Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
SEAL ARRANGEMENT AND DAMPER ELEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/021050
Kind Code:
A1
Abstract:
An embodiment of a seal arrangement (200) for sealing off a cylindrical component against a tube (210) comprises an annular reinforcement structure (230), which is designed to be connectable to the tube (210), and an elastomer structure (280) with a central opening (290), wherein the elastomer structure (280) is mechanically connected to the reinforcement structure (230) such that the cylindrical component can extend through the central opening (290). The elastomer structure (280) has, at the central opening (290), a first (300) and a second sealing lip (310), wherein the first sealing lip (300) is designed to prevent an ingress of liquid or solid particles, for example dust or dirt particles, through the central opening (290) along the cylindrical component into the interior (290) of the tube (210), and wherein the second sealing lip (310) is designed to prevent a liquid or gaseous medium from escaping along the cylindrical component and/or to scrape a liquid medium, for example an oil, off the cylindrical component.

Inventors:
ECK CHRISTOPH (DE)
PASINO ROBERTO (IT)
Application Number:
PCT/EP2012/065719
Publication Date:
February 14, 2013
Filing Date:
August 10, 2012
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
SKF AB (SE)
ECK CHRISTOPH (DE)
PASINO ROBERTO (IT)
International Classes:
B62K25/08; F16J15/32; F16F9/36
Foreign References:
DE202010006987U12010-08-19
US20090001684A12009-01-01
JP2005308204A2005-11-04
US2926938A1960-03-01
US20060071430A12006-04-06
JPS5776191U1982-05-11
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
SCHONECKE, MITJA (DE)
Download PDF:
Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

Dichtungsanordnung und Dämpferelement

1. Dichtungsanordnung (200) zum Abdichten eines zylinderförmigen Bauteils gegen ein Rohr (210), wenn sich das zylinderförmige Bauteil in ein Inneres des Rohrs (210) erstreckt, mit folgenden Merkmalen: eine ringförmige Versteifungsstruktur (230), die ausgebildet ist, um mit dem Rohr (210) verbindbar zu sein; und eine Elastomerstruktur (280) mit einer zentralen Öffnung (290), wobei die Elastomerstruktur (280) mit der Versteifungsstruktur (230) mechanisch verbunden ist, sodass das zylinderförmige Bauteil die zentrale Öffnung (290) durchdringen kann; wobei die Elastomerstruktur (280) an der zentralen Öffnung (290) eine erste (300) und eine zweite Dichtlippe (310) aufweist; wobei die erste Dicht lippe (300) ausgebildet ist, um ein Eindringen von flüssigen oder festen Partikeln, beispielsweise Staub- oder Dreckpartikel, durch die zentrale Öffnung (290) entlang des zylinderförmigen Bauteils in das Innere (290) des Rohrs (210) zu unterbinden; und wobei die zweite Dichtlippe (310) ausgebildet ist, um ein flüssiges oder gasförmiges Medium an einem Austreten entlang des zylinderförmigen Bauteil zu hindern und/oder ein flüssiges Medium, beispielsweise ein Öl, von dem zylinderförmigen Bauteil abzustreifen.

2. Dichtungsanordnung (200) nach Anspruch 1, bei der die Versteifungsstruktur (230) einen sich entlang der axialen Richtung erstreckenden axialen Abschnitt (270) aufweist, der ausgebildet ist, um die Versteifungsstruktur (230) mit dem Rohr (210) an einer Außenseite des Rohrs (210) verbindbar zu sein.

3. Dichtungsanordnung (200) nach Anspruch 2, bei der die Versteifungsstruktur (230) ferner einen sich entlang der axialen Richtung erstreckenden weiteren axialen Abschnitt (350) aufweist, der so ausgebildet ist, dass dieser in einem mit dem Rohr (210) verbundenen Zustand der Dichtungsanordnung (200) in dem Inneren (290) des Rohrs (210) angeordnet ist, und wobei der axiale Abschnitt (270) und der weitere axiale Abschnitt (350) durch einen Verbindungsabschnitt (360) der Versteifungsstruktur (230) derart verbunden sind, dass der Verbindungsabschnitt (360) mit einer Stirnfläche (370) des Rohrs (210) in Kontakt bringbar ist. 4. Dichtungsanordnung (200) nach Anspruch 3, bei der die Elastomerstruktur (280) eine Anlagefläche (380) aufweist, die in dem mit dem Rohr (210) verbundenen Zustand der Dichtungsanordnung zwischen einer Innenfläche (390) des Rohrs (210) und dem weiteren axiale Abschnitt (350) angeordnet ist und an der Innenseite (390) des Rohrs (210) anliegt.

5. Dichtungsanordnung (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Versteifungsstruktur (230) einstückig, beispielsweise aus einem Kunststoff, gefertigt ist, und bei dem die Elastomer struktur (280) nicht lösbar mit der Versteifungsstruktur (230) verbunden ist.

6. Dichtungsanordnung (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, die ferner ein Federelement (330) umfasst, das mit der Elastomerstruktur (280) derart verbunden ist, dass das Federelement (330) auf die zweite Dichtlippe (310) eine Kraft in Richtung auf die zentrale Öffnung (290) ausübt, um die zweite Dichtlippe (310) ge- gen das zylinderförmige Bauteil anzupressen, wenn das zylindrische Bauteil die zentrale Öffnung (290) durchdringt.

7. Dichtungsanordnung (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die erste Dicht lippe (300) in einem mit dem Rohr (210) verbundenen Zustand der Dich- tungsanordnung (200) entlang der axialen Richtung außerhalb des Rohrs (200) angeordnet ist, und/oder bei dem die zweite Dichtlippe (310) in dem mit dem Rohr (210) verbundenen Zustand der Dichtungsanordnung (200) entlang der axialen Richtung innerhalb des Rohrs (210) angeordnet ist.

8. Dichtungsanordnung (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die erste Dicht lippe (300) derart ausgeformt ist, dass diese in einem Kontaktabschnitt, mit dem sie das zylinderförmige Bauteil berührt, einen Kantenradius aufweist, der zwischen 0,1 mm und 0,4 mm liegt, und/oder bei dem zweite Dichtlippe (310) derart ausgeformt ist, dass diese in einem Kontaktabschnitt, mit dem sie das zylinderförmige Bauteil berührt, einen Kantenradius aufweist, der höchstens 0,2 mm beträgt.

9. Dämpferelement (400), mit folgenden Merkmalen:

ein rohrförmiges Bauteil (410), das ein flüssiges oder gasförmiges Dämpfungsmedium aufnimmt;

ein zylinderförmiges Bauteil (420), das sich in das rohrförmige Bauteil (410) erstreckt;

wenigstens ein Strömungsbegrenzer (510, 520), der mit dem rohrförmigen Bauteil (410) oder dem zylinderförmigen Bauteil (420) mechanisch gekoppelt ist, wobei der Strömungsbegrenzer (510, 520) in dem rohrförmigen Bauteil (410) angeordnet ist, und wobei der Strömungsbegrenzer (510, 520) ausgebildet ist, um dem Dämpfungsmedium bei einer Bewegung des zylinderförmiges Bauteils zu dem rohrförmigen Bauteil (410) eine Widerstandskraft entgegenzusetzen; und

ein das zylinderförmige Bauteil (420) bezüglich des rohrförmigen Bauteils (410) abdichtende Dichtungsanordnung (200) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, die das rohrförmige Bauteil (410) an einer Seite verschließt.

10. Dämpferelement (400) nach Anspruch 9, wobei das Dämpferelement (400) für ein Federbein, ein Stoßdämpfer oder eine Gabel eines Fahrzeugs, beispielsweise eines Kraftfahrzeugs oder eines motorisierten oder eines unmotorisierten Zweirads, insbesondere eines Motorrads, eines Motorrollers oder eines Fahrrads ist, wobei das Dämpfungsmedium ein flüssiges Dämpfungsmedium ist.

Description:
B e s c h r e i b u n g

Dichtungsanordnung und Dämpferelement Ausführungsbeispiele beziehen sich auf eine Dichtungsanordnung und ein Dämpferelement, wie es beispielsweise im Fahrzeugbereich, beispielsweise als Motorradgabeldichtung verwendet werden kann.

In weiten Bereichen des Maschinenbaus, beispielsweise des Anlagen- und des Fahrzeug- baus, ist es zumindest ratsam, wenn nicht sogar für die Funktionsfähigkeit notwendig, einzelne Komponenten und Bauteile gegenüber Umwelteinflüssen zu sichern. So kann es beispielsweise notwendig seien, Bauteile und Komponenten gegen ein Eindringen von festen und/oder flüssigen Partikeln, also beispielsweise Staub, Dreckpartikel oder Tropfen, zu schützen.

Darüber hinaus kann es aber auch wenigstens ratsam, wenn nicht sogar notwendig sein, ein flüssiges oder gasförmiges Medium in einem Inneren der betreffenden Maschine, ihre Komponenten oder andere Strukturen zu halten. Hierbei kann es sich beispielsweise um ein Dämpfungsmedium, ein Schmiermittel oder ein anderes entsprechendes flüssiges oder gasförmiges Medium handeln.

Häufig treten diese beiden Aufgaben in einem räumlich sehr beengten Bereich aufeinander, in dem beispielsweise gleichzeitig ein Eindringen entsprechender fester und/oder flüssiger Artikel von einem Außenbereich der betreffenden Maschine oder Komponente in ihr Inne- res ebenso unterbunden werden soll, wie etwa ein Austreten eines flüssigen und/oder gasförmigen Mediums aus ihrem Inneren. Während es im erstgenannten Fall um die Verhinderung einer Kontamination der Maschine, ihrer Komponenten oder Bauteile bzw. auch ihrer Verbrauchs- und Betriebsstoffe geht, ist im zweiten Fall häufig eine Reduzierung des Verbrauchs und ein Schutz der Umwelt vor den betreffenden Medien ein wichtiger Beweggrund.

Beispielsweise im Bereich der Fahrzeugtechnik, aber auch in anderen Bereichen des Ma- schinen- und Anlagenbaus treten diese Herausforderungen gemeinsam an einer Vielzahl von Stellen auf. Hierzu zählen beispielsweise der Fahrwerksbereich bei Dämpferelementen im Zusammenhang mit Stoßdämpfern, Federbeinen, Gabeln und anderen Komponenten eines Fahrzeugs. Bei diesen bewegt sich in einer axialen Richtung ein zylinderförmiges Bauteil, beispielsweise eine Kolbenstange, gegenüber einem Rohr, in das das zylinderför- mige Bauteil eindringt und gegenüber dem es abgedichtet werden soll. Das zylinderförmige Bauteil und das Rohr weisen hierbei häufig eine gemeinsame axiale Richtung auf.

Bei vielen dieser Anwendungen, beispielsweise den zuvor genannten Anwendungen im Fahrzeugbereich, tritt darüber hinaus die Herausforderung auf, dass während des Betriebs ebenfalls Kräfte auftreten, die beispielsweise aufgrund der Bewegung des zylinderförmigen Bauteils gegenüber dem Rohr entstehen bzw. die die Bewegung des zylinderförmigen Bauteils gegenüber dem Rohr bedingen. Auch diese müssen aufgenommen und an andere Bauteile und Komponenten abgegeben und weitergeleitet werden. Gerade für Produkte, die nicht im hochpreisigen Segment angesiedelt sind, besteht auch hier ein Bedarf, ein Bauteil zu schaffen, welches die vorgenannten Probleme und Herausforderungen löst und gleichzeitig möglichst einfach konzipiert ist. Hierdurch kann einerseits eine Herstellung des betreffenden Bauteils vereinfacht werden, und andererseits auch eine Montage des betreffenden Bauteils damit vereinfacht werden, was dazu beitragen kann Fehler und weitere Kosten zu reduzieren.

Anders ausgedrückt besteht daher ein Bedarf, eine Dichtungsanordnung zum abdichten eines zylinderförmigen Bauteils gegen ein Rohr zu schaffen, welches eine Abdichtung gegenüber flüssigen oder festen Partikeln, eine Abdichten gegenüber einem flüssigen oder gasförmigen Medium, eine Aufnahme von Kräften während des Betriebs sowie einen einfacheren Aufbau ermöglicht.

Diese Herausforderung wird durch eine Dichtungsanordnung gemäß Patentanspruch 1 und ein Dämpferelement gemäß Patentanspruch 9 gelöst. Eine Dichtungsanordnung zum Abdichten eines zylinderförmigen Bauteils gegen ein Rohr, wenn sich das zylinderförmige Bauteil in ein Inneres des Rohrs erstreckt, gemäß einem Ausfuhrungsbeispiel umfasst eine ringförmige Versteifungsstruktur, die ausgebildet ist, um mit dem Rohr verbindbar zu sein, und eine Elastomerstruktur mit einer zentralen Öffnung, wobei die Elastomerstruktur mit der Versteifungsstruktur mechanisch verbunden ist, sodass das zylinderförmige Bauteil die zentrale Öffnung durchdringen kann. Die Elastomerstruktur weist an der zentralen Öffnung eine erste und eine zweite Dichtlippe auf, wobei die erste Dichtlippe ausgebildet ist, um ein Eindringen von flüssigen oder festen Parti- kein, beispielsweise Staub- oder Dreckpartikel, durch die zentrale Öffnung entlang des zylinderförmigen Bauteils in das Innere des Rohrs zu unterbinden, und wobei die zweite Dichtlippe ausgebildet ist, um ein flüssiges oder gasförmiges Medium an einem Austreten entlang des zylinderförmigen Bauteil zu hindern und/oder ein flüssiges Medium, beispielsweise ein Öl, von dem zylinderförmigen Bauteil abzustreifen.

Ein Dämpferelement gemäß einem Ausführungsbeispiel umfasst ein rohrförmiges Bauteil, das ein flüssiges oder gasförmiges Dämpfungsmedium aufnimmt, ein zylinderförmiges Bauteil, das sich in das rohrförmige Bauteil erstreckt, wenigstens einen Strömungsbegrenzer, der mit dem rohrförmigen Bauteil oder dem zylinderförmigen Bauteil mechanisch ge- koppelt ist, wobei der Strömungsbegrenzer in dem rohrförmigen Bauteil angeordnet ist, und wobei der Strömungsbegrenzer ausgebildet ist, um dem Dämpfungsmedium bei einer Bewegung des zylinderförmiges Bauteils zu dem rohrförmigen Bauteil eine Widerstandskraft entgegenzusetzen, und ein das zylinderförmige Bauteil bezüglich des rohrförmigen Bauteils abdichtende Dichtungsanordnung gemäß einem Ausführungsbeispiel, die das rohrförmige Bauteil an einer Seite verschließt.

Einem Ausführungsbeispiel liegt so die Erkenntnis zu Grunde, dass ein einfacherer Aufbau dadurch erzielbar ist, dass einerseits eine ringförmige Versteifungsstruktur geschaffen wird, die mit der Elastomerstruktur mechanisch verbunden ist. Hierbei übernimmt die ringförmige Versteifungsstruktur nicht nur eine tragende Funktion für die Elastomerstruktur, sondern gibt darüber hinaus die während des Betriebs auftretenden Kräfte über ihre mechanische Verbindung an das Rohr ab. Die Elastomerstruktur verhindert über die erste Dichtlippe das Eindringen von flüssigen oder festen Partikeln in das Innere des Rohrs, während die zweite Dichtlippe das Austreten des flüssigen oder gasförmigen Mediums verhindert. Dadurch, dass die Dichtungsanordnung nunmehr die zuvor beschriebenen Her- ausforderungen dadurch lösen kann, dass sie lediglich über eine ringförmige Versteifungsstruktur und eine mit dieser mechanisch verbunden Elastomerstruktur verfügt, kann so die Herstellung, sowie auch die Montage der entsprechenden Dichtungsanordnung signifikant vereinfacht werden.

In Bezug auf ein Dämpferelement gemäß einem Ausführungsbeispiel kann so eine Dichtungsanordnung gemäß einem Ausführungsbeispiel nicht nur das Eindringen von Staub und anderen flüssigen oder festen Partikeln sowie ein Abstreifen des in dem rohrförmigen Bauteils Dämpferelement enthaltenen flüssigen oder gasförmigen Dämpfungsmedium unterbinden, sondern aufgrund seiner einfachen Struktur zusätzlich auch das Dämpferelement an der Seite, an der es mit dem rohrförmigen Bauteil mechanisch verbunden ist, verschließen. Eine zusätzliche Abdeckung oder ein zusätzlicher Verschluss des Dämpferelements kann hierdurch gegebenenfalls eingespart werden.

Bei Ausführungsbeispielen können die erste und die zweite Dichtlippe beispielsweise derart ausgebildet sein, dass diese ihre Wirkungen insbesondere bei einer Bewegung des zylinderförmigen Bauteils in axiale Richtung entfalten kann, wobei die axiale Richtung durch die typischerweise im Wesentlichen zusammenfallenden Achsen des zylinderförmigen Bauteils und des Rohrs gegeben sind. Bei diesen Achsen handelt es sich häufig um eine Rotationsachse bzw. auch eine Rotationsymmetrieachse der betreffenden Komponente.

Bei einer Dichtungsanordnung gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Versteifungsstruktur einen sich entlang der axialen Richtung erstreckenden axialen Abschnitt aufweisen, der ausgebildet ist, um die Versteifungsstruktur mit dem Rohr an einer Außenseite des Rohrs verbindbar zu sein. Hierdurch kann es möglich sein, eine mechanisch sehr stabile Verbindung der Versteifungsstruktur und damit der Dichtungsanordnung mit dem Rohr zu schaffen. Da die Versteifungsstruktur sich auch an einer Außenseite des Rohrs erstreckt, kann hierdurch die mechanische Verbindung vollständig an die Außenseite des Rohrs verlagert werden, die bei konventionellen Ansätzen im Wesentlichen ungenutzt bleibt. Darüber hinaus wird hierdurch an einer Innenseite des Rohrs, also in seinem Inneren, kein zusätzlicher Bauraum für die mechanische Verbindung benötigt. Dies kann die Freiheit des Konstrukteurs und die der einzelnen Komponenten, in deren Zusammenhang die Dichtungsanordnung eingesetzt werden soll, weiter öffnen, da sowohl das Rohr als auch das zylinderförmige Bauteil gegebenenfalls geringeren Rahmenbedingungen hinsichtlich der Dichtungsanordnung unterworfen werden müssen.

Bei Ausführungsbeispielen kann so die Versteifungsstruktur beispielsweise ausgebildet sein, um mit dem Rohr bezüglich wenigstens einer oder bezüglich beider axialen Richtung mechanisch verbindbar zu sein. Die axialen Richtungen verlaufen hierbei entlang der Achsen (Rotationsachsen) des zylinderförmigen Bauteils und des Rohrs, die bei typischen Anwendungen im Wesentlichen zusammenfallen. Die mechanischen Verbindungen können hierbei formschlüssig, stoffschlüssig oder kraftschlüssig ausgeführt sein. Bei einer form- schlüssigen Verbindung kommt es zu einer mechanischen Verbindung aufgrund der Geometrie der Verbindungspartner. So steht entlang einer Richtung einer der beiden Verbindungspartner dem anderen„im Wege". Bei einer kraftschlüssigen Verbindung werden die beiden Verbindungspartner aufgrund der wirkenden Haftreibung miteinander mechanisch verbunden, während bei einer stoffschlüssigen Verbindung die Verbindungspartner durch atomare oder molekulare Kräfte zusammengehalten werden. Letztere sind häufig gleichzeitig nicht lösbare Verbindungen, die sich nur durch Zerstörung der Verbindungsmittel trennen lassen.

Eine formschlüssige Verbindung kann beispielsweise in Form eines Bajonettverschlusses, eines Gewindeverschlusses, einer Verschraubung oder eines gewindeähnlichen Verschlusses oder durch einen Schnappverschluss, beispielsweise mittels Schnapphaken, implementiert und realisiert werden. Eine stoffschlüssige Verbindung kann beispielsweise durch eine Verklebung oder auch eine Verschweißung erfolgen, sofern die Beteiligten Materialien der Versteifungsstruktur, der Elastomerstruktur und des Rohrs dies zulassen. Darüber hinaus kann eine kraftschlüssige Verbindung beispielsweise mittels einer Klemmung realisiert werden.

Die Versteifungsstruktur weist so bei einem Ausführungsbeispiel typischerweise eine auf einen Durchmesser des zylinderförmigen Bauteils abgestimmte zentrale Öffnung sowie einen auf einen Außendurchmesser des Rohrs abgestimmten Außendurchmesser auf, der größer als der Durchmesser des Rohrs ist. Der axiale Abschnitt der Versteifungsstruktur ist typischerweise in einem Bereich der Versteifungsstruktur gebildet, der den äußeren Durchmesser aufweist. Bei einer solchen Dichtungsanordnung gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Versteifungsstruktur ferner einen sich entlang der axialen Richtung erstreckenden weiteren axialen Abschnitt aufweisen, der so ausgebildet ist, dass dieser in einem mit dem Rohr verbundenen Zustand der Dichtungsanordnung in dem Inneren des Rohrs angeordnet ist, und wobei der Abschnitt und der weitere Abschnitt durch einen Verbindungsabschnitt der Versteifungsstruktur derart verbunden sind, dass der Verbindungsabschnitt mit einer Stirnfläche des Rohrs in Kontakt bringbar ist. Hierdurch ist es möglich, eine mechanisch besonders stabile Versteifungsstruktur zu schaffen, die das Rohr im Wesentlichen U- förmlich umgreift. Im Falle einer formschlüssige Verbindung zwischen der Versteifungsstruktur und dem Rohr kann durch den Verbindungsabschnitt eine Verteilung der mechanischen Belastungen auf einen großen Abschnitt der Versteifungsstruktur erfolgen, was gegebenenfalls zu einer Reduzierung der mechanischen Belastungen des Versteifungsringes führen kann und so insgesamt die mechanische Belastbarkeit der Dichtungsanordnung positiv beeinflussen kann.

Hierdurch kann es darüber hinaus möglich sein, an dem axialen Abschnitt der Versteifungsstruktur lediglich eine Verbindungsstruktur vorzusehen, welche eine formschlüssige Verbindung lediglich in einer der beiden axialen Richtungen schafft, da der Verbindungsabschnitt der Versteifungsstruktur als Anschlag und damit eine formschlüssige Verbindung in der anderen axialen Richtung darstellt. Hierdurch kann gegebenenfalls die Verbindungsstruktur des axialen Abschnitts zur Verbindung mit dem Rohr an seiner Außenseite dadurch vereinfacht werden, dass diese nur in der einen Richtung eine formschlüssige Verbindung schaffen muss. Hierbei kann der Verbindungsabschnitt mittelbar oder unmittelbar mit der Stirnfläche des Rohrs in Kontakt stehen. Mittelbar kann der Verbindungsabschnitt mit dem Rohr beispielsweise über einen Abschnitt der Elastomerstruktur erfolgen, die sich zwischen Versteifungsstruktur und die Stirnfläche des Rohrs erstrecken kann. Der weitere Abschnitt der Versteifungsstruktur ist also in einer radialen Richtung dem axialen Abschnitt zur Verbindung mit der Außenseite des Rohrs gegenüberliegend. Mit anderen Worten sind in der axialen Richtung der weitere axiale Abschnitt und der axiale Abschnitt einander zugewandt und einander gegenüberliegend. Bei einer solchen Dichtungsanordnung gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Elastomerstruktur eine Anlagefläche aufweisen, die in dem mit dem Rohr verbundenen Zustand der Dichtungsanordnung zwischen einer Innenfläche des Rohrs und dem weiteren axiale Abschnitt angeordnet ist und an der Innenseite des Rohrs anliegt. Hierdurch kann gegebenenfalls eine verbesserte Abdichtung der Dichtungsanordnung geschaffen werden, da auch die Versteifungsstruktur durch eine Anlagefläche der Elastomerstruktur gegenüber dem Rohr, genauer gesagt gegenüber einer Innenseite des Rohrs abgedichtet wird. Diese Dichtung kann ausgebildet sein, um ein Eindringen von flüssigen und/oder festen Partikeln zu unterbinden und/oder auch um ein flüssiges und/oder gasförmiges Medium an einem Austreten aus dem Inneren des Rohrs zu hindern. Zu diesem Zweck kann das Rohr und/oder die Anlagefläche gegebenenfalls eine Struktur aufweisen, die der einen und/oder der anderen Aufgabe entsprechend angepasst ist, also beispielsweise entsprechende Krümmungsradien in einem Kontaktbereich aufweist.

Bei einer Dichtungsanordnung gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Versteifungsstruktur einstückig, beispielsweise aus einem Kunststoff, gefertigt sein. Die Elastomerstruktur kann ergänzend oder alternativ nicht lösbar mit der Versteifungsstruktur verbunden sein. Hierdurch ist es möglich, beispielsweise die Dichtungsanordnung besonders einfach zu fertigen. So kann beispielsweise durch die Ausführung mithilfe eines Kunststoffs die Versteifungsstruktur mit den üblichen Herstellungsverfahren für Kunststoffe (z. B. Spritzgießen oder Extrudieren) auch mit komplexen und komplizierten Geometrien hergestellt werden. Die Elastomerstruktur kann beispielsweise mit der Versteifungsstruktur verklebt oder in diese einvulkanisiert sein. Selbstverständlich können auch andere stoffschlüssige Verbindungstechniken zum Einsatz kommen.

Als Kunststoffe können so beispielsweise Kunststoffe auf Polyamid-Basis verwendet werden. Polyamid kann so beispielsweise ein mineralischer oder nicht mineralischer Füllstoff beigegeben werden.

Eine Dichtungsanordnung gemäß einem Ausführungsbeispiel kann ferner ein Federelement umfassen, das mit der Elastomerstruktur derart verbunden ist, dass das Federelement auf die zweite Dichtlippe eine Kraft in Richtung auf die zentrale Öffnung ausübt, um die zweite Dichtlippe gegen das zylinderförmige Bauteil anzupressen, wenn das zylindrische Bauteil die zentrale Öffnung durchdringt. Hierdurch kann gegebenenfalls eine Dichtwirkung der zweiten Dichtlippe verbessert werden, sodass gegebenenfalls bereits mit einer einzigen zweiten Dichtlippe eine auch schwierigeren Betriebsbedingungen angepasste Abdichtung bezüglich des flüssigen und/oder gasförmigen Mediums erzielbar sein kann. Selbstverständlich kann bei einem Ausführungsbeispiel einer Dichtungsanordnung die Elastomerstruktur eine oder mehrere weitere zweite Dichtlippen aufweisen. Diese können optional über ein gemeinsames Federelement oder mehrere Federelemente entsprechend gegen das zylinderförmige Bauteil gepresst werden. Die Federelemente können hierbei beispielsweise als umlaufende oder auch als nicht umlaufende Filterelemente ausgeführt sein. Ein Beispiel für ein umlaufendes Federelement stellt eine weitere Elastomer struktur dar, beispielsweise in Form eines O-Ring, während ein Beispiel eines nicht umlaufenden Filterelements ein Sprengring darstellt.

Ebenso kann einem Ausführungsbeispiel optional die Elastomerstruktur eine oder mehrere weitere erste Dichtlippen aufweisen. Hierdurch kann gegebenenfalls ein Eindringen von flüssigen und/oder festen Partikeln effizienter verhindert werden, sodass die Dichtungsanordnung zusammen mit dem zylinderförmigen Bauteil und dem Rohr gegebenenfalls auch in einer stärker kontaminierten Umgebung eingesetzt werden kann. Auch diese können optional durch ein oder mehrere weitere Federelemente unterstützt werden. Darüber hinaus kann eine Dichtungsanordnung ebenfalls ergänzend ein Fettreservoir oder Schmierstoffreservoir im Bereich der ersten Dichtlippe umfassen, wobei das Fett oder das Schmiermittel weniger zur Schmierung, sondern Vielmehr zur Bindung von Schmutz und anderen festen und/oder flüssigen Partikeln dient. Ein solches Fettreservoir oder Schmier Stoffreservoir kann somit die erste Dichtlippe hinsichtlich ihrer Funktion ergänzen oder unterstützen.

Bei einer Dichtungsanordnung gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die erste Dichtlippe in einem mit dem Rohr verbundenen Zustand der Dichtungsanordnung entlang der axialen Richtung außerhalb des Rohrs angeordnet sein. Es kann ergänzend oder alternativ die zweite Dichtlippe in dem mit dem Rohr verbundenen Zustand der Dichtungsanordnung entlang der axialen Richtung innerhalb des Rohrs angeordnet sein. Hierdurch ist es möglich, die Dichtungsanordnung auch als Schutzkappe für das Rohr zu verwenden, da die erste Dichtlippe außerhalb des Rohrs angeordnet ist und so eine gewisse Schutzwirkung auch für das Rohr und die zweite Dichtlippe entwickeln kann. Im Unterschied hierzu ist die zweite Dichtlippe in dem Inneren des Rohrs angeordnet, so dass das Rohr die zweite Dichtlippe vor Beschädigungen schützen kann. Die Elastomerstruktur kann somit sowohl der Dichtung als auch dem Schutz dienen.

Bei einer Dichtungsanordnung gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die erste Dichtlip- pe derart ausgeformt sein, dass diese in einem Kontaktabschnitt, mit dem sie das zylinderförmige Bauteil berührt, einen Kantenradius aufweist, der zwischen 0,3 mm und 0,4 mm liegt. Alternativ oder ergänzend kann die zweite Dichtlippe derart ausgeformt sein, dass diese in einem Kontaktabschnitt, mit dem sie das zylinderförmige Bauteil berührt, einen Kantenradius aufweist, der höchstens 0,2 mm beträgt. Hierdurch ist es möglich, die erste und die zweite Dicht lippe gezielt auf ihrer Anwendungen hin auszugestalten. Bei vielen Einsätzen erfordert so beispielsweise die zweite Dichtlippe einen Kantenradius, der höchstens 0,15 mm beträgt, um in einem ausreichenden Maße die Abstreiferwirkung zu erzielen. Diese kann gegebenenfalls durch einen geringeren Kantenradius, der beispielsweise höchstens 0,10 mm oder höchstens 0,05 mm beträgt, weiter gesteigert werden, sofern dies die genauen Anwendungsparameter ratsam erscheinen lässt.

Da die erste Dichtlippe insbesondere auf ein Verhindern eines Eindringen eines festen und/oder flüssigen Partikels ausgelegt ist, und weniger auf ein Abstreifen eines Films eines flüssigen Mediums, sollte hier gegebenenfalls der Kantenradius einen Wert von 0,1 mm nicht unterschreiten, da sonst ein Flüssigkeitsfilm (z. B. eines flüssigen Dämpfungsmediums) zu stark abgestreift werden könnte. Unabhängig davon sollte der Kantenradius gegebenenfalls jedoch auch nicht größer sein als 0,5 mm sein, um ein Anliegen mit einer definierten Kante an den zylinderförmigen Bauteil zu gewährleisten. Je nach genauer Anwendungsspezifikation können hierbei auch andere minimale und/oder maximal Kantenradien verwendet werden. So kann es manchmal ratsam sein, einen minimalen Kantenradius von 0,15 mm oder von mindestens 0,2 mm zu verwenden. Ebenso kann es gegebenenfalls ratsam sein, den maximalen Kantenradius auf 0,4 mm oder auf 0,3 mm zu beschränken.

Ein Dämpferelement gemäß einem Ausführungsbeispiel kann für ein Federbein, einen Stoßdämpfer oder eine Gabel eines Fahrzeugs, beispielsweise eines Kraftfahrzeugs oder eines motorisierten oder eines unmotorisierten Zweirads, insbesondere eines Motorrads, eines Motorrollers oder eines Fahrrads bestimmt sein, wobei das Dämpfungsmedium ein flüssiges Dämpfungsmedium ist. Anders ausgedrückt kann ein Dämpferelement gemäß einem Ausführungsbeispiel auch beispielsweise zur Abdichtung einer der vorgenannten Komponenten für eine der vorgenannten Fahrzeuge verwendet werden. Noch anders ausgedrückt umfassen Ausführungsbeispiele ebenso die Verwendung eines Dämpferelements im Rahmen einer der vorgenannten Komponenten für eines der vorgenannten Fahrzeuge. Je nach konkreter Anwendung kann es sich so beispielsweise bei dem Rohr um ein Tauchrohr einer Gabel eines Motorrads, eines Motorrollers oder eines anderen entsprechenden Zweirads handeln.

Ausführungsbeispiele werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren näher erläutert und beschrieben.

Fig. 1 zeigt eine Querschnittsdarstellung eines konventionellen Motorradgabelverschlusses; Fig. 2 zeigt eine Querschnittsdarstellung durch eine Dichtungsanordnung gemäß einem Ausführungsbeispiel, die auf ein Rohr aufgesetzt ist;

Fig. 3 zeigt eine Detailvergrößerung der Querschnittsdarstellung aus Fig. 2; Fig. 4 zeigt eine schematische Querschnittsdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines Dämpferelements; und

Fig. 5 zeigt eine schematische Querschnittsdarstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Dämpferelements.

Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung werden zusammenfassende Bezugszeichen für Objekte, Strukturen und andere Komponenten verwendet werden, wenn die betreffende Komponente an sich oder mehrerer entsprechende Komponenten innerhalb eines Ausführungsbeispiels oder innerhalb mehrerer Ausführungsbeispiele beschrieben werden. Passa- gen der Beschreibung, die sich auf eine Komponente beziehen, sind daher auch auf andere Komponenten in anderen Ausführungsbeispielen übertragbar, soweit dies nicht explizit ausgeschlossen ist oder sich dies aus dem Zusammenhang ergibt. Werden einzelne Komponenten bezeichnet, werden individuelle Bezugszeichen verwendet, die auf den entsprechenden zusammenfassenden Bezugszeichen basieren. Bei der nachfolgenden Beschrei- bung von Ausführungsformen bezeichnen daher gleiche Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare Komponenten.

Komponenten, die mehrfach in einem Ausführungsbeispiel oder in unterschiedlichen Aus- führungsbeispielen auftreten, können hierbei bezüglich einiger ihrer technischen Parameter identisch und/oder unterschiedlich ausgeführt oder implementiert werden. Es ist so beispielsweise möglich, dass mehrere Entitäten innerhalb eines Ausführungsbeispiels bezüglich eines Parameters identisch, bezüglich eines anderen Parameters jedoch unterschiedlich implementiert sein können.

Auch wenn nachfolgend Ausführungsbeispiele einer Dichtungsanordnung und eines Dämpferelements insbesondere im Zusammenhang mit Motorrädern und Rollern beschrieben werden, sind Ausführungsbeispiele jedoch bei weitem nicht auf diese Anwendungsgebiete beschränkt. So ist eine Dichtungsanordnung gemäß einem Ausführungsbeispiel grundsätzlich zum Abdichten eines jeden zylinderförmigen Bauteils gegenüber einem Rohr geeignet. Je nach konkreter Ausführungsform kann hierbei gegebenenfalls ein Grad der Dichtwirkung von einer Bewegungsrichtung des zylinderförmigen Bauteils zu dem Rohr abhängen. So werden nachfolgend im Wesentlichen Bewegungen des zylinderförmigen Bauteils gegenüber dem Rohr betrachtet, die entlang der axialen Richtung des zylinder- förmigen Bauteils bzw. des Rohrs erfolgen, wobei die beiden betreffenden Achsen des zylinderförmigen Bauteils und des Rohrs im Allgemeinen im Wesentlichen parallel verlaufen.

Für den großen Markt kleinerer Motorräder, Roller und Motorroller wird eine preisgünsti- ge Gabeldichtungsanordnung benötigt, die eine möglichst einfache und kostengünstige Herstellung sowie eine entsprechende Integration ermöglicht. Statt wie üblich drei Komponenten für eine entsprechende Gabeldichtung zu verwenden, können Ausführungsbeispiele eine Dichtungsanordnung, wie sie beispielsweise auf ein Dämpferelement gemäß einem Ausführungsbeispiel zum Einsatz kommen, als einteilige Lösung verwendet werden. Sowohl konventionelle Motorradgabeldichtungen wie auch Dichtungsanordnung gemäß einem Ausführungsbeispiel müssen hierbei die drei Aufgaben, eine Abdichtung gegen Öl zu schaffen, gegen Staub zu schützen sowie Kräfte aufzunehmen, lösen. Konventionelle werden hierfür drei eigene Komponenten verwendet, während ein Ausführungsbeispiel einer Dichtungsanordnung eine Integration in einem Bauteil ermöglicht. Fig. 1 zeigt einen Verschluss 100 für eine Motorradgabel 110, also beispielsweise für ein Tauchrohr, wie sie in der heutigen Situation zum Einsatz kommt. In den gängigen Anwendungen sind heute eine Dichtung 120, ein Sicherungsring 130 und eine Staubkappe 140 verbaut, sodass also der Verschluss 100 wenigstens die drei vorgenannten Komponenten oder Teile umfasst. Die Dichtung 120 dichtet gegen den Druck in der Gabel und gegen das Dämpfungsöl ab. Oft hat die Dichtung 120 zwei entgegengesetzte Lippen mit jeweils einem Federelement. Der Sicherungsring 130 sichert die Dichtung 110 gegen den hohen Innendruck im Inneren der Motorradgabeln 110 ab, der im Extremfall Werte von bis zu 20 bar erreichen kann. Die Staubkappe 140 schützt die Dichtung 120 und die Gabel 110 gegen ein Eindringen von Verschmutzungen. Diese Kappe (Staubkappe 140) muss keinem besonderen Druck standhalten. In der Regel befindet sich hier auch eine gewisse Menge an Fett, um Schmutzparti- kel zu binden. In besonderen Fällen kann außen an der Lippe der Staubkappe 140 eine Feder vorgesehen werden, die beispielsweise aus rostfreiem Stahl hergestellt wird. Für preiswertere Lösungen werden diese jedoch meistens eingespart, sodass lediglich eine Gummilippe ohne Feder zum Einsatz kommt. Teilweise besitzt die Staubkappe auch zwei nach außen gerichtete Lippen, wie in Fig. 1 zu sehen ist.

Fig. 2 zeigt eine Querschnittsdarstellung durch ein Ausführungsbeispiel einer Dichtungsanordnung 200 zum Abdichten eines zylinderförmigen Bauteils gegen ein Rohr 210, wobei das zylinderförmige Bauteil in Fig. 2 nicht dargestellt ist. Anstelle des zylinderförmigen Bauteils ist jedoch eine Symmetrieachse 220 eingezeichnet, welche auch die Lage einer axialen Richtung des Rohrs 210 und des zylinderförmigen Bauteils definiert. Die Symmetrieachse 220 bezieht sich hierbei auf die Symmetrie der Dichtungsanordnung 200. Die Fig. 2 gibt hierbei für eine Dichtungsanordnung 200 gemäß einem Ausführungsbeispiel für einen leichteres Motorrad realistische Größenverhältnisse hinsichtlich eines typischen Innendurchmessers des Rohrs 210 und einer Öffnung der Dichtungsanordnung 200, durch die sich das zylinderförmige Bauteil erstreckt, sowie zur Höhe einer solchen Dichtungsanordnung 200.

Allerdings können sowohl bei leichteren Motorrädern, als auch bei anderen Anwendungsgebieten gerade im Hinblick auf die genannten Durchmesser bzw. Radien und die Höhe der Dichtungsanordnung abweichende Verhältnisse zum Einsatz kommen. Ausführungsbeispiele sind daher bei Weitem nicht auf Verhältnisse, wie sie in Fig. 2 dargestellt sind, beschränkt.

Fig. 3 zeigt eine Detailvergrößerung der Dichtungsanordnung 200 aus Fig. 2, anhand derer der weitere Aufbau dieses Ausführungsbeispiels beschrieben werden soll. So zeigt auch Fig. 3 neben der Dichtungsanordnung 200 ebenso das Rohr 210. Lediglich die Symmetrielinie 220 ist aufgrund der gewählten Darstellung nicht in Fig. 3 zu sehen.

Die Dichtungsanordnung 200 umfasst eine ringförmige Versteifungsstruktur 230, die ausgebildet ist, um mit dem Rohr 210 verbindbar zu sein. Zu diesem Zweck weist die Versteifungswand 210, wie sie in Fig. 3 gezeigt ist, einen Schnapp verschlusshaken 240 auf, der ausgebildet ist, um in eine entsprechende Ausnehmung oder Nut 250 des Rohrs 210 einzugreifen. Der Schnappverschlusshaken 240 stellt hierbei eine mögliche Implementierung einer Verbindungsstruktur 260 dar, die in einem axialen Abschnitt 270 der Versteifungsstruktur 230 angeordnet ist, der ausgebildet ist, um die Versteifungsstruktur 230 mit dem Rohr 210 an einer Außenseite des Rohrs 210 verbindbar zu machen.

Die Dichtungsanordnung 200 weist ferner eine Elastomer struktur 280 auf, die eine zentrale Öffnung 290 umfasst. Die Elastomerstruktur 280 ist mit der Versteifungsstruktur 230 mechanisch verbunden. Bei dem in den Fig. 2 und 3 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Elastomerstruktur 280 hierbei mit der Versteifungsstruktur 230 mechanisch nicht lösbar verbunden, also beispielsweise mit Hilfe einer stoffschlüssigen Verbindung mechanisch fixiert. Dies kann beispielsweise mithilfe einer Verklebung oder durch ein Vulkanisieren realisiert werden. Bei anderen Ausführungsbeispielen ist jedoch beispielsweise auch eine Verschweißung möglich.

Die zentrale Öffnung 290 ist hierbei derart ausgelegt, dass das in den Fig. 2 und 3 nicht gezeigte zylinderförmige Bauteil die zentrale Öffnung durchdringen kann. Um die Dichtwirkung der Dichtungsanordnung 200 gegenüber dem zylinderförmigen Bauteil realisieren zu können, kann die zentrale Öffnung hinsichtlich ihrer Bemaßung an einen Durchmesser bzw. einem Radius des zylinderförmigen Bauteils angepasst sein. So ist in Fig. 3 eine Linie 295 eingezeichnet, die eine äußere Begrenzung des die Dichtungsanordnung 200 durch- dringende zylinderförmige Bauteil anzeigt. Anders ausgedrückt zeigt die Linie 295 einen Außendurchmesser des zylinderförmigen Bauteils.

Die Elastomerstruktur 280 weist an der zentralen Öffnung 290 eine erste Dichtlippe 300 und eine zweite Dicht lippe 310 auf. Die erste Dichtlippe 300 ist hierbei ausgebildet, um ein Eindringen von flüssigen oder festen Partikeln, also beispielsweise Staub- oder Dreckpartikel durch die zentrale Öffnung 290 entlang des zylinderförmigen Bauteils in ein Inneres 320 des Rohrs 210 zu unterbinden. Hierbei kann die erste Dichtlippe 300 entsprechend ihres Einsatzgebietes ausgeformt sein. Im Falle einer für Motorräder oder andere Kraftfahr- zeuge entwickelte und gebaute Dichtungsanordnung 200 kann die erste Dicht lippe 300 in einem Kontaktabschnitt, an dem sie das zylinderförmige Bauteil berührt, einen Kantenradius aufweisen, der zwischen 0,1 mm und 0,5 mm liegt. Bei sehr viel größer gewählten Kantenradien kann die Dichtwirkung der ersten Dicht lippe 300 zumindest im Falle von Staub und anderen Schmutzpartikeln, die in ein Dämpferelement eines Kraftfahrzeugs ein- dringen und dort zu Schäden führen können, gegebenenfalls herabgesetzt sein.

Um darüber hinaus auch für den vorgenannten Fall eine abstreifende Wirkung bezüglich eines flüssigen Mediums zu begrenzen, sollte der Kantenradius ebenfalls nicht unter 0,1 mm gewählt werden. Bei anderen Ausführungsbeispielen kann gegebenenfalls die Be- grenzung der abstreifenden Wirkung besser begrenzt werden, wenn der untere bzw. minimale Kantenradius 0,1 mm oder 0,2 mm beträgt, während der obere bzw. maximale Kantenradius 0,4 mm oder 0,3 mm beträgt. Der minimale und der maximale Kantenradius können hierbei unabhängig voneinander festgelegt werden. Im Falle von anderen Schmutzpartikeln bzw. anderen Anwendungsszenarien einer Dichtungsanordnung 200 können jedoch auch kleinere oder größere Kantenradien als die zuvor genannten sinnvoll einsetzbar sein. Ausführungsbeispiele einer Dichtungsanordnung 200 sind daher nicht auf die vorgenannten Werte beschränkt. Die zweite Dichtlippe 310 ist ausgebildet, um ein flüssiges oder gasförmiges Medium an einem Austreten entlang des zylinderförmigen Bauteils zu hindern und/oder ein flüssiges Medium, beispielsweise ein Öl, von dem zylinderförmigen Bauteil abzustreifen. Im Falle einer Dichtungsanordnung 200 für ein Kraftfahrzeug kann es sinnvoll sein, die zweite Dichtlippe 310 derart auszuformen, dass diese in einem Kontaktabschnitt, mit dem sie das zylinderförmige Bauteil berührt, einen Kantenradius aufweist, der höchstens 0,2 mm beträgt. Im Falle eines flüssigen Mediums kann gegebenenfalls eine Abstreifwirkung verbessert werden, wenn dieser Kantenradius weiter verringert wird, beispielsweise nur noch maximal 0,15 mm, maximal 0,1 mm oder maximal 0,05 mm beträgt.

Die Elastomerstruktur 280 weist ein optionales Federelement 330, das mit der Elastomerstruktur 280 derart verbunden ist, dass dieses auf die zweite Dichtlippe 310 eine Kraft in Richtung auf die zentrale Öffnung 290 ausübt, um die zweite Dichtlippe 310 gegen das zylinderförmige Bauteil anzupressen, wenn dieses die zentrale Öffnung 290 durchdringt. Eine Implementierung des Federelements 330 kann die Abstreiferwirkung verbessern, ist jedoch bei weitem nicht zwingend notwendig.

Darüber hinaus weist das in Fig. 2 gezeigte Ausführungsbeispiel einer Dichtungsanordnung 200 ferner eine weitere zweite Dichtlippe 340 auf, die entsprechend der zweiten Dichtlippe 310 ausgeformt ist. Das Federelement 330 ist hierbei der Art an der Elastomerstruktur angebracht, dass das Federelement 330 auch auf die weitere zweite Dichtlippe 340 eine entsprechende Kraft ausübt, die diese gegen ein die zentrale Öffnung 290 durchdringt zylinderförmige Bauteil presst. Die weitere zweite Dichtlippe 340 ist ebenso wie das Federelement 330 eine optionale Komponente, die unabhängig von dem Federelement 330 implementierbar ist.

Wie die Lage der Linie 295 zu der Lage der Dichtlippen 300, 310 und 340 auch illustriert, ist die Dichtungsanordnung für zylinderförmige Bauteile ausgelegt, die einen leicht größeren Durchmesser aufweisen, als die zugehörigen Innendurchmesser der Elastomerstruktur 280. Hierdurch werden aufgrund der elastischen Eigenschaften der Elastomerstruktur 280 die Dichtlippen 300, 310 und 340 an das zylinderförmige Bauteil angepresst. Diese An- pressung kann durch das optionale Federelement 330 und gegebenenfalls weitere optionale Federelemente weiter gesteigert werden.

Die Versteifungsstruktur 280 weist ferner einen sich entlang der axialen Richtung, also entlang der in Fig. 3 nicht gezeigten Symmetrieachse 220 erstreckenden weiteren axialen Abschnitt 350 auf, der derart ausgebildet ist, dass dieser in dem Inneren 320 des Rohrs 210 angeordnet ist, wenn die Dichtungsanordnung 200 mit dem Rohr 210 mechanisch verbun- den ist. Die Versteifungsstruktur 230 weist ferner einen Verbindungsabschnitt 360 auf, der den weiteren axialen Abschnitt 350 mit dem axialen Abschnitt 270 verbindet.

Der Verbindungsabschnitt 360 kann hierbei mittelbar oder unmittelbar mit einer Stirnflä- che 370 des Rohrs 210 in Kontakt gebracht werden. Sowohl die Stirnfläche 370 als auch der Verbindungsabschnitt 360 erstrecken sich hierbei im Wesentlichen senkrecht zu der axialen Richtung, also im Wesentlichen senkrecht zu der Symmetrieachse 220. Die Stirnfläche 370 begrenzt hierbei das Rohr 210 entlang der axialen Richtung. Hierdurch ist es möglich, die Stirnfläche 370 und den Verbindungsabschnitt 360 ebenfalls zur mechanischen Verbindung der Versteifungsstruktur mit der Dichtungsanordnung 200 zu verwenden. Die Verbindung kann hierbei unmittelbar, also direkt durch ein Anliegen des Verbindungsabschnitt 360 an der Stirnfläche 370 oder mittelbar, beispielsweise über einen Abschnitt der Elastomerstruktur 280 erfolgen, der sich zwischen die beiden vorge- nannten Komponenten erstreckt. Hierdurch kann gegebenenfalls eine Vorspannung oder eine Verspannung bei der Montage der Versteifungsstruktur 230 und damit der Dichtungsanordnung 200 erzielt werden.

Die in den Fig. 2 und 3 gezeigte Dichtungsanordnung 200 bzw. ihre Versteifungsstruktur 230 (Versteifungsring) weist ferner einen radialen Fortsatz 375 auf, der sich radial über den weiteren axialen Abschnitt 350 hinaus in Richtung der zentralen Öffnung 290 hin erstreckt. Der Fortsatz 375 ist zumindest bei dem in den Fig. 2 und 3 gezeigten Ausführungsbeispiel vollständig von der Elastomerstruktur 230 umgeben. Er dient der zusätzlichen Verstärkung der Dichtungsanordnung 200, um den Bereich zwischen den Lippen, al- so der ersten Dicht lippe 300 einerseits und den (weiteren) zweiten Dicht lippen 310 und 340 andererseits zu verstärken. Hierdurch kann gegebenenfalls auch bei höheren, im Inneren 320 herrschenden oder auftretenden Drücken eine wirksame Dichtung gewährleistet und/oder eine Beschädigung der Dichtungsanordnung 200 vermieden werden. Ein solcher Fortsatz 375 kann daher beispielsweise im Bereich von Dichtungsanordnungen für Motor- räder implementiert werden, während er gegebenenfalls bei Dichtungsanordnungen für

Fahrräder entfallen kann. Der Fortsatz 375 der Versteigungsstruktur 230, der auch als Versteifungskragen bezeichnet wird, stellt daher eine optionale Komponente dar, die im Bereich zwischen der ersten und der zweiten Dichtlippe 300, 310 vorgesehen werden kann. Um eine verbesserte Abdichtung bezüglich des gasförmigen oder flüssigen Mediums im Inneren 290 des Rohrs 210 zu ermöglichen, kann optional die Elastomerstruktur 280 eine Anlagefläche 380 aufweisen, die in dem mit dem Rohr verbundenen Zustand der Dichtungsanordnung 200 zwischen einer Innenfläche 390 des Rohrs 110 und dem weiteren axi- ale Abschnitt 350 angeordnet ist und an der Innenseite des Rohrs 210 anliegt.

Wie bereits zuvor erläutert wurde, kann die Dichtungsanordnung 200 einstückig ausgeführt sein. Dies gilt insbesondere auch für die Versteifungsstruktur 230, die ebenfalls einstückig ausgeführt sein kann. Hierbei kann diese beispielsweise aus einem metallischen Werkstoff, also beispielsweise aus einem Metallblech oder einem Stahlblech, aber ebenso aus einem Kunststoff, beispielsweise Polyamid oder einem vergleichbaren Kunststoff gefertigt sein. Dieser kann optional mit einem verstärkenden, zum Beispiel mineralischen Füllstoff versehen ist. Ebenso kann optional die Elastomerstruktur 280 nicht lösbar mit der Versteifungsstruktur 230 verbunden sein, also beispielsweise durch ein Verschweißen, ein Ver- kleben, ein Vulkanisieren oder ein anderes eine stoffschlüssige Verbindung schaffendes Verfahren. Hierdurch kann gegebenenfalls nicht nur eine Stabilität der Dichtungsanordnung 200 verbessert werden, sondern ebenso eine Montage- und Servicefreundlichkeit gesteigert werden. Die erste Dichtlippe 300 ist, wie in den Fig. 2 und 3 auch zu sehen ist, in einem mit dem Rohr 210 verbundenen Zustand entlang der axialen Richtung außerhalb des Rohrs 210 angeordnet hierbei handelt es sich um eine optionale Anordnung, die jedoch gegebenenfalls einen weitere mechanische Abdeckung oder einen mechanischen Schutz erübrigen kann, da die erste Dicht lippe 300 ferner die Dichtungsanordnung 200 vor mechanischen Einwir- kungen schützen kann.

Ebenso optional kann die zweite Dichtlippe 310 in dem mit dem Rohr 210 verbundenen Zustand der Dichtungsanordnung 200 entlang der axialen Richtung innerhalb des Rohrs 210 angeordnet sein. Hierdurch kann nicht nur die zweite Dichtlippe 310 gegebenenfalls besser durch das Rohrs 210 vor mechanischen Beeinflussungen und Schäden geschützt werden, sondern es kann ebenso zu einem Stabilitätsgewinn und zu einer Verbesserung der Schutz- und Dichtwirkung führen. Das zuvor gesagte gilt selbstverständlich auch für den Fall, dass mehr als eine erste und/oder mehr als eine zweite Dichtlippe 300, 310 implementiert und vorgesehen werden.

Anders ausgedrückt ermöglicht ein Ausfuhrungsbeispiel einer Dichtungsanordnung 200 aufgrund ihrer zuvor beschriebenen Ausgestaltung eine preisgünstigere und damit einfacher herzustellende Gestaltung. Sie kann so beispielsweise als einteilige Lösung mit mechanisch nicht lösbar verbundenen Komponenten (Versteifungsstruktur 230 und Elastomerstruktur 280) als einteilige Lösung implementiert werden. Hierfür wird die Funktion der Sicherung gegen Druck von dem Inneren des Rohrs 210, was der heutigen Position des Sicherungsringes 130 entspricht, nach außen gelegt. Die Dichtungsanordnung 200 bzw. Dichtung 200 besitzt daher einen Versteifungsring oder eine Versteifungsstruktur 230, die aus Metall oder aber aus Kunststoff gefertigt sein oder bestehen kann. Im Falle einer geometrisch komplexeren Ausgestaltung des Versteifungsringes bzw. der Versteifungsstruktur 230 kann es gegebenenfalls ratsam sein, diese Komponente aus Kunststoff zu fertigen. So kann die Versteifungsstruktur 230 gegebenenfalls mithilfe eines Spritzgießverfahrens oder eine Extrusionstechnik hergestellt werden.

Geeignete Kunststoffe sind beispielsweise Polyamid (PA) oder ähnliche Werkstoffe mit verstärkenden Füllstoffen.

Zur Sicherung des Versteifungsringes bzw. der Versteifungsstruktur 230 mit dem Rohr 210 bzw. seine Außenfläche, kann beispielsweise ein Bajonettverschluss, der bei der Montage eine begrenzten Drehbewegung benötigt, ein gewindeähnliches Prinzip oder eine gewindeähnliche Verbindungsstruktur 260 oder ein Schnapphaken, der nur eine axiale Montagebewegung erfordert, verwendet werden. Neben diesen Verbindungsmechanismen können auch weitere Mechanismen zum Einsatz kommen, zu denen beispielsweise auch stoffschlüssige Verbindungen, wie etwa ein Verkleben oder ein Verschweißen zählen. Bei weniger mechanisch stark belasteten Dichtungsanordnungen 200 können gegebenenfalls auch eine Verklemmung und damit eine kraftschlüssige Verbindung ausreichen.

Im Falle der zuerst genannten Verbindungstechniken mit ihren Verbindungsstrukturen 260 kann die Sicherungsmechanik in einem Arbeitsgang mit der Montage der Dichtung bzw. der Dichtungsanordnung 200 in das Rohr 210, also beispielsweise das Gabelrohr eines Motorrads oder eines Rollers, erfolgen. Sofern zur Sicherung eine Drehbewegung erforderlich oder ratsam ist, kann die Außenkontur der Dichtungsanordnung 200 eine Polygonform aufweisen, die einer Schraubenmutter ähnlich oder vergleichbar ist, um ein leichteres Verdrehen der Dichtungsanordnung 200 gegenüber dem Rohr 210 zu ermöglichen. Entsprechend können auch Löcher, Bohrungen oder andere Ausnehmungen entlang eines Außen- durchmessers der Versteifungsstruktur 230 der Dichtungsanordnung 200 vorgesehen sein, in die mithilfe eines Werkzeugs oder eines Spezialwerkzeugs eingegriffen werden kann, um eine entsprechende Verdrehung der Dichtungsanordnung 200 gegenüber dem Rohr 210 zu ermöglichen. Eine Dichtungsanordnung 200 gemäß einem Ausführungsbeispiel umfasst somit häufig die im Folgenden kurz zusammengefassten Komponenten. Zum Schutz vor Staub wird häufig eine nach außen gerichtete Staublippe (erste Dichtlippe 300) vorgesehen, die mit oder ohne eine optionale Feder implementierbar ist. Darüber hinaus weist die Dichtungsanordnung 200 eine nach innen gerichtete Öllippe (zweite Dichtlippe 310) mit einer optionalen Feder oder einem optionalen Federelement 330 auf. Die Dichtungsanordnung 200 umfasst ferner einen zylindrischen Teil (axialer Abschnitt 270) des Versteifungsringes bzw. Versteifungsstruktur 230, der nicht zuletzt zur mechanischen Stabilisierung der Dichtungsanordnung und gegebenenfalls zur Verbesserung der Dichtwirkung der Dichtlippen 300, 310 beitragen kann. Ebenso umfasst eine Dichtungsanordnung 200 häufig eine radial abdichtende Elastomerauflage mit einer Anlagefläche 380, die mit dem axialen Abschnitt 270 der Versteifungsstruktur 230 fest verbunden sein kann. Ebenso weist die Dichtungsanordnung 200, wie sie in den Fig. 2 und 3 gezeigt ist, ein zylindrisches Teil (weiterer axialer Abschnitt 350) der Versteifungsstruktur 230 auf, an dem entsprechende Befestigungsmerkmalen bzw. Verbindungsstrukturen 260 vorgesehen sein können, um die Versteifungsstruktur 230 mit dem Rohr 210 verbindbar zu machen. Selbst im Fall einer reinen stoffschlüssigen Verbindung kann die Verbindungsstruktur 260 Schließlich umfasst die Dichtungsanordnung 200 eine Verbindung in Form des Verbindungsabschnitt 360 zwischen dem axialen Abschnitt 270 und dem weiteren axiale Abschnitt 350, der als Teil der Versteifungsstruktur 230 ausgeführt sein kann.

Das Rohr 210, bei dem es sich beispielsweise um ein Gabelrohr handeln kann, benötigt häufig anstelle der klassisch vorgesehenen Nut für den Sicherungsring eine auf den entsprechenden Verschlussmechanismus bzw. die Verbindungsstruktur 260 abgestimmte und angepasste Form an einer Außenseite. Allerdings kann natürlich auch die Versteifungsstruktur auf das entsprechende Rohr abgestimmt werden.

Eine Dichtungsanordnung 200, wie sie beispielsweise in den Fig. 2 und 3 gezeigt ist, kann typischerweise preisgünstiger hergestellt und/oder preisgünstiger und einfacher montiert werden. Mit Ausnahme einer bei der Motorradtechnik durchaus üblichen Upside-Down- Gabel kann sie ferner zu einer Reduzierung der ungefederten Masse führen, da sie im Vergleich zu der konventionellen Lösung mit einer geringeren Maße ausführbar sein kann.

Fig. 4 zeigt eine schematische Querschnittsdarstellung eines Dämpferelements 400 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Das Dämpferelement 400 stellt ein Federbein für ein Motorrad dar, welches nach dem Prinzip der offenen Patrone (open cartridge) arbeitet und beispielsweise auch im Zusammenhang mit Upside-Down-Gabeln (umgekehrt eingebaute Gabeln bzw. Dämpfer) verwendet wird.

Das Dämpferelement 400 weist ein rohrförmiges Bauteil 410 auf, bei dem es sich - je nachdem ob es sich um eine klassische Teleskopgabel oder eine Upside-Down-Gabel handelt - um das Tauchrohr oder das Standrohr handeln kann. Das Dämpferelement 400 weist ferner ein zylinderförmiges Bauteil 420 auf, bei dem es sich im Falle einer Motorraddichtung um das entsprechend andere Rohr, also das Standrohr oder das Tauchrohr handeln kann.

Das rohrförmige Bauteil 410 ist bezüglich des zylinderförmigen Bauteils 420 durch eine Dichtungsanordnung 200 gemäß einem Ausführungsbeispiel abgedichtet. Die Dichtungsanordnung 200 schließt hierbei das rohrförmige Bauteil 410 an einer Seite ab. Anders ausgedrückt verschließt die Dichtungsanordnung 200 das rohrförmige Bauteil 410.

In dem Inneren des rohrförmigen Bauteils 410 ist das zylinderförmige Bauteil 420 ferner durch eine obere Führungsbuchse 430 und einer untere Führungsbuchse 440 mechanisch geführt. Mithilfe der oberen Führungsbuchse 430 und der unteren Führungsbuchse 440 können so Kräfte in radialer Richtung von dem rohrförmigen Bauteil 410 auf das zylinderförmige Bauteil 420 sowie in umgekehrter Richtung übertragen werden. Im Falle eines Dämpferelements 400 für ein Motorrad werden so die Führungsaufgaben in radialer Rieh- tung, also beispielsweise bei Lenk-, Brems- oder Beschleunigungskräften über die Bauteile 410, 420 sowie die beiden Führungsbuchsen 430, 440 übertragen.

Im Inneren des zylinderförmigen Bauteils 420, das über eine Kappe 450 gegenüber der Umwelt verschlossen ist, ist eine Dämpferstange 460 mit der Kappe 450 verbunden, die auch als Kolbenstange bezeichnet wird. Die Dämpferstange 460 erstreckt sich hierbei konzentrisch zu einer Feder 470, die zwischen der Kappe 450 und einem Gehäusedeckel 480 eines Dämpferkörpers 490 angeordnet ist. Der Dämpferkörper 490 ist ebenfalls zylindrisch ausgestaltet und in dem zylinderförmigen Bauteil 420 angeordnet. Anders ausgedrückt stellt der Dämpferkörper 490 ein„drittes verstecktes Rohr" dar, welches den eigentlichen Dämpferraum bildet.

Die Dämpferstange 460 durchdringt hierbei den Gehäusedeckel 480 des Dämpferkörpers 490 und mündet in einem Kolben 500, der in dem Dämpferkörper 490 angeordnet ist. Der Kolben 500 weist einen Strömungsbegrenzer 510 auf, der bei dem in Fig. 4 gezeigten

Dämpferelement in Form eines Einwegventils implementiert ist. Der Strömungsbegrenzer 510 ist hierbei derart ausgebildet, dass dieser bei einer Bewegung des zylinderförmigen Bauteils bei der in Fig. 4 gezeigten Darstellung nach oben öffnet. Der Strömungsbegrenzer 510 bestimmt daher zumindest teilweise die Dämpfercharakteristik in der Zugstufe. Der Kolben 500 weist darüber hinaus einen zweiten Strömungsbegrenzer 520 auf, der bei Bewegung der Stange 460 in die entgegengesetzte Richtung öffnet und daher die Dämpfercharakteristik in der Druckstufe zumindest teilweise beeinflusst.

Das rohrförmige Bauteil 410, der Dämpferkörper 490 sowie wenigstens teilweise das zy- linderförmige Bauteil 420 sind mit einem flüssigen Dämpfungsmedium, beispielsweise einen Dämpfungsöl befüllt. Das flüssige Dämpfungsmedium ist hierbei bis zu einem Flüssigkeitsspiegel 530 angefüllt, der in dem Inneren des zylinderförmigen Bauteils 420 liegt.

Das Dämpferelement 400 basiert hierbei auf einer Zweirohrtechnik, bei der ein Volumen der eintauchenden Dämpferstange 490 in das flüssige Dämpfungsmedium dadurch ausgeglichen wird, indem das flüssige Dämpfungsmedium durch eine Öffnung 540 in dem Dämpferkörper 490 aus diesem in das umgebende Volumen, also das rohrförmige Bauteil 410 ausweichen kann. Fig. 5 zeigt ein weiteres Dämpferelement 400' gemäß einem Ausführungsbeispiel, bei dem es sich um ein Federbein für ein Motorrad gemäß dem Prinzip der geschlossenen Patrone (closed cartridge) handelt. Auch bei diesem Dämpferelement 400' ist eine Dichtungsanordnung 200 gemäß einem Ausführungsbeispiel zwischen einem rohrförmigen Bauteil 410 und einem zylinderförmigen Bauteil 420 angeordnet, wobei die Dichtungsanordnung 200 wiederum das rohrförmige Bauteil 410 verschließt. Je nachdem, ob das Dämpferelement 400' als konventionelle Gabel oder als Upside-Down-Gabel verwendet wird, kann es sich bei dem rohrförmigen Bauteil 410 und bei dem zylinderförmigen Bauteil 420 entweder um das Tauchrohr oder das Standrohr handeln. Die mechanische Stabilisierung der beiden Bauteile 410, 420 zueinander wird wiederum über eine obere und eine untere Führungsbuchse 430, 440 gewährleistet.

Im Hinblick auf den inneren Aufbau des zylinderförmigen Bauteils 420 und des rohrförmigen Bauteils 410 unterscheiden sich die beiden Dämpferelement 400, 400' aus den Fig. 4 und 5 jedoch teilweise. So ist zwar auch bei dem in Fig. 5 gezeigten Dämpferelement 400' das zylinderförmige Bauteil 420 über eine Kappe 450 verschlossen, gegen die eine Feder 470 drückt, diese stützt sich jedoch an einem Kolben 500 ab, der über eine Kolbenstange bzw. Dämpferstange 460 mit dem rohrförmigen Bauteil 410 verbunden ist. Das zylinderförmige Bauteil 420 weist hierbei in einem Bodenbereich 550 wiederum einen ersten Strömungsbegrenzer 510 für die Zugstufe und einen zweiten Strömungsbegrenzer 520 für die Druckstufe auf. Allerdings weist darüber hinaus auch der Kolben weitere Strömungsbegrenzer 510' und 520' auf, die ebenfalls für die Zug- bzw. Druckstufe und ihre Dämpfungscharakteristiken mitverantwortlich sind bzw. diese mitbestimmen. Das zylinderförmige Bauteil 420 stellt hierbei also den eigentlichen Dämpferkörper dar, in dem der Kolben 500 - bewegt bzw. gehalten von der Dämpferstange 460 - bewegt wird. Entsprechend ist auch in dem zylinderförmigen Bauteil 420 das flüssige Dämpfungsmedium bis zu einem Flüssigkeitsspiegel 530 gefüllt. Auch bei diesem Dämpferelement 400' aus Fig. 5 handelt es sich um einen nach dem

Zweirohrprinzip arbeitenden Dämpfer, bei denen die beiden Strömungsbegrenzer 510, 520 die Funktion der Öffnung 540 des Dämpferelements 400 aus Fig. 4 übernehmen. Auch hier wird also das flüssige Dämpfungsmedium, also beispielsweise das Dämpfungsöl, aus dem Inneren des zylinderförmigen Bauteils in das rohrförmige Bauteil 410 über diese beiden Strömungsbegrenzer transportiert, um das Volumen der eintauchen in Dämpferstange 460 kompensierbar zu machen.

Dämpferelemente 400 gemäß einem Ausführungsbeispiel können darüber hinaus auch als anders aufgebaute Zweirohrdämpfer oder auch als Einrohrdämpfer verwendet werden. Sie können dann beispielsweise einen schlanken Einrohrdämpfer bei einem nach dem Prinzip der geschlossenen Patrone arbeitenden Dämpfer aufweisen. Sie können ferner im Rahmen von hydro -pneumatischen oder pneumatischen Feder- bzw. Dämpfersystemen eingesetzt werden.

Während zuvor im Wesentlichen selbstsichernde Motorradgabeldichtung für kleinere Motorräder und Scooter, wie sie insbesondere im asiatischen Markt sehr beliebt sind, beschrieben wurden, können Ausführungsbeispiele natürlich auch für andere Fahrwerksteile als Motorradgabeln von Motorrädern und anderen Kraftfahrzeugen verwendet werden. So kann beispielsweise ein Dämpferelement 400 oder auch eine Dichtungsanordnung 200 gemäß einem Ausführungsbeispiel auch bei unmotorisierten Fahrzeugen, beispielsweise im Fahrwerksbereich zur Dämpfung und Federung des Vorderrads bzw. des Hinterrad eines Fahrrads zum Einsatz kommen. Ebenso können sie jedoch auch als Federbeine, Stoßdämpfer oder andere Komponenten im Bereich der Fahrwerkstechnik von Kraftfahrzeugen und nichtmotorisierten Fahrzeugen eingesetzt werden.

Aber außerhalb des Kraftfahrzeugbereich können Ausführungsbeispiele von Dämpferelementen 400 und Dichtungsanordnung und 200 gegebenenfalls einsetzbar sein, wenn immer es darum geht, ein zylinderförmiges Bauteil gegenüber einem Rohr 210, 410 abzudichten. In diesem Fall können gegebenenfalls Anpassung hinsichtlich einzelner Komponenten, etwa der Ausgestaltung der Dichtlippen 300, 310 ratsam sein.

Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirkli- chung von Ausführungsbeispielen in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein und - soweit sich nicht aus der Beschreibung etwas anderes ergibt - beliebig miteinander kombiniert werden.