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Title:
SECURITY ELEMENT, VALUE DOCUMENT SUBSTRATE, VALUE DOCUMENT EQUIPPED THEREWITH, AND PRODUCTION METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/211450
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a value document substrate, or a security element suitable for protecting value documents, comprising a) the provision of a substrate; b1) the printing of the substrate with metallic pigment flakes suitable for forming a reflective layer in a first substrate region, and the printing of the substrate with effect pigments that assume a different hue depending on the viewing angle in a second substrate region; b2) the step of embossing the first substrate region and the second substrate region such that (i) the substrate in the first substrate region has a relief structure that forms a diffractive structure, and the substrate in the second substrate region has a relief structure that forms a micro-mirror arrangement, or (ii) the substrate in the first substrate region has a relief structure that forms a micro-mirror arrangement, and the substrate in the second substrate region has a relief structure that forms a diffractive structure.

Inventors:
RENNER PATRICK (DE)
RAUCH ANDREAS (DE)
TEUFEL BJÖRN (DE)
HEIM MANFRED (DE)
HOFFMULLER WINFRIED (DE)
DORFF GISELHER (DE)
FUHSE CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/000652
Publication Date:
December 14, 2017
Filing Date:
June 06, 2017
Export Citation:
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Assignee:
GIESECKE+DEVRIENT CURRENCY TECH GMBH (DE)
International Classes:
B42D25/324; B42D25/24; B42D25/29; B42D25/328; B42D25/351; B42D25/355; B42D25/373; B42D25/425
Domestic Patent References:
WO2011066990A22011-06-09
WO2011064162A22011-06-03
WO2008061930A12008-05-29
WO2009080263A22009-07-02
WO2014060089A22014-04-24
WO2013186167A22013-12-19
WO2010069823A12010-06-24
WO2005051675A22005-06-09
WO2011064162A22011-06-03
WO2004028825A22004-04-08
WO2006066431A12006-06-29
WO2011015622A12011-02-10
Foreign References:
US20130003150A12013-01-03
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Verfahren zum Herstellen eines Wertdokumentsubstrats oder eines zur Absicherung von Wertdokumenten geeigneten Sicherheitselements, umfassend

a) das Bereitstellen eines Substrats;

bl) das Bedrucken des Substrats mit für die Bildung einer Reflexionsschicht geeigneten, plättchenf örmigen Metallpigmenten in einem ersten

Substratbereich und das Bedrucken des Substrats mit Effektpigmenten, die je nach Betrachtungswinkel einen anderen Farbton annehmen, in einem zweiten Substratbereich;

b2) den Schritt des Verprägens des ersten Substratbereichs und des zweiten Substratbereichs, sodass (i) das Substrat im ersten Substratbereich eine Reliefstruktur, die eine diffraktive Struktur bildet, aufweist und das Substrat im zweiten Substratbereich eine Relief struktur, die eine

Mikrospiegelanordnung bildet, aufweist, oder (ii) das Substrat im ersten Substratbereich eine Reliefstruktur, die eine Mikrospiegelanordnung bildet, aufweist und das Substrat im zweiten Substratbereich eine Reliefstruktur, die eine diffraktive Struktur bildet, aufweist.

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Schritt bl) vor dem Schritt b2) durchgeführt wird, wobei sich im Schritt b2) sowohl die für die Bildung einer Reflexionsschicht geeigneten, plättchenf örmigen Metallpigmente im ersten Substratbereich, als auch die je nach Betrachtungswinkel einen anderen Farbton annehmenden Effektpigmente im zweiten Substratbereich an die Reliefstruktur des Substrats im jeweiligen Substratbereich anpassen.

3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Schritt b2) vor dem Schritt bl) durchgeführt wird, wobei sich im Schritt bl) sowohl die für die Bildung einer Reflexionsschicht geeigneten, plättchenförmigen Metallpigmente im ersten Substratbereich, als auch die je nach Betrachtungswinkel einen anderen Farbton annehmenden Effektpigmente im zweiten Substratbereich an die Reliefstruktur des Substrats im jeweiligen Substratbereich anpassen.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Schritt des

Verprägens b2) mittels Blinddruck erfolgt, vorzugsweise mittels einer Stichtiefdruckvorrichtung. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, das ein Verfahren zum Herstellen eines zur Absicherung von Wertdokumenten geeigneten

Sicherheitselements ist, wobei das im Schritt a) bereitgestellte Substrat ein mit einem prägbaren Lack versehenes Foliensubstrat ist. 6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei das zur Absicherung von

Wertdokumenten geeignete Sicherheitselement ein (Endlos-)Streifen, ein (Endlos-)Faden oder ein Patch bzw. Etikett ist.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, das ein Verfahren zum Herstellen eines Wertdokumentsubstrats ist, wobei das im Schritt a) bereitgestellte Substrat von der Gruppe bestehend aus einem Papiersubstrat, einem Papier-ähnlichen Substrat, einem Kunststoffsubstrat, einem

Folie/ Papier/ Folie- Verbundsubstrat und einem Papier/ Folie/ Papier- Verbundsubstrat gewählt ist.

8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei das Wertdokumentsubstrat zum

Herstellen eines Wertdokuments, wie etwa eine Banknote, insbesondere eine Papierbanknote, Polymerbanknote oder Folienverbundbanknote, oder eine Ausweiskarte, geeignet ist.

9. Wertdokumentsubstrat oder Sicherheitselement, erhältlich durch das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8. 10. Wertdokument, umfassend das Wertdokumentsubstrat oder

Sicherheitselement nach Anspruch 9.

11. Wertdokument nach Anspruch 10, wobei das Wertdokument eine

Banknote, insbesondere eine Papierbanknote, eine Polymerbanknote oder eine Folienverbundbanknote, oder eine Ausweiskarte ist.

12. Verfahren zum Herstellen eines Wertdokumentsubstrats oder eines zur Absicherung von Wertdokumenten geeigneten Sicherheitselements, wobei das Wertdokumentsubstrat bzw. das Sicherheitselement sowohl taktile Substratverprägungen als auch mikrooptische Strukturen aufweist, wobei das Verfahren umfasst:

a) das Bereitstellen eines Substrats;

b) den Schritt des Verprägens eines ersten Substratbereichs auf solche Weise, dass taktile Substratverprägungen erzeugt werden, und den Schritt des Verprägens eines zweiten Substratbereichs auf solche Weise, dass

mikrooptische Strukturen erzeugt werden, wobei der Schritt des Verprägens des ersten Substratbereichs und der Schritt des Verprägens des zweiten Substratbereichs in einem Arbeitsgang durchgeführt werden.

Description:
Sicherheitselement, Wertdokumentsubstrat, mit demselben ausgestattetes Wertdokument und Herstellungsverfahren

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines

Wertdokumentsubstrats sowie eines zur Absicherung von Wertdokumenten geeigneten Sicherheitselements. Die Erfindung betrifft des Weiteren ein nach dem Verfahren erhältliches Sicherheitselement sowie Wertdokumentsubstrat und darüber hinaus ein das Sicherheitselement oder Wertdokumentsubstrat umfassendes Wertdokument.

Wertdokumente, wie etwa Banknoten, Markenartikel oder

Ausweisdokumente, werden zur Absicherung oft mit Sicherheitselementen versehen, die eine Überprüfung der Echtheit der Wertdokumente gestatten und die zugleich als Schutz vor unerlaubter Reproduktion dienen. Eine besondere Rolle bei der Echtheitsabsicherung spielen Sicherheitselemente mit betrachtungswinkelabhängigen Effekten, da diese selbst mit modernsten Kopiergeräten nicht reproduziert werden können. Die Sicherheitselemente werden dabei mit optisch variablen Elementen ausgestattet, die dem

Betrachter unter unterschiedlichen Betrachtungswinkeln einen

unterschiedlichen Bildeindruck vermitteln und beispielsweise je nach

Betrachtungswinkel einen anderen Färb- oder Helligkeitseindruck und/ oder ein anderes graphisches Motiv zeigen. In diesem Zusammenhang ist z.B. aus der WO 2009/ 080263 A2 bekannt, Sicherheitselemente mit mehrschichtigen Dünnschichtelementen

einzusetzen, deren Farbeindruck sich für den Betrachter mit dem

Betrachtungswinkel ändert (im Folgenden als Farbkippeffekt bezeichnet). Der Farbkippeffekt beruht bei solchen Dünnschichtelementen auf

betrachtungswinkelabhängigen Interferenzeffekten durch

Mehrfachreflexionen in den verschiedenen Teilschichten des Elements. Der Wegunterschied des an den verschiedenen Schichten reflektierten Lichts hängt einerseits von der optischen Dicke einer dielektrischen

Abstandsschicht ab, die den Abstand zwischen einer semitransparenten Absorberschicht und einer Reflexionsschicht festlegt, und variiert

andererseits mit dem jeweiligen Betrachtungswinkel. Da der

Wegunterschied in der Größenordnung der Wellenlänge des sichtbaren Lichts liegt, ergibt sich aufgrund von Auslöschung und Verstärkung bestimmter Wellenlängen ein winkelabhängiger Farbeindruck für den Betrachter. Durch eine geeignete Wahl von Material und Dicke der dielektrischen Abstandsschicht können eine Vielzahl unterschiedlicher Farbkippeffekte gestaltet werden.

Ausgehend davon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein

vereinfachtes Verfahren zum Herstellen eines Wertdokumentsubstrats sowie eines zur Absicherung eines Wertdokuments geeigneten Sicherheitselements mit hoher Fälschungssicherheit und attraktivem visuellen Erscheinungsbild anzugeben. Eine weitere Aufgabe besteht in der Bereitstellung eines

Wertdokumentsubstrats und eines Sicherheitselements mit hoher

Fälschungssicherheit und attraktivem visuellen Erscheinungsbild.

Diese Aufgaben werden durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der

Unteransprüche . Zusammenfassung der Erfindung

1. (Erster Aspekt der Erfindung) Verfahren zum Herstellen eines

Wertdokumentsubstrats oder eines zur Absicherung von Wertdokumenten geeigneten Sicherheitselements, umfassend a) das Bereitstellen eines Substrats;

bl) das Bedrucken des Substrats mit für die Bildung einer Reflexionsschicht geeigneten, plättchenf örmigen Metallpigmenten in einem ersten

Substratbereich und das Bedrucken des Substrats mit Effektpigmenten, die je nach Betrachtungswinkel einen anderen Farbton annehmen, in einem zweiten Substratbereich;

b2) den Schritt des Verprägens des ersten Substratbereichs und des zweiten Substratbereichs, sodass (i) das Substrat im ersten Substratbereich eine Reliefstruktur, die eine diffraktive Struktur bildet, aufweist und das Substrat im zweiten Substratbereich eine Relief struktur, die eine

Mikrospiegelanordnung bildet, aufweist, oder (ii) das Substrat im ersten Substratbereich eine Reliefstruktur, die eine Mikrospiegelanordnung bildet, aufweist und das Substrat im zweiten Substratbereich eine Reliefstruktur, die eine diffraktive Struktur bildet, aufweist.

Die Abmessungen der Strukturelemente der diffraktiven Struktur liegen vorzugsweise in der Größenordnung der Lichtwellenlänge, weiter bevorzugt in einem Bereich, der größer als lOOnm und weniger als Ιμπι ist, wobei ein Bereich größer als 300nm und weniger als Ιμιη insbesondere bevorzugt ist. Die Abmessungen der Strukturelemente der Mikrospiegelanordnung liegen vorzugsweise in einem Bereich, der größer als Ιμη und weniger als 40μιτι ist, wobei ein Bereich größer als Ι ιη und weniger als 30μη insbesondere bevorzugt ist. Die Abmessungen der Strukturelemente der

Mikrospiegelanordnung weisen beispielsweise eine Höhe bis zu 15μιτι und eine laterale Ausdehnung bis zu 30μπι auf. Vorzugsweise können im Schritt des Verprägens b2) zusätzlich taktile Substratverprägungen erzeugt werden, z.B. im Stichtiefdruckverfahren. Weiterhin wird bevorzugt, dass sowohl die taktilen Substratverprägungen als auch die eine Mikrospiegelanordnung bzw. eine diffraktive Struktur bildenden Reliefstrukturen in einem

Arbeitsgang erzeugt werden. Die Formulierung„in einem Arbeitsgang erzeugt" ist so zu verstehen, dass alle in das Substrat einzubringenden Prägestrukturen, d.h. taktile Substratverprägungen und mikrooptische Strukturen wie etwa Mikrospiegelanordnungen und/ oder diffraktive

Strukturen bildende Reliefstrukturen, in einem einzigen Prägewerkzeug, z.B. eine Stichtiefdruckplatte oder ein (Stichtief-) Druckzylinder bzw.

Stahldruckzylinder, vorliegen, das bei der Herstellung verwendet wird.

2. (Bevorzugte Ausgestaltung) Verfahren nach Absatz 1, wobei der Schritt bl) vor dem Schritt bl) durchgeführt wird, wobei sich im Schritt bl) sowohl die für die Bildung einer Reflexionsschicht geeigneten, plättchenförmigen Metallpigmente im ersten Substratbereich, als auch die je nach

Betrachtungswinkel einen anderen Farbton annehmenden Effektpigmente im zweiten Substratbereich an die Relief struktur des Substrats im jeweiligen Substratbereich anpassen.

3. (Bevorzugte Ausgestaltung) Verfahren nach Absatz 1, wobei der Schritt bl) vor dem Schritt bl) durchgeführt wird, wobei sich im Schritt bl) sowohl die für die Bildung einer Reflexionsschicht geeigneten, plättchenförmigen Metallpigmente im ersten Substratbereich, als auch die je nach

Betrachtungswinkel einen anderen Farbton annehmenden Effektpigmente im zweiten Substratbereich an die Reliefstruktur des Substrats im jeweiligen Substratbereich anpassen.

4. (Bevorzugte Ausgestaltung) Verfahren nach einem der Absätze 1 bis 3, wobei der Schritt des Verprägens b2) mittels Blinddruck erfolgt,

vorzugsweise mittels einer Stichtiefdruckvorrichtung.

5. (Bevorzugte Ausgestaltung) Verfahren nach einem der Absätze 1 bis 4, das ein Verfahren zum Herstellen eines zur Absicherung von Wertdokumenten geeigneten Sicherheitselements ist, wobei das im Schritt a) bereitgestellte Substrat ein mit einem prägbaren Lack versehenes Foliensubstrat ist.

6. (Bevorzugte Ausgestaltung) Verfahren nach Absatz 5, wobei das zur Absicherung von Wertdokumenten geeignete Sicherheitselement ein

(Endlos-)Streifen, ein (Endlos-)Faden oder ein Patch bzw. Etikett ist.

7. (Bevorzugte Ausgestaltung) Verfahren nach einem der Absätze 1 bis 4, das ein Verfahren zum Herstellen eines Wertdokumentsubstrats ist, wobei das im Schritt a) bereitgestellte Substrat von der Gruppe bestehend aus einem Papiersubstrat, einem Papier-ähnlichen Substrat, einem Kunststoffsubstrat, einem Folie/ Papier/ Folie- Verbundsubstrat und einem Papier/ Folie/ Papier- Verbundsubstrat gewählt ist. 8. (Bevorzugte Ausgestaltung) Verfahren nach Absatz 7, wobei das

Wertdokumentsubstrat zum Herstellen eines Wertdokuments, wie etwa eine Banknote, insbesondere eine Papierbanknote, Polymerbanknote oder

Folienverbundbanknote, oder eine Ausweiskarte, geeignet ist. 9. (Zweiter Aspekt der Erfindung) Wertdokumentsubstrat oder

Sicherheitselement, erhältlich durch das Verfahren nach einem der Absätze 1 bis 8.

10. (Dritter Aspekt der Erfindung) Wertdokument, umfassend das

Wertdokumentsubstrat oder Sicherheitselement nach Absatz 9.

11. (Bevorzugte Ausgestaltung) Wertdokument nach Absatz 10, wobei das Wertdokument eine Banknote, insbesondere eine Papierbanknote, eine Polymerbanknote oder eine Folienverbundbanknote, oder eine Ausweiskarte ist.

12. (Vierter Aspekt der Erfindung) Verfahren zum Herstellen eines

Wertdokumentsubstrats oder eines zur Absicherung von Wertdokumenten geeigneten Sicherheitselements, wobei das Wertdokumentsubstrat bzw. das Sicherheitselement sowohl taktile Substratverprägungen als auch

mikrooptische Strukturen aufweist, wobei das Verfahren umfasst:

a) das Bereitstellen eines Substrats;

b) den Schritt des Verprägens eines ersten Substratbereichs auf solche Weise, dass taktile Substratverprägungen erzeugt werden, und den Schritt des Verprägens eines zweiten Substratbereichs auf solche Weise, dass

mikrooptische Strukturen erzeugt werden, wobei der Schritt des Verprägens des ersten Substratbereichs und der Schritt des Verprägens des zweiten Substratbereichs in einem Arbeitsgang durchgeführt werden.

13. (Bevorzugte Ausgestaltung) Verfahren nach Absatz 12, wobei die mikrooptische Strukturen auf einer eine Mikrospiegelanordnung bildenden Relief struktur basieren und/ oder auf einer eine diffraktive Struktur bildenden Reliefstruktur basieren.

Ausführliche Beschreibung der Erfindung

Bei dem in der vorliegenden Beschreibung genannten Wertdokument kann es sich um eine Banknote, insbesondere eine Papierbanknote, eine

Polymerbanknote oder eine Folienverbundbanknote, um eine Aktie, eine Anleihe, eine Urkunde, einen Gutschein, einen Scheck, eine hochwertige Eintrittskarte, aber auch um eine Ausweiskarte, wie etwa eine Kreditkarte, eine Bankkarte, eine Barzahlungskarte, eine Berechtigungskarte, einen Personalausweis oder eine Passpersonalisierungsseite handeln.

Gemäß der Erfindung erfolgt die Herstellung eines Wertdokumentsubstrats oder eines zur Absicherung von Wertdokumenten geeigneten

Sicherheitselements auf drucktechnischem Weg.

Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen eines

Wertdokumentsubstrats oder eines zur Absicherung von Wertdokumenten geeigneten Sicherheitselements umfasst

a) das Bereitstellen eines Substrats;

bl) das Bedrucken des Substrats mit für die Bildung einer Reflexionsschicht geeigneten, plättchenförmigen Metallpigmenten in einem ersten

Substratbereich und das Bedrucken des Substrats mit Effektpigmenten, die je nach Betrachtungswinkel einen anderen Farbton annehmen, in einem zweiten Substratbereich;

b2) den Schritt des Verprägens des ersten Substratbereichs und des zweiten Substratbereichs, sodass (i) das Substrat im ersten Substratbereich eine Reliefstruktur, die eine diffraktive Struktur bildet, aufweist und das Substrat im zweiten Substratbereich eine Reliefstruktur, die eine

Mikrospiegelanordnung bildet, aufweist, oder (ii) das Substrat im ersten Substratbereich eine Reliefstruktur, die eine Mikrospiegelanordnung bildet, aufweist und das Substrat im zweiten Substratbereich eine Reliefstruktur, die eine diffraktive Struktur bildet, aufweist.

Dabei kann der Schritt bl) vor dem Schritt b2) erfolgen, oder umgekehrt. Im Falle, dass die verwendeten Pigmente so klein sind, dass sie sich den

Relief strukturen sehr gut anpassen, wird die Durchführung des Schrittes des Verprägens b2) vor dem Schritt des Bedruckens des Substrats mit den Pigmenten bl) bevorzugt. Im Falle der Verwendung größerer Pigmente wird die Durchführung des Schrittes des Bedruckens des Substrats mit den Pigmenten bl) vor dem Schritt des Verprägens b2) bevorzugt. Die eine diffraktive Struktur bildende Reliefstruktur ist insbesondere eine Hologrammstruktur. Die Abmessungen der Strukturelemente der

diffraktiven Struktur liegen vorzugsweise in der Größenordnung der

Lichtwellenlänge, weiter bevorzugt in einem Bereich, der größer als lOOnm und weniger als Ιμπι ist, wobei ein Bereich größer als 300nm und weniger als Ιμιη insbesondere bevorzugt ist.

Die eine Mikrospiegelanordnung bildende Reliefstruktur wird hierin auch als mikrooptische Reliefstruktur bezeichnet. Die Herstellung einer

mikrooptischen Reliefstruktur ist im Stand der Technik bekannt (siehe z.B. die WO 201 / 060089 A2) . Die Abmessungen der Strukturelemente der

Mikrospiegelanordnung liegen vorzugsweise in einem Bereich, der größer als Ιμηι und weniger als 40μιη ist, wobei ein Bereich größer als Ιμιτι und weniger als 30μ:ιτι insbesondere bevorzugt ist. Die Abmessungen der

Strukturelemente der Mikrospiegelanordnung weisen beispielsweise eine Höhe bis zu und eine laterale Ausdehnung bis zu 30μπι auf. Dabei sind sowohl die Höhe, als auch die laterale Ausdehnung der

Strukturelemente der Mikrospiegelanordnung vorzugsweise größer als Ιμπι.

Geeignete plättchenförmige Metallpigmente zur Erzeugung einer

drucktechnisch erhältlichen Reflexionsschicht sind z.B. aus der WO

2013/186167 A2, der WO 2010/069823 AI, der WO 2005/051675 A2 (siehe darin z.B. die Beschreibung auf Seite 11, Zeile 10, bis Seite 12, vorletzter Absatz) und der WO 2011/064162 A2 bekannt. Die darin beschriebenen plättchenf örmigen Metallpigmente haben den Vorteil, dass sie sich einem Untergrund mit Reliefstruktur, insbesondere einem Relief mit

Mikrostrukturen und/ oder Nanostrukturen, so gut anpassen, dass der Unterschied zu einer herkömmlichen, mittels Aufdampfen erhältlichen Metallisierung fast nicht mehr zu erkennen ist. Die einfache, drucktechnische Erzeugung der Reflexionsschicht ermöglicht den Verzicht auf aufwändige Verfahrensschritte, wie etwa das Bedrucken des Trägers mit einer löslichen Waschfarbe in Form einer gewünschten Aussparung innerhalb der zu erzeugenden Reflexionsschicht, das Erzeugen einer Metallisierung durch Aufdampfen und das Abwaschen der Waschfarbe zusammen mit der oberhalb der Waschfarbe aufgebrachten Metallisierung.

Die erfindungsgemäß verwendbare, auf plättchenf örmigen Metallpigmenten beruhende Druckfarbe zur Erzeugung einer drucktechnisch erhältlichen Reflexionsschicht basiert vorzugsweise auf den in der WO 2005/ 051675 A2 (siehe darin z.B. die Beschreibung auf Seite 11, Zeile 10, bis Seite 12, vorletzter Absatz) beschriebenen Metallpigment-Zusammensetzungen. Die Pigmente beruhen dabei auf einem Metall, das vorzugsweise von der

Gruppe bestehend aus Aluminium, Edelstahl, Nichrome, Gold, Silber, Platin und Kupfer gewählt ist. Das Metall ist insbesondere bevorzugt Aluminium, wobei der mittlere Teilchendurchmesser bevorzugt in einem Bereich von 2 bis 50 μπι, weiter bevorzugt in einem Bereich von 5 bis 15 μτη liegt, gemessen mit einem Coulter LS130 Laserdiffraktionsgranulometer. Eine solche

Druckfarbe ermöglicht die Bereitstellung einer„silbernen" Spiegelschicht. Darüber hinaus können die Metallpigment-Zusammensetzungen (z.B. gelb) eingefärbt sein.

Die erfindungsgemäß verwendbaren Effektpigmente, die je nach

Betrachtungswinkel einen anderen Farbton annehmen, haben insbesondere einen Interferenzschichtaufbau, der typischerweise eine Reflexionsschicht, eine teildurchlässige Schicht bzw. Absorberschicht und eine oder mehrere dazwischen liegende dielektrische Abstandsschichten umfasst. Die

dielektrischen Abstandsschichten basieren beispielsweise auf Glimmer, auf SiO 2 oder auf AI2O3. Solche Interferenzschichten werden entsprechend der Anzahl von dielektrischen Schichten als ein- oder mehrschichtig bezeichnet. Druckfarben mit Pigmenten solcher Dünnschicht-Interferenzschichten werden beispielsweise unter dem Namen Iriodin ® (einschichtig) oder

Colorcrypt ® (mehrschichtig) von der Firma Merck KGaA vertrieben.

Druckfarben mit mehrschichtigen Interferenzschichtpigmenten werden ferner unter dem Namen OVI ® (OVI = optically variable ink) von der Firma SICPA vertrieben. Ein spezieller Fall sind magnetisch orientierbare OVI- Pigmente, die während oder nach dem Bedrucken des Substrats mittels eines Magnetfeldes in einer Vorzugsrichtung ausgerichtet werden. Eine

Untergruppe von Interferenzschichten oder Interferenzschichtpigmenten sind cholesterische oder anderweitige Flüssigkristalle, die auch verwendet werden können. Diese liegen beispielsweise als flüssigkristalline

Silikonpolymere vor oder auch als Pigmente in sogenannten STEP ® -Farben (STEP = Shimmery Twin Effect Protection). Die erfindungsgemäß verwendbaren Effektpigmente, die je nach

Betrachtungswinkel einen anderen Farbton annehmen, können des Weiteren auf den in der WO 2011/064162 A2 beschriebenen Effektpigment- Zusammensetzungen mit Farbkippeffekt beruhen. Die Pigmente weisen von Ende-zu-Ende eine längste Abmessung („longest dimension of edge length") in einem Bereich von 15 nm bis 1000 nm auf und beruhen auf einem

Übergangsmetall, das von der Gruppe bestehend aus Cu, Ag, Au, Zn, Cd, Ti, Cr, Mn, Fe, Co, Ni, Ru, Rh, Pd, Os, Ir und Pt gewählt ist. Das

Übergangsmetall ist bevorzugt Ag. Das Aspektverhältnis (d.h. das

Verhältnis der längsten Abmessung von Ende-zu-Ende bezogen auf die Dicke) ist vorzugsweise mindestens 1,5, insbesondere in einem Bereich von 1,5 bis 300. Das Verhältnis des Bindemittels zu Metallpigment ist

vorzugsweise unterhalb von 10:1, insbesondere unterhalb 5:1. In

Abhängigkeit von der Wahl des Aspektverhältnisses des Pigments, seiner längsten Abmessung von Ende-zu-Ende und der Einstellung des

Pigment/ Bindemittel- Verhältnisses lässt sich die Farbe bei Betrachtung der Druckschicht in Transmission und die Farbe bei Betrachtung in Reflexion einstellen (z.B. Blau in Transmission und Silber, Gold, Bronze, Kupfer oder Violett in Reflexion; darüber hinaus auch Violett, Magenta, Pink, Grün oder Braun in Transmission und verschiedenen Farben in Reflexion, die von der Wahl des Pigment/ Bindemittel- Verhältnisses abhängen). Farben mit

Gold/ Blau-Farbwechsel zwischen Reflexion und Transmission (anders gesagt, zwischen Auf licht- und Durchlicht-Betrachtung) sind z.B. in den Beispielen 1, 2 und 3 in der Tabelle 1 der WO 2011/064162 A2 genannt. Des Weiteren zeigt Beispiel 4 eine Farbe mit Gold/Violett-Farbwechsel, Beispiel 5 eine Farbe mit Grün-Gold/ Magenta-Farbwechsel, Beispiel 7 eine Farbe mit Violett/ Grün-Farbwechsel und Beispiel 8 eine Farbe mit Silber/ Opak- Farbwechsel. Vorzugsweise können im Schritt des Verprägens b2) gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung zusätzlich taktile Substratverprägungen erzeugt werden, z.B. im Stichtiefdruckverfahren. Insbesondere können sowohl die taktilen Substratverprägungen als auch die eine Mikrospiegelanordnung bzw. eine diffraktive Struktur bildenden Reliefstrukturen in einem

Arbeitsgang erzeugt werden. Analog dazu ist ein weiter Aspekt der

Erfindung (d.h. der vierte Aspekt in der obigen Zusammenfassung der Erfindung) ein Verfahren zum Herstellen eines Wertdokumentsubstrats oder eines zur Absicherung von Wertdokumenten geeigneten

Sicherheitselements, wobei das Wertdokumentsubstrat bzw. das Sicherheitselement sowohl taktile Substratverprägungen als auch

mikrooptische Strukturen aufweist, wobei das Verfahren umf asst:

a) das Bereitstellen eines Substrats;

b) den Schritt des Verprägens eines ersten Substratbereichs auf solche Weise, dass taktile Substratverprägungen erzeugt werden, und den Schritt des

Verprägens eines zweiten Substratbereichs auf solche Weise, dass

mikrooptische Strukturen erzeugt werden, wobei der Schritt des Verprägens des ersten Substratbereichs und der Schritt des Verprägens des zweiten Substratbereichs in einem Arbeitsgang durchgeführt werden.

Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung basieren die mikrooptischen

Strukturen auf einer eine Mikrospiegelanordnung bildenden Reliefstruktur und/ oder auf einer eine diffraktive Struktur bildenden Relief struktur.

Für die Erzeugung einer mikrooptischen Struktur, z.B. eine

Hologrammprägung, und einer taktilen Substratverprägung bzw.

Stichtiefdruckprägung in einem Arbeitsgang, vorzugsweise direkt im Zuge einer Bogenverarbeitung, bieten sich insbesondere zwei Varianten an:

Variante 1): Es wird an der Stelle der späteren mikrooptischen Struktur (z.B. des späteren Hologramms) ein Prägelack auf das Substrat aufgebracht. Der Prägelack kann z.B. thermoplastisch und/ oder UV-härtbar sein und weiterhin bereits pigmentiert sein. Vorzugsweise handelt es sich um 100%- Systeme, d.h. lösemittelfreie und nicht-wässrige Formulierungen.

Ölbasierende Systeme sind insbesondere bei Papiersubstraten möglich. Bei Sicherheitselementen (insbesondere Sicherheitsfolien), die zur Aufbringung im Fensterbereich (insbesondere einer Öffnung bzw. Aussparung) eines Wertdokuments geeignet sind, sollte der Prägelack vorzugsweise

transparent sein, der Prägelack muss aber nicht zwangsläufig farblos sein. Zum Aufbringen des Prägelacks (insbesondere vorab) ist prinzipiell jedes Druckverfahren geeignet. Eine Aushärtung erfolgt direkt im Zuge der Prägung, vorzugsweise durch das Substrat hindurch. Bei ausreichend hoher Viskosität, sowie bei einem thermoplastischen System, kann die Aushärtung auch unmittelbar nach dem Prägen erfolgen. Im Anschluss wird zumindest der mikrooptische Bereich mit einer effektpigmentieren Druckfarbe, bei welcher die Pigmente eine Spiegelreflexion bewirken und sich den holographischen Strukturen anpassen, überdruckt. Soweit geeignete

Effektpigmente bereits dem Prägelack zugegeben wurden, muss der Lack im Nachgang nicht mehr überdruckt werden.

Variante 2): Der Prägelack wird nicht vorab, sondern mithilf e der

Stichtiefdruckplatte aufgebracht. Die Stichtiefdruckplatte trägt bereits die mikrooptischen Informationen und wird in diesen Bereichen mit dem Prägelack beaufschlagt. Bei dem Prägelack kann es sich neben einem UV- härtbaren System auch um ein ölbasierendes System handeln. Bei

Sicherheitselementen (insbesondere Sicherheitsfolien), die zur Aufbringung im Fensterbereich (insbesondere einer Öffnung bzw. Aussparung) eines Wertdokuments geeignet sind, sollte der Prägelack transparent, aber nicht zwangsläufig farblos sein. Denkbar ist in diesem Fall auch eine

effektpigmentierte Druckfarbe, bei welcher die Pigmente idealerweise eine Spiegelreflexion bewirken. Z.B. können dies Silber-, Kupfer, Nanopartikel oder dünne Aluminiumplättchen sein. Durch Leafing-Pigmente sowie Non- Leafing-Pigmente und die durch die Verprägung erzwungene Orientierung wird das mikrooptische Merkmal erzeugt. Die Aushärtung kann direkt im Zuge der Verprägung, vorzugsweise durch das Substrat hindurch oder bei ausreichend hoher Viskosität, sowie bei einem thermoplastischen System auch unmittelbar nach dem Prägen, erfolgen. Bedarfsweise wird im

Anschluss zumindest der mikrooptische Bereich mit einer

effektpigmentierten Druckfarbe, bei welcher die Pigmente eine Spiegelreflexion bewirken und sich den holographischen Strukturen anpassen, überdruckt.

Die Stichtiefdruckplatte kann bevorzugt weitere Buntfarben tragen, d.h. farbgebend sein, wobei die Bereiche, die die holographischen Strukturen wiedergeben sollen, nicht farbgebend sind. Eine Überschneidung ist aber aufgrund der höheren Fälschungssicherheit durch die perfekte

Registersituation ideal. Eine registergenaue Kombination von Stahldruckprägung und

Hologrammprägung kann auf diese Weise in vorteilhafter Weise

gewährleistet werden. Weiterhin ist eine Steigerung der Kosteneffizienz möglich, weil geringere Materialkosten entstehen und ein effizienterer Herstellungsprozess bewirkt wird. Weniger Arbeitsgänge führen zu weniger Ausschuss und weniger Rüstzeiten. Weiterhin ist eine sehr dünne Prägelack- Schichtdicke erzielbar, da das Substrat gleichzeitig mit verprägt werden kann. Dadurch werden weiterhin bessere mechanische Beständigkeiten erreicht. Bevorzugte Variante A:

Eine bevorzugter Stahldruckzylinder gemäß einer Variante A umfasst einen oder mehrere Bereiche mit einer mikrooptischen Prägung und einen oder mehrere Bereiche für taktile Substratverprägungen (die farbgebend und/ oder nicht-f arbgebend sind). Der Bereich mit einer mikrooptischen Prägung ist insbesondere für die Erzeugung von Linsenstrukturen,

Mikrospiegelanordnungen und/ oder Hologrammen oder

hologrammähnlichen Strukturen geeignet. Das Substrat weist einen Prägelack, z.B. einen Thermoplast, auf, der partiell oder gegebenenfalls vollflächig vorliegen kann.

Bei dem Prägelack handelt es sich um ein transparentes, UV-härtbares System, das im Moment der Prägung oder unmittelbar nach der Prägung ausgehärtet wird. Eine Belichtung kann hierbei durch das Substrat hindurch erfolgen. Der Prägelack kann bereits mit Metallpigmenten versehen sein oder im Anschluss mit einer metallpigmentierten Druckfarbe überdruckt werden. Besonders vorteilhaft sollte bei einem bereits mit Metallpigmenten versehenen Lack ein Leafing-UV-härtbares System geeignet sein, da die Leafing-Pigmente oben schwimmen und die Prägung so optimal in die Pigmente abgeformt werden kann. Das Versehen des Substrats mit einer Primer-Schicht, ggf. mit einem UV-Primer, ist optional. Bevorzugte Variante A mit Leafing-Druckfarbe:

Eine bevorzugter Stahldruckzylinder gemäß einer Variante A mit Leafing- Druckfarbe umfasst einen oder mehrere Bereiche mit einer mikrooptischen Prägung und einen oder mehrere Bereiche für taktile Substratverprägungen (die f arbgebend und/ oder nicht-f arbgebend sind). Der Bereich mit einer mikrooptischen Prägung ist insbesondere für die Erzeugung von

Linsenstrukturen, Mikrospiegelanordnungen und/ oder Hologrammen oder hologrammähnlichen Strukturen geeignet. Das Substrat weist einen Prägelack, z.B. einen Thermoplast, auf, der partiell oder gegebenenfalls vollflächig vorliegen kann, und Leafing-Pigmente aufweist. Als besonders vorteilhaft sollte bei einem bereits mit Metallpigmenten versehenen Lack ein Leafing-UV-härtbares System geeignet sein, da die Leafing-Pigmente oben schwimmen und die Prägung so optimal in die flexiblen Pigmente abgeformt werden kann. Im Moment der Prägung ist der Lack noch nicht ausgehärtet. Eine Belichtung erfolgt vorzugsweise

unmittelbar mit der Prägung durch das Substrat hindurch.

Bevorzugte Variante B: Eine bevorzugter Stahl druckzylinder gemäß einer Variante B umfasst einen oder mehrere Bereiche mit einer mikrooptischen Prägung und einen oder mehrere Bereiche für taktile Substratverprägungen (die farbgebend und/ oder nicht-f arbgebend sind). Der Bereich mit einer mikrooptischen Prägung ist insbesondere für die Erzeugung von Linsenstrukturen,

Mikrospiegelanordnungen und/ oder Hologrammen oder

hologrammähnlichen Strukturen geeignet.

Nicht das Substrat, sondern die im Stahldruckzylinder vorliegenden

Bereiche mit mikrooptischer Prägung weisen einen Prägelack, z.B. einen Thermoplast, auf. Der Prägelack kann gegebenenfalls zusätzlich in den im Stahldruckzylinder gebildeten Bereichen für taktile Substratverprägungen vorliegen.

Bei dem Prägelack handelt es sich um ein transparentes, UV-härtbares System, das im Moment der Prägung oder unmittelbar nach der Prägung ausgehärtet wird. Der Prägelack kann weiterhin ölbasierend sein oder Dual- Cure sein. Der Prägelack ist Stahldruck-verarbeitbar. Eine Belichtung kann hierbei durch das Substrat hindurch erfolgen. Der Prägelack kann bereits mit Metallpigmenten versehen sein oder im Anschluss mit einer metallpigmentierten Druckfarbe überdruckt werden. Das Versehen des Substrats mit einer Primer-Schicht, ggf. mit einem UV-Primer, ist optional.

Bevorzugte Variante„A + B":

Eine bevorzugter Stahldruckzylinder gemäß einer Variante„ A +B" umfasst einen oder mehrere Bereiche mit einer mikrooptischen Prägung und einen oder mehrere Bereiche für taktile Substratverprägungen (die farbgebend und/ oder nicht-f arbgebend sind). Der Bereich mit einer mikrooptischen Prägung ist insbesondere für die Erzeugung von Linsenstrukturen,

Mikrospiegelanordnungen und/ oder Hologrammen oder

hologrammähnlichen Strukturen geeignet.

Das Substrat weist einen Prägelack, z.B. einen Thermoplast, auf, der partiell oder gegebenenfalls vollflächig vorliegen kann. Zusätzlich weisen die im

Stahldruckzylinder vorliegenden Bereiche mit mikrooptischer Prägung einen Prägelack, z.B. einen Thermoplast, auf. Der Prägelack kann gegebenenfalls zusätzlich in den im Stahldruckzylinder gebildeten Bereichen für taktile Substratverprägungen vorliegen.

Insbesondere der auf dem Substrat vorliegende Prägelack, z.B. ein

Thermoplast, kann ggf. vorgeliert vorliegen und wahlweise mit

effektpigmentierter Druckfarbe versehen sein. Auf diese Weise ist das Substrat partiell im Bereich der mikrooptischen Strukturen vorimprägniert und es sind höhere Schichtstärken realisierbar.

Bei dem Prägelack handelt es sich um ein transparentes, UV-härtbares System, das im Moment der Prägung oder unmittelbar nach der Prägung ausgehärtet wird. Eine Belichtung kann hierbei durch das Substrat hindurch erf olgen. Der Prägelack kann bereits mit Metallpigmenten versehen sein oder im Anschluss mit einer metallpigmentierten Druckfarbe überdruckt werden. Besonders vorteilhaft sollte bei einem bereits mit Metallpigmenten versehenen Lack ein Leaf ing-UV-härtbares System geeignet sein, da die Leafing-Pigmente oben schwimmen und die Prägung so optimal in die Pigmente abgeformt werden kann. Das Versehen des Substrats mit einer Primer-Schicht, ggf. mit einem UV-Primer, ist optional.

Die Variante„ A + B" entspricht einem zweischichtigen Prägelacksystem. Die erste Lackschicht ist für das Substrat optimiert, wird auf das Substrat appliziert und kann im Moment der Prägung bereits angehärtet bzw.

angeliert sein. Dadurch ist sie mit dem Untergrund bereits perfekt verankert und das Substrat ist partiell im Bereich der feinen holographischen

Strukturen für die folgende Lackschicht vorimprägniert. Der Lack auf dem Prägewerkzeug, insbesondere der Stichtiefdruckplatte, kann nun im sogenannten Casting- Verfahren verarbeitet werden. Er kann nun nicht mehr wegschlagen und verankert perfekt mit dem ersten Lack. Die Variante„ A + B" ermöglicht aufgrund der höheren optischen Qualität (insbesondere eine geringere Bläschenbildung) höhere Anlagengeschwindigkeiten. Weiterhin sind tiefere mikrooptische Strukturen realisierbar.

Geeignete Non-Leafing-Pigmente sind z.B. PVD-Aluminiumplättchen, deren Oberfläche unbehandelt bzw. polar ist. Bei geeigneten Leafing-Pigmenten wird die polare oder oxidierte Pigmentoberfläche mit langkettigen Alkyl- Phosphonsäuren oder Mono-/Diphosphorsäureestern sowie langkettigen Alkoxysilanen umgepolt, d.h. unpolar gemacht (etwa vergleichbar mit der Wirkung von Tensiden, der polare Teil verankert auf der Pigmentoberfläche entweder kovalent oder über Säure-Base Wechselwirkung). Durch die möglichst perfekte Plättchenstruktur können sich die Pigmente optimal orientieren (d.h. die Spiegel ausrichten). Leafing-Pigmente sind hierfür bevorzugt möglichst dünn, Non-Leafing-Pigmente sind vorzugsweise eher dicker zu wählen. In der Regel haben die Pigmente einen D50 von 10 μιη, die Dicke bewegt sich im Nanometerbereich.

Bei Variante B sowie bei Variante„ A+B" kann die mikrooptische Prägung nach der Applikation mit einer lösemittelbasierten Farbe vorzugsweise mit Non-Leafing-Pigmenten überdruckt werden. Bei Variante B wird bevorzugt, Non-Leafing-Pigmente zu verwenden, wenn der Prägelack selbst mit plättchenf örmigen Pigmenten versehen wird (die Pigmente orientieren sich am Prägewerkzeug). Da die Beweglichkeit im Prägelack nach der Applikation unzureichend oder kaum möglich ist, bietet es sich bei einer direkten Pigmentierung an, auf Metall-Nanopartikel zurückzugreifen.

Bei der Variante„A+B" kann der bereits auf dem Substrat applizierte Prägelackanteil mit perfekten Non-Leafing-Pigmenten oder perfekten Leafing-Pigmenten ausgestattet sein. Wichtig ist hier letztendlich ein möglichst perfekter Spiegel.

Es ist in diesem Fall von Vorteil, den Prägelackanteil auf dem

Prägewerkzeug mit einem sehr hoch pigmentierten Prägelack (insbesondere Non-Leafing), d.h. Lack mit sehr hohem Pigmentgehalt, einzusetzen, sodass man praktisch Non-Leafing und Leafing nicht mehr unterscheiden kann. Dies ist hierbei möglich, da über das Substrat ein weiterer Anteil Prägelack für die Prägestrukturen beigetragen wird. Besondere Ausführungsbeispiele sowie Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren erläutert, bei deren Darstellung auf eine maßstabs- und proportionsgetreue Wiedergabe verzichtet wurde, um die Anschaulichkeit zu erhöhen.

Es zeigen:

Figuren 1 bis 3 ein Beispiel für die Herstellung eines

erfindungsgemäßen Wertdokumentsubstrats;

Figuren 4 bis 7 ein Beispiel für die Herstellung eines

erfindungsgemäßen Sicherheitselements ;

Figur 8 eine schematische Darstellung einer Banknote mit einem erfindungsgemäßen Sicherheitselement;

Figur 9 eine schematische Darstellung einer weiteren Banknote mit einem erfindungsgemäßen Sicherheitselement.

Die Erfindung wird zunächst anhand von Beispielen für Sicherheitselemente zur Absicherung von Banknoten näher erläutert. Figur 8 zeigt dazu eine schematische Darstellung einer Banknote 14 mit einem transparenten

Fensterbereich 16 (gestrichelt dargestellt), der mit einem erfindungsgemäßen Sicherheitselement 15 in Form eines Patch bzw. Etiketts versehen ist.

Die Banknote 14 kann z.B. auf einem (z.B. transparenten) Kunststoff -Substrat basieren, wobei die Banknote im Bereich 16 weder auf der Vorderseite, noch auf der Rückseite eine Druckfarbe aufweist, sodass der Bereich 16 für den Betrachter als transparenter Fensterbereich erkennbar ist.

Die Banknote 14 kann alternativ auf einem Folie/Papier/Folie- Verbundsubstrat beruhen, wobei die zentrale Papierschicht im Bereich 16 eine (insbesondere mit transparentem Klebstoff oder Füllstoff gefüllte) Aussparung aufweist. Folie/ Papier/ Folie-Verbundsubstrate sind aus der WO 2004/028825 A2 bekannt. Gemäß einer weiteren Alternative beruht die Banknote 14 auf einem

Papier/ Folie/ Papier- Verbundsubstrat, wobei die äußeren Papierschichten im Bereich 16 jeweils eine Aussparung aufweisen (siehe z.B. die WO

2006/066431 AI). Gemäß einer weiteren Alternative beruht die Banknote 14 auf einem

Papiersubstrat, das im Bereich 16 eine durchgehende Aussparung aufweist. Die durchgehende Aussparung ist auf zumindest einer Seite des

Papiersubstrats von einer transparenten Folie abgedeckt (siehe z.B. die WO 2011/015622 AI).

Das in der Figur 8 gezeigte Sicherheitselement 15 enthält ein zentrales, f arbkippendes, durch eine Mikrospiegelanordnung gebildetes Motiv 17, das von einem durch ein Hologramm gebildeten Motiv 16 umgeben wird. Figur 9 zeigt eine schematische Darstellung einer weiteren, auf einem

Papiersubstrat basierenden Banknote 18, die auf ihrer Vorderseite mit einem erfindungsgemäßen Sicherheitselement in Form eines Streifens 19

(gestrichelt dargestellt) versehen ist. Der Streifen 19 hat im vorliegenden Beispiel eine Breite von 8 mm und weist ein farbkippendes, durch eine Mikrospiegelanordnung gebildetes Motiv 21 und ein durch ein Hologramm gebildetes Motiv 20 auf.

Der Aufbau und die Herstellung eines erfindungsgemäßen

Sicherheitselements 19 werden nachstehend in Verbindung mit den Figuren 4 bis 7 näher erläutert. Figur 7 zeigt dabei das in der Figur 9 dargestellte Sicherheitselement 19 in Querschnitt-Ansicht entlang der gestrichelten Linie A-A'. Gemäß der Figur 4 wird ein Träger 6 in Form einer (z.B. transparenten) Kunststofffolie, z.B. eine PET-Folie, mit einem prägbaren Lack 7 versehen. Der prägbare Lack 7 ist z.B. ein UV-härtender Lack oder ein

thermoplastischer Lack. Gemäß der Figur 5 wird die Oberfläche des prägbaren Lacks 7 mittels Prägen im Teilbereich 8 mit einer durch eine Mikrostruktur gebildeten Reliefstruktur und im Teilbereich 9 mit einer durch eine Nanostruktur gebildeten Reliefstruktur versehen. Gemäß der Figur 6 wird der Prägelack 7 im Teilbereich 9 mit der aus der WO 2005/051675 A2 bekannten Druckfarbe bedruckt. Die Druckfarbe beruht auf plättchenförmigen Metallpigmenten (insbesondere Al-Pigmente) und führt zur Erzeugung einer Reflexionsschicht 11, im vorliegenden Fall eine „silberne" Spiegelschicht.

Darüber hinaus wird der Prägelack 7 im Teilbereich 8 mit Effektpigmenten, die je nach Betrachtungswinkel einen anderen Farbton annehmen, bedruckt, im vorliegenden Beispiel OVI®-Farbe. Auf diese Weise wird drucktechnisch die Schicht 10 mit Farbkippeffekt erhalten. Gemäß der Figur 7 wird der erhaltene Schichtaufbau mit einer (z.B.

transparenten) Zwischenschicht bzw. Primerschicht 12 (z.B. ein UV-Lack) und einem zum Verkleben des Sicherheitselements mit einem

Wertdokumentsubstrat geeigneten Heißsiegellack 13 versehen.

In den Figuren 4 bis 7 wurde die Herstellung eines erfindungsgemäßen Sicherheitselements in Form eines Streifens beschrieben (siehe die

Bezugsnummer 19 in der Figur 9). Der in der Figur 9 gezeigte

Sicherheitsstreifen 19 weist ein farbkippendes, durch eine

Mikrospiegelanordnung gebildetes Motiv 21 und ein durch ein Hologramm gebildetes Motiv 20 auf. Das durch eine Mikrospiegelanordnung gebildete Motiv 21 entspricht dabei dem in der Figur 6 mit der Bezugsnummer 10 bezeichneten Bereich. Das durch ein Hologramm gebildete Motiv 20 entspricht dem in der Figur 6 mit der Bezugsnummer 11 bezeichneten Bereich.

Das in der Figur 7 gezeigte Sicherheitselement kann alternativ die Gestalt eines Patch bzw. Etiketts aufweisen (siehe z.B. der mit der Bezugsnummer 15 bezeichnete Patch in der Figur 8).

In dem in den Figuren 4 bis 7 gezeigten Ausführungsbeispiel erfolgt zunächst der Schritt des Prägens (siehe Figur 5), danach werden die geprägten Bereiche mit Pigmenten bedruckt (siehe Figur 6). Gemäß einem alternativen, in den Figuren nicht gezeigten Ausführungsbeispiel erfolgt zunächst der Schritt des Bedruckens mit Pigmenten und anschließend der Schritt des Prägens. Figuren 1 bis 3 beschreiben ein Beispiel für die Herstellung eines

erfindungsgemäßen Wertdokumentsubstrats, im vorliegenden Fall ein zur Herstellung von Banknoten geeignetes Sicherheitspapier. Gemäß der Figur 1 erfolgt in einem ersten Schritt das Bereitstellen eines Papiersubstrats 1.

Gemäß der Figur 2 wird die Oberfläche des Papiersubstrats 1 mittels

Blindprägen durch Verwendung einer Stichtiefdruckvorrichtung im

Teilbereich 2 mit einer durch eine Mikrostruktur gebildeten Relief struktur und im Teilbereich 3 mit einer durch eine Nanostruktur gebildeten

Reliefstruktur versehen.

Gemäß der Figur 3 wird das geprägte Papiersubstrat 1 im Teilbereich 3 mit der aus der WO 2005/051675 A2 bekannten Druckfarbe bedruckt. Die

Druckfarbe beruht auf plättchenförmigen Metallpigmenten (insbesondere Al-Pigmente) und führt zur Erzeugung einer Reflexionsschicht 5, im vorliegenden Fall eine„silberne" Spiegelschicht. Darüber hinaus wird das geprägte Papiersubstrat 1 im Teilbereich 2 mit Effektpigmenten, die je nach Betrachtungswinkel einen anderen Farbton annehmen, bedruckt, im vorliegenden Beispiel OVI®-Farbe. Auf diese Weise wird drucktechnisch die Schicht 4 mit Farbkippeffekt erhalten. In dem in den Figuren 1 bis 3 gezeigten Ausführungsbeispiel erfolgt zunächst der Schritt des Prägens des Papiersubstrats (siehe Figur 2), danach werden die geprägten Bereiche des Papiersubstrats mit Pigmenten bedruckt (siehe Figur 3). Gemäß einem alternativen, in den Figuren nicht gezeigten Ausführungsbeispiel erfolgt zunächst der Schritt des Bedruckens des Papiersubstrats mit Pigmenten und anschließend der Schritt des Prägens Papiersubstrats.