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Title:
SEALING WALL CONSTRUCTION MATERIAL AND METHOD FOR PRODUCING A SEALING WALL CONSTRUCTION MATERIAL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/197354
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a sealing wall construction material, which has a binder having cement and gravel. According to the invention, the binder comprises a mixture of cement and fly ash, the binder being free of clay material, and the sealing wall construction material has a sealing tightness having a kf value of 10-7m/s and less.

Inventors:
IBUK HURSIT (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/060165
Publication Date:
November 01, 2018
Filing Date:
April 20, 2018
Export Citation:
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Assignee:
BAUER SPEZIALTIEFBAU (DE)
International Classes:
B09B1/00; C04B28/02; E02D5/18; E02D31/00
Domestic Patent References:
WO1994022783A11994-10-13
Foreign References:
DE19912652A12000-04-20
DE4407329A11995-09-07
EP0483884A21992-05-06
AT393381B1991-10-10
DE19912652A12000-04-20
DE4407329A11995-09-07
Other References:
CHUNLIANG ZHANG ET AL: "EIGENSCHAFTEN VON FLUGASCHE-FLOTATIONS-BERGE-ZEMENT-GEMISCHEN FUER VERFUELL- UND VERSATZ-ZWECKE IM BERGBAU", GLUCKAUF-FORSCHUNGSHEFTE, VERLAG GLUCKAUF. ESSEN, DE, vol. 52, no. 6, 1 December 1991 (1991-12-01), pages 292 - 296, XP000236827, ISSN: 0017-1387
CHUNLIANG ZHANG ET AL.: "Glückauf-Forschungshefte", vol. 52, December 1991, VERLAG GLÜCKAUF, article "Eigenschaften von Flugasche-Flotationsberge-Zement-Gemischen für Verfüll- und Versatzzwecke im Bergbau"
Attorney, Agent or Firm:
WUNDERLICH & HEIM (DE)
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Claims:
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P A T E N T A N W Ä L T E

B2940

PATENTANSPRÜCHE

1. Dichtwandbaustoff, welcher ein Bindemittel mit Zement und Gesteinskörnungen aufweist,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Bindemittel eine Mischung aus Zement und Flugasche umfasst, wobei es frei von Tonmaterial ist,

dass der ausgehärtete Dichtwandbaustoff eine Dichtigkeit mit einem kf-Wert von 10"7 m/s und kleiner aufweist und

dass das Bindemittel ein Verhältnis von Zement zu Flugasche zwischen 7% und 60% aufweist.

2. Dichtwandbaustoff nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Gesteinskörnung Sand und/oder Grobkorn umfasst.

3. Dichtwandbaustoff nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass ein Gehalt an Bindemittel von zumindest 400 kg/m3 Beton vorgesehen ist.

4. Dichtwandbaustoff nach einem der Ansprüche 1 bis 3,

dadurch gekennzeichnet,

dass ein Bindemittel mit einem Anteil von 100 kg/m3 und von Flugasche von 300 bis 350kg/m3 vorgesehen ist.

5. Dichtwandbaustoff nach einem der Ansprüche 1 bis 4,

dadurch gekennzeichnet,

dass mindestens ein Zusatzmittel, insbesondere ein Fließmittel und/oder ein Verzögerer, vorgesehen ist.

6. Dichtwandbaustoff nach einem der Ansprüche 1 bis 5,

dadurch gekennzeichnet,

dass die frische Masse eine Rohdichte zwischen 2,0 g/cm3 und 2,4 g/cm3 aufweist.

7. Dichtwandbaustoff nach einem der Ansprüche 1 bis 6,

dadurch gekennzeichnet,

dass eine einaxiale Druckfestigkeit qu bei einem Alter von 7 Tagen von qu 500 kN/m2 und bei einem Alter von 28 Tagen von 1000 kN < qu -S 5000 kN/m2 vorgesehen ist.

8. Dichtwand oder Dichtwandelement, welches mit einem Dichtwandbaustoff nach einem der Ansprüche 1 bis 7 hergestellt ist.

9. Verfahren zum Herstellen eines Dichtwandbaustoffes nach einem der Ansprüche 1 bis 7,

bei dem in einem einzigen Mischer ein Bindemittel mit Zement und Gesteinskörnungen unter Zugabe von Wasser zu dem Dichtwandbaustoff vermischt wird, wobei das Bindemittel eine Mischung aus Zement und Flugasche umfasst und der Dichtwandbaustoff frei von einem Tonmaterial gehalten wird, und

wobei eine Dichtigkeit mit einem kf-Wert von 10"7 m/s und kleiner eingestellt wird und das Bindemittel ein Verhältnis von Zement zu Flugasche zwischen 7% und 60% aufweist.

Description:
Dichtwandbaustoff und Verfahren zur Herstellung eines Dichtwandbaustoffs

Die Erfindung betrifft einen Dichtwandbaustoff, welcher ein Bindemittel mit Zement und Gesteinskörnungen aufweist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 .

Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Herstellen eines Dichtwandbaustoffs gemäß dem Anspruch 9.

Aus der EP 0 483 884 A2 ist eine Dichtmasse für die Abdichtung von Böden und Wänden von Müll- und Abfalldeponien mit verstärkt aggressiver Sickerflüssigkeit oder als Auskleidung von Auffang-Wannen oder Behälter für hochaggressive Flüssigkeiten bekannt. Hierfür ist die Verwendung einer Gemischkombination aus einem Tonmehlanteil von etwa 15 Gew.%, einem Mineral- oder Gesteinsmehlanteil von etwa 85% sowie einem Anteil eines porendichtenden Hydrogels bekannt.

Ein gattungsgemäßer Dichtwandbaustoff geht aus der AT 393 381 B hervor. Das hierin beschriebene Bindemittelgemisch, welches beispielsweise für Dichtwände vorgesehen ist, besteht aus Zement und weiteren Zusätzen. Zum Erreichen der geforderten Dichtigkeit ist mindestens ein quellfähiges Tonmineral vorgesehen.

Derartige Dichtwandmassen werden insbesondere zur Herstellung sogenannter Schlitz- oder Dichtwände eingesetzt, welche zur Grundwasserabsperrung etwa von Deponien oder sonstigen Altlasten verwendet werden. Gegenüber herkömmlichen Betonmassen ist dabei eine hohe Dichtigkeit oder ein entsprechend geringer Durchlässigkeitsbeiwert gewünscht, um eine entsprechende Sperrwirkung sicherzustellen. Gleichzeitig wird eine reduzierte Festigkeit und eine gewisse Plastizität des Dichtwandbaustoffs gewünscht, so dass im Falle von Setzungen weiterhin eine hohe Dichtwirkung und eine gewisse Anpassbarkeit der Masse sichergestellt ist.

Zu diesem Zweck ist es bekannt, dem Baustoff ein quellfähiges oder vorgequollenes Tonmineral, etwa Montmorillonit oder Bentonit zuzusetzen. Derartige Zusätze aus Tonmineralien sorgen für eine hohe Dichtigkeit in der aushärtenden Betonmasse, wobei derartige Massen auch als Tonbetone bezeichnet werden, welche in der DIN EN 1538: 2015-10, Abschnitt 6.4 definiert sind.

Tonmineralien bedürfen aufgrund ihrer Quelleigenschaft mit Wasser einer besonderen Verarbeitung. Üblicherweise ist es erforderlich, die Bindemittelmischung mit dem Zement und den Gesteinskörnungen getrennt zuzubereiten und anschließend das vorgequellte Tonmineral in einem abschließenden Verfahrensschritt mit einem separaten Mischer zu der Dichtwandmasse fertig zu verarbeiten.

Aus der WO 94/22783 A1 geht eine verformbare Deponiemasse hervor, die aus verschiedenen Komponenten zusammengesetzt ist, wobei ebenfalls ein quellfähiges Tonmineral mit einem Gewichtsanteil von 2% bis 15% vorgesehen ist.

Aus der DE 199 12 652 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines säurebeständigen Betons bekannt. Dabei wird als Bindemittel ein Gemisch aus 60 bis 80 Gew.-% Zement, 15 bis 25 Gew.-% Flugasche und 5 bis 15 Gew.-% Mikrosilika eingesetzt.

Die DE 44 07 329 A1 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines Mehrkomponen- ten-Stoffgemisches, welches 284 kg Braunkohlefilterasche, 32 kg Steinkohlefilterasche, 15 kg Portlandzement, 650 kg Kiessand und 80 kg Stahlfasern aufweist.

Der Fachartikel von Chunliang Zhang et al.„Eigenschaften von Flugasche-Flotationsberge-Zement-Gemischen für Verfüll- und Versatzzwecke im Bergbau", Glückauf-Forschungshefte, Verlag Glückauf, Essen, Bd. 52, Nr. 6, Dezember 1991 , befasst sich mit den Einflüssen des Zementgehalts und des Flotationsbergegehalts auf den die Dichtheit betreffenden Durchlässigkeitsbeiwert kf der hergestellten Gefüge. Die verwendeten Flotationsberge enthalten dabei ein quellfähiges Tonmineral.

Die DIN 18130-1 gibt die Bestimmung des Durchlässigkeitsbeiwerts kf an. Der Erfindung liegt die A u f g a b e zugrunde, einen Dichtwandbaustoff und ein Verfahren zu dessen Herstellung anzugeben, wobei der Dichtwandbaustoff bei guter Dichtungseigenschaft besonders einfach und effizient herzustellen ist.

Die Aufgabe wird nach der Erfindung zum einen durch einen Dichtwandbaustoff mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und zum anderen durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

Der erfindungsgemäße Dichtwandbaustoff ist dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel eine Mischung aus Zement und Flugasche umfasst, wobei es frei von Tonmineral ist, und eine Dichtigkeit mit einem kf-Wert von 10 "7 m/s und kleiner aufweist.

Ein Aspekt der Erfindung besteht darin, bei der Herstellung des Bindemittels auf ein nur schwer zu verarbeitendes quellfähiges oder vorgequollenes Tonmineral zu verzichten und für das Bindemittel eine Mischung aus Zement und Flugasche vorzusehen. Dabei sind das Bindemittel und die Masse insgesamt so eingestellt, dass eine Dichtigkeit mit einem kf-Wert von 10 "7 m/s und kleiner gegeben ist.

Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass für eine Dichtwandmasse mit guter Dichteigenschaft die Verwendung von Tonmineral nicht zwingend erforderlich ist, sondern diese durch Flugasche erfindungsgemäß ersetzt werden kann. Dabei ist Flugasche der feste, disperse (teilchenförmige, partikelförmige oder staubförmige) Rückstand von Verbrennungen, der aufgrund seiner hohen Dispersität mit den Rauchgasen ausgetragen wird. Die Partikelgröße reicht dabei von etwa 1 μιτι bis 1 mm. Flugasche entsteht in großen Mengen in Verbrennungskraftwerken oder in Müllverbrennungsanlagen, wobei die Flugasche durch entsprechende Filteranlagen aus den Rauchgasen abgeschieden wird. Flugasche eignet sich somit von seiner Dispersität zur Erhöhung der Dichtwirkung und steht auch kostengünstig in ausreichenden Mengen zur Verfügung.

Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass die Gesteinskörnung Sand und/oder Grobkorn umfasst. Dabei kann Sand 0/2 mit einem Gewichtsanteil von 400 bis 1000 kg/m 3 und eine Gesteinskörnung 2/8 von 400 bis 800 kg/m 3 vorgesehen sein. Je nach Rezeptur können auch andere Gesteinskörnungsmischungen vorgesehen werden. Weiterhin hat es sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, dass ein Gehalt an Bindemittel von zumindest 400kg/m 3 Beton vorgesehen ist. Dabei kann das Bindemittel einen Gehalt an Zement von vorzugsweise mindestens 75 kg/m 3 und Flugasche von zumindest 250 kg/m 3 aufweisen. Besonders bevorzugt ist, wenn pro Kubikmeter Beton Bindemittel vorgesehen ist, welches einen Anteil von Zement von 100 kg/m 3 und von Flugasche in einer Menge von 300 bis 350 kg/m 3 Dichtwandmasse vorgesehen ist.

Ein besonders gutes Verhältnis von Dichtigkeit zu Festigkeit wird nach einer Weiterbildung der Erfindung dadurch erzielt, dass das Bindemittel ein Verhältnis von Zement zu Flugasche zwischen 2% und 60% aufweist. Es sind also beispielsweise zwei Teile Zement zu 98 Teilen Flugasche beziehungsweise 40 Teile Zement zu 60 Teilen Flugasche vorgesehen. Der Rest der Rezeptur kann aus Gesteinskörnung, Zusatzmitteln sowie Wasser bestehen. Dabei ist der Wassergehalt deutlich höher als bei konstruktiven Betonen. Vorzugsweise ist ein Verhältnis von Zement zu Flugasche von zumindest 7%, insbesondere von zumindest 10% vorgesehen.

Eine weitere Verbesserung des erfindungsgemäßen Dichtwandbaustoffes kann dadurch erzielt werden, dass mindestens ein Zusatzmittel, insbesondere ein Fließmittel und/oder ein Verzögerer, vorgesehen ist. Mit einem Fließmittel kann die Fließfähigkeit der rohen Dichtwandmasse in gewünschter Weise beeinflusst und eingestellt werden. Mit einem sogenannten Verzögerer kann das Abbindeverhalten der Dichtwandmasse beeinflusst und eingestellt werden. Insbesondere kann so eine Abbindezeit verlängert werden, so dass für den Transport und die Verarbeitung des Dichtwandbau- stoffs ausreichend Zeit verbleibt.

Weiterhin hat es sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn die frische Masse eine Rohdichte zwischen 2,0 g/cm 3 und 2,4 g/cm 3 aufweist. Unter frische Masse ist dabei der fertiggestellte Dichtwandbaustoff in seinem noch fließfähigen, nicht ausgehärteten Zustand zu verstehen. Hinsichtlich der Fließfähigkeit ist es bevorzugt, dass ein Ausbreitmaß a zwischen 57 cm und 63 cm beträgt, wobei das Ausbreitmaß nach DIN EN 206: 2014-07 zu messen ist.

Bei einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Dichtwandbaustoffs ist es weiterhin bevorzugt, dass eine einaxiale Druckfestigkeit q u bei einem Alter von 7 Tagen von q u -S 500 kN/m 2 und bei einem Alter von 28 Tagen von 1000 kN/m 2 < q u ^ 5000 kN/m 2 vorgesehen ist. In diesem Wertebereich ist der Dichtwandbaustoff hinreichend stabil, weist aber gleichzeitig noch eine gewisse Anpassbarkeit, etwa auf Formveränderungen und Setzungen, auf, so dass eine hieraus hergestellte Dichtwand hinreichend stabil ist.

Weiterhin betrifft die Erfindung eine Dichtwand oder ein Dichtwandelement, welches mit einem Dichtwandbaustoff hergestellt ist, welcher zuvor beschrieben wurde. Eine derartige Dichtwand oder ein derartiges Dichtwandelement, welches beispielsweise auch eine Bodenplatte sein kann, ist einfach und kostengünstig herstellbar, wobei gleichzeitig eine gute Dichtigkeit und Festigkeit gegeben sind.

Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines Dichtwandbau- stoffs, bei dem in einem einzigen Mischer ein Bindemittel mit Zement und Gesteinskörnungen unter Zugabe von Wasser zu dem Dichtwandbaustoff vermischt wird, wobei das Bindemittel eine Mischung aus Zement und Flugasche umfasst und der Dichtwandbaustoff frei von einem Tonmaterial gehalten ist, und wobei eine Dichtigkeit mit einem kf-Wert von 10 "7 m/s und kleiner eingestellt wird.

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann der zuvor beschriebene Dichtwandbau- stoff in einfacher und effizienter Weise hergestellt werden.

Vorzugsweise liegt die Dichtigkeit eines erfindungsgemäßen Dichtwandbaustoffs im Bereich eines kf-Wertes von 10 "10 m/s und geringer.