Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
SCREENING DEVICE, IN PARTICULAR FOR USE IN A SYSTEM FOR PRODUCING MATERIAL PANELS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/174099
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a screening device for use in a system for producing material panels, which screening device comprises a support frame (1) and a screening unit (2), which is suspended on the support frame (1) by means of suspension elements (3) in such a way that the screening unit (2) can move on a circular trajectory. The screening unit (2) has at least one screening module (4) and a drive apparatus (8), which moves the screening unit (4) in a circular motion on the circular trajectory. Furthermore, at least one electric-motor-operating and/or hydraulically operating adjusting device (20) is provided, which is designed to adjust the suspension of the screening unit (2) on the support frame (1) by means of the suspension elements (3) in order to adjust an angle of inclination of the screening unit (2). The angle of inclination can be adjusted in particular during the operation of the screening device.

Inventors:
GEUGIS DIETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/055375
Publication Date:
September 03, 2020
Filing Date:
February 28, 2020
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
DIEFFENBACHER GMBH MASCHINEN (DE)
International Classes:
B07B1/28; B07B1/42; B07B1/46; B07B13/18
Domestic Patent References:
WO1991006380A11991-05-16
WO2015200382A12015-12-30
Foreign References:
CA1246012A1988-12-06
DE202012003315U12012-04-16
CN103394461B2015-04-01
EP2236219A22010-10-06
DE9309786U11993-08-26
DE202016002402U12017-07-20
Attorney, Agent or Firm:
HARTDEGEN, Helmut (DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1. Siebvorrichtung, insbesondere zur Verwendung in einer Anlage zur Herstellung von Werkstoffplatten, umfassend einen Tragrahmen (1 ) und eine Siebeinheit (2), wobei die Siebeinheit (2) über

Aufhängungselemente (3) an dem Tragrahmen (1 ) aufgehängt ist, derart, dass die Siebeinheit (2) sich bevorzugt auf einer kreisförmigen Trajektorie bewegen kann, wobei die Siebeinheit (2) zumindest ein Siebmodul (4) und eine Antriebseinrichtung (8) aufweist, und wobei die Antriebseinrichtung (8) eingerichtet ist, die Siebeinheit (4) in eine bevorzugt kreisförmige Bewegung auf der kreisförmigen Trajektorie zu versetzen,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Siebvorrichtung weiter umfasst:

zumindest eine elektromotorisch und/oder hydraulisch arbeitende Verstellvorrichtung (20) vorgesehen ist, die eingerichtet ist, die

Aufhängung der Siebeinheit (2) an dem Tragrahmen (1 ) mittels der Aufhängungselemente (3) zu verstellen, um einen Neigungswinkel der Siebeinheit (2) zu verstellen; und

eine Steuereinheit zur Ansteuerung der zumindest einen

Verstellvorrichtung (20).

2. Siebvorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Verstellvorrichtung (20) eingerichtet ist, den Neigungswinkel der Siebeinheit (2) bei laufendem Siebbetrieb der Siebvorrichtung zu verstellen.

3. Siebvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Neigungswinkel zwischen 4° und 12° verstellbar ist.

4. Siebvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Verstellvorrichtung (20) als elektromotorisch betriebene Kugelumlaufspindel (22) oder als hydraulische Linearachse ausgebildet ist.

5. Siebvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Verstellvorrichtung (20) weiter ein Drehgebersystem und/oder ein Linearmaßstabsystem aufweist, wobei weiter eine

Positionsregelung der zumindest einen Verstellvorrichtung (20) auf Basis der Messwerte des Drehgebersystems und/oder des

Linearmaßstabsystems ausgeführt wird, und/oder

wobei auf Basis der Messwerte des Drehgebersystems und/oder des Linearmaßstabsystems die Steuereinrichtung eine Bestimmung des Ist- Neigungswinkels vornimmt.

6. Siebvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass weiter zumindest ein Sensor zur Ermittlung des Volumenstroms durch die Siebvorrichtung vorgesehen ist, wobei die Steuereinrichtung weiter eingerichtet ist, eine automatische Neigungswinkelverstellung auf Basis des ermittelten Volumenstroms vorzunehmen.

7. Siebvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufhängungselemente (3) als Stahlseile ausgeführt sind.

8. Siebvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwei als Stahlseil ausgebildete Aufhängungselemente (3) über

Umlenkrollen (30) zu einer gemeinsamen Verstellvorrichtung (20) geführt und von dieser betätigt werden.

9. Siebvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Siebmodul (4) mehrere Siebgitter (7) aufweist, die übereinander angeordnet sind und unterschiedliche Maschengrößen aufweisen, um zu siebendes

Holzrohmaterial in Fraktionen unterschiedlicher Größe zu sieben.

10. Siebvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Mittel zur Bestimmung der Belegung des Siebgitters (7) eines Siebmoduls mit zu siebendem Material angeordnet ist, wobei bevorzugt die Steuereinheit eingerichtet ist, eine automatische Neigungswinkelverstellung auf Basis des bestimmten Ergebnisses vorzunehmen.

11. Siebvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Mittel zur Bestimmung der Belegung eine Lichtschranke, bevorzugt quer zum Siebgitter, ein optischer Sensor, ein Kamerasystem, Mittel zur Ermittlung des Gewichts auf einem Siebgitter (7), Systeme zum Erkennen in welchen Bereichen Material durch das Siebgitter fällt oder dergleichen angeordnet ist.

12. Siebvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Siebeinheit (2) zwei Siebmodule (4) und ein Rahmenmodul (5) aufweist, wobei das Rahmenmodul (5) zwischen den Siebmodulen (4) angeordnet ist. 13. Siebmodul nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Antriebseinrichtung (8) in dem Raum zwischen den Siebmodulen (4) angeordnet ist.

Description:
Siebvorrichtunq, insbesondere zur Verwendung in einer Anlage zur Herstellung von Werkstoffplatten

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Siebvorrichtung, bevorzugt vom sich kreisförmig bewegenden Typ, insbesondere bevorzugt zur Verwendung in einer Anlage zur Herstellung von Werkstoffplatten, nach dem Patentanspruch 1.

Bei der Herstellung von Holzwerkstoffplatten werden in der Regel

Siebvorrichtungen vom sich kreisförmig bewegenden Typ verwendet, um

Holzwerkstoffrohmaterial nach dem Zerspanen oder Zerfasern und Trocknen in Fraktionen unterschiedlicher Größe zu sieben. Die so gesiebten, in

Größenfraktionen getrennten Partikel können anschließend im

Herstellungsprozess von Werkstoffplatten aus Holz verwendet werden, indem sie beispielsweise auf an sich bekannter Weise zu einer Holzwerkstoffmatte gestreut werden und die Matte in einer Durchlaufpresse zu einem Plattenstrang verpreßt wird. Der Plattenstrang kann anschließend zu einzelnen

Holzwerkstoffplatten vereinzelt werden.

Derartige sich kreisförmig oder hin- und her bewegende Siebvorrichtungen sind typischerweise große Stahlkonstruktionen, bei denen eine geschweißte

Stahlkonstruktion einen Tragrahmen der Vorrichtung bildet, an welchem die eigentliche Siebeinheit über Aufhängungselemente, die meist als gelenkig befestigte Stangen ausgeführt sind, aufgehängt ist. Die Siebeinheit kann sich so auf einer im Wesentlichen kreisförmigen Bahn in der horizontalen Ebene bewegen. Es handelt sich bevorzugt nicht um ein hin und her vibrierendes Sieb, sondern um ein Sieb mit kreisförmiger Bewegung, bei dem eine konstante zentripetale Beschleunigung, die sich um eine im Wesentlichen vertikale Achse dreht, das zu siebende Material auf und durch die Siebebenen bringt. Ein typischer Durchmesser einer Umlaufbahn beträgt 40-80 mm und die

Umlaufgeschwindigkeit beträgt typisch 150-200 U/min.

Das Sieben erfolgt dabei üblicherweise mittels 2 bis 4 Siebstufen, die aus Siebgitter gebildet werden, die in Bezug auf die horizontale Ebene leicht geneigt sind. Der Neigungswinkel beträgt im Allgemeinen 5-10°. Der Das zu siebende Material fließt in Richtung der Neigung. Die Siebgitter sind über seitliche Türen oder Luken zugänglich, so dass sie entfernt und ausgetauscht werden können.

Die Siebvorrichtungen sind typischerweise große Stahlkonstruktionen, bei denen die Breite des Tragrahmens mehr als 3 m und die Länge des

Tragrahmens im Allgemeinen zwischen 5 und 10 m beträgt. Darüber hinaus handelt es sich üblicher Weise um starre Konstruktionen mit festem

Neigungswinkel. Eine Änderung des Neigungswinkels ist bei derartigen

Siebvorrichtungen daher nicht oder nur schwer möglich.

Wie sich bei Laborversuchen der Anmelderin gezeigt hat, hat der

Neigungswinkel einen großen Einfluss auf den Volumenstrom des Materials, das durch die Siebeinheit geführt und von dieser gesiebt wird. Insbesondere zeigen schon relativ kleine Unterschiede im Neigungswinkel deutliche

Unterschiede hinsichtlich der maximalen Verweildauer von Partikeln auf dem Sieb. Auf Basis dieser Versuche wurde erkannt, dass sich - auch und

insbesondere für im Betrieb wechselndes, unterschiedliches zu siebendes Material - über eine Verstellung des Neigungswinkels eine Optimierung hin zu einer höheren Staub- bzw. Feingutabsiebung (bei gegebener Sieblänge) erzielen lässt, oder dass für eine gegebene, gefordertes Niveau der

Feingutabsiebung die Länge der Siebstrecke kürzer gewählt werden kann, was bedeutet, dass für einen gegebenen Durchlauf die Siebvorrichtung kleiner und damit kostengünstiger dimensioniert werden kann, bzw. dass für eine

Siebvorrichtung gegebener Größe ein höherer maximaler Durchlauf ermöglicht wird.

Das Dokument WO 2015/200382 A1 beschreibt eine sich kreisförmig bewegende Siebvorrichtung zur Verwendung in der pharmazeutischen, medizinischen, Ölfeld-, Lebensmittel- und anderen Industrien, in welcher eine Antriebseinheit in einem Tragrahmen beweglich aufgehängt ist. Auf der Antriebseinheit ist eine Siebeinheit angeordnet, die mittels Winkelstücken und Halterungen abgestützt getragen wird. Die Winkelstücke und Halterungen sind so ausgebildet, dass sie an verschiedenen Punkten miteinander verbunden werden können, um auf diese Weise eine Verstellung der Neigung der

Siebeinheit zu erlauben. Die Verstellung der Neigung der Siebeinheit kann auf diese Weise ohne konstruktive Änderungen und auf leichtere Weise ausgeführt werden. Auf Grund der durch die Ausgestaltung der Winkelstücke und

Halterungen vorgegebenen begrenzten Anzahl an unterschiedlichen Positionen kann jedoch nur eine begrenzte Anzahl von fest vorgegebenen,

unterschiedlichen Neigungswinkeln eingestellt werden. Auch ist es zur

Verstellung notwendig, die Verbindung zwischen Winkelstücken und

Halterungen zu lösen, was nur bei Stillstand der Siebvorrichtung erfolgen kann und zusätzliche Arbeitsmittel, wie einen Kran oder dergleichen zum Halten der Siebeinheit erfordert.

Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Siebvorrichtung vom sich kreisförmig bewegenden Typ zur Verwendung in einer Anlage zur Holzwerkstoffplattenherstellung anzugeben, welche eine einfache und stufenlose Verstellung des Neigungswinkels, insbesondere auch während dem Betrieb der Siebvorrichtung, erlaubt. Diese und andere Aufgaben der Erfindung werden gelöst mit einer

Siebvorrichtung wie in Anspruch 1 angegeben. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen dargelegt.

In einem Aspekt wird eine Siebvorrichtung zur Verwendung in einer

Holzwerkstoffplattenherstellungsanlage angegeben, umfassend einen

Tragrahmen und eine Siebeinheit, wobei die Siebeinheit über

Aufhängungselemente an dem Tragrahmen aufgehängt ist, derart, dass die Siebeinheit sich auf einer kreisförmigen Trajektorie bewegen kann, wobei die Siebeinheit zumindest ein Siebmodul und eine Antriebseinrichtung aufweist, und wobei die Antriebseinrichtung eingerichtet ist, die Siebeinheit in eine kreisförmige Bewegung auf der kreisförmigen Trajektorie zu versetzen. Die Siebvorrichtung umfasst weiter zumindest eine elektromotorisch und/oder hydraulisch arbeitende Verstellvorrichtung vorgesehen ist, die eingerichtet ist, die Aufhängung der Siebeinheit an dem Tragrahmen mittels der

Aufhängungselemente zu verstellen, um einen Neigungswinkels der Siebeinheit zu verstellen; und eine Steuereinheit zur Ansteuerung der zumindest einen Verstellvorrichtung.

Mit Hilfe der elektromotorisch und/oder hydraulisch arbeitende

Verstellvorrichtung(en) kann eine stufenlose Verstellung des Neigungswinkels, beispielsweise zwischen 4° und 12°, vorgenommen werden. Auch ist es zur Verstellung des Neigungswinkels nicht notwendig, dass mechanische

Verbindungen oder Befestigungen gelöst werden, was die Verstellung des Neigungswinkels beträchtlich erleichtert. Auch ist es nicht notwendig, die Siebvorrichtung zur Verstellung des Neigungswinkels stillzusetzen, so dass es nunmehr möglich ist, den Neigungswinkel der Siebeinheit bei laufendem

Siebbetrieb der Siebvorrichtung zu verstellen.

Die zumindest eine Verstellvorrichtung als elektromotorisch betriebene

Kugelumlaufspindel oder als hydraulische Linearachse ausgebildet sein. Dabei kann bevorzugt weiter vorgesehen sein, dass die zumindest eine Verstellvorrichtung weiter ein Drehgebersystem und/oder ein

Linearmaßstabsystem aufweist, wobei weiter eine Positionsregelung der zumindest einen Verstellvorrichtung auf Basis der Messwerte des

Drehgebersystems und/oder des Linearmaßstabsystems ausgeführt wird, und/oder wobei auf Basis der Messwerte des Drehgebersystems und/oder des Linearmaßstabsystems die Steuereinrichtung eine Bestimmung des Ist- Neigungswinkels vornimmt.

Weiterhin kann zumindest ein Sensor zur Ermittlung des Volumenstroms durch die Siebvorrichtung vorgesehen sein, und die Steuereinrichtung kann weiter eingerichtet sein, eine automatische Neigungswinkelverstellung auf Basis des ermittelten Volumenstroms vorzunehmen.

Auf diese Weise kann eine automatische und optimale Winkelverstellung der Neigung abhängig von einem sich ändernden, tatsächlichen Volumenstrom ausgeführt und so der Betrieb der Siebvorrichtung optimiert werden.

Vorzugsweise sind die Aufhängungselemente als Stahlseile ausgeführt. Dabei kann auch vorgesehen sein, dass zwei als Stahlseil ausgebildete

Aufhängungselemente über Umlenkrollen zu einer gemeinsamen

Verstellvorrichtung geführt und von dieser betätigt werden.

Das zumindest eine Siebmodul kann mehrere Siebgitter aufweisen, die übereinander angeordnet sind und unterschiedliche Maschengrößen aufweisen, um zu siebendes Holzrohmaterial in Fraktionen unterschiedlicher Größe zu sieben. Bevorzugt kann weiter zumindest eine Lichtschranke vorgesehen sein, die über ein Siebgitter quer zu diesem verlaufend angeordnet ist, zur

Bestimmung, über welche Länge des Siebmoduls das Siebgitter mit zu siebendem Material belegt ist, wobei bevorzugt die Steuereinheit eingerichtet ist, eine automatische Neigungswinkelverstellung auf Basis des bestimmten Ergebnisses vorzunehmen. Auf diese Weise kann der Betrieb der Siebvorrichtung weiter optimiert werden.

Anstelle der Lichtschranke sind auch andere Messsysteme oder

Messvorrichtungen denkbar, beispielsweise optische Scanner,

Reflektionsmessungen der Sieboberfläche, Lichtschranken für das durch den Sieb fallende Material, etc.

Die Siebeinheit kann zwei Siebmodule und ein Rahmenmodul aufweisen, wobei das Rahmenmodul zwischen den Siebmodulen angeordnet ist. Dabei kann insbesondere die zumindest eine Antriebseinrichtung in dem Raum zwischen den Siebmodulen angeordnet sein. Auf diese Weise kann eine sehr kompakte Bauform erzielt werden.

Im Folgenden wird die Erfindung mit Hilfe einiger bevorzugter

Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben:

Es zeigt:

Fig. 1 eine Ansicht von schräg oben auf eine Siebvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;

Fig. 2 das Rahmenmodul der Siebvorrichtung entsprechend der

Ausführungsform und die Antriebsvorrichtungen des Rahmenmoduls;

Fig. 3 die Siebvorrichtung entsprechend der Ausführungsform von einem auslassseitigen Ende aus betrachtet und

Fig. 4 schematisch eine alternative Ausgestaltung einer

Verstellvorrichtung zur Neigungswinkelverstellung.

Fig. 1 zeigt eine Siebvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Die Sieborrichtung umfasst einen Tragrahmen 1 und eine daran aufgehängte, bewegliche Siebeinheit 2. Die Aufhängung wird dabei durch eine Mehrzahl von Aufhängungselementen 3 gebildet. In der Fig. 1 sind dabei vier

Aufhängungselemente 3 dargestellt, welche in diesem Beispiel durch gelenkig befestigte Stäbe gebildet werden.

Die Siebeinheit 2 umfasst in dieser Ausführungsform zwei Siebmodule 4 und ein zwischen diesen angeordnetes Rahmenmodul 5. Das Rahmenmodul 5 fungiert dabei bevorzugt gleichzeitig als Träger und Befestigung für die

Siebmodule 4.

Ein Siebmodul 4 umfasst eine oder mehrere Siebkammern, die im

Wesentlichen übereinander angeordnet und strukturell voneinander getrennt sind, z.B. mit einer festen Zwischenebene, insbesondere einem Siebgitter 7. In jeder dieser Kammern, welche auch als Deck bezeichnet werden, wird das zu siebende Material in mindestens zwei Fraktionen gesiebt. In den Zeichnungen wird eine Ausführungsform dargestellt, bei der das Sieb zweideckig ist, d.h. es gibt in jedem Siebmodul 4 zwei übereinander angeordnete Siebkammern.

Das zu siebende Material wird in die Aufgabetrichter gemäß den Pfeilen 6 zugeführt und die gesiebten Fraktionen werden vom anderen Ende des Siebes in an sich bekannter Weise abgeführt, wobei jede Fraktion auf ein eigenes Förderband abgegeben wird.

Die Siebmodule 4 umfassen Siebgitter 7 (Fig. 3). Die Siebmodule 4 und ihre Siebgitter 7 sind in einem Neigungswinkel, der bevorzugt im Bereich zwischen 4° bis 12° liegt, zur horizontalen Ebene geneigt, wobei das zu siebende Material in Richtung der Neigung fließt, wenn die Siebeinheit 2 in eine horizontale kreisende Bewegung versetzt wird.

Die kreisende Bewegung kann mit mindestens einer, in der Ausführungsform nach Fig. 2 mit zwei Antriebseinrichtungen 8, die in ihrer Masse exzentrisch sind und sich zumindest größtenteils innerhalb des Rahmenmoduls 5 befinden, herbeigeführt werden, wobei die Antriebseinrichtungen rotierende Wellen 9 aufweisen, die im Wesentlichen vertikal sind und die im Betrieb die Siebeinheit 2 in die kreisende Bewegung auf einer kreisförmigen Trajektorie in der horizontalen Ebene versetzen. Die exzentrischen Massen bzw. Gewichte 10 der Rotationswellen 9 befinden sich innerhalb des Rahmenmoduls 5, was den Platzbedarf reduziert und es erlaubt, die Siebvorrichtung raumsparender und kleiner auszugestalten.

Fig. 3 zeigt die Siebvorrichtung vom auslassseitigen Ende aus betrachtet und in einer teilweise geöffneten Darstellung.

Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass der Neigungswinkel nicht, wie im Stand der Technik für derartige Siebvorrichtungen üblich, fest vorgegeben ist, sondern es ist vorgesehen, dass der Neigungswinkel stufenlos verstellbar ist. Hierzu ist bzw. sind, wie in Fig. 1 bis 3 gezeigt, eine oder mehrere

Verstellvorrichtungen 20 vorgesehen, die auf einige oder alle der

Aufhängungselemente 3 einwirken, um ein Ende der Siebeinheit 2 anzuheben bzw. abzusenken, und/oder das andere Ende der Siebeinheit 2 abzusenken bzw. anzuheben.

Als ein nicht beschränkendes Beispiel zeigen Fig. 1 bis 3 zwei

Verstellvorrichtungen 20, die an einem auslassseitigen Ende der

Siebvorrichtung an dem Tragrahmen 1 befestigt sind. Die Verstellvorrichtungen 20 sind dabei jeweils als eine von einem Motor 24 angetriebene

Kugelumlaufspindel 22 ausgeführt, wobei das jeweils zugeordnete

Aufhängungselement 3 an der Spindelmutter befestigt ist. Wenn die

Verstellvorrichtungen 20 von einer Steuereinheit (nicht dargestellt)

entsprechend angesteuert werden, können so die jeweils zugeordneten

Aufhängungselemente 3 angehoben oder abgesenkt werden, um das jeweils betreffende Ende der Siebeinheit 2 anzuheben oder abzusenken, um so den Neigungswinkel zu verstellen. So kann im Beispiel der Fig. 1 und 2 mit den zwei am auslassseitigen Ende der Siebeinheit 2 vorgesehenen Verstellvorrichtungen 20 das auslassseitige Ende der Siebeinheit 2 angehoben, und damit der Neigungswinkel verkleinert, oder abgesenkt, und damit der Neigungswinkel vergrößert werden.

Die Motoren 24 sind vorzugsweise als Servomotoren ausgebildet, die mit einer entsprechenden Servoantriebseinheit verbunden sind, wobei weiter ein

Sensorsystem, insbesondere ein Drehgebersystem oder ein

Linearmaßstabsystem, vorgesehen sein kann, das die Bestimmung des

Drehwinkels der Motorachse bzw. der Linearposition der Spindelmutter ermöglicht. Die Servomotoren können dabei vorzugsweise in einem

Positionsregelmodus betrieben werden. Unter Steuerung der Steuereinheit ist es so möglich, dass bei der Verstellung des Neigungswinkels die beiden

Verstellvorrichtungen 20 synchron arbeiten, so dass die Siebeinheit 2 an beiden Seiten gleich und gleichmäßig angehoben werden kann. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn die Verstellung des Neigungswinkels im laufenden Betrieb erfolgt, da auf diese Weise keine unerwünschten Verkippungen oder seitliche Neigungen der Siebeinheit 2 ausgelöst werden, welche den Betrieb stören könnten.

Aus den Daten der Drehgebersysteme oder der Linearmaßstabsysteme lässt sich rechnerisch auch der Neigungswinkel bestimmen, so dass eine vorgebbare und reproduzierbare Einstellung des Neigungswinkels möglich wird.

Beispielsweise kann ein Bediener über eine Eingabevorrichtung einen gewünschten Neigungswinkel eingeben, worauf die Steuereinheit

entsprechende Sollwerte für die Verstellvorrichtungen 20 berechnet und an die Verstellvorrichtungen 20 ausgibt. Es kann dabei auf Basis der von den

Sensoren erfassten Ist-Werte eine Regelung ausgeführt werden, wobei der Regelkreis in der Steuereinheit oder in der Servomotor-Antriebseinheit vorgenommen werden kann. Alternativ oder ergänzend ist es auch möglich, eine automatische Neigungswinkelverstellung vorzunehmen. Beispielsweise kann ein oder können mehrere Sensoren zur Erfassung des Volumenstroms bzw. der

Durchlaufmenge an zu siebendem bzw. bereits gesiebten Material vorgesehen sein, wobei ausgehend von der so erfassten tatsächlichen Durchlaufmenge mittels einer Nachschlagetabelle oder mittels rechnerischer Formeln ein entsprechender Soll-Neigungswinkel, insbesondere ein optimaler Soll- Neigungswinkel bestimmt wird, wobei die Steuereinrichtung die Verstellung des tatsächlichen, Ist-Neigungswinkels hin zu dem Soll-Neigungswinkel veranlasst. Alternativ kann die Durchlaufmenge auch ausgehend von der anlagentechnisch vorgegebenen Durchlaufmenge, insbesondere als Einstellwert einer

übergeordneten Anlagensteuerung, übernommen werden. Die automatische Neigungswinkelverstellung kann insbesondere so erfolgen, dass auf diese Weise bewirkt wird, dass unter Einstellung jeweiliger zugeordneter

Neigungswinkel auch für unterschiedliche oder zeitlich variabler

Durchlaufmengen jeweils bewirkt wird, dass die Siebgitter 7 der Siebmodule 4 jeweils im Wesentlichen über ihre gesamte Länge mit zu siebendem Material belegt sind. Alternativ oder ergänzend ist es auch möglich, in den Siebmodulen 4 entsprechende Sensoren vorzusehen, beispielsweise Lichtschranken, die über den Siebgittern 7 und quer zu diesen verlaufend, angeordnet sind, mit denen erfasst werden kann, wie weit die Siebgitter 7 noch mit zu siebendem Material belegt sind.

Während mit Bezug auf Fig. 1 bis 3 eine mögliche Ausführungsform

beschrieben wurde, ist diese Beschreibung nicht beschränkend, und es sind viele Abwandlungen und Ergänzungen möglich.

So ist es beispielsweise möglich, dass im Fall einer Aufhängung der Siebeinheit an 4 Punkten, wie in Fig. 1 bis 3 gezeigt, vier Verstellvorrichtungen 20 vorgesehen sind, die mit den vier Aufhängungselementen 3 Zusammenwirken, um eine Neigungswinkelverstellung durch gleichzeitiges Anheben eines Endes und Absenken des anderen Endes der Siebeinheit 2 vorgenommen wird. Auch ist es möglich, eine Aufhängung an mehr als vier Aufhängungspunkten, beispielsweise an sechs Aufhängungspunkten, vorzusehen, wobei

entsprechend vier oder sechs Aufhängungselemente 3 jeweils entsprechenden Verstellvorrichtungen 20 zugeordnet sind.

Darüber hinaus ist die Verstellvorrichtung 20 nicht auf eine Ausgestaltung als eine elektromotorisch angetriebene Kugelumlaufspindel 22 beschränkt. So kann auch eine Ausgestaltung als eine hydraulisch betriebene Linearachse in

Betracht gezogen werden. Der Einsatz von Hydrauliken in den

Verstellvorrichtungen 20 bietet dabei den Vorteil, dass alle Hydraulikzylinder mit demselben Druck beaufschlagt werden können, wodurch sichergesellt wird, dass alle Aufhängungselemente 3 mit im Wesentlichen derselben Gewichtskraft belastet werden.

Weitere Ausgestaltungen der Verstellvorrichtungen werden dem Fachmann ohne weiteres ersichtlich sein.

Weiter ist es möglich, dass die Aufhängungselemente 3 nicht als angelenkte Stäbe, sondern als Stahlseile ausgeführt sind. In diesem Fall ist es

beispielsweise möglich, die Verstellvorrichtungen 20 als elektromotorisch angetriebene Winden auszugestalten, welche die als Stahlseile

(Aufhängungselemente 3) aufwickeln bzw. abwickeln, um so den

Neigungswinkel zu verstellen.

Auch kann vorgesehen sein, dass wie in Fig. 4 gezeigt die Stahlseile mittels Umlenkrollen 30 umgelenkt werden. Dies ermöglicht es zum Beispiel, die Stahlseile von zwei Seiten der Siebeinheit 2 zusammenzuführen, um sie an einer Verstellvorrichtung 20 anzubringen, so dass die beiden Stahlseile, und damit die beiden Seiten der Siebeinheit 2, beim Verstellen des Neigungswinkels von der gemeinsamen Verstellvorrichtung 20 jeweils gemeinsam und synchron verstellt werden.

Während es bevorzugt ist, die Verstellvorrichtungen 20, wie in Fig. 1 bis 3 gezeigt, am Tragrahmen 1 festgelegt vorzusehen, wird der Fachmann verstehen, dass eine Festlegung der Verstellvorrichtungen 20 an der

Siebeinheit 2 ebenso denkbar ist.

Auch ist es denkbar, anstelle der oder ergänzend zu den in den

Verstellvorrichtungen 20 vorgesehenen Drehgebersystemen oder

Linearmaßstabsystemen andere bzw. weitere Sensorsysteme vorzusehen, mit Hilfe derer sich der Ist-Neigungswinkel der Siebeinheit 2 erfassen lässt.

Obwohl oben eine Ausführungsform beschrieben ist, die ein Rahmenmodul 5 und zwei Siebmodule 4 umfasst, ist dies nicht einschränkend, und es ist auch möglich, mehr als zwei Siebmodule 4 in Kombination mit einem oder mehreren Rahmenmodulen 5 zu verwenden.

Tragrahmen

Siebeinheit

Aufhängungselement Siebmodul

Rahmenmodul

Materialzufuhr

Siebgitter

Antriebseinrichtung Drehachse

Gewichte

Explosionsklappe

Flammenlöscheinrichtung Verstellvorrichtung Kugelumlaufspindel Motor

Umlenkrolle