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Title:
SECURITY PIGMENT, LUMINESCENT POLYMER RESIN AND METHOD FOR PRODUCING SAME
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/080655
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a pigmentation particle for security applications, comprising a thermosetting plastic matrix and a plurality of core particles that are embedded therein and consist of a thermoplastic polymer, with a distinguishing substance being dissolved in said core particles and said distinguishing substance being an organic or metal-organic substance. The invention also relates to a method for producing security pigments, for example luminescent printing pigments, by incorporating thermoplastic polymer particles where the luminescent luminophore is present in a dissolved form, into a thermosetting plastic matrix.

Inventors:
KECHT JOHANN (DE)
SCHLOSSBAUER AXEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/001864
Publication Date:
May 18, 2017
Filing Date:
November 09, 2016
Export Citation:
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Assignee:
GIESECKE & DEVRIENT GMBH (DE)
International Classes:
C09K11/06; B32B27/30; B42D25/00; C08L33/12; C09K11/02; D21H21/40
Domestic Patent References:
WO2002040600A12002-05-23
Foreign References:
EP1445988A12004-08-11
EP0226367B11990-02-28
US20140286875A12014-09-25
DE102006048638A12008-04-17
US20140197364A12014-07-17
US5795379A1998-08-18
DE102006008245A12007-08-30
EP1208382B12006-04-26
EP0226367B11990-02-28
EP0256922B11991-07-17
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Pigmentpartikel für Sicherheitsanwendungen/ umfassend

-eine Duromer-Matrix, sowie

-eine Mehrzahl von darin eingebetteten Kernpartikeln aus einem

thermoplastischen Polymer mit einem in den Kernpartikeln gelösten Merkmalstoff, wobei der Merkmalstoff ein organischer oder ein

metallorganischer Stoff ist.

2. Pigmentpartikel nach Anspruch 1, wobei der Merkmalstoff ein

fluoreszierender oder phosphoreszierender oder photochromer oder thermochromer Merkmalstoff oder ein UV- oder IR- oder VIS- Absorptionsfarbstoff ist.

3. Pigmentpartikel nach Anspruch 1 oder 2, wobei der fluoreszierende oder phosphoreszierende Merkmalstoff im UV-Spektralbereich anregbar ist und im sichtbaren Spektralbereich emittiert.

4. Pigmentpartikel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der

fluoreszierende oder phosphoreszierende Merkmalstoff im UV- oder im sichtbaren Spektralbereich anregbar ist und im IR-Spektralbereich emittiert.

5. Pigmentpartikel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei in den

Kernpartikeln zwei unterschiedliche lumineszierende Farbstoffe in gelöster Form vorliegen, die ein Energietransfersystem bilden bei dem der erste Farbstoff nach Anregung seine Anregungsenergie partiell oder vollständig an den zweiten Farbstoff transferiert.

6. Pigmentpartikel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das

thermoplastische Polymer ausgewählt ist aus Polystyrol (PS), Polyacrylaten, Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polycarbonaten (PC), Polyamiden (PA), Polyurethanen (PU), Polyharnstoffen (PH), Polyethylenterephthalat (PET) oder anderen Polyestern, bevorzugt aus Polystyrol (PS) oder aus einem der Polyacrylate Polymethylmethacrylat (PMMA), Polyvinylacetat (PVAC), Polyvinylchlorid (PVC), Polyacrylnitril (PAN), besonders bevorzugt aus Polystyrol (PS) oder Polymethylmethacrylat (PMMA).

7. Pigmentpartikel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die

Kettenlängen des thermoplastischen Polymers im Bereich 1000-1000000 g/mol, insbesondere bei 50000-250000 g/ mol liegen.

8. Pigmentpartikel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Duromer- Matrix ein Additionspolymer umfasst, bevorzugt eine Mischung aus verschiedenen Mono-, Di- oder Triaminen und einem trimeren

Isocyanatmonomer, besonders bevorzugt den Isocyanurat-Trimeren von Isophorondiisocyanat.

9. Pigmentpartikel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die

thermoplastischen Kernpartikel in der Duromer-Matrix in einer

Konzentration zwischen 0.1 und 25 Gewichtsprozent, insbesondere 3 bis 20 Gewichtsprozent vorliegen.

10. Pigmentpartikel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, die nach dem

Testverfahren A5, bevorzugt A30 gegen Toluol, Ethylacetat, Salzsäure (5%), Natronlauge (2%) und Natriumhypochlorit-Lösung (5% aktives Chlor) stabil sind, wobei die nach dem Test verbleibende Merkmalsintensität höher ist als 80% der Anfangsintensität.

11. Pigmentpartikel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, die nach dem Testverfahren A5 gegen Aceton stabil sind, wobei die nach dem Test verbleibende Merkmalsintensität höher ist als 80% der Anfangsintensität. 12. Verfahren zum Herstellen von Pigmentpartikeln für

Sicherheitsanwendungen nach Anspruch 1, aufweisend die Schritte a) den Schritt des Lösen eines organischen oder metallorganischen

Merkmalstoffes in einem thermoplastischen Polymer, um auf diese Weise Thermoplast-Partikel mit darin gelöstem Merkmalstoff bereitzustellen; und b) den Schritt des Einbringens der im Schritt a) erhaltenen Thermoplast- Partikel mit darin gelöstem Merkmalstoff in eine Duromer-Matrix c) den Schritt des Vermahlens der im Schritt b) erhaltenen Erzeugnisses zu Pigmentpartikeln. 13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei Schritt a) folgende Teilschritte umfasst:

al) Lösen des thermoplastischen Polymers sowie des organischen oder metallorganischen Merkmalstoffs in einem organischen Lösungsmittel; a2) Dispergieren der Lösung von Schritt al) in einem wässrigen Medium unter Verwendung eines Tensids;

a3) Entfernen des organischen Lösemittels

a4) Isolieren der Kernpartikel

und wobei im Schritt b) die Einbettung der Kernpartikel bevorzugt durch einen Knet- oder Extrusionsprozess der Kernpartikel zusammen mit den Monomeren des Additionspolymers erfolgt;

und wobei im Schritt c) die Vermahlung der Pigmentpartikel auf eine Korngröße (d99) kleiner als 25μπι, bevorzugt kleiner als 12μπι, besonders bevorzugt kleiner als 6μπι erfolgt.

14. Farbkonzentrat, umfassend Pigmentpartikel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, insbesondere mit einer Konzentration der Pigmentpartikel von mehr als 40% (Gewichtsprozent). 15. Druckfarbe für Offsetdruck, Siebdruck oder Stahlstichtiefdruck umfassend Pigmentpartikel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bevorzugt mit einer Konzentration der Pigmentpartikel von 1 bis 40%

(Gewichtsprozent), besonders bevorzugt 1 bis 20% Gewichtsprozent. 16. Wertdokument, umfassend Sicherheitspigmente nach einem der

Ansprüche 1 bis 11.

Description:
Sicherheitspigment, lumineszierendes Polymerharz und Verfahren zum

Herstellen desselben

Die Erfindung betrifft ein Sicherheitspigment, insbesondere ein

Sicherheitspigment auf Basis eines lurrtineszierenden Polymerharzes und ein Verfahren zum Herstellen desselben.

Die Erfindung betrifft insbesondere eine Methode zur Herstellung eines Sicherheitspigments, z.B. eines lumineszierenden Druckpigments mittels Einbringung von thermoplastischen Polymerpartikeln, in denen der lumineszierende Leuchtstoff jeweils gelöst vorliegt, in eine Duromer-Matrix. Durch die molekulare Verteilung des Leuchtstoffes in den thermoplastischen Polymerpartikeln kann die Menge des Farbstoffs/die zum Erreichen einer bestimmten Leuchtkraft benötigt wird, stark reduziert werden. Das anschließende Einbringen in eine Duromer-Matrix schützt den Farbstoff zusätzlich vor Angriffen mit einem das Polymer lösende Lösemittel sowie wässrigen Säuren und Basen.

Die Druckschrift US 5795379 A beschreibt die Einbringung lumineszierender Farbstoffe in ein festes Harz. Die Schrift behandelt lediglich die Verwendung von Polyisocyanaten als Duromer-Matrix sowie Verfahren zur Herstellung einer solchen. Das Einbringen eines in einem zweiten Polymer gelösten Farbstoffes wird in der Schrift nicht erwähnt. Es wird nur ein

unzureichender Schutz vor wässrigen Säuren und Basen erreicht, darüber hinaus ist für das Erreichen einer großen Helligkeit viel Leuchtstoff erforderlich.

Die Druckschrift DE 102006008245 AI beschreibt das direkte Umhüllen eines organischen Lumineszenzstoffs mit einer organischen oder anorganischen Hülle oder mit mehreren organischen oder anorganischen Hüllen für das Erhöhen der Lichtechtheit des umhüllten Farbstoffs. In diesem Fall wirkt das den eingebrachten Farbstoff umhüllende Polymer als eine gegen

Lichteinwirkung schützende Hülle. Demgegenüber liegen in der vorliegenden Erfindung die

Lumineszenzfarbstoffe in einem Polymer gelöst vor, was die Menge des Farbstoffs die zum Erreichen einer bestimmten Leuchtkraft benötigt wird stark reduziert. Durch das zusätzliche Einbringen in eine Duromer- Matrix wird ein komplementärer Schutz des Merkmalstoffs vor chemischen

Angriffen durch Lösemittel sowie wässrigen Säuren und Basen erzielt.

Die Duromer-Matrix fungiert in diesem Fall nicht als typische Hülle eines vereinzelten Kern-Hülle-Teilchens, sondern eher als Kitt welches mehrere Kerne umgibt. Dies bietet herstellungstechnische Vorteile wie z.B. eine Vermahlbarkeit ohne Verlust der komplementären Schutzwirkung.

Die Druckschrift EP 1208382 Bl beschreibt die Einbettung verschiedener diskreter Farbpartikel, z.B. fluoreszierende Microbeads aus Polystyrol, in eine Matrix sowie deren anschließende Umhüllung mit einer dichten Schale, die als Diffusionsbarriere wirkt. Auch dieser Stand der Technik wendet das Umhüllen der Farbstoffe als Schutz gegenüber wässrigen, äußeren

Einflüssen an. Diese Lösung ist technisch aufwändig und im Hinblick auf große Produktionsmengen schlecht skalierbar, da z.B. beim Vermählen mikroverkapselter Partikel die Hülle beschädigt wird und damit deren Schutzwirkung verloren geht.

Die Druckschrift EP 0226367 Bl beschreibt die Agglomeration

fluoreszierender Kondensationspolymerpartikel mit verschiedenen

Polymeren zu großen Agglomeratpartikeln. Dieses Verfahren ist technisch aufwändig, da es schwer ist, Fluoreszenzstoffe in hinreichend fein verteilter Form innerhalb von Kondensationspolymeren zu lösen. Dieses Problem wird gemäß der vorliegenden Erfindung durch den Einsatz von Thermoplasten umgangen. Außerdem bieten hydrophobe Thermoplaste einen besseren Schutz gegenüber wässrigen Säuren und Laugen.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes lumineszierendes Druckpigment

bereitzustellen. Des Weiteren liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Methode zur Herstellung eines lumineszierenden Druckpigments bereitzustellen.

Diese Aufgaben werden durch die in den unabhängigen Ansprüchen definierten Merkmalskombinationen gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Zusammenfassung der Erfindung

1. (Erster Aspekt) Pigmentpartikel für Sicherheitsanwendungen, umfassend -eine Duromer-Matrix, sowie

-eine Mehrzahl von darin eingebetteten Kernpartikeln aus einem

thermoplastischen Polymer mit einem in den Kernpartikeln gelösten

Merkmalstoff, wobei der Merkmalstoff ein organischer oder ein

metallorganischer Stoff ist. 2. (bevorzugt) Pigmentpartikel nach Absatz 1, wobei der Merkmalstoff ein fluoreszierender oder phosphoreszierender oder photochromer oder thermochromer Merkmalstoff oder ein UV- oder IR- oder VIS- Absorptionsfarbstoff ist. 3. (bevorzugt) Pigmentpartikel nach Absatz 1 oder 2, wobei der

fluoreszierende oder phosphoreszierende Merkmalstoff im UV- Spektralbereich anregbar ist und im sichtbaren Spektralbereich emittiert. 4. (bevorzugt) Pigmentpartikel nach einem der Absätze 1 bis 3, wobei der fluoreszierende oder phosphoreszierende Merkmalstoff im UV- oder im sichtbaren Spektralbereich anregbar ist und im IR-Spektralbereich emittiert.

5. (bevorzugt) Pigmentpartikel nach einem der Absätze 1 bis 4, wobei in den Kernpartikeln zwei unterschiedliche lumineszierende Farbstoffe in gelöster Form vorliegen, die ein Energietransfersystem bilden bei dem der erste Farbstoff nach Anregung seine Anregungsenergie partiell oder vollständig an den zweiten Farbstoff transferiert. 6. (bevorzugt) Pigmentpartikel nach einem der Absätze 1 bis 5, wobei das thermoplastische Polymer ausgewählt ist aus Polystyrol (PS), Polyacrylaten, Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polycarbonaten (PC), Polyamiden (PA), Polyurethanen (PU), Polyharnstoffen (PH), Polyethylenterephthalat (PET) oder anderen Polyestern, bevorzugt aus Polystyrol (PS) oder aus einem der Polyacrylate Polymethylmethacrylat (PMMA), Polyvinylacetat (PVAC), Polyvinylchlorid (PVC), Polyacrylnitril (PAN), besonders bevorzugt aus Polystyrol (PS) oder Polymethylmethacrylat (PMMA).

7. (bevorzugt) Pigmentpartikel nach einem der Absätze 1 bis 6, wobei die Kettenlängen des thermoplastischen Polymers im Bereich 1000-1000000 g/mol, insbesondere bei 50000-250000 g/mol liegen.

8. (bevorzugt) Pigmentpartikel nach einem der Absätze 1 bis 7, wobei die Duromer-Matrix ein Additionspolymer umfasst, bevorzugt eine Mischung aus verschiedenen Mono-, Di- oder Triaminen und einem trimeren Isocyanatmonomer, besonders bevorzugt den Isocyanurat-Trimeren von Isophorondiisocyanat.

9. (bevorzugt) Pigmentpartikel nach einem der Absätze 1 bis 8, wobei die thermoplastischen Kernpartikel in der Duromer-Matrix in einer

Konzentration zwischen 0.1 und 25 Gewichtsprozent, insbesondere 3 bis 20 Gewichtsprozent vorliegen.

10. (bevorzugt) Pigmentpartikel nach einem der Absätze 1 bis 9, die nach dem Testverfahren A5, bevorzugt A30 gegen Toluol, Ethylacetat, Salzsäure

(5%), Natronlauge (2%) und Natriumhypochlorit-Lösung (5% aktives Chlor) stabil sind, wobei die nach dem Test verbleibende Merkmalsintensität höher ist als 80% der Anfangsintensität. 11. (bevorzugt) Pigmentpartikel nach einem der Absätze 1 bis 10, die nach dem Testverfahren A5 gegen Aceton stabil sind, wobei die nach dem Test verbleibende Merkmalsintensität höher ist als 80% der Anfangsintensität.

12. (Zweiter Aspekt) Verfahren zum Herstellen von Pigmentpartikeln für Sicherheitsanwendungen, umfassend eine Duromer-Matrix, sowie eine Mehrzahl von darin eingebetteten Kernpartikeln aus einem

thermoplastischen Polymer mit einem in den Kernpartikeln gelösten

Merkmalstoff, wobei der Merkmalstoff ein organischer Stoff oder ein metallorganischer Komplex ist, aufweisend die Schritte

a) den Schritt des Lösen eines organischen oder metallorgartischen

Merkmalstoffes in einem thermoplastischen Polymer, um auf diese Weise Thermoplast-Partikel mit darin gelöstem Merkmalstoff bereitzustellen; und b) den Schritt des Einbringens der im Schritt a) erhaltenen Thermoplast- Partikel mit darin gelöstem Merkmalstoff in eine Duromer-Matrix c) den Schritt des Vermahlens der im Schritt b) erhaltenen Erzeugnisses zu Pigmentpartikeln.

13. (bevorzugt) Verfahren nach Absatz 12, wobei Schritt a) folgende

Teilschritte umfasst:

al) Lösen des thermoplastischen Polymers sowie des organischen oder metallorganischen Merkmalstoffs in einem organischen Lösungsmittel; a2) Dispergieren der Lösung von Schritt al) in einem wässrigen Medium unter Verwendung eines Tensids;

a3) Entfernen des organischen Lösemittels

a4) Isolieren der Kernpartikel

und wobei im Schritt b) die Einbettung der Kernpartikel bevorzugt durch einen Knet- oder Extrusionsprozess der Kernpartikel zusammen mit den Monomeren des Additionspolymers erfolgt;

und wobei im Schritt c) die Vermahlung der Pigmentpartikel auf eine

Korngröße (d99) kleiner als 25μπι, bevorzugt kleiner als 12μη , besonders bevorzugt kleiner als 6μπι erfolgt.

14. (Dritter Aspekt) Farbkonzentrat, umfassend Pigmentpartikel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, insbesondere mit einer Konzentration der

Pigmentpartikel von mehr als 40 % (Gewichtsprozent).

15. (Vierter Aspekt) Druckfarbe für Offsetdruck, Siebdruck oder

Stahlstichtiefdruck umfassend Pigmentpartikel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bevorzugt mit einer Konzentration der Pigmentpartikel von 1 bis 40% (Gewichtsprozent), besonders bevorzugt 1 bis 20% Gewichtsprozent.

16. (Fünfter Aspekt) Wertdokument, umfassend Sicherheitspigmente nach einem der Ansprüche 1 bis 11. Ausfiihrliche Beschreibung der Erfindung

Die vorliegende Erfindung beinhaltet eine vorteilhafte Weiterentwicklung der aus der Druckschrift US 5795379 A bekannten Methode der Einbringung lumineszierender Farbstoffe in ein festes Harz. Im erfindungsgemäßen

Prozess werden die Lumineszenzfarbstoffe bzw. Merkmalsstoffe nicht direkt mit den Komponenten des Harzes extrudiert, sondern in einem

vorgelagerten Schritt in Kügelchen (oder Partikeln) aus thermoplastischem Polymer gelöst. Die Konzentration des im Polymer gelösten Farbstoffes liegt dabei vorzugsweise in einem Bereich von 0,01% bis 15%. Durch diesen vorgelagerten Prozess-Schritt ist es verglichen mit einem direkt in ein Harz extrudierten organischen Farbstoff möglich, die gleiche Helligkeit des Endprodukts mit einer wesentlich geringeren Menge, z.B. 10% bis 60%, an organischem lumineszierenden Stoff zu erreichen.

In der vorliegenden Erfindung handelt es sich ausdrücklich nicht um Kern- Schale-Teilchen mit definierter einheitlicher Geometrie.

Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Erzeugnisses liegt in der

Stabilisierung der im Polymer gelösten organischen Farbstoffe gegenüber wässrigen Säuren und Basen. Eine vollständige durchgängige Umhüllung des Polymers mit dem umhüllenden, kondensierten Harz ist hierfür nicht ausschlaggebend, im Gegensatz zu den in der Schrift EP 1208382 Bl beschriebenen Pigmenten. Das den Lumineszenzfarbstoff bzw.

Merkmalsstoff enthaltende Polymer (zum Beispiel PMMA) wirkt infolge seiner schlechten Benetzbarkeit mit wässrigen Lösungen als eine Barriere gegenüber wässrigen Säuren und Basen und verringert so den Kontakt zwischen den gelösten, labilen Farbstoffen und den Säuren und Basen. Die Einbettung der stabilen Polymerkugeln in ein Harz ermöglicht weiterhin das einfache Einstellen der für den jeweiligen Druckprozess vorteilhaften Pigment-Korngröße mittels Zermahlen, was eine einfache und

kostengünstige Skalierbarkeit des Produktionsprozesses zur Folge hat.

Des Weiteren ermöglicht die Einbettung verschiedenfarbiger Kugeln auf einfache Art und Weise das Einstellen des gewünschten

Lumineszenzfarbtons durch additive Farbmischung. Gemäß einer

bevorzugten Ausführung werden verschiedene Farbstoffe gemeinsam in das Polymer eingebracht, um den gewünschten Lumineszenzfarbton durch additive Farbmischung einzustellen.

Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren ist zweistufig. Im ersten Herstellungsschritt wird der lumineszierende organische Stoff bzw.

Merkmalsstoff in einem thermoplastischen Polymer gelöst. Hierfür wird das Polymer (zum Beispiel Polymethylmethacrylat oder Polystyrol) gemeinsam mit dem lumineszierenden Stoff oder einem anderen Merkmalsstoff in einem geeigneten organischen Lösemittel (zum Beispiel Dichlormethan) gelöst. Um das Polymer mit dem gelösten Farbstoff bzw. Merkmalsstoff wieder in eine feste Form zu überführen, kann man verschiedene Synthesepfade wählen. Bevorzugt wird die Polymer-Lösung mithilfe eines Tensids (zum Beispiel Natrium-Dodecylsulf at) in Wasser dispergiert und das Lösemittel durch einfache Verdunstung aus der Mischung entfernt. Eine weitere Möglichkeit ist das Ausfällen des Polymers (inklusive des gelösten

Farbstoffes/ Merkmalsstoffes) in Diethy lether mit anschließendem

(insbesondere unter Kühlung vorgenommenem) Zermahlen auf die gewünschte Korngröße. Die bevorzugte Korngröße (d99) der

Polymerpartikel beträgt weniger als 7 μιη, besonders bevorzugt weniger als 3 μιη. Die Thermoplast-Kerne bestehen aus thermoplastischen Polymeren, bevorzugt aus einem thermoplastischen, unvernetzten Polymer. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besteht das Polymer des Kernmaterials aus polymerisierten Ethylenderivaten, weiter bevorzugt aus Polystyrol (PS) oder Polyacrylaten, darunter bevorzugt aus Polymethylmethacrylat

(PMMA), Polyvinylacetat (PVAC), Polyvinylchlorid (PVC) oder

Polyacryl itril (PAN) oder aus einem eines oder mehrere der vorgenannten Polymere enthaltenden Copolymer, z.B. Acrylnitril-Butadien-Styrol- Copolymer (ABS). Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei den Ethylenderivaten um Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) oder andere, aus aliphatischen Kohlenstoffketten aufgebaute Polymere. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform besteht das Polymer des Kernmaterials aus Polycarbonaten (PC), Polyamiden (PA) oder

Polyestern, z.B. Polyethylenterephthalat (PET).

Die Kettenlängen der Polymere des Kernmaterials liegen dabei bevorzugt in einem Bereich von 1000 bis 1 000 000 g/mol, besonders bevorzugt in einem Bereich von 50 000 bis 250 000 g/mol. Nach Beendigung des ersten Syntheseschritts werden die gemäß der obigen Beschreibung hergestellten Polymerpartikel im zweiten Herstellungsschritt als lumineszierende Stoffe in eine Duromermatrix eingebracht. Hierfür können die Polymerpartikel gemeinsam mit den Rohstoffen des

verwendeten Harz-Typs (zum Beispiel Polyurethanharz oder

Polyharnstoffharz) extrudiert oder verknetet werden. Die bevorzugte

Konzentration der Polymerpartikel in der Mischung liegt in einem Bereich von 0,1% bis 25%, insbesondere bevorzugt in einem Bereich von 3% bis 20% (d.h. Gewichtsprozent). Nach Beendigung des Extrusions- oder

Knetprozesses wird das erhaltene, die Polymerpartikel enthaltende Harz zu einem Harzpulver zermahlen, wobei die Korngröße hinsichtlich des gewünschten Druckprozesses eingestellt werden kann.

Gemäß einer bevorzugten Ausführung werden für das Erzeugen der mit den Thermoplast-Kernen versetzten Duromer-Matrix Additionspolymere verwendet. Dabei wird bevorzugt eine Mischung eines trimeren

Isocyanatmonomers, bevorzugt das Isocyanurat-Trimer von

Isophorondiisocyanat, und verschiedenen Mono-, Di- oder Triaminen in einem Industriekneter auf 150°C bis 250°C, bevorzugt 180°C, erhitzt und dabei bis zum Erhärten geknetet.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird für das Erzeugen der mit den Thermoplast-Kernen versetzten Duromer-Matrix eine Mischung eines trimeren Isocyanatmonomers, bevorzugt das Isocyanurat-Trimer von Isophorondiisocyanat, und verschiedenen Mono-, Di- oder Triaminen mit einem ansteigenden Temperaturprofil in einem Schnecken-Extruder bei Temperaturen in einem Bereich von 5°C bis 250°C extrudiert.

Nach Beendigung des Extrusionsprozesses oder Knetprozesses wird das erhaltene, die Merkmalsstoffe enthaltende Harzpulver auf die der jeweiligen Anwendung entsprechende Korngröße zermahlen. Zum Beispiel besitzen Pigmente für den Einsatz in Offsetdruck- Anwendungen bevorzugt eine Korngröße (d99) < 12μπι. Für den Einsatz in Siebdruck-Anwendungen besitzen die Pigmente bevorzugt eine Korngröße (d99) < 25 μιη. Für den Einsatz in Intaglio-Stahlsrichtiefdruck- Anwendungen besitzen die Pigmente bevorzugt eine Korngröße (d99) < 6μπι.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besitzen die Pigmente eine Korngröße (d99) von weniger als 6 μπι. Als Merkmalsstoffe eignen sich vor allem organische oder metallorganische Moleküle, die in unpolaren organischen Lösemitteln gelöst werden können. Die Einbringung von anorganischen Pigmentpartikeln oder Quantendots etc, ist technisch schwierig (u.a. kein Auflösen im Kern-Polymer, ggf.

Agglomeration), und bietet nicht alle erfindungsgemäßen Vorteile, wie etwa die erhöhte Leuchtkraft pro eingesetzter Leuchtstoffmenge, und wird daher nicht bevorzugt.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem

Merkmalsstoff um einen Lumineszenzfarbstoff. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem Lumineszenzfarbstoff um einen Fluoreszenzfarbstoff. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem Lumineszenzfarbstoff um einen

Phosphoreszenzfarbstoff. Gemäß einer weiteren bevorzugten

Ausführungsform handelt es sich bei dem Lumineszenzfarbstoff um einen im UV-Bereich anregbaren Lumineszenzfarbstoff, welcher im sichtbaren Spektralbereich emittiert. Gemäß einer weiteren bevorzugten

Ausführungsform handelt es sich um einen im sichtbaren Spektralbereich anregbaren Lumineszenzfarbstoff, welcher im sichtbaren Spektralbereich emittiert. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform handelt es sich um einen im Infrarot-Bereich emittierenden Lumineszenzfarbstoff . Bei den Farbstoffen kann es sich sowohl um rein organische Moleküle, als auch um metallorganische Komplexe handeln.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden zwei oder mehr fluoreszierende oder phosphoreszierende Lumineszenzfarbstoffe gemischt, um ein Energietransfersystem bzw. FRET-System zu erstellen, in welchem der erste Lumineszenzfarbstoff nach Anregung seine Anregungsenergie partiell oder vollständig an den zweiten Lumineszenzfarbstoff abgeben kann. Im Falle eines derartigen FRET-Systems ist einer der beteiligten Lumineszenzfarbstoffe bevorzugt im UV-Bereich anregbar und emittiert im sichtbaren Spektralbereich, während der andere Lumineszenzfarbstoff im sichtbaren Spektralbereich anregbar ist und im sichtbaren Spektralbereich emittiert.

Beispiele für Stoffklassen von UV-anregbaren bzw. im sichtbaren

Spektralbereich anregbaren Lumineszenzfarbstoffen, welche im sichtbaren Spektralbereich emittieren, sind rein organische Lumineszenzfarbstoffe und lumineszierende Metallkomplexe. Mögliche Farbstoffklassen sind zum Beispiel Diarylpolyene, Diarylethene, Arylacetylene, Oxazole, Pyrazole, Benzazole, Anthrone, Chinone, Cyanine, Rhodarnine, Oxazine, Phenoxazine, Thiazine, Phenothiazine, Perylene, Terylene, Coumarine, Benzoxazinone oder Benzothiazinone sowie Seltenerdmetallkomplexe, wie z.B. ß-Diketonat- Seltenerdmetallkomplexe oder Dipicolinat-Seltenerdmetallkomplexe, dabei bevorzugt neutral geladene Seltenerdmetallkomplexe. Andere organische Lumineszenzfarbstoffklassen sind ebenfalls einsetzbar.

Insbesondere werden als Farbstoffklasse für im sichtbaren Spektralbereich anregbare Lumineszenzfarbstoffe welche im Sichtbaren emittieren aufgrund ihrer hohen Lichtstabilität bevorzugt Perylenfarbstoffe eingesetzt.

Beispiele für geeignete im Infrarot emittierende Lumineszenzfarbstoffe sind organische Fluoreszenzfarbstoffe oder lumineszierende Metallkomplexe wie IR-1048, Cy7 oder Nd(TTA) 3 (Neodym-tris-thenoyltrifluoroacetonat).

Beispiele für FRET-Systeme sind z.B. Mischungen aus einem grün-gelb anregbaren Fluoreszenzfarbstoff und einem grün-gelb emittierenden

Fluoreszenzfarbstoff, beispielsweise eine Mischung mit einem

Gewichtsverhältnis von 1:15 aus 2,9-Bis(2,6-diisopropylphenyl)anthra[2,l,9- def:6,5,10-d'e'f']diisochinolin-l,3,8,10(2H,9H)-tetraon (C48H4 2 2O4, ein grün anregbarer Perylenfarbstoff welcher eine orange Lumineszenzemission besitzt, im weiteren„F-Orange" genannt) und N-(2-(4-oxo-4H- benzo[d] [l,3]oxazm-2-yl)phenyl)naphthalen-2-sulfonamid (C24H 16 N204S / ein UV-anregbarer Lumineszenzfarbstoff welcher eine grüne

Lurnineszenzemission besitzt, im weiteren„F-Grün" genannt).

Ein FRET-System kann auch dazu dienen, eine forensische Komponente in einem Lumineszenzpigment auszulesen. So kann der Akzeptor-Farbstoff nicht nur durch einen Energietransfer des Donorfarbstoffes angeregt werden, sondern auch eine direkte Anregung des Akzeptorfarbstoffes kann zu dessen Lumineszenz führen. Beispielsweise kann eine Mischung aus F- Orange und F-Grün einerseits im UV-A-Bereich, z.B. bei 365 nm, angeregt werden (Anregung des F-Grün gefolgt von Energieübertrag auf F-Orange). Andererseits kann für einen forensischen Test auch das F-Orange direkt angeregt werden, beispielsweise durch Licht der Wellenlänge 525 nm. Die direkte Anregung des Akzeptorstoffes kann somit verwendet werden, um FRET-Systeme von anderen Farbstoffsystemen zu unterscheiden, und bietet eine zusätzliche Sicherheitsstufe, die z.B. in einem Labor oder automatisch von Sensoren ausgewertet werden kann.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform enthält das

Lumineszenzpigment daher ein Energietransfersystem (FRET-System), bevorzugt ein FRET-System aus einem UV-anregbaren Lumineszenzfarbstoff als Donor und einem im sichtbaren Bereich anregbaren

Lumineszenzfarbstoff als Akzeptor. Bevorzugt handelt es sich bei dem Akzeptor um einen Perylenfarbstoff . Bevorzugt wird der Akzeptor als forensischer Marker verwendet.

Bevorzugt handelt es sich bei dem Merkmalsstoff um einen Infrarotabsorber. Besonders bevorzugt weist der Infrarotabsorber im sichtbaren

Spektralbereich keine oder nur eine geringe Absorption auf. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die Absorber schmalbandig (z.B. mit einem FWHM (Halbwertsbreite,„füll width at half maximum") von weniger als 200 nm) oder scharfbandig (z.B. mit einem FWHM von weniger als 30 nm) und absorbieren damit in einem engen Spektralbereich. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform absorbieren die Absorber breitbandig (z.B. mit einem FWHM von mehr als 200 nm). Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform liegt das Absorptionsmaximum des

Infrarotabsorbers im Bereich von 700 nm bis 900 nm, bevorzugt in einem Bereich von 700 nm bis 800 nm, und ist damit geeignet, um über Standard- Infrarotsensoren für Banknoten ausgelesen zu werden. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform liegt das Absorptionsmaximum des Infrarotabsorbers oberhalb von 900 nm, weiter bevorzugt oberhalb von 950 nm, insbesondere bevorzugt im Bereich von 1000 nm bis 1100 nm, und wird dadurch von Standard-Infrarotsensoren für Banknoten nicht erfasst, kann jedoch durch spezielle Infrarotsensoren für Banknoten erfasst werden.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform liegt das Absorptionsmaximum oder eine starke Absorptionsbande des UV- Absorbers im UV-A-Bereich von 315 nm bis 380 nm, insbesondere bevorzugt im Bereich von 350 nm bis 380 nm. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform liegt das

Absorptionsmaximum oder eine starke Absorptionsbande des UV- Absorbers im UV-B/C-Bereich von 200 nm bis 315 nm, weiter bevorzugt von 220 nm bis 290 nm, insbesondere bevorzugt von 240 nm bis 270 nm. Geeignete Infrarotabsorber sind beispielsweise kommerziell bei der Firma Fujifilm Imaging Colorants (z.B. CKK-55), der Firma BASF (z.B. Lumogen IR- Absorber) oder der Firma Epolin unter dem Markennamen Epolight erhältlich. Beispielsweise absorbiert Epolight 4101 schmalbandig bei 739 nm und zeigt bei verdünnter Einbringung in ein Polymer keine merkliche Eigenfarbe. Ebenso absorbiert beispielsweise Epolight 4831 schmalbandig bei 1000 nm und zeigt bei verdünnter Einbringung in ein Polymer keine merkliche Eigenfarbe.

Geeignete UV- Absorber sind beispielsweise bei der Firma BASF unter den Markennamen Tinuvin und Chimassorb erhältlich. Beispielsweise besitzt Tinuvin 326 eine starke Absorptionsbande bei 360 nm und Chimassorb 81 eine starke Absorptionsbande bei 330 nm.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem

Merkmalsstoff um einen schaltbaren Farbstoff. Bevorzugt handelt es sich um einen thermochromen oder photochromen Farbstoff. Gemäß einer

bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem schaltbaren Farbstoff um eine photochrome Verbindung. Bevorzugt handelt es sich um eine photochrome Verbindung, die zwischen einem ersten sichtbaren Zustand und einem zweiten sichtbaren oder unsichtbaren Zustand schaltbar ist.

Bevorzugt wird der Schaltvorgang in eine Richtung durch Bestrahlung mit UV-Licht durchgeführt, während das Rückschalten entweder von alleine (thermisch) oder durch Bestrahlung mit sichtbarem Licht erfolgt.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die photochromen

Farbstoffe ebenfalls Lumineszenzfarbstoffe. Dabei können beide oder nur einer der Schaltungszustände des Farbstoffs zur Lumineszenz fähig sein. Die verschiedenen Schaltungszustände können identische

Lumineszenzeigenschaften besitzen (z.B. Emission bei der gleichen

Wellenlänge) oder verschiedene Lumineszenzeigenschaften besitzen (z.B. Wechsel der Emissions Wellenlänge nach Schaltvorgang).

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform befindet sich die durch den Schaltvorgang erzeugte Absorptionsbande oder Emissionsbande,

insbesondere die erzeugte Absorptionsbande, im sichtbaren Spektralbereich. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform befindet sich die durch den Schaltvorgang erzeugte Absorptionsbande oder Emissionsbande im Infrarotbereich, z.B. in einem Bereich von 700 nm bis 900 nm. Beispiele für geeignete thermochrome Farbstoffe sind beispielsweise (a) organische Moleküle, welche bei Wechsel der Temperatur durch

Strukturänderung ihre Farbe ändern, wie 9,9'-Bixanthyliden und 10,10'- Bianthronyliden; (b) Kombinationen aus einem Leucofarbstoff (z.B.

Spirolactone, Spiropyrane) und einem reversiblen Protonendonor (z.B. Bisphenol A, 1,2,3-Triazole) und einem Phasenwechselmaterial (z.B.

Paraffin), welche bei Wechsel der Temperatur durch

Protonierung/Deprotonierung des Leucofarbstoffs die Farbe wechseln; (c) Farbstoffe oder Metallkomplexe, welche ihre Farbintensität

temperaturabhängig verändern, z.B. Temperatur-Quenching bei

Europiumkomplexen; und (d) Kombinationen aus mehreren Farbstoffen mit unterschiedlichem Temperaturverhalten (z.B. einer Mischung aus Terbium- und Europiumkomplexen, wie sie u.a. in der Schrift EP 0256922 Bl beschrieben wird, welche temperaturabhängig rot oder grün lumineszieren kann).

Hierbei sind (a) und (d) aufgrund des klaren Farbwechsels bevorzugt und (b) aufgrund der Komplexität und schwierigen Umsetzung weniger bevorzugt.

Beispiele für geeignete photochrome Farbstoffe sind beispielsweise

Spiropyrane, Stilbene/ Azastilbene, Triarylmethane, Nitrone, Fulgide, Naphthopyrane, Spirooxazine, Quinone und Diarylethene. Aufgrund ihrer hohen Lichtstabilität sind Diarylethene bevorzugt. Beispielsweise absorbiert das Diarylethen BTF6 (=l,2-bis(2-methyl-l-benzothiophen-3- yl)perfluorocyclopenten) in der offenen Ringstruktur im UV- Bereich bei 200 nm bis 300 nm und besitzt keine merklichen Absortionsbanden im

sichtbaren Spektralbereich, ist also farblos. Nach Bestrahlung mit UV-Licht der Wellenlänge 254 nm wandelt es sich jedoch in die geschlossene

Ringstruktur um, welche eine Absorptionsbande im sichtbaren

Spektralbereich bei 530 nm aufweist, also farbig ist. Bei Anregung mit UV- Licht der Wellenlänge 315 nm emittieren sowohl die geschlossene, als auch die offene Ringstruktur bei 450 nm, es handelt sich also gleichzeitig um einen Lumineszenzfarbstoff.

Durch Abwarten (thermisch) oder Bestrahlung mit sichtbarem Licht, z.B. Licht der Wellenlänge 400 nm, lässt sich die geschlossene Ringstruktur wieder in die offene Ringstruktur zurückführen.

Weiterhin ist es möglich, durch gezielte Kombination (bzw. gemeinsame Verkapselung) unterschiedlicher Merkmalstoffe komplexere Codierungen zu erzeugen und Merkmalspartikel zu erzeugen, die für unterschiedliche maschinenlesbare Nachweis verfahren gleichzeitig geeignet sind.

Zusätzlich zum Merkmalsstoff können den Polymerpartikeln weitere

Additive zugesetzt werden.

GemäJß einer bevorzugten Ausführungsform werden den Polymerpartikeln sogenannte Weichmacher zugesetzt, beispielsweise Diethylhexyladipat, Dibutylphthalat oder Diisononylphthalat. Als Stoffklassen können hier Diester der Phtalsäure, Di-ester der Adipinsäure und Di-ester der Sebacinsäure mit längerkettigen Monoalkoholen (2-Ethylhexanol, Isononanol,

Decylalkohol, Fettalkohole, Benzylalkohol, Glykolether), Tri-ester der Citronensäure, Phosphorsäureester längerkettiger aliphatischer Alkohole, Dibenzoesäureester von aliphatischen Alkoholen, Ester von Fettsäuren mit aliphatischen Alkoholen, Di-ester von Polyethylenglykolethern, Ester von Harzsäuren mit längerkettigen aliphatischen Alkoholen, Weichmacher auf Basis epoxidierter Fettsäureester oder epoxidierter Öle,

Kohlenstoffweichmacher und chlorierte Paraffine eingesetzt werden.

Hierdurch können die mechanischen Eigenschaften des Polymers angepasst werden. Insbesondere kann die Aufnahmefähigkeit des Kernmaterials für bestimmte Merkmalsstoffe erhöht werden.

Bevorzugt werden relativ zur Masse des Kernmaterials 0,1 bis 5

Gewichtsprozent Weichmacher zugesetzt, weiter bevorzugt 0,2 bis 2%, insbesondere bevorzugt 0,3 bis 0,6 % .

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden dem

Kernmaterial UV- Absorber zugesetzt. Hierdurch kann z.B. Lichtechtheit des Merkmalstoffes verbessert werden. Die zugefügten UV- Absorber

absorbieren bevorzugt in einem Wellenlängenbereich von 200 nm bis 350 ran. Geeignete UV- Absorber sind beispielsweise bei der Firma BASF unter dem Markennamen Tinuvin und Chimassorb erhältlich, beispielsweise Chimassorb 81.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden dem

Kernmaterial Farbstoffe zugefügt. Hierdurch kann z.B. die Eigenfärbung der Kapseln angepasst werden (z.B. rot oder blau). Ebenso können Farbstoffe verwendet werden, um Anregungs- oder Emissionsspektren der

Merkmalstoffe zu modulieren.

Die Polymerpartikel, welche in das Harz kondensiert werden, müssen nicht zwangsläufig kugelförmig sein. Im Hinblick auf das mit dem

lumineszierenden organischen Farbstoff versetzte Polymergebilde können auch plättchenf örmige oder Undefinierte Partikelformen verwendet werden. Gemäß einer bevorzugten Ausführung werden die Farbstoffe in einer Polymermasse extrudiert und anschließend zu der gewünschten Korngröße, bevorzugt in einem Bereich von 0,05 μιη bis 100 μπι, vermählen.

Gemäß der vorliegenden Erfindung werden Thermoplast-Kerne, in denen Merkmalstoffe (z.B. Fluoreszenzstoffe, metallorganische oder organische IR- oder UV- Absorber, photochrome Stoffe), insbesondere Lumineszenzstoffe, gelöst vorliegen, in eine Duromer-Matrix eingebaut. Auf diese Weise werden u.a. die folgenden Vorteile erzielt:

- Stabilisierung der Lumineszenzstoffe gegenüber wässrigen Säuren und Laugen durch den Thermoplast (z.B. PMMA);

- daher ist für die Säure-/ Laugestabilisierung keine geschlossene äußere Schale erforderlich;

- Mahlbarkeit und damit einfachere und billigere Skalierbarbeit des

Herstellungsprozesses hin zum großtechnischen Maßstab;

- durch die physikalische Lösung der Fluoreszenzstoffe im Thermoplast wird eine höhere Leuchteffizienz erzielt; auf diese Weise ergeben sich ein reduzierter Materialeinsatz und niedrigere Kosten;

- die Modifizierung der Oberfläche durch die polare Duromermatrix führt zu einer verbesserten Einbringung in Druckfarben.

Die Sicherheitspigmente werden bevorzugt für die Herstellung von

Wertdokumenten verwendet. Dies geschieht bevorzugt in Form einer Druckfarbe, insbesondere für Offsetdruck, Siebdruck oder

Stahlstichtiefdruck. Anstatt die Pigmente direkt in den Drucklack bzw. die Druckfarbe einzuarbeiten kann aus den Pigmenten auch zuerst ein

Farbkonzentrat hergestellt werden. Diese hat z.B. einem Pigmentanteil von 50% und kann später in den Drucklack bzw. die Druckfarbe eingearbeitet werden. Dies hat a wendungstechnische Vorteile wie z.B. eine schnellere Einarbeitung oder das Vermeiden von Stauben bei der Einarbeitung. Alternativ können die Sicherheitspigmente auch in eine Polymermasse eingearbeitet werden, bevorzugt um ein Masterbatch zu erzeugen, oder um ein Wertdokument-Substrat, eine Sicherheitsfolie, eine Melierfaser oder einen Sicherheitsfaden herzustellen. Dies kann beispielsweise durch

Extrusion erfolgen.

Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben.

Beispiel V. Grünes Fluoreszenzpigment

50 g PMMA-Kugeln mit einem durchschnittlichen Molgewicht von 100000 g/mol werden mit 5 g N-(2-(4-oxo-4H-benzo[d][l,3]oxazin-2-yl)phenyl) naphthalen-2-sulfonamid in 1 Liter Dichlormethan gelöst. Die Mischung wird in einen Reaktor mit 5 Liter einer wässrigen Lösung von 1% Natriumdodecylsulfat gegeben und mit einem Homogenisator für 5 min dispergiert. Anschließend wird das Dichlormethan unter Rühren bei 500 mbar verdampft. Die verbleibende wässrige Phase enthält nach Entfernen des Dichlormethans ca. 55 g Kugeln aus PMMA mit einer mittleren Partikelgröße von ca. 2 μπι, welche gelösten Farbstoff 1 enthalten (im Folgenden „PMMA 1" genannt). Mit einer Ultrazentrifuge werden die Partikel dreimal mit je 1 Liter Wasser gewaschen und bei 60°C anschließend getrocknet.

In einem Laborkneter werden die Komponenten

79.63 g des Isocyanurat-Trimeren vor! Isophorondiisocyanat

22.46 g Benzamid .00 g Harnstoff 14.12 g Melamin 10 g PMMA 1 bei 180°C bis zum Erstarren geknetet. Das erhaltene Granulat wird auf eine Korngröße (d99) von 11 μιη gemahlen. Es ergibt sich ein Massenanteil des Farbstoffes im Pigment von 0.72%.

Das erhaltene Pigment wird mit einer Konzentration von 15% in einen Offsetlack (Sicpa Holding SA) mit einem Dreiwalzenstuhl eingebracht und mit einem Andruckgewicht von 2 g/ m 2 im Offsetdruck angedruckt. Es wird ein bei 365nm- Anregungslicht grün fluoreszierender Andruck erhalten. Der Andruck zeigt eine hohe Stabilität gegen organische Lösemittel sowie wässrige Säuren und Basen, während Andrucke des reinen Farbstoffs nicht beständig sind.

Beispiel 2: Rotes Fluoreszenzpigment 50 g PMMA-Kugeln mit einem durchschnittlichen Molgewicht von 100000 g/mol werden mit 3 g Eu(TTA)3(TPPO)2 (TTA = Thenoyltrifluoroaceton; TPPO = Triphenylphosphinoxid) in 1 Liter Dichlormethan gelöst. Die Mischung wird in einen Reaktor mit 5 Liter einer wässrigen Lösung von 1% Natriumdodecylsulfat gegeben und mit einem Homogenisator für 5 Minuten dispergiert. Anschließend wird das Dichlormethan unter Rühren bei 500 mbar verdampft. Die verbleibende wässrige Phase enthält nach Entfernen des Dichlormethans ca. 53 g Kugeln aus PMMA mit einer mittleren Partikelgröße von ca. 2 μπι, welche gelösten Farbstoff 2 enthalten (im Folgenden „PMMA 2" genannt). Mit einer Ultrazentrifuge werden die Partikel dreimal mit je 1 Liter Wasser gewaschen und bei 60°C anschließend getrocknet. In einem Laborkneter werden die Komponenten

79.63 g des Isocyanurat-Trimeren von Isophorondiisocyanat

31.72 g p-Toluolsulfonamid

2.00 g Harnstoff

14.12 g elamin

10 g PM A 2 bei 180°C bis zum Erstarren geknetet. Das erhaltene Granulat wird auf eine Korngröße (d99) von 11 μπι gemahlen. Das erhaltene Pigment wird mit einer Konzentration von 15% in einen Off setlack (hubergroup Deutschland GmbH) mit einem Dreiwalzenstuhl eingebracht und mit einem Andruckgewicht von 2 g/m 2 im Offsetdruck angedruckt. Es wird ein bei 365nm- Anregungslicht rot fluoreszierender Andruck erhalten.

Der Andruck zeigt eine hohe Stabilität gegen organische Lösemittel sowie wässrige Säuren und Basen, während Andrucke des reinen Farbstoffs nicht beständig sind.

Beispiel 3 (Vergleichsbeispiel)

in einem Laborkneter werden die Komponenten

79.63 g des Isocyanurat-Trimeren von Isophorondiisocyanat

31.72 g p-Toluolsulfonamid

2.00 g Harnstoff

14.12 g Melamin 9 g N-(2-(4-oxo-4H-benzo[d][1 ]oxazin-2-yl)phenyl)naphthalen-2-sulfon- bei 180°C bis zum Erstarren geknetet. Das erhaltene Granulat wird auf eine Korngröße von d99: 11 μπι gemahlen. Es ergibt sich ein Massenanteil von Farbstoff im Pigment von 6.6 %.

Das erhaltene Pigment wird mit einer Konzentration von 15% in einen Offsetlack (Sicpa Holding SA) mit einem Dreiwalzenstuhl eingebracht und mit einem Andruckgewicht von 2 g/m 2 im Offsetdruck angedruckt.

Beispiel 4: Gelbes Fluoreszenzpigment

50 g PMMA-Kugeln mit einem durchschnittlichen Molgewicht von 120000 g/mol werden mit 3 g N-(2-(4-oxo-4H-benzo[d][l,3]oxazin-2- yl)phenyl)naphthalen-2-sulfonamid (C2 H 16 N2O 4 S) (= Farbstoff 1) und 2 g Eu(TTA) 3 (TPPO)2 ' (TTA = Thenoyltrifluoroaceton; TPPO Triphenylphosphinoxid) (=Farbstoff 2) in 1 Liter Dichlormethan gelöst. Die Mischung wird in einen Reaktor mit 5 Liter einer wässrigen Lösung von 1% Natriumdodecylsulfat gegeben und mit einem Homogenisator für- 5 min dispergiert. Anschließend wird das Dichlormethan unter Rühren bei 500 mbar verdampft. Die verbleibende wässrige Phase enthält nach Entfernen des Dichlormethans ca. 55 g Kugeln aus PMMA mit einer mittleren Partikelgröße von ca. 2 μιη, welche gelösten Farbstoff 1 und Farbstoff 2 enthalten (im Folgenden„PMMA 1-2" genannt). Mit einer Ultrazentrifuge werden die Partikel dreimal mit je 1 Liter Wasser gewaschen und bei 60°C anschließend getrocknet.

In einem Laborkneter werden die Komponenten

71.8 g Isophorondiisocyanat 34.8 g p-Toluolsulfonamid

20.09 g Melamin 10 g PMMA l-2 bei 180°C bis zum Erstarren geknetet. Das erhaltene Granulat wird auf eine Korngröße (d99) von 11 μιη gemahlen. Das erhaltene Pigment wird mit einer Konzentration von 15% in eine wasserbasierte Siebdruckfarbe (Pröll KG) mit einem Dreiwalzenstuhl eingebracht und mit einem Andruckgewicht von 6 g/m 2 im Siebdruck angedruckt. Es wird ein durch Anregung mit 365 nm gelb fluoreszierender Andruck erhalten. Der Andruck zeigt eine hohe Stabilität gegen organische Lösemittel sowie wässrige Säuren und Basen, während Andrucke des reinen Farbstoffs nicht beständig sind.

Beispiel 5: Gelbes Fluoreszenzpigment 25 g PMMA-Kugeln mit einem durchschnittlichen Molgewicht von 80000 g/mol werden mit 2 g N-(2-(4-oxo-4H-benzo[d][l,3]oxazin-2- yl)phenyl)naphthalen-2-sulfonamid (C24H16N2O4S) (- Farbstoff 1) in 0.5 Liter Dichlormethan gelöst. Die Mischung wird in einen Reaktor mit 2.5 Liter einer wässrigen Lösung von 1% Natriumdodecylsulfat gegeben und mit einem Homogenisator für 5 min dispergiert. Anschließend wird das Dichlormethan unter Rühren bei 500 mbar verdampft.

In einem zweiten Reaktor werden 25 g PMMA-Kugeln mit einem durchschnittlichen Molgewicht von 100000 g/mol mit 2 g Eu(TTA) 3 (TPPO) 2 (TTA = Thenoyltrifluoroaceton; TPPO = Triphenylphosphinoxid) (=Farbstoff 2) in 0.5 Liter Dichlormethan gelöst. Die Mischung wird in einen Reaktor mit 2.5 Liter einer wässrigen Lösung von 1 % Natriumdodecylsulf at gegeben und mit einem Homogenisator für 5 min dispergiert. Anschließend wird das Dichlormethan unter Rühren bei 500 mbar verdampft.

Die verbleibenden wässrigen Phasen enthalten nach Entfernen des Dichlormethans je ca. 25 g Kugeln aus PMMA mit einer mittleren Partikelgröße von ca. 2 μιη, welche gelösten Farbstoff 1 oder den gelösten Farbstoff 2 enthalten (im Folgenden„PMMA lb" und„PMMA 2b" genannt). Mit einer Ultrazentrifuge werden die Partikel dreimal mit je 1 Liter Wasser gewaschen und bei 60°C anschließend getrocknet.

In einem Laborkneter werden die Komponenten

71.8 g Isophorondiisocyanat 22.46 g Benzamid

20.09 g Melamin 5 g PMMA lb

5 g PMMA 2b bei 180°C bis zum Erstarren geknetet. Das erhaltene Granulat wird auf eine Korngröße (d99) von 11 μιη gemahlen. Das erhaltene Pigment wird mit einer Konzentration von 15% eine wasserbasierte Siebdruckfarbe (Pröll KG) mit einem Dreiwalzenstuhl eingebracht und mit einem Andruckgewicht von 6 g/ m 2 im Siebdruck angedruckt. Es wird ein durch Anregung mit 365 nm gelb fluoreszierender Andruck erhalten. Der Andruck zeigt eine hohe Stabilität gegen organische Lösemittel sowie wässrige Säuren und Basen, während Andrucke des reinen Farbstoffs nicht beständig sind.

Beispiel 6: Intensitäts- und Stabilitätsmessungen der Beispiele 1 und 3 (Vergleichsbeispiel)

Die Intensitätsmessungen werden an den hergestellten Andrucken unter einer definierten Messgeometrie aufgenommen. Hierfür wurde als Messgerät das Fluoreszenzspektrometer Perkin-Elmer LS50B verwendet.

Im Vergleichsbeispiel 3 ist die über 8-fache Menge an Farbstoff verwendet worden. Die erhaltene Intensität der Lumineszenz ist jedoch nicht höher als in Beispiel 1.

Die Basenstabilität wird durch 10-minütiges Einlegen des Andrucks aus Beispiel 1 und des Andrucks aus dem Vergleichsbeispiel 3 in 1-rnolare Natronlauge getestet. Die anschließende Intensitätsmessung wird wieder unter einer definierten Messgeometrie durchgeführt. Hierfür wurde auch das Messgerät Perkin-Elmer LS50B verwendet.

Beispiel 7: IR-absorbierendes Pigment

25 g PMMA-Kugeln mit einem durchschnittlichen Molgewicht von 80000 g/ mol werden mit 1 g des IR- Absorbers CKK-55 (Fujifilm Imaging Colorants) und 0.25 g Dibutylphtalat in 0.5 Liter Dichlormethan gelöst. Die Mischung wird in einen Reaktor mit 2.5 Liter einer wässrigen Lösung von 1% Natriumdodecylsulfat gegeben und mit einem Homogenisator für 5 min dispergiert. Anschließend wird das Dichlormethan unter Rühren bei 500 mbar verdampft. Die verbleibende wässrige Phase enthält nach Entfernen des Dichlormethans ca. 26 g Kugeln aus PMMA mit einer mittleren Partikelgröße von ca. 2 μιη, welche gelösten IR-Absorber CKK-55 enthalten (im Folgenden „PMMA CKK-55" genannt). Mit einer Ultrazentrifuge werden die Partikel dreimal mit je 1 Liter Wasser gewaschen und bei 60°C anschließend getrocknet. In einem Laborkneter werden die Komponenten

71.8 g Isophorondiisocyanat 22.7 g Benzamid

20.09 g Melamin 10 g PMMA CKK-55 bei 180°C bis zum Erstarren geknetet. Das erhaltene Granulat wird auf eine Korngröße (d99) von 11 μιη gemahlen. Das erhaltene Pigment wird mit einer Konzentration von 15% in einen Off setlack (Sicpa Holding SA) mit einem Dreiwalzenstuhl eingebracht und mit einem Andruckgewicht von 2 g/m 2 im Offsetdruck angedruckt. Der Andruck zeigt eine Absorptionsbande im NIR- Bereich bei 850 nm.

Der Andruck zeigt eine hohe Stabilität gegen organische Lösemittel sowie wässrige Säuren und Basen, während Andrucke des reinen Absorbers nicht beständig sind.

Beispiel 8: Photochromes Pigment

50 g PMMA-Kugeln mit einem durchschnittlichen Molgewicht von 110000 g/mol werden mit 1.65 g Cis-l,2-dicyano-l,2-bis(2 / 4 / 5-trimethyl-3- thienyl)ethen (C18H18N2S2) in 1 Liter Dichlormethan gelöst. Die Mischung wird in einen Reaktor mit 5 Liter einer wässrigen Lösung von 1.5% Natriumdodecylsulfat gegeben und mit einem Homogenisator für 5 min dispergiert. Anschließend wird das Dichlormethan unter Rühren bei 750 mbar verdampft. Die verbleibende wässrige Phase enthält nach Entfernen des Dichlormethans ca. 51 g Kugeln aus PMMA mit einer mittleren Partikelgröße von ca. 2 μη , welche den gelösten photochromen Farbstoff enthalten (im Folgenden„PMMA DBP" genannt). Mit einer Ultrazentrifuge werden die Partikel dreimal mit je 1 Liter Wasser gewaschen und bei 60°C anschließend getrocknet.

In einem Laborkneter werden die Komponenten

73.1 g Isophorondiisocyanat

20.47 g Benzamid

21.29 g Melamin 8.5 g PMMA DBP bei 140°C bis zum Erstarren geknetet. Das erhaltene Granulat wird auf eine Korngröße (d99) von 11 μιη gemahlen. Das erhaltene Pigment wird mit einer Konzentration von 15% in einen Off setlack (Sicpa Holding SA) mit einem Dreiwalzenstuhl eingebracht und mit einem Andruckgewicht von 2 g/ m 2 im Offsetdruck angedruckt. Es wird ein farbloser Andruck erhalten, welcher bei Bestrahlung mit 330 nm einen rötlichen Farbeindruck zeigt. Dieser Farbeindruck verschwindet entweder durch leichtes Erwärmen oder bei Bestrahlung mit sichtbarem Licht (z.B. der Wellenlänge 520 nm).

Der Andruck zeigt eine hohe Stabilität gegen organische Lösemittel sowie wässrige Säuren und Basen, während Andrucke des reinen Farbstoffs nicht beständig sind.

Beispiel 9: Pigment mit UV- Absorber und Eigenfarbe 50 g PMMA-Kugeln mit einem durchschnittlichen Molgewicht von 100000 g/mol werden mit 1.5 g des blauen Farbstoffs„Sudanblau II" (1,4-Bis- (butylarmno)-antrachinon, C22H26N2O2) und lg des UV- Absorbers 2- Hydroxy-4-(octyloxy)benzophenon (CH3(CH2)70C6H3(OH)COC 6 H5) in 1 Liter Dichlormethan gelöst. Die Mischung wird in einen Reaktor mit 5 Liter einer wässrigen Lösung von 1% Natriumdodecylsulfat gegeben und mit einem Homogenisator für 5 min dispergiert. Anschließend wird das Dichlormethan unter Rühren bei 750 mbar verdampft. Die verbleibende wässrige Phase enthält nach Entfernen des Dichlormethans ca. 51 g Kugeln aus PMMA mit einer mittleren Partikelgröße von ca. 2 μπι, welche den gelösten blauen Farbstoff und UV-Absorber enthalten (im Folgenden „PMMA SBUV" genannt). Mit einer Ultrazentrifuge werden die Partikel dreimal mit je 1 Liter Wasser gewaschen und bei 60°C anschließend getrocknet.

In einem Laborkneter werden die Komponenten 73.1 g Isophorondiisocyanat 20.47 g Benzamid 21.29 g Melamin 8.5 g PMMA SBUV bei 140°C bis zum Erstarren geknetet. Das erhaltene Granulat wird auf eine Korngröße (d99) von 11 μπι gemahlen. Das erhaltene Pigment wird mit einer Konzentration von 15% in einen Off setlack (Sicpa Holding SA) mit einem Dreiwalzenstuhl eingebracht und mit einem Andruckgewicht von 2 g/m 2 im Offsetdruck angedruckt. Es wird ein Andruck erhalten, welcher blau gefärbt ist und zusätzlich eine Absorptionsbande im Bereich 280-350 nm besitzt. Der Andruck zeigt eine hohe Stabilität gegen organische Lösemittel sowie wässrige Säuren und Basen, während Andrucke des reinen Absorbers nicht beständig sind.