Kraftfahrzeugs

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Wählhebel für ein Automatgetriebe oder ein automatisiertes Schaltgetriebe eines Kraftfahrzeugs, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 .

Aus dem Stand der Technik ist bekannt, zum Starten und Abstellen des Verbrennungsmotors eines Kraftfahrzeugs einen Start/Stop-Taster oder einen Zündschlüssel zu betätigen, wobei die gewünschte Fahrstufe des Automatgetriebes über die Betätigung eines Wählhebels eingelegt wird. Durch den Wählhebel können in der Regel die vier Positionen P, R, N, D (P=Park, Parksperre eingelegt, R=Reverse, Rückwärtsfahrt, N=Neutral, D=Drive) gewählt werden, wobei bei modernen Fahrzeugen der Position P ein separates monostabiles Bedienelement des Wählhebels, das nicht dauerhaft betätigt wird, zugeordnet ist, welches vorzugsweise als Taster ausgeführt ist. Zudem kann auch der Position N ein separates monostabiles Bedienelement des Wählhebels zugeordnet sein, welches als Taster ausgeführt sein kann.

Ferner kann der Wählhebel als monostabiles Bedienelement ausgeführt sein, wobei zum Wählen der Position P oder N der Wählhebel aus einer vorgegebenen Position in eine der Position P oder N zugeordnete Richtung ausgelenkt wird und danach wieder in die Ausgangslage zurückkehrt.

Dadurch, dass zum Starten oder Abstellen des Verbrennungsmotors und zum Einlegen der gewünschten Fahrstufe zwei separate Vorrichtungen betätigt werden müssen, ist das aus dem Stand der Technik bekannte Bedienkonzept relativ unübersichtlich.

Aus der DE 100 59 678 A1 geht ein Fahrzeug-Startsystem hervor, welches einen Gang-Selektor umfasst, der bewegbar ist, um aus einem Fahrzustand unter einer Mehrzahl von Fahrzuständen in einen Startzustand umzuschalten, um das Star- ten des Fahrzeugmotors zu bewirken. Hierbei wird zum Starten des Verbrennungsmotors des Fahrzeugs der Gang-Selektor bewegt. Dadurch sollen die Funktionen eines konventionellen Wählhebels eines Automatgetriebes und einer konventionellen Zündschaltungsanlage vereinigt werden

Ferner ist aus der DE 100 62 891 A1 ein Start/Fahr-System für ein Fahrzeug bekannt, mit einer Selektor-Baugruppe mit einem Fahr/Gang-Selektor zur Auswahl einer Vielzahl von Fahrzuständen oder Gängen, Fahrer-Berechtigungsmitteln und einem Sicherheitssystem zur Durchführung einer Berechtigungsprüfung der Berechtigungsmittel. Das bekannte System umfasst ferner eine Sperre, welche die anfangs teilweise und später vollständige Freigabe des Fahr/Gang-Selektors bereitstellt, wobei die Anfangsbewegung des Selektors die Berechtigungsprüfung auslöst, um die nachfolgende vollständige Freigabe des Selektors zum Auslösen eines Motorstarts in der aktuellen Selektorstellung zu erlauben. Hierbei wird der Motorstart durch Bewegung des Selektors in eine Fahrstufe ausgelöst.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Wählhebel für ein Automatgetriebe oder ein automatisiertes Schaltgetriebe eines Kraftfahrzeugs anzugeben, in den eine Start/Stop-Funktionalität für den Antriebsmotor des Fahrzeugs integriert ist.

Des Weiteren soll ein Verfahren zum Starten oder Abstellen des Antriebsmotors durch Verwendung eines erfindungsgemäß ausgeführten Wählhebels angegeben werden.

Diese Aufgabe wird für einen Wählhebel erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen und Vorteile gehen aus den Unteransprüchen hervor. Ein Verfahren zum Starten oder Abstellen des Antriebsmotors durch Verwendung eines erfindungsgemäß ausgeführten Wählhebels ist Gegenstand der Ansprüche 8 und 9.

Demnach wird ein Wählhebel für ein Automatgetriebe oder ein automatisiertes Schaltgetriebe eines Kraftfahrzeugs vorgeschlagen, wobei der Wählhebel ein sepa- rates der Position P des Getriebes zugeordnetes monostabiles Bedienelement um- fasst, bei dem durch Betätigung des der Position P zugeordneten monostabilen Bedienelementes in Abhängigkeit der aktuell eingelegten Position und des Zustands eines Antriebsmotors des Fahrzeugs ein Start- oder Abstellvorgang des Antriebsmotors des Fahrzeugs ohne Bewegung des Wählhebels auslösbar ist.

Vorzugsweise ist ein Start- oder Abstellvorgang des Antriebsmotors auslösbar, wenn die geforderte oder aktuelle Position im Getriebe P ist.

Für den Fall, dass der Wählhebel ein separates der Getriebeposition N zugeordnetes monostabiles Bedienelement umfasst, kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass durch Betätigung des der Position N zugeordneten monostabilen Bedienelementes in Abhängigkeit der aktuell eingelegten Position und des Zustands des Antriebsmotors ein Start- oder Abstellvorgang des Antriebsmotors auslösbar ist.

Hierbei ist durch die Betätigung des der Position N zugeordneten Bedienelementes ein Start- oder Abstellvorgang des Antriebsmotors vorzugsweise dann auslösbar, wenn die geforderte oder aktuelle Position im Getriebe N ist.

Die monostabilen Bedienelemente sind vorzugsweise als Taster ausgeführt. Dadurch entsteht der Vorteil, dass der Fahrer den Antriebsmotor in gewohnter Weise durch Betätigen eines Tasters starten oder abstellen kann. Der Wählhebel wird dabei nicht bewegt.

Durch die erfindungsgemäße Konzeption wird ein übersichtliches und komfortables Bedienkonzept zur Verfügung gestellt, da der Wählhebel als zentrales Bedienelement immer gut erreichbar ist und im Fokus des Fahrers liegt. Dies resultiert auch in dem Vorteil, dass die Sicherheit erhöht wird, da der Antriebsmotor schnell abgestellt werden kann.

Wenn der Wählhebel zum Einlegen der Position P aus einer vorgegebenen Position in eine der Position P zugeordnete Richtung ausgelenkt wird und danach wieder in die Ausgangslage zurückkehrt oder wenn der Wählhebel zum Einlegen der Position N aus einer vorgegebenen Position in eine der Position N zugeordnete Rich- tung ausgelenkt wird und danach wieder in die Ausgangslage zurückkehrt, kann im Rahmen einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein, dass durch Betätigung des Wählhebels zum Einlegen der Position P oder der Position N in Abhängigkeit der aktuell eingelegten Position und des Zustands des Antriebsmotors ein Start- oder Abstellvorgang des Antriebsmotors des Fahrzeugs auslösbar ist. Vorzugsweise ist ein Start- oder Abstellvorgang des Antriebsmotors dann auslösbar, wenn die geforderte oder aktuelle Position im Getriebe P bzw. N ist

Die Erfindung wird anhand der beigefügten Figur, für den Fall dass der Wählhebel ein separates monostabiles und als Taster ausgeführtes Bedienelement für die Position P oder dass der Wählhebel ein separates monostabiles und als Taster ausgeführtes Bedienelement für die Position P und ein separates monostabiles und als Taster ausgeführtes Bedienelement für die Position N umfasst, beispielhaft näher erläutert. In der Figur ist das der Position P zugeordnete monostabile Bedienelement mit dem Bezugszeichen 1 versehen, wobei das der Position N zugeordnete monostabile Bedienelement mit dem Bezugszeichen 2 versehen ist. Bei dem gezeigten Beispiel sind die Getriebepositionen R und D mittels weiterer monostabiler Bedienelemente 3, 4 anwählbar. Die Bedienelemente 1 , 2, 3, 4 sind vorzugsweise als Taster ausgeführt.

In der linken Spalte (Spalte 1 ) ist die Situation dargestellt, für den Fall, dass der Wählhebel ein separates monostabiles Bedienelement für 1 die Position P, beispielsweise einen Taster, aufweist und sich das Getriebe des Fahrzeugs bei laufendem Antriebsmotor nicht in der Position P befindet, d.h. das Getriebe befindet sich in der Position R, N oder D. Bei Getrieben mit weiteren Positionen, wie beispielsweise S für eine sportliche Fahrweise, kann sich das Getriebe auch in einer dieser weiteren Positionen befinden.

Gemäß der Erfindung kann über ein kurzes Betätigen des der Position P zugeordneten monostabilen Bedienelementes 1 die Position P eingelegt werden, wobei die Zeit der Betätigung einen vorgegebenen Wert nicht übersteigen darf, wobei der Antriebsmotor in diesem Fall weiter läuft. Wenn das der Position P zugeordnete monostabile Bedienelement 1 für eine längere Zeit betätigt wird, wird die Position P ein- gelegt und anschließend der Antriebsmotor abgestellt. Hierbei werden die Position P eingelegt und der Antriebsmotor abgestellt, wenn die Zeit der Betätigung des Bedienelementes 1 eine vorgegebene Dauer überschreitet.

Im Rahmen einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird, wenn sich das Getriebe des Fahrzeugs bei laufendem Antriebsmotor nicht in der Position P befindet, das Bedienelement 1 mit 'P / Stop' oder einem ähnlichen Ausdruck ausgeleuchtet, der den Fahrer auf die beschriebene Doppelbelegung des der Position P zugeordneten monostabilen Bedienelementes 1 und die zwei Möglichkeiten der Betätigung hinweist. Hierbei ist die Anzeige vorzugsweise in das Bedienelement 1 integriert. Diese Anzeige kann auch an einer weiteren geeigneten Position im Wählhebel oder neben dem Wählhebel angeordnet sein.

In Spalte 2 ist die Situation dargestellt, für den Fall, dass der Wählhebel ein separates monostabiles Bedienelement 1 für die Position P, beispielsweise einen Taster, aufweist und sich das Getriebe des Fahrzeugs bei abgestelltem Antriebsmotor in der Position P befindet. Gemäß der Erfindung wird in dieser Situation durch Betätigung des Bedienelementes 1 für die Position P der Startvorgang des Antriebsmotors ausgelöst. Vorzugsweise wird das Bedienelement 1 für die Position P mit 'Start' ausgeleuchtet. Hierbei ist die Anzeige vorzugsweise in das Bedienelement 1 integriert. Diese Anzeige kann auch an einer weiteren geeigneten Position im Wählhebel oder neben dem Wählhebel angeordnet sein.

In Spalte 3 ist die Situation dargestellt, wenn sich das Getriebe des Fahrzeugs bei laufendem Antriebsmotor in der Position P befindet. Hierbei wird der Antriebsmotor durch Betätigung des der Position P zugeordneten monostabilen Bedienelementes 1 abgeschaltet. Vorzugsweise wird das der Position P zugeordnete monostabile Bedienelement 1 mit 'Stop' ausgeleuchtet, um den Fahrer über diese Funktionalität zu informieren. Hierbei ist die Anzeige vorzugsweise in das Bedienelement 1 integriert. Diese Anzeige kann auch an einer weiteren geeigneten Position im Wählhebel oder neben dem Wählhebel angeordnet sein. Für den Fall, dass der Wählhebel ein separates monostabiles Bedienelement 2 für die Position N umfasst, kann die beschriebene Doppelbelegung des der Position P zugeordneten monostabilen Bedienelementes 1 in Abhängigkeit der aktuell eingelegten Position und des Zustands des Antriebsmotors des Fahrzeugs auf das der Position N zugeordnete monostabile Bedienelement 2 erweitert werden.

Spalte 4 in der beigefügten Figur entspricht der Situation, bei der sich das Getriebe des Fahrzeugs bei laufendem Antriebsmotor nicht in der Position N oder in der Position P befindet. Hierbei kann zusätzlich zu der anhand Spalte 1 beschriebenen Funktionalität des der Position P zugeordneten monostabilen Bedienelementes 1 als Funktion der Betätigungsdauer, über ein kurzes Betätigen des der Position N zugeordneten monostabilen Bedienelementes 2 die Position N eingelegt werden, wobei die Zeit der Betätigung einen vorgegebenen Wert nicht übersteigen darf und wobei der Antriebsmotor in diesem Fall weiter läuft. Wenn das der Position N zugeordnete monostabile Bedienelement 2 für eine längere Zeit, die einen vorgegebenen Wert überschreitet, betätigt wird, wird die Position N eingelegt und der Antriebsmotor abgestellt. Die beschriebene Funktionalität des der Position N zugeordneten monostabilen Bedienelementes 2 steht auch dann zur Verfügung, wenn sich das Getriebe in der Position P befindet. In diesem Fall ist das der Position P zugeordnete Bedienelement 1 mit dem Ausdruck„Stop" ausgeleuchtet.

Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn der Fahrer nach dem Abschalten des Antriebsmotors nicht die Position P, sondern die Position N haben möchte, was beispielsweise für den Besuch einer Waschstraße oder einer Werkstatt der Fall sein kann. Wie aus der Figur ersichtlich, sind gemäß einer Weiterbildung der Erfindung die Bedienelemente 1 , 2 für die Position P und die Position N mit 'P / Stop' bzw.„N / Stop" oder einem ähnlichen Ausdruck ausgeleuchtet, der den Fahrer auf die beschriebene Doppelbelegung der der Position P und der Position N zugeordneten monostabilen Bedienelemente 1 , 2 und die zwei Möglichkeiten der Betätigung hinweist. Hierbei sind die Anzeigen vorzugsweise in die Bedienelemente 1 , 2 integriert. Die Anzeigen können auch an einer weiteren geeigneten Position im Wählhebel oder neben dem Wählhebel angeordnet sein. Für den Fall, dass die Position N eingelegt und der Antriebsmotor abgestellt wird, wird die Position N bis zum Einlegen der Position P seitens des Fahrers oder bis zum automatischen Einlegen der Position P nach einer vorgegebenen N- Haltephase gehalten.

In Spalte 5 ist die Situation dargestellt, für den Fall, dass der Wählhebel ein separates monostabiles Bedienelement 2 für die Position N, beispielsweise einen Taster, aufweist und sich das Getriebe des Fahrzeugs bei abgestelltem Antriebsmotor in der Position N befindet. Erfindungsgemäß wird in dieser Situation durch Betätigung des Bedienelementes 2 für die Position N der Startvorgang des Antriebsmotors ausgelöst. Vorzugsweise wird hierbei das Bedienelement 2 für die Position N mit 'Start' oder mit einem ähnlichen Ausdruck ausgeleuchtet, um den Fahrer auf diese Funktionalität hinzuweisen. Hierbei ist, wie bereits erläutert, die Anzeige vorzugsweise in das Bedienelement 2 integriert, kann aber im Rahmen weiterer Ausgestaltungen auch an einer weiteren geeigneten Position im Wählhebel oder neben dem Wählhebel angeordnet sein.

In Spalte 6 ist die Situation veranschaulicht, wenn sich das Getriebe des Fahrzeugs bei laufendem Antriebsmotor in der Position N befindet. Hierbei wird der Antriebsmotor durch Betätigung des der Position N zugeordneten monostabilen Bedienelementes 2 abgeschaltet. Vorzugsweise wird in dieser Situation das der Position N zugeordnete monostabile Bedienelement 2 mit 'Stop' oder mit einem ähnlichen Ausdruck ausgeleuchtet, um den Fahrer auf diese Funktionalität hinzuweisen. Dies kann auch an einer weiteren geeigneten Position im Wählhebel oder neben dem Wählhebel angezeigt werden. Ferner ist das der Position P zugeordnete monostabile Bedienelement 1 mit 'P / Stop' oder mit einem ähnlichen Ausdruck ausgeleuchtet, um den Fahrer auf die anhand Spalte 1 beschriebene Funktionalität dieses Bedienelementes 1 hinzuweisen.

Für den Fall, dass der Wählhebel für die Positionen P und N multistabile Bedienelemente aufweist, bei denen P oder N dauerhaft gesendet und nicht zwischen einer kurzen oder langen Betätigung unterschieden werden kann, kann gemäß einer Weiterbildung der Erfindung durch zusätzliche Betätigung eines weiteren Bedienele- mentes am Wählhebel oder einer Betätigungsrichtung am Wählhebel festgelegt werden ob der Antriebsmotor starten oder stoppen soll. Diese Funktion wird durch eine zusätzliche Anzeige auf oder neben dem Wählhebel unterstützt bzw. kenntlich gemacht.

Beispielsweise kann die Wählhebelposition P, die in der Regel die vorderste Wählhebelposition ist, durch einen zusätzlichen Sensor ausgestattet werden, der beim manuellen Überdrücken des Wählhebels nach vorne den Start / Stop Wunsch des Fahrers gemäß der bereits beschriebenen Funktionalität sensiert. Hierbei kann dem Fahrer durch eine zusätzlich eingeblendete Anzeige„ Start" oder „Stop" angezeigt werden, welche Funktion er mit der Wählhebelbewegung auslöst.

Bezuqszeichen

Bedienelement für die Position P Bedienelement für die Position N Bedienelement für die Position R Bedienelement für die Position D