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Patent Searching and Data


Title:
SEATING FURNITURE, IN PARTICULAR A FREELY OSCILLATING CHAIR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/002477
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an item of seating furniture (1) comprising a frame (2) designed to have a spring-like effect, as seat (3), as well as a backrest (4) and a backrest-support (11) connected to same, wherein the frame (2) has two frame parts (2a, 2b) with a respective lower supporting section (5) and a front and rear frame section (7, 8) protruding upwards, wherein the front frame sections (7) have an end section (6) that is bent and directed under the seat (3) towards the rear frame section (8), between which end sections (6) a first cross-shaft (9) is formed, wherein the backrest-support (11) is hinged to the first cross-shaft (9) and to a second cross-shaft (10) formed between the rear frame sections (8), and wherein the seat (3) is hinged to the end sections (6) pointing towards the rear frame section (8) on one side and to the backrest-support (11) on the other side.

Inventors:
SANDER ARMIN (DE)
POTRYKUS MARTIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/067085
Publication Date:
January 02, 2020
Filing Date:
June 26, 2019
Export Citation:
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Assignee:
SANDER ARMIN (DE)
International Classes:
A47C3/023
Foreign References:
DE4428244A11996-02-22
FR1095741A1955-06-06
DE102006056547B32008-07-24
DE202014100094U12015-01-12
DE7513462U1975-11-13
DE602712C1934-09-14
DE102006056547B32008-07-24
Attorney, Agent or Firm:
FDST PATENTANWÄLTE (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Sitzmöbel (1 ), insbesondere Stuhl, aufweisend ein federwirksam gestalte- tes Gestell (2) und einen Sitz (3) sowie eine Rückenlehne (4) und einen mit dieser verbundenen Lehnenträger (11 ),

- wobei das Gestell (2) zwei Gestellteile (2a, 2b) mit jeweils einem unte- ren, bodenseitigen Aufstellabschnitt (5) sowie einem emporragenden vorderen Gestellabschnitt (7) und einem emporragenden hinteren Ge- stellabschnitt (8) aufweist,

- wobei die vorderen Gestellabschnitte (7) einen abgebogenen und unter dem Sitz (3) zum hinteren Gestellabschnitt (8) hin gerichteten Endab- schnitt (6) aufweisen, zwischen welchen Endabschnitten (6) eine erste Querachse (9) gebildet ist,

- wobei der Lehnenträger (11 ) an die erste Querachse (9) sowie an eine zwischen den hinteren Gestellabschnitten (8), insbesondere end- oder feiendseitig, gebildete zweite Querachse (10) angelenkt ist, und

- wobei der Sitz (3) einerseits an die zum hinteren Gestellabschnitt (8) hin gerichteten Endabschnitte (6) und andererseits an den Lehnenträger (11 ) angelenkt ist.

2. Sitzmöbel (1 ) nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Gestell (2) vollständig unterhalb des Sitzes (3) angeordnet ist.

3. Sitzmöbel (1 ) nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Gestellteile (2a, 2b) des Gestells (2) zumindest annähernd trapez- förmig sind, wobei der untere Aufstellabschnitt (5) und die zum hinteren Gestellabschnitt (8) hin gerichteten Endabschnitt (6) zueinander zumindest annähernd parallel sind und der Aufstellabschnitt (5) den vergleichsweise langen Gestellabschnitt des jeweiligen Gestellteils (2a, 2b) bildet.

4. Sitzmöbel (1 ) nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass zwischen den Aufstellabschnitten (5) und den vorderen und hinteren

Gestellabschnitten (7, 8) teilkreisartige Biegebereiche (7a, 8a) mit spitzem Winkel (ß), insbesondere mit ß zwischen 70° und 80°, hergestellt sind.

5. Sitzmöbel (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,

dadurch gekennzeichnet,

dass die hinteren Gestellabschnitte (8) der Gestellteile (2a, 2b) in einer Ebene unterhalb des Sitzes (3) einwärts und einander zugewandt, insbe- sondere einteilig ineinander übergehend, eingebogen sind. 6. Sitzmöbel (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,

dadurch gekennzeichnet,

dass die die zum hinteren Gestellabschnitt (8) hin gerichteten Endabschnitt (6) der Gestellteile (2a, 2b) in einer Ebene unterhalb des Sitzes (3) einwärts einander zugewandt, insbesondere einteilig ineinander übergehend, einge- bogen sind.

7. Sitzmöbel (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die zum hinteren Gestellabschnitt (8) hin gerichteten Endabschnitte (6) der Gestellteile (2a, 2b) über eine unterhalb des Sitzes (3) zwischen den Gestellteilen (2a, 2b) verlaufende erste Drehachse (9) verbunden sind.

8. Sitzmöbel (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,

dass die hinteren Gestellabschnitte (8) der Gestellteile (2a, 2b) endseitig über eine unterhalb des Sitzes (3) zwischen den Gestellteilen (2a, 2b) ver- laufende zweite Drehachse (10) verbunden sind.

9. Sitzmöbel (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Sitz (3) über erste Drehgelenke (12) am zum hinteren Gestell- abschnitt (8) hin gerichteten Endabschnitt (6) der Gestellteile (2a, 2b) und über zweite Drehgelenke (13) am Lehnenträger (11 ) gelenkig angebunden ist.

10. Sitzmöbel (1 ) nach Anspruch 9,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Abstand (a) der ersten Querachse (9) zwischen den zu den hinte- ren Gestellabschnitten (8) hin gerichteten Endabschnitten (6) und den ers- ten Drehgelenken (12) größer ist als der Abstand (b) zu den zweiten Dreh- gelenken (b).

Description:
Beschreibung

Sitzmöbel, insbesondere frei schwingender Stuhl Die Erfindung betrifft ein Sitzmöbel mit einem federwirksam gestalteten Gestell und mit einem Sitz sowie mit einer Rückenlehne. Unter Sitzmöbel wird hierbei ins- besondere ein frei schwingender Stuhl verstanden. Unter Gestell wird ein Unter- gestell, Sitzgestell oder Trägergestell verstanden. Unter Sitz wird auch ein Sitzteil, eine Sitzfläche oder eine Sitzplatte und unter Rückenlehne auch ein Lehnenteil verstanden.

Ein häufig auch als Schwingstuhl oder Freischwinger bezeichneter, federnder, federelastischer oder frei schwingender Stuhl weist typischerweise ein Träger- oder Untergestell in Form einer gebogenen Gestellkonstruktion aus einem biege- elastischen Material auf. Mit anderen Worten ist das Gestell federwirksam gestal- tet oder federnd ausgebildet. Dabei können seitlich eines Sitzes angeordnete oder verlaufende Abschnitte des Gestells (Gestellteile) als Träger des Sitzes dienen.

Ein Stuhl mit einem eine U-förmige Rohrkonstruktion umfassenden und als Kufen- gesteh bezeichneten Trägergestell für Sitz und Rückenlehen ist z. B. aus der DE 20 2014 100 094 U1 bekannt. Eine ähnliche Konstruktion eines einteiligen und hinterbeinlosen Stuhlgestells zur Bereitstellung eines schwingungsfähigen Stuhls ist aus der DE 75 13 462 U1 bekannt. Bei beiden bekannten Gestellkonstruktio- nen mit hinten offener U-Form bilden die jeweiligen U-Schenkel die (unteren) Ge- stellfüße und den (oberen) Sitzträger, während der jeweilige Verbindungsschenkel das vordere Stuhlbein bildet. Aus der DE 602 712 A ist ein auf zwei federnden Stützen eines aus federndem Stahlrohr gefertigten Untergestells ruhender Sitz bekannt, der auf den Stützen angelenkt und bei einer Gewichtsverlagerung eines Benutzter federnd neigbar ist. Hierzu sind die Stützen oder Schenkel des Untergestells nach oben zusammen und gleichlaufend mit einem gewissen Abstand unter dem Sitz als Tragbügel hin durch geführt, wobei die Tragbügel mit jeweils zwei Lagern am Sitz unterseitig ge- lenkig befestigt sind. Die (Rücken-)Lehne ist am Sitz fest angebracht, sodass die se der Bewegung des Sitzes unmittelbar folgt. Wird durch Gewichtsverlagerung des Benutzers der Sitz vor den Gelenken belas- tet, so neigt sich der Sitz unter Hebelwirkung gegen das federnde Untergestell. Dabei wird je nach Neigung des Sitzes nach hinten oder nach vorn der Winkel einer der beiden Stützen (Schenkel) verkleinert, während der Winkel der anderen Stütze vergrößert wird. Dadurch erfährt der Sitz eine starke Neigung, sodass des- sen Vorderkante entweder weit nach oben oder nach unten verschwenkt. Dies führt bei einer Neigung nach hinten zu einer unbequemen Sitzhaltung und bei ei- ner Neigung nach vorn dazu, dass der Benutzer vom Sitz herunterrutschen kann.

Aus der eingangs genannten DE 10 2006 056 547 B3 ist ein Stuhl mit einer Sitz- platte und mit einem diese tragenden Untergestell sowie mit einer Rückenlehne bekannt. Das Untergestell umfasst zwei U-förmige Seitenteile, deren vorderen und hinteren Beine nach hinten bzw. nach vorn unter die Sitzplatte umgebogen sind. Die umgebogenen oberen Enden der vorderen und hinteren Beine tragen eine erste (vordere) bzw. eine zweite (hintere) Querachse, die unterhalb der Sitzplatte zueinander beabstandet sind. Die Rückenlehne geht von einem Hebel aus, der sich von hinten unter die Sitzplatte erstreckt und die beiden Querachsen auf- nimmt. Die Sitzplatte des bekannten Stuhls ist mit der vorderen Querachse sowie mit den um- oder abgebogenen oberen Endabschnitten der vorderen Beine des Untergestells fest verbunden.

Wenn sich der Benutzer dieses bekannten Stuhls zurücklehnt und dadurch die Rückenlehne zurückfedert, wird die hintere der beiden Querachsen abgesenkt und die vordere der beiden Querachsen angehoben. Da die Sitzplatte an dieser vorderen Querachse und an den um- oder abgebogenen oberen Endabschnitten der vorderen Beine des Untergestells fixiert ist, wird bei einer Neigung der Rü- ckenlehne nach hinten und unten die Sitzplatte im hinteren Bereich angehoben. Dies kann wiederum dazu führen, dass der Benutzer auf der Sitzplatte in uner- wünschter Weise nach vorne rutscht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sitzmöbel mit besonders geeigne- ten Freischwingeigenschaften anzugeben. Insbesondere soll ein aufwandsarm herstellbarer (frei schwingender) Stuhl mit entsprechend vorteilhaften Eigenschaf- ten angegeben werden. Dabei soll bei einer Neigung der Rückenlehne nach hin ten und unten die Sitzplatte (Sitzfläche) vorne und hinten möglichst gleichmäßig oder lediglich vorne angehoben werden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Varianten sind Gegenstand der Unteransprüche.

Das Sitzmöbel und insbesondere der frei schwingende Stuhl umfasst ein nachfol- gen auch als Gestell oder Untergestell bezeichnetes, federnd oder federelastisch und somit federwirksam gestaltetes Sitzgestell. Das Gestell kann aus Metall be- stehen und in Form eines Rohrgestells (Stahlrohrgestell) oder eines Rund- oder Flachstahlgestells ausgebildet sein. Als Werkstoff kann auch, vorzugsweise glas- faserverstärkter, Kunststoff oder Holz (Formholz) oder ein Aluminiumdruckguss mit Federwirkung (Federeigenschaft, Biegefähigkeit) vorgesehen sein. Das Gestell kann beispielswiese durch Formgebung oder Umformung, geeigneterweise durch Biegen, hergestellt sein.

Das nachfolgend einfach als Stuhl bezeichnete Sitzmöbel umfasst zudem einen Sitz und eine Rückenlehne. Der Sitz und die Rückenlehne sind vorzugsweise se- parate Teile, d. h. der Stuhl umfasst ein Sitzteil und ein hiervon separates Lehn- enteil als Rückenlehne sowie einen Lehnenträger, der seinerseits mit der Rücken- lehne fest verbunden oder einteilig (einstückig oder monolithisch) mit der Rücken- lehne (dem Lehenteil) sein kann. Die Federwirksamkeit des Gestells und somit des Stuhl wird dadurch erreicht, dass das Gestell umfangsseitig nicht geschlossen ist, wobei zumindest ein Gestellabschnitt gegenüber zumindest einem anderen Gestellabschnitt, insbesondere gegenüber einem boden- unter untergrundseitigen Gestellabschnitt, unter Herstellung einer Rückstellkraft elastisch verschwenken (schwingen) kann.

Erfindungsgemäß weist das Gestell des Stuhls zwei Gestellteile mit jeweils einem unteren, bodenseitigen Aufstellabschnitt sowie einem emporragenden vorderen Gestellabschnitt und einem emporragenden hinteren Gestellabschnitt auf. Die vorderen Gestellabschnitte weisen einen abgebogenen und unter dem Sitz zum hinteren Gestellabschnitt hin gerichteten Endabschnitt auf, zwischen welchen Endabschnitten eine erste, vordere Querachse gebildet ist.

Der Lehnenträger ist an die erste Querachse sowie an eine zwischen den hinteren Gestellabschnitten, insbesondere end- oder feiendseitig, gebildete zweite Quer- achse angelenkt, und der Sitz ist einerseits an die zum hinteren Gestellabschnitt hin gerichteten Endabschnitte sowie andererseits an den Lehnenträger angelenkt.

Mit der Anlenkung, d. h. die gelenkige Anbindung des Sitzes im hinteren Sitzbe- reich an den Lehnenträger und lediglich im vorderen Sitzbereich an die zum hinte- ren Gestellabschnitt hin gerichteten Endabschnitte erfolgt bei einer Gewichtsver- lagerung des Benutzers mit einer Neigung der Rückenlehne nach hinten und un- ten bevorzugt entweder lediglich ein gleichmäßiges Anheben des Sitzes, d. h. dessen vorderer Sitzbereich und dessen hinterer Sitzbereich bewegen sich in ei- ner zur Ausgangsstellung des Stuhl praktisch parallelen Ebene nach oben oder nur der vordere Sitzbereich bewegt sich (geringfügig) nach oben. Dieser Unter- schied wird durch einen gezielt eingestellten oder vorgenommenen Abstand der lehnenträger- und endabschnittseitigen Gelenkanbindungen des Sitzes zur ersten vorderen Querachse erreicht.

Das Gestell ist geeigneterweise seitlich, vorzugsweise beidseitig, des Sitzes und dabei besonders bevorzugt lediglich und vollständig unterhalb des Sitzes ange- ordnet. Besonders bevorzugt weist das Gestell zwei Gestellteile (Seitenteile) auf, die unterhalb des Sitzes zueinander beabstandet angeordnet und vorzugsweise über Querverbindungen zwischen den hinteren Gestellabschnitten und den zum hinteren Gestellabschnitt hin gerichteten Endabschnitt der vorderen Gestellab- schnitte verbinden sind.

Die seitlichen Gestellteile sind vorzugsweise trapezförmig ausgebildet. Die beiden, zweckmäßigerweise trapezförmigen, Gestellteil können dabei unterhalb des Sitzes einteilig über Gestellabschnittsteile ineinander übergehen oder über Drehachsen miteinander verbunden sein. Die Rückenlehne ist über den Lehnenträger an diese Verbindungen zwischen den seitlichen Gestellteilen vorzugsweise drehbeweglich oder gelenkig angebunden.

Beim Verschwenken der Rückenlehne bzw. des Stuhls können somit die hinteren Gestellabschnitte ebenso wie die vorderen Gestellabschnitten nach vorn, d. h. in Richtung der Sitzvorderkante federelastisch ausweichen bzw. verschwenken, wo- bei infolge der hinteren Anlenkung des Sitzes an dem Lehnenträger entweder der Sitz insgesamt oder nur dessen vorderer Sitzbereich angehoben wird.

In der Begrifflichkeit der Trapez-Geometrie bilden bevorzugt der (untere, boden- seitige) Gestell- oder Aufstellabschnitt und die zum hinteren Gestellabschnitt hin gerichteten Endabschnitt der vorderen Gestellabschnitte die beiden (zumindest annähernd oder etwa) parallelen Gestellabschnitte (Gestellgrundseiten), wobei geeigneterweise der Aufstellabschnitt den vergleichsweise langen Basisabschnitt der Gestellteile bildet. Der vordere und der hintere (vertikal emporragende oder sich in Vertikalrichtung erstreckende) Gestellabschnitt bilden dann die (gegenüber der Vertikalen geneigten oder schräg gestellten) Gestellschenkel des Sitz- oder Stuhlgestells. Bei dem Gestell sind hierzu teilkreisartige Biegebereiche mit spit zem Winkel zwischen den horizontalen unteren Gestellabschnitten und den sich vertikal erstreckenden oder emporragenden Gestellabschnitten hergestellt, welche quasi die vorderen und hinteren Gestell- oder Stuhlbeine bilden. Die Biegewinkel betragen beispielsweise zwischen 70° und 80°, insbesondere etwa 75°. In zweckmäßiger Ausgestaltung sind die beiden seitlich des Sitzes und dabei un- ter diesem befindlichen Gestellabschnitte jeweils entsprechend trapezförmig ge- staltet, insbesondere gebogen oder geformt. Geeigneterweise sind die beiden hin teren Gestellabschnitte (Gestellschenkel) in einer Ebene unterhalb des Sitzes einwärts in Richtung der Stuhllängsmittelebene (Sagitalebene eines Benutzers des Stuhls) und dabei geeigneterweise ineinander übergehend gebogen (umge- formt). Auch die zum hinteren Gestellabschnitt hin gerichteten Endabschnitte der vorderen Gestellabschnitte sind zweckmäßigerweise in einer Ebene unterhalb des Sitzes einwärts in Richtung der Stuhllängsmittelebene (Sagitalebene eines Benut- zers des Stuhls) und dabei geeigneterweise ineinander übergehend gebogen (umgeformt). Die beiden Gestellteile gehen dann unterhalb des Sitzes an den hin tern Gestellabschnitte und an den Endabschnitten einteilig ineinander über. Hier- durch wird eine vorteilhaft besonders große oder hohe gewünschte Steifigkeit des Gestells erreicht.

Wenn das Gestell bzw. die Gestellkonstruktion zweckmäßigerweise vollständig unterhalb der Sitzfläche oder Sitzebene des Stuhls angeordnet ist, bildet das Ge- stell vorzugsweise selbst auch keine Armlehnen oder Teile (Bestandteile) hiervon aus. Hierdurch ist ein besonders einfaches und hinsichtlich der Freischwingeigen- schäften des Stuhls wirksames Gestell bereitgestellt, welches zudem eine einfa- che Gewichtsautomatik bereitstellt.

In Folge der Federwirkung (Federwirksamkeit) des Gestells bzw. aufgrund dessen Biege- oder Federelastizität erzeugt das Gestell eine Federrückstellkraft, wenn die Rückenlehne beispielsweise nach hinten geneigt oder geschwenkt wird oder eine entsprechende Gewichtsverlagerung des Benutzers erfolgt. Daher ist die Rücken- lehne vorzugsweise über den Lehnenträger, der ein separates Teil oder Bestand- teil der Rückenlehne sein kann, an das Gestell gelenkig angebunden. Die gelen- kige Anbindung, also die dreh- oder schwenkbewegliche Halterung oder Befesti- gung des Lehenträgers bzw. eines entsprechenden Teils (Bestandteils) der Rü- ckenlehne am Gestell erfolgt vorzugsweise sowohl an dessen hinteren, vertikal emporragenden (sich in Vertikalrichtung erstreckenden) Gestellabschnitten, also den hinteren Gestellschenkeln, als auch an den beiden einwärts unter den Sitz gebogenen Endabschnitten, also den oberen Gestellgrundseiten, an welchen der Sitz - lediglich an oder mit dessen vorderem Bereich - gelenkig angebunden ist.

Gemäß einer Variante zur Anbindung der beiden Gestellteile an- bzw. unterein- ander sind die zum hinteren Gestellabschnitt hin gerichteten Endabschnitte der Gestellteile über eine unterhalb des Sitzes zwischen den Gestellteilen verlaufende erste Gestellstange verbunden. Alternativ oder zusätzlich sind die hinteren Ge- stellabschnitte der Gestellteile endseitig über eine unterhalb des Sitzes zwischen den Gestellteilen verlaufende zweite Gestellstange verbunden. Die oder jede der Gestellstangen bildet einerseits die jeweilige Drehachse des oder für den Lehnen- träger. Zudem stellen die Gestellstangen die gewünschte Steifigkeit des Gestells, d. h. deren Gestellteile gegen- bzw. untereinander her.

In einer besonders vorteilhafter Ausgestaltung ist der Sitz über erste Drehgelenke am zum hinteren Gestellabschnitt hin gerichteten Endabschnitt der Gestellteile und über zweite Drehgelenke am Lehnenträger gelenkig angebunden. Hierdurch werden eine konstruktiv und herstellungstechnisch besonders einfache und zuver- lässige Schwingeigenschaft des Stuhls bei gleichzeitig keiner oder lediglich gerin- ger Anhebung der Sitzvorderkante (vorderer Sitzbereich) bei einer Neigung der Rückenlehne nach hinten und/oder des Stuhl nach vorn erreicht.

Eine Einstellung dieser vorteilhaften Eigenschaft des auf den beiden federnden Gestellteilen des vorzugsweise aus federndem Stahlrohr gefertigten Untergestells ruhenden Sitzes wird vorteilhaft dadurch erreicht, dass der Abstand der ersten Querachse zwischen den zu den hinteren Gestellabschnitten hin gerichteten End- abschnitten und den ersten Drehgelenken größer ist als der Abstand zu den zwei- ten Drehgelenken. Zudem stellt der Stuhl bzw. das Sitzmöbel auch bei etwa glei- chem Abstand der ersten Querachse zu den ersten und zweiten Drehgelenken ohne aufwendige Mittel eine besonders geeignete Gewichtsautomatik bereit.

Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen: Fig. 1 schematisch in perspektivischer Darstellung einen frei schwingen- den Stuhl (Freischwinger) als Sitzmöbel mit federndem Gestell mit zwei einteilig miteinander verbundenen Gestellteilen und mit daran gehaltenem Sitz- und Lehnenteil mit Rückenlehne und Lehenträger, Fig. 2 in einer Darstellung gemäß Fig. 1 den Stuhl mit einer vorderen und einer hinteren Gelenkstange zwischen den Gestellteilen,

Fig. 3 eine erste Variante des Stuhls gemäß Fig. 2 in Seitenansicht mit weiter vereinfacht dargestelltem Sitz und gelenkig am Gestell an- gebundenem Lehnenteil,

Fig. 4 den Stuhl gemäß Fig. 3 mit geneigter Lehnenstellung,

Fig. 5 den Stuhl gemäß der ersten Variante mit aufrechter Lehnenstellung gemäß Fig. 3 und mit zurück geneigter Lehnenstellung gemäß Fig.

4 als strichlinierte Darstellung,

Fig. 6 eine zweite Variante des Stuhls gemäß Fig. 2 in Seitenansicht mit weiter vereinfacht dargestelltem Sitz und gelenkig am Gestell an- gebundenem Lehnenteil sowie mit gegenüber der ersten Variante verringertem Abstand zwischen einer hinteren lehenträgerseitigen und einer vorderen endabschnittsseitigen Gelenkanbindung des Sitzes,

Fig. 7 den Stuhl gemäß Fig. 6 mit geneigter Lehnenstellung,

Fig. 8 den Stuhl gemäß der zweiten Variante mit aufrechter Lehnen- stellung gemäß Fig. 6 und mit zurück geneigter Lehnenstellung gemäß Fig. 7 als strichlinierte Darstellung, und

Fig. 9 ausschnittsweise den Stuhl in einer Darstellung gemäß Fig. 6 mit einer Langlochführung eines vorderen Drehgelenkes.

Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszei- chen versehen.

Die Figuren 1 und 2 zeigen in perspektivischer Darstellung einen frei schwingen- den Stuhl (Freischwinger) 1 als Sitzmöbel mit einem nachfolgend einfach als Ge- stell bezeichneten Untergestell 2 und mit einem nachfolgend als Sitz 3 bezeichne- ten Sitzteil, beispielsweise einer Sitzplatte, sowie mit einem nachfolgend als Rü- ckenlehne 4 bezeichneten Lehnenteil. Der Sitz 3 ist strichliniert und transparent dargestellt, so dass ein Blick auf die Gestellkonstruktion unterhalb des Sitzes 3 ermöglicht ist. Das Gestell 2 ist federnd, d. h. federwirksam ausgeführt und umfasst zwei zuei- nander bzw. zur Stuhllängsmittelebene, also zur Sagitalebene eines Benutzers des Stuhls 1 , beabstandete Seitenteile, die nachfolgend als Gestellteile 2a und 2b bezeichnet sind. Die beiden Gestellteile 2a, 2b sind trapezförmig, wie dies bei spielsweise aus Fig. 3 vergleichsweise deutlich ersichtlich ist. Jedes Gestellteil 2a, 2b umfasst einen unteren, bodenseitigen Gestell- oder Aufstellabschnitt 5 als ver- gleichsweise lange Gestellgrundseite (Basisabschnitt) und einen oberen, nachfol- gend als Endabschnitt 6 bezeichneten Gestellabschnitt als vergleichsweise kurze Grundgestellseite. Der obere Endabschnitt 6 verläuft unterhalb des Sitzes 3 und zur Rückenlehne 4 hin. Dieser Endabschnitt 6 kann gegenüber der Horizontalen in einem Neigungs- winkel verlaufen. Vorzugsweise verläuft dieser Endabschnitt 6 jedoch zumindest im Wesentlichen parallel zum Gestell- oder Aufstellabschnitt 5 des jeweiligen Ge- stellteils 2a, 2b.

Das Gestell 2 bzw. deren Gestellteile 2a, 2b weisen zudem einen vorderen Ge- stellabschnitt oder Gestellschenkel 7 und einen hinteren Gestellabschnitt bzw. Gestellschenkel 8 auf. Der vordere und hintere, vertikal emporragende Gestell- abschnitt 7 und 8 sind gegenüber der Vertikalen jeweils nach innen schräg ge- stellt, d. h. zum Endabschnitt 6 hin einander zugeneigt. Hierzu sind die den jewei- ligen bodenseitigen Aufstellabschnitt 5 mit dem jeweiligen vorderen und hinteren Gestellabschnitt 7, 8 verbindenden Teilkreisbögen 7a bzw. 8a spitzwinklig ge- formt. Mit anderen Worten verlaufen die vorderen Gestellabschnitt 7 zu den hinte- ren Gestellabschnitten 8 in einem Biege- oder Bogenwinkel ß kleiner als 90° (ß < 90°), beispielsweise zwischen 70° und 80° (70° < ß < 80)°.

Die beiden oberen Endabschnitte 6 des Gestells 2 bzw. deren Gestellteile 2a, 2b sind durch Biegung (Umbiegen) des Gestellmaterials, d. h. einer Verlängerung des vorderen Gestellabschnitts 7 zum hinteren Gestellabschnitt 8 hin gebildet und verlaufen unterhalb des Sitzes 3.

Bei der Ausführung gemäß Fig. 1 sind die beiden oberen Endabschnitte 6 des Gestells 2 bzw. deren Gestellteile 2a, 2b, insbesondere um genau oder etwa 90°, zur Stuhllängsmittelebene (Sagitalebene) einwärts geformt oder gebogen (umge- bogen). Die beiden einwärts in Richtung der Stuhllängsmittelebene (Sagitalebene eines Benutzers des Stuhls) gebogenen hinteren Gestellabschnitte (Gestellschen- kel) 8 gehen dabei in einer Ebene unterhalb des Sitzes 3 einteilig (monolithisch) ineinander über. Auch die zum hinteren Gestellabschnitt 8 hin gerichteten Endab- schnitte 6 der vorderen Gestellabschnitte 7 sind in einer Ebene unterhalb des Sit zes 3 einwärts in Richtung der Stuhllängsmittelebene (Sagitalebene eines Benut- zers des Stuhls) und dabei einteilig ineinander übergehend gebogen (umgeformt). Auf diese Weise ist sowohl zwischen den zu den hinteren Gestellabschnitten 8 hin gerichteten Endabschnitten 6 als auch zwischen den hinteren Gestellabschnitten 8 eine erste Querachse 9 bzw. eine zweite Querachse 10 gebildet.

Gemäß der Ausführungsform nach Fig. 2 sind zur Anbindung der beiden Gestell- teile an- bzw. untereinander die zum hinteren Gestellabschnitt 8 hin gerichteten Endabschnitte 6 über eine unterhalb des Sitzes 3 zwischen den Gestellteilen 2a, 2b verlaufende erste Gestellstange verbunden. Analog sind die hinteren Gestell- abschnitte 8 der Gestellteile 2a, 2b endseitig über eine unterhalb des Sitzes zwi- schen den Gestellteilen verlaufende zweite Gestellstange verbunden. Die Gestell- stangen bildet bei dieser Ausführungsform die erste und zweite Querachse 9 bzw. 10. Ebenso wie bei den eingebogenen und ineinander übergehenden Gestell- abschnitten gemäß der Ausführungsform nach Fig. 1 stellen auch die Gestell- stangen die gewünschte Steifigkeit des Gestells 2, d. h. deren Gestellteile 2a, 2b gegen- bzw. untereinander her. An den Querachsen 9 und 10 ist ein Lehnenträger 11 angelenkt. Mit anderen Worten ist der Lehnenträger 11 an den eingebogenen und ineinander übergehen- den Gestellabschnitten gemäß der Ausführungsform nach Fig. 1 oder an den Ge- stellstangen gemäß der Ausführungsform nach Fig. 2 dreh- oder schwenkbeweg- lieh gehalten, wobei die Querachsen 9 und 10 die Drehachsen des Lehnenträgers 11 bilden.

An dem Lehnenträger 11 ist die Rückenlehne 4 gehalten. Der Lehnenträger 11 kann auch Teil der Rückenlehne 4 sein, welcher Teil sich dann unter den Sitz 3 erstreckt. Mit anderen Worten ist die Rückenlehne 4 direkt oder über den Lehnen- träger 11 als Lehnenadapter oder mechanische Lehnen-Gestell-Schnittstelle mit den Querachsen 9 und 10 des Gestells 2 gelenkig verbunden. Bei den Ausfüh- rungsformen gemäß den Fig. 1 und 2 ist der Lehnenträger 11 aus zwei Träger- schenkein 11 a und 11 b gebildet.

Der Sitz 3 ist über erste Drehgelenke 12 am zum hinteren Gestellabschnitt 8 hin gerichteten Endabschnitt 6 der Gestellteile 2a, 2b und über zweite Drehgelenke 13 am Lehnenträger 11 gelenkig angebunden. Hierdurch wird ein geeignetes Schwingverhalten des Stuhls 1 und ein allenfalls nur geringes Anhebung der Sitz- vorderkante bzw. des vorderen Sitzbereichs des Sitzes 3 bei einer Neigung der Rückenlehne 4 nach hinten erreicht.

Eine Einstellung dieser Eigenschaft des auf den beiden federnden Gestellteilen 2a, 2b des vorzugsweise aus federndem Stahlrohr gefertigten Gestells (Unterge- stells) 2 ruhenden Sitzes 3 kann durch Wahl des Abstandes der ersten Querachse 9 zu den ersten Drehgelenken 12 bestimmt werden. So kann dieser Abstand grö- ßer als der oder etwa gleich dem Abstand zu den zweiten Drehgelenken 13 sein. Bei beiden Varianten verfügt der Stuhl 1 über eine geeignete Gewichtsautomatik.

So zeigen die Figuren 3 bis 5 eine Variante des Stuhls 1 , bei welcher der Abstand a zwischen der ersten Querachse 9 und den endabschnittseitigen ersten Drehge- lenken 12 größer ist als der Abstand b zwischen dieser ersten Querachse 9 und den lehnenträgerseitigen zweiten Drehgelenken 13. Das daraus resultierende Verhalten des Sitzes 3 bei einer Neigung der Rückenlehne 4 nach hinten ist in Fig. 4 und insbesondere in Fig. 5 ersichtlich. Erkennbar wird der der Sitz 3 in eine zumindest annähernd horizontal verlaufende Ebene angehoben, wobei die Sitz- vorderkante (vorderer Sitzbereich) des Sitzes 3 praktisch das gleiche Höhenni- veau hat, wie in der Grund- oder Ausgangsstellung des Stuhls 1. Die Sitzhinter kante (hinterer Sitzbereich) des Sitzes 1 wird in Folge der erkennbaren Neigung bzw. Biegung der vorderen Gestellschenkel 7 und der hintern Gestellschenkel 8 nach vorn aus der leicht nach unten geneigten Position gemäß Fig. 3 in die ge- ringfügig angehobene Position gemäß den Fig. 4 verstellt. Diese besonders vor- teilhafte Verhalten des Stuhls 1 bei einer federelastischen Neigung der Rücken- lehne 4 wird dadurch erreicht, dass der Sitz 3 nur über die vorderen, ersten Dreh- gelenke 12 mit den Endabschnitten 6 des Gestells 2 drehbeweglich verbunden ist, und dass der Sitz 3 am Lehnenträger 11 über die hintern, zweiten Drehgelenke 13 angelenkt ist.

Die Figuren 6 bis 8 zeigen eine Variante des Stuhls 1 , bei welcher der Abstand a zwischen der ersten Querachse 9 und den endabschnittseitigen ersten Drehge- lenken 12 etwa gleich dem Abstand b zwischen dieser ersten Querachse 9 und den lehnenträgerseitigen zweiten Drehgelenken 13 ist. Das daraus resultierende Verhalten des Sitzes 3 bei einer Neigung der Rückenlehne 4 nach hinten ist in Fig. 7 und insbesondere in Fig. 8 ersichtlich. Erkennbar wird der der Sitz 3 aus der Grund- oder Ausgangsstellung des Stuhls 1 lediglich im Bereich der Sitzvorder- kante (vorderer Sitzbereich) angehoben, während die Sitzhinterkante (hinterer Sitzbereich) des Sitzes 1 in Folge der erkennbaren Neigung bzw. Biegung der vorderen Gestellschenkel 7 und der hintern Gestellschenkel 8 nach vorn in der leicht nach unten geneigten Position gemäß Fig. 6 verbleibt. Auch hier wird das vorteilhafte Verhalten des Stuhls 1 bei einer federelastischen Neigung der Rü- ckenlehne 4 dadurch erreicht, dass der Sitz 3 nur über die vorderen, ersten Dreh- gelenke 12 mit den Endabschnitten 6 des Gestells 2 drehbeweglich verbunden ist, und dass der Sitz 3 am Lehnenträger 11 über die hintern, zweiten Drehgelenke 13 angelenkt ist.

Dieser Mechanismus des nach Art eines Freischwingers oder Schwingstuhls aus- geführten Stuhls 1 bewirkt in vorteilhafter weise einerseits eine Komfortfunktion aufgrund der allenfalls geringen Lageverstellung des Sitzes 3 bei einer Neigung der Rückenlehne 4 und andererseits die Funktionalität einer Gewichtsautomatik. Je größer nämlich das vom Benutzer auf den Stuhl 1 eingebrachte Gewicht ist, desto größer ist die zum Neigen der Rückenlehne 4 aufzubringende Kraft, indem ein entsprechend großes Gewicht (Körpergewicht des Benutzers) auf dem Sitz 3 beim Verschwenken der Rückenlehne 4 angehoben werden muss. Besonders vorteilhaft ist es, dass sowohl in der Normalposition als auch in der geneigten Position mit nach hinten geneigter Rückenlehne 4 und verschwenktem Sitz 3 die Querachsen 9, 10 und die Endabschnitte 6 des Gestells 2 sowie die Ge- lenke (Gelenkanbindungen) 12, 13 des Sitzes 3 und der Rückenlehne 4 bzw. des Lehnenträgers 11 stets unterhalb des Sitzes 3 angeordnet sind. Des Weiteren befinden sich die Endabschnitte 6 des Gestells 2 sowie die Gelenkanbindungen 12, 13 des Sitzes 3 und der Rückenlehne 4 bzw. des Lehnenträgers 11 sowohl in der Normalposition als auch in der geneigten Position mit nach hinten geneigter Rückenlehne 4 - in horizontaler Richtung zu den vorderen Gestellschenkeln oder Gestellabschnitten 7 hin - vor der Rückenlehne 4, d. h. auf deren dem Sitz 3 zu- gewandten Lehnenvorderseite, an welcher ein Benutzer mit dem Rücken anliegt.

Die Fig. 9 zeigt ausschnittsweise die Variante des Stuhls 1 mit etwa gleichen Ab- ständen a und b zwischen der vorderen, ersten Querachse 9 und den Gelenk- anbindungen 12, 13 des Sitzes 3 an die Endabschnitte 6 bzw. an den Lehnen- träger 11. Hier ist beispielhaft das erste Drehgelenk 12 zwischen dem Sitz 3 und den Endabschnitten 6 des Gestells 2 als Dreh-Schub-Gelenk ausgeführt. Hierzu kann ein sitz- oder endabschnittseitiger Gelenkzapfen 14 in einem endabschnitt- bzw. sitzseitigen Langloch 15 geführt sein. Analog kann das lehenträgerseitige Drehgelenk 13 des Sitzes 3 als Dreh-Schub-Gelenk ausgeführt sein. Zusätzlich oder alternativ können die Drehgelenke 12, 13 mit elastischen oder gummiartigen Mitteln versehen sein. Dadurch wird erforderlichenfalls oder zur Komforterhöhung ein Längenausgleich bei einer Neigung der Rückenlehne 4 erreicht.

Das Gestell 2 ist geeigneterweise aus einem gebogenen oder umgeformten Stahl- rohr oder Flachstahl hergestellt. Als Werkstoff oder Material für das Gestell 2 ist jedoch auch beispielsweise glasfaserverstärkter Kunststoff oder ein mit Federwir- kung ausgestatteter Aluminiumdruckguss geeignet. Wesentlich ist, dass das Ge- stell 2 ausreichend federwirksam und dabei rückfedernd ist, um bei einer Neigung der Rückenlehne 4 oder einer Schwingbewegung des Stuhls 1 eine Rückstellkraft in die Normal- oder Ausgangsposition zu erzeugen.

Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr können auch andere Varianten der Erfindung von dem Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen. Insbesondere sind ferner alle im Zusammenhang mit den Ausfüh- rungsbeispielen beschriebenen Einzelmerkmale auch auf andere Weise miteinan- der kombinierbar, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen. So können beispielsweise die Drehgelenke 12, 13 des Sitzes 3 zu den (vorderen) Endab- schnitten 6 des Gestells 2 bzw. zum (hinteren) Lehnenträger 11 als Schraubver- bindungen ausgeführt sein.

Bezugszeichenliste

1 Sitzmöbel/Stuhl

2 Unter-/Gestell

2a, 2b Gestell-/Seitenteil

3 Sitz-/platte

4 Rückenlehne

5 Gestell-/Aufstellabschnitt

6 Gestell-/Sitzträgerabschnitt

7 vorderer Gestellabschnitt/-schenkel

8 hinterer Gestellabschnitt/-schenkel

9 erste Querachse

10 zweite Querachse

11 Lehnenträger

11 a erster Teilabschnitt

11 b zweiter Teilabschnitt

12 erstes (vorderes) Drehgelenk

13 zweites (hinteres) Drehgelenk

14 Gelenkzapfen

15 Langloch