelegt - eine Kollision des Tretrollers mit einem Hindernisobjekt. Die außergewöhnliche Situation kann dadurch gekennzeichnet sein, dass der Tretroller eine negative Beschleunigung (Bremsen) erfahrt.

Eine Kippbewegung des Tretrollers ist eine Bewegung des Tretrollers, bei welcher Bewegung der Trittroller aus der gewöhnlichen Lage (zumindest ein Vorderrad und zumindest ein Hinterrad kontaktieren den Untergrund zur Bewegung des Tretrollers am Untergrund) gebracht wird. Eine Kippbewegung kann auch als ein Sturz der Person mitsamt dem Tretroller nach vorne über die Vorderradachsen verstanden werden.

Die erste Sicherheitsvorrichtung ist vom Untergrund beabstandet, wenn der Tretroller nicht um die Vorderradachse gekippt ist (gewöhnliche Gebrauchssituation). Der Tretroller ist nicht um die Vorderradachse gekippt, wenn das Vorderrad und das Hinterrad mit dem Untergrund in Kontakt stehen (gewöhnliche Situation).

Der Kontaktpunkt wird durch die Form der Sicherheitsvorrichtung vorgegeben.

Die erste Sicherheitsvorrichtung dient der Begrenzung einer Kippbewegung des Tretrollers um die Vorderradachse auf einen definierten Kippwinkel alpha.

Bei einer gewöhnlichen Situation ist ein erstes Kräftemoment aus dem Gewicht G der Person um die Vorderradachse immer größergleich als/wie ein zweites Kräftemoment aus der negativen Beschleunigungskraft B der Person um den Kontaktpunkt, da die negative Beschleuni- gungskraft B gleich Null ist. Bei Kontakt der ersten Sicherheitsvorrichtung mit dem Untergrund oder mit dem Hindernisobjekt (außergewöhnliche Situation) ist wegen der vorteilhaften Wirkung der ersten Sicherheitsvorrichtung ein erstes Kräftemoment aus dem Gewicht G der Person um den Kontaktpunkt größergleich als/wie ein zweites Kräftemoment aus der negativen Beschleunigungskraft B der Person um den Kontaktpunkt.

Die hier aufgezeigte Lösung kann wegen des herzustellenden Kraftmomentengleichgewichtes auch über das zu erreichende Ergebnis definiert werden. Dies stellt allenfalls für den Fachmann eine herzustellende Lösung dar, da der Fachmann nach der gängigen Praxis Tretroller fiir eine gewisse Personengruppe, insbesondere Altersgruppe wie beispielsweise Kinder herstellt. Der Fachmann kennt das Eigengewicht dieser Personengruppe aus statistischen Aufzeichnungen. Weiters weiß der Fachmann aufgrund seiner Erfahrung, mit welcher maximalen Geschwindigkeit die gewisse Personengruppe einen Tretroller fährt. Aus der maximalen Ge- schwindigkeit und dem Eigengewicht der Person ergibt sich aufgrund von Erfahrungswerten die maximale negative Beschleunigung bei den oben beschriebenen außergewöhnlichen Ereignissen. Aus dem Eigengewicht und der maximalen negativen Beschleunigung ergibt sich die maßgebliche (negative) Beschleunigungskraft B. Das Eigengewicht des Tretrollers und die negative Beschleunigungskraft des Tretrollers kann zur Lösung der objektiven technischen Aufgabe vernachlässigt werden, da der Tretroller im Vergleich zu der Person ein geringes Eigengewicht aufweist.

Mit Hilfe dieser Eingangswerte ist der Fachmann in der Lage, den erfindungsgemäßen Tret- roller so zu gestalten, sodass das erste Kräftemoment größer ist als das zweite Kräftemoment.

Der Kippwinkel alpha kann 45 Grad betragen. Vorzugsweise weist der maximale Kippwinkel einen Wert aus dem Bereich von 15 Grad bis 35 Grad auf. Diese Werte wurden bei einem ersten Prototyp gemessen, welcher zum Zeitpunkt der Verfassung dieser Patentanmeldung er- stellt wurde. Bei der Erstellung von Prototypen wurden ein handelsübliche Kinder-Kickboards (maximale Belastung 20kg) herangezogen. Bei diesen Prototypen wurden Kippwinkel von 15 Grad (erste Sicherheitsvorrichtung als Gleitelement ausgebildet) und 35 Grad (erste Sicherheitsvorrichtung als Rad ausgebildet) gewählt. Durch die Wahl der Form der ersten Sicherheitsvorrichtung, insbesondere des Abstandes der ersten Sicherheitsvorrichtung zum Untergrund oder des Verlaufes des Abstandes der ersten Sicherheitsvorrichtung zum Untergrund kann der Fachmann eine Größe des Hindernisobjektes definieren, ab welcher Größe die erste Sicherheitsvorrichtung das Hindernisobjekt bei einer gewöhnlichen Lage des Tretrollers kontaktiert und der erfindungsgemäße Tretroller dieses bei Aufrechterhaltung der Fahrtbewegung überwindet. Bei Überwinden des Hindernisobjektes steht die als Gleitfläche oder Rad ausgebildete erste Sicherheitsvorrichtung in einem gleitenden beziehungsweise rollenden Kontakt mit dem Untergrund und/oder dem Hindernisobjekt, sodass der Tretroller in Fahrt„über das Hindemisobjekt gehoben" wird. Die Gleitfläche kann hierzu eine gerade, geneigte Ebene und/oder eine ähnlich zu einer Schaufel polygonal ausgeformte Form aufweisen. Die Gleitfläche kann eine in Fahrtrichtung des Tretrollers veränderliche Breite aufweisen. Die Gleitfläche kann im vorderen Bereich eine Rundung oder eine Spitz und entgegen der Fahrtrichtung eine zunehmende Breite aufweisen. Die Gleitfläche kann eine zu der Form einer Schaufel eines Schis ähnliche Form aufweisen. Die Gleitfläche und/oder das Rad als erste Sicherheitsvorrichtung kann in Fahrtrichtung verlaufende Rillen aufweisen, um so die Reibungsfläche zwischen der Gleitfläche und dem Hindernisobjekt zu minimieren und so das Überwinden des Hindernisobjektes zu erleichtern.

Die Gleitfläche kann sich von einem Bereich vor der Vorderradachse bis zu einem Bereich hinter der Vorderradachse erstrecken.

Die erste Sicherheitsvorrichtung ist am Träger und/oder an der Vorderradachse und/oder an der Lenkung und/oder an der Haltestange befestigt. Es besteht kein technischer Unterschied zwischen einer direkten Anbindung der ersten Sicherheitsvorrichtung am Träger oder einer indirekten Anbindung über eine Verkleidung am Träger. Da der Träger bei der hier behandelten Bauweise des Tretrollers das Element ist, das die aufzunehmenden Kräfte zwischen den Elementen des Tretrollers aufnimmt beziehungsweise verteilt, erfolgt unabhängig von einer indirekten Anbindung an Verkleidung, Radachse oder Lenkung eine Weiterieitung der Kräfte stets in den Träger.

Die erste Sicherheitsvorrichtung kann mittels einer Rastverbindung am Träger angeschlossen sein. Das Befestigen der ersten Sicherheitsvorrichtung an der Vorderradachse oder an einem Teil der Lenkung kann den Vorteil haben, dass die erste Sicherheitsvorrichtung ähnlich zu der Stellung des Vorderrades in Kurvenrichtung gestellt ist. Die erste Sicherheitsvorrichtung kann zum Tretroller verschiebbar oder verdrehbar angebracht sein. Hierdurch kann dem Benutzer die Möglichkeit gegeben werden, die erste Sicherheitsvorrichtung - falls gewünscht - in eine Lage zu bringen, in der diese keine Wirkung auf die Kippbewegung des Tretrollers hat. Weiters kann durch Stellen der ersten Sicherheitsvorrich- tung (Verschieben oder Verdrehen) der Bewegungswinkel alpha eingestellt werden.

Die erste Sicherheitsvorrichtung kann federnde Eigenschaften aufweisen. Teilbereiche der ersten Sicherheitsvorrichtung können einem Werkstück mit elastischen Eigenschaften wie beispielsweise Gummi hergestellt sein. Es kann beispielsweise jener Teilbereich der Sicher- heitsvorrichtung, welcher den Kontaktpunkt ausbildet, oder ein Teilbereich, über welchen

Teilbereich der Anschluss zum Träger hergestellt wird, aus einem elastischen Material hergestellt sein. Durch die federnden Eigenschaften der ersten Sicherheitsvorrichtung kann die aus der Kollision mit dem Hindernisobjekt resultierende negative Beschleunigungskraft pro Zeiteinheit minimiert werden. Die Wucht des Aufpralls wird hierdurch gedämpft.

Es ist weiters möglich, dass Befestigungsmittel wie beispielsweise Schrauben, Rastverbindungen aus einem elastischen Material hergestellt sind, um der ersten Sicherheitsvorrichtung federnde Eigenschaften zu verleihen. Es ist weiters möglich, dass die erste Sicherheitsvorrichtung am Träger gleitend verschiebbar angebracht ist, sodass durch die gleitende Bewegung zwischen der ersten Sicherheitsvorrichtung und dem Träger wiederum die Wucht des Aufpralls reduziert wird.

Der erfindungsgemäße Tretroller kann einen sich zwischen einem mittels einer Vorderrad- achse gelagertem Vorderrad und einem mittels einer Hinterradachse gelagertem Hinterrad erstreckenden Träger und eine zweite Sicherheitsvorrichtung umfassen, welche zweite Sicherheitsvorrichtung als ein Einwegdrehlager ausgebildet ist. Das Einwegdrehlager steht zur Unterbindung einer Drehung des Vorderrades entgegen der Fahrtdrehrichtung mit der Vorderradachse oder dem Vorderrad in Eingriff. Das Einwegdrehlager unterbindet eine Drehbewegung der Vorderräder zur Bewegung des erfindungsgemäßen Tretrollers nach hinten.

In den folgenden Figuren kennzeichnen die vorangestellten Bezugszeichen die nachstehenden Elemente des erfindungsgemäßen Tretrollers. Der Fachmann ist in der Lage, die im folgenden beschriebenen Ausfuhrungsformen des erfindungsgemäßen Tretrollers miteinander oder mit der oben angeführten allgemeinen Beschreibung zu kombinieren.

1 Tretroller

2 Untergrund

3 Vorderradachse

4 Vorderrad/V orderräder

5 Hinterradachse

6 Hinterrad

7 Träger

8 Stehfläche

9 (frei)

10 Haltestange

11 erste Sicherheitsvorrichtung

12 zweite Sicherheitsvorrichtung

13 Walze, Rad

14 Gleitfläche

15 Kontaktpunkt

16 Fahrtrichtung

17 Person

18 Gewichtseinleitungspunkt

19 Beschleunigungskrafteinleitungspunkt

20 Hindernisobjekt

21 Achsschenkellenkung

22 Gleitelement

Figur 1 zeigt eine Ausfuhrungsform des erfindungsgemäßen Tretrollers in einer gewöhnlichen Situation unmittelbar vor der Kollision mit einem Hindernisobjekt 20.

Der Tretroller 1 umfasst einen Träger 7, welcher sich zwischen dem Vorderrädern 4 und dem Hinterrad 6 erstreckt. Die Vorderräder 4 und das Hinterrad 6 sind mittels Vorderradachsen 3 beziehungsweise einer Hinterradachse 5 mit dem Träger 7 verbunden. Der Tretroller 1 umfasst weiters eine Haltestange 10, die mit dem Träger 7 verbunden ist. Der in Figur 1 dargestellte Tretroller 1 umfasst eine Achsschenkellenkung zum Stellen der Vorderräder 4. Der Tretroller 1 dient der Fortbewegung einer Person 17 wie beispielsweise eines Kindes auf einem Untergrund 2 mit einer geringen Geschwindigkeit. Das Kind steht auf der Stehfläche 8. Das Kind hält sich an der Haltestange 10 mit seinen Händen an.

Das Vorderrad 4 und das Hinterrad 6 rollt bei Normalgebrauch (gewöhnliche Situation) des erfindungsgemäßen Tretrollers 1 auf diesem Untergrund 2 in Fahrrichtung 16.

In Figur 1 ist das Hindernisobjekt ein Stein mit einem Durchmesser kleiner als die Vorderräder 4. Der Durchmesser des Hindernisobjektes 20 ist jedoch hinreichend groß, sodass dieser bei Kontakt mit einem Vorderrad 4 die Rollbewegung dieses Vorderrades 4 behindert. Durch die Kollision des Tretrollers 1 mit dem Hindernisobjekt 20, insbesondere dem Kontakt des einen Vorderrades 4 mit dem Stein wird der Tretroller abrupt gebremst (außergewöhnliche Situation). Es tritt die in Figur 2 dargestellte erste außergewöhnliche Situation ein.

Bei der in Figur 2 dargestellten ersten außergewöhnlichen Situation wird der Tretroller abrupt abgebremst. Der Tretroller 1 erfährt eine negative Beschleunigung.

Der Tretroller 1 umfasst weiters eine vor der Vorderradachse 3, im Abstand a zu der Vorderradachse 3 angeordnete erste Sicherheitsvorrichtung 11 zum Inkontaktbringen bei einer Kippbewegung des Tretrollers 1 um die Vorderradachse 3 mit dem Untergrund 2 an zumindest ei- nem Kontaktpunkt 15. Bei Inkontaktreten der ersten Sicherheitsvorrichtung 11 am Kontaktpunkt 15 wirkt einerseits das Eigengewicht G der Person im Gewichtseinleitungspunkt 18, andererseits die Beschleunigungskraft B im Beschleunigungskrafteinleitungspunkt 19 auf den Tretroller. Das Eigengewicht des Tretrollers 1 und die negative Beschleunigungskraft des Tretrollers kann vernachlässigt werden, da der Tretroller im Vergleich zu der Person 16 ein geringes Gewicht aufweist.

Die Lage des Gewichtseinleitungspunktes 18 wird durch die Situierung der Trittfläche 8 vorgegeben, zumal angenommen werden kann, dass sich die Person 16 auf die Trittfläche 8 stellt. Die Lage des Beschleunigungskrafteinleitungspunktes 19 wird durch die Höhe und Ausrichtung des höchsten Punktes der Haltestange 10 vorgegeben.

Die Beschleunigungskraft B, insbesondere das daraus resultierende Moment um die Vorder- radachse bewirkt ein Kippen des Tretrollers 1 um die Vorderradachse 3 um den Kippwinkel alpha. Die erste Sicherheitsvorrichtung 11 begrenzt das Kippen des Tretrollers um die Vorderradachse 3 auf einen Kippwinkel alpha durch den Kontakt mit dem Untergrund.

In der gekippten Lage des Tretrollers 1 ist wegen der vorteilhaften Wirkung der ersten Sicher- heitsvorrichtung 11 das erste Kräftemoment aus dem Eigengewicht G um den Kontaktpunkt IS größer als das zweite Kräftemoment aus der Beschleunigungskraft B um den Kontaktpunkt IS. Da die Beschleunigungskraft B stets in Fahrtrichtung 16, somit horizontal und das Eigengewicht G stets vertikal wirkt und die Kräfte B und G stets in den jeweiligen Krafteinleitungspunkten 18,19 wirken, werden durch die Definition des maximalen Kippwinkels alpha die wirkenden Hebel g und b und so die Größe der jeweiligen ersten und zweiten Kräfte Momente bestimmt.

Bei der in Figur 2 dargestellten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Tretrollers 1 ist die erste Sicherheitsvorrichtung 11 in Form einer Gleitfläche 14 ausgebildet. Die Gleitfläche 14 erstreckt sich von einem Bereich vor der Vorderradachse 3 bis zum Hinterrad 6.

Durch die Gleitfläche 14 wird einerseits die Kippbewegung des Tretrollers 1 auf einen Kippwinkel alpha von circa 30 Grad beschränkt, da der Tretroller 1 um die Vorderradachse 3 kippt und die Sicherheitsvorrichtung 11 - in Fahrtrichtung 16 und in Kipprichtung gesehen - vor der als Drehpunkt wirkenden Vorderradachse 3 angeordnet ist.

Die Gleitfläche 14 rutscht bei der in Figur 2 dargestellten Inkontaktbringung mit dem Untergrund 2 auf dem Untergrund 2. Durch die zwischen der Gleitfläche 14 und dem Untergrund 2 wirkende Reibung wird der Tretroller abgebremst. Die erste Sicherheitsvorrichtung 11 wirkt - in Abhängigkeit der Gleiteigenschaften der Gleitfläche - als Bremse.

Der Tretroller 1 umfasst eine zweite Sicherheitsvorrichtung 12. Falls der Tretroller 1 eine Bewegung entgegen der in Figur 2 angegebenen Fahrtrichtung 16 erfahrt, unterbindet die als Einwegdrehlager ausgebildete Sicherheitsvorrichtung 12 eine Drehung der Vorderräder 4 zur Bewegung des Tretrollers entgegen der Fahrtrichtung 16. Das Einwegdrehlager ist zwischen dem jeweiligen Vorderrad 4 und der Vorderradachse 3 angeordnet und steht mit dem jeweiligen Vorderrad 4 und der Vorderradachse 3 im Eingriff.

Figur 3 zeigt eine zweite außergewöhnliche Situation, in welcher der Tretroller 1 auf ein Hindemisobjekt 20 in Form einer Kante mit einer geringen Höhe stößt. Die erste Sicherheitsvorrichtung 11 in Form einer schaufeiförmigen Gleitfläche 14 kontaktiert das Hindernisobjekt 20 an dem Kontaktpunkt 15. Aufgrund der schaufeiförmigen Form der Gleitfläche 14 hebt die erste Sicherheitsvorrichtung 11 unter gleitendem Kontakt mit dem Hindernisobjekt 20 den Tretroller 1 - unter der Annahme der weiteren Fortbewegung des Tretrollers 1 in Fahrtrichtung 16 - bis zum Kontakt zwischen den Vorderrädern 4 und dem Hindernisobjekt.

Durch den Kontakt des Tretrollers 1 mit dem Hindernisobjekt 20 erfährt der Tretroller 1 eine negative Beschleunigung (Abbremsen). Das erste Kräftemoment aus dem Eigengewicht G um den Kontaktpunkt 15 ist wegen der vorteilhaften Wirkung der ersten Sicherheitsvorrichtung 11 größer als das zweite Kräftemoment aus der Beschleunigungskraft B um den Kontaktpunkt 15. Durch die Wahl des Abstandes a wählt der Fachmann die Beabstandung des Kontaktpunktes 15 von dem Gewichtseinleitungspunkt 18 beziehungsweise von dem Beschleunigungs- krafteinleitungspunkt 19.

Figur 4 zeigt eine weitere Ausfuhrungsform des erfindungsgemäßen Tretrollers 1. Der Tretroller 1 umfasst eine erste Sicherheitsvorrichtung 11 in Form einer Walze 13 (äquivalent zu dem im Anspruch 1 angeführten Rad), die am Träger 7 angelenkt ist (in Figur 4 nicht darge- stellt). Die Walze 13 ist vor der Vorderradachse 3 zum Inkontaktbringen mit dem Untergrund 2 bei einer außergewöhnlichen Situation zur Begrenzung einer Kippbewegung des Tretrollers 1 um die Vorderradachse 3 angeordnet. Figur 4 zeigt eine gewöhnliche Situation; die erste Sicherheitsvorrichtung 11 steht nicht in Kontakt mit dem Untergrund 2. Der Tretroller 1 wird bei einem Kontakt der Walze 13 mit dem Untergrund 2 oder dem Hin- dernisobjekt 20 nur geringfügig abgebremst. Die Bremswirkung ist im Wesentlichen auf den Rollwiderstand der Walze 13 beschränkt. Figur 5 zeigt eine weitere Ausfuhrungsform des erfindungsgemäßen Tretrollers 1. Der Tretroller umfasst eine erste Sicherheitsvorrichtung 11 in Form einer polygonalen Gleitfläche 14, die vor der Vorderradachse 3 angeordnet ist und sich ebenso nur in einem Bereich vor der Vorderradachse 3 erstreckt. Die Gleitfläche 14 ist am Träger 7 angebracht.

Figur 6 zeigt eine zu der in Figur 5 gezeigten Ausfuhrungsform ähnliche Ausführungsform, bei der die erste Sicherheitsvorrichtung 11 einstückig mit dem Träger 7 ausgebildet ist.

Figur 7 zeigt eine zu der in Figur 5 gezeigten Ausfuhrungsform ähnliche Ausführungsform, bei der die erste Sicherheitsvorrichtung 11 ein Teil der Verkleidung ist.

Figur 8 zeigt eine weitere Ausfuhrungsform des erfindungsgemäßen Tretrollers umfassend eine erste Sicherheitsvorrichtung 11, welche als Rad 13 ausgebildet ist. Das Rad 13 ist mit der Achsschenkellenkung verbunden. Bei einer Stellung des Vorderrades 4 durch die Achsschen- kellenkung 21 wird ebenso das Rad 13 gestellt.

Figur 9 und Figur 10 zeigen eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Tretrollers umfassend eine erste Sicherheitsvorrichtung 11, welche zwischen einer in Figur 9 dargestellten Verwahrstellung und einer in Figur 10 dargestellten Gebrauchsstellung stellbar ist.

Die Sicherheitsvorrichtung 11 ist als ein Gleitelement 22 ausgebildet, welches Gleitelement 22 eine ähnliche Wirkung wie die oben angeführte Gleitfläche hat. Vorderradachse

Figur 9 zeit das Gleitelement 22 in einer Verwahrstellung, in welcher Verwahrstellung das Gleitelement 22 im Falle einer außergewöhnlichen Situation nicht als erste Sicherheitsvorrichtung 11 wirkt. Bei Kontakt des in der Verwahrstellung befindlichen Gleitelementes 22 mit dem Untergrund 2 ist das das erste Kräftemoment aus dem Eigengewicht G um den Kontaktpunkt 15 nicht größer als das zweite Kräftemoment aus der Beschleunigungskraft B um den Kontaktpunkt 15.

Figur 10 zeigt das Gleitelement 22 in einer Gebrauchsstellung, in welcher Gebrauchsstellung das Gleitelement 22 im Falle einer außergewöhnlichen Situation als erste Sicherheitsvorrichtung 11 wirkt. In der gekippten Lage des Tretrollers 1 ist wegen der vorteilhaften Wirkung der ersten Sicherheitsvorrichtung 11 das erste Kräftemoment aus dem Eigengewicht Gum den Kontaktpunkt IS größer als das zweite Kräftemoment aus der Beschleunigungskraft B um den Kontaktpunkt 15.