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Title:
SECURITY AND/OR VALUE DOCUMENT CONTAINING AN ELECTROLUMINESCENT ARRANGEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/004295
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a security and/or value document comprising an electroluminescent arrangement as a novel security element, wherein concealed information optionally becomes visible by means of the illumination of an electroluminescent arrangement as an additional security feature, and to a method for producing said document.

Inventors:
TZIOVARAS GEORGIOS (DE)
KUENZEL ROLAND (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/061385
Publication Date:
January 12, 2012
Filing Date:
July 06, 2011
Export Citation:
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Assignee:
BAYER MATERIALSCIENCE AG (DE)
TZIOVARAS GEORGIOS (DE)
KUENZEL ROLAND (DE)
International Classes:
H05B33/28; B42D15/10
Domestic Patent References:
WO2006056089A22006-06-01
WO1998020452A11998-05-14
WO2004108426A22004-12-16
WO2004050766A12004-06-17
WO2004050767A12004-06-17
WO2006042714A12006-04-27
WO2001034723A12001-05-17
Foreign References:
JP2002362071A2002-12-18
DE19522397A11997-01-02
US6693657B22004-02-17
DE2407674A11974-10-10
DE2407776A11975-09-04
DE2715932A11978-10-19
DE1900270A11969-11-06
US3692744A1972-09-19
US6248261B12001-06-19
Other References:
SCHNELL: "Polymer Reviews", vol. 9, 1964, INTERSCIENCE PUBLISHERS, article "Chemistry and Physics of Polycarbonates"
D. FREITAG, U. GRIGO, P. R. MÜLLER, H. NOUVERTNE, BAYER AG: "Encyclopedia of Polymer Science and Engineering", vol. 11, 1988, article "Polycarbonates", pages: 648 - 718
U. GRIGO, K. KIRCHNER, P. R. MÜLLER: "Kunststoff-Handbuch, Band 3/1, Polycarbonate, Polyacetale, Polyester, Celluloseester", vol. 3-1, 1992, CARL HANSER VERLAG, article "Polycarbonate", pages: 117 - 299
KUNSTSTOFF-HANDBUCH: "Methoden herstellen", vol. VIII, 1973, KARL-HANSER-VERLAG, pages: 695 FF
Attorney, Agent or Firm:
BAYER MATERIALSCIENCE AG (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Sicherheits- und/oder Wertdokument enthaltend einen Mehrschichtaufbau, dadurch gekennzeichnet, dass der Mehrschichtaufbau eine Elektrolumineszenz-Anordnung aufweist, welche wenigstens eine transparente Elektrodenschicht enthaltend wenigstens ein leitfähiges Polymer aufweist.

2. Sicherheits- und/oder Wertdokument gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Elektrolumineszenz-Anordnung zwischen zwei transluzenten Schichten, bevorzugt zwischen zwei transluzenten Kunststoffschichten befindet.

3. Sicherheits- und/oder Wertdokument gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Elektrolumineszenz-Anordnung überdeckte Fläche nur einen Teil der Fläche des Sicherheits- und/oder Wertdokuments umfasst.

4. Sicherheits- und/oder Wertdokument gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um ein Identifikationsdokument, bevorzugt eine ID- Karte handelt.

5. Sicherheits- und/oder Wertdokument gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem leitfähigen Polymer um wenigstens ein gegebenenfalls substituiertes Polythiophen handelt.

6. Sicherheits- und/oder Wertdokument gemäß wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich zwischen der EL-Anordnung und wenigstens einer der transluzenten Schichten wenigstens eine weitere Kunststoffschicht, bevorzugt wenigstens eine transparente Kunststoffschicht befindet.

7. Sicherheits- und/oder Wertdokument gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich die transparente Kunststoffschicht auf der Seite der EL-Anordnung befindet, auf der die EL- Anordnung die transparente Elektrodenschicht aufweist, und sich zwischen der transparenten Kunststoffschicht und der transluzenten Schicht auf der gleichen Seite der EL-Anordnung eine Bildinformation befindet.

8. Sicherheits- und/oder Wertdokument gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrolumineszenz-Anordung wenigstens eine voll- oder teilflächige transparente Elektrodenschicht, darauf aufgebracht voll- oder teilflächig wenigstens eine Leuchtschicht (Elektrolumineszenz-Schicht) darauf aufgebracht voll- oder teilflächig wenigstens eine Isolationsschicht (dielektrische Schicht) darauf aufgebracht voll- oder teilflächig wenigstens eine weitere Elektrodenschicht, welche optional ebenfalls transparent sein kann, und - elektrische Anschlüsse zur Kontaktierung der Elektroden und/oder wenigstens eine

Induktionsspule und einen Inverter aufweist.

9. Sicherheits- und/oder Wertdokument gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Mehrschichtaufbau wenigstens eine weitere Kunststoffschicht aufweist, welche lasersensible Additive enthält, wobei diese

Kunststoffschich(en) sich nicht zwischen den gegebenenfalls vorhandenen transluzenten Schichten befinden.

10. Sicherheits- und/oder Wertdokument gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Mehrschichtaufbau wenigstens eine weitere Kunststoffschicht aufweist, welche mittels wenigstens eines Druckverfahrens aufgebrachte

Informationen auf der jeweils nach außen gerichteten Seite aufweist, wobei diese Kunststoffschich(en) sich nicht zwischen den gegebenenfalls vorhandenen transluzenten Schichten befinden.

11. Sicherheits- und/oder Wertdokument gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Fläche der EL-Anordnung und passgenau darüber die gegebenenfalls vorhandenen transluzenten Schicht(en) Aussparungen aufweisen, welche durch wenigstens eine transparente Kunststoffschicht ausgefüllt werden.

12. Sicherheits- und/oder Wertdokument gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die gegebenenfalls vorhandenen transluzenten Kunststoffschichten, und alle zusätzlich vorhandenen transparenten Kunststoffschichten wenigstens ein Polycarbonat oder Copolycarbonat enthalten.

13. Verfahren zur Herstellung eines Sicherheits- und/oder Wertdokument gemäß wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein Folienstapel enthaltend

- wenigstens zwei transluzente Kunststofffolien,

- gegebenenfalls wenigstens eine weitere, bevorzugt transparente Kunststofffolie zwischen diesen beiden transluzenten Kunststofffolien gebildet und dieser Folienstapel anschließend laminiert wird, wobei wenigstens auf einen Teil der zu der jeweils anderen transluzenten Kunststofffolie ausgerichteten Fläche einer der transluzenten Kunststofffolien oder auf wenigstens einem Teil der Fläche der gegebenenfalls zwischen den transluzenten Kunststofffolien angeordneten, bevorzugt transparenten Kunststofffolie wenigstens eine Elektrolumineszenz- Anordnung aufgebracht ist, wobei die Elektrolumineszenz-Anordnung wenigstens eine transparente Elektrodenschicht enthaltend ein leitfähiges Polymer aufweist.

14. Verfahren gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass dem Folienstapel vor dem Laminieren auf den nach außen gerichteten Seiten wenigstens einer der transluzenten Kunststofffolien gegebenenfalls wenigstens eine weitere transparente Kunststofffolie enthaltend lasersensible Additive und/oder wenigstens eine mittels wenigstens eines Druckverfahrens aufgebrachte Information zugefügt wird.

15. Verfahren gemäß Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass auf wenigstens eine der transluzenten Kunststofffolien oder auf die gegebenenfalls zwischen den transluzenten Kunststofffolien angeordnete transparente Kunststofffolie eine Bildinformation aufgebracht wird und der Folienstapel derart gebildet wird, dass sich diese Bildinformation zwischen wenigstens einer transluzenten Kunststofffolie und der Seite der EL-Anodnung befindet, auf welcher die transparente Elektrodenschicht angeordnet ist.

Description:
Sicherheits- und/oder Wertdokument enthaltend eine Elektrolumineszenz-Anordnung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Sicherheits- und/oder Wertdokument mit einer Elektrolumineszenz-Anordnung als neuartigem Sicherheitselement, worin als zusätzliches Sicherheitsmerkmal durch das Leuchten einer Elektrolumineszenz-Anordnung gegebenenfalls eine verborgene Information sichtbar wird, sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung.

Auf dem Markt der Sicherheits- und/oder Wertdokumente, insbesondere Identifikations- Dokumente (ID-Dokumente) besteht der Bedarf an kontinuierlicher Verbesserung der verwendeten Sicherheitsmerkmale sowie Entwicklung neuer Sicherheitsmerkmale um potentiellen Fälschern immer einen Schritt voraus zu sein. Die Sicherheitsmerkmale sollen so gestaltet sein, dass eine Fälschung technisch schwierig und rein visuell möglichst einfach zu identifizierten ist.

Sicherheits- und/oder Wertdokument auf Kunststoffbasis, insbesondere Identifikations-Dokumente, wie z.B. ID-Karten, werden heutzutage vorzugsweise ohne den Einsatz von Klebstoffschichten als Mehrschichtverbunde mittels Lamination bei hohen Temperaturen und Druck hergestellt, um ein nachträgliches Auftrennen der Schichtaufbauten zum Austausch von Identifikationsmerkmalen zu verhindern. In diese Mehrschichtverbunde werden vor oder während des Laminierprozesses die entsprechenden Sicherheitsmerkmale eingebracht, die folglich derart gestaltet sein müssen, dass sie den Laminierprozessparametern zerstörungsfrei standhalten. Zudem dürfen durch die Sicherheitsmerkmale keine Schwachstellen in den Mehrschichtverbund eingebracht werden, die ein zerstörungsfreies nachträgliches Öffnen des Verbundes wieder ermöglichen würden. Sicherheitsmerkmale in Sicherheits- und/oder Wertdokumenten werden üblicherweise in drei Sicherheitsstufen eingeteilt:

Bei Sicherheitsmerkmalen der Stufe 1 handelt es sich um solche, die ohne Verwendung von zusätzlichen Hilfsmitteln rein visuell wahrnehmbar sind.

Bei Sicherheitsmerkmalen der Stufe 2 handelt es sich um solche, die Hilfsmittel (wie z.B. eine Lupe, einen optischen Filter, ein Lesegerät etc.) benötigen, um sichtbar zu werden.

Bei Sicherheitsmerkmalen der Stufe 3 handelt es sich um solche, die nur in einem Labor durch forensische Verfahren identifiziert werden können. Dabei geht in der Regel eine zumindest teilweise Zerstörung des Dokuments mit der Analyse einher. Sicherheitsmerkmale der Stufe 1 können zwar schnell wahrgenommen werden, sind jedoch dahingehend nachteilig, dass mit begrenztem Aufwand ausreichend gute Fälschungen entstehen können. Sicherheitsmerkmale der Stufe 3 können nur mit extrem hohem Aufwand gefälscht werden, jedoch lässt sich für deren Identifizierung in der Regel eine zumindest teilweise Zerstörung des gesicherten Dokumentes nicht vermeiden. Entsprechend steht bei der vorliegenden Erfindung die Verbesserung von Sicherheitsmerkmalen der Stufe 2 im Vordergrund. Das Aufbringen von Elektrolumineszenz- Anordnungen (EL- Anordnungen) - im Folgenden auch als EL-Leuchten oder EL-Lampen bezeichnet - auf verschiedenen Substraten ist eine seit Jahrzehnten existierende Technologie. Üblicherweise werden EL-Leuchten auf Kunststofffolien oder Glassubstraten aufgedruckt, wobei für den Einsatz in flexiblen Anwendungen als Substrate Kunststofffolien im Vordergrund stehen. Die besonderen Merkmale von EL-Anordnungen - auch als EL-Leuchte bezeichnet - sind eine gleichmäßige Lichtstärke über die gesamte Leuchtfläche, geringe Stromaufnahme und nahezu keine Wärmeentwicklung. Die Speisung mit Strom muss über eine Wechselstromquelle erfolgen.

Auf Kunststoffsubstrate aufgedruckte EL-Anordnungen sind in der Literatur bereits für viele unterschiedlichste Anwendungen beschrieben, jedoch wurde bisher an keiner Stelle beschrieben, wie mit einer solchen Anordnung auf einfache Weise ein Sicherheitsmerkmal in Sicherheitsund/oder Wertdokument eingebracht oder auf einfache Weise gegebenenfalls eine verborgene Information in einem Sicherheits- und/oder Wertdokument sichtbar gemacht werden kann.

Problematisch ist diesbezüglich insbesondere die Laminierfähigkeit der EL-Anordnungen. Klebstofffreie Laminierverfahren werden bei der Herstellung von Sicherheits- und/oder Wertdokumenten bevorzugt, um ein späteres Öffnen des Dokuments in der Klebeschicht zu vermeiden. Daher wird unter hohem Druck und hoher Temperatur laminiert um einen vollflächigen, vorzugsweise monolithischen Verbund der Kunststoffschichten zu bewirken. Ein nachträgliches zerstörungsfreies Zerlegen der so hergestellten ID- Dokumente ist dann nicht mehr möglich. Die Lamination solcher Dokumente wird in der Regel bei einem Flächendruck von 10 bis 40 bar und einer Temperatur um 190°C durchgeführt. Der Laminierprozess kann dabei - abhängig von der Anzahl der Laminate - bis zu 20 Minuten oder ggf. auch länger dauern. Eine in ein solches Sicherheits- und/oder Wertdokument eingebrachte EL- An O rdnung mu s s , um al s Sicherheitsmerkmal fungieren zu können, derartige Laminierprozesse ohne Beeinträchtigung ihrer Funktion überstehen. Bei EL-Anordnungen mit transparenten Elektroden auf ITO-Basis (Indium- Zinn-Oxid) werden zudem Kunststofffolien vollflächig im Vakuum mit ITO gesputtert oder bedampft. Dadurch bildet die ITO-Schicht eine Schwachstelle über die später das Sicherheitsund/oder Wertdokument geöffnet werden könnte, so dass sich derartige EL-Anordnungen als Sicherheitselemente in Sicherheits- und/oder Wertdokumenten nicht eignen. Zudem bieten vollflächige ITO-Elektroden in Sicherheits- und/oder Wertdokumenten, insbesondere ID-Karten den Nachteil, dass der Verwender beim Anlegen des Dokuments an eine Wechselstromquelle einen entsprechenden Stromschlag erhalten kann, sofern das Dokument beim Anlegen an die Stromquelle an den Kanten angefasst wird.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung lag demnach darin, ein Sicherheits- und/oder Wertdokument bereitzustellen, welches als Sicherheitselement eine EL-Anordnung aufweist und gegebenenfalls eine verborgene Information aufweist, welche auf einfache Weise mittels einer in das Sicherheits- und/oder Wertdokument integrierten EL-Anordnung sichtbar gemacht werden kann. Dazu war es erforderlich, EL-Anordnungen aufzufinden, die b ei den Laminationsbedindungen für Sicherheits- und/oder Wertdokumente auf Kunststoffbasis nicht zerstört werden und weiterhin funktionsfähig beleiben und zudem keine sicherheitstechnischen Schwachstellen in diese Dokumente einbringen.

Diese Aufgabe wurde überraschend durch ein Sicherheits- und/oder Wertdokument gelöst, welches einen Mehrschichtaufbau enthält, wobei der Mehrschichtaufbau eine Elektrolumineszenz- Anordnung aufweist, welche wenigstens eine transparente Elektrodenschicht enthaltend wenigstens ein leitfähiges Polymer aufweist. In bevorzugten Ausführungsformen befindet sich die auf ein Kunststoffsubstrat aufgebrachte EL- Anordnung zwischen zwei transluzenten Schichten, wobei das Vorhandensein der EL-Anordnung für das bloße Auge nicht erkennbar ist, solange die EL-Anordnung nicht leuchtet.

In bevorzugten Ausführungsformen kann als zusätzliches Sicherheitselement in das Sicherheitsund/oder Wertdokument eine verborgene Information eingebracht sein, welche für das bloße Auge ebenfalls solange nicht zu erkennen ist, wie die EL-Anordnung nicht leuchtet.

Die Anwesenheit einer EL-Anordnung in einem Sicherheits- und/oder Wertdokument bietet dabei mehrere Möglichkeiten zur Verbesserung der Fälschungssicherheit dieser Dokumente. Zum Einen kann die bloße Anwesenheit der EL-Anordnung, die rein äußerlich dem Sicherheits- und/oder Wertdokument nicht anzusehen ist und erst durch Aufleuchten der EL-Anordnung erkennbar wird, als Sicherheitsmerkmal dienen. Des Weiteren können in den Aufbau eines Sicherheits- und/oder Wertdokuments Informationen verborgen integriert werden, welche nur beim Aufleuchten der EL- Anordnung sichtbar gemacht werden, ähnlich zur Sichtbarkeit eines Wasserzeichens bei Durchlicht. Weiterhin können in den Aufbau von Sicherheits- und/oder Wertdokumente Aussparungen in Form eines gewünschten Musters oder Symbols in die EL-Anordnung eingebracht werden, welche klare, transparente Bereiche in den Dokumenten darstellen, solange die EL-Anordnung nicht leuchtet, jedoch durch die lichtleitende Eigenschaft der transparenten Kunststoffe beim Aufleuchten der EL- Anordnung deutlich ausgeleuchtet werden. So können klare, transparente lichtdurchlässige Fenster in Sicherheits- und/oder Wertdokument realisiert werden, welche zusätzlich durch Aufleuchten der EL-Anordnung leuchten können. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demnach ein Sicherheits- und/oder Wertdokument enthaltend einen Mehrschichtaufbau, dadurch gekennzeichnet, dass der Mehrschichtaufbau eine Elektrolumineszenz-Anordnung aufweist, welche wenigstens eine transparente Elektrodenschicht enthaltend wenigstens ein leitfähiges Polymer aufweist. Bevorzugt befindet sich die Elektrolumineszenz-Anordnung zwischen zwei transluzenten Schichten. Bei den transluzenten Schichten kann es sich unabhängig voneinander um transluzente Kunststoffschichten oder um transluzente Farbschichten handeln. Bevorzugt handelt es sich bei wenigstens einer der transluzenten Schichten um eine transluzente Kunststoffschicht, besonders bevorzugt handelt es sich bei beiden transluzenten Schichten um transluzente Kunststoffschichten. Die in das erfindungsgemäße Sicherheits- und/oder Wertdokument eingebrachte EL-Anordnung ist dabei mit bloßem Auge solange nicht erkennbar, wie sie nicht leuchtet, so dass zur Echtheitsprüfung als Hilfsmittel eine entsprechende Wechselstromquelle erforderlich ist, die eine zur Beleuchtung ausreichende Spannung liefert bzw. induziert. Beim nachträglichen Öffnen des Mehrschichtverbundes zum Zwecke einer Fälschung würde die Funktion der EL-Anordnung ganz oder teilweise zerstört. Ein komplettes Fehlen der EL-Anordnung bzw. eine vollständige oder teilweise Zerstörung deren Funktion würde eine Fälschung - auch eine solche durch vorheriges Öffnen - eindeutig zu erkennen geben. Das bloße Vorhandensein von äußerlich gegebenenfalls erkennbaren Kontaktierungen könnte sich dabei beispielsweise als Attrappe herausstellen, hinter der gar keine EL-Funktion im Sinne einer EL-Anordnung vorhanden ist. Die von der Elektrolumineszenz-Anordnung überdeckte Fläche umfasst dabei bevorzugt nur einen Teil der Fläche des Sicherheits- und/oder Wertdokuments. Besonders bevorzugt umfasst die von der Elektrolumineszenz-Anordnung überdeckte Fläche nicht die Randbereiche des Sicherheitsund/oder Wertdokuments.

Bevorzugt handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Sicherheits- und/oder Wertdokument um ein Identifikationsdokument, bevorzugt eine ID-Karte, wie z.B. einen Personalausweis, Reisepass, Führerschein, eine Bankkarte, Kreditkarte, Versicherungskarte, sonstige Ausweiskarte etc..

In bevorzugten Ausführungen der vorliegenden Erfindung kann die Elektrolumineszenz- Anordnung in einer oder mehreren, bevorzugt in einer zusammenhängenden Fläche(n) ausgebildet sein. In weiteren bevorzugten Ausführungen der vorliegenden Erfindung kann die Elektrolumineszenz- Anordnung beim Aufleuchten eine Information, bevorzugt eine Bildinformation, darstellen. Dies kann beispielsweise und bevorzugt dadurch realisiert werden, dass innerhalb der EL-Anordnung wenigstens die elektrolumineszierende Schicht in Form dieser Bildinformation vorhanden ist. Es können aber auch mehrere oder alle Schichten der EL-Anordnung in Form dieser Bildinformation vorhanden sein. Vorzugsweise ist nur die elektrolumineszierende Schicht der EL-Anordnung in Form dieser Bildinformation vorhanden In all diesen Fällen würde diese verborgene (Bild-)- Information nur bei Aufleuchten der Elektrolumineszenz-Anordnung sichtbar werden. In bevorzugten Ausführungen der vorliegenden Erfindung kann die EL-Anordnung sich im erfindungsgemäßen Sicherheits- und/oder Wertdokument in unmittelbarem Kontakt mit wenigstens einer der gegebenenfalls vorhandenen transluzenten Schichten, bevorzugt Kunststoffschichten befinden. In weiteren bevorzugten Ausführungen der vorliegenden Erfindung kann die EL- Anordnung sich im erfindungs gemäßen Sicherheits- und/oder Wertdokument in unmittelbarem Kontakt mit beiden gegebenenfalls vorhandenen transluzenten Schichten, bevorzugt Kunststoffschichten befinden.

In weiteren b evorzugten Aus führungen der vorliegenden Erfindung kann sich im erfindungsgemäßen Sicherheits- und/oder Wertdokument zwischen der EL-Anordnung und wenigstens einer der gegebenenfalls vorhandenen transluzenten Schichten, bevorzugt Kunststoffschichten wenigstens eine weitere Kunststoffschicht, bevorzugt wenigstens eine transparente Kunststoffschicht befinden.

In weiteren b evorzugten Ausführungen der vorliegenden Erfindung kann sich im erfindungsgemäßen Sicherheits- und/oder Wertdokument eine oder die transparente Kunststoffschicht auf der Seite der EL-Anordnung befinden, auf der die EL-Anordnung die transparente Elektrodenschicht aufweist, und sich zwischen der transparenten Kunststoffschicht und der gegebenenfalls vorhandenen transluzenten Schicht, bevorzugt Kunststoffschicht auf der gleichen Seite der EL-Anordnung eine Bildinformation befinden. Die EL-Anordnung und die Bildinformation liegen in solchen Ausführungsformen der Erfindung zwar zwischen unterschiedlichen Kunststoffschichten, jedoch flächenmäßig in übereinander angeordneten Bereichen.

Dadurch, dass sich in derartigen bevorzugten Ausführungsformen die verborgene Information in Form einer Bildinformation zwischen der transparenten und einer gegebenenfalls vorhandenen transluzenten Schicht, bevorzugt Kunststoffschicht befindet, ist die verborgene Information durch die beiden die EL-Anordnung umgebenden transluzenten, d.h. nicht transparenten Schichten, bevorzugt Kunststoffschichten für das bloße Auge solange nicht zu erkennen, wie die EL- Anordnung nicht leuchtet. Ein Fehlen dieser Information bzw. eine Beschädigung der EL-Funktion der EL-Anordnung, welche die Information nicht oder nur teilweise sichtbar machen würde - würde eine Fälschung eindeutig zu erkennen geben. Von dem Begriff der Bildinformation ist im Rahmen der Erfindung jede Information umfasst, die in irgendeiner Form abbildbar ist. Dabei kann es sich beispielsweise um einzelne Zahlen, Zahlenkombinationen, einzelne Buchstaben, Buchstabenkombinationen, Wörter, Schriftzüge, Symbole, sich wiederholende Muster, Linienstrukturen, Ornamente, Bilder oder sonstige Abbildungen sowie Kombinationen aus diesen handeln.

Die Bildinformation kann auf unterschiedliche Weise in das erfindungsgemäße Sicherheitsund/oder Wertdokument eingebracht worden sein. Dies kann beispielsweise mittels wenigstens eines Verfahrens ausgewählt aus Druckverfahren, wie z.B. Sieb-, Ink-Jet-, Offset- oder Laserdruckverfahren etc . , oder Gravierverfahren, wie z. B . Lasergravur, o der Beschichtungs verfahren, wie z.B. Rakeln, Tauchen etc., gegebenenfalls unter Zuhilfenahme von Maskentechnik etc. auf eine oder mehrere zur Herstellung des Dokuments eingesetzte Bestandteile, wie z.B. Folien, aufgebracht worden sein. Bevorzugt ist die Einbringung mittels digitaler Druckverfahren, bevorzugt mittels Ink-Jet-, Laserdruckverfahren, Lasergravierverfahren, insbesondere um personalisierte Bildinformationen einbringen zu können. In bevorzugten Ausführungen der vorliegenden Erfindung können die EL-Anordnung und passgenau darüber die gegebenenfalls vorhandenen transluzenten Schichten, bevorzugt Kunststoffschichten Aussparungen aufweisen, welche durch wenigstens eine transparente Kunststoffschicht ausgefüllt werden. Die Aussparung kann die Form eines Schriftzugs oder Symbols haben, welches beim Leuchten der EL- Anordnung besonders deutlich aufleuchtet. Dadurch kann ein weiteres Sicherheitselement in das erfindungsgemäße Sicherheits- und/oder Wertdokument eingebracht werden, indem beim Leuchten der EL-Anordnung die Bereiche der Aussparungen aufgrund der lichtleitenden Eigenschaften der transparenten Kunststoffschicht(en) besonders ausgeleuchtet werden und beim Nicht-Leuchten der EL-Anordnung diese Aussparungen als klare, transparente Bereiche des Dokuments zu erkennen sind. Für den Fall, dass das Sicherheitsdokument durch eine Öffnung des Mehrschichtverbundes gefälscht worden wäre, wäre dies im Falle des Nicht-Leuchtens der EL-Anordnung an einer Trübung dieser Bereiche und folglich einer Beeinträchtigung deren Transparenz zu erkennen. Im Falle des Leuchtens der EL- Anordnung könnte eine Fälschung anhand von Fehlfunktionen in der gleichmäßigen Ausleuchtung dieser Aussparungen erkannt werden. Auch ein vollständiges Fehlen der von außen nicht sichtbaren EL-Anordnung wäre ein Zeichen für eine Fälschung des Dokuments.

Bei den gegebenenfalls vorhandenen transluzenten Schichten, vorzugsweise Kunststoffschichten im erfindungsgemäßen Sicherheits- und/oder Wertdokument handelt es sich bevorzugt unabhängig voneinander um jeweils wenigstens eine transluzente, weiß, schwarz oder farbig eingefärbte oder mit Füllstoffen gefüllte Schicht, bevorzugt Kunststoffschicht. Besonders bevorzugt ist eine transluzente, mit Pigmenten weiß eingefärbte oder mit Füllstoffen gefüllte Schicht, bevorzugt Kunststoffschicht. Solche weiß eingefärbten oder mit Füllstoffen gefüllten Schichten, bevorzugt Kunststoffschichten enthalten bevorzugt Titandioxid, Zirkoniumdioxid, Bariumsulfat oder Glasfasern als Pigmente und/oder Füllstoffe. Bevorzugt handelt es sich bei den transluzenten Schichten, bevorzugt Kunststoffschichten sowie bei den zu deren Herstellung eingesetzten eingefärbten oder gefüllten Folien, Lacken oder Druckformulierungen um solche mit einer Transmission im sichtbaren Wellenlängenbereich von 380 nm bis 780 nm von kleiner 50%, bevorzugt von kleiner 35 %, besonders bevorzugt von kleiner 25 %, in ganz besonders bevorzugten Ausführungsformen von kleiner als 15 %.

Die genannten Pigmente oder Füllstoffe werden vorzugsweise in Mengen von 2 bis 60 Gew.-%, besonders bevorzugt von 20 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht Pigment oder Füllstoff und Kunststoffmaterial, den Kunststoffen vor der Formgebung zur Kunststoff-Folie, welche zum Beispiel durch Extrusion oder Coextrusion erfolgen kann, zugegeben. Die genannten Pigmente oder Füllstoffe sind vorzugsweise in Mengen von 10 bis 80 Gew.-%, besonders bevorzugt von 20 bis 70 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt von 30 bis 60 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Lackes oder der Druckformulierung, in den verwendeten Lacken oder Druckformulierungen enthalten.

In bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung kann der Mehrschichtaufbau wenigstens eine weitere Kunststoffschicht enthalten, welche lasersensible Additive enthält, wobei diese Kunststoffschich(en) sich nicht zwischen den gegebenenfalls vorhandenen transluzenten Schichten befinden.

Als lasersensible Additive kommen beispielsweise sogenannte Las er-Markier- Additive in Frage, d.h. solche aus einem Absorber im Wellenlängenbereich des zu verwendenden Lasers, bevorzugt im Wellenlängenbereich von ND:YAG-Lasern (Neodym-dotierte Yttrium-Aluminium-Granat- Laser). Solche Laser-Markier- Additive und deren Verwendung in Formmassen sind beispielsweise in WO-A 2004/50766 und WO-A 2004/50767 beschrieben und werden von der Fa. DSM unter dem Markennamen Micabs ® kommerziell angeboten. Weiterhin als lasersensible Additive geeignete Absorber sind Ruß, beschichtete Schichtsilikate wie z.B. in DE-A-195 22 397 beschrieben und unter den Markennamen Lazerflair ® kommerziell erhältlich, antimondotiertes Zinnoxid wie z.B. in US 6,693,657 beschrieben und unter den Markennamen Mark-it™ kommerziell erhältlich sowie phosphorhaltige Zinn-Kupfer-Mischoxide wie z.B. in WO-A 2006/042714 beschrieben. Bevorzugt ist es, wenn die Korngröße des lasersensiblen Additivs im Bereich von 100 nm bis 10 μιη liegt, und besonders vorteilhaft, wenn sie im Bereich von 500 nm bis 2 μιη liegt. Ein ganz besonders bevorzugtes lasersensibles Additiv ist Ruß. Überraschend zeigte sich, dass die erfindungsgemäßen Sicherheits- und/oder Wertdokumente nachträglich durch Lasergravur ohne Zerstörung der EL -Anordnung individualisiert, insbesondere personalisiert werden können. Die nachträgliche Individualisierung, insbesondere Personalisierung mittels Lasergravur ist umso überraschender als dass zu erwarten gewesen wäre, dass die EL- Anordnung im gelaserten Bereich teilweise aufgrund von Wärmespritzen gespalten werden würde. Die Funktionsfähigkeit der EL-Anordnung wird jedoch durch die nachträgliche Personalisierung mittels Lasergravur nicht beeinträchtigt. Dies ist insbesondere für Identifikationsdokumente, wie z.B. ID-Karten, von besonderem Interesse und daher auch besonders vorteilhaft, da diese Dokumente oftmals nach der Lamination und Ausstanzung aus dem Laminat durch Lasergravur individualisiert, insbesondere personalisiert werden, z.B. durch Einbringen von Namen und Adressdaten der Karteninhaber oder ggf. sogar Eingravieren eines personalisierenden Photos des Karteninhabers.

Der erfindungsgemäße Mehrschichtaufbau kann eine oder mehrere weitere zusätzliche Schicht(en), vorzugsweise Kunststoffschichten, aufweisen, über die beispielsweise weitere Informationen in das Sicherheits- oder Wertdokument, bevorzugt Identifikationsdokument eingebracht werden. Solche Informationen können beispielweise mittels wenigstens eines der o.g. Verfahren, bevorzugt wenigstens eines der o.g. Druckverfahren aufgebracht sein. Die Informationen können bevorzugt dekorativer Art oder individualisierender Art, wie z.B. Namen, Adressen, Photos etc. darstellen. Die mit den Informationen versehenden Kunststoffschicht(en) befinden sich bevorzugt nicht zwischen den gegebenenfalls vorhandenen transluzenten Schichten. Die Informationen befinden sich bevorzugt auf der jeweils nach außen gerichteten Seite der Kunststoffschich(en).

So kann der Mehrschichtaufbau in bevorzugten Ausführungsformen wenigstens eine weitere Kunststoffschicht auf der nach außen gerichteten Seite wenigstens einer der gegebenenfalls vorhandenen transluzenten Schichten, bevorzugt Kunststoffschichten aufweisen, welcher mittels wenigstens eines Druckverfahrens aufgebrachte Informationen auf der jeweils nach außen gerichteten Seite aufweist.

Der erfindungsgemäße Mehrschichtaufbau kann eine oder mehrere weitere zusätzliche Schicht(en), vorzugsweise Kunststoffschichten aufweisen, die z.B. dem Schutz des Sicherheits- und/oder Wertdokuments dienen. Dabei kann es sich z.B. um kratzfest ausgerüstete, antistatisch ausgerüstete und/oder IR-reflektierend ausgerüstete Schichten handeln.

Die erfindungsgemäß vorhandenen Kunststoffschichten weisen bevorzugt jeweils eine Dicke von 20 μιη bis 850 μιη auf, wobei die einzelnen Kunststoffschichten gleiche oder unterschiedliche Schichtdicken aufweisen können. Für die transparenten Kunststoffschichten sind jeweils Schichtdicken von 30 μιη bis 300 μιη besonders bevorzugt. Für die gegebenenfalls vorhandenen transluzenten Kunststoffschichten sind Schichtdicken von 50 μιη bis 600 μιη besonders bevorzugt. Für die gegebenenfalls vorhandenen transluzenten Schichten, welche mittels Lacken oder Druckformulierungen aufgebracht werden, sind auch kleinere Schichtdicken von beispielsweise 5 μιη bis 100 μηι, besonders bevorzugt von 10 μιη bis 50 μιη möglich und können besonders bevorzugt sein. Die im erfindungsgemäßen Mehrschichtaufbau enthaltenen Kunststoffschichten enthalten bevorzugt wenigstens einen thermoplastischen Kunststoff.

Als thermoplastische Kunststoffe für die Kunststoffschichten kommen unabhängig voneinander thermoplastische Kunststoffe ausgewählt aus Polymerisaten von ethylenisch ungesättigten Monomeren und/oder Polykondensaten von bifunktionellen reaktiven Verbindungen in Frage. Für bestimmte Anwendungen kann es vorteilhaft sein, einen transparenten thermoplastischen Kunststoff einzusetzen. In besonders bevorzugten Ausführungsformen können die genannten Kunststoffschichten wenigstens einen thermoplastischen Kunststoff ausgewählt aus den vorangehend genannten Gruppen übereinstimmend aufweisen.

Besonders geeignete thermoplastische Kunststoffe sind Polycarbonate oder Copolycarbonate auf Basis von Diphenolen, Poly- oder Copolyacrylate und Poly- oder Copolymethacrylate wie beispielhaft und vorzugsweise Polymethylmethacrylat, Poly- oder Copolymere mit Styrol wie beispielhaft und vorzugsweise transparentes Polystyrol oder Polystyrolacrylnitril (SAN), transparente thermoplastische Polyurethane, sowie Polyolefme, wie beispielhaft und vorzugsweise transparente Polypropylentypen oder Polyolefine auf der Basis von cyclischen Olefinen (z.B. TOPAS ® , Hoechst), Poly- oder Copolykondensate der Terephthalsäure, wie beispielhaft und vorzugsweise Poly- oder Copolyethylenterephthalat (PET oder CoPET), glycol-modifiziertes PET (PETG) oder Poly- oder Copolybutylenterephthalat (PBT oder CoPBT) oder Mischungen aus den vorangehend genannten.

Ganz besonders bevorzugt sind Polycarbonate oder Copolycarbonate, insbesondere mit mittleren Molekulargewichten M w von 500 bis 100 000, bevorzugt von 10 000 bis 80 000, besonders bevorzugt von 15 000 bis 40 000 oder Blends enthaltend wenigstens ein solches Polycarbonat oder Copolycarbonat. Weiterhin bevorzugt sind auch Blends der vorgenannten Polycarbonate oder Copolycarbonate mit wenigstens einem Poly- oder Copolykondensat der Terephthalsäure, insbesondere wenigstens einem solchen Poly- oder Copolykondensat der Terephthalsäure mit mittleren Molekulargewichten M w von 10.000 bis 200.000, bevorzugt von 26.000 bis 120.000. In besonders bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung handelt es sich bei dem Blend um einen Blend aus Polycarbonat oder Copolycarbonat mit Poly- oder Copolybutylenterephthalat. Bei einem solchen Blend aus Polycarbonat oder Copolycarbonat mit Poly- oder Copolybutylenterephthalat kann es sich bevorzugt um einen solchen mit 1 bis 90 Gew.-% Polycarbonat oder Copolycarbonat und 99 bis 10 Gew.-% Poly- oder Copolybutylenterephthalat, vorzugsweise mit 1 bis 90 Gew.-% Polycarbonat und 99 bis 10 Gew.-% Polybutylenterephthalat handeln, wobei sich die Anteile zu 100 Gew.-% addieren. Besonders bevorzugt kann es sich bei einem solchen Blend aus Polycarbonat oder Copolycarbonat mit Poly- oder Copolybutylenterephthalat um einen solchen mit 20 bis 85 Gew.-% Polycarbonat oder Copolycarbonat und 80 bis 15 Gew.-% Poly- oder Copolybutylenterephthalat, vorzugsweise mit 20 bis 85 Gew.-% Polycarbonat und 80 bis 15 Gew.- % Polybutylenterephthalat handeln, wobei sich die Anteile zu 100 Gew.-% addieren. Ganz besonders bevorzugt kann es sich bei einem solchen Blend aus Polycarbonat oder Copolycarbonat mit Poly- oder Copolybutylenterephthalat um einen solchen mit 35 bis 80 Gew.-% Polycarbonat oder Copolycarbonat und 65 bis 20 Gew.-% Poly- oder Copolybutylenterephthalat, vorzugsweise mit 35 bis 80 Gew.-% Polycarbonat und 65 bis 20 Gew.-% Polybutylenterephthalat handeln, wobei sich die Anteile zu 100 Gew.-% addieren.

Als Polycarbonate oder Copolycarbonate eignen sich in bevorzugten Ausführungsformen besonders aromatische Polycarbonate oder Copolycarbonate.

Die Polycarbonate oder Copolycarbonate können in bekannter Weise linear oder verzweigt sein. Die Herstellung dieser Polycarbonate kann in bekannter Weise aus Diphenolen, Kohlensäurederivaten, gegebenenfalls Kettenabbrechern und gegebenenfalls Verzweigern erfolgen. Einzelheiten der Herstellung von Polycarbonaten sind in vielen Patentschriften seit etwa 40 Jahren niedergelegt. Beispielhaft sei hier nur auf Schnell, "Chemistry and Physics of Polycarbonates", Polymer Reviews, Volume 9, Interscience Publishers, New York, London, Sydney 1964, auf D. Freitag, U. Grigo, P. R. Müller, H. Nouvertne', BAYER AG, "Polycarbonates" in Encyclopedia of

Polymer Science and Engineering, Volume 11, Second Edition, 1988, Seiten 648-718 und schließlich auf Dres. U. Grigo, K. Kirchner und P. R. Müller "Polycarbonate" in Becker/Braun, Kunststoff-Handbuch, Band 3/1, Polycarbonate, Polyacetale, Polyester, Celluloseester, Carl Hanser Verlag München, Wien 1992, Seiten 117-299 verwiesen. Geeignete Diphenole können beispielsweise Dihydroxyarylverbindungen der allgemeinen Formel (I) sein,

HO-Z-OH (I)

worin Z ein aromatischer Rest mit 6 bis 34 C-Atomen ist, der einen oder mehrere gegebenenfalls substituierte aromatische Kerne und aliphatische oder cycloaliphatische Reste bzw. Alkylaryle oder

Heteroatome als Brückenglieder enthalten kann.

Besonders bevorzugte Dihydroxyarylverbindungen sind Resorcin, 4,4'-Dihydroxydiphenyl, Bis-(4- hydroxyphenyl)-diphenyl-methan, 1 , 1 -Bis-(4-hydroxyphenyl)- 1 -phenyl-ethan, Bis-(4- hydroxyphenyl)- 1 -(1 -naphthyl)-ethan, Bis-(4-hydroxyphenyl)- 1 -(2-naphthyl)-ethan, 2,2-Bis-(4- hydroxyphenyl)-propan, 2,2-Bis(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan, 1 , 1 -Bis-(4- hydroxyphenyl)-cyclohexan, 1 , 1 -Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-cyclohexan, 1 , 1 -Bis-(4- hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethyl-cyclohexan, 1 , 1 '-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3-diisopropyl-benzol und 1,1'- Bis-(4-hydroxyphenyl)-4-diisopropyl-benzol.

Ganz besonders bevorzugte Dihydroxyarylverbindungen sind 4,4'-Dihydroxydiphenyl, 2,2-Bis-(4- hydroxyphenyl)-propan und 1 , 1 -Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethyl-cyclohexan.

Ein ganz besonders bevorzugtes Copolycarbonat kann unter Verwendung von l,l-Bis-(4- hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethyl-cyclohexan und 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan hergestellt werden.

Geeignete Kohlensäurederivate können beispielsweise Diarylcarbonate der allgemeinen Formel (II) sein,

worin

R, R' und R" unabhängig voneinander gleich oder verschieden für Wasserstoff, lineares oder verzweigtes Ci-C34-Alkyl, C 7 -C34-Alkylaryl oder C6-C34-Aryl stehen, R weiterhin auch -COO-R'" bedeuten kann, wobei R'" für Wasserstoff, lineares oder verzweigtes Ci-C34-Alkyl, C 7 -C34-Alkylaryl oder C6-C34-Aryl steht.

Besonders bevorzugte Diarylverbindungen sind Diphenylcarbonat, 4-tert-Butylphenyl-phenyl- carbonat, Di-(4-tert-butylphenyl)-carbonat, Biphenyl-4-yl-phenyl-carbonat, Di-(biphenyl-4-yl)- carbonat, 4-( 1 -Methyl- 1 -phenylethyl)-phenyl-phenyl-carbonat, Di- [4-( 1 -methyl- 1 -phenylethyl)- phenylj-carbonat und Di-(methylsalicylat)-carbonat.

Ganz besonders bevorzugt ist Diphenylcarbonat.

Es können sowohl ein Diarylcarbonat als auch verschiedene Diarylcarbonate verwendet werden.

Zur Steuerung bzw. Veränderung der Endgruppen können zusätzlich beispielsweise eine oder mehrere Monohydroxyarylverbindung(en) als Kettenabbrecher eingesetzt werden, die nicht zur Herstellung des oder der verwendeten Diarylcarbonat(e) verwendet wurde(n). Dabei kann es sich um solche der allgemeinen Formel (III) handeln, wobei

R A für lineares oder verzweigtes Ci-C34-Alkyl, C 7 -C34-Alkylaryl, C6-C34-Aryl oder für -COO- R D steht, wobei R D für Wasserstoff, lineares oder verzweigtes Ci-C34-Alkyl, C7-C34- Alkylaryl oder C6-C34-Aryl steht, und

R B , R c unabhängig voneinander gleich oder verschieden für Wasserstoff, lineares oder verzweigtes Ci-C 3 4-Alkyl, C 7 -C 3 4-Alkylaryl oder C 6 -C 3 4-Aryl stehen.

Bevorzugt sind 4-tert-Butylphenol, 4-iso-Octylphenol und 3-Pentadecylphenol.

Geeignete Verzweiger können Verbindungen mit drei und mehr funktionellen Gruppen, vorzugsweise solche mit drei oder mehr Hydroxylgruppen.

Bevorzugte Verzweiger sind 3,3-Bis-(3-methyl-4-hydroxyphenyl)-2-oxo-2,3-dihydroindol und 1,1,1 -Tri-(4-hydroxyphenyl)-ethan.

Als Poly- oder Copolykondensate der Terephthalsäure eignen sich in bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung Polyalkylenterephthalate. Geeignete Polyalkylenterephthalate sind beispielsweise Reaktionsprodukte aus aromatischen Dicarbonsäuren oder ihren reaktionsfähigen Derivaten (z. B . Dimethylestern oder Anhydriden) und aliphatischen, cylcoaliphatischen oder araliphatischen Diolen und Mischungen dieser Reaktionsprodukte.

Bevorzugte Polyalkylenterephthalate lassen sich aus Terephthalsäure (oder ihren reaktionsfähigen Derivaten) und aliphatischen oder cycloaliphatischen Diolen mit 2 bis 10 C-Atomen nach bekannten Methoden herstellen (Kunststoff-Handbuch, Bd. VIII, S. 695 ff, Karl-Hanser- Verlag, München 1973).

Bevorzugte Polyalkylenterephthalate enthalten mindestens 80 Mol-%, vorzugsweise 90 Mol-% Terephthalsäurereste , bezogen auf die Dicarbonsäurekomponente, und mindestens 80 Mol-%>, vorzugsweise mindestens 90 Mol-%> Ethylenglykol- und/oder Butandiol-l,4-Reste, bezogen auf die Diolkomponente.

Die bevorzugten Polyalkylenterephthalate können neben Terephthalsäureresten bis zu 20 Mol-%> Reste anderer aromatischer Dicarbonsäuren mit 8 bis 14 C-Atomen oder aliphatischer Dicarbonsäuren mit 4 bis 12 C-Atomen enthalten, wie beispielsweise Reste von Phthalsäure, Isophthalsäure, Naphthalin-2,6-dicarbonsäure, 4,4'-Diphenyldicarbonsäure, Bernstein-, Adipin-, Sebacinsäure, Azelainsäure, Cyclohexandiessigsäure. Die bevorzugten Polyalkylenterephthalate können neben Ethylen- bzw. Butandiol-l,4-glykol- Resten bis zu 20 Mol-% anderer aliphatischer Diole mit 3 bis 12 C-Atomen oder cycloaliphatischer Diole mit 6 bis 21 C-Atomen enthalten, z. B. Reste von Propandiol-1,3, 2-Ethylpropandiol-l,3, Neopentylglykol, Pentan-diol-1,5, Hexandiol-1,6, Cyclohexan-dimethanol-1,4, 3- Methylpentandio 1-2,4, 2-Methylpentandio 1-2,4, 2,2,4-Trimethylpentandiol-l,3 und 2- Ethylhexandiol-1,6, 2,2-Diethylpropandiol-l,3, Hexandiol-2,5, l,4-Di-([beta]-hydroxyethoxy)- benzol, 2,2-Bis-(4-hydroxycyclohexyl)-propan, 2,4-Dihydroxy-l,l,3,3-tetramethyl-cyclobutan, 2,2- Bis-(3-[beta]-hydroxyethoxyphenyl)-propan und 2,2-Bis-(4-hydroxypropoxyphenyl)-propan (vgl. DE-OS 24 07 674, 24 07 776, 27 15 932). Die Polyalkylenterephthalate können durch Einbau relativ kleiner Mengen 3- oder 4-wertiger Alkohole oder 3- oder 4-basischer Carbonsäuren, wie sie z. B. in der DE-OS 19 00 270 und der US-PS 3 692 744 beschrieben sind, verzweigt werden. Beispiele bevorzugter Verzweigungsmittel sind Trimesinsäure, Trimellitsäure, Trimethylolethan und -propan und Pentaerythrit. Vorzugsweise wird nicht mehr als 1 Mol-% des Verzweigungsmittels, bezogen auf die Säurekomponente, verwendet.

Besonders bevorzugt sind Polyalkylenterephthalate, die allein aus Terephthalsäure und deren reaktionsfähigen Derivaten (z. B. deren Dialkylestern) und Ethylenglykol und/oder Butandiol-1,4 hergestellt worden sind, und Mischungen dieser Polyalkylenterephthalate.

Bevorzugte Polyalkylenterephthalate sind auch Copolyester, die aus mindestens zwei der obengenannten Säurekomponenten und/oder aus mindestens zwei der obengenannten Alkoholkomponenten hergestellt sind, besonders bevorzugte Copolyester sind Poly- (ethylenglykol/butandiol- 1 ,4)-terephthalate.

Die als Komponente vorzugsweise verwendeten Polyalkylenterephthalate besitzen bevorzugt eine intrinsische Viskosität von ca. 0,4 bis 1 ,5 dl/g, vorzugsweise 0,5 bis 1,3 dl/g, jeweils gemessen in Phenol/o-Dichlorbenzol (1 :1 Gew. -Teile) bei 25°C. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten die gegebenenfalls vorhandenen transluzenten Kunststoffschichten, und alle zusätzlich vorhandenen transparenten Kunststoffschichten wenigstens ein Polycarbonat oder Copolycarbonat. In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bildet der Mehrschichtaufbau in den Bereichen, in denen die Kunststoffschichten direkten Kontakt zueinander aufweisen, einen monolithischen Schichtverbund. Ein solcher monolithischer Schichtverbund bietet besonderen Schutz gegen nachträgliches, zerstörungsfreies Auftrennen des Schichtverbundes.

Für den Fall, dass es sich bei den Kunststoffen der einzelnen Kunststoffschichten um gleiche oder ähnliche Kunststoffe bzw. Kunststoffgemische handelt, insbesondere für den Fall eines monolithischen Schichtverbundes, sind unter einzelnen Schichten die Teile des Schichtverbundes zu verstehen, die bei der Herstellung des Mehrschichtverbundes aus verschiedenen Komponenten, z.B. verschiedenen Folien, zum Schichtverbund beigesteuert wurden.

Die in das erfindungsgemäße Sicherheits- und/oder Wertdokument eingebrachte Elektrolumineszenz-Anordung (EL- Anordnung) weist bevorzugt wenigstens eine voll- oder teilflächige transparente Elektrodenschicht (1), darauf aufgebracht voll- oder teilflächig wenigstens eine Leuchtschicht (2) (Elektro lumineszenz-Schicht) darauf aufgebracht voll- oder teilflächig wenigstens eine Isolationsschicht (3) (dielektrische Schicht) darauf aufgebracht voll- oder teilflächig wenigstens eine weitere Elektrodenschicht (4), welche optional ebenfalls transparent sein kann, und - elektrische Anschlüsse (5) zur Kontaktierung der Elektroden und/oder wenigstens eine Induktionsspule und wenigstens einen Inverter auf.

Die erfindungsgemäß verwendete EL-Anordnung weist eine erste voll- oder teilflächige, bevorzugt teilflächige transparente Elektrodenschicht (1) - auch Frontelektrode genannt - und eine zweite voll- oder teilflächige, bevorzugt teilflächige Elektrodenschicht (4) - auch Rückelektrode genannt - auf.

Unter dem Ausdruck transparent ist im Sinne der vorliegenden Anmeldung eine Elektrode zu verstehen, die aus einem Material aufgebaut ist, welches eine Transmission von im Allgemeinen mehr als 60 %, vorzugsweise mehr als 70 %, besonders bevorzugt mehr als 80 %, speziell mehr als 90%, aufweist. Die Rückelektrode (4) der EL-Anordnung, welche beispielsweise auf der Oberseite des Druckerzeugnisses vorgesehen sein kann, muss nicht zwingend transparent ausgebildet sein.

Die transparente Frontelektrode enthält erfindungsgemäß wenigstens ein leitfähiges Polymer. Bei dem leitfähigen Polymer handelt es sieht bevorzugt um ein intrinsisch leitfähiges Polymer, besonders bevorzugt um wenigstens ein solches ausgewählt aus gegebenenfalls substituierten Polythiophenen, Polyanilinen oder Polypyrrolen handelt. Ganz besonders bevorzugt sind gegebenenfalls substituierte Polythiophene.

In bevorzugten Ausführungsformen sind sowohl die erste als auch die zweite Elektrodenschicht transparent. In weiteren bevorzugten Ausführungsformen weist auch die zweite Elektrodenschicht wenigstens ein leitfähiges Polymer auf.

In bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei wenigstens einem gegebenenfalls substituierten Polythiophen um ein solches mit wiederkehrenden Einheiten der allgemeinen Formel (IV),

worin

A für einen gegebenenfalls substituierten Ci-C 5 -Alkylenrest steht,

R für einen linearen oder verzweigten, gegebenenfalls substituierten Ci-Cig-Alkylrest, einen gegebenenfalls substituierten C 5 -Ci2-Cycloalkylrest, einen gegebenenfalls substituierten Ce- Ci 4 -Arylrest, einen gegebenenfalls substituierten C 7 -Ci 8 -Aralkylrest, einen gegebenenfalls substituierten Ci-C 4 -Hydroxyalkylrest oder einen Hydroxylrest steht, x für eine ganze Zahl von 0 bis 8 steht und für den Fall, dass mehrere Reste R an A gebunden sind, diese gleich oder unterschiedlich sein können.

Die allgemeine Formel (IV) ist im Rahmen der Erfindung so zu verstehen, dass x Substituenten R an den Alkylenrest A gebunden sein können. Besonders bevorzugt sind Polythiophene mit wiederkehrenden Einheiten der allgemeinen Formel (IV), worin A für einen gegebenenfalls substituierten C 2 -C3-Alkylenrest und x für 0 oder 1 steht. Ganz besonders bevorzugt als leitfähiges Polymer ist Poly(3,4-ethylendioxythiophen), das gegebenenfalls substituiert sein kann. Unter dem Präfix Poly- ist hinsichtlich der leitfähigen Polymere, insbesondere Polythiophene im Rahmen der Erfindung zu verstehen, dass mehr als eine gleiche oder verschiedene wiederkehrende Einheit im Polymeren bzw. Polythiophen enthalten ist. Die Polythiophene enthalten insgesamt n wiederkehrende Einheiten der allgemeinen Formel (IV), wobei n eine ganze Zahl von 2 bis 2000, bevorzugt 2 bis 100, ist. Die wiederkehrenden Einheiten der allgemeinen Formel (IV) können innerhalb eines Polythiophens jeweils gleich oder verschieden sein. Bevorzugt sind Polythiophene mit jeweils gleichen wiederkehrenden Einheiten der allgemeinen Formel (IV).

An den Endgruppen tragen die Polythiophene bevorzugt jeweils H.

Als gegebenenfalls weitere Substituenten der Reste A und/oder der Reste R kommen im Rahmen der Erfindung zahlreiche organische Gruppen in Frage, beispielsweise Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Aralkyl-, Alkoxy, Halogen-, Ether-, Thioether-, Disulfid-, Sulfoxid-, Sulfon-, Sulfonat-, Amino-, Aldehyd-, Keto-, Carbonsäureester-, Carbonsäure-, Carbonat-, Carboxylat-, Cyano-, Alkylsilan- und Alkoxysilangruppen sowie Carboxylamidgruppen.

Als Substituenten für Polyanilin oder Polypyrrol kommen beispielsweise die oben aufgeführten Reste A und R und/oder die weiteren Substituenten der Reste A und R in Frage. Bevorzugt sind unsubstituierte Polyaniline.

Die Polythiophene können neutral oder kationisch sein. In bevorzugten Ausführungsformen sind sie kationisch, wobei sich „kationisch" nur auf die Ladungen bezieht, die auf der Polythiophenhauptkette sitzen. Je nach Substituent an den Resten R können die Polythiophene positive und negative Ladungen in der Struktureinheit tragen, wobei sich die positiven Ladungen auf der Polythiophenhauptkette und die negativen Ladungen gegebenenfalls an den durch Sulfonat- oder Carboxylatgruppen substituierten Resten R befinden. Dabei können die positiven Ladungen der Polythiophenhauptkette zum Teil oder vollständig durch die gegebenenfalls vorhandenen anionischen Gruppen an den Resten R abgesättigt werden. Insgesamt betrachtet können die Polythiophene in diesen Fällen kationisch, neutral oder sogar anionisch sein. Dennoch werden sie im Rahmen der Erfindung alle als kationische Polythiophene betrachtet, da die positiven Ladungen auf der Polythiophenhauptkette maßgeblich sind. Die positiven Ladungen sind in den Formeln nicht dargestellt, da ihre genaue Zahl und Position nicht einwandfrei feststellbar sind. Die Anzahl der positiven Ladungen beträgt jedoch mindestens 1 und höchstens n, wobei n die Gesamtanzahl aller wiederkehrenden Einheiten (gleicher oder unterschiedlicher) innerhalb des Polythiophens ist. Zur Kompensation der positiven Ladung, soweit dies nicht bereits durch die gegebenenfalls Sulfonat- oder Carboxylat-substituierten und somit negativ geladenen Reste R erfolgt, benötigen die kationischen Polythiophene Anionen als Gegenionen.

Gegenionen können monomere oder polymere Anionen, letztere im Folgenden auch als Polyanio- nen bezeichnet, sein.

Polymere Anionen sind gegenüber monomeren Anionen bevorzugt, da sie zur Filmbildung beitragen und aufgrund ihrer Größe zu thermisch stabileren elektrisch leitfähigen Filmen führen.

Polymere Anionen können hier beispielsweise Anionen polymerer Carbonsäuren, wie Polyacrylsäuren, Polymethacrylsäure oder Polymaleinsäuren, oder polymerer Sulfonsäuren, wie Polystyrolsulfonsäuren und Polyvinylsulfonsäuren. Diese Polycarbon- und -sulfonsäuren können auch Copolymere von Vinylcarbon- und Vinylsulfonsäuren mit anderen polymerisierbaren Monomeren, wie Acrylsäureestern und Styrol, sein. Bevorzugt ist als polymeres Anion ein Anion einer polymeren Carbon- oder Sulfonsäure. Besonders bevorzugt als polymeres Anion ist das Anion der Polystyrolsulfonsäure (PSS). Das Molekulargewicht der die Polyanionen liefernden Polysäuren beträgt vorzugsweise 1 000 bis 2 000 000, besonders bevorzugt 2 000 bis 500 000. Die Polysäuren oder ihre Alkalisalze sind im Handel erhältlich, z.B. Polystyrolsulfonsäuren und Polyacrylsäuren..

Bevorzugt als monomere Anionen sind die Anionen der p-Toluolsulfonsäure, Methansulfonsäure oder Camphersulfonsäure. Kationische Polythiophene, die zur Ladungskompensation Anionen als Gegenionen enthalten, werden in der Fachwelt auch oft als Polythiophen/(Poly-)Anion-Komplexe bezeichnet.

Erfindungsgemäß können zur Herstellung der transparenten Elektrodenschichten Druckpasten mit intrinsisch leitfähigen Polymeren verwendet werden, aus welchen voll- oder teilflächige Elektroden mittels Druckverfahren erzeugt werden. Sie sind weitgehend beliebig strukturiert applizierbar, und zwar auch auf strukturierten Oberflächen. Ferner bieten sie eine relativ gute Laminierbarkeit.

Diese Elektrodenmaterialien können beispielsweise mittels Siebdruck, Rakeln, Spritzen, Sprühen, Streichen gegebenenfalls unter Verwendung von Maskentechnik sowie mittels digitaler Drucktechniken, wie z.B. Ink- Jet-Druckverfahren, auf entsprechende Trägermaterialien (Substrate) aufgebracht werden, wobei bevorzugt anschließend bei geringen Temperaturen von beispielsweise 80 bis 120 °C getrocknet wird. Bevorzugtes Verfahren ist das Aufbringen mittels Siebdruck.

Intrinsich leitfähige Polymere sind in Form von Dispersionen oder Druckformulierungen kommerziell erhältlich. Im Rahmen der Erfindung sind beispielsweise Dispersionen enthaltend Poly-(3,4-ethylendioxythiophen) als leitfähiges Polythiophen zur Herstellung der leitfähigen Elektrodenschicht (1) besonders geeignet, welche unter anderem unter dem Markennamen Clevios ® (Clevios Deutschland GmbH) vertrieben werden. Erfindungsgemäß bevorzugt werden zur Formulierung einer Druckpaste zur Herstellung der transparenten Elektrodenschicht (1) 10 bis 90 Gew.- %, bevorzugt 20 bis 80 Gew.- %, besonders bevorzugt 30 bis 65 Gew.- %, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Druckpaste, Clevios ® P, Clevios ® PH, Clevios ® P AG, Clevios ® P HCV4, Clevios ® P HS, Clevios ® PH 500, Clevios ® PH 510 oder beliebige Mischungen davon verwendet. Als Lösemittel können Dimethylsulfoxid (DMSO), Ν,Ν-Dimethylformamid, N,N- Dimethylacetamid, Ethylenglykol, Glycerin, Sorbitol, Methanol, Ethanol, Isopropanol, N-Propanol, Acton, Methylethylketon, Dimethylaminoethanol, Wasser oder Gemische aus zwei oder drei oder mehreren der genannten Lösemittel verwendet werden. Die Menge an Lösemittel kann in der Druckpaste in weiten Bereichen variieren. So können in einer Formulierung einer Paste 55 bis 60 Gew.-% Lösemittel enthalten sein, während in einer anderen Formulierung etwa 35 bis 45 Gew.-% eines Lösemittelgemischs aus zwei oder mehr Lösemitteln verwendet werden. Weiterhin können als Grenzflächenadditiv und Haftaktivator Silquest ® AI 87, Neo Rez R986, Dynol 604 und/oder

Mischungen aus zwei oder mehreren dieser Substanzen enthalten sein. Deren Menge kann 0,1 bis 5,0 Gew.-%, vorzugsweise 0,3 bis 2,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Druckpaste, betragen. Als Bindemittel können in der Formulierung beispielsweise Bayderm ® Finish 85 UD, Bayhydrol ® PR340/1, Bayhydrol ® PR135 oder beliebige Mischungen davon, vorzugsweise in Mengen von etwa 0,5 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 3 bis 5 Gew.-%, enthalten sein. Bei den eingesetzten Polyurethandispersionen, die nach dem Trocknen der Schicht das Bindemittel für die Leitschicht bilden, handelt es sich vorzugsweise um wässrige Polyurethandispersionen.

Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Formulierungen von Druckpasten zur Herstellung transparenten Elektrodenschicht (1) enthalten:

Substanz Gehalt/ Gehalt/ Gehalt/ Gehalt/ Gehalt/ Gehalt/

Gew.-% Gew.-% Gew.-% Gew.-% Gew.-% Gew.-%

Clevios ® P HS 33 48 40 42,2 33 40

Silquest ® AI 87 0,4 0,5 1,2 1,0 0,4 1,2

N-Methylpyrrolidon 23,7 14,4 10,3 13,3 23,7 10,3

Diethylenglykol 26,3 20,7 30,0 25,4 26,3 30,0

Proglyde/DMM 12,6 12,4 14,5 13,6 12,6 14,5

Bayderm ® Finish 85 4,0 4,0 4,0 4,5

UD (Lanxess)

Bayhydrol ® P340/1 - - - - 4,0 4,0 Bei der Rückelektrode (4) handelt es sich - wie bei der transparenten Elektrode - um eine teil- oder vollflächige, bevorzugt teilflächige Elektrodenschicht, die jedoch nicht transparent sein muss. Diese ist im Allgemeinen auf die Isolationsschicht (3) - wenn sie vorhanden ist - aufgebracht. Falls keine Isolationsschicht (3) vorhanden ist, ist die Rückelektrode (4) auf die Leuchtschicht (2) aufgebracht. In einer alternativen, inversen Ausführungsform kann die Rückelektrode auch auf der ersten Kunststoffschicht (Substrat der EL-Anordnung) aufgebracht sein.

Die Rückelektrode ist im Allgemeinen aus elektrisch leitenden Materialien auf anorganischer oder organischer Basis aufgebaut, beispielsweise enthaltend Metalle wie Silber, Kohlenstoff und/oder intrinsisch leitfähige Polymere, wobei bevorzugt solche Materialien eingesetzt werden, die während der Lamination nicht beschädigt werden und teilflächig aufgebracht werden können.

Erfindungsgemäß können zur Herstellung der transparenten Elektrodenschichten Druckpasten mit Metallen wie Silber, Kohlenstoff, ITO, ATO (Antimon-Zinn-Oxid-Siebdruckschichten), sowie unabhängig von dem Material der transparenten Frontelektrode (1) mit den bereits vorangehend genannten für die transparente Frontelektrode (1) geeigneten Materialien verwendet werden, aus welchen voll- oder teilflächige Elektroden mittels den für die Frontelektrode genannten Druckverfahren erzeugt werden können. Die vorstehend für die transparente Frontelektrode (1) geeigneten Materialien können für die Rückelektrode zur Verbesserung der elektrischen Leitfähigkeit mit Metallen wie Silber oder nichtmetallischen elektrisch leitfähigen Zusätzen wie Kohlenstoff versetzt werden und/oder mit einer Lage aus diesen Materialien ergänzt werden können. Die Formulierungen der Druckpasten für die Frontelektrode (1) und die Rückelektrode (4) können verschieden oder auch gleich sein. Die Formulierung der Druckpaste für die Rückelektrode (4) kann in besonders bevorzugten Aus führungs formen der für die transparente Frontelektrode entsprechen. In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform kann die Rückelektrode mit Graphit gefüllt sein. Für die Rückelektrode kommen daher beispielsweise auch die für die Frontelektrode genannten Druckformulierungen in Frage, denen zusätzlich Graphit zugegeben wurde.

Eine erfindungsgemäß besonders bevorzugte Formulierung einer Druckpaste zur Herstellung der Rückelektrode (4) enthält:

Substanz Gehalt / Gehalt / Gehalt / Gehalt / Gehalt /

Gew. % Gew. % Gew. % Gew. % Gew. %

Clevios ® P HS 58,0 50,7 64,0 58,0 50,7

Silquest ® AI 87 2,0 1,0 1,6 2,0 1,0

N-Methylpyrrolidon 17,0 12,1 14,8 17,0 12,1

Diethylenglykol 10,0 23,5 5,9 10,0 23,5

Proglyde/DMM 10,0 8,6 10,2 10,0 8,6 Bayderm ® Finish 85 3,0 4,1 3,5

UD (Lanxess)

Bayhydrol ® P340/1 - - - 3,0 4,1

Die EL-Anordnung weist wenigstens eine Isolationsschicht (3) - auch dielektrische Schicht genannt - auf, welche zwischen der Rückelektrode (4) und der Leuchtschicht (2) - auch Elektrolumineszenz-Schicht genannt - oder im alternativen, inversen Aufbau zwischen der Frontelektrode (1) und der Leuchtschicht (2) angeordnet sein kann. Auch EL-Anordnungen, die sowohl zwischen der Rückelektrode (4) und der Leuchtschicht (2) als auch zwischen der Frontelektrode (1) und der Leuchtschicht (2) jeweils wenigstens eine Isolationsschicht (3) aufweisen, sind im Rahmen der Erfindung möglich und Gegenstand einer besonderen Ausführungsform. Weiterhin Gegenstand der Erfindung sind auch EL-Anordnungen, die zusätzlich eine oder mehrere weitere Isolationsschicht(en) (3) - gegebenenfalls alternierend mit einer oder mehreren zusätzlichen Leuchtschicht(en) (2) - aufweisen.

Entsprechende dielektrische Schichten sind dem Fachmann bekannt. Entsprechende Schichten weisen häufig hoch dielektrisch wirkende Pulver (Füllstoffe) wie beispielsweise Bariumtitanat auf, welche vorzugsweise in fluorhaltigen Kunststoffen oder in auf Cyan basierenden Harzen dispergiert sind. Beispiele für besonders geeignete Teilchen sind Bariumtitanat-Teilchen im

Bereich von bevorzugt 1,0 bis 2,0 μιη. Diese können bei einem hohen Füllgrad eine relative Dielektrizitätskonstante von bis zu 100 ergeben.

Die dielektrische Schicht weist bevorzugt eine Dicke von im Allgemeinen 1 bis 50 μιη, vorzugsweise 2 bis 40 μηι, besonders bevorzugt 5 bis 25 μηι, speziell 8 bis 15 μιη auf. Das Elektrolumineszenz-Element kann in einer weiteren Ausführungsform auch zusätzlich noch eine weitere dielektrische Schicht auf der jeweiligen dielektrischen Schicht zwischen der Rückelektrode (4) und der Leuchtschicht (2) und/oder der dielektrischen Schicht zwischen der Frontelektrode (1) und der Leuchtschicht (2) aufweisen. Dabei werden die jeweils beiden dielektrischen Schichten übereinander angeordnet und verbessern zusammen die Isolationswirkung. Die Verwendung einer solchen jeweiligen weiteren dielektrischen Schicht kann von der Qualität und Pinhole-Freiheit der ersten dielektrischen Schicht abhängen.

Die dielektrische Schicht enthält bevorzugt wenigstens einen dielektrisch wirkenden Füllstoff. Als Füllstoffe werden anorganische Isolationsmaterialien verwendet, die dem Fachmann aus der Literatur bekannt sind, beispielsweise: BaTi03, SrTiOs, KNbC>3, PbTiOs, LaTaC>3, LiNb03, GeTe, Mg 2 Ti0 4 , Bi 2 (Ti0 3 ) 3 , NiTi0 3 , CaTi0 3 , ZnTi0 3 , Zn 2 Ti0 4 , BaSn0 3 , Bi(Sn0 3 ) 3 , CaSn0 3 , PbSn0 3 ,

MgSn0 3 , SrSn0 3 , ZnSn0 3 , BaZr0 3 , CaZr0 3 , PbZr0 3 , MgZr0 3 , SrZr0 3 , ZnZr0 3 . oder Mischungen von zwei oder mehreren dieser Füllstoffe. Erfindungsgemäß bevorzugt als Füllstoff sind BaTi0 3 oder PbZr0 3 oder Mischungen daraus, vorzugsweise in Füllmengen von 5 bis 80 Gew.-%, bevorzugt von 10 bis 75 Gew.-%, besonders bevorzugt von 40 bis 70 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Paste, in der Paste zur Herstellung der Isolationsschicht.

Die dielektrische Schicht enthält bevorzugt wenigstens ein Bindemittel. Als Bindemittel für diese Schicht können Ein- oder bevorzugt Zweikomponentenpolyurethansysteme, bevorzugt der Bayer MaterialScience AG, wiederum besonders bevorzugt Desmodur ® und Desmophen ® oder die Lackrohstoffe der Lupranate-, Lupranol-, Pluracol- oder Lupraphen-Reihen der BASF AG; der Degussa AG (Evonik), vorzugsweise Vestanat, wiederum besonders bevorzugt Vestanat T und B; oder der Dow Chemical Company, wiederum bevorzugt Vorastar; verwendet werden. Weiterhin können auch hochflexible Bindemittel, zum Beispiel solche auf Basis von PMMA, PVA, insbesondere Mowiol und Poval von Kuraray Europe GmbH bzw. Kuraray Specialties Europe GmbH oder Polyviol von Wacker AG, oder PVB, inbesondere Mowital von Kuraray Europe GmbH bzw. Kuraray Specialties Europe GmbH (B 20 H, B 30 T, B 30 H, B 30 HH, B 45 H, B 60 T, B 60 H, B 60 HH, B 75 H) oder Pioloform, insbeondere Pioloform BR18, BMI 8 oder BT18, von Wacker AG, eingesetzt werden.

Als Lösemittel für die zur Herstellung der dielektrischen Schicht verwendeten Druckpasten können beispielsweise Ethylacetat, Butylacetat, l-Methoxypropylacetat-2, Toluol, Xylol, Solvesso 100, Shellsol A oder Mischungen aus zwei oder mehrere dieser Lösemittel verwendet werden. Bei Verwendung von zum Beispiel PVB als Bindemittel ferner Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol, Diacetonalkohol, Benzylalkohol, 1 -Methoxypropanol-2, Butylglykol, Methoxybutanol, Dowanol, Methoxypropylacetat, Methylacetat, Ethylacetat, Butylacetat, Butoxyl, Glykolsäure-n- butylester. Aceton, Methylethylketon, Methylisobutylketon, Cyclohexanon, Toluol, Xylol, Hexan, Cyclohexan, Heptan sowie Mischungen aus zwei oder mehreren der genannten Lösungsmittel in Mengen von 1 bis 30 Gew.-% bezogen auf die Gesamtmasse der Paste, bevorzugt 2 bis 20 Gew.%, besonders bevorzugt 3 bis 10 Gew.-%. Weiterhin können noch Additive wie Verlaufsmittel und Rheologieadditvie zur Verbesserung der Eigenschaften zugefügt werden. Beispiele für Verlaufsmittel sind Additol ® XL480 in Butoxyl in einem Mischungsverhältnis von 40:60 bis 60:40.

Im Falle von mehreren dielektrischen Schichten in der EL-Anordnung können diese einen oder mehrere gleiche oder unterschiedliche Füllstoffe und/oder ein oder mehrere, gleiche oder unterschiedliche Bindemittel und/oder Additive aufweisen, sowie die Druckpasten zu deren Herstellung ein oder mehrere, gleiche oder unterschiedliche Lösemittel enthalten.

Besonders bevorzugte Formulierungen einer Druckpaste zur Herstellung der dielektrischen Schicht (3) enthalten:

Substanz Gehalt / Gehalt / Gehalt / Gehalt / Gehalt / Gehalt /

Gew. % Gew. % Gew. % Gew. % Gew. % Gew. % BaTi03 50 50 50 55 55 56,6

Desmophen ® 1800 25 25 25 22,5 22,5 20,3

Desmodur ® L67 MPA/X 14 14 14 11,4 11,4 12,5

Ethoxypropylacetat 8,7 0 4 0 8,6 7,6

Methoxypropylacetat 0 8,7 4,7 8,6 0 0

Additol ® XL 48 0 ( 5 0 2,3 2,3 2,3 2,5 2,5 3,0

Gew.- % in Butoxyl)

Substanz Gehalt / Gehalt / Gehalt / Gehalt / Gehalt / Gehalt /

Gew. % Gew. % Gew. % Gew. % Gew. % Gew. %

BaTi03 59,9 59,9 55 60,2 50 55,3

Desmophen ® 1800 19,9 19,9 22,5 - 25 20,1

Desmodur ® L67 MPA/X 11,2 11,2 12 - 13,7 9,4

Ethoxypropylacetat 5,7 0 8 10,3 9 13,7

Methoxypropylacetat 0 5,7 - - - -

Additol ® X L 4 8 0 i n 3,3 3,3 2,5 2,9 2,3 1,5

Butoxyl 50%

Desmophen 670 - - - 14,3 - -

Desmodur N75MPA - - - 12,3 - -

Die EL-Anordnnug enthält wenigstens eine Leuchtschicht (2) (Elektrolumineszenz-Schicht).

Die mindestens eine Elektroluminezenz-Schicht - auch als EL-Schicht bezeichnet - kann zwischen der Frontelektrode und einer dielektrischen Schicht oder zwischen zwei dielektrischen Schichten angeordnet. Dabei kann die EL-Schicht unmittelbar im Anschluss an die dielektrische(n) Schicht(en) angeordnet sein oder es können gegebenenfalls eine oder mehrere weitere Schichten zwischen der oder den dielektrischen Schicht(en) und der EL-Schicht angeordnet sein. Bevorzugt ist die EL-Schicht unmittelbar im Anschluss an die dielektrische(n) Schicht(en) angeordnet. Weiterhin Gegenstand der Erfindung sind auch EL -Anordnungen, die zusätzlich eine oder mehrere weitere EL-Schicht(en) - gegebenenfalls alternierend mit einer oder mehreren zusätzlichen Isolationsschicht(en) (3) - aufweisen. Es sind demnach auch EL- Anordnungen möglich und Gegenstand einer möglichen Ausführungsform der Erfindung, in denen zwischen der Frontelekrode und der Rückelektrode drei dielektrische Schichten mit jeweils zwischen zwei dieser dielektrischen Schichten angeordneter EL-Schicht enthalten sind. Solche Aufbauten der EL-Anordnung weisen zwischen Frontelekrode und Rückelektrode einen alternierenden Aufbau von dielektrischer Schicht/EL-Schicht/dielektrischer Schicht/EL-Schicht/dielektrischer Schicht auf. Die mindestens eine EL-Schicht kann auf der gesamten Innenfläche der ersten teilweise transparenten Elektrode bzw. der dielektrischen Schicht angeordnet sein oder auf einer oder mehreren Teilflächen der ersten zumindest teilweise transparenten Elektrode bzw. der dielektrischen Schicht. In dem Fall, dass die Leuchtstruktur auf mehreren Teilflächen angeordnet ist, haben die Teilflächen im Allgemeinen einen Abstand von 0,5 bis 10,0 mm, bevorzugt 1 bis 5 mm voneinander. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die EL-Schicht in Form einer Bildinformation auf einen Teil der teilweise transparenten Elektrode bzw. der dielektrischen Schicht angeordnet.

Die EL-Schicht ist im Allgemeinen aus einer Bindemittelmatrix mit darin homogen dispergierten EL-Pigmenten aufgebaut. Die Bindemittelmatrix wird im Allgemeinen so gewählt, dass ein guter Haftverbund auf der Elektrodenschicht bzw. der gegebenenfalls darauf aufgebrachten dielektrischen Schicht gegeben ist. In einer bevorzugten Ausführung werden dabei Polyvinylbutyral (PVB) oder Polyurethan basierende Systeme verwendet. Neben den EL- Pigmenten können gegebenenfalls noch weitere Zusätze in der Bindemittelmatrix vorliegen, wie farbkonvertierende organische und/oder anorganische Systeme, Farbzusatzstoffe für einen Tag- und Nacht-Lichteffekt und/oder reflektierende und/oder Licht absorbierende Effektpigmente wie Aluminiumflakes oder Glasflakes oder Mica-Plateletts.

Die in der EL-Schicht verwendeten EL-Pigmente weisen im Allgemeinen eine Teilchengröße von 1 bis 50 μηι, vorzugsweise 5 bis 25 μηι, auf. Bevorzugt ist die mindestens eine EL-Schicht eine Wechselstrom-Dickfilm-Pulver- Elektrolumineszenz (AC-P-EL)-Leuchtstruktur. Solche EL-Schichten werden bevorzugt mittels der bereits für die Elektrodenschichten genannten Druckverfahren, insbesondere mittels Siebdruck aufgebracht. Hierzu werden geeignete Druckpasten eingesetzt.

Derartige Druckpasten werden im Allgemeinen auf Basis anorganischer Substanzen aufgebaut. Geeignete Substanzen sind z.B. hochreine ZnS, CdS, Zn x Cdi_ x S Verbindungen der Gruppen II und IV des Periodensystems der Elemente, wobei besonders bevorzugt ZnS eingesetzt wird. Die vorstehend genannten Substanzen können dotiert oder aktiviert werden und gegebenenfalls des Weiteren coaktiviert werden. Zur Dotierung werden z.B. Kupfer und/oder Mangan eingesetzt. Die Coaktivierung erfolgt z.B. mit Chlor, Brom, Iod und Aluminium. Der Gehalt an Alkali- und Selten- Erd-Metallen ist in den vorstehend genannten Substanzen im Allgemeinen sehr gering, falls diese überhaupt vorliegen. Ganz besonders bevorzugt wird ZnS eingesetzt, das bevorzugt mit Kupfer und/oder Mangan dotiert beziehungsweise aktiviert wird und bevorzugt mit Chlor, Brom, Iod und/oder Aluminium coaktiviert wird. Übliche EL-Emissionsfarben sind gelb, grün, grün-blau, blau-grün und weiß, wobei die Emissionsfarbe weiß oder rot durch Mischungen geeigneter EL-Luminophore gewonnen werden kann oder durch Farbkonversion. Die Farbkonversion kann im Allgemeinen in Form einer konvertierenden Schicht und/oder der Beimengung entsprechender Farbstoffe und Pigmente in den polymeren Binder der Druckfarben beziehungsweise der polymeren Matrix, in die die EL-Pigmente eingebaut sind, erfolgen.

In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die zur Herstellung der EL- Schicht eingesetzte Siebdruckmatrix mit lasierenden, farbfilternden oder mit farbkonvertierenden Farbstoffen und/oder Pigmenten versehen. Auf diese Weise kann eine Emissionfarbe Weiß oder ein Tag-Nacht-Lichteffekt generiert werden.

In einer weiteren Ausführungsform werden in der EL-Schicht Pigmente eingesetzt, die eine Emission im blauen Wellenlängenbereich von 420 bis 480 nm aufweisen und mit einer farbkonvertierenden Mikroverkapselung versehen sind. Auf diese Weise kann die Farbe Weiß emittiert werden. In einer Ausführungsform werden als Pigmente in der EL-Schicht AC-P-EL Pigmente eingesetzt, die eine Emission im blauen Wellenlängenbereich von 420 bis 480 nm aufweisen. Zusätzlich weist die AC-P-EL Siebdruckmatrix bevorzugt wellenlängenkonventierende anorganische feine Partikel auf Basis von Europium (II) aktivierten Erdalkali-ortho-Silikat Phosphoren wie (Ba, Sr, Ca) 2 Si0 4 :Eu 2+ oder YAG Phosphoren wie Y 3 Al 5 0i 2 :Ce 3+ oder Tb 3 Al 5 0i 2 :Ce 3+ oder Sr 2 GaS 4 :Eu 2+ oder SrS:Eu 2+ oder (Y,Lu,Gd,Tb) 3 (Al,Sc,Ga) 5 0i 2 :Ce 3+ oder (Zn,Ca,Sr)(S,Se):Eu 2+ auf. Auf diese Weise kann ebenfalls eine weiße Emission erzielt werden.

Die vorstehen genannten EL-Luminophore können auf bekannte Weise mikroverkapselt werden. Durch die anorganische Mikroverkapselungstechnologie sind gute Halbwertszeiten erzielbar. Beispielhaft sei hier das EL-Siebdrucksystem Luxprint® für EL der Firma E.I. du Pont de Nemours and Companies genannt. Organische Mikroverkapselungstechnologien und Folienhüll- Laminate auf Basis der diversen thermoplastischen Folien sind grundsätzlich ebenfalls geeignet, haben sich jedoch als teuer und nicht wesentlich lebensdauerverlängernd erwiesen. Geeignete zinksulfidische mikroverkapselte EL-Luminophore werden von der Firma Osram Sylvania, Inc. Towanda unter dem Handelsnamen GlacierGLO™ Standard, High Brite und Long Life und von der Firma Durel Division der Rogers Corporation, unter den Handelsnamen 1PHS001® High- Efficiency Green Encapsulated EL Phosphor, 1PHS002® High-Efficiency Blue-Green Encapsulated EL Phosphor, 1PHS003® Long-Life Blue Encapsulated EL Phosphor, 1PHS004® Long-Life Orange Encapsulated EL Phosphor, angeboten. Die mittleren Teilchendurchmesser der in der EL-Schicht geeigneten mikro verkapselten Pigmente betragen im Allgemeinen 15 bis 60 μιη, bevorzugt 20 bis 35 μιη. In der Elektrolumineszenz-Schicht können auch nicht mikroverkapselte feinkörnige EL-Pigmente, bevorzugt mit einer hohen Lebensdauer, eingesetzt werden. Geeignete nicht mikroverkapselte feinkörnige zinksulfidische EL-Luminophore sind z.B. in US 6,248,261 und in WO-A 01/34723 offenbart. Diese weisen bevorzugt ein kubisches Kristallgefüge auf. Die nicht mikroverkapselten Pigmente haben bevorzugt mittlere Teilchendurchmesser von 1 bis 30 μιη, besonders bevorzugt 3 bis 25 μιη, ganz besonders bevorzugt 5 bis 20 μιη. Speziell nicht mikroverkapselte EL-Pigmente können mit kleineren Pigmentabmessungen bis unter 10 μιη verwendet werden. Dadurch kann die Durchsichtigkeit der EL-Anordnung erhöht werden.

Somit können geeigneten Druckfarben unverkapselte Pigmente beigemengt werden, bevorzugt unter Berücksichtigung der speziellen hygroskopischen Eigenschaften der Pigmente, bevorzugt der ZnS-Pigmente. Dabei werden im Allgemeinen Bindemittel verwendet, die einerseits eine gute Adhäsion zu sogenannten ITO-Schichten (Indium-ZinnOxid) oder intrinsisch leitfähige polymeren transparenten Schichten haben, und des Weiteren gut isolierend wirken, das Dielektrikum verstärken und damit eine Verbesserung der Durchschlagsfestigkeit bei hohen elektrischen Feldstärken bewirken und zusätzlich im ausgehärteten Zustand eine gute Wasserdampfsperre aufweisen und die Phosphorpigmente zusätzlich schützen und Lebensdauer verlängernd wirken.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden in der AC-P-EL-Leuchtschicht Pigmente eingesetzt, die nicht mikroverkapselt sind.

Die Halbwertzeiten der geeignete Pigmente in der EL-Schicht, also jene Zeit, in der die Initialhelligkeit des erfindungsgemäßen EL-Elements auf die Hälfte abgesunken ist, betragen im Allgemeinen bei 100 bzw. 80 Volt und 400 Hertz 400 bis maximal 5000 Stunden, üblicherweise jedoch nicht mehr als 1000 bis 3500 Stunden.

Die Helligkeitswerte (EL-Emission) betragen im Allgemeinen 1 bis 200 cd/m 2 , bevorzugt 3 bis 100 cd/m 2 , und liegen bei großen Leuchtflächen besonders bevorzugt im Bereich von 1 bis 20 cd/m 2 . Es können jedoch auch Pigmente mit längeren oder kürzeren Halbwertszeiten und höheren oder niedrigeren Helligkeitswerten in der EL-Schicht des erfindungsgemäßen EL-Elements eingesetzt werden.

Die Schicht enthält die oben genannten gegebenenfalls dotierten Pigmente, bevorzugt ZnS- Kristalle, bevorzugt wie oben beschrieben mikroverkapselt, vorzugsweise in einer Menge von 40 bis 90 Gew.-%, bevorzugt von 50 bis 80 Gew.-%, besonders bevorzugt 55 bis 70 Gew. -%, jeweils bezogen auf das Gewicht der Paste. Die EL-Schicht enthält bevorzugt wenigstens ein Bindemittel. Als Bindemittel kommen die bereits vorangehend für die dielektrische Schicht genannten in Frage. Als Lösemittel für die zur Herstellung der EL-Schicht verwendeten Druckpasten können Ethoxypropylacetat, Ethylacetat, Butylacetat, Methoxypropylacetat, Aceton, Methylethylketon, Methylisobutylketon, Cyclohexanon, Toluol, Xylol, Solventnaphtha 1 00 oder b eliebige Mischungen von zwei oder mehreren dieser Lösemittel in Mengen von vorzugsweise 1 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 2 bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt 5 bis 15 Gew. -%, jeweils bezogen auf die Gesamtpastenmasse, verwendet werden. Weiterhin können sowie die vorangehend für die Druckpasten für die dielektrische Schicht geeigneten Lösemittel verwendet werden.

Weiterhin können noch Additive zur Verbesserung des Fließverhaltens und des Verlaufs enthalten sein. Beispiele für solche Verlaufsmittel sind die bereits vorangehend für die Druckpasten zur Herstellung der dielektrischen Schicht genannten in den ebenfalls dafür angegebenen Mengen.

Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Formulierungen von Druckpasten zur Herstellung der EL- Schicht enthalten:

Substanz Gehalt/ Gehalt/ Gehalt/ Gehalt/ Gehalt/ Gehalt/

Gew.-% Gew.-% Gew.-% Gew.-% Gew.-% Gew.-%

P i g m e n t ( O s r a m 61,2 65,1 69,7 61,05 61,2 69,7

Sylvania)

Desmophen ® D670 15,2 12,7 11,9 12,8 - -

Desmophen ® 1800 - - - - 17,7 14,1

Desmodur ® N75 MPA 13,1 11,4 9,0 12,4 - -

Desmodur ® L67 - - - - 9,9 7,9

MPA/X

Methoxypropylacetat 10,2 5,5 4,9 - - -

Ethoxypropylacetat 0 5 4,2 13,5 10,8 8,0

Additol ® XL480 (50 0,3 0,3 0,3 0,25 0,4 0,3

Gew.- % in Butoxyl) Zum Betrieb des erfindungsgemäßen Sicherheits- und/oder Wertdokument mit EL-Anordnung können die Elektroden elektrische Anschlüsse aufweisen, die an einen Seitenrand des erfindungsgemäßen Dokuments geführt werden und dort mittels Kontaktierhilfen mit einer Stromquelle kontaktiert werden. Dazu kann es vorteilhaft sein, vor dem Laminieren die zur Herstellung der transluzenten und/oder transparenten Kunststoffschicht(en) eingesetzten Folien an den entsprechenden Kontaktstellen der EL-Anordnung - z.B. durch Stanzen - mit Aussparungen zu versehen, um nach dem Laminieren die elektrische Kontaktierung der Elektroden zu ermöglichen.

Die Speisung mit Strom erfolgt für diesen Fall über eine Wechselstromquelle in der Regel mit einer Spannung von mindestens 15 Volt, um die EL-Schichten zum Leuchten anzuregen. Auch die Frequenz des Wechselstroms ist wichtig, denn je höher die Frequenz ist, desto stärker ist die Leuchtkraft der EL-Leuchte. Eine üblich verwendete Spannung für EL-Leuchten ist 110 Volt Wechselspannung mit 400 Hz. Der Wechselspannung wird dabei bevorzugt mittels eines EL- DC/AC-Inverters erzeugt. Durch das Anlegen einer Wechselspannung an die zwei Elektroden des EL-Elements kommt es dann zum Leuchten der EL- Lampe. Die Stromversorgung kann beispielsweise durch Batterie(n), aufladbare(n) Akkumulator(en) oder durch Versorgung durch eine externe Stromquelle erfolgen.

Mittlerweile erlaubt moderne Halbleitertechnik sogar die Herstellung von Invertern in Miniaturbauweise, welche in Dokumenten einlaminiert werden können und über eine ebenfalls einlaminierte Kupferdrahtspule, kontaktlos über Induktion die notwendige Energie für das Aufleuchten der EL-Lampe liefern können. Bei dieser Art der Stromversorgung wäre einem Dokument äußerlich gar nicht mehr anzusehen ob eine EL-Anordnung einlamieniert ist oder nicht. Üblicherweise wird die notwendige Spannung für den Betrieb der EL-Lampe als Gleichstrom über eine Batterie oder Knopfzelle geliefert. Über einen Inverter wird dieser Gleichstrom in Wechselstrom in der gewünschten Spannung und Frequenz transformiert. Dabei kann die elektrische Kontaktierung der EL-Anordnung für eine entsprechende Vorrichtung (Lesegerät), in die das Dokument platziert werden kann, über Kontaktstellen an der Außenseite des Sicherheitsund/oder Wertdokuments eingespeist werden.

In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Sicherheits- und/oder Wertdokuments kann die Ansteuerung des resultierenden EL-Elements demnach durch eine Induktionsspule und einen Inverter erfolgen, welche vor dem Laminierprozess mit der EL-Anordnung kontaktiert werden.

Die EL-Anordnung kann zur Ansteuerung eine oder mehrere Leiterbahn(en) aufweisen. Als Leiterbahnen zur Ansteuerung der EL-Anordnung können so genannte Bus-bars eingesetzt werden. Die Leiterbahn oder die Leiterbahnen können vor, nach oder zwischen den Elektrodenschichten (1) und (4) aufgebracht werden, wobei vorzugsweise die Leiterbahn oder die Leiterbahnen in einem Arbeitsschritt - besonders bevorzugt zusammen mit den Kontakten - aufgebracht werden. Die Leiterbahn oder Leiterbahnen können in Form eines Silberbusses, vorzugsweise hergestellt aus einer Silberpaste und/oder eines Silberlacks, aufgebracht sein. Eventuell kann vor dem Aufbringen des Silberbus-bars noch eine Graphitschicht aufgebracht werden Die elektrischen Anschlüsse können beispielsweise unter Verwendung von elektrisch leitfähigen und einbrennbaren Pasten mit Zinn, Zink, Silber, Palladium, Aluminium und weiteren geeigneten leitfähigen Metallen beziehungsweise Kombinationen und Mischungen oder Legierungen daraus, hergestellt werden. Dabei werden die elektrisch leitfähigen Kontaktierstreifen im Allgemeinen mittels Siebdruck, Pinselauftrag, Ink-Jet, Rakel, Rolle, durch Sprühen oder mittels Dispensierauftrag oder vergleichbaren dem Fachmann bekannten Auftragsmethoden auf die elektrisch leitfähigen und zumindest teilweise transparenten dünnen Beschichtungen aufgebracht und anschließend im Allgemeinen in einem Ofen thermisch behandelt.

Eine der gegebenenfalls vorhandenen transluzenten Kunststoffschichten oder eine transparente Kunststoffschicht dient unter anderem erfindungsgemäß vorzugsweise als Substrat für die EL- Anordnung. Die gegebenenfalls vorhandene zweite transluzente Schicht, bevorzugt Kunststoffschicht oder eine transparente Kunststoffschicht dient unter anderem erfindungsgemäß vorzugsweise als Schutzschicht für die EL- Anordnung.

Die in den erfindungsgemäßen Sicherheits- und/oder Wertdokumenten eingesetzten EL- Anordnungen weisen eine hohe Sicherheit gegen späteres Zerlegen der Sicherheits- und/oder Wertdokumente auf, da alle Komponenten der EL-Anordnungen - einschließlich der Elektroden - selektiv druckbar, z.B. mittels Siebdruck, sind. Durch diese Technik können die EL-Anordnungen an gewünschten Stellen des Sicherheits- und/oder Wertdokuments aufgedruckt werden, der Randbereich des Dokuments jedoch unbeschichtet bleiben. Damit wird beim späteren Laminieren des Sicherheits- und/oder Wertdokuments die EL- Anordnung in eine kompakte, je nach Wahl der Kunststoffe gegebenenfalls monolithische Kunststoffhülle eingeschweißt, welche zerstörungsfrei nicht mehr zu zerlegen ist. Zudem überstehen die erfindungsgemäß eingesetzten EL-Anordnungen die Laminierparameter problemlos und es zeigte sich überraschend, dass die erfindungsgemäßen Sicherheits- und/oder Wertdokumente nachträglich durch Lasergravur ohne Zerstörung der EL- Anordnung personalisiert werden können. Die Nachträgliche Personalisierung mittels Lasergravur ist um so überraschender als dass zu erwarten war, dass die EL-Anordnung im gelaserten Bereich teilweise aufgrund von Wärmespritzen gespalten werden würde.

Der Mehrschichtaufbau des erfindungsgemäßen Sicherheits- und/oder Wertdokument lässt sich auf einfache Weise beispielsweise aus unterschiedlichen Folien und gegebenenfalls Lacken oder Druckformulierungen derart herstellen, dass zunächst der entsprechende Folienstapel gebildet und dieser Folienstapel anschließend unter den dem oder den Kunststoffen) angepassten Bedingungen zum Mehrschichtverbund laminiert wird.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demnach weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Sicherheits- und/oder Wertdokument, dadurch gekennzeichnet, dass ein ein Folienstapel enthaltend wenigstens zwei transluzente Kunststofffolien, gegebenenfalls wenigstens eine weitere, bevorzugt transparente Kunststofffolie zwischen diesen beiden transluzenten Kunststofffolien gebildet und dieser Folienstapel anschließend laminiert wird, wobei wenigstens auf einen Teil der zu der jeweils anderen transluzenten Kunststofffolie ausgerichteten Fläche einer der transluzenten Kunststofffolien oder auf wenigstens einem Teil der Fläche der gegebenenfalls zwischen den transluzenten Kunststofffolien angeordneten, bevorzugt transparenten Kunststofffolie wenigstens eine Elektrolumineszenz- Anordnung aufgebracht ist, wobei die Elektrolumineszenz-Anordnung wenigstens eine transparente Elektrodenschicht enthaltend ein leitfähiges Polymer aufweist.

Weiterhin Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, bei dem ein Folienstapel enthaltend wenigstens eine transluzente Kunststofffolie, wenigstens eine weitere, bevorzugt transparente Kunststofffolie gebildet und dieser Folienstapel anschließend laminiert wird, wobei vor der Bildung des Folienstapels auf einen Teil einer der beiden Folien eine Elektrolumineszenz-Anordnung, welche wenigstens eine transparente Elektrodenschicht enthaltend ein leitfähiges Polymer aufweist, mittels eines Druckverfahrens aufgebracht wird und anschließend auf diese aufgedruckte EL- Anordnung eine transluzente Beschichtung aufgebracht wird.

Dabei kann die transluzente Beschichtung mittels Lack oder Druckformulierung mit einem geeigneten Beschichtungsverfahren, bevorzugt mittels eines Druckverfahrens aufgebracht werden.

Als Beschichtungs- bzw. Druckverfahren kommen die vorangehend bereits für die einzelnen Schichten der EL-Anordnung oder die Bildinformation genannten in Frage.

In bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird auf wenigstens eine der transluzenten Kunststofffolien oder auf die gegebenenfalls zwischen den transluzenten Kunststofffolien angeordnete transparente Kunststofffolie eine Bildinformation aufgebracht und der Folienstapel derart gebildet, dass sich diese Bildinformation zwischen wenigstens einer transluzenten Kunststofffolie und der Seite der EL-Anodnung befindet, auf welcher die transparente Elektrodenschicht angeordnet ist. Diese Bildinformation stellt letztendlich im laminierten Schichtverbund eine verborgene Information dar, die erst durch Leuchten der EL- Anordnung sichtbar wird.

Dem Folienstapel können weiterhin bevorzugt vor dem Laminieren auf den nach außen gerichteten Seiten wenigstens einer der transluzenten Kunststoffschichten gegebenenfalls wenigstens eine weitere transparente Kunststofffolie enthaltend lasersensible Additive und/oder wenigstens eine mittels wenigstens eines Druckverfahrens aufgebrachte Information zugefügt werden. Zudem können dem Folienstapel weitere Folien, vorzugsweise Kunststofffolien zum Schutz des Sicherheits- und/oder Wertdokuments zugefügt werden. Dabei kann es sich beispielsweise um kratzfest, antistatisch, reflektierend oder in sonstiger Weise ausgerüstete Folien handeln.

Besonders bevorzugt enthalten die transluzenten Kunststoffschichten, und alle zusätzlich vorhandenen transparenten Kunststoffschichten wenigstens ein Polycarbonat oder Copolycarbonat, vorzugsweise wenigstens ein Polycarbonat. Die Lamination eines solchen Folienstapels erfolgt vorzugsweise bei einer Temperatur von 150°C bis 200°C, bevorzugt von 170°C bis 190°C und einem Druck von 10 N/cm 2 bis 450 N/cm 2 . Die Lamination eines solchen Folienstapels erfolgt vorzugsweise für einen Zeitraum von 30 Sekunden bis 30 Minuten, bevorzugt 5 Minuten bis 20 Minuten. Fig. 1 bis 4 zeigen beispielhafte Folienstapel für die Herstellung erfindungsgemäßer Mehrschichtaufbauten für Sicherheits- und/oder Wertdokumente.

Fig. 1 zeigt dabei eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines solchen Folienstapels mit EL- Anordnung EL-A zwischen zwei transluzenten Kunststoffolien B 1 und B2 in der Seitenansicht. Dabei besteht die EL-Anordnung EL-A aus transparenter Elektrodenschicht (1), Leuchtschicht (2), dielektrischer Schicht (3), weiterer Elektrodenschicht (4) sowie Kontaktierungen und Leiterbahnen (5), welche schichtweise auf einem Teil der Fläche der transluzenten Kunststoffolie Bl aufgebracht sind.

Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsformen eines solchen Folienstapels mit einer transparenten Kunststoffschicht A zwischen den beiden transluzenten Kunststofffolien Bl und B2 in der Seitenansicht, wobei auf die transluzente Kunststofffolie Bl auf der nach innen gerichteten Seite eine verborgene Bildinformation X aufgebracht ist und eine EL-Anordnung EL-A aus transparenter Elektrodenschicht (1), Leuchtschicht (2), dielektrischer Schicht (3), weiterer Elektrodenschicht (4) sowie Kontaktierungen und Leiterbahnen (5) auf einem Teil der Fläche der transparenten Kunststoffolie A aufgebracht ist. Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsformen eines solchen Folienstapels, wobei eine EL- Anordnung EL-A aus transparenter Elektrodenschicht (1), Leuchtschicht (2), dielektrischer Schicht (3), weiterer Elektrodenschicht (4) sowie Kontaktierungen und Leiterbahnen (5) auf einem Teil der Fläche der transparenten Kunststoffolie A aufgebracht ist, diese bedruckte Folie A auf der mit EL-A bedruckten Seite mit einer transluzente Schicht (6) beschichtet wurde. Auf diese Folie wurde auf der Seite, auf die die EL-A und die transluzente Schicht (6) aufgebracht sind, eine transparente Kunststofffolie C aufgelegt. Auf die andere Seite der Folie A wurde eine transluzente Kunststofffolie B, auf die auf der nach innen gerichteten Seite eine verborgene Bildinformation X aufgebracht ist, eine transparente Kunststofffolie E mit einer aufgedruckten Information auf der nach außen gerichteten Seite sowie eine weitere Kunststofffolie F, welche beispielsweise zum Schutz der Information auf der Folie E oder zum Schutz der gesamten Anordnung dient aufgelegt.

Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsformen eines solchen Folienstapels, wobei eine EL- Anordnung EL-A aus transparenter Elektrodenschicht (1), Leuchtschicht (2), dielektrischer Schicht (3), weiterer Elektrodenschicht (4) sowie Kontaktierungen und Leiterbahnen (5) auf einem Teil der Fläche der transparenten Kunststoffolie A aufgebracht ist, diese bedruckte Folie A auf der mit EL-A bedruckten Seite mit einer transluzente Schicht (6) beschichtet wurde. Auf diese Folie wurde auf der Seite, auf die die EL-A und die transluzente Schicht (6) aufgebracht sind, eine transparente Kunststofffolie C aufgelegt. Auf die andere Seite der Folie A wurde eine transparente Kunststoffolie D, auf die auf der nach innen gerichteten Seite eine verborgene Bildinformation X aufgebracht ist, eine transluzente Kunststofffolie B mit einer aufgedruckten Information auf der nach außen gerichteten Seite sowie eine weitere Kunststofffolie F, welche beispielsweise zum Schutz der Information auf der Folie B oder zum Schutz der gesamten Anordnung dient aufgelegt. Die in den schematischen Darstellungen gemäß Fig. 3 und 4 gezeigten transluzenten Schichten (6) weisen bevorzugt eine größere Fläche auf, als die damit beschichtete EL-A. Dies ist in den schematischen Darstellungen nicht gezeigt, in den Ausführungsformen der Erfindung jedoch vorzugsweise realisiert. Gemäß vorangehender Beschreibung der Erfindung können beispielsweise die Kunststoffschicht C oder F oder weitere außen auf die jeweils äußeren Kunststofffolien aufgelegten Kunststofffolien lasersensible Additive aufweisen. Zudem kann die EL-Anordnung gemäß vorangehender Beschreibung der Erfindung - mit Ausnahme der Kontaktierungen - auch in inverser Reihenfolge auf jeweils als Substratschicht für die EL-Anordnung dienende Kunststofffolie, aufgebracht sein.

Die folgenden Beispiele dienen der exemplarischen Erläuterung der Erfindung und sind nicht als Beschränkung aufzufassen. Beispiele

Beispiel 1 a) Auf eine Polycarbonat-Basisfolie Makrofol ID 6-2 mit einer Dicke von 200 μιη der Fa. Bayer MaterialScience AG (Schicht A gemäß Fig. 4), wurde mittels Flachbett- Siebdruck, gedruckt auf Bögen, schichtweise eine EL- Anordnung (EL-A gemäß Fig. 4) in der Reihenfolge

- eine transparente Elektrodenschicht (1) (Frontelektrode),

- eine Leuchtschicht (2),

- eine dielektrische Schicht (3),

- eine weitere, ebenfalls transparente Elektrodenschicht (4) (Rückelektrode) und anschließend - Kontaktierungen und Leiterbahnen (5)

- weiß pigmentierte transluzente Schicht (6) aufgebracht.

Die Gesamtdicke der aufgedruckten EL- Anordnung betrug dabei ca. 75 μιη. Damit war die Gesamtdicke der mit der EL- Anordnung bedruckten Polycarbonat-Folie an den bedruckten Stellen ca. 275 μιη. Für die Aufbringung der einzelnen Schichten wurden die folgenden Druckformulierungen (Druckpasten) eingesetzt.

Tab. 1 : Druckformulierung für die transparente Elektrodenschicht (1) (Frontelektrode):

Tab . 2 : Druckformulierung für die weitere, ebenfalls transparente Elektrodenschicht (4) (Rückelektrode):

Substanz Gehalt / Gew. %

Clevios ® P HS (Clevios GmbH) l) 58,0

Silquest ® AI 87 (OSi Specialties) 2,0

N-Methylpyrrolidon 17,0

Diethylenglykol 10,0 Proglyde/DMM 10,0

Bayderm ® Finish 85 UD (Lanxess) 3,0

Clevios P HS enthält Poly(3,4-ethylendioxythiophen) als leitfähiges Polymer.

Tab. 3: Druckformulierung für die Leuchtschicht (2):

Die Kontaktierungen und Leiterbahnen (5) wurden mit einer Druckformulierung Silver Conductor 5096 der Firma DuPont gedruckt.

Tab. 5: Druckformulierung für die transluzente Schicht (6):

Substanz Gehalt / Gew. -%

Desmophen ® 670 (BMS) 18,9

Additol ® XL480 (50 Gew.- % in 1,2

Butoxyl)

Desmodur ® N75 MPA (BMS) 20,0

Ethoxypropylacetat 4,5

Methoxypropylacetat 0

Ti0 2 55,4 b) Eine transparente, lasergravierbare Polycarbonat-Folie Makrofol ® ID 6-2 (750061) mit einer Dicke von 100 μιη der Fa. Bayer MaterialScience AG (Schicht C gemäß Fig. 4) wurde mittels Offsetdruck einseitig mit einer Dekorgrafik bedruckt. In diese bedruckte Folie für die Schicht C wurden anschließend entsprechend der elektrischen Kontaktstellen der mit der EL-Anordnung bedruckten Folie aus a) kreisförmige Aussparungen mit einem Durchmesser von 0 6mm gestanzt und passgenau auf die mit der EL-Anodnung bedruckte Seite der Folie aus a) gelegt. c) Eine transparente Polycarbonat-Folie Makrofol ® DP 1230 6-2 mit einer Dicke von 200 μιη der Bayer MaterialScience AG (Schicht D gemäß Fig. 4) wurde einseitig mittels Laserdrucker mit individuellen Grafiken bedruckt. Die Grafiken wurden ihrer Größe und Position der Größe und Position der EL-Anordnung auf der unter a) erhaltenen Folie angepasst und mit der nicht bedruckten Seite derart auf die nicht mit der EL-Anordnung bedruckten Seite der Folie aus a) gelegt, dass die EL-Anordnung auf der anderen Seite der Folie unter a) und die individuellen Graphiken im Folienstapel übereinander positioniert sind. d) Eine weiß eingefärbte, transluzente Polycarbonat-Folie Makrofol ® ID 4-4 (010207) mit einer Dicke von 100 μιη der Bayer MaterialScience AG (Schicht B gemäß Fig. 4) wurde mittels

Offsetdruck einseitig mit einer Dekorgrafik bedruckt und mit der nicht bedruckten Seite auf die mit den individuellen Graphiken bedruckten Seite der Folie unter c) gelegt. Danach waren die auf die Folie unter c) gedruckten individuellen Graphiken nicht mehr sichtbar und stellten damit eine verborgene Information dar. e) Eine transparente, lasergravierbare Polycarbonat-Folie Makrofol ® ID 6-2 (750061) mit einer

Dicke von 100 μιη der Fa. Bayer MaterialScience AG (Schicht F gemäß Fig. 4) wurde auf die bedruckte Seite der Folie unter d) gelegt. f) Der so erhaltene Folienstapel aus den Folien unter a) bis e) wurde anschließend laminiert. Die Lamination erfolgte durch Druck und Wärme, entsprechend folgender Laminierparamter: Die Laminierpresse wurde auf 190 °C aufgeheizt, der Folienstapel eingelegt und 8 min bei 15 N/cm 2 verpresst., anschließend der Druck auf 240 N/cm 2 erhöht und 2 Minuten gehalten. Dannach wurde die Kühlphase eingeleitet. Bei Erreichen von 38°C wurde die Presse geöffnet und das Laminat entnommen. g) Aus dem Laminat von g) wurden anschließendKarten in IDl-Format (85,6 mm x 53,98 mm) gestanzt. h) Die Karten wurden anschließend auf beiden Außenseiten in den aus den Folien unter b) und e) gebildeten Schichten C und F mit einem NdYAG Laser graviert. Danach erfolgte die Prüfung der Kartenfunktion durch Anlegen einer Spannung von 110 V und 400 Hz an den vorgesehenen Kontaktstellen. Beim Aufleuchten der EL-Anordnung wurden die auf die Folie unter c) gedruckten individuellen Grafiken, die zuvor als verborgene Information für das bloße Auge nicht mehr sichtbar waren, sichtbar. Die Funktion der EL-Anordnung wurde durch die Lasergravur unter h) nicht zerstört oder beeinträchtigt.

Die laminierte Karte ließ sich nachträglich nicht ohne Zerstörung der Funktion der EL-Anordnung aufbrechen, da insbesondere in den Randbereichen durch die Lamination ein kompakter Schichtverbund der einzelnen Folien aus a) bis e) erhalten wurde.

Die Karten wurden anschließend in Anlehnung an ISO 7810 hinsichtlich ihrer Biegefestigkeit geprüft. Erste Risse an der Kartenoberfläche wurden erst bei ca. 70.000 Biegungen beobachtet. Damit war die Biegefestigkeit der Karten vergleichbar zu solchen Karten aus Polycarbonat ohne integrierte EL- Anordnung. Auch bei einer Ausbreitung der Risse über 50 % der Kartenbreite blieb die Funktion der EL-Anordnung weiterhin erhalten.

Auch bei Wärmelagerung der Karte für 100 Stunden bei 80°C und relativer Luftfeuchte von 85 % wurde keine Veränderung der Karte beobachtet. Auch die Funktion der EL-Anordnung blieb unbeeinträchtigt.

Beispiel 2 a) Auf eine weiß eingefärbte, transluzente Polycarbonat-Folie Makro fol ® ID 4-4 (010207) mit einer Dicke von 100 μιη der Bayer MaterialScience AG wurde wie in Beispiel 1 a) beschrieben eine EL- Anordnung aufgebracht, wobei abweichend von Beispiel 1 a) für die transluzente Schicht (6) eine Druckformulierung gemäß folgender Tab. 6 eingesetzt wurde:

Substanz G e h a l t /

Gew. -%

Desmophen ® 670 (BMS) 17,3

Additol ® XL480 (50 Gew.- % in 1,0

Butoxyl)

Desmodur ® N75 MPA (BMS) 17,4

Ethoxypropylacetat 4,3

Methoxypropylacetat 0

Ti0 2 60,0 Die Gesamtdicke der aufgedruckten EL-Anordnung betrug dabei ca. 75 μιη. Damit war die Gesamtdicke der mit der EL-Anordnung bedruckten Polycarbonat-Folie an den bedruckten Stellen ca. 175 μιη.

Anschliessend wurden aus der mit der EL-Anordnung bedruckten Folie im Bereich der EL- Anordnung mit einem sternförmigen Stempel Aussparungen ausgestanzt. b) Eine transparente, lasergravierbare Polycarbonat-Folie Makrofol ® ID 6-2 (750061) mit einer Dicke von 100 μιη der Fa. Bayer MaterialScience AG (Schicht C gemäß Fig. 4) wurde mittels Offsetdruck einseitig mit einer Dekorgrafik bedruckt. In diese bedruckte Folie wurden anschließend entsprechend der elektrischen Kontaktstellen der mit der EL-Anordnung bedruckten Folie aus a) kreisförmige Aussparungen mit einem Durchmesser von 0 6mm gestanzt und passgenau auf die mit der EL-Anodnung bedruckte Seite der Folie aus a) gelegt. c) Eine transparente, Polycarbonat-Folie Makrofol ® ID 6-2 mit einer Dicke von 400 μιη der Fa. Bayer MaterialScience AG wurde mittels Offsetdruck einseitig mit einer Dekorgrafik bedruckt und auf die von der EL- Seite abgewandten Seite Folie aus a) gelegt. d) Eine transparente, lasergravierbare Polycarbonat-Folie Makrofol ® ID 6-2 (750061) mit einer Dicke von 150 μιη der Fa. Bayer MaterialScience AG wurde auf 400 μιη dicke Folie aus c) gelegt.

Der so erhaltene Folienstapel aus den Folien unter a) bis d) wurde anschließend unter den in Beispiel 1 unter f) genannten Bedingungen laminiert und wie in Beispiel 1 unter g) und h) beschrieben, Karten ausgestanzt und mittels NdYAG Laser, graviert. Beim Laminieren wurden die sternförmigen Aussparungen mit transparentem Kunststoff aus den Folien unter b) und c) ausgefüllt. Die fertige Karte enthielt transparente sternförmige Bereiche.

Danach erfolgte wiederum die Prüfung der Kartenfunktion durch Anlegen einer Spannung von 110 V und 400 Hz an den vorgesehenen Kontaktstellen. Beim Aufleuchten der EL-Anordnung wurde dabei die transparenten sternförmigen Bereiche durch die Lichtleiterfunktion der transparenten Kunststoffe ausgeleuchtet. Die Funktion der EL-Anordnung wurde durch die Lasergravur unter h) nicht zerstört oder beeinträchtigt.

Die laminierte Karte ließ sich nachträglich nicht ohne Zerstörung der Funktion der EL-Anordnung aufbrechen, da insbesondere in den Randbereichen durch die Lamination ein kompakter Schichtverbund der einzelnen Folien aus a) bis d) erhalten wurde. Auch konnten der transparenten , sternförmigen Bereiche nach dem Aufbrechen nicht mehr zusammengefügt werden, ohne dass eine sichtbare Trübung verblieb. Vergleichsbeispiel:

Als Vergleich wurden Karten mit transparenten Elektroden auf ITO- Basis anstelle der transparenten Elektroden enthaltend Poly(3,4-ethylendioxythiophen) als leitfähiges Polymer hergestellt und getestet. Bereits nach dem Laminationsprozess war die EL-Anordnung in keiner der hergestellten Musterkarten mehr funktionsfähig.

Die Beispiele zeigen nicht nur, dass die in die erfindungsgemäßen ID-Karten (als beispielhafte Sicherheits- und/oder Wertdokumente) eingebrachten EL-Anordnungen die Laminierprozessparameter unbeschadet überstehen und somit beim Aufleuchten als Sicherheitsmerkmal diesen können, sondern auch, dass mittels einer solchen EL-Anordnung verborgene Informationen sichtbar gemacht werden können, was als zusätzliches Sicherheitsmerkmal dienen kann. Zudem zeigt sich überraschend, dass die Funktion der EL- Anordnung auch durch nachträgliches Einbringen von Informationen mittels Lasergravur nicht zerstört oder beeinträchtigt wird.