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Title:
SECURITY ELEMENT FOR SECURITY PAPERS, DOCUMENTS OF VALUE, OR SIMILAR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/091858
Kind Code:
A9
Abstract:
The invention relates to a security element (10) for producing documents of value, such as bank notes, checks, or similar, which has an upper side that provides a plurality of micro-images (9), in particular for a lens magnification assembly, wherein each micro-image (9) is formed by a microcavity structure (1) which comprises a plurality of microcavities (3) arranged side-by-side, each microcavity (3) having a dimension of 0.5 to 3 μm in a spatial direction that is parallel to the upper side, and the surface of the microcavity structure (1) is optically reflective or highly refractive so that reflection occurs on at least part of the surface. Each micro-image (9) includes microcavities (3) of at least a first and a second type, said types differing in terms of the aspect ratio of the microcavities (3), and therefore, each micro-image (9) is structured by the at least two different types of microcavities (3).

Inventors:
LOCHBIHLER HANS (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/005275
Publication Date:
April 17, 2014
Filing Date:
December 19, 2012
Export Citation:
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Assignee:
GIESECKE & DEVRIENT GMBH (DE)
International Classes:
G02B5/08; B42D15/00; B44F1/04; G02B5/18; G02B27/60
Attorney, Agent or Firm:
GIESECKE & DEVRIENT GMBH (DE)
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Claims:
P a t e n ta ns p r ü c h e

1. Sicherheitselement zur Herstellung von Wertdokumenten, wie Bank- noten, Schecks oder dergleichen, das eine Oberseite aufweist, die mehrere

Mikrobilder (9) bereitstellt,

d a d u r c h ge k e nn z e i c hne t , dass

jedes Mikrobild (9) durch eine Mikrokavitätenstruktur (1) gebildet ist, die eine Vielzahl nebeneinanderliegender Mikrokavitäten (3) aufweist, wobei - die Mikrokavitäten (3) jeweils in einer zur Oberseite parallel liegenden Raumrichtung eine Ausdehnung von 0,5 μπι bis 3 μπι aufweisen,

die Mikrokavitätenstruktur (1) an ihrer Oberfläche optisch reflektierend oder hoch brechend ist, so dass an der Oberfläche zumindest teilweise Reflexion stattfindet, und

- für jedes Mikrobild (9) Mikrokavitäten (3) mindestens einer ersten und einer zweiten Art vorhanden sind, die sich hinsichtlich eines Aspektverhältnisses der Mikrokavitäten (3) unterscheiden, wodurch jedes Mikrobild (9) durch die mindestens zwei verschiedenen Arten von Mikrokavitäten (3) strukturiert ist.

2. Sicherheitselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Aspektverhältnis der Mikrokavitäten (3) in der Mikrokavitätenstruktur (1) gemäß einem das Mikrobild (9) definierenden, vorbestimmten Muster variiert.

3. Sicherheitselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrokavitäten (3) der ersten und der zweiten Art sich hinsichtlich ihres Rückstreuverhaltens unterscheiden.

4. Sicherheitselement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Mikrokavitäten (3) der ersten Art nebeneinanderliegend angeordnet sind, um einen ersten Bildbereich des Mikrobildes (9) zu bilden. 5. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass über den Mikrobildern (9) eine Anordnung aus Linsen (6) ausgebildet und jedem Mikrobild (9) eine Linse (6) zugeordnet ist.

6. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass für die Mikrobilder (9) zusätzlich Sub-Wellenlängen- strukturen (14) vorgesehen sind, die ein Bildelement, insbesondere einen dunklen Hintergrund bereitstellen.

7. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass für die Mikrobilder (9) zusätzlich Bereiche mit unstruktu- rierter oder quasi-statistisch strukturierter Oberfläche vorgesehen sind, die ein Bildelement, insbesondere einen reflektierenden Hintergrund bereitstellen.

8. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge- kennzeichnet, dass die die Mikrokavitäten (3) begrenzenden Kanten auch

Kanten eines Motivs (12) des Mikrobildes (9) bilden.

9. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrokavitäten (3) nicht-rotationssymmetrisch, insbe- sondere rinnenförmig sind, und sich jeweils entlang einer Richtung (8) erstrecken, wobei die zwei Arten sich auch hinsichtlich der Richtung (8) unterscheiden.

10. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausdehnung, welche die Mikrokavitäten (3) in der zur Oberseite parallel liegenden Raumrichtung haben, längs dieser Raumrichtung variiert, bevorzugt gemäß einer vorbestimmten Funktion.

11. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrokavitäten (3) mit einer einen Farbeffekt bewirkenden Struktur (13) versehen sind, insbesondere einem Interferenzschichtaufbau.

12. Wertdokument mit einem Sicherheitselement (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 11.

13. Herstellungsverfahren für ein Sicherheitselement (10) für Wertdoku- mente, wie Banknoten, Schecks oder dergleichen, wobei ein Substrat (2) bereitgestellt wird, das eine Oberseite aufweist, und auf der Oberseite mehrere Mikrobilder (9) erzeugt werden,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

jedes Mikrobild (9) durch eine Mikrokavitätenstruktur (1) gebildet wird, die eine Vielzahl nebeneinanderliegender Mikrokavitäten (3) aufweist, wobei

die Mikrokavitäten (3) jeweils in einer zur Oberseite parallel liegenden Raumrichtung mit einer Ausdehnung von 0,5 μπι bis 3 μπι versehen werden, die Mikrokavitätenstruktur (1) an ihrer Oberfläche optisch reflektie- rend oder hoch brechend ausgebildet wird, so dass an der Oberfläche zumindest teilweise Reflexion stattfindet, und

für jedes Mikrobild (9) Mikrokavitäten (3) mindestens einer ersten und einer zweiten Art vorgesehen werden, welche sich durch ein Aspektverhältnis der Mikrokavitäten (3) unterscheiden, wodurch jedes Mikrobild (9) durch die mindestens zwei verschiedenen Arten von Mikrokavitäten (3) strukturiert wird.

14. Herstellungsverfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Mikrobild definiert wird, indem das Aspektverhältnis der Mikrokavitäten (3) in der Mikrokavitätenstruktur (1) gemäß einem vor bestimmten Muster variiert wird.

15. Herstellungsverfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekenn- zeichnet, dass mehrere Mikrokavitäten (3) der ersten Art nebeneinanderliegend angeordnet werden, um einen ersten Bildbereich des Mikrobildes (9) zu bilden.

16. Herstellungsverfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass über den Mikrobildern (9) zu deren Vergrößerung eine

Anordnung von Linsen (6) ausgebildet wird, wobei jedem Mikrobild (9) eine Linse (6) zugeordnet wird.

17. Herstellungsverfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass für die Mikrobilder (9) zusätzlich Sub- Wellenlängenstrukturen (14) ausgebildet werden, welche ein Bildelement, insbesondere einen dunklen Hintergrund bereitstellen.

18. Herstellungsverfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass für die Mikrobilder (9) zusätzlich Bereiche mit unstrukturierter Oberfläche ausgebildet werden, die ein Bildelement, insbesondere einen reflektierenden Hintergrund bereitstellen.

19. Herstellungsverfahren nach einem der Ansprüche 13 bisl8 , dadurch gekennzeichnet, dass die die Mikrokavitäten (3) begrenzenden Kanten als Kanten (13) eines Motivs (12) des Mikrobildes (9) ausgebildet werden. 20. Herstellungsverfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrokavitäten (3) nicht-rotationssymmetrisch, insbesondere rinnenf örmig, ausgebildet werden, und sich jeweils entlang einer Richtung (8) erstrecken, wobei die zwei Arten sich auch hinsichtlich der Richtung unterscheiden.

21. Herstellungsverfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrokavitäten (3) mit einer einen Farbeffekt bewirkenden Struktur (13) versehen werden, insbesondere einem Interferenzschichtaufbau.

Description:
S ic he r he i tse l e me n t f ü r Si c h e r h e it s p a p i e r e , We r td o ku m e n te o d e r d e r gl e i c he n

Die Erfindung bezieht sich auf ein Sicherheitselement zur Herstellung von Wertdokumenten, wie Banknoten, Schecks oder dergleichen, das eine Oberseite aufweist, die mehrere Mikrobilder bereitstellt.

Die Erfindung bezieht sich weiter auf ein Wertdokument mit einem solchen Sicherheitselement.

Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Herstellungsverfahren für ein Sicherheitselement für Wertdokumente, wie Banknoten, Schecks oder dergleichen, wobei ein Substrat bereitgestellt wird, das eine Oberseite aufweist, und auf der Oberseite mehrere Mikrobilder erzeugt werden.

Solche Mikrobilder werden insbesondere für Moire- Vergrößerungsanordnungen benötigt. Dort ist über den Mikrobildern zu deren Vergrößerung eine Linsenanordnung ausgebildet und jedem Mikrobild eine Linse zugeordnet. Die Mikrobilder werden durch die in einem Raster darüber befindlichen Mikrolinsen so abgebildet, dass ein Betrachter das Mikrobild durch ein

Moire-Muster vergrößert wahrnimmt. Moire- Anordnungen, welche sich als Sicherheitselemente, beispielsweise für Banknoten, eignen, dürfen gegenüber der Dicke des Substrates, z. B. Banknotenpapier, nicht merklich auftragen. Daraus ergibt sich eine Limitierung der maximalen Linsengröße, welche wiederum die Größe der darunter liegenden Mikrobilder beschränkt. Die praktikable Fläche eines jeden Mikrobildes liegt zwischen 20 x 20 μπι 2 und 30 x 30 μιτι 2 . Eine Untergrenze für den Linsendurchmesser und die Größe der Mikrobilder ist durch die Wellennatur des Lichtes gegeben, da mit abnehmenden Strukturgrößen für Linsen und Mikrobilder die Lichtstreuung zu- nimmt und sich die Abbildungseigenschaften verschlechtern. Auch nimmt mit abnehmender Größe der Mikrobilder der Herstellungsaufwand zu, wenn die Mikrobilder nicht an Detailgenauigkeit verlieren sollen.

Mikrobilder werden aber auch zur möglichst unauffälligen Kennzeichnung von Wertdokumenten eingesetzt, dann natürlich ohne integrierte Vergrößerungsanordnung.

Die Gestaltung von Mikrobildern für Moire-Vergrößerungsanordnungen ist im Stand der Technik bereits in vieler Hinsicht diskutiert.

Die EP 1434695 Bl beschreibt eine absorbierende Struktur mit einer Periode kleiner als die Lichtwellenlänge. Die Struktur ist als Kreuzgitter mit sinusförmigem Profil aufgebaut. Die WO 2005/106601 A2 betrifft Moire- Vergrößerungsanordnungen mit

Mikrobildern, welche aus antireflektierenden Bereichen und teilweise reflektierenden Bereichen bestehen. Die antireflektierende Fläche wird durch Na- nostrukturen mit einer Periode kleiner als 700 nm und einer Tiefe zwischen 150 und 350 nm gebildet.

In der EP 1979768 AI sind Mehrschichtkörper mit Mikrolinsenanordnung erläutert, bei denen Mikrobilder durch Mikrolöcher bzw. durch Bereiche mit unterschiedlicher Opazität erzeugt werden. In der EP 1182054 Bl werden Retroreflektoren Mikrolinsen zugeordnet, um Abbildungsfehler der Moire- Anordnung zu minimieren.

In der WO 2011/029602 A2 sind gewölbte Mikrobilder vorgesehen, um Abbildungsfehler bei Mikrolinsenanordnungen zu vermeiden. Die Strukturie- rung der Mikrobilder erfolgt durch diffraktive Reliefstrukturen wie Beugungsgitter oder Hologramme, Beugungsstrukturen nullter Ordnung, Mattstrukturen oder Mottenaugenstrukturen. Die WO 2002/101669 A2 beschreibt Mikrobilder, welche durch feine Punkte oder Perforationen gebildet werden.

Die EP 1476317 AI sowie die US 7468842 B2 beschreiben konkave bzw. konvexe Oberflächen, Bildelemente als Reliefoberflächen, welche mit Farbe ge- füllt werden, und„light trap patterns", gebildet durch Sub- Wellenlängenstrukturen, zur Erzeugung von Mikrobildern für Moire- Vergrößerungsanordnungen.

In der WO 2010/048015 AI schließlich ist ein Verfahren zur Herstellung von Mikrobildern für Moire- Vergrößerungsanordnungen beschrieben, bei welchem eine strahlungsempfindliche Donor-Schicht teilweise abgetragen bzw. übertragen wird, um eine laterale Strukturierung der Schicht zu bewirken.

Aus der DE 102008046128 AI ist eine Mattstruktur für ein Sicherheitselement bekannt, die eine Vielzahl von Mikroelementen mit jeweils einer lateralen Abmessung unter 50 μπι aufweist, wobei mindestens ein Geometrieparameter der Mikroelemente zufällig variiert, um den Matteffekt zu erzeugen. Der Geometrieparameter kann die Tiefe der Mikroelemente sein. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten Mikrobilder, insbesondere für (vergrößernde) Linsenanordnungen, so zu gestalten, dass die Fälschungssicherheit gesteigert wird, indem ein hoher Detailreichtum für das Mikrobild möglich wird, ohne den Herstellungsaufwand durch aufwendige Druckverfahren etc. zu steigern. Diese Aufgabe wird mit einem Sicherheitselement der eingangs genannten Art gelöst, bei dem jedes Mikrobild durch eine Mikrokavitätenstruktur gebildet ist, die eine Vielzahl nebeneinanderliegender Mikrokavitäten aufweist, wobei die Mikrokavitäten jeweils in einer zur Oberseite parallel liegenden Raumrichtung eine Ausdehnung von 0,5 μιη bis 3 μιη aufweisen, die Mikrokavitätenstruktur an ihrer Oberfläche optisch reflektierend oder hoch brechend ist, so dass an der Oberfläche zumindest teilweise Reflexion stattfindet, und für jedes Mikrobild Bildinformation durch eine Modulation des As- pektverhältnisses der Mikrokavitäten gebildet ist.

Die Aufgabe wird weiter gelöst mit einem Herstellungsverfahren der eingangs genannten Art, bei dem jedes Mikrobild durch eine Mikrokavitätenstruktur gebildet wird, die eine Vielzahl nebeneinanderliegender Mikrokavi- täten aufweist, wobei die Mikrokavitäten jeweils in einer zur Oberseite parallel liegenden Raumrichtung mit einer Ausdehnung von 0,5 bis 3 μιη versehen werden, die Mikrokavitätenstruktur an ihrer Oberfläche optisch reflektierend oder hoch brechend ausgebildet wird, so dass an der Oberfläche zumindest teilweise Reflexion stattfindet, und für jedes Mikrobild Bildinforma- tion durch eine Modulation des Aspektverhältnisses der Mikrokavitäten gebildet wird.

Die Aufgabe wird schließlich auch mit einem Wertdokument gelöst, das ein erfindungsgemäßes Sicherheitselement aufweist.

Erfindungsgemäß wird jedes Mikrobild durch eine Mikrokavitätenstruktur gebildet, die eine Vielzahl nebeneinanderliegender Mikrokavitäten aufweist, die an ihrer Oberfläche optisch reflektierend sind. Die Bildinformation der Mikrobilder wird durch die Form der Mikrokavitäten und insbesondere durch das Aspektverhältnis der Mikrokavitäten kodiert. Das Aspektverhältnis wirkt sich auf die Helligkeit aus, mit der jede Mikrokavität Licht zurückwirft. Wesentlich für die Erzeugung des Mikrobildes ist es, dass das Sicherheitselement Mikrokavitäten einer ersten und einer zweiten Art bereitstellt, die sich hinsichtlich des Aspektverhältnisses unterscheiden. Das Mikrobild ist mittels dieser Arten von Mikrokavitäten strukturiert. Die Aspektverhältnisse der Mikrokavitäten sind also gemäß einer vorbestimmten Verteilung und damit deterministisch angeordnet, um das Mikrobild zu erzeugen.

Die Mikrobilder können auch ohne vergrößernde Linsenanordnungen eingesetzt werden, da sie einen hohen Detailreichtum bzw. eine hohe Auflösung zeigen.

Die optischen Eigenschaften von Mikrokavitäten, deren Aperturweite im Bereich vieler Mikrometer und mehr liegt und damit Größenordnungen größer ist als die Wellenlänge des einfallenden Lichtes, können durch die Strahlenoptik beschrieben werden. Solche Mikrokavitäten können bei bestimmten Geometrien retroreflektierende Eigenschaften haben. Wenn jedoch die

Aperturweite in der Größenordnung der Lichtwellenlänge liegt, dominiert die Lichtbeugung an den Kavitäten, während die Gesetze der geometrischen Optik nur noch als Annäherung gültig sind (vgl. H. Ichikawa,„Numerical analysis of microretroreflectors: transition from reflection to diffraction", J. Opt. A, Pure Appl. Opt. 6, S. 121, 2004). Das Beugungsverhalten von Mikrokavitäten mit Aperturweiten im Mikrometerbereich, wie sie die Erfindung verwendet, ist wissenschaftlich noch nicht vollständig untersucht. Dies trifft insbesondere auf Mikrokavitäten, welche mit einem Multilayer überzogen sind, zu. Die im Sicherheitselement eingesetzten Mikrokavitäten sind so groß, dass eine Lichtbeugung nicht (mehr) dominiert, andererseits so klein, dass strahlenoptische Reflexion (noch) nicht dominiert. Dieser Zwischenbereich hat sich als vorteilhaft für Herstellbarkeit und Fälschungssicherheit des Sicherheitselementes herausgestellt. Da zudem die Mikrobildgröße, wie oben erläutert, durch die maximal zulässige Linsengröße beschränkt ist, kann ein vorteilhafter Detailreichtum für ein Mikrobild dann erreicht werden, wenn die Mikrokavitäten zumindest in einer Raumrichtung (gesehen parallel zur Oberseite) durch eine Anordnung von Linsen betrachtet nicht aufgelöst werden können. Unterhalb 2-3 μπι Abmessung tritt allmählich Beugung des Lichtes an Strukturen in Größenordnungen der Wellenlänge auf, wodurch der Streu- bzw. der Beugungsanteil des reflektierten Lichtes zunimmt. Oberhalb dieser Grenze steigt hingegen der Anteil des spekular reflektierten Lich- tes. Dann wird die Profilform der Mikrokavitäten relevanter, was wiederum die Herstellungsanforderungen steigert. Eine laterale Aperturweite einer Mikrokavität nicht über 3 μιη bzw. unter 2 μιτι ist deshalb günstig. Unterhalb 0,5 μπι dominiert die Lichtbeugung, was eine einfache Bildgebung erheblich erschweren würde. Somit ergibt sich insgesamt eine laterale Größe der Mikrokavitäten in zumindest einer Raumrichtung zwischen 0,5 μιη und 3 μπ\, besonders bevorzugt größer/ gleich 0,7 μπι und/ oder kleiner als 2 μπι.

Der gewählte Größenbereich realisiert eine gute optische Wirkung der Mikrokavitäten, die insbesondere anders als retroreflektierende Kavitäten von 10 μιη oder mehr Aperturweite gut mit Mikrolinsen kombinierbar sind, bei vergleichbar einfacher Herstellung. Überraschenderweise würden größere Kavitäten den Herstellaufwand steigern, da dann die genaue Profilform relevant würde. Die erfindungsgemäßen Mikrokavitäten sind insbesondere keine Retroreflektoren. Da zugleich jede Mikrokavität als Bildelement in Form eines Pixels auf gefasst werden kann, führt der gewählte Größenbereich zudem zu einer guten Pixeldichte bei üblichen Mikrobildgrößen.

Durch Variation des Aspektverhältnisses der Mikrokavitäten wird die Intensität, mit der die einzelnen Mikrokavitäten das Licht zurückstreuen, moduliert und so eine Bildstruktur erzeugt. Das Aspektverhältnis ist das Verhältnis von maximaler Tiefe zu minimaler lateraler Ausdehnung und gemäß der gewünschten Bildstruktur im Sicherheitselement variiert. Aufwendige

Druckverfahren zur Bereitstellung kleiner und dennoch fein strukturierter Mikrobilder sind deshalb nicht mehr nötig, stattdessen können einfache Replizierverfahren zur Erzeugung von Mikrokavitäten verwendet werden. Die Bildinformation kann bereits durch die entsprechende Verteilung der zwei Arten von Mikrokavitäten in Form eines Schwarz- Weiß-Bildes dargestellt werden, wenn zwei Arten von Aspektverhältnissen verwendet werden. Eine höhere Anzahl von Aspektverhältnissen bzw. eine kontinuierliche Variation des Aspektverhältnisses ist natürlich möglich und führt zu einem Graustufenbild.

Unter Herstellgesichtspunkten ist es bemerkenswert, dass sich die Oberflä- chenbeschichtung für die Mikrokavitäten lateral nicht ändern muss, um unterschiedliche Helligkeiten zu erzeugen. Sie kann identisch sein, und dennoch wird ein unterschiedlicher Helligkeitseindruck für Mikrokavitäten mit verschiedenem Aspektverhältnis erreicht.

Die Mikrokavitäten zum Bereitstellen der Bildinformation können zusätzlich durch Sub- Wellenlängenstrukturen, beispielsweise in Form von Mottenau- genstrukturen ergänzt werden, welche ein Bildelement oder einen Teil des Motivs des Mikrobildes, insbesondere einen Hintergrund bereitstellen können. Auch die aus DE 102008046128 AI bekannte Mattstruktur kann hierzu verwendet werden.

In einer anderen bevorzugten Ausgestaltung können die Mikrokavitäten zum Bereitstellen der Bildinformation auch zusätzlich durch Bereiche mit im Wesentlichen glatter bzw. unstrukturierter Oberfläche ergänzt werden, die ein Bildelement oder einen Teil des Motivs des Mikrobildes, insbesondere einen Hintergrund bereitstellen können.

Zur Erhöhung des Detailreichtums ist es zu bevorzugen, Mikrokavitäten, welche im Bereich eines Kontrastwechsels (Hell-Dunkel-Grenze) eines Elementes des Motivs liegen, asymmetrisch dahingehend auszugestalten, dass die auf der dunklen Seite des Motivs liegenden Bereiche der Mikrokavität geometrisch anders gestaltet sind, als die auf der hellen Seite des Abschnittes liegenden Bereiche. Dies ist insbesondere bei der Realisierung von sehr feinen Motiven von Bedeutung, um hier eine Pixelierung durch die Mikrokavitäten zu vermeiden.

Die Mikrokavitäten können in ihrer Öffnung grundsätzlich jede beliebige Form haben, beispielsweise quadratische Aperturen. Es ist aber auch möglich, Mikrokavitäten so zu gestalten, dass deren Kanten den Grenzbereich eines Bildelementes oder Motivs des Mikrobildes bilden. Dadurch können Bildbereiche innerhalb des Mikrobildes scharf gegeneinander abgegrenzt werden, da die Ränder des Bildelementes sehr deutlich sichtbar sind.

Mehrere Mikrobilder werden üblicherweise in einem Muster angeordnet, z.B. passend zu einer darüber liegenden Linsenanordnung. Es ist bevorzugt, dass die Mikrokavitäten sowohl die Motive der Mikrobilder als auch den Motivhintergrund bilden, wobei die Unterschiede durch eine in Folge des zu erzeugenden Mikrobildes klar vorgegebene Variation des Aspektverhältnisses der Mikrokavitäten realisiert werden. In einer einfachen Ausführung können auch nur die Mikrobilder durch die verschiedenen Arten von Mikro- kavitäten gebildet sein, während der Motivhintergrund durch Bereiche mit glatter Oberfläche gebildet wird.

Das Sicherheitselement mit den Mikrokavitäten kann auch zur Erzeugung von Mikrobildern für unskaliert darstellende Anordnungen eingesetzt wer- den, welche auch ohne Ausnutzung eines Moire-Effektes einen schwer nachzubildenden optischen Effekt bewirken. Hierbei handelt es sich um Anordnungen, bei denen mindestens zwei unterschiedliche Bilder mit einer darüber liegenden Linsenanordnung unskaliert, also weder vergrößert noch verkleinert, dargestellt werden. Die Mikrobilder entsprechen in diesem Fall einem unskalierten Ausschnitt des jeweils darzustellenden Bildes. Dies wird nachfolgend als„unskalierte Darstellung" bezeichnet. In einer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Mikrokavitäten auf mindestens zwei unterschiedlichen Höhenniveaus innerhalb eines dem jeweiligen Bild zugeordneten Mikrobildes liegen. Die Mikrokavitäten der ersten Art werden dabei in jeweils einer anderen Ebene angeordnet als die Mikrokavitäten der zweiten Art. Auf diese Weise kann beispielsweise ein klar erkennbares Wechselbild, ein Bewegungsbild, ein Pumpbild, ein Morphbild oder ein Stereobild erzeugt werden. Die Geometrie der Mikrokavitäten ist keinesfalls auf rotationssymmetrische Formen oder Formen, die in Draufsicht, also in ihrer Apertur, einen kreisförmigen Umriss haben, beschränkt. Asphären oder Freiformflächen, wie sie z. B. von Lampenreflektoren bekannt sind, können gleichermaßen verwendet werden. Für die Mikrokavitäten ist weiter eine nicht-rotationssymmetrische Apertur, insbesondere eine rinnenförmige Apertur möglich. Die zwei Arten können sich dann hinsichtlich der Richtung, entlang der sich die nicht- rotationssymmetrischen Mikrokavitäten erstrecken, unterscheiden. Insbesondere können auch rinnenförmige Vertiefungen verwendet werden, die beispielsweise die Form eines Halbzylinders haben, welcher nur in einer Richtung gekrümmt, in der anderen jedoch längserstreckt ist.

Ferner können durch nicht-rotationssymmetrische Mikrokavitäten mit unterschiedlicher Orientierung auch Effekte realisiert werden, die einem Betrach- ter einen dreidimensionalen Objekteindruck vermitteln. Hierzu kann die Höheninformation bzw. die Distanz des wiederzugebenden Objektes zum Betrachter durch den Orientierungswinkel solcher Mikrokavitäten kodiert werden. In diesem Fall nimmt ein Betrachter eine lateral unterschiedliche Parallaxe in der ebenen, mit Mikrokavitäten strukturierten Oberfläche wahr. Der räumliche Eindruck kann verstärkt werden, indem bei der Herstellung der Mikrokavitäten zusätzlich die Strukturtiefe der Mikrokavitäten als Funktion der Höhe bzw. der Reflexionseigenschaften des Objektes variiert wird. Ein räumlicher Eindruck lässt sich ebenfalls erzielen, wenn das Intensitätsprofil des Motivs pixelweise in solche Mikrokavitäten mit kodiertem Orien- tierungs winkel umgesetzt wird.

Schließlich ist auch der Querschnitt der rinnenförmigen Mikrokavitäten nicht auf symmetrische Geometrien beschränkt. Asymmetrische Geometrien können durch einen„Blaze" -Effekt eine Lichtbündelung in die Richtung eines Betrachters erzeugen. Dadurch kann die vom Betrachter wahrgenommene Lichtausbeute erhöht werden.

Die Mikrokavitäten können optional zur Erzeugung eines Farbeindruckes mit einer Dünnfilmbeschichtung beschichtet werden. Wenn dabei eine söge- nannte Colour-Fix-Beschichtung, welche die Farbe beim Kippen des Sicherheitselementes, also Variation des Betrachtungswinkels, nicht ändert, gewählt wird, erhält man einen ausgeprägten Hell/ Dunkel-Kontrast in den Bereichen von Mikrokavitäten mit unterschiedlichem Aspektverhältnis. Da- bei zeigen die mit flacheren Mikrokavitäten gefüllten Bereiche, welche mit einer Colour-Fix-Beschichtung überzogen sind, einen kräftigen gesättigten Farbton, während die Bereiche der tiefen Mikrokavitäten ausgeprägt dunkel erscheinen. Als Beschichtung eignet sich die Schichtfolge 10 nm Cr, 210 nm ZnS mit 60 nm AI als darunter liegende Spiegelschicht. Es kann aber auch ein halbtransparenter Schichtaufbau, z.B. 15 nm Alu, 75 nm ZnS und 15 nm Alu gewählt werden.

Verwendet man eine sogenannte Colour-Shift-Beschichtung bzw. einen Interferenzschichtaufbau, die/ der einen vom Betrachtungswinkel abhängigen Farbeindruck (Colour-Shift) bewirkt, hängt auch der Farbeindruck vom Aspektverhältnis ab. Werden derartige Interferenzschichtaufbauten, die auf glatten Oberflächen einen Farbwechsel beim Kippen zeigen, auf Mikrokavitäten aufgebracht, erscheinen flache Mikrokavitäten in etwa demselben Farbton wie das senkrecht reflektierte Licht der glatten Oberfläche. Tiefe Mikro- kavitäten (Aspektverhältnis > 0,4) nehmen dagegen in etwa den Farbton einer glatten Oberfläche im gekippten Zustand an. Bei derart beschichteten Mikrokavitäten kann daher durch die Wahl des Aspektsverhältnisses nicht nur die Helligkeit, sondern auch der Farbton variiert werden. Der Farbeffekt unterscheidet die Mikrokavitäten nach deren Geometrievariation. Es ist deshalb nicht nötig, die den Farbeffekt bewirkende Beschichtung zu strukturieren. Sie ist bevorzugt flächig über der Mikrokavitätenstruktur aufgebracht. Für ein Schwarz- Weiß-Bild oder ein Graustufenbild sind bevor- zugt die Mikrokavitäten frei von einer Beschichtung, die zum Erzeugen eines Farbeffektes eine vom Einfallswinkel abhängige Dispersion hat.

Für das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren kommen insbesondere Direktbelichtungstechniken, z. B. mit Hilfe eines Laserwriters in Frage. Die Herstellung kann analog zu den bekannten Herstellungsverfahren für Mik- rolinsen erfolgen. Das Original der Mikrokavitätenstruktur wird über Direktbelichtung mit Hilfe eines Laserwriters in ein mit Photolack beschichtetes Substrat geschrieben und anschließend der belichtete Anteil des Photolacks entfernt. Ein belichtetes Original kann anschließend galvanisch abgeformt und somit ein Prägestempel erzeugt werden. Letztendlich wird die Struktur über einen Prägeprozess beispielsweise in UV-Lack auf Folie oder direkt (z.B. per Heißprägen in die Oberfläche der Folie) repliziert. Alternativ kann ein Nanoimprint- Verfahren eingesetzt werden. Aufwendigere Verfahren zur Originalherstellung wie Elektronenstrahl- oder„Focussed Ion Beam"-

Belichtungsverfahren erlauben eine noch feinere Ausgestaltung der Geometrie der Mikrokavitäten. Diese Herstellungsverfahren bieten viele Gestaltungsmöglichkeiten in der Wahl der Geometrie der Mikrokavitäten. So können ohne Mehraufwand auch nicht-rotationssymmetrische bzw. nicht- sphärische Geometrien von Mikrokavitäten mit höherer Genauigkeit als mit dem oben genannten Laser-Direktbelichtungsverfahren realisiert werden.

Anschließend erfolgt eine Beschichtung der Oberfläche, z. B. mit einer Reflexionsschicht und/ oder einer einen Farbeffekt bewirkenden Struktur, z. B. einem Interferenzschichtaufbau, und/ oder einer Farbschicht, z. B. einer Co- lour-Fix-Beschichtung. Hierzu kommen unter anderem Elektronenstrahlbe- dampfen, Sputtern oder thermisches Verdampfen unter Vakuum in Frage. Die Beschichtung kann entfallen, wenn die Oberfläche bereits von Haus aus reflektierend ist. Zum Abschluss wird die Struktur zum Schutz vorzugsweise mit einer Deckschicht kaschiert.

Bei konstanter Aperturweite können Mikrokavitäten mit unterschiedlichen Aspektverhältnissen auch allein durch eine Variation der Tiefe der Mikrokavitäten, beispielsweise über eine entsprechende Variation der Belichtungsintensität eines Laserwriters, erzeugt werden. Eine solche Vorgehensweise bietet den Vorteil einer wesentlich einfacheren Datenaufbereitung. Das Sicherheitselement kann insbesondere als Sicherheitsfaden, Aufreißfaden, Sicherheitsband, Sicherheitsstreifen, Patch, Folienelement oder als Etikett ausgebildet sein. Insbesondere kann das Sicherheitselement transparente Bereiche oder Ausnehmungen überspannen und/ oder für eine Sicherheitskarte oder ein Ausweisdokument (z.B. Reisepass) eingesetzt werden.

Das Sicherheitselement kann insbesondere Teil einer noch nicht umlauffähige Vorstufe zu einem Wertdokument sein, das neben dem erfindungsgemäßen Sicherheitselement beispielsweise auch weitere Echtheitsmerkmale (wie z. B. im Volumen vorgesehene Lumineszenzstoffe) aufweisen kann. Unter Wertdokumenten werden hier einerseits das Sicherheitselement aufweisende Dokumente verstanden. Andererseits können Wertdokumente auch sonstige Dokumente und Gegenstände sein, die mit dem erfindungsgemäßen Sicherheitselement versehen werden können, damit die Wertdokumente nicht kopierbare Echtheitsmerkmale aufweisen, wodurch eine Echtheitsüberprüfung möglich ist und zugleich unerwünschte Kopien verhindert werden. Chipoder Sicherheitskarten, wie z. B. Bank- oder Kreditkarten, sind weitere Beispiele für ein Wertdokument. Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren kann so ausgebildet werden, dass die beschriebenen bevorzugten Ausbildungen und Ausführungsformen des Sicherheitselementes hergestellt werden. Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in den angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung einsetzbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen. Insbesondere kann auf das Merkmal der Perforation in allen bislang allgemein und nachfolgend noch im Detail erläuterten Ausführungsformen verzichtet werden.

Nachfolgend wird die Erfindung beispielshalber anhand der beigefügten Zeichnungen, die auch erfindungswesentliche Merkmale offenbaren, noch näher erläutert ist. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Teils eines Sicherheitselementes, nämlich eine Mikrokavitätenstruktur und eine darüber angeordnete Linse,

Fig. 2 bis 6 schematische Darstellungen verschiedener Geometrien, welche für die Mikrokavitätenstruktur der Fig. 1 möglich sind,

Fig. 7 und 8 Draufsichten auf ein Mikrobild, wie es in der Ausführungs- form gemäß Fig. 1 erzeugt werden kann,

Fig. 9 eine weitere Draufsicht einer abgewandelten Bauweise, Fig. 10 und 11 zwei verschiedene Ausführungsformen von Mustern mit Mikrobildern,

Fig. 12 eine Darstellung ähnlich der Fig. 1 für eine Mikrokavitätenstruktur, die um Sub- Wellenlängenstrukturen zur Erzeugung eines schwarzen Hintergrundes ergänzt ist,

Fig. 13 und 14 rasterelektronische Aufnahmen eines Mikrobildes, das den

Aufbau der Fig. 12 aufweist,

Fig. 15 eine Draufsicht ähnlich der Fig. 7 auf eine abwandelte Bauweise, und

Fig. 16 eine schematische Darstellung ähnlich der Fig. 1.

In den Figuren wird nachfolgend ein Sicherheitselement 10 beschrieben, welches Mikrobilder bereitstellt, denen jeweils eine darüber liegende Linse (zur Vergrößerung der) Mikrobilder zugeordnet ist. Es kann sich bei dieser Anordnung um eine bekannte Moire- Vergrößerungsanordnung handeln, wie sie im Stand der Technik für Sicherheitselemente von Wertdokumenten, beispielsweise von Banknoten, bekannt ist. Die Kombination der Mikrobilder mit vergrößernden Linsenanordnungen ist jedoch optional, und die Mikrobilder, wie sie mit dem hier noch beschriebenen Aufbau erzeugt werden, können auch mit einer Linsenanordnung zur unskalierten Darstellung oder ohne Linsenanordnung im Sicherheitselement 10 verwendet werden.

Den hier beschriebenen Sicherheitselementen ist gemein, dass das Mikrobild durch eine Mikrokavitätenstruktur bereitgestellt wird. Die einzelnen Mikro- kavitäten sind so bemessen, insbesondere hinsichtlich ihrer minimalen Aperturweite, dass weder Lichtbeugung noch spekulare Reflexion die beherrschenden Mechanismen beim Zurückwerfen der einfallenden Strahlung sind, sondern eine Rückstreuung. Die Bildinformation wird nicht durch ein Druckbild mit unterschiedlichen Druckfarben erzeugt, sondern durch die Mikrokavitäten, welche sich hinsichtlich ihres Aspektverhältnisses unterscheiden. Abhängig davon werfen die einzelnen Mikrokavitäten die einfallende Strahlung mit unterschiedlicher Intensität zurück, so dass die Information jedes Mikrobildes durch das Aspektverhältnis der Mikrokavitäten kodiert ist.

Durch das Aspektverhältnis der Mikrokavitäten wird die Lichtrückstreuung eingestellt. Die Helligkeit bei der Strahlungsrückstreuung wird also nicht alleine durch die Apertur der Mikrokavität eingestellt. Das Aspektverhältnis ist dabei das Verhältnis aus minimaler Aperturweite zu maximaler Tiefe ei- ner Mikrokavität.

Figur 1 zeigt schematisch eine Schnittdarstellung durch eine reflektierende Mikrokavitätenstruktur 1, die in einem Substrat 2 gebildet ist. Auf seiner Oberseite weist dieses Substrat 2 mehrere konkave Mikrokavitäten 3 auf, die im gezeigten Fall als sphärische Vertiefungen ausgebildet sind. Die Vertiefungen haben eine reflektierende Oberfläche, beispielsweise durch eine geeignete Beschichtung. Die Mikrokavitäten 3 wirken rückstreuend für einfallendes Licht. Über der Mikrokavitätenstruktur 1 ist eine Linse 6 angeordnet, welche ein Mikrobild 9 (vergrößert) abbildet, das durch die Mikrokavitätenstruktur 1 gebildet ist. Ein Teil der einfallenden Strahlung 4 wird dabei an den Mikrokavitäten 3 der Mikrokavitätenstruktur 1 in den dargestellten Raumwinkel gestreut (Strahlung 5) und durch die Linse 6 in die Richtung des Betrachters gelenkt. Im Fall einer Moire- Vergrößerungsanordnung nimmt ein Betrachter durch das Zusammenwirken einer Vielzahl von periodisch angeordneten Mikrobildern 9 und Linsen 6 ein vergrößertes Bild wahr. Im Fall einer hier nicht gezeigten unskaliert darstellenden Anordnung zur Erzeugung bei- spielsweise eines Wechselbilds sieht ein Betrachter bei Betrachtung aus zwei oder mehr unterschiedlichen Betrachtungsrichtungen unterschiedliche Bilder, die dadurch bewirkt sind, dass die Linsen aus den unterschiedlichen Betrachtungsrichtungen verschiedene Mikrobilder abbilden, die unterschiedlichen Bildern zugeordnet sind.

Das Mikrobild 9 wird durch die Mikrokavitätenstruktur 1 erzeugt, welche die nebeneinander liegenden Mikrokavitäten 3 umfasst, die nicht alle dasselbe Aspektverhältnis haben. In der schematischen Darstellung der Figur 1 erkennt man drei Bereiche 7a, 7b und 7c, in denen die in Figur 1 in ihrer Apertur identischen Mikrokavitäten unterschiedlich tief ausgebildet sind.

Durch die unterschiedliche Tiefe ändert sich die Helligkeit der zurückgeworfenen Strahlung 5, so dass die drei Bereiche 7a-c unterschiedlich hell erscheinen. Diese Geometrievariation moduliert Bildinhalte des Mikrobildes 9. Die Figuren 2 bis 6 zeigen Beispiele verschiedener möglicher Mikrokavitäten 3. In Figur 1 ist exemplarisch eine Mikrokavitätenstruktur 1 dargestellt, die zur Veranschaulichung vier Mikrokavitäten 3 hat. Deren Oberfläche ist jeweils durch die Geometrie eines Kegelschnittes gebildet. Die Aperturen, d. h. die Draufsichten längs der optischen Achse OA der Figur 1, sind in zwei la- teralen Raumrichtungen, d. h. quer zur optischen Achse OA gleich. Die Tiefe und damit das Aspektverhältnis der Mikrokavitäten 3 variiert jedoch lateral. Da die Lichtrückstreuung stark vom Aspektverhältnis abhängt, erscheint die ganz rechte Mikrokavität der Mikrokavitätenstruktur der Figur 2 dunkler als die ihr links benachbarte usw. Je geringer das Aspektverhältnis (laterale Ausdehnung/ Tiefe), d. h. je flacher die Mikrokavität, desto heller ist die Mikrokavität 3.

Die Aperturen der Mikrokavitäten 3 sind natürlich nicht auf rotationssym- metrische und natürlich auch nicht auf für alle Mikrokavitäten einheitliche Formen beschränkt. Figur 3 zeigt eine quadratische Apertur für die Mikrokavitäten 3, die in Schnittebenen, welche zueinander senkrecht stehen und sich in der optischen Achse schneiden, jeweils das gleiche Tiefenprofil zeigen.

Es sind auch Vertiefungen möglich, welche nur in einer Richtung gekrümmt sind und der anderen Richtung ungekrümmt sind. Figur 4 zeigt eine solche Mikrokavitätenstruktur 1. Den Mikrokavitätenstruktur en 1 der Figuren 2 bis 4 ist gemein, dass ihre

Aperturen, exemplarisch als Quadrat oder Kreis, keine Aperturweite haben, die wesentlich größer als 3 μπι ist. Für die Erzeugung des Mikrobildes 9 genügt es jedoch, wenn diese Begrenzung nur in einer Richtung parallel zur Oberfläche eingehalten wird. Entsprechende nicht-rotationssymmetrische, rinnenförmige Mikrokavitäten 3 zeigt die Figur 5. Die Mikrokavitäten 3 der dort dargestellten Mikrokavitätenstruktur 1 erstrecken sich längs einer Richtung 8, ggf. auch über deutlich mehr als 3 μπν

Die insgesamt konkave Wölbung der Mikrokavitäten 3 ist nicht auf Halbel- lipsen oder Halbkreise beschränkt. Es können asphärische Wölbungen oder auch asymmetrische Formen Verwendung finden, wie beispielsweise die Figur 6 zeigt. Hier haben die Mikrokavitäten 6, obschon insgesamt immer noch konkav, irregulär gewölbte Oberflächen und zum Teil auch konvexe Abschnitte. Der optische Effekt der Lichtstreuung an Mikrokavitäten 3 solcher Mikro- kavitätenstrukturen 1 hängt kaum von der detaillierten Oberflächenkrümmung ab, da die minimalen Aperturweiten zwischen 0,5 μιη und 3 μπι lie- gen. Daher gelten bei der Wechselwirkung mit dem einfallenden Licht nicht mehr zwingend und allein die Gesetze der geometrischen Optik, sondern es findet auch eine Wechselwirkung von elektromagnetischen Wellen statt. Modifikationen in der Wölbung von Mikrokavitäten im Wellenlängen- oder Sub- Wellenlängenbereich haben daher keine signifikante Auswirkung auf das Streuverhalten solcher Mikrokavitäten 3. Dies hat den Vorteil, dass bei der Herstellung der Mikrokavitätenstruktur 1 die Mikrokavitäten 3, welche unterschiedliche Reflexionen zeigen sollen, im Wesentlichen nur in einem Parameter, nämlich im Aspektverhältnis (minimale laterale Ausdehnung zu maximaler Tiefe) variiert werden müssen. Dies erleichtert die Herstellung erheblich, da keine gesteigerten Präzisionsanforderungen an die Profilform gestellt werden.

Figur 7 zeigt ein Mikrobild 9 der Größe von 23 x 23 μιη 2 mit einem Zahlenmotiv„25". Es ist durch Mikrokavitäten 3 der Größe l x l μιη 2 gebildet. Jede Mikrokavität 3 ist ein Pixel 11. Die Mikrokavitäten 3 sind entweder periodisch in einem festen Muster (Figur 7), das nicht zwingend ein kartesisches Raster sein muss, oder aperiodisch bzw. quasi-statistisch (Figur 8) angeordnet. Die in den Figuren 7 und 8 dargestellten Grauwerte geben dabei das Aspektverhältnis der einzelnen Mikrokavitäten 3 wieder. Die Mikrokavitäten 3 innerhalb des Zahlenmotivs sind um etwa 40 % tiefer als die Mikrokavitäten 3 des Hintergrundes. Ist eine komplementäre Farberscheinung des Mikrobildes gewünscht, können die Tiefenverhältnisse der Mikrokavitäten 3 auch umgekehrt vorgesehen sein. Die Mikrokavitäten 3 innerhalb des Hintergrunds sind in diesem Fall tiefer als die Mikrokavitäten des Zahlenmotivs. Mikrokavitäten 3, welche im Grenzbereich des Motivs liegen, sind bevorzugt auf der Seite des Motivs tiefer als auf der Seite des Hintergrundes. Dies hat den Vorteil, dass trotz der relativ großen Pixelierung bzw. der geringen Pi- xelanzahl durch die Kavitäten 3 noch relativ feine Muster nachgebildet werden können.

Die Gestaltung eines Motivs im Mikrobild 9 ist nicht auf Kavitäten mit quadratischen oder symmetrischen Aperturen beschränkt, wie Figur 9 zeigt. Hier ist ein Mikrobild 9 zu sehen, das einen Stern als Motiv 12 aufweist. Die Kanten der Aperturen der Pixel 11, d. h. der Mikrokavitäten 3 sind so ausgebildet, dass sie mit dem Rand 13 des Motivs 12 zusammenfallen. Dies bewirkt, dass diese Kanten sehr deutlich durch das am Grenzbereich gestreute Bild nachgebildet werden und der Rand 13 des Motivs 12 besonders gut und scharf erkennbar ist.

Die Gestaltung eines Motivs durch ein Mikrobild ist nicht auf die Wahl zwischen periodischem Muster und aperiodischem Muster für die Mikrokavitä- tenstruktur eingeschränkt. So ist es möglich, den Abstand der Zentren der Mikrokavitäten, also die Weite der Aperturen, gemäß vorgegebenen Funktionen kontinuierlich entlang zumindest einer Richtung zu verändern. Diese Ausgestaltung zeigt exemplarisch die Figur 15, bei der ebenfalls ein Mikrobild 9 mit einem Motiv zu sehen ist. In Abwandlung zur Ausführungsform der Figur 7 ist die Apertur, d.h. die Weite der Mikrokavitäten in einer Rich- tung (rein exemplarisch in der Horizontalen) variiert. Selbstverständlich ist auch eine zweidimensionale Variation möglich. Hintergrund für diese Ausführungsform ist es, dass eine streng periodische Anordnung von Mikrokavitäten als optisches Gitter wirken und einfallendes Licht in einzelne Beugungsordnungen beugen kann. Ein Betrachter empfindet deshalb bei einem schrägen Betrachtungswinkel die Oberfläche als Folge der spektralen Aufspaltung in den höheren Beugungsordnungen bunt. Die Beugung wird durch die Variation des Abstandes der Zentren der Mikrokavitäten, d.h. der Aperturen der Mikrokavitäten vermieden. Das Motiv der Figur 15 hat des- halb unterschiedlich tiefe Mikrokavitäten mit einer rechteckigen Apertur, und die Aperturweite, d.h. der Abstand zwischen den Zentren benachbarter Mikrokavitäten ändert sich kontinuierlich in der Horizontalen. Er beträgt exemplarisch zwischen 1 und 2 μιη. Schon mit einer eindimensionalen Variation, aber besonders wirksam mit einer zweidimensionalen Variation kann man die spektrale Aufspaltung mindern oder gar ganz unterdrücken. Kombiniert man eine solche Mikrokavitätenstruktur, d.h. ein solches Mikrobild 9, mit Linsen 6 zur Realisierung einer Moire- Vergrößerungsanordnung, erscheint das vergrößerte Bild gleichmäßiger als bei einer Variante mit strikt periodisch angeordneten Mikrokavitäten. Die Variation des Abstandes muss selbstverständlich nicht kontinuierlich oder linear (wie in Figur 15) sein; es genügt, wenn die Regelmäßigkeit der Mikrokavitätenstruktur gestört ist.

Für die exemplarisch geschilderte Moire- Vergrößerungsanordnung werden die Mikrobilder 9 passend zum Muster der Linsen 6 in einem Raster neben- einander angeordnet. Figur 10 zeigt einen Ausschnitt aus einer Vielzahl von Mikrobildern 9, welche hier in einem Hexagonalraster angeordnet sind. Die Pixel 11 bilden dabei sowohl die Mikrobilder 9 als auch den zwischen den Mikrobildern 9 liegenden Hintergrund. Eine solche Realisierung einer Anordnung von Mikrobildern 9 ist nicht auf Pixel 11 bzw. Mikrokavitäten 3 mit rechteckiger Apertur eingeschränkt, wie bereits erläutert. Figur 11 zeigt die Verwendung von rinnenförmigen Mikrokavitäten 3, wie sie schema tisch in Figur 5 dargestellt sind. Jedoch ist zusätzlich gegenüber der schematischen Darstellung der Figur 5 nun auch noch die Richtung 8 einzelner Mikrokavitäten 3 sowie die Länge der Rinnen zur Strukturierung des Mikrobildes 9 variiert. Dadurch kann dem Betrachter, wie bereits im allgemeinen Teil der Beschreibung erläutert, ein räumlicher Eindruck des Motivs 12 vermittelt werden.

Die erwähnten Mikrokavitätenstrukturen 1 zeigen eine optische Wirkung durch Rückstreuung. Vorzugsweise ist wird diese erhöht, indem die Oberfläche der Mikrokavitätenstruktur 1 mit einer metallischen oder hochbrechenden Schicht belegt ist, so dass zumindest eine Teilreflexion an der Ober- fläche der Mikrokavitätenstruktur 1 und damit der Mikrokavitäten 3 stattfindet. Die Schicht wird bevorzugt aufgedampft. Für Bedampfungsverfahren kommen die gängigen Materialien, wie Aluminium, Silber, Gold, Kupfer, Zink, Chrom und Legierungen davon infrage. Hochbrechende Schichten können durch Zinksulfid, Titandioxid oder Silizium erzeugt werden. Derar- tige Beschichtungen liefern einen besonders guten Hell-/ Dunkel-Kontrast der Mikrokavitäten 3 unterschiedlichen Aspektverhältnisses. Wie im allgemeinen Teil der Beschreibung bereits erläutert, können die Beschichtungen auch als bereits für ebene Flächen bekannte Colour-Fix-Beschichtung oder Colour-Shift-Beschichtung ausgeführt werden.

Figur 12 zeigt eine weitere Möglichkeit, den Hell-/ Dunkel-Kontrast zu steigern, indem zusätzlich zur Mikrokavitätenstruktur 1 noch eine Sub- Wellenlängenstruktur 14 auf dem Substrat 2 ausgebildet ist. Die Figuren 13 und 14 zeigen mögliche Strukturen in Form von REM- Aufnahmen eines Mikrobildes 9, das als Motiv 12 einen Stern aufweist. Der Stern und der die Sternspitzen umgebende ringförmige Bereich ist durch eine Sub- Wellenlängenstruktur mit einer Periode von 240 nm (Figur 13) bzw. 400 nm (Figur 14) ausgebildet. Die Oberfläche des dazwischen liegenden Bereiches enthält Mikrokavitäten 3 in einer Mikrokavitätenstruktur 1, die (wenn auch nicht dargestellt) die Bildinformation durch das Aspekt- Verhältnis moduliert.

In einer hier nicht gezeigten einfachen Ausgestaltung enthält die Oberfläche des Substrats 2 zusätzlich zur Mikrokavitätenstruktur 1 noch einen glatten bzw. unstrukturierten Bereich. Ein solcher Bereich bildet beispielsweise einen reflektierenden Hintergrund, während die Mikrobilder 9 durch Mikro- kavitäten 3 in einer Mikrokavitätenstruktur 1 gebildet werden, die die Bildinformation durch das Aspekt- Verhältnis moduliert.

Die Herstellung der Mikrokavitätenstrukturen 1 erfolgt bevorzugt wie im allgemeinen Teil der Beschreibung erläutert durch Laserdirektbelichtung in einem photolithografischen Verfahren. Mikrokavitäten 3 mit Abmessungen bis zu einem minimalen Durchmesser von 0,5 μπι können mithilfe eines La- serwriters direkt in Photolack geschrieben werden. Aufgrund der nicht linearen Empfindlichkeit gängiger Photolacke können bei geeigneter Wahl der Belichtungsintensität Strukturen erzeugt werden, die deutlich feiner als der Strahldurchmesser des Lasers sind. Hierbei können auch Strukturen mit Aspektverhältnissen größer als 1 (Tiefe größer als Breite) erzeugt werden. Die Tiefe kann sehr einfach durch die Wahl der Belichtungsintensität variiert werden. Die Herstellung von Mikrokavitäten mit hoher Genauigkeit können optional auch Elektronenstrahl- bzw.„Focussed Ion Beam" -Belichtungsverfahren infrage kommen. Ein belichtetes Original kann nach dem Entwickeln des Photolacks anschließend galvanisch abgeformt und über einen Prägeprozess in UV-Lack auf Folie oder direkt in die Oberfläche der Folie repliziert werden. Alternativ können auch Nanoimprint- Verfahren eingesetzt werden. In einem letzten Schritt erfolgt die Beschichtung der reflektierenden Oberfläche, z.B. durch Bedampfen. Metallisierte Oberflächen bzw. Interferenzschichtsysteme können durch Elektronenstrahlbedampfung, Sputtern oder durch thermisches Bedampfen unter Vakuum aufgebracht werden. Anschließend wird die bedampfte Seite zum Schutz mit einer Deckschicht kaschiert. Bei der Bedampf ung des Sicherheitselementes 10 mit Moire-Vergrößerungsanordnung oder unskaliert darstellender Anordnung wird die Prägung der Mikrokavitäten 3 bevorzugt auf der gegenüberliegenden Seite der Folie durchgeführt, auf welcher die Linsen 6 aufgebracht sind. Die verwendeten Beschichtungen liefern einen Hell-/ Dunkel-Kontrast der Mikrokavitäten 3 in unterschiedlicher Tiefe bzw. unterschiedlichem Aspektverhältnis.

Fig. 16 zeigt ähnlich Fig. 1 schematisch eine Schnittdarstellung durch eine reflektierende Mikrokavitätenstruktur 1. Elemente, die strukturell oder funktionell denen der Fig. 1 entsprechen, sind mit denselben Bezugszeichen versehen, und für die Beschreibung dieser Elemente wird auf die vorhergehende Figurenbeschreibung verwiesen. Die Mikrokavitätenstruktur 1 hat drei Bereiche 7b bis 7d, in denen Mikrokavitäten 3 unterschiedlicher Tiefe ausge- bildet sind. Im Bereich 7a ist keine Mikrokavitätenstruktur gebildet; die

Oberfläche ist hier glatt. Die Mikrokavitäten 3 sind mit einer Beschichtung 15 versehen, die hier exemplarisch als Colour-Shift-Beschichtung ausgebildet ist. Sie umfasst also eine metallische Spiegelschicht, eine dielektrische Abstandsschicht und eine halbtransparente Metallschicht, wie dies im Stand der Technik für solche Beschichtungen bekannt ist. Diese einen Farbeffekt zeigende Beschichtung kann auch entfallen.

Exemplarisch sind in Fig. 16 zur Verdeutlichung zwei unterschiedliche Lichtpfade eingezeichnet. Ein erster Lichtpfad mit Strahlung 4.1 tritt unter einem Winkel θι bezogen auf die Richtung der optischen Achse OA aus, ein zweiter Lichtpfad unter dem Winkel θ 2 . Wenn sich ein Betrachter nun an einer Position befindet, in der er eine Betrachtungsrichtung hat, die zum Verlauf der Strahlung gemäß einfallender Strahlung 4.1 und ausfallender Strah- lung 5.1, also entsprechend dem Winkel θι, führt, nimmt er die Bildinformation des Bereiches 7b war. Verkippt er die Struktur bzw. ändert er seinen Betrachtungswinkel um die Winkeldifferenz Q - θ 2 , sieht er die Bildinformation des Bereiches 7c, da die Strahlung gemäß 4.2 und 5.2 verläuft.

Die schematische Darstellung gemäß Fig. 16 verdeutlicht, dass mit dem Sicherheitselement ein Kipp-Effekt realisiert ist, sobald in der Fläche unter einer Mikrolinse 6 Mikrokavitäten 3 unterschiedlicher Arten, d.h. unterschiedlichen Aspektverhältnisses, vorhanden sind, die sich in ihrem Reflexionsverhalten unterscheiden. Die Verwendung einer Interferenzschicht auf den Mikrokavitäten ist ein hierfür mögliches Mittel, da der Farbeffekt, den die Interferenzschichten haben, mit dem Aspektverhältnis der Mikrokavitäten 3 variiert. Die Mikrokavitäten 3 der Bereiche 7b bis 7d haben somit für einen Betrachter einen anderen Farbeffekt. Der erwähnte Wechsel des Betrachtungswinkels führt damit zu einem Farbwechsel. Der Kipp-Effekt ist im Ergebnis ein Farbeffekt. Analog ist ein Graustufeneffekt möglich, wenn sich die Mikrokavitäten 3 aufgrund ihrer verschiedenen Aspektverhältnisse in der Reflexion unterscheiden.

Für die geschilderten Farbeffekte bzw. farbige Mikrobilder 9 eignen sich Be- Schichtungen, welche eine winkelabhängige Dispersion besitzen, wie bereits ausgeführt. Solche Interferenzschichtaufbauten bestehen üblicherweise aus mindestens drei Schichten: einer halbtransparenten Metallschicht, einer metallischen Spiegelschicht und einer dazwischen befindlichen dielektrischen Abstandschicht. Unterschiedliche Farben bei senkrechter Betrachtung und für schräge Betrachtung unter 45° liefert das Schichtsystem von 7 nm Chrom und 340 nm Siliziumdioxid auf 60 nm Aluminium. Eine solche Struktur ist zudem vorzugsweise in eine PET-Folie mit Brechzahl n=l,6 eingebettet. Sie erscheint bei den beiden Betrachtungswinkeln entweder gelb oder blau. Eine solche Beschichtung sieht ein Betrachter in Reflexion grün, wenn sie sich über Mikrokavitäten mit einem Aspektverhältnis von größer als etwa 0,35 befindet. Somit hängt der Farbeindruck vom Aspektverhältnis ab, was eine entsprechende Motivgestaltung ermöglicht.

Halbtranstransparente Beschichtungen wie z. B. das Schichtsystem 15 nm Aluminium/ 75 nm ZnS/ 15 nm Aluminium eignen sich besonders dann, wenn neben einer Betrachtungsmöglichkeit in Reflexion auch eine Bildbetrachtung in Transmission gewünscht ist. Solche Ausgestaltungen finden insbesondere in Durchsichtsfenstern von Banknoten Anwendung.

Die Mikrobilder können alternativ zur Verwendung mit Linsen auch versteckte Informationen, z. B. Mikroschrift, Seriennummern, Symbole, etc., welche mit einem unbewaffneten Auge nicht ausgelöst werden können, auf einem Wertdokument niederlegen. Die Mikrobilder haben vorteilhafterweise wesentlich kleinere Strukturen als bekannte Lasergravuren.

Natürlich können die beschriebenen Mikrobilder auch ohne die in den Figuren gezeichneten Minilinsen und Vergrößerungsanordnungen verwendet werden. Die Verwendung der Mikrokavitäten erlaubt dann eine sehr feine Strukturierung von Bildern oder Motiven, die mit herkömmlichen Druckverfahren nicht möglich ist. Bezugszeichenliste :

1 Mikrokavitätenstruktur

2 Substrat

3 Mikrokavität

4 , 4.1, 4.2 Strahlung

5, 5.1, 5.2 Strahlung

6 Linse

7a, b, c, d Bereich

8 Richtung

9 Mikrobild

10 Sicherheitselement

11 Pixel

12 Motiv

13 Rand

14 Sub-Wellenlängenstruktur

15 Beschichtung

OA optische Achse

θι, 02 Winkel