Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
SECURITY DOCUMENT HAVING A PERFORATION WINDOW, AND METHOD FOR THE PRODUCTION THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/139747
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a security document, a method for verifying a security document, and a security document, which comprises: a document body (2) having a front side (11) and an opposite back side (12), wherein the document body (2) is produced using at least one planar, self-supporting opaque layer (5), which is integrated into the document body (2) between the front side (11) and the back side (12), and wherein at least one optically verifiable security feature (13, 14, 15) is formed in the document body (2), which security feature has different optical effects with regard to an observation through the front side (11) and an observation through the back side (12), wherein a plurality of through-holes (30) are formed in the opaque layer (5) and arranged in such a way that the at least one optically verifiable security feature (13, 14, 15) can be optically detected both in an observation through the front side (11) and in an observation through the back side (12), wherein one of the two observations is a through-view observation (35, 36) that occurs through the through-holes in the opaque layer, and the other is a direct observation (25, 26) that does not occur through the through-holes, and the at least one optically verifiable security feature (13, 14, 15) is designed in such a way that different optical effects can be detected in the direct observation (25, 26) and in the through-view observation (35, 36), the difference of said optical effects not being caused by the presence of the opaque layer (5) and/or the through-holes (30).

Inventors:
SPRINGMANN EDWARD (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/055586
Publication Date:
September 26, 2013
Filing Date:
March 18, 2013
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
BUNDESDRUCKEREI GMBH (DE)
International Classes:
B42D15/00
Domestic Patent References:
WO2005058610A22005-06-30
WO2009062229A12009-05-22
WO2003022598A12003-03-20
Foreign References:
DE19934434A12001-02-01
DE102008008044A12009-08-27
DE102008031653A12010-01-14
EP0216947A11987-04-08
EP0219012B11993-01-20
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWÄLTE BRESSEL UND PARTNER (DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1 . Sicherheitsdokument (1 ) umfassend:

einen Dokumentkörper (2) mit einer Vorderseite (1 1 ) und einer gegenüberliegenden Rückseite (12), wobei der Dokumentkörper (2) unter Verwendung mindestens einer flächig ausgedehnten, selbsttragenden opaken Schicht (5) gefertigt ist, die in den Dokumentkörper (2) zwischen die Vorderseite (1 1 ) und die Rückseite (12) integriert ist,

und wobei in dem Dokumentkörper (2) mindestens ein optisch verifizierbares Sicherheitsmerkmal (13, 14, 51 ) ausgebildet ist, welches unterschiedliche optische Effekte bezüglich einer Betrachtung über die Vorderseite (1 1 ) und einer Betrachtung über die Rückseite (12) aufweist,

dadurch gekennzeichnet, dass

in der opaken Schicht (5) eine Mehrzahl von Durchbrechungen (30) ausgebildet und so angeordnet ist, dass eine optische Erfassung des mindestens einen optisch verifizierbaren Sicherheitsmerkmals (13, 14, 51 ) sowohl bei einer Betrachtung durch die Vorderseite (1 1 ) als auch bei einer Betrachtung durch die Rückseite (12) möglich ist, wobei eine der beiden Betrachtungen eine Durchsichtbetrachtung (35, 36) ist, die durch die Durchbrechungen in der opaken Schicht erfolgt, und die andere eine Direktbetrachtung (25, 26) ist, welche nicht durch die Durchbrechungen erfolgt, und das mindestens eine optisch verifizierbare Sicherheitsmerkmal (13, 14, 51 ) ausgebildet ist, dass in der Direktbetrachtung (25, 26) und in der

Durchsichtbetrachtung (35, 26) unterschiedliche optische Effekte erfassbar sind, deren Unterschied nicht durch ein Vorhandensein der opaken Schicht (5) und/oder der Durchbrechungen (30) bedingt ist.

2. Sicherheitsdokument (1 ) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das

mindestens eine optisch verifizierbare Sicherheitsmerkmal (13, 14, 51 ) eine

Betrachtungswinkelabhängigkeit zumindest für eine der beiden Betrachtungen aufweist.

3. Sicherheitsdokument (1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Betrachtungswinkelabhängigkeit der Durchsichtbetrachtung (24, 25) und der Direktbetrachtung (35, 36) verschieden ist.

4. Sicherheitsdokument (1 ) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine optisch verifizierbare Sicherheitsmerkmal (13, 14) eine Vielzahl von Linsenelementen (15) umfasst, zu denen beabstandet in dem Dokument optisch wahrnehmbare Informationen (21 ) gespeichert sind.

5. Sicherheitsdokument nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass das mindestens eine Sicherheitsmerkmal (14) ein

Volumenhologramm (51 ), insbesondere ein Volumenreflexionshologramm, umfasst,

6. Verfahren zur Verifikation eines Sicherheitsdokuments (1 ), welches einen

Dokumentkörper (2) mit einer Vorderseite (1 1 ) und einer gegenüberliegenden Rückseite (12) aufweist, umfassend die Schritte:

Erfassen eines optischen Effekts mindestens eines Sicherheitsmerkmals (14) bei einer Betrachtung des Sicherheitsmerkmals (14) durch die Vorderseite (1 1 ), und Erfassen eines weiteren optischen Effekts bei einer Betrachtung desselben mindestens einen Sicherheitsmerkmals (14) durch die Rückseite (12), wobei eine der beiden Betrachtungen als eine Durchsichtbetrachtung (35, 36) ausgeführt wird, bei der die Betrachtung des mindestens einen Sicherheitsmerkmals durch eine Mehrzahl von Durchbrechungen (30) in einer flächig ausgedehnten, selbsttragenden opaken Schicht (5), die in den Dokumentkörper (2) integriert ist, erfolgt, und die andere der beiden Betrachtungen als Direktbetrachtung (24, 25) ausgeführt wird, bei der die Betrachtung nicht durch die Mehrzahl der Durchbrechungen (30) der opaken Schicht (5) erfolgt, und Vergleichen des erfassten optischen Effekts und des weiteren erfassten optischen Effekts und Ableiten einer Verifikationsinformation.

7. Verfahren zum Herstellen eines Sicherheitsdokuments (1 ) umfassend die Schritte:

Einbringen einer Mehrzahl von Durchbrechungen (30) in eine opake selbstragende Schicht (5);

Integrieren der mit der Mehrzahl von Durchbrechungen (30) versehenen opaken Schicht (5) in einen Dokumentenkörper (2) mit einer Vorderseite (1 1 ) und einer gegenüberliegenden Rückseite (12);

Ausbilden mindestens eines optisch verifizierbaren Sicherheitsmerkmals (14) in dem Dokumentenkörper in der Weise, dass das mindestens eine optisch verifizierbare Sicherheitsmerkmal (14) so ausgebildet und bezüglich der Mehrzahl von

Durchbrechungen (30) angeordnet wird, dass eine optische Erfassung des mindestens einen optisch verifizierbaren Sicherheitsmerkmals (14) sowohl bei einer Betrachtung durch die Vorderseite (1 1 ) als auch bei einer Betrachtung durch die Rückseite (12) möglich ist, wobei eine der beiden Betrachtungen eine

Durchsichtbetrachtung (35, 36) ist, die durch die Durchbrechungen in der opaken Schicht erfolgt, und die andere eine Direktbetrachtung (24, 25) ist, welche nicht durch die Durchbrechungen (30) erfolgt, und das mindestens eine optisch verifizierbare Sicherheitsmerkmal (14) ausgebildet wird, dass dieses unterschiedliche optische Effekte bezüglich einer Betrachtung über die Vorderseite (1 1 ) und einer Betrachtung über die Rückseite (12) des Dokumentkörpers (2) aufweist und somit in der

Direktbetrachtung (24, 25) und in der Durchsichtbetrachtung (35, 36)

unterschiedliche optische Effekte erfassbar sind, deren Unterschied nicht durch ein Vorhandensein der opaken Schicht und/oder der Durchbrechungen (30) bedingt ist.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchbrechungen (30) mittels einer Laserperforation in die opake Schicht eingebracht werden.

9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die mit der

Mehrzahl der Durchbrechungen (30) versehene opake Schicht (5) mit anderen Schichten (3, 4, 6) zu dem Dokumentkörper (2) laminiert wird und die Mehrzahl der Durchbrechungen (30) vor oder bei dem Laminieren mit einem transparenten oder transluzenten Material verfüllt wird.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Mehrzahl der Durchbrechungen (30) in einem Raster aufgebracht wird, welches aus hexagonalen Zellen gebildet ist.

Description:
Sicherheitsdokument mit einem Perforationsfenster und Verfahren zu dessen Herstellung

Die Erfindung betrifft ein Sicherheitsdokument sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung, insbesondere ein Sicherheitsdokument mit mindestens einem Sicherheitsmerkmal, welches optisch verifizierbar ist und unterschiedliche optische Effekte abhängig von der Betrachtungsseite des Sicherheitsdokuments aufweist.

Aus dem Stand der Technik ist eine Vielzahl von Sicherheitsdokumenten bekannt. Als solche werden alle diejenigen Objekte bezeichnet, die mindestens ein Sicherheitsmerkmal umfassen, welches eine Verfälschung, Nachahmung, unautorisierte Duplizierung oder Ähnliches erschwert oder vorzugsweise unmöglich macht.

Sicherheitsdokumente umfassen beispielsweise die ID-Dokumente, Reisepässe,

Personalausweise, Identifikationskarten, Führerscheine, Fahrzeugscheine,

Fahrzeugbriefe, Zugangsberechtigungskarten, Firmenausweise, Zutrittskarten,

Bankkarten, Kreditkarten, Visa, aber auch gegen eine Fälschung gesicherte Etiketten, Eintrittskarten, Banknoten, Postwertzeichen, Wertpapiere oder Ähnliches. Solche

Sicherheitsdokumente, die einen Wert verkörpern, wie beispielsweise Postwertzeichen, Wertpapiere oder Banknoten, werden auch als Wertdokumente bezeichnet. Eine

Abgrenzung zwischen Wert- und Sicherheitsdokumenten ist nicht in jedem Fall eindeutig möglich und im Hinblick auf den Erfindungsgegenstand auch nicht wesentlich. Im Sinne der hier beschriebenen Gegenstände werden Wertdokumente auch immer als

Sicherheitsdokumente aufgefasst.

Aus dem Stand der Technik sind unterschiedliche Sicherheitsmerkmale bekannt, welche optisch verifizierbar sind. Als optisch verifizierbare Sicherheitsmerkmale werden alle solche Merkmale angesehen, die durch eine Erfassung von durch das

Sicherheitsmerkmal transmittierten oder an diesem reflektierten bzw. remittierten Licht verifizierbar sind. Als Licht wird hier alle elektromagnetische Strahlung aufgefasst, welche im sichtbaren, infraroten oder ultravioletten Wellenlängenbereich liegen kann.

Eine Gruppe von Sicherheitsmerkmalen, welche einen unterschiedlichen Effekt abhängig von der Betrachtungsseite zeigen, umfasst beispielsweise Volumenhologramme, insbesondere Reflexionsvolumenhologramme, welche von der einen Betrachtungsseite bei einer Beleuchtung mit Weißlicht unter einer vorgegebenen Beleuchtungsrichtung unter mindestens einer Richtung ein erfassbares, in dem Hologramm gespeichertes Bild erfassbar machen. Bei einer Betrachtung in Durchsicht ist ein anderer optischer Effekt zu beobachten, da hier das bei der Rekonstruktion des Reflexionsvolumenhologramms an dem Hologramm reflektierte Licht "fehlt".

Eine weitere Gruppe von Sicherheitsmerkmalen ist in Sicherheitsdokumenten dadurch ausgebildet, dass eine Vielzahl von Linsenelementen beabstandet von in dem

Sicherheitsdokument gespeicherten, optisch wahrnehmbaren Informationen ausgebildet ist. Ein Beispiel hierfür stellen so genannte CLI (Changeable Laser Image) und MLI (Multiple Laser Image) Merkmale dar, die bei einer Betrachtung von einer Seite, bei der die Linsen zwischen dem Betrachter und der gespeicherten Information angeordnet sind, eine Betrachtungswinkelabhängigkeit aufweisen. Bei einer Betrachtung von der anderen Seite, bei der die in dem Dokument gespeicherten Informationen vor den

Linsenelementen angeordnet sind, wird dieser winkelabhängige Effekt seitens des Betrachters nicht wahrgenommen, da die Linsen in diesem Falle eine Lichtausbreitung von der in dem Dokument gespeicherten Information zu dem Betrachter nicht

modifizieren.

Aus der DE 199 34 434 A1 ist ein Wert- und Sicherheitsdokument mit Perforierungen bekannt, bei denen Mikrokanäle als zusätzlicher Sicherheits- und Echtheitsnachweis angeordnet werden. Es sind Ausführungsformen beschrieben, bei denen Mikrokanäle unter unterschiedlichen Winkeln bezüglich einer Oberflächennormale der Schichten eingebracht werden, aus denen das Sicherheitsdokument gebildet wird.

Aus der WO 03/022598 A1 ist ein Aufzeichnungsträger bekannt, der eine obere Schicht aufweist, die auf ihrer Außenseite eine Mehrzahl von Lenticularlinsen und rückseitig ein Darstellungselement besitzt, das beim Kippen des Aufzeichnungsträgers um wenigstens eine Achse beweglich erscheint. Die Lenticularlinsen erstrecken sich lediglich über einen Teilbereich der gesamten Außenseite. Das Darstellungselement ist ein

Sicherheitselement, das auf einer inneren Kartenschicht aufgedruckt ist. Nicht angegeben ist, wie die Lenticularlinsen in den Dokumentkörper eingebracht werden.

Aus der DE 10 2008 008 044 A1 ist ein kostengünstiges Verfahren zur Herstellung von Sicherheits- und/oder Wertdokumenten bekannt, die geeignet sind, flexible und fälschungssichere Strukturen mit geringer thermischer Belastung herzustellen, wobei die Oberflächenstruktur in die Oberseite und/oder die Unterseite von zur Herstellung von Dokumenten verwendeten Substraten mit einer Prägeeinrichtung, die mindestens ein Prägewerkzeug mit jeweils einer Kontaktfläche aufweist, unter Anwendung eines

Prägedrucks und unter Anwendung von Ultraschall eingeprägt wird, wobei die

Kontaktfläche genauso groß ist wie oder größer ist als die Oberseite oder die Unterseite des Substrats. Es sind Ausführungsformen des Herstellungsverfahrens beschrieben, die Mikrolinsen in einen Dokumentkörper einprägen.

Aus der DE 10 2008 031 653 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Einbringen eines Sicherheitsmerkmals in ein Wert- oder Sicherheitsdokument bekannt, wobei das Wert- oder Sicherheitsdokument einen Dokumentenkörper mit mindestens einer thermoplastischen Oberflächenschicht umfasst, wobei das Verfahren die Schritte aufweist: Bereitstellen des Dokumentenkörpers; Bereitstellen und/oder Erstellen einer strukturierten Sonotrode, die mit einer Schallquelle gekoppelt ist oder wird; Anordnen des Dokumentkörpers relativ zu der Sonotrode; Inkontaktbringen der Sonotrode und der Oberflächenschicht des Dokumentkörpers und zeitgleiches Einkoppeln von Schallwellen über die Sonotrode in das Wert- oder Sicherheitsdokument, so dass sich eine

Reliefstruktur in der Oberflächenschicht ausbildet, wobei die Sonotrode mit einer

Strukturierung bereitgestellt wird und/oder hergestellt wird, die eine Solleindringebene aufweist und die Sonotrode so strukturiert ist, dass aus der Solleindringebene

vorspringende Bereiche und in die Solleindringebene hineinragende vertiefte Bereiche existieren, wobei die Sonotrode während der Schalleinkopplung unter Anwendung von Druck in den Dokumentkörper bewegt wird, bis die Solleindringebene mit einem

Dokumentkörperoberflächensollniveau übereinstimmt und die vorspringenden Bereiche vertiefte Reliefstrukturen und die vertieften Bereiche hervorspringende Reliefstrukturen in der Oberflächenschicht erzeugen.

Aus der EP 0 216 947 A1 ist ein kartenförmiger Datenträger mit einem Substrat und mindestens einer transparenten Deckfolie bekannt. Das Substrat wird unter Anwendung eines Laserstrahls mit durch die Deckfolie hindurch erkennbaren Informationen versehen, wobei die transparente Deckfolie ein den Informationsbereich zumindest teilweise überlappendes vor dem Aufzeichnen der Information aufgebrachtes Relief trägt, welches durch seine optische Linsenwirkung die Informationsaufzeichnung charakteristisch verändert. In Abhängigkeit von der Einstrahlrichtung des Laserlichts wird die Information an unterschiedlichen Orten in dem Substrat gespeichert. Ebenso werden bei einer Sichtprüfung unterschiedliche Informationen in Abhängigkeit von einem Betrachtungswinkel wahrgenommen.

Aus der EP 0 219 012 B1 ist ein Datenträger bekannt, bei dem in einem inneren

Volumenbereich Informationen mittels eines Laserstrahls eingebracht sind, die in Form von Änderungen der optischen Eigenschaften aufgrund einer irreversiblen, durch den Laserstrahl bewirkten Materialänderung sichtbar sind. Beschrieben sind beispielsweise kartenförmige Datenträger, die ein Linsenraster an einer Oberfläche aufweisen. Das Linsenraster kann bei einem Kaschiervorgang eingeprägt werden, indem in eine entsprechende Kaschierplatte ein Negativ des Linsenrasters eingearbeitet wird. Ebenso kann eine thermostabile Prägematrize verwendet werden, die zwischen der transparenten Deckschicht und der Kaschierplatte eingelegt wird. Es ist ferner beschrieben, dass die Karte mittels eines Laminierverfahrens hergestellt werden kann und das Linsenraster anschließend mittels eines Prägestempels oder einer Prägerolle eingebracht wird. Ein Einbringen der Information erfolgt über einen Laserstrahl, der unter unterschiedlichen Richtungen Informationen durch das Linsenraster in den Kartenkörper einbringt. So lassen sich auf einfache Weise Kippbilder realisieren.

Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren und hieraus resultierenden Sicherheitsdokumenten, bei denen zunächst eine optische Struktur, vorzugsweise eine optische Struktur in Form eines Linsenrasters, in eine Oberfläche eingebracht wird und anschließend die Information mittels eines Laserstrahls über ein Bewirken irreversibler Materialveränderungen eingebracht wird, sind im Wesentlichen nur Informationen in Form von Grauwerten speicherbar. Darüber hinaus kann ein nachträgliches Zufügen von Informationen durch eine erneute Laserbestrahlung zum Verfälschen des

Sicherheitsdokuments genutzt werden. Vollfarbige oder bunte Informationsspeicherungen sind in der Regel nicht möglich. Bei dem aus der WO 03/022598 A1 bekannten Verfahren lässt sich die Information zwar farbig, insbesondere bunt, drucken, jedoch ist eine erreichbare Auflösung für ein betrachtungswinkelabhängiges Sicherheitsmerkmal dadurch begrenzt, dass beim Einfügen und Integrieren der Druckinformation in den

Dokumentkörper im Laminationsverfahren auftretende Schrumpfungsprozesse sowie eine exakte Ausrichtung der Druckinformation innerhalb des Dokumentkörpers und

insbesondere relativ zu in einem Laminierverfahren zeitgleich eingebrachten Mikrolinsen nur unzureichend gewährleistet ist. Dem Fachmann sind weitere unterschiedliche Sicherheitsmerkmale bekannt, die einen von der Betrachtungsseite abhängigen optischen Effekt zeigen. Insbesondere beugende und brechende Strukturen, die an einer Oberfläche oder im Innern des

Sicherheitsdokuments ausgebildet werden, können solche Effekte bewirken.

Da die Aussteller von Sicherheitsdokumenten das Interesse besitzen, immer neue, möglichst schwerer zu fälschende Sicherheitsmerkmale zu schaffen und in

Sicherheitsdokumente zu integrieren, besteht das Bedürfnis, neue, kostengünstige, insbesondere in Serienproduktion herstellbare Sicherheitsmerkmale zu kreieren und somit neuartige Sicherheitsdokumente, Verfahren zu deren Herstellung und neue

Verifikationsverfahren zu schaffen.

Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, ein Sicherheitsdokument, ein Verfahren zu dessen Herstellung sowie ein Verifikationsverfahren anzugeben, bei denen ein

Sicherheitsmerkmal, welches abhängig von der Betrachtungsseite des

Sicherheitsdokuments unterschiedliche optische Effekte hervorruft, in einem

Sicherheitsdokument verwendet werden kann, welches zugleich mindestens eine opake Schicht aufweist. Bei vielen Sicherheitsdokumenten ist es wünschenswert, dass ein Dokumentkörper, welcher häufig aus verschiedenen Kunststoffschichten

zusammengefügt ist, mindestens eine opake Schicht umfasst, um beispielsweise eine Durchsicht zumindest in einigen Bereichen des Dokuments zu verhindern. Zwar ist es grundsätzlich möglich, ein Dokument aus einer Vielzahl von transparenten

Materialschichten, beispielsweise in einem Laminationsverfahren, zusammenzufügen und eine der ansonsten transparenten Substratschichten großflächig zu bedrucken, um einen opaken Hintergrund für andere in anderen Schichten angeordnete Informationen und/oder Sicherheitsmerkmale zu schaffen. Es hat sich jedoch gezeigt, dass großflächig bedruckte Substratschichten häufig eine Schwachstelle hinsichtlich einer Delamination, d.h. einem Auftrennen des Dokumentkörpers an einer ursprünglich vorhandenen Schichtkante, darstellt. Daher ist es wünschenswert, die opake Schicht mittels eines Integrierens einer selbsttragend ausgeführten, im Volumen opak ausgebildeten Schicht zu schaffen.

Um in solchen Sicherheitsdokumenten betrachtungsseitenabhängige, optisch

verifizierbare Sicherheitsmerkmale einsetzen und hinsichtlich der unterschiedlichen Effekte, die bei Betrachtung von unterschiedlichen Seiten aus beobachtbar sind, nutzen zu können, wird vorgeschlagen, eine Perforation aus einer Mehrzahl von Durchbrechungen durch die opake Schicht vorzusehen, so dass eine Durchsicht durch die opake Schicht möglich wird. Es hat sich gezeigt, dass trotz eines Einbringens einer Mehrzahl von Perforationen sogar in einem flächig ausgedehnten Bereich eine

Delaminationsneigung eines über Lamination zusammengefügten Dokumentenkörpers nahezu nicht beeinflusst ist.

Insbesondere wird somit ein Sicherheitsdokument vorgeschlagen, welches umfasst: einen Dokumentkörper mit einer Vorderseite und einer gegenüberliegenden Rückseite, wobei der Dokumentkörper der unter Verwendung mindestens einer flächig

ausgedehnten, selbsttragenden opaken Schicht gefertigt ist, die in den Dokumentkörper zwischen die Vorderseite und die Rückseite integriert ist, und wobei in dem

Dokumentkörper mindestens ein optisch verifizierbares Sicherheitsmerkmal ausgebildet ist, welches unterschiedliche optische Effekte bezüglich einer Betrachtung über die Vorderseite und einer Betrachtung über die Rückseite aufweist, wobei in der opaken Schicht eine Mehrzahl von Durchbrechungen ausgebildet und so angeordnet ist, dass eine optische Erfassung des mindestens einen optisch verifizierbaren

Sicherheitsmerkmals sowohl bei einer Betrachtung durch die Vorderseite als auch bei einer Betrachtung durch die Rückseite möglich ist, wobei eine der beiden Betrachtungen eine Durchsichtbetrachtung ist, die durch die Durchbrechungen in der opaken Schicht erfolgt, und die andere eine Direktbetrachtung ist, welche nicht durch die

Durchbrechungen erfolgt, und das mindestens eine optisch verifizierbare

Sicherheitsmerkmal ausgebildet ist, dass in der Direktbetrachtung und in der

Durchsichtbetrachtung unterschiedliche optische Effekte erfassbar sind, deren

Unterschied nicht durch ein Vorhandensein der opaken Schicht und/oder der

Durchbrechungen bedingt ist.

Ein solches Sicherheitsdokument, welches einen Dokumentenkörper mit einer Vorderseite und einer gegenüberliegenden Rückseite aufweist, lässt sich mit einem Verfahren verifizieren, welches die Schritte umfasst: Erfassen eines optischen Effekts mindestens eines Sicherheitsmerkmals bei einer Betrachtung des Sicherheitsmerkmals durch die Vorderseite, und Erfassen eines weiteren optischen Effekts bei einer Betrachtung desselben mindestens einen Sicherheitsmerkmals durch die Rückseite, wobei eine der beiden Betrachtungen als eine Durchsichtbetrachtung ausgeführt wird, bei der die Betrachtung des mindestens einen Sicherheitsmerkmals durch eine Mehrzahl von Durchbrechungen in einer flächig ausgedehnten, selbsttragenden opaken Schicht, die in den Dokumentkörper integriert ist, erfolgt, und die andere der beiden Betrachtungen als Direktbetrachtung ausgeführt wird, bei der die Betrachtung nicht durch die Mehrzahl der Durchbrechungen der opaken Schicht erfolgt, und Vergleichen des erfassten optischen Effekts und des weiteren erfassten optischen Effekts und Ableiten einer

Verifikationsinformation.

Für die Herstellung eines solchen Sicherheitsdokuments wird ein Verfahren geschaffen, welches die Schritte umfasst: Einbringen einer Mehrzahl von Durchbrechungen in eine opake selbstragende Schicht; Integrieren der mit der Mehrzahl von Durchbrechungen versehenen opaken Schicht in einen Dokumentenkörper mit einer Vorderseite und einer gegenüberliegenden Rückseite; Ausbilden mindestens eines optisch verifizierbaren Sicherheitsmerkmals in dem Dokumentenkörper in der Weise, wobei das mindestens eine optisch verifizierbare Sicherheitsmerkmal so ausgebildet und bezüglich der Mehrzahl von Durchbrechungen angeordnet wird, dass eine optische Erfassung des mindestens einen optisch verifizierbaren Sicherheitsmerkmals sowohl bei einer Betrachtung durch die Vorderseite als auch bei einer Betrachtung durch die Rückseite möglich ist, wobei eine der beiden Betrachtungen eine Durchsichtbetrachtung ist, die durch die Durchbrechungen in der opaken Schicht erfolgt und die andere eine Direktbetrachtung ist, welche nicht durch die Durchbrechungen erfolgt, und das mindestens eine optisch verifizierbare Sicherheitsmerkmal ausgebildet wird, dass dieses unterschiedliche optische Effekte bezüglich einer Betrachtung über die Vorderseite und einer Betrachtung über die

Rückseite des Dokumentkörpers aufweist und somit in der Direktbetrachtung und in der Durchsichtbetrachtung unterschiedliche optische Effekte erfassbar sind, deren

Unterschied nicht durch ein Vorhandensein der opaken Schicht und/oder der

Durchbrechungen bedingt ist.

Es wird ein neuartiges Sicherheitsdokument und ein neuartiges Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitsdokuments geschaffen, welche eine zuverlässige Verifikation in der Regel ohne Zuhilfenahme weiterer Hilfsmittel ermöglicht.

Definitionen

Als selbsttragend wird eine Schicht bezeichnet, welche ohne eine Unterstützung durch weitere Substratschichten handhabbar ist. Als opak wird eine Schicht bezeichnet, welche eine Transmission von Licht in einem bestimmten Wellenlängenbereich nahezu vollständig unterbindet. Es versteht sich für den Fachmann, dass sich der Begriff opak jeweils auf jenen Wellenlängenbereich des Lichts bezieht, welcher für eine Verifikation eines entsprechenden optisch verifizierbaren Sicherheitsdokuments von Belang ist. Lässt sich ein optisch verifizierbares

Sicherheitsmerkmal beispielsweise nur durch die Verwendung ultraviolettem Licht verifizieren, so ist die opake Schicht selbstverständlich im ultravioletten

Wellenlängenbereich opak. Wird zur Verifizierung Licht aus unterschiedlichen

Wellenlängenbereichen eingesetzt, so ist die opake Schicht als opak zumindest in dem Wellenlängenbereich anzusehen, dessen Licht bei der Verifikation erfasst wird.

Als Dokumentkörper wird eine Entität aufgefasst, welche aus unterschiedlichen

Einzelbestandteilen zu einem Ganzen zusammengefügt ist. Vorzugsweise wird der Dokumentkörper auf Kunststoff basis aus mehreren Kunststoffschichten zusammengefügt. Als Kunststoffmaterialien kommen insbesondere solche in Betracht, welche auf Basis eines Polymerwerkstoffs aus einer Gruppe umfassend PC (Polycarbonat, insbesondere Biphinol-A-Polycarbonat), PET (Polyethylenterephthalat), PMMA (Polymethylmethacrylat), TPU (Thermoplastisches Polyurethan-Elastomere) PE (Polyethylen), PP (Polypropylen), PI (Polyimid oder Polytransisopropen), ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol), PVC

(Polyvinylchlorid) und Copolymeren solcher Polymere gebildet sind. Der Dokumentkörper kann jedoch auch andere Materialien, beispielsweise auf Zellstoffbasis wie Papier oder Ähnliches, umfassen. Ferner können ein Dokumentkörper andere Elemente, wie

Metallfolien, Metallstreifen, belichtete Hologrammfilme, aber auch mikroelektronische Bauelemente wie Mikrochips, Geräte oder Ähnliches integriert werden.

Besonders bevorzugt werden Dokumentkörper als kartenförmige Dokumente ausgebildet, deren flächige Ausdehnung an einer Vorderseite und einer gegenüberliegenden

Rückseite wesentlich größer als ein Abstand zwischen der Vorder- und der Rückseite ist.

Als Durchbrechung einer Schicht wird eine Durchgangsöffnung durch die Schicht bezeichnet. Die Durchbrechung muss jedoch nicht mit einem Material verfüllt sein, dessen Materialeigenschaften sich zumindest von dem Material unterscheidet, durch welches eine Durchbrechung gebildet ist. Als Durchbrechungen werden insbesondere Mikrolöcher angesehen, welche als Perforationen ausgebildet sind. Bevorzugte Ausführungsformen

Vorzugsweise wird die Mehrzahl der Durchbrechungen nur in einem lokal begrenzten Gebiet der opaken Schicht ausgebildet.

Besonders vorteilhaft lassen sich die Durchbrechungen mittels einer Laserperforation in die opake Schicht einbringen. Hierzu wird fokussierte Laserstrahlung auf die opake Schicht gerichtet, welche in der Regel gepulst erzeugt wird. Die Laserstrahlung ist in der Lage, lokal eine ausreichende Energie in die opake Schicht einzubringen, dass

Durchbrechungen in der Folie ausgebildet werden.

Vorzugsweise werden die Durchbrechungen in Form von Mikrolöchern mit Durchmessern im Bereich von 0,5 μηι bis 200 μηι, besonders bevorzugt im Bereich von 10 μηι bis 20 μηι, hergestellt. Eine Form einer Querschnittsfläche der Durchbrechungen kann in weiten Grenzen variiert werden. Bevorzugt werden kreisförmige oder ellipsenförmige

Querschnittsflächen, da diese ohne größeren Aufwand mittels Laserstrahlung von im Stand der Technik frei verfügbaren Lasern erzeugbar sind, ohne weitere ein Strahlprofil formende optische Elemente zu benötigen.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform werden die Durchbrechungen in einem Raster angeordnet, um eine möglichst hohe Transparenz im Bereich der Mehrzahl der eingebrachten Durchbrechungen der opaken Schicht zu erreichen.

Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird ein Raster genutzt, welches aus hexagonalen Zellen erstellt ist. An jedem Rasterpunkt wird eine Durchbrechung ausgebildet. Auf diese Weise lassen sich Transparenzen von bis zu etwa 60 %

Transmission erstellen, ohne dass eine Delaminationsneigung im Bereich der Mehrzahl der Durchbrechungen erkennbar ist.

Bei einer Ausführungsform werden die in die opake Schicht eingebrachten

Durchbrechungen vor oder während eines Laminationsprozesses mit einem

transparenten oder transluzenten Material verfüllt. Vorzugsweise findet ein Verfüllen mit einem Kunststoffmaterial statt, welches auf Basis desselben Grundstoffs wie die opake Schicht hergestellt ist, jedoch eine abweichende Opazität aufweist. Wird ein

Dokumentkörper beispielsweise aus mehreren Folienschichten hergestellt, welche auf Basis von Polycarbonat hergestellt sind, von denen die opake Schicht im Volumen durchgefärbt ist, werden die eingebrachten Durchbrechungen beispielsweise mit einem transparenten polycarbonathaltigen Material verfüllt. Dieses kann beispielsweise in flüssiger Form eingerakelt werden.

Ebenso ist es möglich, mittels eines Druckverfahrens eine Tinte auf Polycarbonatbasis zu verwenden, welche aufgrund von Kapillarkräften in die Durchbrechungen "gesaugt" wird, sofern die Tinte gezielt über die Durchbrechungen gedruckt wird.

Andere Ausführungsformen können vorsehen, dass zum Verfüllen ein Granulat auf Basis desselben Polymers genutzt wird, aus dem die opake Schicht selbst gebildet ist.

Ist die opake Schicht aus einem Grundmaterial hergestellt, welches von dem

Grundmaterial der angrenzenden Schichten in den fertiggestellten Dokumentkörper abweicht, so ist es vorteilhaft, die Durchbrechungen mit einem Material zu verfüllen, welches dem Grundmaterial der angrenzenden Schichten gleicht. Hierdurch werden zuverlässige Laminationsverbindungen durch die Durchbrechungen hindurch ausgebildet.

Insgesamt wird es jedoch bevorzugt, möglichst viele Schichten, vorzugsweise alle Schichten, des Dokumentkörpers auf Basis desselben Kunststoff materials herzustellen, da so ein monolithischer Dokumentkörper herstellbar ist, bei dem nach dem

Laminationsvorgang hinsichtlich der Kunststoff struktur keine Phasengrenzen an den ursprünglichen Schichtgrenzen der Folien erkennbar sind, aus denen der

Dokumentkörper gefertigt ist. Die Schichtgrenzen lassen sich dann nur noch aufgrund von Beifügungen, welche beispielsweise die opake Eigenschaft der Materialschicht bedingen, erkennen.

Das neuartige Sicherheitsmerkmal entsteht durch die Kombination eines durch die Durchbrechungen gebildeten Durchsichtfensters in der opaken Schicht mit einem

Sicherheitsmerkmal, welches unterschiedliche, betrachtungsabhängige Effekte zeigt. Beispielsweise können beugende Strukturen als Sicherheitsmerkmale verwendet werden, da ein beobachtbarer Effekt betrachtungsseitenabhängig ist.

Wird als Sicherheitsmerkmal beispielsweise ein Hologramm verwendet, so kann dieses zwischen die Schichten beim Laminiervorgang eingefügt werden. Besonders bevorzugt werden Volumenhologramme, da diese aufgrund der hohen Farb- und Winkelselektivität auch mit Weißlicht, d.h. Licht eines kontinuierlichen Spektrums, reproduziert werden können. Während von einer Betrachtungsseite das

Reflexionshologramm die Information in Reflexion unter einer bestimmten Betrachtungsund Beleuchtungsgeometrie rekonstruiert wird, ist von der entgegengesetzten

Betrachtungsrichtung unter geeigneten Beleuchtungs- und Betrachtungsrichtungen quasi eine komplementäre Information erkennbar. Dem transmittierten Licht ist das Licht der bestimmten Wellenlänge entzogen, welches durch das Hologramm reflektiert wird.

Ein anderes sehr geeignetes Sicherheitsmerkmal ist als so genanntes CLI- oder MLI- Merkmal ausgebildet. Dieses umfasst ein Array von Linsenelementen und beabstandet hierzu optisch sichtbare Markierungen in dem Dokumentenkörper. Das Array von

Linsenelementen wird vorzugsweise in eine äußere Oberfläche des Dokumentkörpers eingeprägt. Das Einprägen kann beispielsweise über ein vorgeformtes Laminationsblech während des Laminationsvorgangs erfolgen.

Vorzugsweise bedeckt das Linsenarray nur einen Teilbereich der Oberfläche, um eine Wahrnehmung anderer Sicherheitsmerkmale, die in den Dokumentkörper integriert sein können, nicht zu behindern. Bezüglich einer Richtung, die durch eine Oberflächennormale der Vorderseite bzw. der Rückseite des Dokumentkörpers vorgegeben ist, ist das Linsenarray somit oberhalb bzw. unterhalb der Mehrzahl der Durchbrechungen ausgebildet.

Ein besonders bevorzugtes Verfahren zum Ausbilden des Linsenarrays ist ein

Prägeverfahren, insbesondere ein Ultraschallprägeverfahren, bei dem eine Sonotrode unter Einkopplung von Ultraschall mit der Oberfläche einer Folie oder des als

Verbundkörper vorgefertigten Dokumentkörperrohlings in Kontakt gebracht wird und hierüber die Linsenstruktur in die Oberfläche eingeprägt wird. Während des Einbringens kann eine Druckbeaufschlagung der Sonotrode zusätzlich zu der Beaufschlagung mit Ultraschall vorgenommen werden.

Andere Verfahren sehen vor, die Linsenstrukturen mittels eines Laserablationsverfahrens zu strukturieren. Die in dem Dokumentkörper gespeicherte Information kann beispielsweise über eine Lasermarkierung in eine im Innern liegende Material- oder Substratschicht des

Dokumentkörpers eingebracht werden. Vorzugsweise werden zum Einbringen der Informationen die bereits ausgebildeten Linsenstrukturen verwendet, um Laserlicht unter unterschiedlichen Richtungen auf die Linsenstrukturen zu richten und die Markierung von Informationen in einer unter der Linsenstruktur liegenden Materialschicht vorzunehmen. Diese Materialschicht kann Substanzen enthalten, welche eine Absorption von Laserlicht in dieser Schicht begünstigen, ohne eine Transparenz nennenswert einzuschränken. Die Markierung über eine Carbonisierung findet dann beispielsweise nur in einer solchen Schicht statt. Die anderen aus demselben Kunststoffbasismaterial bestehenden Schichten passiert das Markierungslicht. Eine Schwärzung findet dann in den Fokuspunkten statt, auf die die einzelnen Linsen der Linsenstruktur das einfallende Licht fokussieren. Da der Fokus abhängig von der Einstrahlrichtung relativ zu einer Linsenhauptachse im Dokument variiert, ist es möglich, unter unterschiedlichen Einstrahlrichtungen unterschiedliche Informationen in den Dokumentkörper zu speichern.

Bei einer anschließenden Betrachtung der gespeicherten Informationen durch die

Linsenstrukturen hindurch können somit betrachtungswinkelabhängig die

unterschiedlichen gespeicherten Informationen unter unterschiedlichen

Betrachtungsrichtungen erfasst werden. Befindet sich die opake Schicht betrachtet von der Oberseite, in der die Linsenstrukturen ausgebildet sind, unterhalb der gespeicherten Information, so sind bei einer Direktbetrachtung der Information wie oben erwähnt betrachtungswinkelabhängig unterschiedliche Informationsanteile zu erfassen. Erfasst man das Sicherheitsmerkmal jedoch in Durchsicht von der gegenüberliegenden Seite des Dokumentkörpers, so erhält man eine statische Information der über die Lasermarkierung in dem Dokument eingebrachten Information.

Ein bevorzugtes Sicherheitsdokument ist somit dadurch gekennzeichnet, dass eine Betrachtungswinkelabhängigkeit der Durchsichtbetrachtung und der Direktbetrachtung verschieden ist. Eine solche Ausführungsform ist so ausgebildet, dass das mindestens eine optisch verifizierbare Sicherheitsmerkmal eine Vielzahl von Linsenelementen umfasst, zu denen beabstandet in dem Dokument eine optisch wahrnehmbare Information gespeichert ist. Diese Speicherung kann beispielsweise über eine Lasermarkierung, insbesondere eine Carbonisierung eines Teils des transparenten Kunststoffs, erfolgen. Die optisch wahrnehmbare Information kann jedoch auch auf eine innenliegende, ansonsten transparente Substratschicht aufgedruckt sein und die Linsenelemente passergenau ausgerichtet zu der gedruckten Information in dem Dokumentkörper ausgebildet werden.

Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Linsenelemente nicht an der Oberfläche des Dokumentkörpers, sondern im Innern ausgebildet werden. Hierzu muss die

Linsenstruktur zunächst in einer transparenten Folie, beispielsweise mittels eines

Ultraschallprägeverfahrens, eingebracht werden. Anschließend wird die so entstandene Oberflächenreliefstruktur durch ein transparentes Kunststoffmaterial aufgefüllt, welches im fertigen Dokumentkörper, beispielsweise nach einem Laminationsvorgang, in dem unterschiedliche Schichten miteinander zum Dokumentkörper verbunden sind, einen abweichenden optischen Brechungsindex von dem Material aufweist, aus dem die Schicht gebildet ist, in die die Linsenstruktur zunächst eingeprägt ist. Bei einer solchen

Ausführungsform können die Linsenstruktur, die im Dokument gespeicherte Information sowie das durch die Mehrzahl der Durchbrechungen in der opaken Schicht gebildete Durchsichtfenster so zueinander angeordnet werden, dass beispielsweise eine

Durchsichtbetrachtung des Sicherheitsmerkmals betrachtungswinkelabhängig ist und die Direktbetrachtung des Sicherheitsmerkmals eine statische Information vermittelt. Es sind jedoch auch Ausführungsformen realisierbar, bei denen die Direktbetrachtung eine Winkelabhängigkeit aufzeigt und die Durchsichtbetrachtung eine statische Information zeigt.

Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf eine Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigen:

Fig. 1 : eine schematische Darstellung eines Sicherheitsdokuments mit einem CLI- Sicherheitsmerkmal sowie einem über eine Vielzahl von Durchbrechungen in einer opaken Schicht gebildeten Durchsichtfenster;

Fig. 2a-2e: unterschiedliche Ansichten des Sicherheitsdokuments nach Fig. 1 ;

Fig. 3: eine schematische Darstellung eines Sicherheitsdokuments, welches ein

Reflexionsvolumenhologramm als Sicherheitsmerkmal und ein über Durchbrechungen in einer opaken Schicht gebildetes Durchsichtfenster umfasst; Fig. 4-6: unterschiedliche Ausführungsformen von Sicherheitsdokumenten mit einem CLI/MLI-Sicherheitsmerkmal und einem über Durchbrechungen in einer opaken Schicht gebildeten Durchsichtfenster;

Fig. 7: eine schematische Darstellung eines Sicherheitsdokuments mit einer

innenliegenden Linsenstruktur für ein CLI-Sicherheitsmerkmal und einem durch eine Mehrzahl von Durchbrechungen in einer opaken Schicht gebildeten Durchsichtfenster;

Fig. 8: eine schematische Darstellung eines Herstellungsprozesses eines

Sicherheitsdokuments; und

Fig. 9: ein schematisches Ablaufdiagramm einer Ausführungsform eines

Verifikationsverfahrens.

In Fig. 1 ist ein Sicherheitsdokument 1 schematisch perspektivisch dargestellt. Dieses umfasst einen Dokumentkörper 2, der aus mehreren übereinander geschichteten und miteinander verbundenen ursprünglich selbsttragenden Schichten, insbesondere auf Kunststoffbasis hergestellt ist. Von einer Vorderseite 1 1 zu einer Rückseite 12 des Dokumentkörpers 2 ist dieser aus einer transparenten Schicht 3, einer für eine

Lasermarkierung vorgesehenen transparenten Schicht 4, einer flächig ausgedehnten opaken Schicht 5 und einer weiteren transparenten Schicht 6 gebildet. Es versteht sich für den Fachmann, dass Sicherheitsdokumente aus einer abweichenden Anzahl von ursprünglich selbsttragenden Schichten hergestellt werden können. Im dargestellten Ausführungsbeispiel gleichen sich die Schichten 3 bis 6 hinsichtlich ihrer flächigen Ausdehnung. Die anderen Ausführungsformen können diese hinsichtlich der Ausdehnung unterschiedlich beschaffen sein.

Vorzugsweise sind die Schichten alle auf Basis desselben Kunststoffmaterials, beispielsweise alle aus einem Polycarbonatmaterial hergestellt. Dieses führt dazu, dass bei einem Laminationsvorgang ein monolithischer Dokumentkörper 2 gefertigt werden kann, an dem keine Phasenübergangsgrenzen zwischen den Materialschichten erkennbar sind, die ursprünglich aus unterschiedlichen selbsttragenden Schichten desselben Materials hergestellt sind. Werden beispielsweise zwei identische transparente Schichten aufeinander laminiert, so lassen sich in dem fertigen Dokumentkörper die ursprünglichen Materialschichtstärken nicht mehr ermitteln. Sind in den einzelnen Materialschichten ursprünglich beispielsweise Photosensibilisatoren für eine verbesserte

Lasermarkierbarkeit oder Pigmente zum Herbeiführen einer opaken Substratschicht enthalten, so lassen sich die Materialschichten selbstverständlich anhand dieser

Beifügungen auch in dem fertigen Dokumentkörper ermitteln. Hinsichtlich der

Kunststoff struktur, welche für eine mögliche Delamination ausschlaggebend ist, sind jedoch in dem monolithischen Dokumentkörper keine Phasengrenzen ermittelbar.

Andere Ausführungsformen können jedoch vorsehen, dass auch Kunststoffmaterialien auf Basis unterschiedlicher Polymere miteinander verbunden werden. Auch andere

Fügungsverfahren wie beispielsweise Kleben können einzeln oder in Kombination bei einzelnen Ausführungsformen zur Anwendung kommen. In dem Dokumentkörper ist ein betrachtungsseitenabhängiges Sicherheitsmerkmal 14 ausgebildet.

In dem Dokumentkörper 2 der Fig. 1 ist ein so genanntes CLI-Sicherheitsmerkmal 13 ausgebildet. Das CLI-Sicherheitsmerkmal 13 umfasst eine Linsenstruktur 15, welche in die der Vorderseite 1 1 zugewandte transparente Schicht 3 eingeprägt ist. Beispielsweise kann die Linsenstruktur aus parallel zueinander orientierten Zylinderlinsen bestehen. Diese können alle identisch oder auch hinsichtlich ihrer optischen Eigenschaften unterschiedlich ausgebildet sein. Zusätzlich umfasst das CLI-Sicherheitsmerkmal 13 eine optisch erfassbare Information 20, welche beispielsweise über eine Lasermarkierung in der hierfür speziell vorbereiteten transparenten Schicht 4 ausgebildet ist. Die optisch erfassbare Information 20 umfasst einen ersten Informationsanteil 21 , welcher über Punkte angedeutet ist, und einen zweiten Informationsanteil 22, welcher über Kreuze angedeutet ist.

Die Informationsanteile 21 , 22 sind alternierend verschachtelt angeordnet. Der erste Informationsanteil 21 speichert beispielsweise einen Buchstaben "A" und der zweite Informationsanteil 22 beispielsweise den Buchstaben "B". Die beiden Informationsanteile können auf einfache Weise unter Ausnutzung der Linsenstruktur 15 in den

Dokumentkörper 2 mittels Laserstrahlung eingebracht werden, die aus einer

Einstrahlrichtung A 23 bzw. einer Einstrahlrichtung B 24 für die entsprechenden

Informationsanteile 21 , 22 eingestrahlt wird. Die einfallende Laserstrahlung wird im Dokument abhängig von der Einstrahlrichtung an unterschiedlichen Positionen fokussiert, so dass die Teilinformationen 21 , 22 abhängig von der Einstrahlrichtung an unterschiedlichen Positionen verschachtelt gespeichert werden.

Das CLI-Sicherheitsmerkmal 13 kann bei einer Betrachtung der Vorderseite 1 1 unmittelbar verifiziert werden. Dies bedeutet, dass eine Betrachtung des

Sicherheitsdokuments 1 über die Vorderseite 1 1 eine direkte Betrachtung darstellt.

Abhängig von den Betrachtungsrichtungen, welche als Direktbetrachtungsrichtung A 25 und Direktbetrachtungsrichtung B 26 bezeichnet werden und mit den Einstrahlrichtungen 24, 25 entsprechend zusammenfallen, können die unterschiedlichen Informationsanteile wahrgenommen werden. Bei der Verifikation in der Direktbetrachtung wird somit ein betrachtungsrichtungsabhängiger Informationsgehalt der gespeicherten Information 21 wahrgenommen. Dieses stellt einen ersten optischen Effekt dar, welcher

betrachtungswinkelabhängig ist.

In Fig. 2a und 2b sind die Direktbetrachtungen über die Direktbetrachtungsrichtungen A 25 und B 26 entsprechend dargestellt. Wird ein Abstand der Zylinderlinsen entsprechend gering gewählt, so wird durch einen menschlichen Betrachter die Tatsache nicht wahrgenommen, dass die Informationsanteile ursprünglich aus Streifen bestehen.

Vielmehr werden die Informationsbestandteile als vollständige grafische Darstellungen wahrgenommen.

In der opaken Schicht 5 ist eine Vielzahl von Durchbrechungen 30 ausgebildet, die gemeinsam ein Durchsichtfenster 31 bilden. Dieses Durchsichtfenster 31 ist in dem Dokumentkörper 2 relativ zu dem CLI-Sicherheitsmerkmal 13 so angeordnet, dass es über die Rückseite 12 möglich ist, durch das Durchsichtfenster 31 die gespeicherte Information 20 des CLI-Sicherheitsmerkmals 13 zu erfassen. Die Betrachtungen über die Rückseite 12, welche durch das Durchsichtfenster 31 , d.h. durch die Durchbrechungen 30 in der opaken Schicht 5 erfolgen, werden als Durchsichtbetrachtungen entlang der Durchsichtbetrachtungsrichtungen C 35, D 36 bezeichnet. Unabhängig von der

Betrachtungsrichtung wird eine statische Information des CLI-Sicherheitsmerkmals 13 erfasst, welche bei diffuser Beleuchtung eine Überlagerung der beiden Buchstaben "A" und "B" zeigt. Wird das Dokument jedoch im Durchlicht betrachtet und mit gerichteter Strahlung aus der Richtung beleuchtet, aus der ursprünglich der Buchstabe„A" gespeichert wurde, d.h. aus der Richtung beleuchtet, aus der der Buchstabe„A" bei direkter Betrachtung über die Vorderseite 1 1 durch die Linsenstrukturen 15 sichtbar wäre, so wird ein inverses„A" wahrgenommen. Dies ist in Fig. 2d gezeigt. Wird das Dokument im Durchlicht aus der Richtung mit gerichtetem Licht beleuchtet, aus welcher bei einer direkten Betrachtung der Buchstabe„B" zu sehen wäre, so würde ein inverses„B" wahrgenommen werden. Dies zeigt Fig. 2e. In Fig. 2c ist die Ansicht des

Sicherheitsdokuments 2 für Durchsichtbetrachtungsrichtungen C 35, D 36 über die Rückseite 12 des Sicherheitsdokuments 1 bei diffuser Beleuchtung gezeigt.

In Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsform eines Sicherheitsdokuments 1 gezeigt. Die gleichen technischen Merkmale sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen. In Fig. 3 weist der Dokumentkörper 2 als betrachtungsseitenabhängiges Sicherheitsmerkmal 14 ein Reflexionsvolumenhologramm 51 auf. Bei einer

Direktbetrachtung über die Vorderseite 1 1 wird bei geeigneter Einstrahlung von Weißlicht 52 unter einer Betrachtungsrichtung eine in dem Volumenreflexionshologramm 51 gespeicherte Information 53 in einer Spektralfarbe, beispielsweise Grün,

wahrgenommen. Bei einer Durchsichtbetrachtung durch das durch die Durchbrechungen 30 ausgebildete Durchsichtfenster 31 wird unter einer geeigneten

Durchsichtbetrachtungsrichtung eine komplementäre Information 54 erfasst, bei der aus dem Licht jener Spektralanteil entfernt ist, der zur Rekonstruktion des Hologramms beigetragen hat. Abhängig von der Betrachtungsseite des Sicherheitsmerkmals 14 werden somit unterschiedliche optische Effekte erfasst. Es versteht sich für den

Fachmann, dass auch Ausführungsformen möglich sind, bei denen das

Volumenreflexionshologramm 51 beispielsweise bei der Durchsichtbetrachtung rekonstruiert und in der Direktbetrachtung die komplementäre Information wahrnehmbar ist.

In Fig. 4 ist ein weiteres Sicherheitsdokument 1 schematisch in einer Schnittansicht gezeigt. Bei dieser Ausführungsform, welche ebenfalls ein CLI-Sicherheitsmerkmal 13 umfasst, ist die gespeicherte Information 20 nicht über eine Laserschwärzung von Kunststoff eingebracht, sondern über ein Bedrucken beispielsweise der Unterseite der transparenten Schicht 3, in welche die Linsenstruktur eingeprägt ist, vor einem

Zusammenfügen. Hierdurch ist es möglich, auch ein farbiges CLI-Sicherheitsmerkmal 13 zu realisieren. An dieser Stelle wird angemerkt, dass die Begriffe CLI und MLI, obwohl sie eigentlich für lasermarkierte Sicherheitsmerkmale geschaffen wurden, heutzutage auch für betrachtungswinkelabhängige Sicherheitsmerkmale verwendet werden, welche eine Linsenstruktur und eine beabstandet hierzu gespeicherte optische Information umfassen, die nicht mittels eines Lasers erzeugt ist.

In Fig. 5 ist eine Schnittansicht eines Sicherheitsdokuments analog zu dem

Sicherheitsdokument nach Fig. 1 dargestellt, bei dem die Information über

Lasermarkierung in der hierfür speziell präparierten Lasermarkierungssubstratschicht 4 gespeichert ist.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 ist die opake Schicht 5 mit den darin ausgebildeten Durchbrechungen 30 zwischen der Linsenstruktur 15 und der gespeicherten optisch wahrnehmbaren Information 20 angeordnet. Bei dieser Ausführungsform wird eine Betrachtung durch die Rückseite 12, bei der die wahrgenommene Information durch das Durchsichtfenster 31 betrachtet wird, als Durchsichtbetrachtung angesehen. Diese zeigt einen betrachtungswinkelabhängigen Effekt. Durch die Betrachtung durch die Vorderseite 1 1 , welches die Direktbetrachtung ist, nimmt man lediglich die gespeicherte Information 20 als eine statische Information wahr. Beispielsweise wird analog zu der

Ausführungsform nach Fig. 1 eine Überlagerung der Buchstaben "A" und "B"

wahrgenommen, während bei der Durchsichtbetrachtung betrachtungsrichtungsabhängig alternativ die Buchstaben "A" oder "B" wahrgenommen werden.

In Fig. 7 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt, bei der die Linsenstruktur 15 des CLI-Sicherheitsmerkmals 13 nicht an der obersten Substratschicht, d.h. an der

Vorderseite des Sicherheitsdokuments 2 ausgebildet ist. Die beim Ausbilden der Linsen des Linsenreliefs in der Substratschicht 4 entstandenen "Freiräume" 61 sind bei dieser Ausführungsform mit einem Kunststoffmaterial 62 verfüllt, dessen Brechungsindex von dem der Substratschicht 4 abweicht, in welche das Linsenrelief eingeprägt ist. Dieser Substratschicht 4 ist eine weitere transparente Schicht 3 überlagert, so dass die

Vorderseite 1 1 des Dokuments 1 glatt und eben ist. Vorzugsweise ist die Substratschicht 4, in die ursprünglich die Linsenstruktur 15 eingeprägt ist, höher brechend als die übrigen Substratschichten 3, 6 und als jenes Kunststoffmaterial 62, welches zum Verfüllen der beim Prägen entstandenen Freiräume 61 verwendet ist. Es sind jedoch auch

Ausführungsformen möglich, bei denen die Brechungsindizes entgegengesetzt gewählt sind. Entscheidend für einen Linseneffekt ist lediglich, dass die Schicht 4, in welche die Strukturen eingeprägt sind, und das Kunststoff material 62, welches die Freiräume 61 auffüllt, einen unterschiedlichen Brechungsindex aufweisen. Hinsichtlich der beobachtbaren Effekte gleicht die Ausführungsform nach Fig. 7 jenen der Figuren 1 , 4 und 5.

In Fig. 8 ist schematisch die Herstellung eines Sicherheitsdokuments dargestellt. Auf unterschiedlichen Rollen 101 -104 werden Substratschichten 3-6 bereitgestellt, die den Substratschichten 3-6 der Ausführungsform nach Fig. 1 entsprechen. Bei dieser

Ausführungsform wird beispielsweise die für eine Lasermarkierung vorbereitete

Substratschicht 4 in jenen Bereichen bedruckt, an denen später das CLI- Sicherheitsmerkmal nicht ausgebildet werden soll. Auch die übrigen Substratschichten können bedruckt werden. Hierzu können ein oder mehrere Druckeinrichtungen 121 vorgesehen sein. In die opake flächig ausgedehnte Substratschicht 5 werden in einer Perforationseinrichtung 131 , beispielsweise über Einstrahlung von Laserlicht, die Durchbrechungen 30 in Form von Mikroperforierungen ausgebildet. In einer

Laminiereinrichtung 141 werden die verschiedenen Substratschichten 3-6 zu einem monolithischen Schichtenverbund 152 zusammengefügt. In einer Linsenprägeeinrichtung 151 werden über eine Sonotrode an der Vorderseite 1 1 des Schichtenverbunds

Mikrolinsen einer Linsenstruktur 15 eingeprägt.

In einer Lasermarkierungseinrichtung 161 werden aus unterschiedlichen Richtungen unterschiedliche Informationen 20 über die Mikrolinsen der Linsenstruktur 15 in den Dokumentkörper gespeichert. Eine Vereinzelungseinrichtung 171 vereinzelt schließlich die so hergestellten Sicherheitsdokumente 1 , welche bei dem beispielhaft beschriebenen Herstellungsprozess denen nach Fig. 1 gleichen.

Bei dem dargestellten Verfahren sind die Durchbrechungen nicht verfüllt. Da ein

Laminieren unter vorzugsweise Vakuum oder Unterdruck stattfindet, ist dieses möglich. Werden die Durchbrechungen als Mikroperforationen ausgeführt, hat es sich darüber hinaus gezeigt, dass die Durchbrechungen beim Laminationsvorgang zumindest nicht durch opakes Substratmaterial verfüllt werden. Darüber hinaus hat es sich gezeigt, dass die Oberflächen glatt und eben auch im Bereich des darunter liegend gebildeten

Durchsichtfensters bleiben. Bei anderen Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass beispielsweise in einer Rakelstation (nicht dargestellt) transparentes Kunststoffmaterial zum Verfüllen der Durchbrechungen vor dem Laminationsschritt eingerakelt wird. In Fig. 9 ist schematisch ein Ablaufdiagramm eines Verifikationsverfahrens kurz erläutert. Zunächst wird ein Sicherheitsdokument bereitgestellt 201 . Das mindestens eine

Sicherheitselement, welches betrachtungsseitenabhängig unterschiedliche optische Effekte zeigt, wird zunächst in einer Direktbetrachtung erfasst 202. Anschließend wird eine Durchsichtbetrachtung durch das in der opaken Schicht ausgebildete

Durchsichtfenster vorgenommen 203. In einem Vergleichsschritt 204, in den

Informationen einer Datenbank 207 einbezogen werden können, werden die erfassten optischen Effekte der Durchsichtbetrachtung und der Direktbetrachtung verglichen und ausgewertet und hieraus eine Verifikationsentscheidung abgeleitet 205 und ausgegeben 206.

Es versteht sich, dass das Verifikationsverfahren sowie das Herstellungsverfahren, die hier beschrieben sind, lediglich einfache Ausführungsformen darstellen, die durch zusätzliche Schritte verfeinert werden können.

Bezugszeichenliste

1 Sicherheitsdokument

2 Dokumentkörper

3 transparente Schicht

4 für die Lasermarkierung vorgesehene Schicht

5 opake Schicht

6 transparente Schicht

1 1 Vorderseite

12 Rückseite

13 CLI-Sicherheitsmerkmal

14 betrachtungsseitenabhängiges Sicherheitsmerkmal

15 Linsenstruktur

20 optisch erfassbare Information

21 erster Informationsanteil

22 zweiter Informationsanteil

23 Einstrahlungsrichtung A

24 Einstrahlungsrichtung B

25 Direktbetrachtungsrichtung A

26 Direktbetrachtungsrichtung B

30 Durchbrechungen

31 Durchsichtfenster

35 Durchsichtbetrachtungsrichtung C

36 Durchsichtbetrachtungsrichtung D

41 Ansicht bei Direktbetrachtungsrichtung A

42 Ansicht bei Direktbetrachtungsrichtung B

47 optischer Hintergrund

51 Reflexionshologramm

52 Weißlicht

53 Information

54 komplementäre Information

101 -104 Rollen

121 Druckeinrichtung

131 Perforationseinrichtung

141 Laminiereinrichtung 151 Linsenprägeeinrichtung

152 Schichtenverbund

161 Lasermarkierungseinrichtung

171 Vereinzelungseinrichtung

201 -206 Verfahrensschritte

207 Datenbank