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Title:
SEALING ASSEMBLY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/172774
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a sealing assembly for sealing a space (05) between a first machine element (02) and a second machine element that can be rotated in relation to the first machine element (02), wherein the first and the second machine element (02, 03) are arranged concentrically to each other. The sealing assembly comprises a sealing disk (08), which extends in a radial direction across the space (05) to be sealed and which has a first end region (09), which is fastened in a circumferential first recess region (10) of the first machine element (02), and a sealing ring (12), which is arranged on the second bearing ring (03) and which has a sealing back (14) that lies against the second machine element (03) at least in some segments and which has at least one elastic sealing lip (15), which is oriented at angle to the sealing back (14) and which has a sealing edge (17), wherein the sealing edge (17) lies against a second end region (18) of the sealing disk (08) at least in the resting state of the second machine element (03).

Inventors:
GIEHL SEBASTIAN (DE)
Application Number:
PCT/DE2015/200064
Publication Date:
November 19, 2015
Filing Date:
February 04, 2015
Export Citation:
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Assignee:
SCHAEFFLER TECHNOLOGIES AG (DE)
International Classes:
F16J15/16; F16C33/78; F16J15/32
Foreign References:
US3519316A1970-07-07
DE102005016705A12006-10-19
JPS50128547U1975-10-22
DE2031878A11971-04-15
FR2568328A11986-01-31
DE8904504U11989-05-18
EP1898132A12008-03-12
US3658396A1972-04-25
DE102011077729A12012-12-20
DE102010019442A12011-11-10
DE102009012076A12010-09-09
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Claims:
Patentansprüche . Dichtungsanordnung zur Abdichtung eines Raumes (05) zwischen einem ersten Maschinenelement (02) und einem in Bezug zum ersten Maschinenelement (02) drehbaren zweiten Maschinenelement ( 03), wobei erstes und zweites Maschinenelement (02, 03) konzentrisch zueinander angeordnet sind, umfassend

• eine sich in radiale Richtung über den abzudichtenden Raum (05) erstreckende Dichtungsscheibe (08) mit einem ersten Endbereich (09), welcher in einem umlaufenden ersten Einstichbereich am ersten Maschinenelement (02) festgelegt ist, und

• einen am zweiten Maschinenelement (03) angeordneten Dichtungsring (12) mit einem zumindest abschnittsweise am zweiten Maschinenelement (03) anliegenden Dichtungsrücken (14) und mindestens einer winklig zum Dichtungsrücken (14) ausgerichteten elastischen Dichtlippe (15) mit einer Dichtkante (17),

• wobei die Dichtkante (17) zumindest im Ruhezustand des zweiten Maschinenelements (03) an einem zweiten Endbereich (18) der Dichtungsscheibe (08) anliegt.

2. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtungsring (12) innerhalb eines umlaufenden zweiten Einstichbereichs (13) des zweiten Maschinenelements (03) angeordnet ist.

3. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtungsring (12) einen der Dichtlippe (15) gegenüberliegenden, sich winklig zum Dichtungsrücken (14) erstreckenden Endbereich (19) aufweist, wobei der Endbereich (19) zumindest abschnittsweise am zweiten Maschinenelement (03) anliegt.

4. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtungsring (12) eine Armierung (22) aufweist, an welcher ein die Dichtlippe (15) umfassender Elastomerkörper (23) befestigt ist, wobei die Armierung (22) zumindest abschnittsweise am zweiten Maschinenelement (03) anliegt.

5. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtungsring (12) im Bereich der Dichtlippe (15) eine Materialverstärkung (25) aufweist.

6. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtungsring (12) zwei winklig zueinander ausgerichtete elastische Dichtlippen (15, 27) mit jeweils einer Dichtkante (17, 28) aufweist,, dass zwischen einer der beiden Dichtkanten (17) und zweitem Endbereich (18) der Dichtungsscheibe (08) im Ruhezustand des zweiten Maschinenelements (02) ein Spalt (29) besteht.

7. Dichtungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtungsring (12) eine dritte elastische Dichtlippe (30) mit einer dritten Dichtkante (31 ) aufweist, wobei die dritte Dichtlippe (30) der ersten und zweiten Dichtlippe (15, 27) gegenüberliegend angeordnet ist, und wobei die dritte Dichtkante (31 ) zumindest im Ruhezustand des zweiten Maschinenelements (02) am zweiten Endbereich (18) der Dichtungsscheibe (08) anliegt.

8. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Endbereich (18) der Dichtungsscheibe (08) in Richtung des Raumes (05) abgewinkelt ist.

9. Anordnung umfassend ein erstes Maschinenelement (02) und ein in Bezug zum ersten Maschinenelement (02) drehbares zweites Maschinenelement (02, 03), wobei erstes und zweites Maschinenelement (02, 03) konzentrisch zueinander angeordnet sind, sowie eine Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9 zur Abdichtung eines Raumes (05) zwischen erstem und zweitem Maschinenelement (02, 03).

10. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass erstes und zweites Maschinenelement Lagerringe (02, 03) eines Wälzlagers (01 ) sind, und das der abzudichtende Raum ein zur Aufnahme von Wälzkörpern dienender Wälzkörperraum ist.

Description:
Dichtungsanordnung

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dichtungsanordnung zur Abdichtung eines Raumes zwischen einem ersten und einem zweiten Maschinenelement, wobei erstes und zweites Maschinenelement konzentrisch zueinander angeordnet sind. Die Erfindung betrifft weiterhin auch eine Anordnung umfassend eine erstes und ein drehbares zweites Maschinenelement, welche konzentrisch zueinander angeordnet sind, sowie eine Dichtungsanordnung zur Abdichtung eines Raumes zwischen erstem und zweitem Maschinenelement. Die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung wird vorzugs- weise bei Lagern, insbesondere bei Wälzlagern eingesetzt, wo sie zur Abdichtung des Wälzkörperraums dient. Darüber hinaus kann die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung jedoch generell auch für Abdichtungen zwischen Maschinenelementen, wie beispielsweise zwischen einer Welle und einem Gehäuse, dienen. Dichtungen für Wälzlager verhindern das Eindringen von festen Verunreinigungen und von Feuchtigkeit in das Wälzlager. Gleichzeitig sorgen sie dafür, dass das im Wälzlager vorhandene Schmiermittel im Wälzlager gehalten wird. Für die Abdichtung von Wälzlagern kommen sowohl berührungslose als auch berührende Dichtungen zum Einsatz. Die Wirkungsweise berührungsloser Dichtungen beruht auf der Dichtwirkung enger Spalte zwischen umlaufenden und stillstehenden Teilen. Berührungslose Dichtungen weisen praktisch keine Reibung und keinen Verschleiß auf und sind in der Regel unempfindlich gegen Beschädigungen durch feste Verunreinigungen. Ihre Dichtwirkung kann durch Einpressen von Schmierfett in den Dichtspalt verbessert werden. Berührende Dichtungen beruhen darauf, dass das Dichtelement - eine relativ schmale Dichtlippe oder Dichtfläche - mit einem bestimmten Anpressdruck an einer Dichtfläche anliegt und so Verunreinigungen oder Feuchtigkeit abhält bzw. den Austritt von Schmierstoff verhindert. Berührende Dichtungen dichten sehr zuverlässig ab, vor allem wenn bei entsprechender Oberflächenqualität der Dichtfläche und Schmierung der Dichtkante der Verschleiß gering ist. Ein Nachteil berührender Dichtungen ist die Reibung der Dichtung auf der Dichtfläche, die dadurch hervorgerufene Temperaturerhöhung und der auftretende Verschleiß. Berührende Dichtungen sind daher in der Regel nur bis zu bestimmten Umfangsgeschwindigkeiten verwendbar. Außerdem sind sie empfindlich gegen mechanische Beschädigungen, beispielsweise durch feste Fremdkörper. Um Beschädigungen durch Fremdkörper zu verhindern, wird häufig eine nicht berührende Dichtung einer berührenden Dichtung vorgeschaltet, um grobe Verunreinigungen von der berührenden Dichtung fernzuhalten. Die DE 10 201 1 077 729 A1 beschreibt eine Dichtungsanordnung, insbesondere eine Kassettendichtung, mit einem an einem ersten Lagerring befestigten Trägerring und einem zum Trägerring relativ bewegbaren, an einem zweiten Lagerring befestigten Abdeckring. Der Trägerring trägt ein wenigstens eine Dichtlippe ausbildendes elastisches Teil. Die Dichtlippe bildet einen schleifenden Dichtkontakt mit dem Abdeckring. Das elastische Teil bildet einen axial an einem radial verlaufenden Teilstück des Trägerrings angeordneten Überstand aus, wobei der Überstand ein radiales Endstück des Abdeckrings radial zumindest teilweise abdeckt.

Die DE 10 2010 019 442 A1 zeigt ein Wälzlager mit integrierter Abdichtung umfas- send eine ringförmige Dichtscheibe mit elastischen Eigenschaften, die mit einem ersten Rand in eine Haltenut an einem der Lagerringe eingesetzt ist und mit einem zweiten Rand gleitend in eine Dichtnutanordnung am anderen Lagerring eingreift. Um die Dichtscheibe gegen eine Verformung zu sichern, ihr aber gleichzeitig elastischen Eigenschaften zu belassen, kann die Dichtscheibe in einem an den ersten Rand sich anschließenden Bereich durch eine Armierung verstärkt und versteift werden, während der verbleibende Bereich des Dichtringes weiterhin elastisch ausgebildet ist.

In der DE 10 2009 012 076 A1 ist eine Dichtungsanordnung für ein Wälzlager mit mindestens einem Laufbahnring, welcher eine Laufbahn zum Abwälzen von Wälzkör- pern aufweist, beschrieben. Die Dichtungsanordnung umfasst eine Dichtungsscheibe, welche den Wälzkörperraum in einer axialen Richtung der Dichtungsanordnung abdichtet. Im Laufbahnring ist ein Einstichbereich angeordnet, in welchem die Dichtungsscheibe selbsthaltend bzw. selbstklemmend angeordnet ist. Die Dichtungsscheibe stützt sich an einer Auflagefläche des Einstichbereichs ab. Die Auflagefläche und die Laufbahn überlappen sich zumindest abschnittsweise in radialer Richtung der

Drehachse des Wälzlagers. Die Dichtungsscheibe kann eine Armierungsscheibe aufweisen. Die Dichtungsscheibe kann als eine berührende Dichtung, welche an einer Gegendichtungsfläche gegenüberliegend zu dem mindestens einen Laufbahnring, insbesondere an einem anderen Laufbahnring anliegt, ausgebildet sein. Bei alternativen Ausführungen kann die Dichtungsscheibe auch eine berührungslose Dichtung sein. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Reibungsverluste von Dichtungsanordnungen, welche zur Abdichtung eines Raumes zwischen einem ersten Maschinenelement und einem in Bezug zum ersten Maschinenelement drehbaren zweiten Maschinenelement dienen, zu reduzieren, wobei weiterhin zumindest im Ruhezustand des zweiten Maschinenelements eine berührende Dichtung zu realisieren ist. Insbesondere soll eine Anordnung umfassend ein erstes Maschinenelement und ein in Bezug zum ersten Maschinenelement drehbares zweites Maschinenelement sowie eine Dichtungsanordnung zur Abdichtung eines Raumes zwischen den beiden Maschinenelementen zur Verfügung gestellt werden. Zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgab dient eine Dichtungsanordnung gemäß dem beigefügten Anspruch 1 .

Die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung dient zur Abdichtung eines Raumes zwischen einem ersten Maschinenelement und einem in Bezug zum ersten Maschinen- element drehbaren zweiten Maschinenelement, wobei erstes und zweites Maschinenelement konzentrisch zueinander angeordnet sind. Die Dichtungsanordnung beinhaltet eine sich in radialer Richtung über den abzudichtenden Raum erstreckende Dichtungsscheibe mit einem ersten Endbereich, welcher in einem umlaufenden ersten Einstichbereich am ersten Maschinenelement festgelegt ist. Ein weiterer Bestandteil der Dichtungsanordnung ist ein am zweiten Maschinenelement angeordneter Dichtungsring mit einem zumindest abschnittsweise am zweiten Maschinenelement anliegenden Dichtungsrücken und mindestens einer winklig zum Dichtungsrücken ausgerichteten elastischen Dichtlippe mit einer Dichtkante. Die Dichtkante liegt zumindest im Ruhezustand des zweiten Maschinenelements an einem zweiten Endbereich der Dichtungsscheibe an.

Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, dass durch die erfindungsgemäß gewählte Konstruktion des Dichtungsrings in Kombination mit einer herkömmlich als Spaltdichtung verwendeten Dichtungsscheibe mit steigernder Drehzahl die Anpresskraft der Dichtkante aufgrund der wirkenden Fliehkraft reduziert wird. Die Dichtlippe kann auch derart realisiert werden, dass sie ab einer vorbestimmten Drehzahl von der Dichtfläche abhebt und berührungslos arbeitet. Auf diese Weise kann insbesondere bei Betriebsphasen mit höheren Drehzahlen, welche üblicherweise bei berührenden Dichtungen zu hohen Reibungsverlusten führen, der Verlustleistung durch Dichtungsreibung entgegengewirkt werden.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist der Dichtungsring innerhalb eines um- laufenden zweiten Einstichbereichs des zweiten Maschinenelements angeordnet. Auf diese Weise kann der Dichtungsring aufwandsarm und genau am zweiten Maschinenelement positioniert werden.

Von Vorteil ist es, wenn der Dichtungsring durch ein Federelement in Richtung des zweiten Maschinenelements vorbelastet ist. Mittels Federelement kann der Dichtungsring am zweiten Maschinenelement gesichert werden, um ein Herauslösen bzw. Verschieben des Dichtungsrings zu verhindern.

Der Dichtungsring weist vorzugsweise einen der Dichtlippe gegenüberliegenden, sich winklig zum Dichtungsrücken erstreckenden Endbereich auf. Dieser Endbereich liegt zumindest abschnittsweise am zweiten Maschinenelement an. Endbereich und Dichtungsrücken schließen nach einer bevorzugten Ausführung einen rechten Winkel ein.

Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, den Dichtungsring mit einer Armierung auszu- statten, an welcher ein die Dichtlippe umfassender Elastomerkörper stoffschlüssig befestigt ist. Die Armierung liegt zumindest abschnittsweise am zweiten Lagerring an. Durch die Armierung kann eine Verformung des Dichtungsrings durch im Betrieb auftretende Kräfte wirksam vermieden werden. Die Armierung besteht vorzugsweise aus Blech. Die Armierung weist vorzugsweise einen der Dichtlippe gegenüberliegenden, sich winklig zum Dichtungsrücken erstreckenden Endbereich auf. Der Endbereich der Armierung und der Dichtungsrücken schließen nach einer bevorzugten Ausführung einen rechten Winkel ein. Der Endbereich der Armierung kann des Weiteren einen sich in Richtung Dichtungskante erstreckenden Randbereich aufweisen. Auf diese Weise kann ein zusätzlicher Spalt bzw. eine hydrodynamische Förderwirkung in Kombination mit einem Spalt realisiert werden.

Bei einer vorteilhaften Ausführungsform weist der Dichtungsring im Bereich der Dicht- lippe eine Materialverstärkung auf. Durch die auf diese Weise im Bereich der Dichtlippe zur Verfügung stehende zusätzliche Masse entstehen im laufenden Betrieb des zweiten Lagerrings höhere Fliehkräfte, welche dafür sorgen, dass die Anpresskraft der Dichtkante im Vergleich zu einer gleichartigen Realisierung ohne Materialverstärkung früher reduziert wird bzw. die Dichtkante früher von der Dichtfläche abhebt. Die wirk- samen Fliehkräfte können alternativ auch beeinflusst werden, indem der Abstand der Dichtkante zum Dichtungsrücken verändert wird. Durch eine Vergrößerung dieses Ab- standes wird der wirksame Hebelarm der Fliehkraft größer. Hieraus ergibt sich eine größere Verformung bei gleicher Fliehkraft. Ebenso besteht die Möglichkeit die Dicke des Dichtungsrings zu modifizieren.

Nach einer weiteren zweckmäßigen Ausführungsform weist der Dichtungsring zwei winklig zueinander ausgerichtete elastische Dichtlippen mit jeweils einer Dichtkante auf. Zwischen einer der beiden Dichtkanten und zweitem Endbereich der Dichtungsscheibe besteht im Ruhezustand des zweiten Maschinenelements ein Spalt. Durch die zusätzliche zweite Dichtlippe kann die Anpresskraft der anliegenden Dichtkante bei sich drehendem zweitem Maschinenelement aufgrund der höheren Fliehkraftwirkung reduziert werden. Der Spalt zwischen der im Ruhezustand nicht anliegenden Dichtkante und dem zweiten Endbereich der Dichtungsscheibe verkleinert sich unter Dreh- zahleinfluss, wodurch trotz reduzierter Anpresskraft bzw. trotz Abheben der im Ruhe- zustand anliegenden Dichtkante vom zweiten Endbereich der Dichtungsscheibe eine hohe Dichtwirkung sichergestellt werden kann.

Der Dichtungsring kann vorzugsweise eine zusätzliche dritte elastische Dichtlippe mit einer dritten Dichtkante aufweisen. Die dritte Dichtlippe liegt hierbei der ersten und zweiten Dichtlippe gegenüber. Die dritte Dichtkante liegt zumindest im Ruhezustand des zweiten Maschinenelements am zweiten Endbereich der Dichtungsscheibe an. Durch Verwendung einer zusätzlichen dritten Dichtkante kann die Dichtwirkung weiter erhöht werden. Der zweite Endbereich der Dichtungsscheibe ist nach einer vorteilhaften Ausführungs- form in Richtung des abzudichtenden Raums abgewinkelt.

Die Dichtungsanordnung am erfindungsgemäßen Wälzlager kann sowohl zur axialen als auch zur radialen Abdichtung des abzudichtenden Raumes dienen.

Zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe dient weiterhin eine Anordnung gemäß dem beigefügten Anspruch 9. Die erfindungsgemäße Anordnung umfasst ein erstes Maschinenelement und ein in Bezug zum ersten Maschinenelement drehbares zweites Maschinenelement, welche konzentrisch zueinander angeordnet sind, sowie eine Dichtungsanordnung zur Abdichtung eines Raumes zwischen erstem und zweitem Maschinenelement.

Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind erstes und zweites Maschinenelement Lagerringe eines Wälzlagers. Der abzudichtende Raum wäre bei dieser Ausführung der zur Aufnahme von Wälzkörpern dienende Innenraum. Die oben beschriebene Wirkung der Fliehkraft zur Reibungsreduzierung wirkt insbesondere bei Ausführungen mit drehendem Lagerinnenring. Die Dichtungsanordnung kann darüber hinaus aber auch in andere Lagertypen eingebaut werden.

Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Figuren näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Schnittansicht eines Wälzlagers mit integrierter erfindungsgemäße

Dichtungsanordnung in einer ersten Ausführungsform;

Fig. 2 eine Detailansicht eines Dichtungsrings aus Fig. 1 ;

Fig. 3 eine Schnittansicht des Wälzlagers mit integrierter erfindungsgemäßer

Dichtungsanordnung in einer zweiten Ausführungsform;

Fig. 4 eine Detailansicht des Dichtungsrings gemäß Fig. 3 in einer ersten Variante;

Fig. 5 eine Detailansicht des Dichtungsrings gemäß Fig. 3 in einer zweiten

Variante; Fig. 6 eine Detailansicht des Dichtungsrings gemäß Fig. 3 in einer dritten Variante;

Fig. 7 eine Detailansicht des Dichtungsrings gemäß Fig. 3 in einer vierten Variante;

Fig. 8 eine Schnittansicht des Wälzlagers mit integrierter erfindungsgemäßer

Dichtungsanordnung in einer dritten Ausführungsform;

Fig. 9 eine Detailansicht des Dichtungsrings gemäß Fig. 8 in einer ersten Variante;

Fig. 10 eine Detailansicht des Dichtungsrings gemäß Fig. 8 in einer zweiten

Variante;

Fig. 1 1 eine Detailansicht des Dichtungsrings gemäß Fig. 8 in einer dritten Variante;

Fig. 12 eine Detailansicht des Dichtungsrings gemäß Fig. 8 in einer vierten Variante;

Fig. 13 eine Schnittansicht des Wälzlagers mit integrierter erfindungsgemäßer

Dichtungsanordnung in einer vierten Ausführungsform;

Fig. 14 eine Detailansicht des Dichtungsrings gemäß Fig. 13 in einer ersten

Variante;

Fig. 15 eine Detailansicht des Dichtungsrings gemäß Fig. 13 in einer zweiten

Variante;

Fig. 16 eine Detailansicht des Dichtungsrings gemäß einer fünften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung.

Fig. 1 zeigt eine Schnittansicht eines Wälzlagers mit integrierter erfindungsgemäßer Dichtungsanordnung in einer ersten Ausführungsform. Das Wälzlager 01 umfasst einen ersten Lagerring 02 und einen in Bezug zum ersten Lagerring 02 drehbaren zweiten Lagerring 03. Zwischen den beiden Lagerringen 02, 03 sind Wälzkörper 04 in einem Wälzkörperraum 05 angeordnet. Die Wälzkörper 04 werden durch einen Käfig 06 in gleichem Abstand gehalten. Zur Abdichtung des Wälzkörperraums 05 dient die er- findungsgemäße Dichtungsanordnung 07, die in dieser Ausführungsform auf beiden Seiten der Wälzkörper identisch ausgebildet ist. Die Dichtungsanordnung 07 umfasst eine sich in radialer Richtung über den Wälzkörperraum 05 erstreckende Dichtungsscheibe 08 mit einem ersten Endbereich 09, welcher in einem umlaufenden ersten Einstichbereich 10 des ersten Lagerrings 02 festgelegt ist. Die Dichtungsscheibe 08 ist vorzugsweise ein Blechteil, welches entsprechend abgewinkelt ist. In der gezeigten Ausführung ist die Dichtungsscheibe 08 eine sogenannte Z-Scheibe. Ein weiterer Bestandteil der Dichtungsanordnung 07 ist ein Dichtungsring 12, welcher bei der gezeigten Ausführungsform innerhalb eines umlaufenden zweiten Einstichbereichs 13 des zweiten Lagerrings 03 angeordnet ist. Fig. 2 zeigt eine Detailansicht des Dichtungsrings 12. Die Anordnung des Dichtungsrings 12 innerhalb des zweiten Einstichbereichs 13 erleichtert die Montage und Positionierung des Dichtungsrings 12. Es sind jedoch auch Ausführungen möglich, bei denen der Dichtungsring 12 nicht innerhalb eines Einstichbereichs 13 angeordnet ist. Der Dichtungsring 12 besitzt einen zumindest abschnittsweise am zweiten Lagerring 03 anliegenden Dichtungsrücken 14 sowie eine winklig zum Dichtungsrücken 14 ausgerichtete elastische Dichtlippe 15 mit einer Dichtkante 17. Die Dichtkante 17 liegt zumindest im Ruhezustand des Wälzlagers 01 an einem zweiten Endbereich 18 der Dichtungsscheibe 08 an und sorgt für eine radiale Abdichtung des Wälzkörperraums 05. Der zweite Endbereich 18 der Dichtungsscheibe 08 ist in Richtung Wälzkörperraum 05 abgewinkelt und dient als Dicht- fläche für die Dichtkante 17. Der Dichtungsring 12 weist einen sich winklig zum Dichtungsrücken 14 erstreckenden Endbereich 19 auf, welcher der Dichtlippe 15 gegenüberliegt und zumindest abschnittsweise am zweiten Lagerring 03 anliegt. Der Endbereich 19 des Dichtungsrings 12 kann mit Hilfe eines Federelements (nicht dargestellt) in Richtung des zweiten Lagerrings 03 vorbelastet sein. Auf diese Weise erfolgt eine zusätzliche Sicherung des Dichtungsrings 12 am zweiten Lagerring 03. Die Dichtungsscheibe 08 weist am zweiten Endbereich 18 vorzugsweise eine Fase 20 auf, wodurch die Montage des Dichtungsrings 12 erleichtert wird und somit die Gefahr einer Beschädigung der empfindlichen Dichtkante 17 verringert werden kann. Durch die erfindungsgemäß gewählte Konstruktion des Dichtungsrings 12 in Kombination mit der verwendeten Dichtungsscheibe 08 reduziert sich mit steigernder Drehzahl die Anpresskraft der Dichtkante 17 aufgrund der wirkenden Fliehkraft. Die Dichtlippe 15 kann auch derart realisiert werden, dass die Dichtkante 17 ab einer vorbestimmten Drehzahl vom zweiten Endbereich 18 der Dichtungsscheibe 08 abhebt und somit be- rührungslos arbeitet. Hierdurch kann auch bei Betriebsphasen mit höheren Drehzahlen sichergestellt werden, dass nur verhältnismäßig geringe bzw. nahezu keine Dichtungsreibung auftritt. Der Bereich der Dichtlippe 15 kann durch zusätzliches Material verstärkt werden, sodass die bei sich drehendem zweiten Lagerring 03 wirkenden Fliehkräfte erhöht werden. Alternativ kann der Abstand der Dichtkante 17 zum Dichtungsrücken 14 erhöht werden oder die Dicke des Dichtungsrings 12 modifiziert werden. Fig. 3 und die Details in den Fig. 4 bis 7 zeigen Schnittansichten des Wälzlagers mit integrierter erfindungsgemäßer Dichtungsanordnung in einer zweiten Ausführungsform. Im Unterschied zu der Ausführungsform gemäß Fig. 1 und 2 besteht der Dichtungsring 12 aus einer Armierung 22 und einem Elastomerkörper 23 mit der Dichtlippe 15. Der Elastomerkörper 23 ist vorzugsweise stoffschlüssig an der Armierung 22 be- festigt. Die Armierung 22 besteht vorzugsweise aus Blech. Bei der in Fig. 4 gezeigten Variante des Dichtungsrings 12 weist die Armierung 22 einen rechtwinklig zum Dichtungsrücken 14 abgewinkelten Endbereich 19 auf, welcher am zweiten Lagerring 03 anliegt. Die in Fig. 5 gezeigte Variante verwendet eine Armierung 22 mit einem U- förmigen Querschnitt, wodurch ein zusätzlicher Spalt 24 entsteht. Bei der in Fig. 6 ge- zeigten Variante ist die Armierung 22 so gestaltet, dass eine hydrodynamische Förderwirkung in Kombination mit einem Spalt 24 entsteht. Fig. 7 zeigt eine Variante des Dichtungsrings 12, welche eine Materialverstärkung 25 im Bereich der Dichtlippe 15 aufweist. Aufgrund der Materialverstärkung 25 erhöhen sich die wirksamen Fliehkräfte bei sich drehendem zweiten Lagerring 03.

Fig. 8 und die Details in den Fig. 9 bis 12 zeigen Schnittansichten des Wälzlagers mit integrierter erfindungsgemäßer Dichtungsanordnung in einer dritten Ausführungsform. Im Unterschied zu den bislang gezeigten Ausführungsformen dient die Dichtungsanordnung 07 hier zur axialen Abdichtung des Wälzkörperraums 05. Der Dichtungsring 12 besteht wiederum aus einer Armierung 22 und einem Elastomerkörper 23 mit Dichtlippe 15. Die Dichtkante 17 der Dichtlippe 15 liegt zumindest im Ruhezustand des Wälzlagers 01 an der Dichtungsscheibe 08 an. Die in den Fig. 9, 10, 1 1 gezeigten Varianten des Dichtungsrings 12 verwenden unterschiedlich geformte Armierungen 22. Fig. 12 zeigt einen Dichtungsring 12 mit einer Materialverstärkung 25 im Bereich der Dichtlippe 15.

Fig. 13 und die Details in den Fig. 14 und 15 zeigen Schnittansichten des Wälzlagers mit integrierter erfindungsgemäßer Dichtungsanordnung in einer vierten Ausführungs- form. Diese Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass sie einer erste und eine zweite elastische Dichtlippe 15, 27 mit einer ersten und einer zweiten Dichtkante 17, 28 aufweist, welche winklig zueinander ausgerichtet sind. Im Ruhezustand des Wälzlagers 01 besteht zwischen der inneren, ersten Dichtkante 17 und zweitem Endbereich 18 der Dichtungsscheibe 08 ein Spalt 29. Die äußere, zweite Dichtkante 28 liegt im Ruhezustand des Wälzlagers 01 am zweiten Endbereich 18 der Dichtungsscheibe 08 an. Der Spalt 29 verkleinert sich aufgrund der wirksamen Fliehkräfte bei sich drehendem zweiten Lagerring 03. Hierdurch kann trotz reduzierter Anpresskraft bzw. trotz Abheben der äußeren, zweiten Dichtkante 28 vom zweiten Endbereich 18 der Dichtungsscheibe 08 eine hohe Dichtwirkung sichergestellt werden. Die in Fig. 15 gezeigte Variante des Dichtungsrings 12 verwendet einen sich über den gesamten Dichtungsring 12 erstreckenden Elastomerkörper 23, in welchen eine Armierung 22 eingebettet ist.

Fig. 16 zeigt eine Detailansicht des Dichtungsrings gemäß einer fünften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung. Im Unterschied zu der in Fig. 13 gezeigten Ausführungsformen besitzt der Dichtungsring 12 hier eine zusätzliche dritte elastische Dichtlippe 30 mit einer dritten Dichtkante 31 . Die dritte Dichtlippe 30 liegt der ersten und zweiten Dichtlippe 15, 27 gegenüber. Die dritte Dichtkante 31 liegt zumindest im Ruhezustand des Wälzlagers am zweiten Endbereich 18 der Dichtungsscheibe 08 an. Bei der in Fig. 16 gezeigten Ausführungsform dichtet die dritte Dichtkante 31 radial ab. Es sind jedoch ebenso Ausführungen möglich, bei denen die dritte Dichtkante 31 axial abdichtet.

Bezuqszeichenliste Wälzlager

erster Lagerring

zweiter Lagerring

Wälzkörper

Wälzkörperraum

Käfig

Dichtungsanordnung

Dichtungsscheibe

erster Endbereich der Dichtungsscheibe erster Einstichbereich

- Dichtungsring

zweiter Einstichbereich

Dichtungsrücken

erste Dichtlippe

- erste Dichtkante

zweiter Endbereich der Dichtungsscheibe Endbereich des Dichtungsrings

Fase

- Armierung

Elastomerkörper

Spalt zwischen Innenring und Dichtungsring Materialverstärkung

- zweite Dichtlippe

zweite Dichtkante

Spalt zwischen Dichtungsscheibe und Dichtkante dritte Dichtlippe

dritte Dichtkante