PAESCHKE MANFRED (DE)
KLOESER JOACHIM (DE)
FERBER ALEXANDER (DE)
MUTH OLIVER (DE)
PAESCHKE MANFRED (DE)
KLOESER JOACHIM (DE)
FERBER ALEXANDER (DE)
WO2009054386A1 | 2009-04-30 | |||
WO2006055161A1 | 2006-05-26 | |||
WO2006055161A1 | 2006-05-26 | |||
WO1996000969A1 | 1996-01-11 |
EP2055757A1 | 2009-05-06 | |||
EP2211354A1 | 2010-07-28 | |||
EP1411465A1 | 2004-04-21 | |||
US6592783B2 | 2003-07-15 |
Patentansprüche : 1. Sicherheits- und/oder Wertdokument mit einem Substrat enthaltend elektrische Leitungen mit Kontaktbereichen sowie zumindest einen Schaltkreis mit Kontaktbereichen, wobei die Kontaktbereiche der Leitungen mit zugeordneten Kontaktbereichen des Schaltkreise mittels einer KlebstoffZusammensetzung elektrisch und mechanisch miteinander verbunden sind, wobei die KlebstoffZusammensetzung enthält: ein Bindemittel enthaltend ein organisches Polymer oder mehrere verschiedene organische Polymere, elektrische Leitpartikel, und/oder elektromagnetische Strahlung absorbierende oder reflektierende elektrisch leitfähige oder nicht- leitfähige Partikel, welche von den Leitpartikeln verschieden sind. 2. Sicherheits- und/oder Wertdokument nach Anspruch 1, wobei in der KlebstoffZusammensetzung elektrische Leitpartikel und elektromagnetische Strahlung absorbierende oder reflektierende elektrisch leitfähige oder nicht-leitfähige Partikel, welche von den Leitpartikeln verschieden sind. 3. Sicherheits- und/oder Wertdokument nach Anspruch 2, wobei die KlebstoffZusammensetzung ein Anisotropie Conductive Adhesive (ACA) ist, welchem elektromagnetische Strahlung absorbierende oder reflektierende elektrisch leitfähige oder nicht- leitfähige Partikel zugesetzt sind, die von den Leitpartikeln des ACAs verschieden sind. Sicherheits- und/oder Wertdokument nach Anspruch 1, 2, oder 3, wobei das Bindemittel ein Polymer aus de Gruppe bestehend aus „Epoxy, Acryl, Methacryl, Polyester, Novolac, Phenoxy, und Mischungen oder Copolymere solcher Polymere" enthält oder hieraus besteht . Sicherheits- und/oder Wertdokument nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Bindemittel eine Mischung aus einem Epoxypolymer und einem thermoplastischen Polymer aus der Gruppe bestehend aus „Acryl, Methacryl, Polyester, Novolac, Phenoxy, und Mischungen oder Copolymere solcher Polymere" enthält oder hieraus besteht. Sicherheits- und/oder Wertdokument nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die leitfähigen Partikel und/oder die Leitpartikel, gleich oder verschieden, ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus „Kohlenstoffpartikel und Metallpartikel, insbesondere Partikel aus Blei, Silber, Kupfer, Gold, Zinn, Zink, Platin, Palladium, Eisen, Wolfram, Molybdän, und Legierungen solcher Metalle, sowie Partikel bestehend aus einem Kern sowie einem Mantel aus einem der vorstehenden Materialien". Sicherheits- und/oder Wertdokument nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die elektrisch leitfähigen Partikel einen mittleren volumengewichteten Partikeldurchmesser im Bereich von 2 bis 40 μπι, insbesondere von 3 bis 20 pm, aufweisen. Sicherheits- und/oder Wertdokument nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die elektrisch nichtleitenden Partikel ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Ruß und Metalloxiden, vorzugsweise aus Ti02, Pb02, oder Ni203 gebildet sind. Sicherheits- und/oder Wertdokument nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Zusammensetzung einen thermisch aktivierbaren Vernetzungskatalysator enthält . KlebstoffZusammensetzung enthaltend: ein Bindemittel enthaltend ein organisches Polymer oder mehrere verschiedene organische Polymere, elektrische Leitpartikel, und/oder elektromagnetische Strahlung absorbierende oder reflektierende elektrisch leitfähige oder nicht- leitfähige Partikel, welche von den Leitpartikeln verschieden sind. KlebstoffZusammensetzung nach Anspruch 10, wobei das Bindemittel ein Polymer aus der Gruppe bestehend aus „Epoxy, Acryl, Methacryl, Polyester, Novolac, Phenoxy, und Mischungen oder Copolymere solcher Polymere" enthält oder hieraus besteht. KlebstoffZusammensetzung nach Anspruch 11, wobei das Bindemittel eine Mischung aus einem Epoxypolymer und einem thermoplastischen Polymer aus der Gruppe bestehend aus „Acryl, Methacryl, Polyester, Novolac, Phenoxy, und Mischungen oder Copolymere solcher Polymere" enthält oder hieraus besteht. KlebstoffZusammensetzung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei die leitfähigen Partikel und/oder die Leitpartikel, gleich oder verschieden, ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus „Kohlenstoffpartikel und Metallpartikel, insbesondere Partikel aus Blei, Silber, Kupfer, Gold, Zinn, Zink, Platin, Palladium, Eisen, Wolfram, Molybdän, und Legierungen solcher Metalle, sowie Partikel bestehend aus einem Kern sowie einem Mantel aus einem der vorstehenden Materialien". KlebstoffZusammensetzung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, wobei die elektrisch leitfähigen Partikel einen mittleren volumengewichteten Partikeldurchmesser im Bereich von 2 bis 40 um, insbesondere von 3 bis 20 um, aufweisen. 15. KlebstoffZusammensetzung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, wobei die elektrisch nicht-leitenden Partikel ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Ruß und Metalloxiden, vorzugsweise aus Ti02, Pb02, oder Ni203 gebildet sind. KlebstoffZusammensetzung nach einem der Ansprüche 10 bis 15, wobei die Zusammensetzung einen thermisch aktivierbaren Vernetzungskatalysator enthält. Verwendung einer KlebstoffZusammensetzung nach einem der Ansprüche 10 bis 16 zur Kontaktierung eines Schaltkreises mit elektrischen Leitungen, wobei ein Substrat mit den elektrischen Leitungen versehen wird, wobei Kontaktbereiche des Schaltkreises und/oder der elektrischen Leitungen mit der KlebstoffZusammensetzung kontaktiert werden, wobei die Kontaktbereiche der elektrischen Leitungen und die Kontaktbereiche des Schaltkreises mit der Maßgabe übereinander angeordnet werden, dass die KlebstoffZusammensetzung dazwischen liegt, und wobei die Kontaktbereiche der elektrischen Leitungen und die Kontaktbereiche des Schaltkreises Druck und/oder Wärme ausgesetzt werden, wobei die KlebstoffZusammensetzung ausgehärtet wird. |
Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft eine KlebstoffZusammensetzung enthaltend: ein Bindemittel enthaltend ein organisches Polymer oder mehrere verschiedene organische Polymere, elektrisch leitfähige Partikel, eine Verwendung einer solchen KlebstoffZusammensetzung sowie ein Sicherheitsund/oder Wertdokument enthaltend eine solche
KlebstoffZusammensetzung .
Stand der Technik und Hintergrund der Erfindung.
Sicherheits- und/oder Wertdokumente, wie beispielsweise Personalausweise, Reisepässe, ID-Karten,
Zugangskontrollausweise, Visa, Tickets, Führerscheine, Kraftfahrzeugpapiere, personalisierte Wertpapiere
Kreditkarten, oder personalisierte Chipkarten, weisen zunehmend elektronische Schaltkreise, und sonstige aktive und passive elektronische Bauelemente, wie beispielsweise integrierte Halbleiter (ICs) , aber auch Chipmodule,
Displays, Batterien, Spulen, Kondensatoren,
Kontaktstellen, usw., auf. In diesem Zusammenhängen ist es oft notwendig, auf oder innerhalb des Sicherheitsund/oder Wertdokumentes leitfähige Strukturen (elektrische Leitungen) , beispielsweise Leiterbahnen,
einzurichten, welche elektronische Komponenten miteinander elektrisch verbinden oder auch eigenständige Funktionen innerhalb eines Schaltkreises ausüben. Letzteres ist beispielsweise im Falle einer RFID Antenne gegeben.
Die Kontaktierung zwischen Kontaktbereichen eines
Schaltkreises und zugeordneten Kontaktbereichen der elektrischen Leitungen kann auf verschiedene Weisen erfolgen. Besonders in den Fällen, wo der Schaltkreis als nackter Chip, und nicht als Modul, in das Sicherheitsund/oder Wertdokument integriert wird, geschieht dies typischerweise in dem sogenannten Flip-Chip Verfahren.
Dabei werden die Kontaktstellen des Schaltkreises mit den Kontaktstellen der elektrischen Leitungen mittels eines Isotropie Conductive Adhesive (ICA) oder Anisotropie Conductive Adhesive (ACA) elektrisch kontaktiert und mechanisch verbunden, oder mittels eines NCA (Non
Conductive Adhesive) mechanisch so verbunden, dass nur zwischen den Bumps/Pads der Chips und der
Substratmetallisierung eine elektrisch leitfähige
Kontaktierung erfolgt. ICAs und ACAs enthalten im
Wesentlichen eine polymere Bindermatrix mit elektrisch leitfähigen Partikeln. NCA' s sind nicht leitfähige
Materialien (allgemeiner Kommentar: NCA' s sind elektrisch nicht leitfähige Materialien, d.h. sie sind nicht mit elektrisch leitfähigen Partikeln gefüllt. Diesbezüglich lassen sich in die Matrix des Klebers geeignete leitfähige Partikel einfacher einbauen, es gibt damit geringere „Störungen" und „Überlagerungseffekte" als mit den bei ICA und NCA für die Leitfähigkeit verantwortlichen Partikeln. ICAs leiten Strom nach Aushärtung der Klebverbindung in alle drei Raumrichtungen, während ACAs den Strom nur in eine Raumrichtung leiten, nämlich zwischen den einander gegenüberliegenden Kontaktbereichen des Schaltkreises und der elektrischen Leitungen. ICAs und ACAs können als
Pasten aber auch als Filme vorliegen. Die
KlebstoffZusammensetzungen müssen per se nicht
notwendigerweise leitfähig sein. Die elektrisch leitfähige Verbindung kann nämlich auch erst im Zuge der Herstellung der Klebeverbindung, meist durch kombinierte Anwendung von Druck und Temperatur, entstehen. Dies ist insbesondere bei ACAs der Fall, da dabei Druck in Richtung einer
Verbindunglinie einander zugeordneter und elektrisch zu kontaktierender Kontaktbereiche ausgeübt wird. Beide, ICAs und ACAs sind in vielen Varianten aus dem Stand der
Technik bekannt. Lediglich als Beispiele seien genannt WO 2006/055161 und US 6,592,783.
Die insofern bekannten KlebstoffZusammensetzungen haben lediglich die Funktion, sowohl eine mechanische als auch eine elektrische Verbindung zwischen einander zugeordneten Kontaktbereichen herzustellen.
Insbesondere bei Sicherheits- und/oder Wertdokumenten mit integrierten Schaltkreisen stellt sich das Problem, dass insbesondere die Schaltkreise empfindlich gegenüber der Einstrahlung von elektromagnetischer Strahlung sind, sei es im IR-Bereich, dem sichtbaren Bereich, oder dem
Röntgenbereich. Eine solche Einstrahlung kann einerseits im Zuge der Herstellung des Sicherheits- und/oder
Wertdokumentes stattfinden, beispielsweise bei der
Personalisierung mittels Lasergravur. Weiterhin kann eine solche Einstrahlung von einer unbefugten Person bewirkt werden, beispielsweise mit dem Ziel der Zerstörung der Funktionalität des Schaltkreises oder der Ausforschung des Schaltkreises, letzteres beispielsweise um eine
Chipstruktur des Schaltkreises zu evaluieren. Zwar kann ein Schutz gegen solche Einstrahlungen durch Abdeckung mit für die Strahlung intransparenten Folien, Lacken oder sonstigen Beschichtungen erfolgen, dies ist aber nicht immer praktikabel.
Es wäre daher wünschenswert, einen Schutz eines in ein Sicherheits- und/oder Wertdokument integrierten
Schaltkreises vor Einstrahlung elektromagnetischer
Strahlung einzurichten, ohne dass hierzu separate
Maßnahmen erforderlich sind.
Technisches Problem der Erfindung
Der Erfindung liegt daher das technische Problem zu
Grunde, eine KlebstoffZusammensetzung zur elektrischen
Kontaktierung anzugeben, welche zugleich eine Funktion als Schutz gegen Einstrahlung elektromagnetischer Strahlung, beispielsweise zum Zwecke der Analyse oder Zerstörung der kontaktierten elektrischen Komponenten im Bereich der Kontakte, umfasst.
Grundzüge der Erfindung und bevorzugte Ausführungsformen Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung eine KlebstoffZusammensetzung enthaltend: ein Bindemittel enthaltend ein organisches Polymer oder mehrere
verschiedene organische Polymere, elektrische
Leitpartikel, und/oder elektromagnetische Strahlung absorbierende oder reflektierende elektrisch leitfähige oder nicht-leitfähige Partikel.
Mit der Erfindung wird erreicht, dass im Bereich der mittels der KlebstoffZusammensetzung kontaktierten
Kontakte zu Manipulations-, Observations- oder
Zerstörungszwecken eingestrahlte elektromagnetische
Strahlung absorbiert oder reflektiert wird und so solche zu solchen Zwecken ergriffene Maßnahmen ohne Erfolg bleiben.
Bei der KlebstoffZusammensetzung kann es sich insbesondere um ein ACA oder ICA handeln. Die KlebstoffZusammensetzung kann neben den
elektromagnetische Strahlung absorbierenden oder
reflektierenden elektrisch leitfähigen oder nicht- leitfähigen Partikel auch im Rahmen der ACA und ICA
Technologien übliche und von besagten Partikeln
verschiedene elektrische Leitpartikel enthalten. In dem Fall, dass es sich bei den elektromagnetische Strahlung absorbierenden oder reflektierenden Partikeln um
elektrisch leitfähige Partikel handelt, können weitere hiervon verschiedene Leitpartikel aber auch abwesend sein. Das Bindemittel enthält vorzugsweise ein Polymer aus der Gruppe bestehend aus „Epoxy, Acryl, Methacryl, Polyester, Novolac, Phenoxy, und Mischungen oder Copolymere solcher Polymere" oder besteht hieraus. Das Bindemittel kann insbesondere eine Mischung aus einem Epoxypolymer und einem thermoplastischen Polymer aus der Gruppe bestehend aus „Acryl, Methacryl, (ungesättigte) Polyester, Novolac, Phenoxy, und Mischungen oder Copolymere solcher Polymere" enthalten oder hieraus bestehen. Generell sind alle dem Fachmann einschlägig bekannten Bindemittelsysteme
einsetzbar und sowohl vernetzende als auch
thermoplastische Systeme sind denkbar.
Die leitfähigen Partikel (sowohl die elektromagnetische Strahlung absorbierenden oder reflektierenden Partikeln, als auch hiervon eventuell verschiedenen elektrischen Leitpartikel) können ausgewählt sein aus der Gruppe bestehend aus „Kohlenstoffpartikel und Metallpartikel, insbesondere Partikel aus Metallen der Haupt-, Neben- und Übergangsgruppe der 5., 6. und 7. Periode des
Periodensystems der Elemente. Diese Elemente besitzen in der Regel mit steigender Ordnungszahl einen erhöhten
Abschwächungskoeffizienten für Röntgenstrahlen (Vgl.
Handbook of Chemistry and Physics, 86th Edition 2005-2006, Kapitel 10-234 ff.). Namentlich erwähnt seien Blei,
Silber, Kupfer, Gold, Indium, Zinn, Antimon, Zink, Platin, Palladium, Eisen, Wolfram, Wismuth, Molybdän, Gadolinium und Legierungen solcher Metalle, sowie Partikel bestehend aus einem Kern sowie einem Mantel aus einem der
vorstehenden Materialien". Vorzugsweise haben die elektrischen Leitpartikel einen mittleren volumengewichteten Partikeldurchmesser im
Bereich von 2 bis 40 μι , insbesondere von 3 bis 20 pm. Die elektromagnetische Strahlung absorbierenden oder
reflektierenden elektrisch leitfähigen oder nicht- leitfähigen Partikel haben typischerweise mittlere
volumengewichtete Partikeldurchmesser im Bereich von 0,01 bis 2 um, insbesondere von 0,1 bis 1 um, im Falle der leitfähigen Partikel und von 0,01 bis 40 um, insbesondere von 0,1 bis 10 um.
Interessant im Rahmen der Erfindung sind auch nicht leitfähige Partikel, die fein verteilt in der Bindermatrix die leitfähigen Partikel umhüllen. Bevorzugt sollten die nicht leitfähigen Partikel aus Oxiden, Sulfoxiden,
Silikaten, Boraten, Vanadaten, Sulfaten, Phosphaten oder Halogeniden der Haupt-, Neben- und Übergangsgruppe der 5., 6. und 7. Periode des Periodensystems der Elemente
bestehen. Namentlich erwähnt seien BaTi0 3 , BaS0 4 Ti0 2 , Pb0 2 , oder Ni 2 0 3 . Das Größenverhältnis der
Partikeldurchmesser zwischen leitfähigen und nicht
leitfähigen Kleberbestandteilen sollte > 2:1, besser > 5:1 sein. Nichtleitfähige NIR bzw. IR-absorbierende Materialen können auch organischer Natur sein. Beispiel wären
Lumogen® IR 788 und Lumogen® IR 765 (BASF) oder S 2058 und S 2007 (FEW) sowie hochkondensierte, ausgedehnte
aromatische π-Elektronensysteme, wie Pentarylenbis (di- carboximid) [A] , Quaterrylenedicarboximid [B] , oder
Octarylendicarboximid [C]
Bevorzugt ist es, wenn die Zusammensetzung einen thermisch aktivierbaren Vernetzungskatalysator enthält. Die Erfindung betrifft des Weiteren die Verwendung einer erfindungsgemäßen KlebstoffZusammensetzung zur
Kontaktierung eines Schaltkreises mit elektrischen
Leitungen, wobei ein Substrat mit den elektrischen
Leitungen versehen wird, wobei Kontaktbereiche des
Schaltkreises und/oder der elektrischen Leitungen mit der KlebstoffZusammensetzung kontaktiert werden, wobei die Kontaktbereiche der elektrischen Leitungen und die
Kontaktbereiche des Schaltkreises mit der Maßgabe
übereinander angeordnet werden, dass die
KlebstoffZusammensetzung dazwischen liegt, und wobei die Kontaktbereiche der elektrischen Leitungen und die
Kontaktbereiche des Schaltkreises Druck und/oder Wärme ausgesetzt werden, wobei die KlebstoffZusammensetzung ausgehärtet wird.
Die Erfindung lehrt schließlich ein Sicherheits- und/oder Wertdokument mit einem Substrat enthaltend elektrische Leitungen mit Kontaktbereichen sowie zumindest einen
Schaltkreis mit Kontaktbereichen, wobei die
Kontaktbereiche der Leitungen mit zugeordneten
Kontaktbereichen des Schaltkreises mittels einer
erfindungsgemäßen KlebstoffZusammensetzung elektrisch und mechanisch miteinander verbunden sind.
Im Einzelnen sind die folgenden Varianten möglich.
Während als Substrat grundsätzlich jedes beliebige
Material in Frage kommt, ist es im Rahmen von Sicherheits- und/oder Wertdokumenten bevorzugt, wenn es sich um ein organisches Polymer, vorzugsweise ausgewählt aus der
Gruppe bestehend aus "PC ( Polycarbonat, insbesondere
Bisphenol A Polycarbonat), PET
(Polyethylenglykolterephthalat) , PET-G, PET-F, PETix, PMMA (Polymethylmethacrylat ) , ABS (Acrylnitril-Butadien-
Styrol), PE (Polyethylen), PP (Polypropylen), PI (Polyimid oder Poly-trans-Isopren) , PVC (Polyvinylchlorid) und
Copolymere solcher Polymere", handelt. Insbesondere PC ist bevorzugt auf Grund seiner in diesem technologischen
Bereich bekannten vorteilhaften sonstigen Eigenschaften.
Dann kann das Substrat beispielsweise eine Folie oder ein Folienverbund eines Sicherheits- und/oder Wertdokumentes, insbesondere eines Personalausweises, Reisepasses, einer ID-Karte, eines Zugangskontrollausweises, Visums, Tickets, Führerscheines, Kraftfahrzeugpapiers, personalisierten Wertpapiers, einer Kreditkarte, oder personalisierte
Chipkarten, sein. Grundsätzlich kann mit leitfähigen Schichten eine
beliebige elektrische Funktion realisiert werden. So können beispielsweise Leiterbahnen zur „drahtgebundenen" Übertragung von elektrischen Signalen und/oder
elektrischer Energie ausgebildet und gestaltet sein. Es kann sich bei einer leitfähigen Schicht aber auch um eine Spulenstruktur, genauer gesagt Antennenstruktur handeln, insbesondere eine Antennenstruktur, die Teil eines RFID Schaltkreises ist. Typische Schichtdicken einer Beschichtung mit der
erfindungsgemäßen KlebstoffZusammensetzung liegen im Bereich von 0,5 - 100 pm, insbesondere 5 - 50 μπι, meist 10 - 30 m .
Gut geeignete Bindemittel sind beispielsweise in den
Literaturstellen WO 2006/055161 AI oder WO 96/00969 beschrieben .
Geeignete fertige per se leitfähige Zubereitungen, welchen die erfindungsgemäß eingesetzten elektromagnetische
Strahlung absorbierenden oder reflektierenden Partikel zugesetzt werden können, sind beispielsweise einschlägig bekannte Zubereitungen wie Conductor Paste DuPont 5029 oder 5028 oder 5033. Diese enthalten bereits Leitpartikel. Die Aufbringung der KlebstoffZusammensetzung kann mit allen einschlägig bekannten Druckverfahren (z.B. Durch-, Tief-, Hoch- und Flachdruck aber auch Tintenstrahldruck, insbesondere Siebdruck) erfolgen. Aber auch andere in der Beschichtungstechnologie üblichen Aufbringungsverfahren, wie Spritzen, Streichen, Rakeln, Tauchen, etc. sind einsetzbar. Bevorzugt sind Siebdruck und Schablonendruck.
Die elektromagnetische Strahlung absorbierenden oder reflektierenden Partikel, ggf. zusätzlich zu hiervon verschiedenen Leitpartikel, können in der
KlebstoffZusammensetzung mit 1 bis 70 Gew.-%, insbesondere 5 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 30 Gew.-%, zugegen sein, bezogen auf das Gesamtgewicht der
KlebstoffZusammensetzung. Die Absorption und/oder Reflektion elektromagnetischer Strahlung kann im IR-Bereich, im sichtbaren Bereich, im UV-Bereich, und/oder im Röntgenbereich erfolgen. Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines lediglich eine Ausführungsform darstellenden Beispiels näher erläutert .
Beispiel 1: ICA mit elektromagnetische Strahlung
absorbierenden Partikeln
Eine handelsübliche KlebstoffZusammensetzung,
beispielsweise ein ICA, wird mit elektromagnetische
Strahlung absorbierenden Partikeln, beispielsweise Carbon Black (Ruß) , ausgestattet, und zwar vorzugsweise mit 5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung. Die
mittlere Partikelgröße beträgt vorzugsweise unter 0,2 pm. Durch das Carbon Black absorbiert die
KlebstoffZusammensetzung elektromagnetische Strahlung über einen weiten Wellenlängenbereich des sichtbaren und NIR- Lichtes. Wird nunmehr eine mittels dieser
KlebstoffZusammensetzung kontaktierte Struktur mit
intensiver elektromagnetischer Strahlung in dem genannten Wellenlängenbereich bestrahlt, so ist die Struktur im
Bereich der KlebstoffZusammensetzung abgeschirmt und so gegen eine „Lichtattacke" geschützt. Mit der Wahl dieses Materials für die Partikel in der angegebenen Menge werden keine Kurzschlüsse in der Anisotropie der
KlebstoffZubereitung erzeugt. Beispiel 2: ACA mit elektromagnetische Strahlung (diffus) reflektierenden Partikeln Eine handelsübliche KlebstoffZusammensetzung,
beispielsweise ein ACA, wird mit einer elektrisch nicht leitenden Partikelspezies, beispielsweise einem Pigment, insbesondere einem Weißpigment, wie z.B. Titanoxid (T1O2) ausgestattet, und zwar vorzugsweise mit 7 Gew.-%, bezogen auf die GesamtZusammensetzung. Die mittlere Partikelgröße beträgt vorzugsweise unter 1,0 μπι. Durch das Weißpigment reflektiert die KlebstoffZusammensetzung
elektromagnetische Strahlung über einen weiten
Wellenlängenbereich des sichtbaren und NIR-Lichtes. Wird nunmehr eine mittels dieser KlebstoffZusammensetzung kontaktierte Struktur mit intensiver elektromagnetischer Strahlung, beispielsweise intensiver, kohärenter
Strahlung, beispielsweise Laserlicht, in dem genannten Wellenlängenbereich bestrahlt, so ist die Struktur im Bereich der KlebstoffZusammensetzung auf Grund der
Reflexion dieser Strahlung abgeschirmt und so gegen eine „Lichtattacke" geschützt. Mit der Wahl beispielsweise dieses Materials für die Partikel und beispielsweise in der angegebenen Menge wird sichergestellt, dass die
KlebstoffZubereitung nicht elektrisch isolierend wird.
Beispiel 3: ACA mit Röntgenstrahlung absorbierenden
Partikeln Eine handelsübliche KlebstoffZusammensetzung, beispielsweise ein ACA, wird elektromagnetische Strahlung, insbesondere Röntgenstrahlung, absorbierenden Partikeln, beispielsweise mit Pb, Pb0 2 , BaS0 4 oder Ni 2 0 3 Partikel, ausgestattet, und zwar vorzugsweise mit 3 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung . Die mittlere Partikelgröße beträgt vorzugsweise unter 1,0 μιη. Durch diese Partikel absorbiert die KlebstoffZusammensetzung Röntgenstrahlung. Wird nunmehr eine mittels dieser KlebstoffZusammensetzung kontaktierte Struktur mit Röntgenstrahlung bestrahlt, beispielsweise um eine darunter liegende Chipstruktur (Bumps etc.) zu betrachten, so ist die Struktur im Bereich der KlebstoffZusammensetzung auf Grund der Absorption dieser Strahlung abgeschirmt und es ist lediglich ein „schwarzer" Fleck bei einer Auswertung einer
Röntgenaufnahme des Bereiches erkennbar.
Beispiel 4: ACA mit Mikrowellen-induzierbaren Stoffen
Der Kleber, insbesondere ein ACA, wird mit Nano-Ferrit- Teilchen oder Kern-Schale Partikeln (beispielsweise CdSe- Kern/ZnS-Schale) versetzt. Wenn nun Mikrowellen
entsprechender Energiedichte appliziert werden, erfolgt in der Regel eine irreparable Schädigung des Chips, da metallische Flächen besonders Mikrowellen-sensitiv sind. Sind dem Kleber die o.g. Nanoteilchen zugesetzt, so absorbieren diese ebenfalls die Energie und unterlaufen dabei eine StoffUmwandlung, die zu einer Größenveränderung führt. Aufgrund der Größenänderung weisen die Nanopartikel ein differenziertes Absorptions- bzw. Lumineszenzverhalten auf. Diesen Effekt nennt man Größenquantifizierungsef Die Kombination von Nanoferriten mit Nano-Kern-Schale Partikeln dürfte dabei sehr sensitiv sein.
In dieser Ausführungsform wird neben ggf. einem Schutz des Schaltkreises bzw. seiner Kontaktstellen auch ein Mittel zum Nachweis von Angriffen mit Mikrowellen geschaffen. Denn die Größenänderung in Verbindung mit dem
Größenquantifizierungseffekt ermöglicht es, anhand der so geänderten Absorptions- bzw. Lumineszenzeigenschaften eine Mikrowellenexposition nachzuweisen. Auch wenn die
vorstehende Schutzfunktion nicht erfüllt werden sollte, so ermöglicht diese Ausführungsform zumindest den Nachweis eines Manipulationsversuches mit Mikrowellen. Dadurch werden auch unberechtigte Reklamationen von Personen, welche absichtlich einen Defekt durch
Mikrowellenexposition hervorufen und dann einen
technischen Defekt und Gewährleistungsansprüche behaupten, aufgedeckt .