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Title:
SEATBELT DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/054205
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a seatbelt device for motor vehicles, with a seatbelt, a belt retractor, and a drive, which preferably comprises an electric motor, for the retractor, wherein a unidirectionally effective locking member is integrated into the drive train between drive and retractor and, starting from a normal locking state, increases the locking action in the event of force transmission starting from the belt and, in the event of force transmission starting from the drive, changes over into a release state.

Inventors:
ADOMEIT JULIUS (DE)
MARSHALL STEPHEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2006/010282
Publication Date:
May 18, 2007
Filing Date:
October 25, 2006
Export Citation:
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Assignee:
DELPHI TECH INC (US)
ADOMEIT JULIUS (DE)
MARSHALL STEPHEN (DE)
International Classes:
B60R22/38; B60R22/44; B60R22/46
Foreign References:
US20030209624A12003-11-13
DE10346967A12005-05-19
US20040021029A12004-02-05
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
MANITZ, FINSTERWALD & PARTNER GbR (Postfach 31 02 20, München, DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Sicherheitsgurtvorrichtung für Kraftfahrzeuge mit einem Sicherheitsgurt (11), - einem Gurtaufroller (13), und einem Antrieb (15), der vorzugsweise einen Elektromotor (17) umfasst, für den Aufroller (13), wobei in den Antriebsstrang zwischen Antrieb (15) und Aufroller (13) ein unidirektional wirksames Sperrorgan (19) integriert ist, das aus- gehend von einem sperrenden Normalzustand bei vom Gurt (13) ausgehender Kraftübertragung die Sperrwirkung verstärkt und bei vom Antrieb ( 15) ausgehender Kraftübertragung in einen Freigabezustand umsteuert.

2. Sicherheitsgurtvorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass das Sperrorgan (19) sowohl bei in Aufwickelrichtung (W) als auch in Abwickelrichtung (U) erfolgender Kraftübertragung die Sperrwirkung verstärkt bzw. in den Freigabezustand umsteuert.

3. Sicherheitsgurtvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass das Sperrorgan (19) ein mechanisches Sperrorgan ist.

4. Sicherheitsgurtvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass das Sperrorgan (19) eine Sperrfeder umfasst, die insbesondere als Schling- oder Spiralfeder ausgebildet ist.

5. Sicherheitsgurtvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass die Sperrfeder (19) auf einem vom Antriebsstrang entkoppelten, bezüglich antriebs- und gurtseitiger Treibabschnitte (21 , 23) festste- henden Halteabschnitt (25) sitzt, mit dem die Sperrfeder (19) im

Sperrzustand kraftschlüssig verbunden ist.

6. Sicherheitsgurtvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass die Sperrfeder (19) zwei beabstandete Steuerabschnitte (27, 29) aufweist, die mit gurt- und antriebsseitigen Treibabschnitten (21 , 23) zusammenwirken.

7. Sicherheitsgurtvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass die Sperrfeder (19) gewickelt ist und die Steuerabschnitte (27, 29) die Enden der Wicklung bilden.

8. Sicherheitsgurtvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass sich die Sperrfeder (19) durch Zusammendrücken der Steuerabschnitte (27, 29) zusammenzieht und durch Auseinanderdrücken der Steuerabschnitte (27, 29) aufweitet, oder umgekehrt.

9. Sicherheitsgurtvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass die Sperrfeder (19) durch Zusammendrücken der Steuerabschnitte (27, 29) die Sperrwirkung verstärkt und durch Auseinanderdrücken der Steuerabschnitte (27, 29) in den Freigabezustand umsteuert, oder umgekehrt.

10. Sicherheitsgurtvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass ein innerer Treibabschnitt (21) der einen Seite zwischen den beiden Steuerabschnitten (27, 29) der Sperrfeder (19) positioniert ist, wobei der innere Treibabschnitt (21) zusammen mit den Steuerabschnitten (27, 29) zwischen zwei einen festen Abstand voneinander aufweisenden Teilen (23a, 23b) eines äußeren Treibabschnitts (23) der anderen Seite positioniert ist.

11. Sicherheitsgurtvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass bei im Normalzustand befindlicher Sperrfeder (19) deren Steuerabschnitte (27, 29) zumindest zu einem Treibabschnitt (21, 23), vorzugsweise zu beiden Treibabschnitten, mit Spiel positioniert sind.

12. Sicherheitsgurtvorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass der innere Treibabschnitt (21) der Antriebsseite und der äußere Treibabschnitt (23) der Gurtseite zugeordnet ist.

13. Sicherheitsgurtvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass die Steuerabschnitte (27, 29) der Sperrfeder (19) und die an- triebs- und gurtseitigen Treibabschnitte (21, 23) in einem radialen

Abstand von einer Drehachse des Antriebsstrangs angeordnet sind, um die sich die auf dem feststehenden Halteabschnitt (25) sitzende Sperrfeder (19) sowie antriebe- und gurtseitige Träger (31, 33) für die Treibabschnitte (21, 23) drehen können.

Description:

Sicherheitsgurtvorrichtung

Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsgurtvorrichtung für Kraftfahrzeuge mit einem Sicherheitsgurt, einem Gurtaufroller und einem Antrieb für den Aufroller.

Derartige Sicherheitsgurtvorrichtungen sind grundsätzlich bekannt. Mittels des Antriebs kann beispielsweise eine so genannte Pre-Safe- oder Pre- Crash-Funktion realisiert werden, indem z.B. bei einem Unfall unmittelbar vor dem Aufprall des Fahrzeugs auf ein Hindernis oder aufgrund eines Warnsignals, das eine im Fahrzeug implementierte Warnfunktion z.B. durch permanentes Aus- und Bewerten der Verkehrssituation beim Auftreten einer bestimmte vorgebbare Bedingungen erfüllenden gefährlichen Situation erzeugt, der Aufroller in Aufwickelrichtung angetrieben wird, um dafür zu sorgen, dass der Gurt rechtzeitig eng am Körper des jeweiligen Fahrzeuginsassen anliegt. Problematisch hierbei ist, dass diese Gurtsysteme zurücksetzbar sein sollen, da dann, wenn der erwartete Aufprall ausbleibt bzw. Entwarnung gegeben wird, der Gurt wieder entspannt werden muss. Außerdem sollen die Gurtsysteme in der Lage sein, in dem Zeitraum zwischen dem ersten Vorspannen oder Vorstraffen des Gurtes und der Freigabe des Gurtes bei Ausbleiben des erwarteten Unfalls bzw. bei Entwarnung den Gurt im vorgespannten bzw. vorgestrafften Zustand zu halten.

Wenn für den Antrieb des Gurtaufrollers ein Elektromotor verwendet wird, dann besteht das Problem, dass der Motor zum Halten des vorgespannten Gurtes permanent eingeschaltet sein muss, was zu einer überhitzung bzw. überlastung des Motors führen kann. Um dieses Problem zu vermei-

den, kann die auch als "Main Locking" bezeichnete normale Gurtverriegelung der Rückholeinrichtung verwendet werden, um den Gurt im An- schluss an die Vorspannung zu halten, ohne dass hierbei ein für diese Gurtvorspannung sorgender Elektromotor aktiviert zu bleiben braucht. Allerdings ist hierbei wiederum problematisch, dass für das erwähnte Entspannen des Gurtes bei Ausbleiben des erwarteten Aufpralls bzw. Unfalls bzw. bei Entwarnung die Gurtverriegelung gelöst werden muss, was bekanntlich ein zweites Ziehen am Gurt erfordert. Bei dieser Vorgehensweise wird also innerhalb kurzer Zeit zweimal hintereinander am Gurt gezogen: das erste Mal zum Vorspannen des Gurtes und das zweite Mal zum Lösen der Gurtverriegelung. Das zweite Ziehen am Gurt - bekannt als "Second Stroke"-Problematik - wird von den betroffenen Insassen nicht nur als störend empfunden, sondern kann auch zu gefährlichen Reaktionen des Insassen führen, denn für den Insassen erfolgt der "Second Stroke" überra- sehend ohne eine für ihn ersichtliche Gefahrensituation.

Wenn anstelle der normalen Gurtverriegelung zwischen dem Motor und dem Aufroller ein selbsthemmendes Getriebe vorgesehen wird, das in der Lage ist, bei ausgeschaltetem Motor den vorgespannten Gurt zu halten, und das im Anschluss an die Haltephase durch den wieder eingeschalteten Motor überwunden werden kann, um den Gurt wieder zu entspannen, dann kann hierdurch die erwähnte "Second Stroke" -Problematik umgangen werden. Problematisch sind hierbei allerdings die relativ großen Reibungsverluste einer auf dem Prinzip der Selbsthemmung beruhenden me- chanischen Halteeinrichtung. Diese Reibungsverluste müssen über den Elektromotor ausgeglichen werden, d.h. in das System "hinein gesteckt" werden, was einen erhöhten Energiebedarf zur Folge hat und eine größere elektrische Leistung erfordert. Dies wiederum kann zu Problemen mit einer überhitzung bzw. überlastung des Motors führen.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Sicherheitsgurtvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die auf möglichst einfache und zuverlässige Weise im Anschluss an eine Vorspannung oder Vorstraffung des Gurtes unter Vermeidung der "Second Stroke"-Problematik sowohl ein Halten als auch ein daraufhin erfolgendes Entspannen des Gurtes ermöglicht, wobei dies mit einem möglichst geringen Energieeinsatz realisierbar sein soll.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1.

Erfindungsgemäß ist in den Antriebsstrang zwischen Antrieb und Aufroller ein unidirektional wirksames Sperrorgan integriert, das ausgehend von einem sperrenden Normalzustand bei vom Gurt ausgehender Kraftübertragung die Sperrwirkung verstärkt und bei vom Antrieb ausgehender Kraftübertragung in einen Freigabezustand umsteuert.

Das erfindungsgemäße undirektional wirksame Sperrorgan unterscheidet hinsichtlich seiner Wirkung danach, ob eine Kraftübertragung über den Antriebsstrang antriebsseitig oder gurtseitig initiiert wird. Durch den sper- renden Normalzustand des Sperrorgans ist gewährleistet, dass der Gurt im vorgespannten bzw. vorgestrafften Zustand gehalten wird, ohne dass hierfür Energie aufgebracht werden muss, da der Antrieb zum Halten des vorgespannten Zustande nicht benötigt wird und daher in dieser Haltephase inaktiv sein kann.

Durch die Möglichkeit, das Sperrorgan zwischen dem sperrenden Normalzustand und dem Freigabezustand umzusteuern, kann der Antrieb unter minimalem Energieaufwand die Sperrung des Antriebsstrangs aufheben und bei im Freigabezustand befindlichem Sperrorgan den Gurtaufroller antreiben.

Insbesondere in Verbindung mit einer intelligenten Steuerung für einen als Antrieb dienenden Elektromotor kann aufgrund des erfindungsgemäßen Sperrorgans der elektrische Energiebedarf und damit die erforderliche elektrische Leistung auf ein Minimum reduziert werden. Insbesondere ist es dadurch möglich, das gesamte System schneller und mit höherer Frequenz als bisher zu verwenden, ohne dass eine überlastung oder überhitzung des Antriebsmotors auftritt.

Durch die Erfindung wird auch die eingangs erläuterte "Second Stroke"- Problematik vermieden, denn der Antrieb für den Gurtaufroller kann sowohl zum Vorspannen oder Vorstraffen des Gurtes als auch zum Antreiben des Gurtaufrollers in der umgekehrten Richtung, also zum Abwickeln des Gurtes, benutzt werden. Beim Abwickeln des Gurtes kann - besonders vorteilhaft bei Verwendung eines Elektromotors - der zeitliche Verlauf der Gurtentspannung gezielt gemäß einem vorgebbaren, insbesondere den Fahrzeuginsassen nicht störenden Schema erfolgen.

Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind auch in den abhängi- gen Ansprüchen, der Beschreibung sowie der Zeichnung angegeben.

In einer Weiterbildung der Erfindung kann in den Antriebsstrang zwischen dem Antrieb und dem Aufroller ein mechanischer Energiespeicher integriert sein. Dabei kann der Antrieb in Abhängigkeit von einem Ansteu- ersignal wahlweise entweder in einem vom Aufroller entkoppelten Speichermodus zum Füllen des Energiespeichers oder in einem Aufwickelmodus betrieben werden, in welchem der Antrieb mit dem Aufroller gekoppelt und der Aufroller durch ein von dem Antrieb und dem zuvor gefüllten Energiespeicher gemeinsam aufgebrachtes Moment in Aufwickelrichtung angetrieben wird.

Hierbei kann das erfindungsgemäße Sperrorgan zwischen dem Antrieb und dem mechanischen Energiespeicher angeordnet sein. Das erfindungsgemäße Sperrorgan ermöglicht es, den mechanischen Energiespei- eher - beispielsweise eine gespannte Feder - für unbegrenzte Zeit im gefüllten (bzw. gespannten) Zustand zu halten, ohne dass hierzu ein vom Antrieb aufzubringendes Haltemoment erforderlich wäre.

Erfindungsgemäß lässt sich also auch in Systemen, die mit einem solchen mechanischen Energiespeicher arbeiten, der insgesamt für den Betrieb eines solchen Systems erforderliche Energiebedarf auf ein Minimum reduzieren. Durch einen solchen Energiespeicher wird der Antrieb im "Ernstfall", d.h. wenn der Aufroller in Aufwickelrichtung angetrieben werden soll, von dem Energiespeicher unterstützt, der zuvor vom Antrieb selbst gefüllt wurde. Es kann somit der Umstand ausgenutzt werden, dass während eines normalen Fahrzeugbetriebs ausreichend Zeit zur Verfügung steht, in welcher der Energiespeicher gefüllt werden kann. Hierzu wird der Antrieb selbst eingesetzt, so dass keine Zusatzsysteme erforderlich sind. Zum Füllen des Energiespeichers brauchen also vom Antrieb keine übermäßig ho- hen Leistungsspitzen erbracht zu werden. Im Pre-Safe- bzw. Pre-Crash- FaIl wird dann die erforderliche hohe Leistung von dem Antrieb und dem zuvor gefüllten Energiespeicher, die dann gewissermaßen "am gleichen Strang ziehen", gemeinsam bereitgestellt.

Alle nachstehend erläuterten Weiterbildungen der Erfindung sind in Systemen sowohl mit als auch ohne einen derartigen mechanischen Energiespeicher realisierbar.

Bevorzugt ist das erfindungsgemäße Sperrorgan derart ausgebildet und integriert, dass es sowohl bei in Aufwickelrichtung als auch in Abwickel-

richtung erfolgender Kraftübertragung die Sperrwirkung verstärkt bzw. in den Freigabezustand umsteuert.

Die Sperrwirkung wird also bei vom Antrieb initiierter Kraftübertragung unabhängig davon aufgehoben, ob der Antrieb in Aufwickelrichtung oder in Abwickelrichtung betrieben wird. Entsprechend wird der Antriebsstrang durch das Sperrorgan unabhängig davon blockiert, ob bei gurtseitig initiierter Kraftübertragung eine Beaufschlagung in Aufwickelrichtung oder in Abwickelrichtung erfolgt.

Bei dem Sperrorgan handelt es sich insbesondere um eine Sperrfeder, die als Schling- oder Spiralfeder ausgebildet sein kann. Eine solche Sperrfeder kann derart ausgelegt werden, dass sie in einem entspannten Normalzustand mit einem beispielsweise zapfen- oder bolzenförmigen Halteab- schnitt, auf den sie aufgesteckt ist, kraftschlüssig verbunden ist. Eine solche Sperrfeder lässt sich problemlos ausreichend stark auslegen, um einen drehfesten Klemmsitz auf dem Halteabschnitt zu bewirken, der den Antriebsstrang bei gurtseitiger Beaufschlagung zuverlässig blockiert. Unter "entspannt" ist hier zu verstehen, dass keine gurt- oder antriebsseitige Beaufschlagung der Sperrfeder erfolgt, d.h. die Sperrwirkung durch "Umschlingen" des Halteabschnitts wird durch eine entsprechende Vorspannung der Sperrfeder erzielt, die danach strebt, sich weiter zu entspannen als es der Halteabschnitt zulässt.

Die Sperrfeder kann zwei beabstandete Steuerabschnitte aufweisen, die mit gurt- und antriebsseitigen Treibabschnitten zusammenwirken. Wenn die Sperrfeder gewickelt ist, dann können die Steuerabschnitte die Enden der Wicklung bilden.

Dabei kann vorgesehen sein, dass - je nach Auslegung - sich die Sperrfeder durch Zusammendrücken der Steuerabschnitte zusammenzieht und durch Auseinanderdrücken der Steuerabschnitte aufweitet, oder umgekehrt. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Sperrfeder durch Zusammen- drücken der Steuerabschnitte die Sperrwirkung verstärkt und durch Auseinanderdrücken der Steuerabschnitte in den Freigabezustand umsteuert, oder umgekehrt.

Die unidirektionale Wirksamkeit des Sperrorgans kann durch eine ge- schickte Anordnung ihrer Steuerabschnitte und der gurt- und antriebssei- tigen Treibabschnitte, mit denen die Sperrfeder über ihre Steuerabschnitte beaufschlagt wird, erreicht werden.

Insbesondere kann ein innerer Treibabschnitt der einen Seite, insbesonde- re der Antriebsseite, zwischen den beiden Steuerabschnitten der Sperrfe- der positioniert sein, wobei der innere Treibabschnitt zusammen mit den Steuerabschnitten zwischen zwei einen festen Abstand voneinander aufweisenden Teilen eines äußeren Treibabschnitts der anderen Seite, insbesondere der Gurtseite, positioniert ist.

Hierbei wirkt der Antrieb gewissermaßen von innen auf die Steuerabschnitte der Sperrfeder, wohingegen die Einwirkung durch die Gurtseite von außen erfolgt.

Um eine besonders zuverlässige Verstärkung der Sperrwirkung bzw. Umsteuerung in den Freigabezustand der Sperrfeder sicherzustellen, ist es bevorzugt, wenn die Steuerabschnitte der Sperrfeder mit Spiel zwischen den Treibabschnitten positioniert sind. Hierdurch ist gewährleistet, dass zu Beginn einer Kraftübertragung zuerst die Sperrfeder beaufschlagt wird, bevor der Kraftschluss zwischen Antriebsseite und Gurtseite hergestellt

wird und - je nachdem, von welcher Seite die Kraftübertragung initiiert wird - der Antriebs sträng entweder verstärkt blockiert oder freigegeben wird.

Die Steuerabschnitte der Sperrfeder und die antriebs- und gurtseitigen Treibabschnitte können in einem radialen Abstand von einer Drehachse des Antriebsstrangs angeordnet sein, um die sich die auf dem feststehenden Halteabschnitt sitzende Sperrfeder sowie antrieb- und gurtseitige Träger für die Treibabschnitte drehen können.

Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 und 2 verschiedene perspektivische Explosionsansichten eines ein erfindungsgemäßes Sperrorgan enthaltenden Abschnitts des Antriebsstrangs einer erfindungsgemäßen Sicherheitsgurtvorrichtung,

Fig. 3 eine erfindungsgemäße Sicherheitsgurtvorrichtung im zusammengesetzten Zustand, und

Fig. 4 schematisch ein Beispiel für die Ausgestaltung des Antriebsstrangs im Bereich des erfindungsgemäßen Sperrorgans.

In den Fig. 1 und 2 ist von dem Antriebsstrang zwischen dem einen Elektromotor 17 umfassenden Antrieb 15 (Fig. 3) einerseits und dem Gurtaufroller 13 andererseits motorseitig eine Antriebswelle 43 mit einem drehfest verbundenen Träger 31 für einen motorseitigen Treibabschnitt 21 und gurtseitig ein in einem Gehäuse 41 angeordnetes Zahnrad 33 dargestellt,

das als Träger für einen zweigeteilten gurtseitigen Treibabschnitt 23 dient, der zwei in Umfangsrichtung beabstandete Bestandteile 23a, 23b umfasst.

Die Treibabschnitte 21, 23 sind als axiale Vorsprünge ausgebildet, die in einem radialen Abstand von einer Drehachse angeordnet sind, welche mit den Mittelachsen der Antriebswelle 43 sowie eines gehäusefesten Zapfens 25 zusammenfallen. Auf dem zylindrischen Zapfen 25 ist das gurtseitige Trägerzahnrad 33 drehbar gelagert.

Im zusammengesetzten Zustand (Fig. 3, Fig. 4) befindet sich der motorsei- tige Treibabschnitt 21 zwischen den beiden Teilen 23a, 23b des gurtseitigen Treibabschnitts 23, so dass - in Umfangsrichtung betrachtet - eine formschlüssige Verbindung besteht. Diese Verbindung ist in Umfangsrichtung mit Spiel behaftet, wie insbesondere Fig. 4 zeigt, d.h. bevor zwi- sehen den Treibabschnitten 21, 23 eine Kraftübertragung erfolgen kann, muss von demjenigen Treibabschnitt, von welchem die Kraftübertragung ausgeht, ein bestimmter Leerweg zurückgelegt werden, bevor eine Mitnahme des jeweils anderen Treibabschnitts erfolgt. In einem praktischen Ausführungsbeispiel beträgt dieser Leerweg oder "Totgang" lediglich weni- ge Grad.

In den Antriebsstrang ist erfindungsgemäß ein Sperrorgan in Form einer gewickelten Schlingfeder 19 integriert, die koaxial zum gurtseitigen Trägerzahnrad 33 ebenfalls auf dem Zapfen 25 sitzt, das als Halteabschnitt für die Schlingfeder 19 dient. Die Enden der Schlingfeder 19 sind als radial nach außen abstehende Steuerabschnitte 27, 29 ausgebildet. Die Steuerabschnitte 27, 29 sind sowohl axial als auch in Umfangsrichtung beabstandet.

Fig. 4 zeigt, dass im zusammengesetzten Zustand die Steuerabschnitte 27, 29 jeweils zwischen dem inneren motorseitigen Treibabschnitt 21 und einem der beiden Teile 23a, 23b des äußeren gurtseitigen Treibabschnitts 23 positioniert sind. Dabei liegen die Steuerabschnitte 27, 29 im Bereich von entsprechend axial und in Umfangsrichtung versetzt angeordneten Aussparungen 35, 37, die im motorseitigen Treibabschnitt 21 ausgebildet sind. Hierdurch besitzt der Treibabschnitt 21 eine Z-artige Form. Die Aussparungen 35, 37 sind ausreichend groß bemessen, um die Steuerabschnitte 27, 29 aufnehmen zu können. Alternativ können die Aussparun- gen 35, 37 auch an den beiden Teilen 23a, 23b des äußeren gurtseitigen Treibabschnitts 23 ausgebildet sein.

Die Querschnittsform des die Schlingfeder 19 bildenden, insbesondere drahtartigen Teils, die in Fig. 4 kreisförmig dargestellt ist, ist grundsätz- lieh beliebig und kann z. B. auch rechteckig oder quadratisch sein.

Fig. 4 zeigt den Ausgangs- oder Normalzustand des Sperrorgans 19, in welchem es weder motorseitig noch gurtseitig beaufschlagt ist. In diesem Zustand sind die Steuerabschnitte 27, 29 des Sperrorgans 19 - in Um- fangsrichtung gesehen - sowohl vom motorseitigen Treibabschnitt 21 als auch von den äußeren Teilen 23a, 23b des gurtseitigen Treibabschnitts 23 beabstandet. In Umfangsrichtung betrachtet besteht zwischen den einzelnen Bestandteilen in diesem Zustand also ein Spiel.

Die Schlingfeder 19 ist derart gewickelt und vorgespannt, dass sie in diesem unbelasteten Zustand danach strebt, sich auf einen Innendurchmesser zusammenzuziehen, der kleiner ist als der Außendurchmesser des Zapfens 25, auf den die Schlingfeder 19 gesteckt ist. Im Normalzustand gemäß Fig. 4 ist die Schlingfeder 19 folglich auf dem Zapfen 25 derart

festgeklemmt, dass eine drehfeste kraftschlüssige Verbindung zwischen der Schlingfeder 19 und dem gehäusefesten Zapfen 25 besteht.

Die Steuerabschnitte 27, 29 sind in Bezug auf die Wicklung der Schlingfe- der 19 derart positioniert, dass sich durch Zusammendrücken der Steuerabschnitte 27, 29 in Umfangsrichtung die Schlingfeder 19 weiter zusammenzieht. Umgekehrt wird durch Auseinanderdrücken der Steuerabschnitte 27, 29 in Umfangsrichtung ein Aufweiten der Schlingfeder 19 bewirkt. Dabei ist hier unter "Zusammendrücken" eine auf den Treibab- schnitt 21 zu und unter "Auseinanderdrücken" vom Treibabschnitt 21 weg gerichtete Bewegung der Steuerabschnitte gemeint. Beim Zusammenziehen bzw. Aufweiten bewegt sich jeweils zumindest im Wesentlichen nur derjenige Steuerabschnitt, der vom betreffenden Treibabschnitt beaufschlagt wird, während der andere Steuerabschnitt zumindest im Wesentli- chen in der ursprünglichen Position verbleibt.

Mit dieser Auslegung der Schlingfeder 19 korrespondiert die Anordnung der motor- und gurtseitigen Treibabschnitte 21, 23 gemäß Fig. 4: Der mo- torseitige Treibabschnitt 21 befindet sich zwischen den beiden Steuerab- schnitten 27, 29, die wiederum von den beiden in Umfangsrichtung einen festen Abstand zueinander aufweisenden Teilen 23a, 23b des insofern gabelförmigen gurtseitigen Treibabschnitts 23 umgriffen werden.

Aus dieser Konfiguration zusammen mit dem erwähnten, in Umfangsrich- tung bestehenden Spiel zwischen den Steuerabschnitten 27, 29 und den Treibabschnitten 21, 23 ergibt sich die folgende Funktionsweise:

Wird der Elektromotor 17 betätigt, so beaufschlagt der motorseitige Treibabschnitt 21 unabhängig davon, ob die Betätigung in Aufwickelrichtung W oder in Abwickelrichtung U (Fig. 3) erfolgt, den betreffenden Steuerab-

schnitt 27, 29 in dem Sinne, dass die beiden Steuerabschnitte 27, 29 in Umfangsrichtung auseinandergedrückt werden, d. h. der Abstand zwischen den beiden Steuerabschnitten 27, 29 größer wird. Hierdurch weitet sich die Schlingfeder 19 auf, wodurch ihr drehfester Klemmsitz auf dem Haltezapfen 25 aufgehoben und somit die Schlingfeder 19 aus dem sperrenden Normalzustand in einen Freigabezustand umgesteuert wird. In diesem Freigabezustand kann sich die Schlingfeder 19 auf dem Haltezapfen 25 drehen. Für diese Umsteuerung genügt bereits eine Auslenkung des betreffenden Steuerabschnitts 27, 29 um wenige Grad.

Die zum Umsteuern in den Freigabezustand erforderliche Auslenkung des betreffenden Steuerabschnitts 27, 29 mittels des motorseitigen Treibabschnitts 21 findet statt, bevor der motorseitige Treibabschnitt 21 von innen an den betreffenden Teil 23a bzw. 23b des äußeren gurtseitigen Treibabschnitts 23 stößt.

Dies bedeutet, dass die Beaufschlagung des Aufrollers 13 durch den Motor 17 bei vollständig aufgehobener Sperrung des Antriebsstranges erfolgt, da sich die Schlingfeder 19 bereits im Freigabezustand befindet. Die Aus- sparungen 35, 37 des motorseitigen Treibabschnitts 21 dienen zur Aufnahme des betreffenden Steuerabschnitts 27, 29 während des Antriebs des Aufrollers 13, wenn der motorseitige Treibabschnitt 21 innen am betreffenden Teil 23a, 23b des gurtseitigen Treibabschnitts 23 anliegt.

Umgekehrt bewirkt eine vom Gurt 11 ausgehende Kraftübertragung unabhängig davon, ob diese in Aufwickelrichtung W oder in Abwickelrichtung U erfolgt, eine Bewegung des betreffenden Teils 23a, 23b des gurtseitigen Treibabschnitts 23 gegen den betreffenden Steuerabschnitt 27, 29 der Schlingfeder 19, und zwar bevor der betreffende Teil 23a, 23b an den inneren motorseitigen Treibabschnitt 21 stößt. Hierdurch werden die

Steuerabschnitte 27, 29 der Schlingfeder 19 zusammengedrückt, d. h. der Abstand zwischen den beiden Steuerabschnitten 27, 29 wird verringert, wodurch diese danach strebt, sich weiter zusammenzuziehen. Die Klemmkraft, welche die Schlingfeder 19 drehfest auf dem gehäusefesten Zapfen 25 hält, wird hierdurch weiter erhöht, womit die sperrende Wirkung der Schlingfeder 19 verstärkt wird.

Erfindungsgemäß ist sozusagen der mit dem Sperrorgan 19 versehene Antriebsstrang bezüglich der Drehrichtung zwar symmetrisch, bezüglich der- jenigen Seite, von der die Kraftübertragung ausgeht, aufgrund der unidi- rektionalen Wirksamkeit des Sperrorgans jedoch asymmetrisch.

In einer vom Gurt 11 ausgehenden Richtung ist der Antriebsstrang durch diese asymmetrische Wirkungsweise der Schlingfeder 19 gewissermaßen selbst hemmend ausgebildet. Bei vom Gurt 11 ausgehender Kraftübertragung kann der gurtseitige Treibabschnitt 23 folglich aufgrund des in Sperrrichtung wirksamen Sperrorgans 19 den motorseitigen Treibabschnitt 21 nicht drehen, und zwar weder in Aufwickelrichtung W noch in Abwickelrichtung U. Ohne Betätigung des Motors 17 ist der Sicherheits- gurt 11 daher gezwungen, im jeweils herrschenden Spannungs- bzw. Straffungszustand zu verbleiben.

Nachdem im Pre-Safe- bzw. Pre-Crash-Fall der Gurt 11 mittels des Motors 17 gestrafft worden ist, was bei in den Freigabezustand umgesteuerter Schlingfeder 19 erfolgt, kann der Motor 17 abgeschaltet werden. Die von selbst in den sperrenden Zustand zurückkehrende Schlingfeder 19 sorgt dafür, dass der vorgespannte bzw. vorgestraffte Zustand des Gurtes 11 gehalten wird. über den Gurt 11 einwirkende Kräfte können diesen Gurtzustand nicht verändern, da das Sperrorgan 19 das gurtseitige Zahnrad 33, das den Treibabschnitt 23 trägt, in beiden Drehrichtungen blockiert.

Soll der vorgespannte Zustand des Gurtes 11 aufgehoben werden, so wird der Motor 17 in Abwickelrichtung betätigt, woraufhin die Schlingfeder 19 in den Freigabezustand umgesteuert wird, so dass der Motor 17 den Auf- roller 13 in Abwickelrichtung antreiben kann.

In Fig. 4 ist schematisch die eingangs bereits erläuterte mögliche Weiterbildung angedeutet, die darin besteht, dass zwischen dem Motor 17 und dem Aufroller 13 zusätzlich ein mechanischer Energiespeicher 39 z.B. in Form einer Spiralfeder angeordnet ist. Der Energiespeicher 39 befindet sich zwischen dem gurtseitigen Trägerzahnrad 33 und dem Aufroller 13.

Auf Einzelheiten zu Aufbau, Integration und Funktionsweise dieses Energiespeichers 39 soll an dieser Stelle nicht näher eingegangen werden, da die Art und Weise der Integration des mechanischen Energiespeichers 39 an sich nicht Gegenstand der Erfindung ist.

Von Bedeutung ist, dass das erfindungsgemäße unidirektionale Sperrsystem sowohl mit als auch ohne einen derartigen mechanischen Energie- Speicher einsetzbar ist.

Bezugszeichenliste

11 Sicherheitsgurt 13 Gurtaufroller

15 Antrieb für den Aufroller

17 Elektromotor des Antriebs

19 Sperrorgan, Schlingfeder

21 innerer Treibabschnitt (motorseitig) 23 äußerer Treibabschnitt (gurtseitig)

23a Teil des äußeren Treibabschnitts

23b Teil des äußeren Treibabschnitts

25 Halteabschnitt, Zapfen

27 Steuerabschnitt des Sperrorgans 29 Steuerabschnitt des Sperrorgans

31 Träger des motorseitigen Treibabschnitts

33 Träger des gurtseitigen Treibabschnitts, Zahnrad

35 Aussparung

37 Aussparung 39 mechanischer Energiespeicher

41 Gehäuse

43 Antriebswelle

45 Getriebe

W Aufwickelrichtung

U Abwickelrichtung