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Title:
SEAT INSERT, IN PARTICULAR FOR A SEAT OF A MOTOR VEHICLE OR AN AEROPLANE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/123448
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a seat insert (10), in particular for a motor vehicle or an aeroplane seat (30). Said insert is provided with a gas-tight covering (11). The covering (11) at least partially encloses a volume (14) and has an inner surface (12) and an outer surface (13). Also, the seat insert (10) is provided with a valve (40) which can regulate the amount of gas in the volume (14). The covering (11) comprises at least one climatisation section (15a, 15b, 15c) which is provided with a perforation (16). The aim of the invention is to produce a seat insert which very comfortable to sit or lie on and which is comparatively simple and economical to produce. The seat insert is provided with an upholstery element (20) which is made of an open-celled soft foamed material and is connected in a material-fit to the inner surface (12) of the covering (11).

Inventors:
SCHNEIDER WOLFGANG G (DE)
HEITMANN ULRICH (DE)
Application Number:
PCT/EP2005/052749
Publication Date:
December 29, 2005
Filing Date:
June 14, 2005
Export Citation:
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Assignee:
METZELER SCHAUM GMBH (DE)
SCHNEIDER WOLFGANG G (DE)
HEITMANN ULRICH (DE)
International Classes:
A47C4/54; A47C7/74; A47C16/00; A47C27/14; B60N2/56; B64D11/06; (IPC1-7): B60N2/56; A47C7/74; A47C27/14
Domestic Patent References:
WO2004041585A22004-05-21
Foreign References:
DE3705756A11988-10-13
DE10023548A12001-11-29
DE3617816A11987-10-15
DE3119999A11982-12-09
Attorney, Agent or Firm:
Schober, Christoph D. (Postfach 31 02 03, München, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Sitzeinsatz, insbesondere für einen Sitz (30) eines Kraftfahrzeugs o der eines Flugzeugs, mit einer gasdichten Hülle (11), die ein Volumen (14) zumindest teilweise einschliesst und eine Innenfläche (12) und eine Aussenfläche (13) aufweist, und einem Ventil (40), durch das die Menge eines in dem Volumen (14) vorhandenen Gases regulierbar ist, wobei die Hülle (11) wenigstens einen Klimatisierungsabschnitt (15a, 15b, 15c) aufweist, der mit einer Perforation (16) versehen ist, ge¬ kennzeichnet durch ein Polsterelement (20), das aus einem offenzel ligen Weichschaumstoff besteht und stoffschlüssig mit der Innenfläche (12) der Hülle (11) verbunden ist.
2. Sitzeinsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Weichschaumstoff aus Polyurethan besteht und ein Raumgewicht zwischen ca. 15 kg/m3 und ca. 90 kg/m3 und eine Stauchhärte zwi sehen ca. 1 ,5 kPa und ca. 10 kPa hat.
3. Sitzeinsatz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Weichschaumstoff ein Raumgewicht zwischen ca. 30 kg/m3 und ca. ca. 50 kg/m3 hat.
4. Sitzeinsatz nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Weichschaumstoff eine Stauchhärte zwischen ca. 2,5 kPa und ca. 5 kPa hat.
5. Sitzeinsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn¬ zeichnet, dass das Polsterelement (20) eine Dicke (d) hat, die zwi¬ schen ca. 3,0 mm und ca. 30,0 mm beträgt.
6. Sitzeinsatz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Polsterelement (20) eine Dicke (d) hat, die zwischen ca. 5,0 mm und ca. 15,0 mm beträgt.
7. Sitzeinsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn¬ zeichnet, dass sich die Perforation (16) aus einer Vielzahl an Löchern zusammensetzt, die einen Durchmesser zwischen ca. 0,1 mm und ca. 5,0 mm haben.
8. Sitzeinsatz nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Lö¬ cher den gleichen Durchmesser haben und äquidistant angeordnet sind.
9. Sitzeinsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenπ zeichnet, dass das Polsterelement (20) aus einem Formschaum ge¬ fertigt ist.
10. Sitzeinsatz nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die In¬ nenfläche (12) der Hülle (11) und das Polsterelβment (20) durch Hin terschäumen miteinander verbunden sind.
11. Sitzeinsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn¬ zeichnet, dass das Polsterelβment (20) aus einem Blockschaum ge¬ fertigt ist.
12. Sitzeinsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 11 , dadurch gekenn¬ zeichnet, dass die Hülle (11 ) eine Folie ist.
13. Sitzeinsatz nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (11) aus Polyurethan, Polyamid oder Polyethylen besteht.
14. Sitzeinsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 11 , dadurch gekenn¬ zeichnet, dass die Hülle (11) ein Gewebe ist, das mit einer gasdichten Beschichtung versehen ist.
15. Sitzeinsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekenn¬ zeichnet, dass die Aussenfläche (13) der Hülle (11) mit einem luft¬ durchlässigen Bezug (33) versehen ist.
16. Sitzeinsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekenn zeichnet, dass das Ventil (40) auswechselbar an der Hülle (11 ) ange¬ ordnet ist.
17. Sitzeinsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (40) mit einer Pumpe (41) verbunden ist, durch die das Volumen (14) auf einen vorgegebenen Unterdruck evakuierbar oder auf einen vorgegebenen Überdruck mit dem Gas füllbar ist.
18. Sitzeinsatz nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterdrück oder der Überdruck bezogen auf den Umgebuπgsdruck zwischen ca. 1,0 kPa und ca. 100 kPa betragen.
19. Siteeinsatz nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterdruck oder der Überdruck bezogen auf den Umgebungsdruck zwischen ca. 5,0 kPa und ca. 30 kPa betragen.
20. Sitzeinsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekenn¬ zeichnet, dass das Volumen (14) in eine Vielzahl an hermetisch von¬ einander getrennte Kammern unterteilt ist, wobei in den Kammern je weils ein Polsterelement (20) angeordnet ist und wobei den Kammern jeweils ein Klimatisierungsabschnitt (15a, 15b, 15c) zugeordnet ist.
21. Sitz, insbesondere für ein Kraftfahrzeugsitz oder ein Flugzeug, mit einem Sitzteil (31) und einer Rückenlehne (32), gekennzeichnet durch einen Sitzeinsatz (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 20.
22. Sitz nach Anspruch 21 , dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzteil (31) und/oder die Rückenlehne (32) einen Grundkörper, der mit einem Bezug (33) bespannt ist, aufweisen.
23. Sitz nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Sitzein satz (10) zwischen dem Grundkörper und dem Bezug (33) angeordnet ist.
24. Sitz nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Sitzein¬ satz (10) auf dem Bezug (33) angeordnet ist.
Description:
Sitze insatz, insbesondere für einen Sitz eines Kraftfahrzeugs oder eines Flugzeugs

Die Erfindung betrifft einen Sitzeinsatz, der insbesondere bei einem Sitz ei¬ nes Kraftfahrzeugs oder eines Flugzeugs Anwendung finden kann. Der Sitz¬ einsatz ist mit einer gasdichten Hülle versehen, die ein Volumen zumindest teilweise einschliesst und eine Innenfläche und eine Aussenfläche aufweist. Zudem weist der Sitzeinsatz ein Ventil auf, durch das die Menge eines in dem Volumen vorhandenen Gases regulierbar ist. Die Hülle weist wenigstens einen Klimatisierungsabschnitt auf, der mit einer Perforation versehen ist.

Die Erfindung bezieht sich ferner auf einen Sitz, bei dem ein solcher Sitzein- satz Anwendung findet. Unter einem Sitz im Sinne der vorliegenden Erfin¬ dung werden sämtliche Arten von Polstern verstanden, die dazu dienen, den menschlichen Körper abzustützen, insbesondere auch Liegematten.

Um einen Wärme- und Feuchtigkeitsstau zwischen dem Körper einer Person und einem Sitz, der den Körper abstützt, zu vermeiden, ist aus der DE 37 05 756 A1 ein Kissen bekannt, aus dem ein den menschlichen Körper kühlender und die Körperfeuchtigkeit abtransportierender Luftstrom austritt. Das in das Sitzteil und/oder die Rückenlehne des Sitzes integrierte oder als separate Sitzauflage ausgebildete Kissen weist eine sich aus zwei Gewebebahnen zusammensetzende Hülle, die ein von einem Luftstrom durchströmtes Volu¬ men einschliesst, auf. Die Gewebebahnen werden durch senkrecht zu den Gewebebahnen verlaufende Polfäden in einem konstanten Abstand vonein¬ ander gehalten und sind auf der Oberseite und der Unterseite des Kissens mit einer elastomereπ, luftdichten Bβschichtung versehen. Die Ränder der Gewebebahnen sind durch eine umlaufende Naht luftdicht miteinander ver¬ bunden. Die Beschichtung auf der Oberseite des Kissens ist mit einer Perfo¬ ration versehen, durch die ein dem Kissen über einen Füllstutzen zugeführter Luftstrom entweichen kann. Um eine gleichmässige Verteilung des aus dem Kissen austretenden Luftstroms zu erreichen, ist auf der Perforation eine luft¬ durchlässige Pufferschicht angeordnet. Die Pufferschicht kann durch ein Vlies, einen luftdurchlässigen Schaumstoff oder einen luftdurchlässigen Be¬ zug des Sitzes gebildet werden. Um ein Zusammendrücken des Kissens zu verhindern, ist es erforderlich, dass in dem Kissen ein Überdruck von ca. 10 kPa bis ca. 60 kPa aufrechterhalten wird. Die Polfäden verhindern, dass das Kissen infolge des Überdrucks eine wulstige Form annimmt. Als Nachteil des bekannten Kissens hat sich erwiesen, dass das Kissen bei einer Druckbe¬ aufschlagung durch den Körper einer Person zwar eine gleichmässige Ver- teilung des Drucks bewirkt, eine Dämpfung aber nicht stattfindet. Das Kissen bietet daher einen unzureichenden Sitz- oder Liegekomfort.

Demgegenüber offenbart die DE 33 06 871 A1 ein für den Sitz eines Kraft¬ fahrzeugs Anwendung findendes Polster, das einen aus Polyurethan gefer- tigten Schaumstoffkem und eine luftdurchlässige Deckschicht aufweist. Die Deckschicht kann entweder durch einen luftdurchlässigen Bezug oder durch ein mit einer Schaumkaschierung versehenes Vlies gebildet werden. Der Schaumstoffkern ist mit Kanälen versehen, in denen zur Oberfläche des Schaumstoffkerns offene Halbschalen angeordnet sind. Alternativ können in den Schaumstoffkem flexible Rohre eingeschäumt sein, die mit an der Ober¬ fläche des Schaumstoffkerns mündenden Bohrungen verbunden sind. Die Halbschalen oder Rohre ermöglichen es, durch die luftdurchlässige Deck¬ schicht Luft von der Aussenfläche des Polsters abzusaugen, um einen Wär¬ mestau an einer durch das Polster gebildeten Sitzfläche zu vermeiden. Die Integration der Halbschalen oder Rohre in den Schaumstoffkem ist mit einer vergleichsweise aufwendigen und kostenintensiven Fertigung verbunden. Weiterhin offenbart die DE 42 11 895 A1 einen Sitz, der mit einem von einer Polsterauflage verdeckten Sitzeinsatz versehen ist. Der Sitzeinsatz weist ein aus einem porösen, elastischen Schaumstoff bestehendes Polsterelement und eine das Poisterelement einsch liessende Hülle auf. Das Polsterelement grenzt zwar an die Hülle an, ist mit dieser aber nicht verbunden, so dass das Polsterelement innerhalb der Hülle beweglich ist und damit einen geringeren Widerstand gegen den von einem Benutzer ausgeübten Druck aufweist. Auf diese Weise werden Verhärtungen des Sitzeinsatzes bei einer Benutzung verhindert. Die Hülle ist mit einem Druckerzeugβr verbunden, mittels dem ein Überdruck oder ein Unterdruck innerhalb des Sitzeinsatzes erzeugt werden kann.

Einen Bezug für Sitze eines Kraftfahrzeugs, der einen luftdurchlässigen, aus gewebtem Polyamidgarn bestehenden Abschnitt aufweist, wird in der EP 0 206 152 B1 beschrieben. Der auf einem Polster der Sitze angeordnete Be¬ zug dient dazu, aus in dem Polster angeordneten Rohren austretende Luft an die Aussenfläche des Sitzes strömen zu lassen, um eine Klimatisierung zu bewirken.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Sitzeinsatz der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass sich bei einer vergleichs¬ weise einfachen und kostengünstigen Fertigung ein relativ hoher Sitz- oder Liegekomfort erzielen lässt. Zudem soll ein Sitz geschaffen werden, der eine ausreichende Klimatisierung eines durch den Sitz abgestützten Körpers ge- währleistet.

Diese Aufgabe wird durch einen Sitzeinsatz mit den Merkmalen gemäss An¬ spruch 1 und einen Sitz mit den Merkmalen gemäss Anspruch 21 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfind ungsgemässen Sitzeinsatzes und des beanspruchten Sitzes werden in den Ansprüchen 2 bis 20 und 22 bis 24 de¬ finiert. Der erfindungsgemässe Sitzeinsatz beruht auf der Erkenntnis, dass ein PoI- sterelemeπt, das aus einem offenzelligen Wθichschaumstoff besteht und stoffschlüssig mit der Innenfläche der Hülle verbunden ist, zum einen einen verhältnismässig hohen Sitz- oder Liegekomfort bietet. Denn der Weich- Schaumstoff verleiht dem Polsterelement eine Elastizität, die beim Abstützen des Körpers einer Person eine Dämpfung hervorruft. Zum anderen gewähr¬ leistet die offenzellige Struktur des Weichschaumstoffs eine ausreichende Durchlässigkeit des Polsterelements, die das Vorsehen von beispielsweise luftleitenden Rohren in dem Polsterelement, wie es im Stand der Technik üblich ist, entbehrlich macht. Eine verhältnismässig einfache und kosten¬ günstige Fertigung des Sitzeinsatzes ist sichergestellt.

In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfind ungsgemässen Sitzeiπsatzes besteht der Weichschaumstoff aus Polyurethan, das sich sowohl als Heiss- formschaum oder Kaltformschaum als auch als Blockschaum verarbeiten lässt. Um eine vergleichsweise hohe elastische Verformungsfähigkeit des Polsterelements, die zu einem hohen Sitz- und Liegekomfort beiträgt, zu ge¬ währleisten, hat der Weichschaumstoff vorteilhafterweise ein Raumgewicht zwischen ca. 15 kg/m3 und ca. 90 kg/m3, vorzugsweise zwischen ca. 30 kg/m3 und ca. 50 kg/m3. Ausserdem hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Weichschaumstoff eine Stauchhärte zwischen ca. 1 ,5 kPa und ca. 10 kPa, vorzugsweise zwischen ca. 2,5 kPa und ca. 5,0 kPa, hat.

Weiterhin ist es von Vorteil, wenn das Polsterelement eine Dicke hat, die zwischen ca. 3,0 mm und ca. 30,0 mm, vorzugsweise zwischen ca. 5,0 mm und ca. 15,0 mm, beträgt. Der Sitzeinsatz ist auf diese Weise vergleichswei¬ se dünn und lässt sich infolgedessen ohne weiteres in einen Sitz integrieren oder als separate Sitzauflage ausbilden.

Bevorzugt setzt sich die Perforation aus einer Vielzahl an Löchern zusam¬ men, die einen Durchmesser zwischen ca. 0,1 mm und ca. 5,0 mm haben. Die Löcher können einen gleichen Durchmesser haben und äquidistant an- geordnet sein, um eine besonders einfache und kostengünstige Fertigung zu ermöglichen. Alternativ können die Löcher einen unterschiedlichen Durch¬ messer haben und in unterschiedlichen Abständen voneinander angeordnet sein, um eine physiologischen und ergonomischen Anforderungen entspre- chende Perforation zu bilden. Der Durchmesser und die Anzahl der Löcher bestimmen zusammen mit dem in dem Volumen herrschenden Druck des Gases die Grosse des durch den Sitzeinsatz strömenden Volumenstroms, der beispielsweise ca. 100 l/min beträgt.

Um ein körpergerechtes Design des Sitzeinsatzes zu erreichen, ist vorteil¬ hafterweise das Polsterelement aus einem Formschaum gefertigt. Alternativ kann das Polsterelement aus einem Blockschaum hergestellt sein, um eine vergleichsweise kostengünstige Fertigung zu erreichen. Ein Formschaum bietet im Unterschied zu einem Blockschaum jedoch eine hohe Flexibilität hinsichtlich der Formgebung des Polsterelements, so dass sich dem Sitzein¬ satz, dessen Kontur hauptsächlich durch das Polsterelement bestimmt wird, ein Design verleihen lässt, das auch in ästhetischer Hinsicht ansprechend ist. „ . In diesem Zusammenhang hat es sich ausserdem als vorteilhaft erwiesen, die Innenfläche der Hülle und das Polsterelement durch Hinterschäumen miteinander zu verbinden. Das Hinterschäumen, das heisst eine sich beim Schäumen des Polsterelements ergebende stoffschlüssige Verbindung mit der Hülle, trägt zu einer variablen Formgebung des Polsterelements und da¬ mit der Kontur des Sitzeinsatzes bei.

Von Vorteil ist es, wenn die Hülle eine Folie ist, die vorzugsweise aus Poly¬ urethan, Polyamid oder Polyethylen besteht. Eine derartige Folie ist ausrei¬ chend elastisch und lässt sich in einer Schäumform, in der das Polsterele- ment geschäumt wird, tiefziehen, um ein praxisgerechtes Hinterschäumen zu ermöglichen. Alternativ kann die Hülle ein Gewebe sein, das mit einer gas- dichten Beschichtung versehen ist, wie es aus der DE 37 05 756 A1 bekannt ist. In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindυngsgemässen Sitzeiπsatzes ist die Aussenfläche der Hülle mit einem luftdurchlässigen Bezug versehen. Der beispielsweise aus Textilien gefertigte Bezug trägt zu einem anspre¬ chenden optischen Erscheinungsbild des Sitzeinsatzes bei, so dass sich der Sitzeinsatz als Sitzauflage, die in Art eines Schonbezugs auf einem Sitz an¬ geordnet werden kann, ausgestalten lässt. Der Bezug ist zweckmässigerwei- se elastisch ausgestaltet und kann zu diesem Zweck mit einer Schaumstoff¬ schicht kaschiert sein.

Zweckmässig ist femer, das Ventil auswechselbar an der Hülle anzuordnen, um eine praxisgerechte Wartung und ein einfaches Recycling zu ermögli¬ chen. Das Ventil ist vorteilhafterwθisθ mit einer Pumpe verbunden, durch die das Volumen auf einen vorgegebenen Unterdruck evakuiert oder auf einen vorgegebenen Überdruck mit dem Gas gefüllt werden kann. Wird in dem Vo- lumen ein Unterdruck erzeugt, der bezogen auf den Umgebungsdruck zweckmässigerweise zwischen ca. 1 ,0 kPa und ca. 100 kPa, vorzugsweise zwischen ca. 5,0 kPa und ca. 30 kPa, beträgt, dann wird durch den Sitzein¬ satz Luft abgesaugt, wie es. in der DE 33 06 871 A1 beschrieben ist. Wird hingegen in dem Volumen ein Überdruck erzeugt, der zweckmässigerweise bezogen auf den Umgebungsdruck ebenfalls zwischen ca. 1,0 kPa und ca. 100 kPa, vorzugsweise zwischen ca. 5,0 kPa und ca. 30 kPa, beträgt, dann tritt aus dem Sitzeinsatz ein Gasstrom aus, der, wie in der DE 37 05 756 A1 beschrieben, eine Klimatisierung bewirkt. Der Gasstrom, bei dem es sich im einfachsten Fall um Luft oder um ein mit beispielsweise Aromastoffen aufbe- reitetes Gas handelt, kann zu diesem Zweck erwärmt oder gekühlt sein.

In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemässen Sitzeinsatzes ist das Volumen in eine Vielzahl an hermetisch voneinander getrennte Kam¬ mern unterteilt, wobei in den Kammern jeweils ein Polsterelement angeord- net ist. Zudem ist den Kammern jeweils ein Klimatisierungsabschnitt zuge¬ ordnet, so dass durch die Kammern Volumenströme unterschiedlicher Gros- se und Richtung strömen können, um eine an individuelle Bedürfhisse ange- passte Klimatisierung hervorzurufen.

Einzelheiten und weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbei¬ spiels. In der das Ausführungsbeispiel lediglich schematisch darstellenden Zeichnung veranschaulichen im einzelnen:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Sitzeinsatzes und Fig. 2 ein Sitz, in den der Sitzeinsatz gemäss Fig. 1 integriert ist.

Der in Fig. 2 dargestellte Sitz 30 setzt sich aus einem Sitzteil 31 und einer Rückenlehne 32 zusammen. Das Sitzteil 31 und die Rückenlehne 32 weisen jeweils einen Grundkörper auf, der mit einem beispielsweise aus Textilien gefertigten Bezug 33 bespannt ist. Der vor allem für ein Kraftfahrzeug An¬ wendung findende Sitz 30 ist sowohl im Bereich des Sitzteils 31 als auch im Bereich der Rückenlehne 32 mit einem Sitzeiπsatz 10 versehen. Der Sitzein- -satz 10 ist zwischen dem Grundkörper und dem luftdurchlässig ausgestalte¬ ten Bezug 33 angeordnet.

Wie Fig. 1 zu erkennen gibt, ist der Sitzeinsatz 10 mit einer gasdichten Hülle 11 versehen, die eine Innenfläche 12 und eine Aussenfläche 13 aufweist. Die durch eine Folie, die beispielsweise aus Polyurethan oder Polyethylen be¬ steht, oder ein Gewebe, das mit einer gasdichten, beispielsweise elastome- ren Beschickung versehen ist, gebildete Hülle 11 schliesst ein Volumen 14 ein, in dem sich ein Polsterelement 20 befindet.

Das mit der Innenfläche 12 der Hülle 11 stoffschlüssig verbundene Polster¬ element 20 ist aus einem offenzelligen Weichschaumstoff gefertigt. Der Weichschaumstoff besteht aus Polyurethan und hat ein Raumgewicht zwi¬ schen ca. 15 kg/m3 und ca. 90 kg/m3. Im vorliegenden Fall beträgt das Raumgewicht beispielsweise ca. 30 kg/m3. Die Stauchhärte des Weich- Schaumstoffe beläuft sich auf einen Wert zwischen ca. 1,5 kPa und ca. 10 kPa und beträgt beispielsweise zwischen ca. 2,5 kPa und ca. 5,0 kPa.

Das Polsterelement 20, dessen Dicke d zwischen ca. 3,0 mm und ca. 30,0 mm beträgt, ist aus einem Formschaum gefertigt. Zu diesem Zweck kann eine Folie, welche die Hülle 11 bildet, in einer Schäumform, welche die Kontur des Polsterelements 10 hat, mittels eines an die Schäumform ange¬ legten Vakuums tiefgezogen werden. Anschliessend wird ein Reaktionsge¬ misch in die Schäumform eingefüllt und das Polsterelement 20 in der Schäumform derart geschäumt, dass die Folie beziehungsweise die Hülle 11 hinterschäumt wird. Durch das Hinterschäumen ergibt sich ein zuverlässiger Stoffschluss zwischen der Folie und dem Polsterelement 20. Im Anschluss an das Hinterschäumen wird das durch das Polsterelement 20 und die Folie gebildete Formteil aus der Schäumform entnommen. Wenn der Sitzeinsatz 10 über eine vergleichsweise komplexe Form verfügt, können mehrere Form¬ teile zur Bildung des Sitzeiπsatzes 10 miteinander verbunden werden. Zu diesem Zweck werden die Folien der Formteile, welche die Hülle 11 bilden, entlang einer Naht 17 miteinander verschweisst. Zusätzlich können die PoIs- terelemente 20 der Formteile miteinander verklebt werden.

Handelt es sich bei der Hülle 11 hingegen um ein beschichtetes Gewebe, das an der Innenfläche 12 mit dem Polsterelement 20 verklebt ist, dann ist es zweckmässig, zwei aneiπandergrenzende Randbereiche der Hülle 11 zusätz¬ lich durch ein Band 18 abzudichten.

Der Sitzeinsatz 10 dient dazu, eine Klimatisierung eines durch den Sitz 30 abgestützten Körpers einer Person zu ermöglichen. Zu diesem Zweck weist die Hülle 11 Klimatisierungsabschnitte 15a, 15b, 15c auf, die mit einer Perfo¬ ration 16 versehen sind. Die Perforation 16 setzt sich aus einer Vielzahl an Löchern zusammen, die je nach Anwendungsfall einen Durchmesser zwi¬ schen ca. 0,1 mm und ca. 5,0 mm haben können. Die Perforation 16 ermög¬ licht einen Volumenstrom zwischen dem Volumen 14 und der Atmosphäre. Hierfür ist es erforderlich, dass in dem Volumen 14 entweder ein Unterdruck von beispielsweise 50 kPa bezogen auf den Umgebungsdruck oder ein Cl- berdruck von beispielsweise ebenfalls 50 kPa bezogen auf den Umgebungs¬ druck herrscht. Um die Druckdifferenz zwischen dem Volumen 14 und der Atmosphäre zu erzeugen, ist an der Hülle 11 ein Ventil 40 angeordnet, durch das die Menge der in dem Volumen 14 vorhandenen Luft regulierbar ist. Das zum Beispiel als variables Drosselventil mit Druckbegrenzung ausgestaltete Ventil 40 ist mit einer Pumpe 41 verbunden, durch die das Volumen auf ei¬ nen vorgegebenen Unterdruck evakuiert oder auf einen vorgegebenen Über- druck aufgepumpt werden kann. In Abhängigkeit von dem Durchmesser und der Anzahl der Löcher der Perforation 16 und der zwischen dem Volumen 14 und der Atmosphäre herrschenden Druckdifferenz lässt sich ein Volumeπ- strom einstellen, der beispielsweise 100 l/min beträgt.

Der Luftstrom tritt bei einem in dem Volumen 14 herrschenden Überdruck im Bereich der Klimatisierungsabschnitte 15a, 15b, 15c aus dem Sitzeinsatz 10 aus und strömt durch den luftdurchlässigen Bezug 33 des Sitzes 30. Der bei¬ spielsweise mittels einer Klimaanlage des Kraftfahrzeugs je nach Anwen¬ dungsfall erwärmte oder abgekühlte Luftstrom ermöglicht, einen Wärme- und Feuchtigkeitsstau zwischen dem Körper einer Person und dem den Körper abstützenden Sitz 30 zu vermeiden. Eine angenehme Klimatisierung kann auch dadurch erreicht werden, dass in dem Volumen 14 ein Unterdruck er¬ zeugt wird, so dass durch den Sitzeinsatz 10 Luft von der Aussenfläche des Sitzes 30 abgesaugt wird. Darüber hinaus ist es möglich, in den einzelnen Klimatisierungsabschnitten 15a, 15b, 15c unterschiedlich grosse und/oder gerichtete Volumenströme zu erzeugen, um eine individuelle oder den phy¬ siologischen und ergonomischen Anforderungen entsprechende Klimatisie¬ rung zu bewirken. Zu diesem Zweck kann das Volumen 14 des Sitzeinsatzes 10 in eine Vielzahl an hermetisch voneinander getrennte Kammern unterteilt sein, die mit separaten Ventilen 40, die unabhängig voneinander steuerbar sind, verbunden sind. Der zuvor beschriebene Sitz 30 zeichnet sich durch den eine Klimatisierung hervorrufenden Sitzeinsatz 10 aus. Der Sitzeinsatz 10 lässt sich vergleichs¬ weise einfach und kostengünstig fertigen und trägt zu einem hohen Sitz- oder Liegekomfort bei. Dies ist vor allem auf das aus einem offenzelligen Weich- Schaumstoff gefertigte Polsterelement 20 zurückzuführen. Die offenzellige Struktur des Weichschaumstoffs gewährleistet zum einen, dass sich in dem Volumen 14 eine für die Erzeugung des gewünschten Überdrucks oder Un¬ terdrucks erforderliche Menge an Luft speichern lässt, und zum anderen, dass der Sitzeinsatz 10 über eine für den geforderten Volumenstrom ausrei- chende Durchlässigkeit verfügt. Bezugszeichenliste

Sitzeinsatz Hülle Innenfläche Aussenfläche Volumen a Klimatisierungsabschnitt b Klimatisierungsabschnitt c Klimatisierungsabschnitt Perforation Naht

Polsterelement

Sitz Sitztθil Rückenlehne Bezug

Ventil Pumpe

Dicke




 
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