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Title:
SEALING RING FOR NON-HERMETIC FLUID SEALS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/006097
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a sealing ring (1) for non-hermetic fluid seals with a constricted passage between the sealing elements that rotate relative to one another. Said sealing ring comprises a support (3) and at least one sealing rib (5, 6) that extends radially inside or outside said support. The edges (10) of said sealing rib interact with an opposite intake surface (17) to give a constricted passage, the sealing rib having an abrasive geometry. The/every sealing rib has a largely smooth, rotation-symmetrical contour. One or a few cutting elements are located on one or a few spots of the/every sealing rib in such a manner that every cutting element (13, 14, 15, 16) protrudes radially, and axially on one or both sides, from the sealing rib contour.

Inventors:
HOFFELNER HERBERT (DE)
Application Number:
PCT/DE2000/002309
Publication Date:
January 25, 2001
Filing Date:
July 14, 2000
Export Citation:
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Assignee:
MTU MUENCHEN GMBH (DE)
HOFFELNER HERBERT (DE)
International Classes:
F01D11/02; F01D11/12; F02C7/28; F16J15/44; F16J15/447; F16J15/453; (IPC1-7): F01D11/02; F16J15/44
Foreign References:
US3846899A1974-11-12
DE4341216A11995-06-08
US4671735A1987-06-09
DE4341216C21997-01-16
DE19730008C11998-10-29
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Claims:
Patentansprüche
1. Dichtring für nichthermetische Fluiddichtungen mit einem gedrosselten Durchtaß zwischen koaxialen, relativ zueinander rotierenden Dichtungsele menten, insbesondere als rotierendes Dichtungselement für Labyrinthdich tungen in Gasturbinentriebwerken, mit einem zu wenigstens einem Bauteil führenden Träger und mit mindestens einer sich radial nach außen oder nach innen und um den gesamten Träger herum erstreckenden Dichtrippe, deren freie, umlaufende Kante im Betrieb mit einem radial gegenüberfiegenden Ein laufbelag eine strömungstechnische Drosselstelle bildet, wobei die Dichtrippe zu dem Einlaufbelag hin eine abrasive Geometrie aufweist, dadurch gekenn zeichnet, daß die/jede Dichtrippe aber den GroBteil ihres Umfangs eine glatte, rotationssymmetrische Kontur aufweist, und daß an einer oder wenigen Stellen der/jeder Dichtrippe (5,6,7) ein oder we nige Schneidelemente (1 1,12,13,14,15,16) in der Weise angeordnet sind, daß jedes Schneidelement (1 1, 12,13,14,15,16) radial und einoder beidseitig axial aus der Kontur der Dichtrippe (5,6,7) hervorsteht.
2. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an einer bis vier Stellen, vorzugsweise an zwei diametralen Stellen, der Dichtrippe (5,6,7) je weils ein Schneidelement (11,12,13,15,16) oder ein Paar axial gegenùber stehender Schneidelemente (14) angeordnet ist.
3. Dichtring nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Schneidelement (11,12,13,14,15,16) formschlüssig und/oder stoffschlüssig, z. B. durch Löten oder Kleben, mit der Dichtrippe (5,6,7) verbunden ist.
4. Dichtring nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge kennzeichnet, daß jedes Schneidelement (1 1, 12,13,14,15,16) aus Metall, insbesondere Hartmetall, aus keramisch beschichtetem Metal oder aus Ke ramik besteht.
Description:
Dichtring für nicht-hermetische Fiuiddichtungen Die Erfindung betrifft einen Dichtring für nicht-hermetische Fluiddichtungen mit ei- nem gedrosselten Durchlaß zwischen koaxialen, relativ zueinander rotierenden Dich- tungsefementen, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Dichtringe dieser Art werden bevorzugt in Labyrinthdichtungen von Gasturbinen- triebwerken eingesetzt, um in Zusammenwirkung mit einem koaxialen, meist stati- schen Einlaufbelag eine strömungstechnische Drosselstelle zu bilden und somit be- nachbarte, gasbeaufschlagte Räume auf unterschiedlichen Betriebsdrücken zu hal- ten. Dabei ist es ublich, solche Dichtringe mit mehreren, axial hintereinander ange- ordneten Dichtrippen zu versehen, welche in Fachkreisen üblicherweise als Dicht- fins"bezeichnet werden. Speziell bei großen Triebwerken treten große Relativbewe- gungen in Axial-und Radialrichtung zwischen den Dichtfins und dem Einlaufbelag auf, wobei die Dichtfins radial in den Einlaufbelag eindringen und diesen über eine gewisse axiale Linge abtragen. Dieser Einlaufvorgang ist in der Regel nach einer Flugmission weitgehend abgeschlossen, so daß danach die gewünschte, reprodu- zierbare Dichtwirkung vorliegen sollte. Bei glatten Dichtfins entspricht das Einarbei- ten in den Einiaufbelag einem Reibvorgang mit hoher thermischer Belastung der Fin- spitzen. Daraus können Gefügeveränderungen mit Rißbildung resuftieren, schlimm- stenfalls kann der Dichtring brechen und das Triebwerk gefährden.

Es sind zahireiche Maßnahmen bekannt, welche diesem Problem abhelfen sollen und unter den Begriff"Finspitzenpanzerung"fallen.

So schützt die DE 4341 216 C2 ein Dichtungsbauteil für Spalt-oder Labyrinthdich- tungen mit einer Beschichtung aus einem Verbund von Metall und Hartstoffpartikeln, wobei letztere in Form regelmäßig geformter Körper mit eingeebneten, auf dem sel- ben Niveau liegenden Oberflächen angeordnet sind. Diese Bauweise soll dazu führen, daß das Einlaufbelagmaterial nicht nur durch Abrasion entfernt wird sondern auch durch heíRplastisches Fließen verdrängt wird. Dies setzt aber eine starke Wär- meentwicklung durch Reibung voraus, welche wiederum den Finwerkstoff schädigen kann.

Die DE 197 30 008 C 1 schützt eine Panzerung für ein metallisches Triebwerksbau- teil, weiche sich beim Anstreifen in einen Einlaufbelag einarbeitet, eine Keramik- schicht umfaßt und mit Spitzen und dazwischenliegenden Freiräumen zum Austragen von Abriebmaterial profiliert ist, wobei die Profilierung durch Umformen der Oberflä- che des Bauteils vor deren Beschichtung ausgebildet ist, bevorzugt durch Rändein.

Somit ist der gesamte Dichtfin nach Art eines Sägeblattes mit einer Vielzahl von gleichmäßig über seinen Umfang verteilten Zähnen ausgeführt, deren Oberflächen keramisch beschichtet sind. Diese Lösung hat u. a. den Nachteil, daß die vielen Frei- räume zwischen den Zähnen/Spitzen generell die Dichtwirkung verschlechtem. In- folge der kleinen Materialquerschnitte in den Spitzen und der punktuellen Wärme- einleitung treten hier lokale Wärmestromdichten auf, welche höher sein können als bei glatten Dichtfins und somit sehr schädlich für das Werkstoffgefüge. Darüber hin- aus bilden die V-förmigen, am Fuß scharfkantigen Freiräume spannungserhöhende Kerben, von denen gefährliche Risse ausgehen können. Im Hinblick auf eine effektive Abrasion und somit einen thermisch unkritischen Einlaufvorgang wäre eine gröbere Zahnung vorteilhaft. Dem widerspricht die Forderung nach guter Dichtwirkung, so daß tatsächlich nur eine sehr feine, flache Zahnung verwendbar ist. Insofern ergibt sich auch mit dieser Lösung eher ein Schleifvorgang mit den bereits genannten thermischen Nachteilen.

Angesichts dieser bekannten Lösungen und ihrer Nachteile besteht die Aufgabe der Erfindung darin, einen Dichtring für nicht-hermetische Fluiddichtungen, speziell für Labyrinthdichtungen in Gasturbinentriebwerken, zu gestalten, der einerseits einen schnellen, abrasiven, thermisch und mechanisch problemlosen Einlaufvorgang und andererseits eine gute, reproduzierbare und kalkulierbare Dichtwirkung gewährlei- stet, in Zusammenwirkung mit einem geeigneten, mechanisch abtragbaren Einlauf- belag.

Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmate gelöst, in Verbindung mit den gattungsbildenden Merkmalen in dessen Oberbegriff.

Der erfindungsgemäße Dichtring kombiniert in vorteilhafter Weise die Merkmale ei- ner konventionellen Ausführung mit wenigstens einer glatten rotationssymmetri-

schen Dichtrippe und einer abrasiven Ausführung, wobei nur an einer oder wenigen, diskreten Steilen der Dichtrippe ein oder wenige Schneidelemente angeordnet sind, welche aus der Dichtrippenkontur hervorstehen. Die Schneidelemente sollen wirklich schneidend bzw. spanend und robust, d. h. mechanisch widerstandsfähig, ausgeführt sein, so daß in kürzester Zeit und ohne große Reibarbeit genügend Belagmaterial abgetragen wird, wobei der gewünschte Spalt zur glatten, dichtenden Kontur der Dichtrippe entsteht.

In der spanenden Fertigung ist ein Verfahren bekannt, welches als"Gewindewirbein" bezeichnet wird und ein schnell rotierendes, hohles Werkzeug mit einem oder weni- gen, nach innen vorstehenden Zähnen benutzt, um ein langsam rotierendes Werk- stück zu bearbeiten. Obwohl das Werkzeug und das Werkstück beim Gewindewirbeln nicht koaxial zueinander geführt sind, vermittelt dieses Verfahren doch eine gewisse Vorstellung vom Einlaufvorgang eines erfindungsgemäßen Dichtringes.

In den Unteransprüchen sind bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung gekenn- zeichnet.

Die Erfindung wird anschließend anhand der Zeichnungen noch naher erläutert. Da- bei zeigen in vereinfachter, nicht maßstäblicher Darstellung : Figur 1 einen axialen Teilschnitt durch einen Dichtring und einen mit dem Dichtring zusammenwirkenden Einlaufbelag, Figur 2 eine perspektivische Teilansicht eines Dichtringes mit verschiedenartigen Schneidelementen.

Der Dichtring 1 gemäß Figur 1 umfaßt einen-zumindest weitgehend-rotations- symmetrischen Träger 3, welcher mit wenigstens einem benachbarten, rotierenden Bauteil (nicht wiedergegeben) fest verbunden ist. Am Träger 3 sind zwei radial nach außen weisende Dichtrippen 5,6 angeordnet, welche über den Großteil ihres Um- fangs eine glatte, rotationssymmetrische Kontur aufweisen. Somit sind auch deren freie Kanten 8,9 weitgehend glatt und rotationssymmetrisch, d. h. kreiszylindrisch.

Zur Ergänzung sei angemerkt, daß an einem Träger auch nur eine Dichtrippe oder mehr als zwei Dichtrippen angeordnet sein können, daß die freien Kanten minde- stens zweier Dichtrippen im Durchmesser gestuft, d. h. verschieden groß sein kön-

nen, und daß alle oder ein Teil der Dichtrippen auch radial nach innen vom Träger abstehen können.

Die gestrichelten Konturen 11,12, weisen auf Schneidelemente und deren Rotati- onsbahnen hin. Man erkennt, daß die Schneidelemente 11,12 jeweils radial und beidseitig axial über die Dichtrippenkonturen vorstehen. Dadurch ist sichergestellt, daß die Dichtrippen 5,6 selbst einschließlich ihrer freien, dichtenden Kanten 8,9 praktisch nie mit dem gegenüberliegenden Einlaufbelag 17 in Berührung kommen, so daß auf Maßnahmen wie Oberflächenhärtung, Panzerung etc. in aller Regel verzichtet werden kann.

Der als benachbartes, statisches Dichtungselement gestrichelt dargestellte Einlauf- belag 17 ist-wie in der Praxis häufig-als metallische Honigwabenstruktur ausge- führt, deren Werkstoff relativ problemlos durch spanende Bearbeitung abtragbar sein sollte, d. h. eine gewisse Duktilität sowie ein definiertes Bruchverhalten aufweisen sollte.

Durch radiale und axiale Relativbewegungen zwischen Dichtring 1 und Einlaufbelag 17 mit Überschreitung des radialen Einbauspaltes wird der Einlaufbelag 17 innensei- tig bereichsweise abtragen, so daß sich nach einem Vollastzyklus, z. B. einer Flugmis- sion mit Manövern, eine charakteristische Einlaufkontur 1 B bildet, welche sich im weiteren Betrieb nicht oder kaum mehr ändert. Die Einlaufkontur 18 entspricht weit- gehend einer äußeren Hülikurve über alle aufgetretenen, relativen Maximalauslen- kungen der Schneidelemente 11,12.

Da der Einlaufvorgang nur einen kleinen Teil der Bauteillebensdauer ausmacht, be- steht die Möglichkeit, nach dessen Abschluß die Schneidelemente zu entfernen bzw. bis auf Bündigkeit mit der Dichtrippenkontur abzuarbeiten. Entfernbare Schneidele- mente können durch rippenbündige Austauschteile ersetzt werden. All dies wäre beispielsweise im Rahmen einer ersten Triebwerksüberholung möglich.

Figur 2 zeigt im Detail verschiedene Ausführungen von Schneidelementen 13 bis 16 an einem Dichtring 2 mit einer radial äußeren Dichtrippe 7 auf einem Träger 4, wobei die freie, dichtende Kante 10 nach oben weist. In der Figur links erkennt man ein plattenförmiges Schneidelement 13, welches axial/radial, d. h. quer zur Dichtrippe 7 und durch diese hindurchführend angeordnet ist. Man sieht, daß das Schneideiement 13 radial (nach oben) und beidseitig axial (nach rechts vorne und links hinten) aus

der Dichtrippenkontur hervorsteht. Die Schneidengeometrie ist nicht im Detail dar- gestellt, wobei es dem Fachmann überlassen wird, hier geeignete Winkel, Spanleit- und Spanbrecheinrichtungen vorzusehen. Das Schneidelement 13 wird in aller Regel aus einem härteren Material bestehen als die Dichtrippe 7, vorzugsweise aus Hart- metall, Keramik oder einem hierauf basierenden Materia) verbund. tn Abhängigkeit vom Material ist eine den Formschiuß ergänzende, stoffsch ! üssige Verbindung, z. B. durch Löten oder Kleben, sinnvoll. Man erkennt weiterhin eine Entiastungsbohrung 19, welche gefährliche Kerbspannungen im Dichtrippenmaterial am Fuße des Schneidelementes 13 verhindern soll. Aus Dichtungsgründen kann die Entlastungs- bohrung 19 verschlossen sein, z. B. mit einem Propfen, mit Klebstoff oder Lot.

Das von links zweite Schneidelement 14 ist ebenfalls plattenförmig ausgeführt, seine Anordnung ist jedoch radial und im wesentlichen circumferential auf einer Seite der Dichtrippe 7 in einer taschenartigen Vertiefung. Die einseitige Anordnung erfordert, daß mindestens ein Paar solcher Schneidelemente 14 je Dichtrippe angeordnet wer- den, wobei sich diese axial gegenüberstehen oder in Umfangsrichtung versetzt sein können.

Das von links dritte Schneidelement 15 unterscheidet sich vom ersten Schneidele- ment 13 durch seine Keilform, wobei die axial/radiale Anordnung gleich ist. Die Keil- form führt zu einer formschlüssigen Fixierung auch in radialer Richtung, so daß eine zuverlässige Absicherung gegen Fliehkräfte gegeben ist. Eine stoffschlüssige Zusatz- fixierung ist allenfalls gegen axiales Herauswandern wirksam. Die Keilform bewirkt weiterhin einen ziehenden"Schnitt der beiden Seitenschneiden. Spannungswirksa- me Entlastungsgeometrien im Bereich der beiden unteren, durch die Dichtrippe 7 führenden Keilecken können vorhanden sein, sind hier aber nicht dargestellt.

Das rechte Schneidelement 16 weist die Besonderheit einer rein formschlüssigen Befestigung auf. Hierzu ist es im Fußbereich kreiszylindrisch gestuft, im Schneiden- /Kopfbereich rechteckig ausgeführt. Sein Einbau in den Dichtring 2 erfolgt radial von innen durch Stecken. Sicherungsmaßnahmen gegen Herausfallen nach innen können angebracht sein (nicht dargesteilt). Ein Schneidelement dieser Art hat zugegebener- maßen den Nachteil, daß es den tragenden Bauteiiquerschnitt örtlich relativ stark reduziert, so daß der Träger des Dichtringes stärker dimensioniert werden muß.