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Title:
SECURITY ELEMENT WITH AN OPTICALLY VARIABLE STRUCTURE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/071803
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a security element having an optically variable structure, which has an embossed structure made of embossed elements, which is combined with a coating contrasting with the surface of the security element such that at least parts of the coating are visible when viewed from a first viewing angle region, but are at least in part covered when viewed from a second viewing angle range, so that a latent image effect occurs when tipping and/or rotating the security element about an axis. The invention further relates to an embossing tool, as well as to a method for producing a security element of this type. According to the present invention, at least one second structure is arranged inside the optically variable structure, wherein the second structure forms a groove, a die-cut or a perforation of the security element in order to allow folding, bending or a partial removal of the optically variable structure.

Inventors:
VOIT MAX (DE)
FRANZ PETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/001770
Publication Date:
May 04, 2017
Filing Date:
October 25, 2016
Export Citation:
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Assignee:
GIESECKE & DEVRIENT GMBH (DE)
International Classes:
B42D25/20; B42D25/30; B42D25/324; B42D25/346; B42D25/425; B42D25/435; B42D25/44
Domestic Patent References:
WO1997017211A11997-05-15
WO2009013000A22009-01-29
WO2015078573A12015-06-04
WO2012072214A12012-06-07
Foreign References:
EP1945466A22008-07-23
DE69506554T21999-04-29
US20150185160A12015-07-02
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

Sicherheitselement mit einer optisch variablen Struktur, die eine Prägestruktur aus Prägeelementen aufweist, welche mit einer zur Oberfläche des Sicherheitselements kontrastierenden Beschichtung so kombiniert ist, dass wenigstens Teilbereiche der Beschichtung bei Betrachtung aus einem ersten Betrachtungswinkelbereich sichtbar sind, bei Betrachtung unter einem zweiten Betrachtungswinkelbereich aber zumindest teilweise verdeckt werden, so dass bei Kippen und/ oder Drehen des Sicherheitselementes um eine Achse ein Kippeffekt entsteht, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der optisch variablen Struktur mindestens eine zweite Struktur angeordnet ist, wobei die zweite Struktur eine Rillung, eine Stanzung oder eine Perforation des Sicherheitselements bildet, um ein Knicken, Biegen oder teilweises Entfernen der optisch variablen Struktur zu ermöglichen.

Sicherheitselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Prägestruktur aus rasterf örmig angeordneten Prägeelementen besteht, wobei das Raster insbesondere als Linienraster mit konstanter Rasterweite ausgeführt ist.

Sicherheitselement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Struktur linienförmig ausgeführt ist, wobei die zweite Struktur bevorzugt parallel zu dem Linienraster der Prägestruktur angeordnet ist.

Sicherheitselement nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Prägestruktur in einzelne Teilbereiche aufgeteilt ist.

5. Sicherheitselement nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe und/ oder laterale Abmessung der Prägestrukturen 10 μιη bis 1000 μπι, bevorzugt 30 μηι bis 500 μιη und besonders bevorzugt 60 μπ\ bis 200 μιη beträgt.

6. Sicherheitselement nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Prägestrukturen als Blindprägung oder als farbführende Prägung ausgeführt sind. 7. Sicherheitselement nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Prägestrukturen und/ oder die kontrastierende Beschichtung musterförmig gestaltet sind und beispielsweise eine in Aufsicht visuell wahrnehmbare graphische Abbildung, ein Bild, eine Zahl, einen Buchstaben, einen Text oder sonstige Zeichen bilden.

8. Prägewerkzeug zur Herstellung eines Sicherheitselementes mit einer optisch variablen Struktur, wobei das Prägewerkzeug eine Gravur aus einer Vielzahl von Vertiefungen aufweist, wobei die Vertiefungen aus rasterförmig angeordneten linearen und/ oder nichtlinearen Grundele- menten bestehen, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der Gravur mindestens eine zweite Struktur angeordnet ist, wobei die zweite Struktur eine Rillung, eine Stanzung oder eine Perforation des Sicherheitselements bewirkt, um ein Knicken, Biegen oder teilweises Entfernen der optisch variablen Struktur zu ermöglichen.

9. Prägewerkzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Struktur als eine linienförmige Vertiefung oder Erhöhung mit jeweils abgerundeten Kanten ausgeführt ist.

10. Prägewerkzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Struktur als eine linienförmige Abfolge von spitzen oder scharfkantigen Vertiefungen oder Erhöhungen ausgeführt ist.

11. Prägewerkzeug nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe der Vertiefungen oder die Höhe der Erhöhungen etwa 50% der Breite der Vertiefungen bzw. der Erhöhungen beträgt.

12. Prägewerkzeug nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe der Vertiefungen oder die Höhe der Erhöhungen 10 μπι bis 1000 μιη, bevorzugt 30 μιη bis 500 μπι und besonders bevorzugt 60 μπι bis 200 μιη beträgt.

13. Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitselements nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die optisch variable Struktur mit einem Prägewerkzeug gemäß einem der Ansprüche 8 bis 12 hergestellt wird.

14. Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitselements nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die optisch variable Struktur mit einem ersten Prägewerkzeug und die zweite Struktur mit einem zweiten Prägewerkzeug erzeugt wird.

15. Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitselements nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die optisch variable Struktur mit einem Prägewerkzeug und die zweite Struktur durch mechanisches Ritzen oder Schneiden oder mit einem Laserstrahl erzeugt wird.

Description:
Sicherheitselement mit einer optisch variablen Struktur

Die Erfindung betrifft ein Sicherheitselement mit einer optisch variablen Struktur, die eine Prägestruktur aus Prägeelementen aufweist, welche mit einer zur Oberfläche des Sicherheitselements kontrastierenden Beschichtung so kombiniert ist, dass wenigstens Teilbereiche der Beschichtung bei Betrachtung aus einem ersten Betrachtungswinkelbereich sichtbar sind, bei Betrachtung unter einem zweiten Betrachtungswinkelbereich aber zumindest teil- weise verdeckt werden, so dass bei Kippen und/ oder Drehen des Sicherheitselementes um eine Achse ein Kippeffekt entsteht. Die Erfindung betrifft ferner ein Prägewerkzeug sowie ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Sicherheitselements. Zum Schutz gegen Nachahmung, insbesondere mit Farbkopierern oder anderen Reproduktionsverfahren, werden Labels, Verpackungen, Faltschachteln oder andere Elemente für die Produktsicherung und auch Datenträger, wie beispielsweise Banknoten, Wertpapiere, Kredit- oder Ausweiskarten, Pässe, Urkunden und Ähnliches, mit optisch variablen Sicherheitselementen ausgestattet. Der Fälschungsschutz beruht dabei darauf, dass der visuell und einfach und deutlich erkennbare optisch variable Effekt von den oben genannten Reproduktionsgeräten nicht oder nur ungenügend wiedergegeben wird. Insbesondere weisen die optisch variablen Sicherheitselemente eine entsprechende Haptik auf, die schwer zu kopieren, aber leicht und ohne Hilfsmittel zu überprüfen ist.

Hierzu ist beispielsweise aus WO 97/17211 ein Datenträger mit einem optisch variablen Element bekannt, das aus einer geprägten Struktur und einer Beschichtung in Form eines Druckbildes oder Linienrasters besteht. Die ge- prägte Struktur oder die Beschichtung werden hierbei durch eine teilweise Veränderung ihrer Struktur so ergänzt, dass entweder eine Verstärkung des bereits bekannten optisch variablen Effekts eintritt oder aber mindestens ein weiterer visuell erkennbarer Effekt auftritt. Die Gesamtheit aus dem durch die Kombination aus Untergrund und Prägung erzeugten optisch variablen Effekt und dem zusätzlichen Effekt ist visuell erkennbar, kann jedoch mit Hilfe von Kopiergeräten nicht reproduziert werden. Sie kann dementsprechend als eine Information dienen, anhand der geprüft werden kann, ob es sich um ein Originaldokument handelt, bzw. bei Vorhandensein des oder der optisch variablen Effekte kann ausgeschlossen werden, dass das Dokument mit handelsüblichen Reproduktionstechniken hergestellt wurde.

Aus WO 2004/022355 ist ein Datenträger mit einer optisch variablen Struktur bekannt, die eine Prägestruktur mit erhabenen Bereichen und eine zur Oberfläche des Datenträgers kontrastierende erste Beschichtung aufweist. Die Prägestruktur und die Beschichtung sind so kombiniert, dass bei abwechselnd senkrechter und schräger Betrachtung ein Kippeffekt entsteht. Die erste Beschichtung ist nur bereichsweise vorgesehen. Zumindest in Teilbereichen weist die optisch variable Struktur eine zweite ebenfalls zur Da- tenträgeroberfläche kontrastierende Beschichtung auf, die zumindest in Teilbereichen überlappend zur ersten Beschichtung angeordnet ist.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Sicherheitselement derart weiterzubilden, dass der Schutz gegenüber Fäl- schungen weiter erhöht wird.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Erfindungsgemäß ist innerhalb der optisch variablen Struktur mindestens eine zweite Struktur angeordnet, wobei die zweite Struktur eine Rillung, eine Stanzung oder eine Perforation des Sicherheitselements bildet, um ein Knicken, Biegen oder teilweises Entfernen der optisch variablen Struktur zu ermöglichen.

Eine optisch variable Struktur im Sinne dieser Erfindung ist eine Struktur, deren visuelles Erscheinungsbild sich bei Verkippen des Elements ändert. Beispielsweise ändert sich bei Verkippen der optisch variablen Struktur ihre Farbe, bewegt sich scheinbar ein Balken von einer Seite zu einer anderen Seite, werden beim Verkippen unterschiedliche Zeichen dargestellt oder ergibt sich ein sogenannter Pumpeffekt in Form einer sich vergrößernden oder verkleinernden Umrisslinie eines Bildmotivs. Eine Rillung des Sicherheitselements im Sinne dieser Erfindung ist eine längliche, linienförmige Vertiefung in der Oberfläche des Sicherheitselements, die das Sicherheitselement nicht vollständig durchtrennt und eine Knickoder Trennkante erzeugt. Die Rillung wird bevorzugt in die Oberfläche des Sicherheitselements geprägt, geschnitten, geritzt oder gelasert und reicht besonders bevorzugt von einer Seite der Oberfläche des Sicherheitselements zu einer gegenüberliegenden Seite der Oberfläche des Sicherheitselements.

Eine Perforation des Sicherheitselements im Sinne dieser Erfindung ist ein mindestens teilweises Durchtrennen des Sicherheitselements in Form von Sacklöchern, die das Sicherheitselement nicht vollständig durchtrennen, oder von Löchern, die das Sicherheitselement vollständig durchtrennen. Die Umrissform eines derartigen Sacklochs oder Lochs kann beispielsweise kreisförmig, elliptisch, linienförmig oder in Form eines beliebigen Musters ausgeführt sein. Besonders bevorzugt wird eine Vielzahl von Sacklöchern oder Löchern in das Sicherheitselement eingebracht, die linienförmig aneinandergereiht werden, so dass eine Knick- oder Trennkante entsteht.

Bei einer Perforation aus nur einem einzelnen Loch oder einer nur geringen Anzahl von Löchern im Sicherheitselement bildet das Loch keine Knickoder Trennkante, sondern eine Durchbrechung, durch die beispielsweise ein Betrachter ohne optische Hilfsmittel hindurchsehen kann oder in die andere Teile einer Faltschachtel gesteckt werden können. Eine Stanzung des Sicherheitselements im Sinne dieser Erfindung stellt eine Perforation des Sicherheitselements dar, die eine Abreiß- oder Ablösekante zum Abreißen oder Herauslösen von Teilen des Sicherheitselements bildet. Die Stanzung ermöglicht somit ein teilweises Entfernen des Sicherheitselements, wobei Teile des Sicherheitselements entlang einer vorbestimmten Trennkante oder in einem vorbestimmten Muster aus dem Sicherheitselement herausgelöst und entfernt werden. Durch die Stanzung ist es besonders vorteilhaft möglich, ein Öffnen einer Verpackung erkennbar zu machen, da beim Öffnen der Verpackung Teile des Sicherheitselements entlang der Stanzung herausgelöst werden und das Sicherheitselement dauerhaft und für einen Betrachter erkennbar verändert ist.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Prägestruktur aus rasterförmig angeordneten Prägeelementen besteht, wobei das Raster insbesondere als Linienraster mit konstanter Rasterweite ausge- führt ist. Insbesondere sind die Prägeelemente noppenförmig, pyramidenförmig oder walmdachförmig ausgestaltet, wobei auch komplexere Prägestrukturen verwendet werden können, wie sie beispielsweise aus

WO 2009/013000 A3, WO 2013/045056 AI oder WO 2013/045055 AI bekannt sind. Bevorzugt ist hierbei auch die zweite Struktur linienförmig ausgeführt, wobei die zweite Struktur bevorzugt parallel zu dem Linienraster der Prä- gestruktur angeordnet ist aber auch in jedem beliebigen anderen Winkel zu dem Linienraster der Prägestruktur angeordnet sein kann. Besonders zweckmäßig ist es darüber hinaus, wenn die Prägestruktur in einzelne Teilbereiche aufgeteilt ist. Hierbei sind die Prägestrukturen in einem Teilbereich in eine Richtung und die Prägestrukturen in einem angrenzenden Teilbereich in eine andere Richtung ausgerichtet. Beispielsweise sind die Prägestrukturen aller Teilbereiche linienf örmig angeordnete walmdachför- mige Strukturen, wobei die Längskanten der walmdachförmigen Strukturen in einem Teilbereich in eine Richtung zeigen und in einem angrenzenden Teilbereich in eine andere Richtung. Beispielsweise sind die Längskanten der walmdachförmigen Strukturen angrenzender Teilbereiche rechtwinklig zueinander angeordnet.

Die Höhe und/ oder laterale Abmessung der Prägestrukturen bzw. der geprägten Strukturen beträgt bevorzugt 10 μιη bis 1000 μπι, besonders bevorzugt 30 μπι bis 500 μπι und ganz besonders bevorzugt 60 μιη bis 200 μηι. Die zur Oberfläche des Sicherheitselements kontrastierende Beschichtung ist beispielsweise eine vollflächig auf das Sicherheitselement aufgetragene metallische Beschichtung, ein Folienelement, eine Druckfarbe mit irisierenden oder magnetisch ausrichtbaren Pigmenten, eine ein- oder mehrfarbige Druckschicht, die vollflächig oder rasterförmig auf das Sicherheitselement aufgetragen ist oder ein mehrschichtiger Schichtaufbau.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Sicherheitselements ist vorgesehen, dass die Prägestrukturen als Blindprägung oder als farbführende Prägung ausgeführt sind. Bei einer Prägung wird ein Substrat bei- spielsweise aus Pappe oder Papier in Vertiefungen eines Prägestempels oder einer Tiefdruckplatte hineingepresst und auf diese Weise nachhaltig verformt. Bei einer Blindprägung sind die Vertiefungen nicht mit Farbe gefüllt, wohingegen bei einer farbführenden Prägung die Vertiefungen mindestens teilweise mit Farbe gefüllt sind, so dass das Substrat gleichzeitig verformt und bedruckt wird. Eine Blindprägung lässt sich auch mittels Thermo verfahren erzeugen, wobei ein Substrat aus Kunststoff durch Wärmeeinwirkung thermisch verformt wird. Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die Prägestrukturen und/ oder die kontrastierende Beschichtung musterförmig gestaltet und bilden dabei eine in Aufsicht visuell wahrnehmbare Information. Beispielsweise bilden sie eine graphische Abbildung, ein Bild, eine Zahl, einen Buchstaben, einen Text oder sonstige Zeichen. Besonders bevorzugt besteht die Information dabei aus positiven oder/ und negativen Motiven. Bei einem positiven Motiv wird hierbei ein Motivelement selbst auf das Substrat aufgebracht, wohingegen bei einem negativen Motiv der das Motivelement umgebende Bereich auf das Substrat aufgebracht wird. Ein positives Motiv ist beispielsweise ein in dunkler Farbe auf das helle Substrat aufgedruckter Buchstabe. Ein negati- ves Motiv ist beispielsweise eine in dunkler Farbe auf das Substrat aufgebrachte Fläche, die innerhalb der Fläche einen unbedruckten Bereich in Form eines Buchstabens aufweist.

Aufsicht liegt im Sinne dieser Erfindung vor, wenn die Beleuchtung und Be- trachtung von derselben Seite des Sicherheitselements aus erfolgt.

Das Substrat des Sicherheitselements besteht besonders bevorzugt aus Papier oder Pappe aus natürlichen Fasern oder aus Synthesefasern oder einer Mischung aus natürlichen und synthetischen Fasern, oder aus mindestens einer prägbaren Kunststofffolie. Weiterhin bevorzugt besteht das Substrat aus einer Kombination aus mindestens zwei übereinander angeordneten und miteinander verbundenen unterschiedlichen Substraten, einem sogenannten Hybrid. Hierbei besteht das Substrat beispielsweise aus einer Kombination aus einem Papier und einer Kunststofffolie, d.h. ein Substrat aus Papier wird auf mindestens einer Seite durch eine Kunststofffolie bedeckt.

Wertgegenstände, in denen ein derartiges Substrat bzw. Sicherheitselement verwendet werden kann, sind insbesondere Produktsicherungselemente, wie Etiketten, Siegel, Verpackungen, Faltschachteln und dergleichen.

Die Begriffe„Vorderseite" oder„Rückseite" des Substrats sind relative Begriffe, die auch als„die eine" und„die gegenüberliegende" Seite bezeichnet werden können und die den überwiegenden Anteil der Gesamtoberfläche des Substrats oder Wertdokuments bilden. Ausdrücklich nicht umf asst mit diesen Begriffen sind die Seitenflächen eines Substrats, die bei einer Dicke eines Substrats, die bei Kartenkörpern nur etwa einen Millimeter oder bei Papier nur Bruchteile eines Millimeters beträgt, verschwindend gering sind und üblicherweise nicht mit Sicherheitselementen oder Beschichtungen ver- sehen werden bzw. werden können. Insbesondere können mit den Seitenflächen auch keine optisch variablen Effekte erzielt werden.

Die Erfindung umfasst weiterhin ein Prägewerkzeug zur Herstellung eines Sicherheitselementes mit einer optisch variablen Struktur. Das Prägewerk- zeug weist eine Gravur aus einer Vielzahl von Vertiefungen auf, wobei die Vertiefungen aus rasterförmig angeordneten linearen und/ oder nichtlinearen Grundelementen bestehen. Erfindungsgemäß ist innerhalb der Gravur mindestens eine zweite Struktur angeordnet, wobei die zweite Struktur eine Rillung, eine Stanzung oder eine Perforation des Sicherheitselements be- wirkt, um ein Knicken, Biegen oder teilweises Entfernen der optisch variablen Struktur zu ermöglichen.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die zweite Struktur als eine linienf örmige Vertiefung oder Erhöhung mit jeweils abgerundeten Kanten ausgeführt ist, so dass das Substrat des Sicherheitselements nur mechanisch verformt bzw. geprägt aber nicht beschädigt wird.

Alternativ kann die zweite Struktur als eine linienförmige Abfolge von spit- zen oder scharfkantigen Vertiefungen oder Erhöhungen ausgeführt sein, so dass das Substrat des Sicherheitselements eingeschnitten oder perforiert wird.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Tiefe der Vertiefungen oder die Höhe der Erhöhungen etwa 50% der Breite der

Vertiefungen bzw. der Erhöhungen beträgt. Ein derartiges Breiten-zu-Tiefen- Verhältnis ergibt sich beispielsweise bei der Gravur des Prägewerkzeugs mit einem rotierenden Stichel, dessen Spitze aus Flanken gebildet wird, die einen Winkel zueinander von 40° aufweisen.

Bevorzugt beträgt die Tiefe der Vertiefungen oder die Höhe der Erhöhungen 10 μπ\ bis 1000 μηη, besonders bevorzugt 30 μιη bis 500 μιη und ganz besonders bevorzugt 60 μπι bis 200 μπ Es versteht sich, dass die Prägestrukturen bzw. geprägten Strukturen, die mit einem derartigen Prägewerkzeug erzeugt werden, eine geringere Tiefe bzw. Höhe aufweisen, als die Vertiefungen bzw. Erhöhungen des Prägewerkzeugs selbst, da ein Substrat grundsätzlich nicht vollständig in eine Vertiefung oder auf eine Erhöhung eines Prägewerkzeugs gepresst werden kann. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines oben genannten Sicherheitselements mit einem oben genannten Prägewerkzeug. Dies hat den besonderen Vorteil, dass sowohl die optisch variable Struktur als auch die zweite Struktur in einem einzigen Prägevorgang erzeugt wer- den können, so dass das erfindungsgemäße Sicherheitselement schnell und kostengünstig hergestellt werden kann.

Alternativ dazu kann die optisch variable Struktur mit einem ersten Prägewerkzeug und die zweite Struktur mit einem zweiten Prägewerkzeug er- zeugt werden. Dies bedeutet, dass die optisch variable Struktur und die zweite Struktur mit getrennten Prägewerkzeugen hergestellt werden.

Hierbei ist es unerheblich, ob zuerst die optisch variable Struktur und dann die zweite Struktur in das Substrat eingeprägt werden oder umgekehrt. Die- ses Verfahren hat den besonderen Vorteil, dass beispielsweise eine individuelle Stanzung erzeugt werden kann, die an Kundenwünsche angepasst werden kann, ohne dass das Prägewerkzeug für die optisch variable Struktur geändert werden muss. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das zweite Prägewerkzeug durch eine Aussparung oder Öffnung im ersten Prägewerkzeug geführt wird. Das zweite Prägewerkzeug ist dabei beweglich in Bezug auf das erste Prägewerkzeug und wird besonders bevorzugt in z-Richtung geführt, d.h. senkrecht zur Oberfläche des ersten Prägewerkzeugs. Bei- spielsweise ist das zweite Prägewerkzeug ein Messer oder eine Stanze. Bei dieser Ausführungsform prägt das erste Prägewerkzeug die optisch variable Struktur in das Substrat des Sicherheitselements und während das erste Prägewerkzeug die Oberfläche des Substrats berührt, wird das zweite Präge- werkzeug durch die Öffnung im ersten Prägewerkzeug zum Substrat geführt und perforiert oder stanzt das Substrat.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das erste Prägewerkzeug auf eine Oberfläche des Substrats des Sicherheitselements und das zweite Prägewerkzeug auf die gegenüberliegende Oberfläche des Substrats des Sicherheitselements geführt werden. Beide Prägewerkzeuge bewegen sich dabei aufeinander zu. Besonders bevorzugt befindet sich hierbei auf der prägenden Oberfläche des ersten Prägewerkzeugs eine Vertiefung in der Form des zweiten Prägewerkzeugs, in die das zweite Prägewerkzeug geführt wird, so dass ein vollständiges Durchdringen und damit Durchtrennen des Substrats des Sicherheitselements gewährleistet werden kann. Die zweite Struktur kann jedoch statt mit einem Prägewerkzeug auch mit anderen Verfahren in das Substrat des Sicherheitselements eingebracht werden, beispielsweise durch mechanisches Ritzen oder Schneiden oder mit einem Laserstrahl. Bei Anwendung eines Laserstrahls trägt dieser das Substrat teilweise oder vollständig ab, so dass eine Rillung, eine Stanzung oder eine Perforation des Sicherheitselements entsteht.

Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachfolgend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in den angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen einsetzbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen, soweit dies von dem Schutzumfang der Ansprüche erfasst ist. Beispielsweise kann eine Rillung oder Perforation zunächst als Knickkante bei der Herstellung einer Faltschachtel verwendet werden und anschließend als Stanzung zur Trennung oder Zerstörung des Sicherheitselements beim Öffnen der Faltschachtel. Anhand der nachfolgenden Ausführungsbeispiele und der ergänzenden Figuren werden die Vorteile der Erfindung erläutert. Die Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen dar, auf die jedoch die Erfindung in keinerlei Weise beschränkt sein soll. Des Weiteren sind die Darstellungen in den Figuren des besseren Verständnisses wegen stark schematisiert und spiegeln nicht die realen Gegebenheiten wider. Insbesondere entsprechen die in den Figuren gezeigten Proportionen nicht den in der Realität vorliegenden Verhältnissen und dienen ausschließlich zur Verbesserung der Anschaulichkeit. Des Weiteren sind die in den folgenden Ausführungsbeispie- len beschriebenen Ausführungsformen der besseren Verständlichkeit wegen auf die wesentlichen Kerninformationen reduziert. Bei der praktischen Umsetzung können wesentlich komplexere Muster oder Bilder zur Anwendung kommen. Im Einzelnen zeigen schematisch:

Fig. 1 eine Faltschachtel in schräger Draufsicht mit einem erfindungsgemäßen Sicherheitselement um eine Kante oder eine Ecke, Fig. 2 eine Faltschachtel in Draufsicht mit einem erfindungsgemäßen

Sicherheitselement und eine Perforation als Einstecköffnung für eine Faltlasche, eine Faltschachtel in Draufsicht mit einem erfindungsgemäßen Sicherheitselement und einer Rillung oder Perforation als Knickkante, ein erfindungsgemäßes Sicherheitselement mit einer Stanzung zur Entfernung von Teilen des Sicherheitselements, Fig. 5 einen Schnittbogen für eine Faltschachtel in Draufsicht mit erfindungsgemäßen Sicherheitselement,

Fig. 6 ein erstes Ausführungsbeispiel mit zwei getrennten Prägewerkzeugen und hierbei in Fig. 6a in Seitenansicht und in Fig. 6b in Draufsicht,

Fig. 7 ein zweites Ausführungsbeispiel mit zwei getrennten Prägewerkzeugen in Ansicht von schräg oben.

Fig. 1 zeigt eine Faltschachtel 1 in schräger Draufsicht mit einem erfindungsgemäßen Sicherheitselement 2. Die linke Abbildung von Fig. 1 zeigt das Sicherheitselement 2, das um eine Kante 3 der Faltschachtel 1 herum angeordnet ist, wobei im Bereich 3a der Kante 3 das Sicherheitselement 2 eine Rillung oder Perforation aufweist. Die Rillung oder Perforation ermöglicht dabei eine„scharfe" Kante, um die das Sicherheitselement in einem 90° Winkel geknickt werden kann.

Die rechte Abbildung von Fig. 1 zeigt das Sicherheitselement 2, das um eine Ecke 4 der Faltschachtel 1 herum angeordnet ist, wobei das Sicherheitselement 2 in den Bereichen 4a, 4b und 4c der die Ecke 4 bildenden Kanten eine Rillung oder Perforation aufweist. Auch hier ermöglicht die Rillung oder Perforation„scharfe" Kanten, um die das Sicherheitselement in einem 90° Winkel geknickt werden kann, so dass die„spitze" Ecke 4 entsteht.

Dies hat den besonderen Vorteil, dass ein Betrachter gleichzeitig aus unterschiedlichen Richtungen auf das Sicherheitselement 2 blickt. Bei einer Anordnung des Sicherheitselements 2 an der Kante 2 blickt er gleichzeitig auf zwei unterschiedlich geneigte Flächen des Sicherheitselements 2 und bei Anordnung an der Ecke 4 sogar auf drei unterschiedlich geneigte Flächen des Sicherheitselements 2. Bei einem optisch variablen Effekt in Form eines Farbwechsels erkennt der Betrachter somit gleichzeitig zwei bzw. drei verschiedene Farben und bei einem optisch variablen Effekt in Form eines Informationswechsels gleichzeitig zwei bzw. drei verschiedene Informationen.

Fig. 2 zeigt eine Faltschachtel 1 in Draufsicht mit einem erfindungsgemäßen Sicherheitselement 2 und einer Perforation 5, die aus einem einzelnen recht- eckf örmigen Loch besteht. Die Perforation 5 dient bei dieser Ausführungsform als Einstecköffnung bzw. breiter Schlitz zur Aufnahme der Lasche 7 einer Faltlasche 6. Die Länge der Stanzung 5 ist wesentlich länger als die Breite der Stanzung 5, wobei die Höhe so bemessen ist, dass die Lasche 7 durch einen Benutzer bequem in die Stanzung 5 geschoben werden kann, ohne dass die Lasche 7 wieder aus der Stanzung 5 herausrutscht. Die linke Abbildung von Fig. 2 zeigt dabei die Faltschachtel 1 vor dem Einstecken der Lasche 7 in die Perforation 5, die rechte Abbildung nach dem Einstecken. Die Faltlasche 6 wird dabei um die Kante 8 in Richtung des Pfeils 9 geknickt und mit der Lasche 7 in die Perforation 5 geschoben. Fig. 3 zeigt eine Faltschachtel 1 in Draufsicht mit einem erfindungsgemäßen Sicherheitselement 2 und einer Rillung oder Perforation 10 als Knickkante. Die linke Abbildung von Fig. 3 zeigt dabei die Faltschachtel 1 vor dem Knicken des Sicherheitselements 2 um die Rillung oder Perforation 10, die rechte Abbildung nach dem Knicken nach hinten.

Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Faltschachtel 1 in Draufsicht mit einem erfindungsgemäßen Sicherheitselement 2 und einer Stanzung 11 in Form eines durchgestrichenen Kreises, um diesen Teil aus dem Sicherheitselement ab- oder herauslösen zu können. Die linke Abbildung von Fig. 4 zeigt dabei die Faltschachtel 1 vor dem Herauslösen des Teils des Sicherheitselements 2, die rechte Abbildung nach dem Herauslösen, beispielsweise nach dem Öffnen der Faltschachtel 1. Fig. 5 zeigt einen Schnittbogen für eine Faltschachtel 1 in Draufsicht mit einem erfindungsgemäßen Sicherheitselement 2. Das Sicherheitselement 2 ist an einer Klebelasche 12 angeordnet. Bei dem Falten der Faltschachtel 1 wird das Sicherheitselement 2 um die Rillungen oder Perforationen 13a und 13b geknickt, so dass es sich an einer Ecke der Klebelasche 12 befindet, ähnlich der rechten Abbildung von Fig. 1, und mit der restlichen Faltschachtel 1 verklebt ist. Bei einem späteren Öffnen der Faltschachtel 1 dienen die Rillungen oder Perforationen 13a und 13b als Stanzung, entlang denen das Sicherheitselement 2 aufreißt und dabei in mehrere Teile getrennt bzw. zerstört wird, so dass ein Wiederbefüllen beispielsweise mit Plagiaten und unauffälliges Wie- derverkleben der Klebelasche 12 nicht mehr möglich ist.

Fig. 6 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel mit zwei getrennten Prägewerkzeugen und hierbei in Fig. 6a in Seitenansicht und in Fig. 6b in Draufsicht. Das erste Prägewerkzeug 20 erzeugt die optisch variable Struktur, das zwei- te Prägewerkzeug 21 erzeugt die zweite Struktur in Form einer Rillung, einer Stanzung oder einer Perforation des Sicherheitselements. Zur Führung des zweiten Prägewerkzeugs 21 weist das erste Prägewerkzeug 20 eine Aussparung 22 auf, innerhalb der das zweite Prägewerkzeugs 21 so angeordnet ist, dass es in der Richtung des Pfeils gegenüber dem ersten Prägewerkzeug 20 vor- und zurückbewegt werden kann und dabei die Rillung, Stanzung oder Perforation des Sicherheitselements erzeugt.

Fig. 7 zeigt in Ansicht von schräg oben ein zweites Ausführungsbeispiel mit zwei getrennten Prägewerkzeugen, wobei das zweite Prägewerkzeug 21 in Richtung des Pfeils auf die Oberfläche des ersten Prägewerkzeugs 20 zu- und wieder wegbewegt werden kann. Zwischen den beiden Prägewerkzeugen 20 und 21 befindet sich das Substrat des Sicherheitselements, das hier zur Erhöhung der Übersichtlichkeit nicht dargestellt ist. Auf der Oberfläche des ersten Prägewerkzeugs 20 befindet sich eine Vertiefung 23 in Form des zweiten Prägewerkzeugs 21. Wird das zweite Prägewerkzeug 21 auf das auf dem ersten Prägewerkzeug 20 liegende Substrat des Sicherheitselements ge- presst, dringt es mit seinen vier Zähnen durch das Substrat hindurch in die Vertiefung 23 ein und durchtrennt dabei das Substrat.