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Patent Searching and Data


Title:
SEALING RING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/053095
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a sealing ring (1) for sealing an annular gap between a shaft and a bearing body surrounding said shaft, comprising two sealing ring halves (2, 3) having ring segment shapes and a plurality of circumferentially formed sealing tips (5), arranged axially adjacent on the inner peripheral surface and protruding radially inward, characterized in that the sealing tips (5) are integrally formed together with the sealing ring halves (2, 3). The invention further relates to a method for producing such a sealing ring (1).

Inventors:
BREINDL MARTIN (DE)
TRÜBEL ARMIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/074685
Publication Date:
March 21, 2019
Filing Date:
September 13, 2018
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
F16J15/40; B29C64/153; F01D11/04; F16J15/447; F16J15/453
Domestic Patent References:
WO2013160469A12013-10-31
Foreign References:
CN201007355Y2008-01-16
US4257617A1981-03-24
EP3130827A12017-02-15
Other References:
None
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Claims:
Patentansprüche

1. Dichtungsring (1) zur Abdichtung eines ringförmigen

Spaltes zwischen einer Welle und einem diese umgebenden Lagerkörper, umfassend zwei ringsegmentförmige Dichtungs¬ ringhälften (2,3) und eine Mehrzahl von axial benachbart an der Innenumfangsflache angeordneten, radial einwärts vor¬ stehenden und umlaufend ausgebildeten Dichtspitzen (5) , dadurch gekennzeichnet, dass

die Dichtspitzen (5) einteilig mit den Dichtungsringhälften (2,3) ausgebildet sind,

wobei die Dichtungsringhälften (2,3) unter Einsatz eines additiven Fertigungsverfahrens hergestellt sind, und wobei die Dichtungsringhälften (2,3) mit einem während der additiven Fertigung hergestellten Sperrluftkanalsystem versehen sind, das einen Sperrlufteinlasskanal (10), zumindest einen mit diesem verbundenen

Sperrluftverteilerkanal (11) und mehrere mit dem

Sperrluftverteilerkanal (11) verbundene, im Bereich der Dichtspitzen (5) in die Innenumfangsfläche mündende

Sperrluftauslasskanäle (12) aufweist.

2. Dichtungsring (1) nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Dichtungsringhälften (2,3) aus Aluminium hergestellt sind .

3. Dichtungsring (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

Seitenflächen (7) der Dichtungsringhälften (2,3) mit Versteifungsrippen (8,9) versehen sind.

4. Dichtungsring (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Dichtungsringhälften (2,3) unter Einsatz eines additi- ven Fertigungsverfahrens aus einem pulverförmigen

Ausgangswerkstoff hergestellt sind.

5. Dichtungsring (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass

der Sperrluftverteilerkanal (11) umlaufend oder im Wesent¬ lichen umlaufend ausgebildet ist und die Sperrluftauslass- kanäle (12) im Wesentlichen gleichmäßig über den Umfang des Dichtungsrings (1) verteilt angeordnet sind.

6. Dichtungsring (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass

zumindest eine Dichtungsringhälfte (2,3) mit einem während der additiven Fertigung hergestellten Druckmesskanal (13) versehen ist, der an das Sperrluftkanalsystem angeschlossen und dazu vorgesehen ist, das Sperrluftsystem mit einer Druckmesseinrichtung zu verbinden,

wobei der Druckmesskanal (13) insbesondere in den Sperr¬ luftverteilerkanal (11) mündet.

7. Dichtungsring (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass

zumindest eine Dichtungsringhälfte (2,3) mit wenigstens einem während der additiven Fertigung hergestellten Ölrück- führkanal (14,15,16) versehen ist, der sich von der Innen- umfangsfläche in Richtung einer Seitenfläche der Dichtungs¬ ringhälfte (2,3) erstreckt.

8. Dichtungsring (1) nach Anspruch 7,

dadurch gekennzeichnet, dass

mehrere Ölrückführkanäle (14,15,16) vorgesehen sind, und dass zumindest ein Ölrückführkanal (15,16) kurz vor der Seitenfläche (7) der Dichtungsringhälfte (2,3) endet, wobei an der Seitenfläche insbesondere ein Bohrungsansatz (19) vorgesehen ist, der eine Position zum Ansetzen eines

Bohrwerkzeugs markiert, um ausgehend von der Seitenfläche (7) einen Zugang zu dem Ölrückführkanal (15,16) zu bohren.

9. Verfahren zur Herstellung eines Dichtungsrings (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend die Schritte:

Herstellen der Dichtungsringhälften (2,3) unter Einsatz eines additiven Fertigungsverfahrens, unter Ausbildung des Sperrluftkanalsystems ;

Fräsen der Teilfugen (4) der Dichtungsringhälften (2,3); Zusammenbau des Dichtungsrings (1) durch Verspannen der Dichtungsringhälften (2,3) und

mechanisches Bearbeiten der Außenumfangsfläche und der Innenumfangsfläche des Dichtungsrings (1) unter Ausbil¬ dung der Dichtspitzen (5) , insbesondere unter Einsatz eines Dreh- und/oder SchleifVerfahrens .

10. Verfahren nach Anspruch 9,

dadurch gekennzeichnet, dass das Herstellen der

Dichtungsringhälften (2,3) unter Einsatz eines additiven Fertigungsverfahrens die Ausbildung des Druckmesskanals (13) und/oder eines oder der Ölrückführkanäle (14,15,16) umfasst .

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 10,

dadurch gekennzeichnet, dass

ein Zugang zu einem im Rahmen der additiven Fertigung hergestellten Ölrückführkanal (14,15,16) und/oder zu einem im Rahmen der additiven Fertigung hergestellten Druckmesskanal (13) gebohrt wird.

Description:
Beschreibung Dichtungsring Die vorliegende Erfindung betrifft einen Dichtungsring zur Abdichtung eines ringförmigen Spaltes zwischen einer Welle und einem diese umgebenden Lagerkörper umfassend zwei lösbar aneinander befestigbare, ringsegmentförmige Dichtungsring ¬ hälften und eine Mehrzahl von axial benachbart an der Innen- umfangsfläche angeordneten, radial einwärts vorstehenden und umlaufend ausgebildeten Dichtspitzen.

Dichtungsringe der eingangs genannten Art sind im Stand der Technik bekannt. Sie werden insbesondere dazu eingesetzt, einen ringförmigen Spalt zwischen einer Welle und einem diese umgebenden Lagerkörper, der insbesondere an einer eine Dampfkammer und eine Ölkammer einer Dampfturbine voneinander trennenden Gehäusewand angeordnet oder ausgebildet ist, abzudich ¬ ten, um zu verhindern, dass Dampf in die Ölkammer bzw. Öl in die Dampfkammer gelangen kann. Bei den Dichtungsringhälften handelt es sich normalerweise um Schmiederohlinge aus Stahl, die bereichsweise einer mechanischen Bearbeitung unterzogen wurden. Die Dichtspitzen sind als separate Bauteile vorge ¬ sehen, die meist aus Aluminium gefertigt und in an der Innen- umfangsfläche des Dichtungsrings ausgebildete Ringnuten ein ¬ gelegt und verstemmt sind. Für den Einsatz von Sperrluft ist in zumindest einer Dichtungsringhälfte mittels Bohren ein Sperrluftkanal eingebracht, der einen von außen zugänglichen Sperrlufteinlass zum Anschließen einer Sperrlufteinrichtung sowie einen im Bereich der Dichtspitzen in die Innenumfangs- fläche mündenden Sperrluftauslass aufweist. Ein weiterer mit ¬ tels Bohren hergestellter Kanal, der von der Innenumfangsfläche zu einer Seitenfläche einer Dichtungsringhälfte führt, bildet einen Druckmesskanal, an den eine Druckmesseinrichtung angeschlossen werden kann, um den aktuellen Druck der Sperrluft zu erfassen und eine optimale Druckeinstellung zu ge ¬ währleisten. Zum Abführen von sich zwischen den Dichtspitzen ansammelndem Öl ist der Dichtungsring ferner mit einem Öl- rückführkanal versehen, der sich von der Innenumfangsflache in Richtung einer Seitenfläche der entsprechenden Dichtungsringhälfte erstreckt und ebenfalls unter Einsatz eines Bohr ¬ verfahrens eingebracht wurde.

Ein Nachteil des zuvor beschriebenen bekannten Dichtungsrings besteht darin, dass dieser einen komplexen und fertigungsintensiven Aufbau mit vielen Einzelteilen und hohem Eigengewicht aufweist. Zudem ist es wünschenswert, das funktionale Design des bekannten Dichtrings weiter zu verbessern.

Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Dichtungsring der eingangs genannten Art mit alternativem Aufbau zu schaffen, der die zuvor genannten Nachteile zumindest teilweise behebt.

Zur Lösung dieser Aufgabe schafft die vorliegende Erfindung einen Dichtungsring der eingangs genannten Art, der dadurch gekennzeichnet ist, dass die Dichtspitzen einteilig mit den Dichtungsringhälften ausgebildet sind. Dank einer solchen einteiligen Ausbildung weist der erfindungsgemäße Dichtungs ¬ ring eine geringe Anzahl von Einzelteilen auf. Entsprechend lässt sich der erfindungsgemäße Dichtungsring einfach ferti ¬ gen und montieren, was geringe Kosten nach sich zieht. Somit betrifft die vorliegende Erfindung einen Dichtungsring zur Abdichtung eines ringförmigen Spaltes zwischen einer Welle und einem diese umgebenden Lagerkörper, umfassend zwei ringsegmentförmige Dichtungsringhälften und eine Mehrzahl von axial benachbart an der Innenumfangsfläche angeordneten, radial einwärts vorstehenden und umlaufend ausgebildeten Dichtspitzen, wobei die Dichtspitzen einteilig mit den

Dichtungsringhälften ausgebildet sind.

Bevorzugt sind die Dichtungsringhälften mit einem während der additiven Fertigung hergestellten Sperrluftkanalsystem versehen, das einen Sperrlufteinlasskanal , zumindest einen mit diesem verbundenen Sperrluftverteilerkanal und mehrere mit dem Sperrluftverteilerkanal verbundene, im Bereich der Dicht- spitzen in die Innenumfangsflache mündende Sperrluftauslass- kanäle aufweist. Der wesentliche Vorteil eines solchen Sperr ¬ luftkanalsystems besteht darin, dass die Sperrluft über den Dank der additiven Fertigung frei gestaltbaren Sperrluftver- teilerkanal ohne zusätzlichen fertigungstechnischen Aufwand an unterschiedlichsten Umfangspositionen im Bereich der

Dichtspitzen in die Innenumfangsfläche des Dichtungsring eingeleitet werden kann, wodurch die mit dem Dichtungsring einhergehende Dichtwirkung dank optimierter Sperrluftzufuhr op- timiert werden kann.

Gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sind die Dichtungsringhälften und entsprechend die Dichtspitzen aus Aluminium hergestellt, was in erster Linie mit einer guten Dichtwirkung und einem sehr geringen Eigengewicht einhergeht. Darüber hinaus ist Aluminium hinreichend weich, um Anstreif ¬ schäden bei Wellenkontakt zu verhindern.

Vorteilhaft sind Seitenflächen der Dichtungsringhälften mit Versteifungsrippen versehen, was eine vergleichsweise dünnwandige Ausbildung der Dichtungsringhälften und damit eine weitere Reduzierung des Eigengewichts und der Materialkosten ermöglicht. Die Versteifungsrippen können sich insbesondere in radialer Richtung erstrecken. Vorteilhaft sind aber auch sich in Umfangsrichtung erstreckende Versteifungsrippen vorgesehen .

Gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sind die Dichtungsringhälften unter Einsatz eines additiven Ferti- gungsverfahrens hergestellt, insbesondere aus einem pulver- förmigen Ausgangswerkstoff. Als additives Fertigungsverfahren sei vorliegend beispielhaft das selektive Laserschmelzen (SLM) genannt. Der Einsatz eines additiven Fertigungsverfahrens hat den Vorteil, dass bezüglich des Designs des Dich- tungsrings nur wenige Einschränkungen bestehen. Entsprechend lässt sich auch die Funktionalität des erfindungsgemäßen Dichtungsrings optimieren. Insbesondere ist der Sperrluftverteilerkanal umlaufend ausge ¬ bildet und die Sperrluftauslasskanäle sind im Wesentlichen gleichmäßig über den Umfang des Dichtungsrings verteilt ange ¬ ordnet. Entsprechend ergibt sich eine besonders gleichmäßige Beaufschlagung der zwischen den Dichtspitzen und der Welle vorhandenen Zwischenräume mit Sperrluft.

Bevorzugt ist zumindest eine Dichtungsringhälfte mit einem während der additiven Fertigung hergestellten Druckmesskanal versehen, der an das Sperrluftkanalsystem angeschlossen und dazu vorgesehen ist, das Sperrluftsystem mit einer Druckmesseinrichtung zu verbinden, wobei der Druckmesskanal insbesondere in den Sperrluftverteilerkanal mündet, wodurch ein be ¬ sonders einfacher Aufbau erzielt wird. Unter Einsatz der Druckmesseinrichtung lässt sich die Sperrluftzufuhr prüfen, einstellen und/oder auch regeln.

Gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist zumindest eine Dichtungsringhälfte mit wenigstens einem während der additiven Fertigung hergestellten Ölrückführkanal versehen, der sich von der Innenumfangsfläche in Richtung einer Seitenfläche der Dichtungsringhälfte erstreckt. Über einen solchen Ölrückführkanal kann Öl abfließen, das sich zwischen den Dichtspitzen gesammelt hat.

Bevorzugt sind mehrere Ölrückführkanäle vorgesehen, wobei zu ¬ mindest ein Ölrückführkanal kurz vor der Seitenfläche der Dichtungsringhälfte endet. Der kurz vor der Seitenfläche endende Ölrückführkanal kann dann wahlweise aufgebohrt wer- den, wenn eine größere Ölrückführkapazität benötigt werden sollte. Auf diese Weise ist der erfindungsgemäße Dichtungs ¬ ring flexibel an unterschiedliche Anforderungen an die Öl ¬ rückführkapazität anpassbar. Insbesondere ist an der Seiten ¬ fläche ein Bohrungsansatz vorgesehen, der eine Position zum Ansetzen eines Bohrwerkzeugs markiert, um ausgehend von der Seitenfläche einen Zugang zu dem noch verschlossenen Ölrück- führkanal zu bohren. Ein solcher Bohrungsansatz erleichtert die Bohrbearbeitung. Ferner schafft die vorliegende Erfindung zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Dichtungsrings, umfassend die Schritte: Herstellen der Dichtungsringhälften unter Einsatz eines additiven Fertigungsverfahrens, insbesondere unter Ausbildung des Sperrluftkanalsystems und/oder des Druckmesskanals und/oder eines oder der Ölrückführkanäle ; Fräsen der Teilfugen der Dichtungsringhälften; Zusammenbau des Dichtungsrings durch Verspannen der Dichtungsringhälften und mechanisches Bearbeiten der Außenumfangsfläche und der Innenumfangsfläche des Dichtungsrings unter Ausbildung der Dichtspitzen, insbesondere unter Einsatz eines Dreh- und/oder SchleifVerfahrens .

Gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ferner ein Zugang zu einem im Rahmen der additiven Fertigung hergestellten Ölrückführkanal und/oder zu einem im Rahmen der additiven Fertigung hergestellten Druckmesskanal gebohrt .

Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen erfindungsgemäßer Anordnungen unter Bezugnahme auf die Zeichnung deutlich. Darin ist

Figur 1 eine perspektivische Ansicht eines Dichtungsrings gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;

Figur 2 eine Schnittansicht durch den in Figur 1 darge ¬ stellten Dichtungsring;

Figur 3 eine Schnittansicht entlang der Linie III-III in

Figur 2;

Figur 4 eine Schnittansicht entlang der Linie IV-IV in

Figur 2; Figur 5 eine Schnittansicht entlang der Linie V-V in Figur 2;

Figur 6 eine vergrößerte Ansicht des in Figur 1 mit dem Be ¬ zugszeichen VI bezeichneten Ausschnitts;

Figur 7 eine Schnittansicht entlang der Linie VII-VII in

Figur 2; und

Figur 8 ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung des in den Figuren 1 bis 7 dargestellten Dichtungsrings.

Die Figuren 1 bis 7 zeigen unterschiedliche Ansichten eines Dichtungsrings 1 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, der zur Abdichtung eines ringförmigen Spaltes zwischen einer Welle und einem diese umgebenden Lagerkörper dient, der an oder einteilig mit einer Gehäusewand ausgebil ¬ det ist, die insbesondere eine Dampfkammer und eine Ölkammer einer Dampfturbine voneinander trennt. Dabei sind Lagerkörper und Gehäusewand jeweils vorteilhaft in ein Ober- und ein Un ¬ terteil unterteilt.

Der Dichtungsring 1 umfasst zwei ringsegmentförmige Dich ¬ tungsringhälften 2 und 3, deren einander zugewandten Teilfugen 4 aneinander anliegend positioniert und in diesem Zu ¬ stand lösbar aufeinandergesetzt werden können, wie es in den Figuren 1 und 2 gezeigt ist. Die lösbare Befestigung kann beispielsweise unter Verwendung von vorliegend nicht näher dargestellten Befestigungsschrauben erfolgen, welche die Teilfugen 4 der Dichtungsringhälften 2 und 3 gegeneinander verspannen. Zusätzlich oder alternativ können die Dichtungsringhälften 2 und 3 aber auch über im Bereich der Teilfugen 4 vorgesehene Zentriermittel zueinander ausgerichtet werden. Ebenso ist eine Ausrichtung der Dichtungsringhälften möglich, indem diese bei der Montage mittels Passung in dem Lagerkörperunter und -Oberteil fixiert werden. An der Innenumfangs- fläche des Dichtungsrings 1 ist eine Mehrzahl von axial be- nachbart angeordneten, einwärts vorstehenden und umlaufend ausgebildeten Dichtspitzen 5 vorgesehen, die einteilig mit den Dichtungsringhälften 2 und 3 ausgebildet sind. Entlang der Außenumfangsfläche des Dichtungsrings 1 erstreckt sich ein im Wesentlichen umlaufend ausgebildeter, radial auswärts vorstehender Vorsprung 6, der dazu dient, in einer korrespondierend ausgebildeten umlaufenden Nut des bzw. der Lagerkörper aufgenommen zu werden. Die einander gegenüberliegenden Seitenflächen 7 der Dichtungsringhälften 2 und 3 bzw. des Dichtrings 1 sind mit einer Vielzahl von Versteifungsrippen 8 und 9 versehen, wobei sich die Versteifungsrippen 8 in radialer Richtung und die Versteifungsrippen in Umfangsrichtung erstrecken. Ferner sind an den Seitenflächen 7 benachbart zum Innenumfang umlaufende axiale Anlaufflächen ausgebildet. In- nerhalb der Dichtungsringhälften 2 und 3 erstreckt sich unter Bezugnahme auf die Figuren 2 und 3 ein Sperrluftkanalsystem. Das Sperrluftkanalsystem umfasst einen Sperrlufteinlasskanal 10, einen Sperrluftverteilerkanal 11 sowie mehrere Sperrluft- auslasskanäle 12. Der Sperrlufteinlasskanal 10, der dazu aus- gelegt ist, an diesem eine Sperrlufteinrichtung anzuschließen, erstreckt sich ausgehend vom Außenumfang der Dichtungs ¬ ringhälfte 2 radial einwärts und mündet in den Sperrluftver ¬ teilerkanal 11, der in Umfangsrichtung vorliegend nahezu vollständig umlaufend ausgebildet ist. Die Sperrluftauslass- kanäle 12 erstrecken sich jeweils ausgehend von dem Sperrluftverteilerkanal radial einwärts und münden im Bereich der Dichtspitzen 5 in die Innenumfangsfläche des Dichtungsrings, wobei die Sperrluftauslasskanäle vorliegend gleichmäßig über den Umfang des Dichtungsrings 1 verteilt angeordnet sind. Ferner ist ein Druckmesskanal 13 vorgesehen, der dazu ausge ¬ legt ist, an diesen eine Druckmesseinrichtung anzuschließen. Der Druckmesskanal 13 ist vorliegend in der Dichtungsring ¬ hälfte 2 ausgebildet und erstreckt sich ausgehend von der Außenumfangsfläche radial einwärts bis zum Sperrluftvertei- lerkanal 11, siehe Figur 7. Die untere Dichtungshälfte 3 um ¬ fasst unter Bezugnahme auf die Figuren 4 und 5 insgesamt drei Rückführkanäle 14, 15 und 16. Der Ölrückführkanal 14 er ¬ streckt sich ausgehend von einer der Seitenflächen 7 der Dichtungsringhälfte 3 im Wesentlichen radial einwärts in Richtung der Innenumfangsfläche und verzweigt sich in zwei Teilkanäle 17 und 18, die axial voneinander beabstandet im Bereich der Dichtspitzen 5 in die Innenumfangsfläche des Dichtungsrings 1 münden. Die Rückführkanäle 15, 16, die je ¬ weils in Umfangsrichtung benachbart zum Ölrückführkanal 14 angeordnet sind und vorliegend einen größeren Durchmesser als dieser aufweisen, münden ebenfalls im Bereich der Dichtspitzen 5 in die Innenumfangsfläche des Dichtungsrings 1. Sie enden am anderen Ende allerdings kurz vor derjenigen Seitenfläche 7, in die auch der Ölrückführkanal 14 mündet, wobei an der Seitenfläche 7 jeweils ein Bohrungsansatz 19 vorgesehen ist, der eine Position zum Ansetzen eines Bohrwerkzeugs mar ¬ kiert, um ausgehend von der Seitenfläche 7 optional einen Zu- gang zu den jeweiligen Rückführkanälen 15 und/oder 16 zu bohren .

Zur Herstellung des Dichtungsrings 1 werden bei einem Verfahren gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf Figur 8 in einem ersten Schritt Sl die Dichtungsringhälften 2 und 3 einschließlich des Sperrluft- kanalsystems , des Druckmesskanals 13 und der Ölrückführkanäle 14, 15 und 16 unter Einsatz eines additiven Fertigungsverfahrens schichtweise aufgebaut, insbesondere ausgehend von einem pulverförmigen Werkstoff. Als additives Fertigungsverfahren kann beispielsweise das selektive Laserschmelzen (SLM) einge ¬ setzt werden.

In einem weiteren Schritt S2 werden die Teilfugen 4 der je- weiligen Dichtungsringhälften 2 und 3 einer Fräsbearbeitung unterzogen, so dass diese plan aneinander liegend angeordnet werden können.

In einem weiteren Schritt S3 wird der Dichtungsring 1 durch Verspannen der Dichtungsringhälften 2 und 3 zusammengebaut. Zum Verspannen können insbesondere nicht näher dargestellten Befestigungsschrauben verwendet werden, welche die einander gegenüberliegenden Teilfugen 4 der Dichtungsringhälften 2 und 3 gegeneinander pressen.

In einem sich anschließenden Schritt S4 wird zum einen die Außenumfangsfläche des Dichtungsrings 1 im Rahmen einer Dreh- und/oder Schleifbearbeitung mechanisch bearbeitet, um den Vorsprung 6 auf die gewünschten Abmessungen zu bringen. Ferner wird in Schritt S4 die Innenumgangsfläche des Dichtungs ¬ rings 1 insbesondere unter Einsatz eines Dreh- und/oder

Schleif erfahrens mechanisch bearbeitet, um die Dichtungs ¬ spitzen 5 auszubilden.

Ferner können, wenn dies erforderlich sein sollte, die Anfangsbereiche des Sperrlufteinlasskanals 10 und des Druck- messkanals 13 mechanisch bearbeitet werden, um eine Sperr ¬ lufteinrichtung bzw. eine Druckmesseinrichtung ordnungsgemäß anschließen zu können.

Vor der Montage des Dichtungsrings können zur Erhöhung der Ölrückführkapazität optional die Ölrückführkanäle 15, 16 auf ¬ gebohrt werden, indem am entsprechenden Bohrungsansatz 19 ein Bohrer angesetzt und ein Zugang gebohrt wird.

Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Dichtungsrings 1 besteht darin, dass sich dieser einfach, preiswert und schnell fertigen lässt, da sich das Sperrluftkanalsystem, der Druckmesskanal und die Ölrückführkanäle bereits während der additiven Fertigung der Dichtungsringhälften 2 und 3 herstellen lassen, wobei das jeweilige Design der Kanäle im Gegen- satz zu einer Bohrbearbeitung sehr frei gewählt werden kann. Letzteres führt beispielsweise dazu, dass sich die Sperrluft bei entsprechender Ausbildung des Sperrluftkanalsystems sehr gleichmäßig über die Innenumfangsfläche des Dichtungsrings 1 verteilt zuführen lässt, was mit einer verbesserten Dich- tungsperformance einhergeht. Durch die Ausbildung der Dicht ¬ spitzen 5 im Rahmen einer mechanischen Bearbeitung der Dichtungsringhälften 2 entfallen Bauteile, wodurch ebenfalls Kosten bei der Fertigung und Montage eingespart werden. Zudem ist Dank der Ausbildung der Ölrückführkanäle 14, 15 und 16 die Ölrückführkapazität variabel. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn der Dichtungsring 1 seine Dichtwirkung in einigen Fällen mit Sperrluft und in einigen Fällen ohne

Sperrluft entfalten soll.

Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele einge- schränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen .