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Title:
SEAT COMPONENT, SEAT AND METHOD FOR PRODUCING A SEAT COMPONENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/047298
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a molded body (5) for a seat component (1, 2), in particular a backrest (3) or a seat part (4) of a seat (S), comprising at least one thermally solidified and three-dimensionally formed nonwoven element (10) which is back-molded with a foam material or a foamable material. The invention further relates to an additional molded body (5) and a method for producing such a molded body (5).

Inventors:
DILLINGER THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/IB2022/058918
Publication Date:
March 30, 2023
Filing Date:
September 21, 2022
Export Citation:
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Assignee:
ADIENT US LLC (US)
International Classes:
B60N2/70; B29C44/12; B29C44/14; B29C70/68; B60N2/58; B29K75/00; B29K105/12; B29K667/00; B29L9/00; B29L31/00; B29L31/58
Domestic Patent References:
WO2014106592A12014-07-10
Foreign References:
EP2939875A12015-11-04
DE102016213791A12017-11-09
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Claims:
24

Ansprüche

1 . Sitzkomponente (1 , 2), insbesondere eine Rückenlehne (3) oder ein Sitzteil (4) eines Sitzes (S), umfassend zumindest eine Sitzstruktur (7) und einen Formkörper (5), dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (5) zumindest ein thermisch verfestigtes und dreidimensional geformtes Vlieselement (10) umfasst, welches mit einem Schaummaterial oder einem schäumfähigen Material hinterspritzt ist, wobei die Sitzstruktur (7) in einem Hohlraum (11 ) des zumindest einen Vlieselements (10) angeordnet und mittels des Schaummaterials oder des schaumfähigen Materials miteingeschäumt ist.

2. Sitzkomponente (1 , 2) nach Anspruch 1 , wobei das Vlieselement (10) bereichsweise unterschiedlich dicht oder fest ausgebildet ist oder wobei zwei Vlieselemente (10) vorgesehen sind, wobei eines der Vlieselemente (10) zumindest bereichsweise eine geringere Dichte und/oder eine geringere Festigkeit als das andere Vlieselement (10) aufweist.

3. Sitzkomponente (1 , 2) nach Anspruch 1 oder 2, wobei zwei Vlieselemente (10) vorgesehen und sich gegenüberliegend angeordnet sind und zwischen sich einen Hohlraum (11 ) bilden, in dem das Schaummaterial oder das schäumfähige Material eingespritzt und die Sitzstruktur (7) miteingeschäumt ist.

4. Sitzkomponente (1 , 2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Schaummaterial oder das schäumfähige Material sich formschlüssig und/oder stoffschlüssig mit dem Vlieselement (10) oder den Vlieselementen (10) verbindet.

5. Sitzkomponente (1 , 2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Vlieselement (10) oder eines der beiden Vlieselemente (10) eine einem Benutzer zugewandte, insbesondere dreidimensionale, Auflagefläche bildet. Sitzkomponente (1 , 2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Vlieselement (10) oder zumindest eines der beiden Vlieselemente (10) zumindest bereichsweise aus einem Kunststofffasermatenal gebildet ist. Sitzkomponente (1 , 2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Formkörper (5) zumindest ein Anbauelement (14) umfasst, welches oberhalb des Vlieselements (10) oder oberhalb eines der Vlieselemente (10) angeordnet und an diesem lösbar fixiert ist. Sitzkomponente (1 , 2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Vlieselement (10) oder die beiden Vlieselemente (10) mit dem Schaummaterial oder dem schäumfähigen Material teilweise oder vollständig oder nicht von dem Schaummaterial oder dem schäumfähigen Material durchsetzt ist/sind. Sitzkomponente (1 , 2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Vlieselement (10) oder die beiden Vlieselemente (10) mit zumindest einer Aussparung (20) versehen ist/sind. Sitzkomponente (1 , 2) nach Anspruch 9, wobei die Aussparung (20) in Form eines Durchgangslochs, einer Rille oder einer Nut ausgebildet ist. Sitz (S), insbesondere Fahrzeugsitz, umfassend mindestens eine Sitzkomponente (1 , 2) nach einem der vorhergehenden Ansprüchen. Verfahren zur Herstellung einer Sitzkomponente (1 , 2), insbesondere einer Rückenlehne (3) oder eines Sitzteils (4) eines Sitzes (S), dadurch gekennzeichnet, dass

- mindestens ein Vlieselement (10) thermisch verfestigt und dreidimensional zu einem Formkörper (5) geformt wird, und anschließend

- das eine Vlieselement (10) mindestens einem Teil eines Schaumwerkzeugs gegenüberliegend angeordnet wird und zwischen diesen ein Hohlraum (11 ) gebildet wird, in den eine Sitzstruktur (7) angeordnet wird und ein Schaummaterial oder schäumfähiges Material eingespritzt wird, wobei die Sitzstruktur (7) mittels des Schaummaterials oder schäumfähigen Materials miteingeschäumt wird. Verfahren nach Anspruch 12, wobei zwei Vlieselemente (10) thermisch verfestigt und dreidimensional zu einem Formkörper (5) geformt werden und anschließend derart zueinander angeordnet und fixiert werden, dass zwischen diesen ein Hohlraum (11 ) gebildet ist, in welchen die Sitzstruktur (7) angeordnet wird und ein Schaummaterial oder schäumfähiges Material eingespritzt wird, wobei die Sitzstruktur (7) mittels des Schaummaterials oder schäumfähigen Materials miteingeschäumt wird. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, wobei das Schaummaterial oder das schäumfähige Material sich formschlüssig und/oder stoffschlüssig mit dem Vlieselement (10) oder den beiden Vlieselementen (10) verbindet. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, wobei das Vlieselement (10) oder die beiden Vlieselemente (10) beim Einfüllen und Ausschäumen des Hohlraums (11 ) mit dem Schaummaterial oder schäumfähigen Material teilweise oder vollständig oder nicht von dem Schaummaterial oder schäumfähigen Material durchsetzt wird/werden 27 Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, wobei beim Schäumprozess oder nachträglich an und/oder in dem Vlieselement (10) oder beiden Vlieselementen (10) zumindest eine Aussparung (20) ausgebildet wird.

Description:
Sitzkomponente, Sitz und Verfahren zur Herstellung einer Sitzkomponente

Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine Sitzkomponente, wie zum Beispiel eine Rückenlehne oder ein Sitzteil, einen Sitz, insbesondere einen Fahrzeugsitz mit einer solchen Sitzkomponente, und ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Sitzkomponente.

Es sind Sitze, insbesondere Fahrzeugsitze, bekannt, die als Leichtbausitze aus Schaumteilen mit mehreren Schaumlagen unterschiedlicher Härte und/oder Dichte gebildet sind. Ein solches Schaumteil für einen Fahrzeugsitz ist zum Beispiel aus der WO 2014/106592 A1 bekannt.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Sitzkomponente eines Sitzes, insbesondere eines Fahrzeugsitzes, zu verbessern, insbesondere dessen Gewicht und/oder Dicke zu reduzieren und dessen Aufbau zu vereinfachen. Des Weiteren ist ein Sitz mit einer verbesserten Sitzkomponente und ein Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Sitzkomponente anzugeben.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einer Sitzkomponente, insbesondere einer Rückenlehne oder einem Sitzteil eines Sitzes, insbesondere eines Fahrzeugsitzes, nach den Merkmalen des Anspruchs 1 . Des Weiteren wird die Aufgabe hinsichtlich des Sitzes durch die Merkmale des Anspruchs 11 und hinsichtlich des Verfahrens durch die Merkmale des Anspruchs 12 gelöst.

Eine erfindungsgemäße Sitzkomponente, insbesondere eine Rückenlehne oder ein Sitzteil eines Sitzes, umfasst zumindest eine Sitzstruktur und einen Formkörper, der zumindest ein thermisch verfestigtes und dreidimensional geformtes Vlieselement umfasst, welches mit einem Schaummaterial oder einem schäumfähigen Material hinterspritzt ist, wobei die Sitzstruktur in einem Hohlraum des zumindest einen Vlieselements angeordnet und mittels des Schaummaterials oder des schäumfähigen Materials miteingeschäumt ist. Alternativ zur integrierten oder eingespritzten Variante der Sitzstruktur kann diese nach Aushärtung des Schaummaterials oder des schäumfähigen Materials des hinterspritzten Vlieselements am Formkörper mechanisch befestigt werden oder sein. Insbesondere ist die Sitzstruktur auf jener Seite des Formkörpers mechanisch befestigt, welche vom Vlieselement weggewandt ist.

Unter einem Hohlraum des zumindest einen Vlieselements wird insbesondere ein Formhohlraum auf einer Hinterseite oder Rückseite des, insbesondere schalenförmigen, Vlieselements verstanden. Das Vlieselement kann beispielsweise ein Schalenteil eines Schaumwerkzeugs bilden. Ein Formteil des Schaumwerkzeugs kann ein gegenüberliegendes Schalenteil des Schaumwerkzeugs bilden. Der Zwischenhohlraum zwischen dem Vlieselement als erstes Schalenteil und dem Formteil als zweites Schalenteil bildet den Formhohlraum auf der Hinterseite des Vlieselements.

Der Formkörper für die Sitzkomponente, insbesondere eine Rückenlehne oder einen Sitzteil eines Sitzes, insbesondere Fahrzeugsitzes, umfasst zumindest das thermisch verfestigte und dreidimensional geformte Vlieselement, welches mit dem Schaummaterial oder schäumfähigen Material hinterspritzt ist.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass die erfindungsgemäße Sitzkomponente mit dem Formkörper einfach, schnell und kostengünstig herstellbar ist und direkt bezugsfrei als Auflagefläche, insbesondere Sitzfläche oder Lehnfläche, des Sitzes verwendbar ist. Der Formkörper der Sitzkomponente und damit die Sitzkomponente selbst ist ergonomisch thermisch verfestigt und geformt. Als Material wird beispielsweise Kunststoff verwendet. Eine solche Sitzkomponente mit einem solchen Formkörper ist insbesondere dünn und gewichtsreduziert ausgebildet.

Ein weiterer Formkörper für die Sitzkomponente, insbesondere eine Rückenlehne oder einen Sitzteil eines Sitzes, insbesondere Fahrzeugsitzes, kann zumindest aus zwei thermisch verfestigten und dreidimensional geformten, insbesondere dreidimensional thermogeformten, Vlieselementen gebildet sein, zwischen denen ein Schaummaterial oder schäumfähiges Material eingespritzt ist. Das Schaummaterial oder das schäumfähige Material ist als Stützelement und/oder Polsterelement ausgebildet und verfestigt das Vlieselement zusätzlich. Mittels des Schaummaterials oder des schäumfähigen Materials ist ein komfortabler Polsterkörper ausbildbar.

Das Schaummaterial oder schäumfähige Material verbindet sich formschlüssig und/oder stoffschlüssig mit dem zumindest einen Vlieselement. Dadurch ist ein einteiliger dreidimensionaler Formkörper ausgebildet oder ausbildbar. Bei Ausbildung des Formkörpers als eine Sitzkomponente bildet das Vlieselement eine Stützfläche oder Auflagefläche für einen Nutzer. Insbesondere bildet das Vlieselement eine einem Nutzer zugewandte, insbesondere dreidimensionale, Auflagefläche, wie eine Sitzfläche eines Sitzteils oder eine Rückenfläche einer Rückenlehne.

Zum Beispiel ist der Formkörper aus nur einem thermisch verfestigten und dreidimensional geformten Vlieselement gebildet, das beispielsweise mit einem Schaummaterial oder einem schäumfähigen Material hinterspritzt wird. Ein solcher, aus nur einem thermoverfestigten und thermogeformten und hinterschäumten Vlieselement gebildeter Formkörper ermöglicht eine einteilige und dreidimensionale therm overfestigte und thermogeformte Sitzschale, die an eine tragende Sitzstruktur montiert werden kann.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass die erfindungsgemäße Sitzkomponente mit einem solchen Formkörper einfach, schnell und kostengünstig herstellbar ist und direkt bezugsfrei als Auflagefläche, insbesondere Sitzfläche oder Lehnfläche, des Sitzes verwendbar ist. Dabei bildet eines der Vlieselemente, beispielsweise ein vorderseitig angeordnetes Vlieselement, die Auflagefläche und das andere Vlieselement, beispielsweise rückseitig angeordnetes Vlieselement, eine optisch hochwertige Rückfläche beziehungsweise Dekorfläche oder Stützfläche.

Der erfindungsgemäße Formkörper der erfindungsgemäßen Sitzkomponente ist ergonomisch thermisch verfestigt und geformt. Als Material wird beispielsweise Kunststoff verwendet. Ein solcher Formkörper ist insbesondere dünn und gewichtsreduziert ausgebildet. Das Schaummaterial oder das schäumfähige Material ist als Stützelement und/oder Polsterelement ausgebildet und verfestigt die Vlieselemente zusätzlich. Mittels des Schaummaterials oder des schäumfähigen Materials ist ein komfortabler Polsterkörper ausbildbar.

Beispielsweise können zwei Vlieselemente einander gegenüberliegend angeordnet sein und zwischen sich einen Hohlraum, insbesondere einen Zwischenhohlraum oder einen geschlossenen Formhohlraum, bilden, in dem die Sitzstruktur angeordnet ist und Schaummaterial oder ein schäumfähiges Material eingespritzt wird oder ist und die Sitzstruktur im ausgehärteten Zustand eingeschäumt oder umspritzt ist.

Unter dem Hohlraum zwischen Vlieselementen wird insbesondere ein Zwischenhohlraum zwischen den beiden Vlieselementen verstanden. Die beiden Vlieselemente können jeweils ein Schalenteil eines Schaumwerk- zeugs bilden. Der zwischen diesen beiden als Schalenteile ausgebildeten Vlieselemente liegende Hohlraum bildet den Formhohlraum.

Dabei kann das Schaummaterial einen zwischen den, insbesondere ther- mogeformten, vormontierten oder vorfixierten Vlieselementen gebildeten Hohlraum oder Zwischenraum ausschäumen und sich formschlüssig und/oder stoffschlüssig mit den Vlieselementen verbinden.

Der aus den zwei thermisch verfestigten und dreidimensional geformten, insbesondere vorverfestigten und vorgeformten, Vlieselementen gebildete und innen ausgeschäumte Formkörper für die Sitzkomponente ermöglicht eine einteilige und dreidimensional thermoverfestigte und thermogeformte Sitzschale. Eine solche einteilige, dreidimensional thermoverfestigte und thermogeformte Sitzschale aus den zwei Vlieselementen und dem ausgeschäumten Hohlraum oder Zwischenraum mit der eingeschäumten oder umspritzten Sitzstruktur (auch integrierte Sitzstruktur genannt) ist hochsteif, dünn und besonders leicht und weist einen guten Sitzkomfort auf. Ein solcher einteiliger, dreidimensional thermoverfestigter und thermogeformter Formkörper mit integrierter Sitzstruktur dient als Sitzschale und Stützschale des Sitzes und wird auch als Soft-Sitzschale bezeichnet. Zusätzliche Polsterungen sind nicht erforderlich.

In beiden Ausführungsformen bildet das thermoverfestigte und thermogeformte Vlieselement die Sitzfläche der jeweiligen Sitzkomponente des Sitzes. Eine Rückenlehne weist dabei beidseitig, sowohl nach vorne als auch nach hinten ein therm overfestigtes und thermogeformtes Vlieselement auf. Dabei dient das nach vorne gerichtete Vlieselement als Auflagefläche für den Rücken eines Sitznutzers. Das nach hinten gerichtete Vlieselement dient als Abdeckung für die Rückenlehne nach hinten zum Beispiel in Richtung einer hinteren Sitzreihe oder eines hinteren Sitzes. Ein Sitzteil des Sitzes weist beispielsweise nur in Richtung des Sitznutzers ein thermover- festigtes und thermogeformtes Vlieselement auf. In Richtung des Fahrzeugbodens ist das Vlieselement mit Schaummaterial hinterschäumt.

Zusätzlich kann der Formkörper ein weiteres thermisch verfestigtes und dreidimensional geformtes Vlieselement umfassen. Dieses weitere thermisch verfestigte und dreidimensional geformte Vlieselement kann eine geringere Dichte und/oder eine geringere Festigkeit als die Vlieselemente der Sitzschale aufweisen. Dieses weitere thermisch verfestigte und dreidimensional geformte Vlieselement kann als zusätzlicher Polsterkörper oder zusätzliches Polsterelement ausgebildet sein und ist auf dem thermisch verfestigten und dreidimensional geformten Formkörper oder Sitzkörper, insbesondere der Sitzschale, anordenbar und befestigbar.

In der Ausführungsform des Formkörpers mit zumindest zwei Vlieselementen kann eines der beiden Vlieselemente eine geringere Dichte und/oder eine geringere Festigkeit als das andere Vlieselement aufweisen. Beispielsweise weist das rückseitig angeordnete Vlieselement eine höhere Dichte und/oder eine höhere Festigkeit auf, um beispielsweise an einer Sitztragstruktur, beispielsweise einem Sitzrahmen, angeordnet zu werden und eine ausreichende Stützfunktion und/oder Polsterfunktion auszubilden. Das vorderseitig angeordnete Vlieselement, welches als Auflagefläche für einen Nutzer ausgebildet ist, kann eine geringere Dichte und/oder eine geringere Festigkeit aufweisen, um eine komfortable Auflagefläche auszubilden.

Beide Vlieselemente sind sich gegenüberliegend angeordnet und bilden zwischen sich einen Hohlraum, in dem das Schaummaterial oder das schäumfähige Material eingespritzt ist. Das Schaummaterial oder schäumfähige Material verbindet sich formschlüssig und/oder stoffschlüssig mit den Vlieselementen. Beispielsweise sind keine zusätzlichen Befestigungselemente zur Befestigung oder Verbindung der beiden Vlieselemente benötigt. Das Schaummaterial oder das schäumfähige Material verbindet sich mit dem jeweiligen Vlieselement und somit diese miteinander. Dadurch ist ein einteiliger dreidimensionaler Formkörper ausgebildet oder ausbildbar.

In einer Weiterbildung ist oder sind das zumindest eine Vlieselemente oder beide Vlieselemente zumindest bereichsweise aus einem Kunststofffasermatenal gebildet.

Der Sitz, insbesondere ein Fahrzeugsitz, kann eine Rückenlehne als Sitzkomponente umfassen. Der Sitz kann ein Sitzteil als Sitzkomponente umfassen. Die Rückenlehne kann an dem Sitzteil befestigt sein. Die Rückenlehne kann schwenkbar an dem Sitzteil befestigt sein, insbesondere mittels wenigstens eines Beschlags, insbesondere eines Drehbeschlags oder eines Rastbeschlags.

Die thermisch verfestigten und dreidimensional geformten Vlieselemente und/oder das weitere thermische verfestigte und dreidimensional geformte Vlieselement sind insbesondere aus einem Kunststofffasermaterial, insbesondere aus Polyesterfasern, gebildet. Zusätzlich können die Vlieselemente Polypropylenfasern umfassen. Die Vlieselemente können aus dem gleichen Kunststofffasermaterial gebildet sein. Alternativ können diese Vlieselemente aus unterschiedlichen Kunststofffasermatenalien gebildet sein. Die Vlieselemente können unterschiedlich fest und/oder dicht ausgebildet sein. Insbesondere können die Vlieselemente zumindest bereichsweise unterschiedlich ausgebildet sein, insbesondere eine unterschiedliche Dichte und/oder Festigkeit aufweisen.

Beispielsweise kann das jeweilige Vlieselement eine Grammatur von 400 bis 1.200 Gramm pro Quadratmeter, insbesondere eine Grammatur von 900 Gramm pro Quadratmeter, aufweisen. Vorzugsweise weist das jeweilige Vlieselement eine Grammatur von 850 Gramm pro Quadratmeter bis 950 Gramm pro Quadratmeter auf. Der jeweilige thermisch verfestigte und dreidimensional geformte und ausgeschäumte oder hinterschäumte Form körper wird auch als thermover- festigte und thermogeformte, insbesondere 3D-geformte, Sitzschale, insbesondere 3D-geformte Thermo-Kunststoffsitzschale oder 3D-geformte Thermovliesschale bezeichnet. Der Formkörper kann beispielsweise nur aus der thermisch verfestigten und dreidimensional geformten und ausgeschäumten oder hinterschäumten Sitzschale gebildet sein. Der Formkörper kann beispielsweise aus der thermisch verfestigten und dreidimensional geformten und ausgeschäumten oder hinterschäumten Sitzschale und dem zusätzlichen thermisch verfestigten und dreidimensional geformten Polsterkörper, insbesondere einer Polsterschale, gebildet sein. Die Sitzschale und der Polsterkörper weisen zueinander korrespondierende dreidimensionale Formen auf, so dass der Polsterkörper im zusammengesetzten Zustand an der Sitzschale formschlüssig angeordnet und befestigt ist.

Mit anderen Worten: Das Vlieselement oder die beiden Vlieselemente kann beziehungsweise können mit dem Schaummaterial oder dem schäumfähigen Material teilweise oder vollständig durchsetzt sein. Alternativ kann das jeweilige Vlieselement nicht von dem Schaummaterial oder dem schäumfähigen Material durchsetzt sein.

Zusätzlich oder alternativ kann das jeweilige Vlieselement, beispielsweise auf einer Vorderseite, mit zumindest einer Aussparung versehen sein. Beispielsweise kann die Aussparung in Form eines Durchgangslochs, einer Rille oder einer Nut ausgebildet sein. Insbesondere weist jenes eine Auflagefläche oder Sitzfläche bildende Vlieselement mindestens eine Aussparung, insbesondere ein oder mehrere Längsaussparungen oder Längs- nuten, auf. Die Aussparung dient insbesondere der Anordnung von Anbauelementen, wie zum Beispiel einem Polsterelement, einer zusätzlichen Auflage oder dergleichen. Die jeweilige Sitzkomponente kann eine tragende Sitzstruktur umfassen. In einem möglichen Ausführungsbeispiel kann die tragende Sitzstruktur zwischen den zwei Vlieselementen des Formkörpers in das Schaummaterial eingeschäumt sein. Dabei können die zwei Vlieselemente an die tragende Sitzstruktur angeordnet und derart montiert sein, dass diese als Spritzgussschalen dienen, zwischen denen ein Hohlraum oder Zwischenraum gebildet ist, in welchen das Schaummaterial oder ein schäumfähiges Material zur Ausformung eines Schaumkörpers einspritzbar ist. Ein solcher Formkörper umfasst eine eingespritzte Sitzstruktur. Alternativ kann der Formkörper, insbesondere die thermisch verfestigte und dreidimensional geformte und hinterschäumte Sitzschale, an die Sitzstruktur montiert sein.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass ein solcher Formkörper und eine Sitzkomponente aus einem solchen Formkörper besonders leicht, einfach und kostengünstig herstellbar sind. Zudem können Nähschritte vermieden werden. Ein Bezugselement ist nicht erforderlich. Eine solche Sitzschale ist universell für viele Anwendungen fertigbar. Individualisierungen des Sitzes sind durch nachträglich an die Sitzschale anzubringende und zu befestigende Anbauelemente ermöglicht.

Auf dem, in dem und/oder an dem Formkörper können Befestigungselemente, insbesondere Klettmittel, Klebemittel, Hakenelemente etc. angeordnet sein, um beispielsweise ein Anbauelement, wie zum Beispiel ein Komfortkissen, insbesondere ein Polsterkissen, ein Heizelement, insbesondere eine Heizmatte, eine Tasche, eine Ablage, insbesondere eine Handy- Ablage optional mit drahtloser Ladefunktion, und/oder eine drahtlose Ambientenbeleuchtung, insbesondere nachträglich, an dem Formkörper zu befestigen. Bei einem ersten Beispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Formkörpers für eine Sitzkomponente, beispielsweise einen Sitzteil eines Sitzes, wird mindestens ein Vlieselement thermisch verfestigt und dreidimensional geformt, welches anschließend mit einem Schaummaterial oder schäumfähigen Material hinterspritzt wird. Hierzu wird beispielsweise das Vlieselement einem Teil eines Schaumwerkzeugs gegenüberliegend angeordnet, wobei zwischen diesen ein Hohlraum gebildet wird, in welchem das Schaummaterial oder das schäumfähige Material eingespritzt wird.

Bei einem zweiten Beispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Formkörpers für eine Sitzkomponente, beispielsweise eine Rückenlehne eines Sitzes, werden mindestens zwei Vlieselemente thermisch verfestigt und dreidimensional geformt, insbesondere thermover- festigt und thermogeformt. Anschließend werden die zwei Vlieselemente derart zueinander angeordnet und fixiert, dass zwischen diesen ein Hohlraum gebildet ist, in welchen ein Schaummaterial oder schäumfähiges Material eingespritzt wird, welches sich formschlüssig und/oder kraftschlüssig mit den Vlieselementen verbindet und einen inneren Schaumkörper bildet.

Optional zusätzlich kann vor dem Einführen des Schaummaterials oder des schäumfähigen Materials eine tragende Sitzstruktur in dem Hohlraum angeordnet werden. Diese tragende Sitzstruktur wird dann mittels des Schaummaterials oder des schäumfähigen Materials in dem Hohlraum oder Zwischenraum eingeschäumt. Alternativ kann der Formkörper an eine tragende Sitzstruktur montiert werden.

Darüber hinaus kann ein weiteres thermisch verfestigtes und dreidimensional geformtes Vlieselement als ein Anbauelement an den Formkörper, insbesondere an einer Sitzschale, befestigt werden. Dieses weitere thermisch verfestigte und dreidimensional geformte Vlieselement ist als ein Polsterkör- per ausgebildet und wird an einer, in Richtung eines Sitznutzers weisenden Oberfläche des Formkörpers befestigt.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:

Figur 1 schematisch in perspektivischer Ansicht einen Sitz, umfassend zwei Sitzkomponenten,

Figur 2 schematisch in perspektivischer teiltransparenter Ansicht einen Sitz, umfassend zwei Sitzkomponenten,

Figur 3 schematisch eine weitere perspektivische Ansicht eines Sitzes, umfassend zwei Sitzkomponenten,

Figur 4 schematisch eine perspektivische Ansicht einer tragenden Sitzstruktur für einen Sitz,

Figur 5 schematisch einen Ablaufplan zur Herstellung eines Formkörpers für eine Sitzkomponente, insbesondere eine Rückenlehne, eines Sitzes,

Figur 6 schematisch einen Ablaufplan zur Herstellung eines Formkörpers für eine alternative Sitzkomponente, insbesondere ein Sitzteil, eines Sitzes,

Figur 7 schematisch einen Ablaufplan zur Befestigung eines Anbauelements, insbesondere eines Befestigungsmittels, an einem Formkörper einer Sitzkomponente, insbesondere eines Sitzes, und Figur 8 schematisch einen Ablaufplan zur Befestigung mindestens zweier Anbauelemente, insbesondere von zwei weiteren Formkörpern, an einem anderen Formkörper eines Sitzes.

Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

Ein in der Figur 1 schematisch dargestellter Sitz S, insbesondere ein Fahrzeugsitz, wird nachfolgend unter Verwendung von drei senkrecht zueinander verlaufenden Raumrichtungen beschrieben. Eine Längsrichtung x verläuft bei einem im Fahrzeug eingebauten Sitz S weitgehend horizontal und vorzugsweise parallel zu einer Fahrzeuglängsrichtung, die der gewöhnlichen Fahrtrichtung des Fahrzeugs entspricht. Eine zu der Längsrichtung x senkrecht verlaufende Querrichtung y ist im Fahrzeug ebenfalls horizontal ausgerichtet und verläuft parallel zu einer Fahrzeugquerrichtung. Eine Vertikalrichtung z verläuft senkrecht zu der Längsrichtung x und senkrecht zu der Querrichtung y. Bei einem im Fahrzeug eingebauten Sitz S verläuft die Vertikalrichtung z vorzugsweise parallel zu einer Fahrzeughochachse.

Die verwendeten Positionsangaben und Richtungsangaben, wie beispielsweise vorne, hinten, oben und unten beziehen sich auf eine Blickrichtung eines im Sitz S sitzenden Insassen in normaler Sitzposition, wobei der Sitz S im Fahrzeug eingebaut, in einer zur Personenbeförderung geeigneten Gebrauchsposition mit aufrecht stehender Rückenlehne 3 und wie üblich in Fahrtrichtung ausgerichtet ist. Der Sitz S kann jedoch auch in abweichender Ausrichtung, beispielsweise quer zur Fahrtrichtung, verbaut oder bewegt werden.

Der Sitz S umfasst zwei Sitzkomponenten 1 , 2. Eine erste Sitzkomponente 1 ist beispielsweise als eine Rückenlehne 3 des Sitzes S ausgebildet. Eine zweite Sitzkomponente 2 ist beispielsweise als ein Sitzteil 4 des Sitzes S ausgebildet.

Die Rückenlehne 3 kann mit einer integrierten Kopfstütze 6 ausgebildet sein. Die Kopfstütze 6 ist dann Teil der ersten Sitzkomponente 1 und dessen Formkörpers 5. Alternativ kann die Kopfstütze 6 separat ausgebildet sein und an die Rückenlehne 3 montiert werden (nicht dargestellt).

Die jeweilige Sitzkomponente 1 , 2 ist als ein Formkörper 5, insbesondere als ein einteiliger, thermisch verfestigter und dreidimensional geformter, insbesondere thermogeformter, Formkörper 5, ausgebildet.

Der jeweilige Formkörper 5 weist eine dreidimensionale, ergonomische Formgestaltung auf, die insbesondere an eine Kontur eines Nutzers des Sitzes S angepasst ist. Insbesondere ist eine in Richtung des Sitznutzers weisende Oberfläche des Formkörpers 5 ergonomisch geformt.

Die Rückenlehne 3 kann an dem Sitzteil 4 befestigt sein. Die Rückenlehne 3 kann schwenkbar an dem Sitzteil 4 befestigt sein.

Figur 2 zeigt schematisch in perspektivischer teiltransparenter Ansicht den Sitz S. Das Sitzteil 4 als eine erste Sitzkomponente 1 ist als eine dünne Sitzschale geformt, insbesondere thermisch verfestigt und dreidimensional geformt, insbesondere 3D-thermogeformt. Das Sitzteil 4 ist schalenförmig ausgeführt. Das Sitzteil 4 weist ein dünnes, festes Sitzbasisteil 4.1 auf, welches zumindest bereichsweise, insbesondere seitlich oder um laufend, von einem Sitzteilrand 4.2 umgeben ist.

Die Rückenlehne 3 als eine zweite Sitzkomponente 2 ist als eine dünne Sitzschale geformt, insbesondere thermisch verfestigt und dreidimensional geformt, insbesondere 3D-thermogeformt. Die Rückenlehne 3 ist schalen- förmig ausgeführt. Die Rückenlehne 3 weist ein dünnes, festes Lehnenbasisteil 3.1 auf, welches zumindest bereichsweise, insbesondere seitlich, von einem Lehnenteilrand 3.2 umgeben ist.

Figur 3 zeigt schematisch eine weitere perspektivische Ansicht des Sitzes S mit der Rückenlehne 3 und dem Sitzteil 4. Der Sitzteilrand 4.2 ist umlaufend ausgebildet.

Figur 4 zeigt schematisch eine perspektivische Ansicht einer tragenden Sitzstruktur 7 für den Sitz S. Die tragende Sitzstruktur 7 kann ein tragendes Lehnenstrukturteil 7.1 und ein tragendes Sitzflächenstrukturteil 7.2 umfassen. Das Lehnenstrukturteil 7.1 ist an dem Sitzflächenstrukturteil 7.2 befestigt. Insbesondere ist das Lehnenstrukturteil 7.1 schwenkbar an dem Sitzflächenstrukturteil 7.2 befestigt. Zum Beispiel ist mindestens ein Beschlag 8, insbesondere ein Drehbeschlag oder ein Rastbeschlag, zur schwenkbaren Befestigung des Lehnenstrukturteils 7.1 an dem Sitzflächenstrukturteil 7.2 vorgesehen.

Das Lehnenstrukturteil 7.1 ist als ein separater Profilrahmen 7.1.1 ausgebildet. Das Sitzflächenstrukturteil 7.2 ist als ein separater Profilrahmen 7.2.1 ausgebildet. An dem Profilrahmen 7.2.1 kann eine Sitzlängsverstellein- heit 9, insbesondere ein Schienensystem, angeordnet und befestigt sein. Zur Entriegelung der Sitzlängsverstelleinheit 9 kann diese ein Griffelement 9.1 , insbesondere ein Griffbügel oder Griffarm, zur Betätigung einer Verriegelung des Schienensystems umfasst.

Figur 5 zeigt schematisch einen Ablaufplan zur Herstellung eines der Formkörper 5 für die erste Sitzkomponente 1 , insbesondere die Rückenlehne 3 des Sitzes S. Beim Verfahren zur Herstellung des Formkörpers 5 für die erste Sitzkomponente 1 werden das tragende Lehnenstrukturteil 7.1 und mindestens ein Vlieselement 10 oder optional zwei Vlieselemente 10 bereitgestellt.

Das jeweilige Vlieselement 10 ist thermisch verfestigt und dreidimensional geformt, insbesondere therm overfestigt und 3D-thermovorgeformt.

Anschließend wird das einzelne Vlieselement 10 in ein Schaumwerkzeug derart gegenüberliegend einem Werkzeugteil 16 des Schaumwerkzeugs angeordnet, dass sich zwischen dem Werkzeugteil 16 und dem Vlieselement 10 ein Hohlraum 11 bildet. Mit anderen Worten: Der Hohlraum 11 ist als ein Formhohlraum auf einer Rückseite des, insbesondere schalenförmigen, Vlieselements 10 ausgebildet. Das Vlieselement 10 bildet ein dem Werkzeugteil 16 gegenüberliegendes Werkzeugteil 16 und der zwischen diesen liegende Hohlraum 11 ist der Formhohlraum.

Optional können zwei Vlieselemente 10 derart zueinander in dem Schaumwerkzeug angeordnet und fixiert werden, dass zwischen diesen ein Hohlraum 11 als ein Formhohlraum gebildet ist. In diesem Ausführungsbeispiel bilden die beiden Vlieselemente 10 jeweils ein Werkzeugteil 16 des Schaumwerkzeugs.

In den jeweiligen Hohlraum 11 wird das tragende Lehnenstrukturteil 7.1 angeordnet.

In einem nächsten Schritt wird in den Hohlraum 11 ein Füllmaterial F, insbesondere ein Schaummaterial oder schäumfähiges Material, zum Beispiel mittels einer Düse 13 eingespritzt, welches sich formschlüssig und/oder kraftschlüssig mit dem einzelnen Vlieselement 10 oder den beiden Vlieselementen 10 verbindet und einen inneren Schaumkörper 12 bildet. Das tragende Lehnenstrukturteil 7.1 wird dabei mittels des Schaummaterials oder des schäumfähigen Materials in dem Hohlraum 11 eingeschäumt.

Das einzelne Vlieselement 10 kann oder die beiden Vlieselemente 10 können beim Einfüllen und Ausschäumen des Hohlraums 11 mit dem Füllmaterial F teilweise oder vollständig oder nicht von dem Füllmaterial F durchsetzt sein beziehungsweise werden und sich mit dem Füllmaterial F verbinden.

Der Formkörper 5 für die Rückenlehne 3 als erste Sitzkomponente 1 ist zumindest aus dem einen thermisch verfestigten und dreidimensional thermo- geformten Vlieselement 10 oder optional aus den zwei thermisch verfestigten und dreidimensional geformten, insbesondere dreidimensional thermo- vorgeformten, Vlieselementen 10 gebildet. An der dem Hohlraum 11 zugewandten Seite des einzelnen Vlieselements 10 wird dann als Füllmaterial F ein Schaummaterial oder schäumfähiges Material angespritzt. Mit anderen Worten: Das einzelne Vlieselement 10 ist nur auf einer Seite, insbesondere der Rückseite, mit dem Schaummaterial oder schäumfähigen Material hinterspritzt. Das Vlieselement 10 bildet dabei eine Auflagefläche oder Sitzfläche für einen Nutzer und das ausgehärtete Schaummaterial eine hintere Abdeckung der jeweiligen Sitzkomponente 1 oder 2, insbesondere der Rückenlehne 3 oder des Sitzteils 4.

Optional kann zwischen den beiden Vlieselementen 10 als Füllmaterial F ein Schaummaterial oder schäumfähiges Material eingespritzt sein oder werden. In diesem Ausführungsbeispiel bildet dann das vordere Vlieselement 10 eine Auflagefläche oder Sitzfläche für einen Nutzer und das hintere Vlieselement 10 eine hintere Abdeckung der jeweiligen Sitzkomponente 1 oder 2, insbesondere der Rückenlehne 3 oder des Sitzteils 4.

In beiden Ausführungsbeispielen mit einem einzelnen Vlieselement 10 oder mit zwei Vlieselementen 10 schäumt das Schaummaterial den Hohl- raum 11 , insbesondere den zwischen dem Werkzeugteil 16 und dem einzelnen Vlieselement 10 gebildeten Hohlraum 11 oder den zwischen den vormontierten oder vorfixierten Vlieselementen 10 gebildeten Hohlraum 11 oder Zwischenraum aus und verbindet sich formschlüssig und/oder stoffschlüssig mit dem einzelnen Vlieselement 10 oder den beiden Vlieselementen 10. Der aus dem einen thermisch verfestigten und dreidimensional geformten, insbesondere therm ovorverfestigten und thermovorgeformten, und hinterspritzten Vlieselement 10 oder der aus den zwei thermisch verfestigten und dreidimensional geformten, insbesondere therm ovorverfestigten und thermovorgeformten, und innen ausgeschäumten Vlieselementen 10 gebildete Formkörper 5 für die erste Sitzkomponente 1 ermöglicht eine einteilige und dreidimensional geformte Sitzschale. Eine solche einteilige, dreidimensional geformte Sitzschale ist hochsteif, dünn und besonders leicht. Ein solcher einteiliger, dreidimensional geformter Formkörper 5 dient als Sitzkörper oder Stützkörper, insbesondere Sitzschale oder Stützschale, der Rückenlehne 3 für den Rücken eines Sitznutzers. Dabei bildet das einzelne Vlieselement 10 oder einer der beiden Vlieselemente 10 eine Auflagefläche für einen Nutzer des Formkörpers 5.

Die Festigkeit und/oder Steifigkeit des aus dem einzelnen Vlieselement 10 oder den Vlieselementen 10 geformten und innen geschäumten Formkörpers 5 kann durch Variieren von Parametern des Herstellungsprozesses, insbesondere des Thermoformens und/oder des Spritzgießens oder Tiefziehprozesses, der Geometrie des Vlieselements 10 oder der Vlieselemente 10 und/oder der Art und Zusammensetzung des Füllmaterials F und/oder des Materials des Vlieselements 10 oder der Vlieselemente 10, insbesondere eines Fasermaterials, zum Beispiel eines Kunststofffasermaterials, eingestellt werden.

Der Formkörper 5 weist aufgrund des äußeren Vlieselements 10, das die Auflagefläche bildet, oder der äußeren Vlieselemente 10, von denen eines die Auflagefläche bildet, einen angenehmen Sitzkomfort auch ohne eine zusätzliche Polsterung und einen zusätzlichen Sitzbezug auf. Hierdurch weist eine solche, auf diesen Formkörper 5 reduzierte Rückenlehne 3 einen besonders einfachen Aufbau auf und ist besonders kostengünstig herstellbar. Der Formkörper 5 wird auch als Softsitzschale oder Komfortsitzschale bezeichnet.

Das jeweilige Vlieselement 10 ist insbesondere ein hochsteifes thermoge- formtes und besonders dünnes Vlies.

Beispielsweise weist der Formkörper 5 der Rückenlehne 3, insbesondere dessen Lehnenbasisteil 3.1 und/oder dessen Lehnenteilrand 3.2, eine Dicke von beispielsweise 2 mm auf. Die Dicke kann variieren und beispielsweise zwischen 1 mm und 3,5 mm liegen, insbesondere circa 2,5 mm oder 3 mm betragen. Der Lehnenteilrand 3.2 weist insbesondere eine Höhe von circa 10 mm bis 50 mm, beispielsweise von 20 mm bis 40 mm, bevorzugt von circa 30 mm oder 35 mm, auf.

Das jeweilige thermisch verfestigte und dreidimensional geformte Vlieselement 10 ist insbesondere aus einem Kunststofffasermaterial, insbesondere aus Polyesterfasern, gebildet. Zusätzlich kann das jeweilige Vlieselement 10 Polypropylenfasern umfassen. Die Vlieselemente 10 können aus dem gleichen Kunststofffasermaterial gebildet sein. Alternativ können diese Vlieselemente 10 aus unterschiedlichen Kunststofffasermatenalien gebildet sein. Die Vlieselemente 10 können unterschiedlich fest und/oder dicht ausgebildet sein. Insbesondere kann das jeweilige Vlieselement 10 zumindest bereichsweise unterschiedlich ausgebildet sein, insbesondere eine unterschiedliche Dichte und/oder Festigkeit aufweisen.

Beispielsweise kann das jeweilige Vlieselement 10 eine Grammatur von 400 bis 1.200 Gramm pro Quadratmeter, insbesondere eine Grammatur von 900 Gramm pro Quadratmeter, aufweisen. Vorzugsweise weist das jeweilige Vlieselement 10 eine Grammatur von 850 Gramm pro Quadratmeter bis 950 Gramm pro Quadratmeter auf.

Der thermisch verfestigte und dreidimensional geformte und ausgeschäumte Formkörper 5 für die Rückenlehne 3 und optional die Kopfstütze 6 wird oder werden auch als therm overfestigte und thermo-3D-geformte Sitzschale, insbesondere thermo-3D-geformte Kunststoffsitzschale oder thermo-3D- geformte Thermovliesschale, bezeichnet.

Figur 6 zeigt schematisch einen Ablaufplan zur Herstellung eines Formkörpers 5 für eine alternative zweite Sitzkomponente 2, insbesondere das Sitzteil 4 des Sitzes S.

In der alternativen Ausführungsform ist der Formkörper 5 der zweiten Sitzkomponente 2 nur aus einem thermisch verfestigten und dreidimensional geformten Vlieselement 10 gebildet, das beispielsweise mit dem Füllmaterial F, einem Schaummaterial oder einem schäumfähigen Material, hinterspritzt wird. Ein solcher, aus nur einem thermoverfestigten und thermoge- formten und hinterschäumten Vlieselement 10 gebildeter Formkörper 5 ermöglicht eine einteilige und dreidimensionale thermoverfestigte und thermo- geformte Sitzschale, die an eine tragende Sitzstruktur 7, insbesondere an das Sitzflächenstrukturteil 7.2, zum Beispiel an dem Profilrahmen 7.2.1 des Sitzflächenstrukturteils 7.2, montiert werden kann.

In beiden Ausführungsformen bildet das thermoverfestigte und thermoge- formte Vlieselement 10 die Sitzfläche der jeweiligen Sitzkomponente 1 (= Rückenlehne 3) oder 2 (= Sitzteil 4) des Sitzes S. Die Rückenlehne 3 weist dabei beidseitig, sowohl nach vorne als auch nach hinten ein thermover- festigtes und thermogeformtes Vlieselement 10 auf. Dabei dient das nach vorne gerichtete Vlieselement 10 als Auflagefläche für den Rücken eines Sitznutzers. Das nach hinten gerichtete Vlieselement 10 dient als Abdeckung für die Rückenlehne 3 nach hinten zum Beispiel in Richtung einer hinteren Sitzreihe oder eines hinteren Sitzes S. Ein Sitzteil 4 des Sitzes S weist beispielsweise nur in Richtung des Sitznutzers ein therm overfestigtes und thermogeformtes Vlieselement 10 auf. In Richtung des Fahrzeugbodens ist das Vlieselement 10 mit Schaummaterial hinterschäumt.

Anschließend wird das thermoverfestigte und thermo-3D-geformte sowie hinterschäumte Vlieselement 10 mit dessen Schaumseite an den Profilrahmen 7.2.1 zu der zweiten Sitzkomponente 2 und damit zu dem Sitzteil 4 montiert.

Figur 7 zeigt schematisch einen Ablaufplan zur Befestigung eines Anbauelements 14 insbesondere mittels einer Verbindungsanordnung mit mindestens einem Befestigungselement 15, zum Beispiel einem Klettverschlussmittel oder einem Klebemittel, an dem Formkörper 5 der zweiten Sitzkomponente 2, insbesondere des Sitzteils 4, insbesondere des Sitzbasisteils 4.1 .

Das Anbauelement 14 ist beispielsweise ein Dekorelement.

Figur 8 zeigt schematisch einen Ablaufplan zur Befestigung zweier Anbauelemente 14, insbesondere mittels Befestigungselementen 15, zum Beispiel eines Klettverschlussmittels oder mittels einer Klemm-Haken-Verbindung, an dem Formkörper 5 der ersten Sitzkomponente 1 , insbesondere an der Rückenlehne 3, und an dem Formkörper 5 der zweiten Sitzkomponente 2, insbesondere an dem Sitzteil 4.

Das Anbauelement 14 ist beispielsweise ein Polsterkissen oder eine Heizmatte oder dergleichen. Dabei können zueinander korrespondierende Befestigungselemente 15 an den Sitzkomponenten 1 und 2 und an den Anbauelementen 14 vorgesehen sein, um diese lösbar miteinander zu verbinden.

Zum Beispiel wird eines der Vlieselemente 10 und/oder der Schaumkörper 12 mit zumindest einer Aussparung 20 versehen. Bevorzugt können auf einer Vorderseite, insbesondere der Sitzfläche oder Nutzfläche, des vorderen Vlieselements 10, ein oder mehrere Aussparungen 20 eingebracht sein. In den Aussparungen 20 können unterschiedliche Anbauelemente 14 durchgeführt oder angeordnet werden.

Der Schaumkörper 12 kann beispielsweise bereits beim Schäumprozess mit der Aussparung 20 hergestellt sein.

Beispielsweise werden die Aussparungen 20 nachträglich am und/oder im Vlieselement 10 ausgebildet. Beispielsweise werden die Aussparungen 20 im und/oder am der als Formkörper 5 vorliegenden Sitzkomponente 1 , 2 ausgebildet. In der Aussparung 20 können Befestigungselemente 15 angeordnet werden.

Die Aussparungen 20 sind beispielsweise Durchgangslöcher oder Rillen oder Nuten oder dergleichen.

Die Aussparungen 20 sind beispielsweise Designelemente und/oder dienen als Ventilationsfunktion und sind beispielsweise als Luftströmungsöffnung ausgebildet. Die Aussparungen 20 können zusätzlich oder alternativ zur Durchführung oder Einlegen von Heizdrähten ausgebildet sein.

Weitere Anbauelemente 14 sind beispielsweise Kabelanordnungen, Kabelbäume oder Steckervorrichtungen. Bezugszeichenliste

1 erste Sitzkomponente

2 zweite Sitzkomponente

3 Rückenlehne

3.1 Lehnenbasisteil

3.2 Lehnenteilrand

4 Sitzteil

4.1 Sitzbasisteil

4.2 Sitzteilrand

5 Formkörper

6 Kopfstütze

7 tragende Sitzstruktur

7.1 Lehnenstrukturteil

7.1.1 Profilrahmen

7.2 Sitzflächenstrukturteil

7.2.1 Profilrahmen

8 Beschlag

9 Sitzlängsverstelleinheit

9.1 Griffelement

10 Vlieselement

11 Hohlraum

12 Schaumkörper

13 Düse

14 Anbauelement

15 Befestigungselement

16 Werkzeugteil

20 Aussparung F Füllmaterial

S Sitz x Längsrichtung y Querrichtung z Vertikalrichtung