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Title:
SEGMENT BEARING DEVICE FOR SUPPORTING A PIVOT LEVER ARRANGEMENT AND PIVOT LEVEL ARRANGEMENT FOR A DISK BRAKE HAVING A SEGMENT BEARING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/133899
Kind Code:
A1
Abstract:
Disk brakes are often used in vehicles, which comprise for example, a pivot level for utility vehicles or for high loads, which transfer a braking force from a pneumatic cylinder to the brake shoes. The pivot lever can be mounted so as to pivot eccentrically and rests upon the brake caliper of the brake by means of a bearing device. A rolling bearing is often used for supporting the pivot lever. The invention relates to a segment bearing device (8) for supporting a pivot lever arrangement (1). Said device comprising a cage segment (9), the cage segment (9) defining a pivot axis, and comprising a plurality of rolling bodies (10), wherein the cage segment (9) comprises axial side regions (13a, b) with respect to the pivot axis, wherein receiving areas (14) for the rolling bodies (10) are arranged between the side regions (13a, b), and the rolling bodies (10) are arranged in the receiving areas (14). The device also comprises sealing sections (16a, b), the sealing sections (16a, b) being arranged on both sides of the cage segment (9) on the side regions (13a, b).

Inventors:
LANG JOHANNES (DE)
ANGER ANDRE (DE)
NUISSL CHRISTIAN (CN)
Application Number:
PCT/DE2018/100013
Publication Date:
July 26, 2018
Filing Date:
January 10, 2018
Export Citation:
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Assignee:
SCHAEFFLER TECHNOLOGIES AG (DE)
International Classes:
F16C19/50; F16C33/46; F16C33/78; F16D125/28
Foreign References:
DE3835315A11990-04-19
DE9306686U11993-07-01
DE10110915A12002-09-12
DE102012103017A12013-10-10
EP2696092A22014-02-12
US20010003548A12001-06-14
US20070217723A12007-09-20
FR1327643A1963-05-17
EP2995826A22016-03-16
DE102012103017A12013-10-10
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Claims:
Patentansprüche

1 . Segmentlagereinrichtung (8) zur Lagerung einer Schwenkhebelanordnung (1 ), mit einem Käfigsegment (9), wobei das Käfigsegment (9) eine Schwenkachse (S) definiert, und mit einer Mehrzahl von Wälzkörpern (10), wobei das Käfigsegment (9) in Bezug auf die Schwenkachse (S) axiale Seitenbereiche (13a,b) aufweist, wobei zwischen den Seitenbereichen (13a,b) Aufnahmen (14) für die Wälzkörper (10) angeordnet sind und wobei die Wälzkörper (10) in den Aufnahmen (14) angeordnet sind, gekennzeichnet durch

Dichtungsabschnitte (16a, b), wobei die Dichtungsabschnitte (16a, b) beidseitig zu dem Käfigsegment (9) an den Seitenbereichen (13a,b) angeordnet sind.

2. Segmentlagereinrichtung (8) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsabschnitte (16a,b) als Dichtlippenabschnitte ausgebildet sind.

3. Segmentlagereinrichtung (8) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsabschnitte (16a,b) jeweils eine axiale Anlagefläche (18a,b) zur Anlage an einen Lagerpartner (4,7) aufweisen.

4. Segmentlagereinrichtung (8) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsabschnitte (16a, b) an dem Käfigsegment (9) stoffschlüssig, formschlüssig oder kraftschlüssig befestigt sind. 5. Segmentlagereinrichtung (8) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Käfigsegment (9) Stege (15) aufweist, wobei die Stege (15) zwischen den Aufnahmen (14) angeordnet sind und/oder wobei die Stege (15) die Seitenbereiche (13,ab) miteinander verbinden, wobei in den Stegen (159 Vertiefungen (24) als Schmierstoff reservoirs eingebracht sind.

6. Segmentlagereinrichtung (8) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Segmentlagereinrichtung (8) ein

Festschmierstoff reservoir (23) aufweist, wobei das Käfigsegment (9) radial innen und/oder radial außen mit einer Festschmierstoffschicht überzogen ist.

7. Schwenkhebelanordnung (1 ) für eine Scheibenbremse (2) mit einem Schwenkhebel (4) als ein erster Lagerpartner, mit einem Gegenlagerabschnitt (7) als ein zweiter Lagerpartner, mit einer Segmentlagereinrichtung (8), wobei der Schwenkhebel (4) über die Segmentlagereinrichtung (8) in dem Gegenlagerabschnitt (7) schwenkbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Segmentlagereinrichtung (8) nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist.

8. Schwenkhebelanordnung (1 ) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Wälzkörper (10) unmittelbar auf dem Grundkörper des ersten und/oder des zweiten Lagerpartner (4,7) abwälzen und/oder zwischenhülsenfrei angeordnet sind.

9. Schwenkhebelanordnung (1 ) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Dichtungsabschnitte (16a, b) berührend und/oder radial abdichtend an dem ersten und dem zweiten Lagerpartner anliegen. 10. Schwenkhebelanordnung (1 ) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass einer der Lagerpartner eine Nut (20) für die Segmentlagereinrichtung (8) aufweist, wobei sich die axiale Anlagefläche (18a,b) jeweils an einer Nutwand (22a, b) abstützt.

Description:
SEGMENTWÄLZLAGEREINRICHTUNG ZUR LAGERUNG EINER SCHWENKHEBELANORDNUNG SOWIE

SCHWENKHEBELANORDNUNG FÜR EINE SCHEIBENBREMSE MIT DER SEGMENTWÄLZLAGEREINRICHTUNG

Die Erfindung betrifft eine Segmentlagereinrichtung zur Lagerung einer Schwenkhebelanordnung, insbesondere für eine Scheibenbremse, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 . Die Erfindung betrifft im Weiteren eine Schwenkhebelanordnung für eine Scheibenbremse mit der Segmentlagereinrichtung.

Bei Fahrzeugen werden vielfach Scheibenbremsen eingesetzt, welche zum Beispiel bei Nutzfahrzeugen oder bei hohen Belastungen einen Schwenkhebel aufweisen, welcher eine Bremskraft von einem pneumatischen Zylinder auf die Bremsbacken überträgt. Der Schwenkhebel ist dabei exzentrisch schwenkbar angeordnet und stützt sich über eine Lagereinrichtung an dem Bremssattel der Bremse ab. Zur Lagerung des Schwenkhebels wird oftmals ein Wälzlager verwendet. Nachdem der Schwenkhebel nur in einem begrenzten Schwenkbereich verschwenkbar ist, ist es nicht notwendig, ein 360-Grad-Lager zu verwenden, sondern es ist ausreichend, ein Winkelsegment eines Wälzlagers einzusetzen. Bei üblichen Bauformen derartiger Segmentlager werden Hülsen verwendet, in denen ein Käfigsegment des Wälzlagers gelagert ist. Damit stellen die Hülsen die Laufbahn für das Wälzlager bereit. Ferner kann das Käfigsegment durch Borde der Hülse geschützt und geführt werden. Weitere Funktionen, die in die Hülse integriert werden können, sind zum Beispiel Wegbegrenzungen für den Käfigweg und damit für den Schwenkwinkel des Wälzlagers.

Ein derartiges Käfigsegment ist beispielsweise in der Druckschrift DE 10 2012 103 017 A1 gezeigt, die wohl den nächstkommenden Stand der Technik bildet. In dieser Druckschrift ist der Schwenkhebel an dem Bremssattel gelagert und das Segmentlager zwischen einem exzentrischen Abschnitt des Schwenkhebels und einem Druckstück angeordnet, welches eine Bremskraft in Richtung der Bremsbacken überträgt. Der Wälzkörper des Segmentlagers wälzt auf eine Außenhülse ab, die an dem Druckstück festgelegt ist. Die Hülse weist mehrere Konturabschnitte auf, die unterschiedliche Funktionen zum Einlegen der Hülse und zum Führen und/oder sichern des Käfigsegments umsetzen.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Segmentlagereinrichtung zur Lagerung einer Schwenkhebelanordnung vorzuschlagen, welche besonders betriebssicher ist. Diese Aufgabe wird durch eine Segmentlagereinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch eine Schwenkhebelanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.

Gegenstand der Erfindung ist eine Segmentlagereinrichtung, welche zur Lagerung einer Schwenkhebelanordnung, insbesondere für eine Scheibenbremse, geeignet und/oder ausgebildet ist. Die Schwenkhebelanordnung ist bevorzugt für ein Nutzfahrzeug, wie z.B. einem LKW, ausgebildet. Die Schwenkhebelanordnung dient zur Übertragung einer Bremskraft von einem Aktor, wie zum Beispiel von einem pneumatischen Zylinder, an eine Bremsbacke mit einem Bremsbelag.

Die Segmentlagereinrichtung weist ein Käfigsegment sowie eine Mehrzahl von Wälzkörpern auf. Das Käfigsegment dient zur Aufnahme, Führung und/oder Beabstandung der Wälzkörper zueinander. Die Segmentlagereinrichtung und/oder das Käfigsegment deckt ein Winkelsegment mit weniger als 200 Grad, vorzugsweise mit weniger als 135 Grad, ab. Insbesondere ist das Käfigsegment als ein Abschnitt in Umlaufrichtung von einem durchgehenden Radiallagerkäfig ausgebildet. In einer axialen Draufsicht ist das Käfigsegment teilkreisförmig ausgebildet und definiert mit dem Krümmungsmittelpunkt eine Schwenkachse, um die Lagerpartner der Segmentlagereinrichtung geschwenkt werden können.

Die Wälzkörper sind vorzugsweise als Zylinderrollen, insbesondere als Nadeln, ausgebildet. Das Käfigsegment weist axiale Seitenbereiche auf, wobei die axialen Seitenbereiche beispielsweise als Seitenringe ausgebildet sein können. Zwischen den Seitenbereichen erstrecken sich Aufnahmen, insbesondere Fenster, für die Wälzkörper. Es kann vorgesehen sein, dass in jeder Aufnahme genau ein Wälzkörper angeordnet ist, es ist jedoch auch möglich, dass in den Aufnahmen jeweils mindestens oder genau zwei Wälzkörper angeordnet sind. Vorzugsweise sind die Wälzkörper einreihig in dem Käfigsegment angeordnet.

Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass die Segmentlagereinrichtung Dichtungsabschnitte aufweist. Die Dichtungsabschnitte sind zumindest beidseitig zu dem Käfigsegment an den Seitenbereichen angeordnet und/oder verlaufen entlang der Seitenbereiche. Vorzugsweise verlaufen die Dichtungsabschnitte parallel zu den Seitenbereichen. Die Dichtungsabschnitte verlaufen in Umlaufrichtung um die Schwenkachse jeweils vorzugsweise entlang mindestens 80%, insbesondere mindestens 95% der Länge der Seitenbereiche. Es ist bevorzugt, dass die Dichtungsabschnitte zur Abdichtung eines Wälzkörperraums der Wälzkörper ausgebildet sind, sodass der Wälzkörperraum ein Wälzkörperschmierstoff reservoir bildet.

Es ist dabei eine Überlegung der Erfindung, dass die Funktion der Abdichtung des Käfigsegments, insbesondere der Wälzkörper, gegenüber einem Umgebungsbereich zum Rückhalten des Schmierstoffs in der Segmentlagereinrichtung durch die Dichtungsabschnitte umgesetzt werden kann. Dadurch ist es möglich, eine zusätzliche Funktion in die Segmentlagereinrichtung, insbesondere in das Käfigsegment, zu integrieren. Durch die zusätzliche Dichtungsfunktion wird die Schmierstoffversorgung der Segmentlagereinrichtung unterstützt und dadurch die Betriebssicherheit der Segmentlagereinrichtung verbessert.

Optional verlaufen die Dichtungsabschnitte ausschließlich entlang zu den Seitenbereichen. Bei abgewandelten Ausführungsformen können die Dichtungsabschnitte auch vollständig umlaufend um das Käfigsegment ausgebildet sein, sodass diese nicht nur im Bereich der Seitenbereiche, sondern auch in den Endbereichen den Wälzkörperraum abdichten können.

Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Dichtungsabschnitte als berührende Dichtungsabschnitte und insbesondere als Dichtlippenabschnitte ausgebildet. Besonders bevorzugt weist jeder der Dichtungsabschnitte mindestens oder genau eine radial nach innen gewandte Dichtlippe und mindestens oder genau eine radial nach außen gewandte Dichtlippe auf. In dieser Ausgestaltung ist der Wälzkörperraum und/oder das Käfigsegment in Bezug auf axial eintretende Verschmutzungen und/oder in Bezug auf axial austretenden Schmierstoff geschützt. Besonders bevorzugt weist der Dichtungsabschnitt jeweils eine Sperrrichtung auf, wobei die Sperrrichtung vom Wälzkörperraum nach außen gerichtet ist.

Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weisen die Dichtungsabschnitte jeweils eine axiale Anlagefläche zur Anlage an einem Lagerpartner auf. Die axiale Anlagefläche ist vorzugsweise als eine Axialstirnfläche ausgebildet. Die Dichtungsabschnitte übernehmen mit der axialen Anlagefläche zugleich eine axiale Führung der Segmentlagereinrichtung, insbesondere des Käfigsegments, gegenüber dem Lagerpartner. Die axiale Anlagefläche ist zum Beispiel durch einen zusätzlichen Mittelsteg realisiert, wobei sich der Mittelsteg jeweils entlang der Dichtungsabschnitte erstreckt und der sich an den axialen Begrenzungen des Bauraums abstützt. Die Vorspannung zwischen der zusätzlichen Lippe und dem Lagerpartner ermöglicht ein Vormontieren der Segmentlagereinrichtung im Lagerpartner während des Montageprozesses. Alternativ oder ergänzend ermöglichen die axialen Anlageflächen eine Selbstzentrierung der Segmentlagereinrichtung.

Bei einer bevorzugten Realisierung der Erfindung sind die Dichtungsabschnitte an dem Käfigsegment stoffschlüssig, formschlüssig und/oder kraftschlüssig befestigt. Bei einer möglichen Alternative besteht das Käfigsegment aus einem Kunststoff oder ist als ein Zwei-Komponenten-Teil ausgeführt, bei dem die Dichtungsabschnitte aus einem insbesondere weichen, elastischen Thermoplastmaterial realisiert sind. Alternativ hierzu kann das Käfigsegment aus einem metallischen Werkstoff oder einem Polymerwerkstoff ausgebildet sein. Die Dichtungsabschnitte können angespritzt, angeklebt oder auch montiert sein. Möglich ist ein Anklipsen der Dichtungsabschnitte oder ein formschlüssiges Verbinden, wobei die Dichtungsabschnitte zum Beispiel in Nuten oder Nutenabschnitte in dem Käfigsegment aufgenommen sind. Bei einer weiteren Alternative sind die Dichtungsabschnitte als ein umlaufendes Dichtungsband an dem Käfigsegment montiert. In dieser Alternative sind die in Umlaufrichtung verlaufenden Dichtungsabschnitte über in axialer Richtung verlaufende Verbindungsabschnitte miteinander verbunden.

In einer bevorzugten Realisierung weist das Käfigsegment Stege auf, wobei die Stege zwischen den Aufnahmen angeordnet sind. Alternativ oder ergänzend verbinden die Stege die Seitenbereiche miteinander. In den Stegen sind Vertiefungen als Schmierstoff reservoirs eingebracht. Somit werden Steg-Schmierstoffreservoirs gebildet. Vorzugsweise sind die Schmierstoffreservoirs mit Schmierstoff gefüllt. Die Schmierstoff reservoirs können beispielsweise in einer radialen Draufsicht von innen eine rechteckige Grundform aufweisen. Optional sind Bohrungen oder Durchbrüche zwischen dem Schmierstoffreservoir und den Aufnahmen vorgesehen, um den Schmierstoff aus dem Schmierstoff reservoir zu den Wälzkörpern zu befördern. Optional weist das Käfigsegment, insbesondere die Seitenbereiche und/oder die Stege, weitere Durchbrüche oder Bohrungen zu den Aufnahmen auf, sodass es ermöglicht wird, dass der Schmierstoff aus dem Schmierstoff reservoir in die Wälzkörperlaufbahn sowie zu den Dichtungsbereich gelangen kann.

Bei einer alternativen Ausführungsform oder Weiterbildung der Erfindung weist die Segmentlagereinrichtung ein Festschmierstoff reservoir auf, wobei das Käfigsegment radial innen und/oder radial außen mit einer Festschmierstoffschicht überzogen ist. Der Festschmierstoff der Festschmierstoffschicht kann als ein Compound aus Schmierstoff und Polymer ausgebildet sein und wird beispielsweise in einem Füllprozess in die Lagerhohlräume der Segmentlagereinrichtung eingebracht. Bei dem Käfigsegment bedeutet dies, dass der Freiraum zwischen dem ersten Lagerpartner und dem Käfigsegment und/oder der Freiraum zwischen dem zweiten Lagerpartner und dem Käfigsegment teilweise, weitestgehend oder vollständig mit dem Compound, insbesondere dem Festschmierstoff, befüllt ist. Somit ist jederzeit Schmierstoff in ausreichender Menge im Bereich der Laufbahn verfügbar. Durch das Ausfüllen der Freiräume ist zugleich sichergestellt, dass der Laufbahnbereich vor Verschmutzung geschützt ist. Ein weiterer Vorteil des Festschmierstoffes besteht darin, dass der Schmierstoff auch bei einem offenen Lager wie dem Käfigsegment bereits mitgeliefert werden kann und die Befettung bei der Montage entfällt. Beispielsweise ist das Käfigsegment in dieser Ausgestaltung als ein Metallkäfigsegment ausgebildet.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Schwenkhebelanordnung, insbesondere für eine Scheibenbremse, mit einem Schwenkhebel als ein erster Lagerpartner, mit einem Gegenlagerabschnitt als ein zweiter Lagerpartner sowie mit einer Segmentlagereinrichtung, wobei der Schwenkhebel über die Segmentlagereinrichtung in dem Gegenlagerabschnitt schwenkbar gelagert ist. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Segmentlagereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist. Vorzugsweise wird über den Schwenkhebel die Bremskraft übertragen. Der Schwenkhebel ist um die Schwenkachse schwenkbar angeordnet. Der Schwenkhebel ist insbesondere getriebetechnisch mit dem Aktor verbunden. Der erste Lagerpartner ist relativ zu dem zweiten Lagerpartner mit der Segmentlagereinrichtung gelagert.

Bei einer bevorzugten Realisierung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Wälzkörper der Segmentlagereinrichtung unmittelbar auf dem Grundkörper des ersten und/oder des zweiten Lagerpartners abwälzen. Alternativ oder ergänzend wird beansprucht, dass die Schwenkhebelanordnung in Bezug auf die Segmentlagerung zwischenhülsenfrei oder hülsenfrei ausgebildet ist. Durch den Wegfall der Hülse werden zum einen Bauteile in der Schwenkhebelanordnung eingespart. Auf der anderen Seite können manche Funktionen nicht mehr durch die Hülse umgesetzt werden. Insbesondere die Funktion einer Abdichtung des Wälzkörperraums kann durch die Hülse nicht mehr unterstützt werden. Hier setzt die erfindungsgemäße Ausgestaltung ein, indem eine Abdichtung des Wälzkörperraums zum indest in axialer Richtung durch die Dichtabschnitte umgesetzt wird. Es ist besonders bevorzugt, dass die Dichtungsabschnitte jeweils berührend und/oder radial abdichtend an dem ersten und dem zweiten Lagerpartner anliegen, um den Wälzkörperraum zu schützen.

Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist einer der Lagerpartner eine Aufnahmenut für die Segmentlagereinrichtung auf, wobei sich die Segmentlagereinrichtung mit den axialen Anlageflächen der Dichtungsabschnitte beidseitig an Nutwänden der Nut abstützt. Auf diese Weise kann die Segmentlagereinrichtung zum einen verliersicher vormontiert werden und zum anderen ist diese stets mittig in Bezug auf die Schwenkachse positioniert.

Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie der beigefügten Figuren. Diese zeigen:

Figur 1 eine schematische Darstellung einer Schwenkhebelanordnung in seitlicher Ansicht als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung;

Figur 2 eine dreidimensionale Darstellung der Segmentlagereinrichtung in der Schwenkhebelanordnung in der Figur 1 ;

Figur 3 eine Schnittansicht der Segmentlagereinrichtung in der Schwenkhebelanordnung in der Figur 1 ;

Figur 4 eine dreidimensionale Darstellung einer alternativen Ausgestaltung des Käfigsegments der Segmentlagereinrichtung in den Figuren 2 oder 3 ;

Figur 5 eine dreidimensionale Darstellung einer weiteren alternativen Ausgestaltung des Käfigsegments der Segmentlagereinrichtung in den Figuren 2 oder 3. Die Figur 1 zeigt in einer schematischen seitlichen Ansicht eine Schwenkhebelanordnung 1 für eine Scheibenbremse 2, welche nur als Block dargestellt ist, für ein Nutzfahrzeug als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Schwenkhebelanordnung 1 hat die Funktion eine von einem Aktor 3 eingeleitete Bremskraft B umzulenken und gegebenenfalls zu übersetzen und als übersetzte Bremskraft B' in Richtung der Bremsbacken weiterzuleiten.

Die Schwenkhebelanordnung 1 weist einen Schwenkhebel 4 auf, welcher über eine Schwenkachse S schwenkbar in einem Bremssattel 5 gelagert ist. Der Schwenkhebel 4 weist ein freies Ende 6a auf, an dem der Aktor 3, zum Beispiel ausgebildet als ein pneumatischer Aktor 3, angreift. An einem Schwenkende 6b ist der Schwenkhebel 4 schwenkbar um die Schwenkachse S gelagert. Der Schwenkhebel 4 ist gegenüber einem Gegenlagerabschnitt 7 schwenkbar gelagert, sodass der Schwenkhebel 4 einen ersten Lagerpartner und der Gegenlagerabschnitt 7 einen zweiten Lagerpartner bildet. Zwischen dem Schwenkhebel 4 und dem Gegenlagerabschnitt 7 ist eine Segmentlagereinrichtung 8 angeordnet, welche ein Käfigsegment 9 und eine Mehrzahl von Wälzkörpern 10 aufweist, wobei die Wälzkörper 10 in dem Käfigsegment 9 geführt sind. Das Käfigsegment 9 erstreckt sich um die Schwenkachse S in einem Winkelbereich von kleiner als 180 Grad. Der Gegenlagerabschnitt 7 kann ein Teil des Bremssattels 5 bilden, wobei die übersetzte Bremskraft B - dann über einem der Segmentlagereinrichtung 8 gegenüberliegenden Bereich des Schwenkhebels 4 weitergeleitet wird. Alternativ hierzu bildet der Gegenlagerabschnitt 7 ein Druckstück, sodass die übersetzte Bremskraft B' von dem Druckstück in Richtung der Bremsbacken weitergeleitet wird.

Der Schwenkhebel 4 bildet eine erste Laufbahn 1 1 , der Gegenlagerabschnitt 7 bildet eine zweite Laufbahn 12 für die Wälzkörper 10 aus. Die Laufbahnen 1 1 , 12 sind integraler Bestandteil des Schwenkhebels 4 bzw. des Gegenlagerabschnitts 7. Insbesondere ist zwischen den Wälzkörpern 10 und dem Schwenkhebel 4 und/oder dem Gegenlagerabschnitt 7 keine zusätzliche Hülse angeordnet. Insbesondere ist zumindest die zweite Laufbahn 12 aus einem Grundmaterial des Gegenlagerabschnitts 7 gefertigt. Die Wälzkörper 10 sind zur Übertragung der Bremskräfte vorzugsweise aus Metall hergestellt. Insbesondere sind die Wälzkörper 10 als Zylinderrollen, im speziellen als Nadeln ausgebildet.

Die Figur 2 zeigt einen Abschnitt der Segmentlagereinrichtung 8 in einer schematischen dreidimensionalen Darstellung. Die Segmentlagereinrichtung 8 weist das Käfigsegment 9 auf, welches konzentrisch zu der Schwenkachse S angeordnet ist und/oder verläuft. Das Käfigsegment 9 weist axiale Seitenbereiche 13a,b auf, welche als Seitenringe ausgebildet sind und das Käfigsegment 9 randseitig abschließen. Zwischen den Seitenbereichen 13 a, b sind in Umlaufrichtung um die Schwenkachse S eine Mehrzahl von Aufnahmen 14 verteilt. In den Aufnahmen 14 sind jeweils zwei Wälzkörper 10 angeordnet. Zwischen den Aufnahmen 14 sind Stege 15 angeordnet, wobei die Stege 15 die Seitenbereiche 13 a, b miteinander verbinden. Die Aufnahmen 14 und/oder Stege 15 erstrecken sich in axialer Richtung.

An dem Käfigsegment 9, insbesondere an den Seitenbereichen 13 a, b schließen sich auf jeder Seite ein Dichtungsabschnitt 16 a, b an. Insbesondere bilden die Dichtungsabschnitte 16 a, b eine axiale Verlängerung des Käfigsegments 9. Die Dichtungsabschnitte 16 a, b können z.B. an das Käfigsegment 9 angespritzt sein. In diesem Fall kann das Käfigsegment 9 aus einem beliebigen Material, insbesondere Metall oder Kunststoffgefertigt sein. Alternativ hierzu ist die Baugruppe umfassend das Käfigsegment 9 und die Dichtungsabschnitte 16 a, b als ein Zweikomponentenbauteil ausgebildet. Die Dichtungsabschnitte 16 a, b sind aus einem elastischen Kunststoff gefertigt.

Die Dichtungsabschnitte 16 a, b zeigen in Umlaufrichtung einen konstanten Querschnitt. Die Dichtungsabschnitte 16 a, b weisen jeweils einen Mittelsteg 17 a, b auf, wobei die Mittelstege 17 a, b als sich in axialer Richtung erstreckende Ringabschnitte ausgebildet sind. An dem freien Ende der Mittelstege 17 a, b schließen sich axiale Anlageflächen 18 a, b an, die in einer Radialebene zu der Schwenkachse S liegen. Die axialen Anlageflächen 18 a, b sind als Teilkreis-Ringflächen ausgebildet. An den Mittelstegen 17 a, b schließen sich Dichtlippen 19aa, 19ab bzw. 19ba, 19bb an, die Dichtlippen 19aa, 19ab, 19ba, 19bb sind an den Mittelstegen 18 a, b einstückig angeformt. Die Dichtlippen 19aa und 19ba sind radial nach innen gerichtet und dienen zur Abdichtung gegenüber dem ersten Lagerpartner und/oder dem Schwenkhebel 4. Die Dichtlippen 19ba und 19bb sind radial nach außen orientiert und dienen zur Abdichtung gegenüber dem zweiten Lagerpartner und/oder dem Gegenlagerabschnitt 7. Die Dichtlippen definieren jeweils eine Sperrrichtung, wobei die Sperrrichtung ausgehend von dem Käfigsegment 9 axial nach außen gerichtet ist.

In der Segmentlagereinrichtung 8 ist ein Schmierstoff angeordnet, wobei durch die Dichtungsabschnitte 16 a, b und die beiden Lagerpartner ein Wälzkörperraum als Wälzkörperschmierstoffreservoir gegenüber einer Umgebung abgedichtet ist.

Die Figur 3 zeigt die Segmentlagereinrichtung 8 in der Schwenkhebelanordnung, wobei zu erkennen ist, dass die Dichtlippen 19aa, 19ba an dem Schwenkhebel 4, insbesondere an dessen Schwenkende dichtend anliegen, dagegen liegen die Dichtlippen 19ab, 19bb an dem Gegenlagerabschnitt 7 dichtend an. Die Segmentlagereinrichtung 8 liegt in einer Nut 20, welche in dem Gegenlagerabschnitt 7 eingebracht ist. Alternativ kann die Nut 20 auch in dem Schwenkhebel 4 eingebracht sein. Die Nut 20 weist einen Nutboden 21 und zwei Nutwände 22a, b auf. Die Wälzkörper 10 wälzen auf dem Nutboden und somit auf dem Grundkörper des Gegenlagerabschnitts 7 und/oder auf der zweiten Laufbahn 12 ab. An der radialen Innenseite wälzen die Wälzkörper 10 auf der ersten Laufbahn 1 1 und/oder auf dem Grundkörper des Schwenkhebels 4 ab. Die axialen Anlageflächen 18 a, b stützen sich in axialer Richtung an den Nutwänden 22 a, b ab, so dass die Segmentlagereinrichtung 8 verliersicher und/oder zentriert in der Nut 20 gehalten ist. In dem durch die Dichtungsabschnitte 16 a, b abgetrennten Bereich mit dem Wälzkörperraum ist der Schmierstoff für das Wälzkörperschmierreservoir angeordnet.

Optional können in den Stegen 15 und/oder in den Seitenbereichen 13 a, b Durchbrüche oder Bohrungen eigebracht sein, um den Schmierstoff zu den Laufbahnen 1 1 , 12 zu transportieren. Die Figur 4 zeigt in einer schematischen dreidimensionalen Darstellung eine alternative Ausbildung des Käfigsegments 9 mit den Wälzkörpern 10. Die Dichtungsabschnitte 16a,b können wie bei dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel ausgebildet sein und sind nur zeichnerisch unterdrückt. Während der Grundaufbau des Käfigsegments 9 analog aufgebaut ist und somit ebenfalls die Seitenbereiche 13 a, b und die Stege 15 zwischen den Aufnahmen 14 aufweist, weist das Käfigsegment 9 ein Festschmierstoffreservoir 23 auf. Das Festschmierstoffreservoir 23 erstreckt sich flächig über das Käfigsegment 23, wobei sowohl die Seitenbereiche 13 a, b und die Stege 14 mit dem Festschmierstoffreservoir 23 belegt sind. Auch zwischen den Wälzkörpern 10 einer gemeinsamen Aufnahme 14 verläuft ein Abschnitt des Festschmierstoff reservoirs 23. Das Festschmierstoff reservoir 23 ist mit einem Compound aus Schmierstoff und Polymer gefüllt und wird in einem Füllprozess in die Lagerhohlräume eingebracht. Bei dem Käfigsegment 9 bedeutet dies, dass der Freiraum zwischen dem Schwenkhebel 4 und dem Käfigsegment 9 weitestgehend mit dem Compound befüllt ist. Somit ist jederzeit Schmierstoff in ausreichender Menge im Bereich der Laufbahnen 1 1 , 12 verfügbar, durch das Ausfüllen der Freiräume ist gleichzeitig sichergestellt dass der Laufbahnbereich vor Verschmutzung geschützt ist. Ein weiterer Vorteil des Festschmierstoffes besteht darin, dass der Schmierstoff auch bei einen offen Lager wie dem Käfigsegment bereits mitgeliefert werden kann und die Befettung bei der Montage entfällt.

Die Figur 5 zeigt in einer schematischen dreidimensionalen Darstellung eine weitere alternative Ausbildung des Käfigsegments 9 mit den Wälzkörpern 10. Die Dichtungsabschnitte 16a,b können wie bei dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel ausgebildet sein und sind nur zeichnerisch unterdrückt. Während der Grundaufbau des Käfigsegments 9 analog aufgebaut ist und somit ebenfalls die Seitenbereiche 13 a, b und die Stege 15 zwischen den Aufnahmen 14 aufweist, weist das Käfigsegment 9 Vertiefungen 24 als Steg-Schmierstoffreservoir auf. Die Vertiefungen 24 sind in einer radialen Draufsicht rechteckig ausgebildet. Es kann vorgesehen sein, dass in den Aufnahmen 14 jeweils zwei Wälzkörper 10 in Umlaufrichtung nebeneinander angeordnet sind, so dass breitere Stege 15 zur Integration der Vertiefungen 24 verwendet werden können.

Es wird somit ein Käfigsegment 9 sowie eine Segmentlagereinrichtung 8 z.B. für eine LKW Scheibenbremse vorgestellt, das aufgrund von integrierten Dichtungsabschnitten 13 a, b den Schmierstoff im Bereich von den Laufbahnen 1 1 , 12 hält und vor groben Verschmutzungen der Laufbahnen 1 1 , 12 schützt. Die im Käfigsegment 9 und Dichtungsbereich vorgesehenen Schmierstoff reservoirs erhöhen die zur Verfügung stehende Schmierstoffmenge und halten den Schmierstoff im Laufbahnbereich. Die Vorteile dieser Käfigkonstruktion sind auch dann vorhanden, wenn das Käfigsegment in einer Hülse verbaut wird. Die Lösungen stellen zudem Möglichkeiten dar, wie das Käfigsegment 9 auch ohne Außenhülse geführt wird und gegebenenfalls zur Vereinfachung der Montage auf den Schwenkhebel 4 oder im Gehäuse fixiert wird. Eine Dichtfunktion der Segmentlagereinrichtung 8 durch die Dichtungsabschnitte 13 a, b stellt sicher, dass der Schmierstoff im Bereich der Laufbahnen 1 1 , 12 verbleibt. Schmierstoff reservoirs im Käfigsegment 9 ermöglichen die Speicherung einer größeren Schmierstoffmenge. Die Dichtungsabschnitte 13 a, b als Käfigborde können als umlaufendes elastisches Dichtelement ausgeführt sein, die eine axiale Führung an der Umgebungskonstruktion (Schwenkhebel 14 oder Gehäuse bzw. Gegenlagerabschnitt 7) übernehmen. Eine Fixierung des Käfigsegmentes 9 zur Montage im Gehäuse oder auf dem Schwenkhebel 4 kann durch elastische Dichtelemente in Form der Mittelstege 17 a, b am Käfigbord erreicht werden.

Bezugszeichenliste

Schwenkhebelanordnung

Scheibenbremse

Aktor

Schwenkhebel

Bremssattel

a freies Ende

b Schwenkende

Gegenlagerabschnitt

Segmentlagereinrichtung

Käfigsegment

0 Wälzkörper

1 erste Laufbahn

2 zweite Laufbahn

3 a, b Seitenbereiche

4 Aufnahmen

5 Stege

6 a, b Dichtungsabschnitte

7 a, b Mittelsteg

8 a, b axiale Anlageflächen

9aa, 19ab Dichtlippen des Dichtungsabschnitts 16a9ba, 19bb Dichtlippen des Dichtungsabschnitts 16b0 Nut

1 Nutboden

2a, b Nutwände

3 Festschmierstoff reservoir

4 Vertiefungen