ZIMMERMANN EDWIN (DE)
EP2698557A1 | 2014-02-19 | |||
EP2730782A2 | 2014-05-14 |
Patentansprüche 1 . Ein Vakuum-Rotorsystem (1 ) umfassend einen hohlförmigen Rotor (2) mit einer zu beiden Enden (2a, 2b) senkrecht zur Rotationsachse (R) offenen Rotormantelfläche (21 ) und mindestens zwei innerhalb der Rotormantelfläche (21 ) mit deren Innenseite (21 i) verbundenen Naben (22,23), die in entsprechenden Lagern (24) zur Rotation des Rotors (2) geeignet gelagert sind, ein den Rotor (2) umschließendes Maschinengehäuse (3) mit mindestens einer Gasauslassöffnung (31 ) zum Auslassen von Gasen (G) aus dem Maschinengehäuse (3) heraus, ein mit der Gasauslassöffnung (31 ) verbundenes Vakuumsystem (4) mit mindestens einer Vorpumpe (41 ) zur Erzeugung eines Vorvakuumdrucks (VD) im Maschinengehäuse (3) sowie mindestens eine im Maschinengehäuse (3) zwischen der Nabe (22) und dem dazugehörigen offenen Ende (2a) der Rotormantelfläche (21 ) in einem geeigneten Abstand (A) zu deren Innenseite berührungsfrei zur Rotormantelfläche (21 ) zur effektiven Aufnahme von Gas (G) angeordnete und mit der Gasauslassöffnung (31 ) zur Abfuhr des aufgenommenen Gases (G) verbunden erste Gasentnahmevorrichtung (5, 51 ) mit einer Gasaufnahmeöffnung (53), die so angeordnet ist, dass der Rotor (2) bei einer Drehfrequenz größer 200Hz selbst einen Teil des sich durch die Rotordrehung entlang der Innenseite (21 i) der Rotormantelfläche (21 ) bewegenden Gasstroms (G) zumindest in die erste Gasentnahmevorrichtung (5, 51 ) fördert (F) und somit selbst einen Gasdruck im Maschinengehäuse (3) vom Vorvakuumdruck (VD) auf einen geringeren Betriebsvakuumdruck (BD) reduzieren kann. 2. Das Vakuum-Rotorsystem (1 ) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (A) zwischen der Gasaufnahmeöffnung (53) der ersten Gasentnahmevorrichtung (5, 51 ) und der Rotormantelfläche (21 ) weniger als 10% des Radius (RD) des Rotors (2) an dieser Stelle beträgt, bevorzugt beträgt der Abstand zwischen 1 und 5% des Radius (RD) des Rotors (2) an dieser Stelle. 3. Das Vakuum-Rotorsystem (1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasaufnahmeoffnung (53) eine effektive Gasaufnahmefläche (531 ) mit einem mittleren Durchmesser (D53) umfasst und senkrecht zum Gasstrom (G) entlang der Rotormantelfläche (21 ) ausgerichtet ist. 4. Das Vakuum-Rotorsystem (1 ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Gasentnahmevorrichtung (5, 51 ) innerhalb der Rotormantelfläche (21 ) in einer Distanz (D21 ) zum offenen Ende der Rotormantelfläche (21 ) angeordnet ist, die mindestens das Dreifache des mittleren Durchmessers (D53) beträgt. 5. Das Vakuum-Rotorsystem (1 ) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der mittlere Durchmesser (D53) zwischen 3% und 10% des Radius (RD) des Rotors (2) an dieser Stelle beträgt. 6. Das Vakuum-Rotorsystem (1 ) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Gasentnahmevorrichtung (5, 51 ) einen Querschnitt parallel zum Gasstroms (G) entlang der Innenseiten (21 i) der Rotormantelfläche (21 ) besitzt, der geeignet ist, um Verwirbelungen des Gasstroms (G) durch die erste Gasentnahmevorrichtung (5, 51 ) zu minimieren, vorzugsweise ist der Querschnitt rund oder oval. 7. Das Vakuum-Rotorsystem (1 ) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine zweite Gasentnahmevorrichtung (5, 52) zwischen der anderen Nabe (23) als bei der ersten Gasentnahmevorrichtung (5, 51 ) und einem entsprechend zu dieser anderen Nabe (23) zugehörigen Ende (2b) der Rotormantelfläche (21 ) in einem geeigneten Abstand (A) zur Innenseite (21 i) der Rotormantelfläche (21 ) berührungsfrei zur Rotormantelfläche (21 ) zur Aufnahme von Gas (G) angeordnete ist. 8. Das Vakuum-Rotorsystem (1 ) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Naben (22, 23) im hohlförmigen Rotor (2) ein Zwischenvolumen (25) zwischen den Naben (22, 23) definieren, und die zweite Gasentnahmevorrichtung (5, 52) so angeordnet ist, dass das aufgenommene Gas (G) in das Zwischenvolumen (25) gefördert wird. 9. Das Vakuum-Rotorsystem (1 ) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Naben (22, 23) gasundurchlässig zur Bildung eines gasdichten Zwischenvolumens (25) ausgestaltet sind, vorzugsweise ist auf der Innenseite (25i) des Zwischenvolumens (25) zumindest teilweise eine gasabsorbierende Schicht (26) angeordnet. 10. Das Vakuum-Rotorsystem (1 ) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die der zweiten Gasentnahmevorrichtung (5, 52) zugewandte Nabe (23) gasundurchlässig und die der ersten Gasentnahmevorrichtung (5, 51 ) zugewandte Nabe (22) zumindest teilweise gasdurchlässig ausgestaltet sind, sodass das durch die zweite Gasentnahmevorrichtung (5, 52) in das Zwischenvolumen (25) geförderte Gas (G) durch die gasdurchlässig Nabe (22) in Richtung der ersten Gasentnahmevorrichtung (5, 51 ) entweichen kann. 1 1 . Das Vakuum-Rotorsystem (1 ) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die gasdurchlässige Nabe (22) eine symmetrische Anordnung von Löchern (27) zur Herstellung der Gasdurchlässigkeit umfasst. 12. Das Vakuum-Rotorsystem (1 ) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Gasentnahmevorrichtung (5, 52) direkt mit der Gasauslassöffnung (31 ) zur Abfuhr des durch die zweite Gasentnahmevornchtung (5, 52) aufgenommenen Gases (G) verbunden ist. 13. Das Vakuum-Rotorsystem (1 ) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die direkte Verbindung (28) zwischen zweiter Gasentnahmevorrichtung (5, 52) und Gasauslassöffnung (31 ) durch einen die beiden Naben (22, 23) verbindenden Schaft (29) geführt ist. 14. Das Vakuum-Rotorsystem (1 ) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Vakuum-Rotorsystem (1 ) eine weitere Gasauslassöffnung (32) an der der anderen Gasauslassöffnung (31 ) gegenüberliegenden Seite des Maschinengehäuses (3) umfasst, die zweite Gasentnahmevorrichtung (5, 52) zur Abfuhr des durch sie aufgenommenen Gases (G) mit der weiteren Gasaufnahmeöffnung (32) verbunden ist, die an das Vorvakuumsystem (4) angeschlossen ist. 15. Ein Schwungradenergiespeicher umfassend eine Mehrzahl an Vakuum- Rotorsysteme (1 ) nach Anspruch 1 , wobei das Vakuumsystem (4) eines jeden Vakuum-Rotorsystems (1 ) zur Erzeugung eines Vorvakuumdrucks (VD) in jedem der Maschinegehäuse (3) zu einem gemeinsamen Energiespeicher-Vakuumsystem mit mindestens einer Vorvakuumpumpe (41 ) zusammengeschlossen ist, das den Vorvakuumdruck (VD) in jedem Maschinengehäuse (3) bereitstellt. 16. Verfahren zum Betrieben eines Vakuum-Rotorsystems (1 ) nach Anspruch 1 mit einem hohlförmigen Rotor (2) mit einer zu beiden Enden (2a, 2b) senkrecht zur Rotationsachse (R) offenen Rotormantelfläche (21 ) und mindestens zwei innerhalb der Rotormantelfläche (21 ) mit deren Innenseite (21 i) verbundenen Naben (22, 23), die in entsprechenden Lagern (24) zur Rotation des Rotors (2) geeignet gelagert sind, und mit einem den Rotor (2) umschließenden Maschinengehäuse (3) mit mindestens einer Gasauslassöffnung (31 ) zum Auslassen von Gasen (G) aus dem Maschinengehäuse (3) heraus, umfassend die Schritte: Erzeugen eines Vorvakuumdrucks (VD) im Maschinengehäuse (3) mit einem mit der Gasauslassöffnung (31 ) verbundenen Vakuumsystem (4) mit mindestens einer Vorpumpe (41 ); und Reduzieren des Drucks im Maschinengehäuse (3) von dem Vorvakuumdruck (VD) auf einen geringeren Betriebsvakuumdruck (BD) durch den Rotor (2) selbst, indem mindestens eine erste Gasentnahmevorrichtung (5, 51 ) mit einer Gasaufnahmeöffnung (53) zur effektiven Aufnahme von Gas (G) im Maschinengehäuse (3) zwischen der Nabe (22) und dem dazugehörigen offenen Ende (2a) der Rotormantelfläche (21 ) in einem geeigneten Abstand (A) zu deren Innenseite (21 i) berührungsfrei zur Rotormantelfläche (21 ) angeordnet ist und mit der Gasauslassöffnung (31 ) zur Abfuhr des aufgenommenen Gases (G) verbunden ist, wobei der Rotor (2) bei einer Drehfrequenz größer 200Hz selbst einen Teil des sich durch die Rotordrehung entlang der Innenseite (21 i) der Rotormantelfläche (21 ) bewegenden Gasstroms (G) zumindest in die erste Gasentnahmevorrichtung (5, 51 ) fördert (F). |
Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Vakuum-Rotorsystem, das aufgrund seiner Anordnung selbstpumpend ausgestaltet ist und ein Verfahren zum Betreiben dieses Vakuum- Rotorsystems.
Hintergrund der Erfindung
Rotoren sind drehende (rotierende) Teile einer Maschine oder eines Aggregats. Häufig werden Rotoren als sogenannte Schwungräder zur Energiespeicherung kinetischer Energie (Rotationsenergie und Massenträgheit) eingesetzt, indem seine Drehbewegung (Rotation) mit möglichst wenig Reibungsverlust zur
Verwendung im Bedarfsfall gespeichert wird. Außerdem werden Schwungräder auch zur Stabilisierung von Satelliten oder Flugzeugen eingesetzt.
Bei Schwungrädern für die Energiespeicherung (Schwungradenergiespeicher) kann elektrische Energie in den rotierenden Schwungrädern in Form von
Rotationsenergie gespeichert und bei Bedarf wieder zurück in elektrische Energie umgewandelt und an einen Verbraucher abgegeben werden. Derartige
Schwungrad-Energiespeicher haben größtenteils einen Hohlzylinder als Rotor, der entsprechend seiner Drehzahl und Masse eine bestimmte Menge an Energie speichert. Die Speicherkapazität eines solchen Energiespeichers ist durch seine maximale Drehzahl begrenzt. Aus der Formel zur Berechnung des Energiegehalts eines Rotationskörpers (Rotors) ergibt sich, dass der Rotationskörper (Rotor) mit hohem Energiegehalt vorrangig auf hohe Drehzahl ausgelegt werden sollte als auf hohe Masse. Rotoren von Schwungradspeichereinheiten können je nach
Ladezustand mit Drehzahl zum Beispiel von 50.000 Umdrehungen pro Minute rotieren. Ein typischer Drehzahlbereich liegt zwischen 15000 Umdrehungen pro Minute und der maximalen Drehzahl. Damit die Rotoren der Schwungradspeicher möglichst verlustarm rotieren und damit die Energie möglichst verlustarm speichern können, sind sie von einem Maschinengehäuse umschlossen, wobei während des Betriebs des Schwungrades in den jeweiligen Rotorgehäusen ein möglichst niedriger Druck erzeugt wird. Je geringer der Druck und die Dichte des Gases im Rotorgehäuse sind, desto geringer sind die Reibungsverluste des Rotors am Füllgas des Maschinengehäuses. Daher wird das Gehäuse in der Regel evakuiert. Zur Erzeugung eines für den effektiven verlustarmen Betrieb der Schwungräder benötigten Mindestvakuums in den jeweiligen
Schwungradenergiespeichern wird für jedes Schwungrad ein Pumpsystem aus einer Vorpumpe (z.B. eine Drehschieberpumpe) und Hauptpumpe (z.B. eine Turbomolekularpumpe) verwendet, das Betriebsdrücke von 10 "3 mbar oder weniger sicherstellt. Während eine einzelne Vorpumpe über ein geeignet ausgestaltetes Rohrsystem, an das alle Schwungradenergiespeicher eines Energiespeichers mit mehreren Schwungrädern angeschlossen sind, das
Vorvakuum für alle Schwungräder erzeugen kann, müssen dennoch individuelle Hauptpumpen jeweils direkt an den Maschinengehäusen angeschlossen sein, um das benötigte Betriebsvakuum in dem Maschinengehäusen für jedes Schwungrad (Rotor) zu erzeugen. Als Hauptpumpen werden dazu in der Regel
Turbomolekularpumpen verwendet. Turbomolekularpumpen sind teure
Komponenten und aufwendig Instand zuhaltende Komponenten. Bei einem Energiespeicher mit einer Vielzahl an parallel betriebenen Schwungrädern, beispielsweise 32 Schwungräder in einem solchen Speicher, muss zudem eine entsprechende Anzahl an Turbomolekularpumpen verwendet werden, was den Anlagenpreis stark erhöht. Außerdem muss beim Betrieb solcher Energiespeicher mit sich von den Rotoren lösenden Partikeln und Schmutz gerechnet werden. Turbomolekularpumpen sind aber sehr partikel- und schmutzempfindlich, was die Ausfallwahrscheinlichkeit einer solchen Anlage erhöht. Weiter bedarf es großer Saugquerschnitte, wenn Turbomolekularpumpen Verwendung finden. Große Öffnungen, die auch noch ungünstig angebracht sind, stellen ein erheblich höheres Risiko für Gas- und Staubaustritt im Falle eines sogenannten
Rotorabsturzes (oder Rotor-Crash) dar.
Schwungradspeicher konkurrieren im Energiespeichermarkt mit anderen
Speichertechnologien wie beispielsweise Batteriespeicher. Daher ist ein möglichst kostengünstig herzustellender und dennoch effektiv, verlustarm und zuverlässig mit geringem Wartungsaufwand zu betreibender Schwungradenergiespeicher wünschenswert. Zusammenfassung der Erfindung
Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, einen Schwungradenergiespeicher zur Verfügung zu stellen, der kostengünstig hergestellt sowie effektiv, verlustarm, zuverlässig und mit geringem Wartungsaufwand betrieben werden kann.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Vakuum-Rotorsystem umfassend einen hohlförmigen Rotor mit einer zu beiden Enden senkrecht zur Rotationsfläche offenen Rotormantelfläche und mindestens zwei innerhalb der Rotormantelfläche mit deren Innenseite verbundenen Naben, die in entsprechenden Lagern zur Rotation des Rotors geeignet gelagert sind, ein den Rotor umschließendes
Maschinengehäuse mit mindestens einer Gasauslassöffnung zum Auslassen von Gasen aus dem Maschinengehäuse heraus, ein mit der Gasauslassöffnung verbundenes Vakuumsystem mit mindestens einer Vorpumpe zur Erzeugung eines Vorvakuumdrucks im Maschinengehäuse sowie mindestens eine im
Maschinengehäuse zwischen der Nabe und dem dazugehörigen offenen Ende der Rotormantelfläche in einem geeigneten Abstand zu deren Innenseite
berührungsfrei zur Rotormantelfläche zur effektiven Aufnahme von Gas
angeordnete und mit der Gasauslassöffnung zur Abfuhr des aufgenommenen Gases verbunden erste Gasentnahmevorrichtung mit einer Gasaufnahmeöffnung, die so angeordnet ist, dass der Rotor bei einer Drehfrequenz größer 200Hz selbst einen Teil des sich durch die Rotordrehung entlang der Innenseite der
Rotormantelfläche bewegenden Gasstroms zumindest in die erste
Gasentnahmevorrichtung fördert und somit selbst einen Gasdruck im
Maschinengehäuse vom Vorvakuumdruck auf einen geringeren
Betriebsvakuumdruck reduzieren kann.
Das erfindungsgemäße Vakuum-Rotorsysteme wird beispielsweise in
Schwungradenergiespeichern verwendet. Um den Energiegehalt eines
Schwungradenergiespeichers zu maximieren, wird der Rotor des Vakuum- Rotorsystems bei geringem Eigengewicht auf maximale Drehzahl gebracht, da für den maximalen Energiegehalt die Drehzahl quadratisch, dagegen das Gewicht nur linear eingeht. Der Rotor (oder auch Rotationskörper) ist dabei mit zwei oder mehr Naben mit den Lager- und Antriebselementen des Schwungradenergiespeichers verbunden. Die Naben haben dabei einerseits eine Verbindung und Fixierung der Rotormantelfläche mit den Lager- und Antriebselementen herzustellen und andererseits für die Übertragung der Torsionsmomente von einer Antriebswelle auf die Rotormantelfläche und umgekehrt zu sorgen. Die Naben zeichnen sich dadurch aus, dass sie mechanisch ausreichend stark belastbar und damit zuverlässig ist, um den radialen und tangentialen Belastungen bei sehr hohen Drehzahlen von mehr als 50000 U/min aufgrund der auf den Rotormantelfläche wirkenden Fliehkräfte standzuhalten und die Gewichtsbelastung durch die
Rotormantelfläche zu tragen. Die Nominal-Drehfrequenzen der Rotoren in
Schwungradenergiespeicheranwendungen liegen beispielsweise im Bereich von 750 Hz, wobei sich die Drehfrequenzen bei der Energieaufnahme erhöhen und bei der Energieabnahme verringern. Rotormantelfläche und Naben werden dabei beispielsweise aus CFK-Laminat hergestellt. Ein solches Material ist ausreichend robust und besitzt ein günstiges Crashverhalten für den Fall eines Absturzes des Rotors im Schwungradenergiespeicher und ein geringes Gewicht, was eine einfachere Lagerung des Rotors ermöglicht. Die Naben können je nach
Ausführungsform dabei separat voreinander über Zapfen in den jeweiligen Lager gelagert sein oder mit einem durchgehenden Schaft verbunden sein, deren beide gegenüberliegenden Enden dann in den jeweiligen Lagern gelagert sind. Die Rotoren des Vakuum-Rotorsystems beziehungsweise des
Schwungradenergiespeichers werden von einem Maschinegehäuse aus
Sicherheitsgründen und zur Erzeugung eines Betriebsvakuums umschlossen. Geeignete Maschinengehäuse werden beispielsweise aus Stahl mit einer
Wandstärke ausreichend zur Kompensation der Absturzlasten der Rotoren hergestellt. Der Fachmann kann die benötigten Mindestwandstärken aus der Rotationsenergie des Rotors berechnen.
Damit der Rotor des jeweiligen Vakuum-Rotorsystems in einem
Schwungradenergiespeicher möglichst verlustarm rotieren und damit die Energie möglichst verlustarm speichern kann, wird das den Rotor umschließende
Maschinengehäuse durch das Vakuumsystem unter Benutzung einer oder mehrerer Vorpumpe, beispielsweise Drehschieberpumpen, auf einen
Vorvaku umdruck beispielsweise in der Größenordnung von 10 ~2 mbar
heruntergepumpt. Dieser Druck ist allerdings für einen langfristigen
reibungsarmen und daher verlustarmen Betrieb der Rotoren beziehungsweise des Schwungradenergiespeichers nicht ausreichend niedrig genug. Je geringer der Druck und die Dichte des Gases im Maschinengehäuse sind, desto geringer sind die Reibungsverluste des Rotors am Restgas im Maschinengehäuse. Das vorliegende erfindungsgemäße System ist vorteilhafterweise dafür geeignet, den Vorvaku umdruck um mindestens eine Größenordnung aufgrund der
selbstpumpenden Wirkung des Rotors mit Hilfe von erfindungsgemäß geeignet angeordneten Gasentnahmevorrichtungen weiter zu reduzieren, sodass Drücke von 10 ~3 mbar oder weniger als Betriebsvakuum unter Vermeidung des Einsatzes von Hauptpumpen wie beispielsweise Turbopumpen sicherstellt werden können.
Durch die Rotation des Rotors wird das sich innerhalb des Maschinegehäuses befindliche Gas über Reibungseffekte am Rotor ebenfalls in Rotation versetzt. Während zwischen der Rotormantelfläche in dem Maschinegehäuse nur ein geringer Spalt existiert, besitzt den hohlförmige Rotor einen dazu großen
Durchmesser innerhalb der Rotormantelfläche, sodass sich der wesentliche Teil des sich im Maschinengehäuses befindlichen Gases innerhalb des Rotors beziehungsweise innerhalb des durch die sich drehende Rotormantelfläche definierten Volumens befindet. Das entsprechende rotierende Gas, wird aufgrund der Fliehkraft an die Innenseite der Rotormantelfläche gedrückt und läuft mit der rotierenden Rotormantelfläche um die Rotationsachse des Rotor herum. Durch die Fliehkräfte wird eine Druckverteilung mit einem Druckgradienten entlang des Radius der Rotormantelfläche erzeugt, wobei der Druck in radialer Richtung gesehen direkt auf der Innenfläche der Rotormantelfläche am größten und an der Rotationsachse am kleinesten ist. Platziert man nun eine
Gasentnahmevorrichtung in der Nähe der Innenseite der Rotormantelfläche, deren Gasentnahmeoberfläche senkrecht in Richtung zugewandt dem Gasstrom, der mit der rotierenden Rotormantelfläche mitrotiert, ausgerichtet ist, so kann mit dieser Gasentnahmeöffnung das rotierende Gas besonders effektiv abgeführt werden, da nahe der Innenfläche der Rotormantelfläche der höchste Druck innerhalb des Rotors herrscht. Dasselbe Prinzip würde zwar auch an anderen Positionen innerhalb der Rotormantelfläche zur Aufnahme von Gas durch die Gasentnahmeöffnung führen, allerdings aufgrund des dort niedrigeren Drucks (radialer Druckgradient) wäre die resultierende Pumpleistung durch Rotordrehung und Gasentnahme an anderen Punkten dichter zur Rotationsachse deutlich ineffektiver. Der geeignete Abstand ist ein Kompromiss zwischen einem
Mindestabstand, um ungewünschte Berührungen zwischen
Gasentnahmevorrichtung und der Innenseiten der Rotormantelfläche unbedingt zu vermeiden, da bei den vorgesehenen Rotationsfrequenzen des Rotors eine solche Berührung zur Zerstörung der Gasentnahmevorrichtung und
gegebenenfalls auch der Rotormantelfläche führen würde, und dem Wunsch, im Idealfall direkt auf der Innenseite der Rotormantelfläche das Gas im Rotor bei höchstem lokalen Druck aus dem Maschinengehäuse heraus zu fördern. In einer Ausführungsform beträgt daher der Abstand zwischen der
Gasaufnahmeöffnung der ersten Gasentnahmevorrichtung und der
Rotormantelfläche weniger als 10% des Radius des Rotors an dieser Stelle. Bei zylinderförmigen Rotormantelflächen ist der Radius an dieser Stelle der allgemeine ortsunabhängige Radius der Rotormantelfläche. Bei anders geformten Rotormantelflächen bezeichnet obiger Radius den Radius, den die
Rotormantelfläche senkrecht zur Rotationsachse am Ort der
Gasentnahmevorrichtung besitzt. In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt der Abstand zwischen Gasentnahmeöffnung und Innenseite der
Rotormantelfläche zwischen 1 und 5% des Radius des Rotors an dieser Stelle.
Als Gasentnahmevorrichtung können unterschiedlich geformte und ausgeführte Vorrichtungen verwendet werden, die einen für Gase offenen Kanal zwischen Gasentnahmeöffnung und Gasauslassöffnung bereitstellen. Hierbei können eine oder mehrere Gasentnahmevorrichtungen an dieselbe Gasauslassöffnung angeschlossen sein, sofern die Rotor- und Lagerausgestaltung eine Anordnung mehrere Gasentnahmevorrichtungen auf derselben Seite des Rotors
beziehungsweise der Nabe zulassen. Das Material der Gasentnahmevorrichtung sollte aus einem vakuumtauglichen Material bestehen, das beispielsweise eine geringe oder vernachlässigbare Eigenausgasung zeigt. Beispielsweise können als Gasentnahmevorrichtungen Rohrverbindungen verwendet werden, die sich in radialer Richtung von der Gasauslassöffnung hin zur Rotormantelfläche erstrecken und vor Erreichen der Rotormantelfläche eine Krümmung aufweisen, sodass die offene Rohröffnung in dem Gasstrom entlang der Innenseite der Rohrmantelfläche hineinzeigt, wobei die Gasentnahmefläche die Fläche bezeichnet, die senkrecht zum Gasstrom ausgerichtet ist. Die
Gasentnahmeöffnung kann dabei unterschiedliche Formen besitzen,
beispielsweis runde, oval oder elliptische Formen. Zu kantige Formen können aufgrund von davon verursachten Verwirbelungen im Gasstrom ungeeignet sein. Die Gasauslassöffnung bezeichnet dabei die Öffnung im Maschinengehäuse, durch die das Gas im Maschinegehäuse direkt abgepumpt worden wäre, wenn nicht die Gasentnahmevorrichtung mit der Gasauslassöffnung verbunden wäre. Mit Gasentnahmevorrichtung wird das durch sie bereits entnommene Gas durch die Gasauslassöffnung nur nach außerhalb des Maschinengehäuses transportiert.
Durch diese Erfindung wird die Schmutz- und Partikelverträglichkeit des Vakuum- Rotorsystems erheblich gesteigert, da keine darauf empfindlichen Turbopumpen mehr benötigt werden. Dadurch wird das Vakuum-Rotorsystem äußerst
wartungsfreundlich und zuverlässig. Die Vermeidung von Turbopumpen senkt zudem die Komponentenkosten des Gesamtsystems erheblich. Dennoch kann mit dem erfindungsgemäßen System mindestens der geforderte Betriebsdruck erzeugt werden, sodass das Vakuum-Rotorsystem weiterhin sehr verlustarm und effektive betrieben werden kann. Durch diese Erfindung wird ferner die Flexibilität des Vakuum-Rotorsystems erheblich gesteigert. Die Gasentnahmevorrichtungen können aufhängungsnah oder ständernah (in paralleler Richtung zur
Rotationsachse gesehen) angebracht werden, wodurch die Gefahr des Austretens von Gasen und Stäuben im Absturzfalle durch höhere Stabilität und reduzierte Querschnitte erheblich reduziert wird. Mit dieser Erfindung wird daher ein Vakuum-Rotorsystem für
Schwungradenergiespeicher zur Verfügung gestellt, mit dem beispielsweise ein Schwungradenergiespeicher kostengünstig hergestellt sowie effektiv, verlustarm, zuverlässig und mit geringem Wartungsaufwand betrieben werden kann. In einer Ausführungsform umfasst die Gasaufnahmeöffnung eine effektive
Gasaufnahmefläche mit einem mittleren Durchmesser und ist senkrecht zum Gasstrom entlang der Rotormantelfläche ausgerichtet. Bei einer senkrechten Ausrichtung zum Gasstrom ist die Gasaufnehme durch die Gasentnahmeöffnung maximal. Der mittlere Durchmesser bezeichnet hierbei den aus den Abständen aller Punkte auf dem Rand der Gasentnahmeöffnung zu ihrem geometrischen Mittelpunkt gemittelten Wert. Bei einem Kreis ist der Radius für alle Punkte auf dem Rand bekanntermaßen gleich, sodass der mittlere Radius eines Kreises gleich dem Kreisradius ist. Bei Flächen abweichend von einer Kreisform können sich andere mittlere Durchmesser ergeben.
In einer Ausführungsform ist die erste Gasentnahmevorrichtung innerhalb der Rotormantelfläche in einer Distanz zum offenen Ende der Rotormantelfläche angeordnet, die mindestens das Dreifache des mittleren Durchmessers beträgt. Dieser Abstand vermeidet eine reduzierte Gasentnahme durch die
Gasentnahmeöffnung hindurch aufgrund von Verwirbelungs- oder Abfließeffekten an den offenen Enden der Rotormantelfläche. In obiger spezifizierter Distanz oder bei größeren Abständen ist die Gasströmung beruhigt und daher für die
Gasentnahme am besten geeignet. Solange die obige Mindestdistanz eingehalten wird, kann die Distanz ansonsten beliebig gewählt werden.
In einer weiteren Ausführungsform beträgt der mittlere Durchmesser zwischen 3% und 10% des Radius des Rotors an dieser Stelle. Gasentnahmeflächen mit einer solchen Größe besitzen die größte Gasentnahmekapazität. Kleinere Öffnungen würden weniger Gas aus dem Maschinegehäuse heraus fördern. Größere
Öffnungen würden den Gasstrom zu stark stören, was ebenfalls die Gasentnahme negativ beeinflusst.
In einer weiteren Ausführungsform besitzt die erste Gasentnahmevorrichtung einen Querschnitt parallel zum Gasstroms entlang der Innenseiten der
Rotormantelfläche, der geeignet ist, um Verwirbelungen des Gasstroms durch die erste Gasentnahmevorrichtung zu minimieren. Auch diese Verwirbelungen sollten vermieden oder minimiert wurden, weil auch diese zu einer Reduzierung der Gasentnahme führen würden. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Querschnitt daher rund oder oval.
In einer weiteren Ausführungsform ist mindestens eine zweite
Gasentnahmevorrichtung zwischen der anderen Nabe als bei der ersten
Gasentnahmevorrichtung und einem entsprechend zu dieser anderen Nabe zugehörigen Ende der Rotormantelfläche in einem geeigneten Abstand zur Innenseite der Rotormantelfläche berührungsfrei zur Rotormantelfläche zur Aufnahme von Gas angeordnete. Durch diese zweite (und gegebenenfalls mehrere zweite) Gasentnahmevorrichtung kann auch auf der anderen Seite des Rotors und damit auf der anderen Seite der ersten Gasentnahmevorrichtung Gas aus dem Maschinegehäuse oder aus dem offenen Ende des Rotors heraus gefördert werden, was den Betriebsdruck weiter verbessert.
In einer Ausführungsform dazu definieren die Naben im hohlförmigen Rotor ein Zwischenvolumen zwischen den Naben, und die zweite Gasentnahmevorrichtung ist dabei so angeordnet, dass das aufgenommene Gas in das Zwischenvolumen gefördert wird. Somit wird das Gas aus dem Bereich des Rotors entnommen, der in Verbindung mit dem Spalt zwischen Rotormantelfläche und Maschinegehäuse steht. Somit wird der Gasdruck zumindest im Spalt gesenkt, was die
Reibungsverluste beim Betreiben des Rotors weiter vermindert. Sobald die Drehfrequenz des Rotors nachlässt, kann das im Zwischenvolumen
zwischengespeichert Gas allerdings wieder in den anderen Rotorbereich entweichen. Diese Lösung stellt somit nur eine temporäre Zwischenspeicherung zur temporären Verminderung von Reibungsverlusten dar.
In einer weiteren Ausführungsform sind die Naben gasundurchlässig zur Bildung eines gasdichten Zwischenvolumens ausgestaltet. Damit wird das
zwischengespeichert Gas temporär sicher aufgenommen. In einer bevorzugten Ausführungsform ist auf der Innenseite des Zwischenvolumens zumindest teilweise eine gasabsorbierende Schicht angeordnet. Diese gasabsorbierende Schicht bindet Gas dauerhaft oder stellt einen größeren Puffer dar, was den Betriebsdruck im Maschinengehäuse dauerhaft oder für längere Zeiten senkt. Geeignete adhäsive Schichten sind beispielsweise Schichten aus Aktivkohle oder aus natürlichen oder synthetischen Zeolithen oder anderer Stoffe, die auch als Molekularsieb oder Molsieb bezeichnet werden. Molekularsiebe weisen eine große innere Oberfläche (beispielsweise 600-700 m 2 /g) auf und haben
einheitliche Porendurchmesser, die in der Größenordnung der Durchmesser von Molekülen liegen und zeichnen sich somit durch eine hohe Adsorptionskapazität für Gase aus. In einer Ausführungsform ist die der zweiten Gasentnahmevorrichtung
zugewandte Nabe gasundurchlässig und ist die der ersten
Gasentnahmevorrichtung zugewandte Nabe zumindest teilweise gasdurchlässig ausgestaltet, sodass das durch die zweite Gasentnahmevorrichtung in das
Zwischenvolumen geförderte Gas durch die gasdurchlässig Nabe in Richtung der ersten Gasentnahmevorrichtung entweichen kann. Die zweite
Gasentnahmevorrichtung fördert Gas vom anderen offenen Ende der
Rotormantelfläche in das Zwischenvolumen und sorgt somit im Zwischenvolumen für einen Druckanstieg, sodass der Druck im Zwischenvolumen höher ist als außerhalb der Naben. Daher tritt Gas aus dem Zwischenvolumen durch die gasdurchlässige Nabe in Richtung der ersten Gasentnahmevorrichtung aus und kann von dieser aus dem Maschinegehäuse heraus gefördert werden, was den Betriebsdruck weiter senkt. Es wird auch das Abpumpen der
zwischengespeicherten Gasmenge bei niedriger Drehzahl verbessert. Die
Gasdurchlässigkeit der ersten (unteren) Nabe kann durch ein entsprechendes gaspermeables Material oder durch gasdurchlässige Passagen, beispielsweise Aussparungen, bereitgestellt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die gasdurchlässige Nabe (erste oder untere Nabe) eine symmetrische Anordnung von Löchern zur Herstellung der Gasdurchlässigkeit. Die
symmetrische Anordnung soll Unwuchten bei der Rotation der Naben vermieden. Löcher stellen dabei eine sehr präzise vorhersagbare Gasdurchlassfähigkeit im Vergleich zu gaspermeablen Materialien bereit. In einer weiteren Ausführungsform ist die zweite Gasentnahmevorrichtung direkt mit der Gasauslassöffnung zur Abfuhr des durch die zweite
Gasentnahmevorrichtung aufgenommenen Gases verbunden. Dadurch können die mit der zweiten Gasentnahmevorrichtung geförderten Gase direkt aus dem Maschinegehäuse befördert werden, ohne dass Zwischenvolumen und
Gasdurchlässigkeiten einen Einfluss auf den Gasfluss nach außen haben. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die direkte Verbindung zwischen zweiter
Gasentnahmevorrichtung und Gasauslassöffnung durch einen die beiden Naben verbindenden Schaft geführt. Durch eine Bohrung durch den vorhandenen Schaft hindurch kann ein Gaskanal zum Abtransport des geförderten Gases bereitgestellt werden, ohne dass zusätzliche Komponenten in den Rotor eingeführt werden müssen.
In einer weiteren Ausführungsform umfasst das Vakuum-Rotorsystem eine weitere Gasauslassöffnung an der der anderen Gasauslassöffnung
gegenüberliegenden Seite des Maschinengehäuses, die zweite
Gasentnahmevorrichtung ist dabei zur Abfuhr des durch sie aufgenommenen Gases mit der weiteren Gasaufnahmeöffnung verbunden, die wiederum an das Vorvakuumsystem angeschlossen ist. Mit dieser Ausführungsform können die durch die zweiten Gasentnahmevorrichtung aufgenommenen Gase auf kürzestem Weg aus dem Maschinengehäuse heraus gefördert werden, was
vakuumtechnisch den geringsten Pumpwiderstand darstellt, allerdings einen höheren Aufwand bei der Ausgestaltung des Vakuumsystems bedeutet. In einer weiteren Ausführungsform besitzt die zweite Gasentnahmevorrichtung eine Ausgestaltung, die der Ausgestaltung der ersten Gasentnahmevorrichtung gemäß einem oder mehrerer voranstehend aufgeführten
Ausführungsformengemäß entspricht. Die zweite Gasentnahmevorrichtung kann beispielsweise identisch zu ersten Gasentnahmevorrichtung ausgeführt sein, wobei deren lokale Anordnung allerdings die Gegebenheiten im Bereich der anderen Nabe und dem anderen Lager zu berücksichtigen hat.
Die Erfindung betrifft des Weiteren einen Schwungradenergiespeicher umfassend eine Mehrzahl an erfindungsgemäßen Vakuum-Rotorsystemen, wobei das
Vakuumsystem eines jeden Vakuum-Rotorsystems zur Erzeugung eines
Vorvaku umdrucks in jedem der Maschinegehäuse zu einem gemeinsamen Energiespeicher-Vakuumsystem mit mindestens einer Vorvakuumpumpe zusammengeschlossen ist, das den Vorvakuumdruck in jedem
Maschinengehäuse bereitstellt. Das Betriebsvakuum wird dann in jedem
Maschinengehäuse durch den drehenden Rotor selber hergestellt, indem die jeweiligen Rotoren bei Drehfrequenzen größer 200Hz selbst einen Teil der sich durch die Rotordrehung entlang der Innenseite der Rotormantelflächen
bewegenden Gasströme zumindest in die jeweilige erste Gasentnahmevorrichtung fördern und somit selbst einen Gasdruck in den jeweiligen Maschinengehäusen vom Vorvakuumdruck auf geringere Betriebsvakuumdrücke reduzieren können. Die Nominal-Drehfrequenzen der Rotoren in
Schwungradenergiespeicheranwendungen liegen beispielsweise im Bereich von 750 Hz, wobei sich die Drehfrequenzen bei der Energieaufnahme erhöhen und bei der Energieabnahme verringern.
Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zum Betrieben des
erfindungsgemäßen Vakuum-Rotorsystems mit einem hohlförmigen Rotor mit einer zu beiden Enden senkrecht zur Rotationsachse offenen Rotormantelfläche und mindestens zwei innerhalb der Rotormantelfläche mit deren Innenseite verbundenen Naben, die in entsprechenden Lagern zur Rotation des Rotors geeignet gelagert sind, und mit einem den Rotor umschließenden
Maschinengehäuse mit mindestens einer Gasauslassöffnung zum Auslassen von Gasen aus dem Maschinengehäuse heraus, umfassend die Schritte:
- Erzeugen eines Vorvakuumdrucks im Maschinengehäuse mit einem mit der Gasauslassöffnung verbundenen Vakuumsystem mit mindestens einer Vorpumpe; und
Reduzieren des Drucks im Maschinengehäuse von dem Vorvakuumdruck auf einen geringeren Betriebsvakuumdruck durch den Rotor selbst, indem mindestens eine erste Gasentnahmevorrichtung mit einer
Gasaufnahmeöffnung zur effektiven Aufnahme von Gas im
Maschinengehäuse zwischen der Nabe und dem dazugehörigen offenen Ende der Rotormantelfläche in einem geeigneten Abstand zu deren
Innenseite berührungsfrei zur Rotormantelfläche angeordnet ist und mit der Gasauslassöffnung zur Abfuhr des aufgenommenen Gases verbunden ist, wobei der Rotor bei einer Drehfrequenz größer 200Hz selbst einen Teil des sich durch die Rotordrehung entlang der Innenseite der Rotormantelfläche bewegenden Gasstroms zumindest in die erste Gasentnahmevorrichtung fördert.
Kurze Beschreibung der Abbildungen
Diese und andere Aspekte der Erfindung werden im Detail in den Abbildungen wie folgt gezeigt. Fig .1 : eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Vakuum-Rotorsystems im seitlichen Schnitt;
Fig.2: die eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Vakuum-Rotorsystems gemäß Fig.1 als Vergrößerung für den Rotor im Bereich der unteren Nabe;
Fig.3: eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Vakuum- Rotorsystems im seitlichen Schnitt mit zusätzlicher zweiter
Gasentnahmevorrichtung;
Fig.4: eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Vakuum- Rotorsystems im seitlichen Schnitt mit zusätzlicher zweiter
Gasentnahmevorrichtung mit direkter Gasverbindung zur
Gasauslassöffnung der ersten Gasentnahmevorrichtung;
Fig.5: eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Vakuum- Rotorsystems gemäß Fig.3 als Vergrößerung für den Rotor im Bereich der unteren, hier gasdurchlässigen Nabe;
Fig.6: eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Vakuum- Rotorsystems im seitlichen Schnitt mit zusätzlicher zweiter
Gasentnahmevorrichtung und direktem Anschluss an eine zweite
Gasauslassöffnung;
Fig.7: eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betreiben des Vakuum-Rotorsystems.
Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
Fig.1 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Vakuum-Rotorsystems 1 im seitlichen Schnitt, das hier einen hohlförmigen Rotor 2 mit einer zu beiden Enden 2a, 2b, einem ersten offenen Ende 2a und einem zweiten offenen Ende 2b, senkrecht zur Rotationsachse R offenen Rotormantelfläche 21 und
mindestens zwei innerhalb der Rotormantelfläche 21 mit deren Innenseite 21 i verbundenen Naben 22,23, die in entsprechenden Lagern 24 zur Rotation des Rotors 2 geeignet gelagert sind, umfasst. Hier wird die Nabe 22, die am ersten offenen Ende 2a angeordnet ist, auch als erste Nabe 22 bezeichnet.
Entsprechend wird die Nabe 23, die am anderen offenen Ende 2b (dem zweiten offenen Ende 2b) angeordnet ist, auch als zweite Nabe 23 bezeichnet. Der hohlförmige Rotor 2 ist hier als zylinderförmiger Rotor mit einer zylinderförmigen Rotormantelfläche 21 ausgeführt, wobei die jeweiligen Deckelflächen der
Zylinderform offen sind und damit die offenen Ende 2a und 2b darstellen. Der hier gezeigte Rotor ist vertikal aufgestellt und besitzt eine Rotationsachse senkrecht zum Erdboden. Insofern wird nachfolgend für vertikal angeordnete Rotoren die erste Nabe 22 auch als untere Nabe 22 (näher am Erdboden) und die zweite Nabe 23 als obere Nabe 23 (weiter von Erdboden entfernt als die erste bzw.
untere Nabe 22) bezeichnet. In dieser Ausführungsform ist der Rotor 2 über die separat voneinander über jeweilige separate Zapfen 29a gelagerten Naben 22, 23 gelagert. In dieser Ausführungsform sind die Naben 22, 23 miteinander nur über die Rotormantelfläche 21 verbunden. In einer alternativen Ausführungsform könnten die Naben 22, 23 auch über einen den gesamten Rotor 2 durchlaufenen gemeinsamen Schaft 29 in den Lagern 24 gelagert sein. Für die
Umdrehungszahlen von 50000 U/min sind dem Fachmann geeignete Lager bekannt. Der Rotor 2 wird dabei von einem Maschinengehäuse 3 mit mindestens einer Gasauslassöffnung 31 zum Auslassen von Gasen G aus dem
Maschinengehäuse 3 heraus umschlossen, um Betriebssicherheit und
Betriebsvakuumdruck BD zu gewährleisten. Für das Erzeugen eines Vorvakuums ist ein mit der Gasauslassöffnung 31 verbundenes Vakuumsystem 4 mit mindestens einer Vorpumpe 41 (z.B. Drehschieberpumpe) zur Erzeugung eines Vorva ku umdrucks VD im Maschinengehäuse 3 angeschlossen. Für die Erzeugung des Betriebsvakuumdrucks ist im Maschinengehäuse 3 zwischen der Nabe 22 und dem dazugehörigen offenen Ende 2a der Rotormantelfläche 21 mindestens eine Gasentnahmevorrichtung 5, 51 mit einer Gasentnahmeöffnung 53 in einem geeigneten Abstand A zu deren Innenseite berührungsfrei zur Rotormantelfläche 21 zur effektiven Aufnahme von Gas G angeordnete und mit der
Gasauslassöffnung 31 zur Abfuhr des aufgenommenen Gases G verbunden. Die Gasauslassöffnung 31 bezeichnet dabei die Öffnung im Maschinengehäuse 3, durch die das Gas G im Maschinegehäuse 3 abgepumpt worden wäre, wenn nicht die Gasentnahmevorrichtung 5, 51 mit der Gasauslassöffnung 53 verbunden wäre. Mit Gasentnahmevorrichtung 5, 51 wird das durch sie bereits entnommene Gas G durch die Gasauslassöffnung 31 nun nach außerhalb des
Maschinengehäuses 3 zum Vakuumsystem 4 transportiert. Dabei ist die
Gasentnahmevorrichtung 5, 51 so angeordnet, dass der Rotor 2 bei einer
Drehfrequenz größer 200Hz selbst einen Teil des sich durch die Rotordrehung entlang der Innenseite 21 i der Rotormantelfläche 21 bewegenden Gasstroms G zumindest in die erste Gasentnahmevorrichtung 5, 51 fördert F und somit selbst einen Gasdruck im Maschinengehäuse 3 vom Vorvakuumdruck VD auf einen geringeren Betriebsvakuumdruck BD reduzieren kann. Die
Gasentnahmevorrichtung 5, 51 erstreckt sich von der Gasauslassöffnung 31 beispielsweise als innen hohles Rohr in Richtung der Innenseite der
Rotormantelfläche. Weitere Details zur Gasentnahmevorrichtung 5, 51 sind unter Fig.2 erläutert. Fig.2 zeigt die eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Vakuum- Rotorsystems 1 gemäß Fig .1 als Vergrößerung für den Rotor 2 im Bereich der unteren Nabe 22. Als Gasentnahmevorrichtung 5 können grundsätzlich
unterschiedlich geformte und ausgeführte Vorrichtungen verwendet werden, die einen für Gase G offenen inneren Kanal zwischen Gasentnahmeöffnung 53 und Gasauslassöffnung 31 , 32 bereitstellen. Hierbei können je nach Ausführungsform eine oder mehrere Gasentnahmevorrichtungen 5 an dieselbe Gasauslassöffnung 31 , 32 angeschlossen sein, sofern die Rotor- und Lagerausgestaltung eine Anordnung mehrere Gasentnahmevorrichtungen 5 auf derselben Seite, hier die Seite zugewandt zum offenen Ende 2a des Rotors 2, des Rotors 2 zulassen. In dieser Ausführungsform ist eine weitere Gasentnahmevorrichtung 5, 51
(gestrichelt gezeichnet) zu der bereits in Fig,.1 gezeigten
Gasentnahmevorrichtung 5, 51 in derselben Ebene relativ zur Rotationsachse R zwischen erster (unterer) Nabe 22 und dem entsprechenden ersten offenen Ende 2a der Rotormantelfläche 21 (des Rotors 2) angeordnet. In anderen
Ausführungsformen können beispielsweise auch vier oder mehr symmetrisch zueinander angeordneten Gasentnahmevorrichtungen 5 zwischen erster (unterer) Nabe 22 und dem entsprechenden ersten offenen Ende 2a der Rotormantelfläche 12 (des Rotors 2) angeordnet sein. Das Material der Gasentnahmevorrichtung 5 besteht aus einem vakuumtauglichen Material, beispielsweise Edelstahl, um lediglich eine geringe oder keine Eigenausgasung im Maschinengehäuse zu verursachen. Beispielsweise können als Gasentnahmevorrichtungen 5
Rohrverbindungen verwendet werden, die sich in radialer Richtung von der Gasauslassöffnung 53 gegebenenfalls in einem geeigneten, gegebenenfalls von 90 Grad abweichenden Winkel zur Rotationsachse R hin zur Rotormantelfläche 21 erstrecken und vor Erreichen der Rotormantelfläche 21 eine Krümmung aufweisen, sodass die offene Rohröffnung als Gasentnahmeöffnung 53 (wie hier bei der rechten Gasentnahmeöffnung gezeigt) senkrecht in dem Gasstrom G entlang der Innenseite 21 i der Rohrmantelfläche 21 hinein ausgerichtet ist. Der Gasstrom entlang der Innenseite 21 i der Rotormantelfläche 21 ist schematisch auf der linken Seite des Rotors durch die beiden gebogenen Pfeile G dargestellt. Die gestrichelte Gasentnahmevorrichtung 5, 51 besitzt ebenfalls eine senkrecht zum Gasstrom G in den Gasstrom G hinein ausgerichtete Gasentnahmeöffnung 53, die hier aufgrund der Ausrichtung nicht sichtbar ist (nach hinten gerichtet). Die Gasentnahmefläche 53 bezeichnet dabei die Fläche, die senkrecht zum Gasstrom G ausgerichtet ist. Die Gasentnahmeöffnung 53 kann dabei unterschiedliche Formen besitzen, beispielsweis runde, oval oder elliptische Formen. Zu kantige Formen können aufgrund von davon verursachten Verwirbelungen im Gasstrom G ungeignet sein. Der Abstand A zwischen der Gasaufnahmeöffnung 53 der ersten Gasentnahmevorrichtung 5, 51 und der Rotormantelfläche 21 beträgt hier weniger als 10% des Radius RD des zylinderförmigen Rotors 2 an dieser Stelle. In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt der Abstand A zwischen 1 und 5% des Radius RD des Rotors 2 an dieser Stelle. Die Gasaufnahmeöffnung 53 besitzt dabei eine effektive Gasaufnahmefläche 531 mit einem mittleren Durchmesser D53 und ist senkrecht zum Gasstrom G entlang der Rotormantelfläche 21 ausgerichtet. Der mittlere Durchmesser D53 beträgt beispielsweise zwischen 3% und 10% des Radius RD des Rotors 2. Die erste Gasentnahmevorrichtung 5, 51 ist dabei in einer Distanz D21 zum offenen Ende der Rotormantelfläche 21 angeordnet, die mindestens das Dreifache des mittleren Durchmessers D53 beträgt, damit der ungestörte Gasstrom in die Gasentnahmevorrichtung strömen kann. Wäre die Distanz D21 kürzer, so würde zumindest ein Teil des Gasstroms G an der Kante der Rotormantelfläche 21 zum offenen Ende 2a hin verwirbelt bzw. an der Kante abfließen, was zu einer Reduzierung des in die
Gasentnahmevorrichtung 5, 51 strömenden Gasstroms G führen würde. Dadurch könnte nicht der niedrigste mögliche Betriebsvakuumdruck mit dieser Anordnung erreicht werden.
Fig.3 zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Vakuum- Rotorsystems 1 im seitlichen Schnitt mit zusätzlicher zweiter Gasentnahmevornchtung 5, 52. In dieser Ausführungsform ist eine zweite
Gasentnahmevorrichtung 5, 52 zwischen der anderen Nabe 23 (zweite Nabe 23 oder obere Nabe 23) als bei der ersten Gasentnahmevorrichtung 5, 51 und einem entsprechend zu dieser zweiten Nabe 23 zugehörigen zweiten Ende 2b der Rotormantelfläche 21 in einem geeigneten Abstand A zur Innenseite 21 i der Rotormantelfläche 21 berührungsfrei zur Rotormantelfläche 21 zur zusätzlichen Aufnahme von Gas G angeordnete. Hierbei definieren die Naben 22, 23 im hiergezeigten hohlförmigen zylinderförmigen Rotor 2 ein Zwischenvolumen 25 zwischen den Naben 22, 23, wobei die zweite Gasentnahmevorrichtung 5, 52 in dieser Ausführungsform so angeordnet ist, dass das aufgenommene Gas G in das Zwischenvolumen 25 gefördert wird. In dieser Ausführungsform sind die Naben 22, 23 gasundurchlässig zur Bildung eines gasdichten Zwischenvolumens 25 ausgestaltet, das als temporärer Zwischenspeicher für das aus dem Bereich des zweiten Endes des Rotors entfernten Gases G dient. Solange die
Drehfrequenz des Rotors die erfindungsgemäßen selbstpumpende Wirkung besitzt, entweicht kein Gas aus dem Zwischenvolumen 25, dass aufgrund der Gasförderung in das Zwischenvolumen 25 herein einen höheren Druck ausweist als der Betriebsdruck BD des Rotors außerhalb des Zwischenvolumens 25.
Vorzugsweise verläuft der gasführende Kanal zwischen der zweiten
Gasentnahmevorrichtung 5, 52 und dem Zwischenvolumen 25 durch das obere Lager 24 und den Zapfen 29a hindurch. In dieser Ausführungsform ist der Rotor 2 über die separat voneinander über jeweilige separate Zapfen 29a gelagerten Naben 22, 23 gelagert. In dieser Ausführungsform sind die Naben 22, 23 miteinander nur über die Rotormantelfläche 21 verbunden. Der Fachmann ist in der Lage, den gasführenden Kanal zwischen zweiten Gasentnahmevorrichtung 5, 52 und Zwischenvolumen 25 geeignet zu gestalten. Für die zweite
Gasentnahmevorrichtung 5, 52 können dieselben Anordnungen, Ausrichtungen, Abstände A, Distanzen D21 und mittleren Durchmesser D53 der
Gasentnahmefläche 53 gewählt werden wie bei der ersten
Gasentnahmevorrichtung 5, 51 , siehe dazu auch Fig.2. Das gilt auch für die nachfolgenden Ausführungsbeispiele gemäß Fig.4 + 6. Für weitere Details wird auch auf die Figuren 1 und 2 verwiesen.
Fig.4 zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Vakuum- Rotorsystems 1 im seitlichen Schnitt mit zusätzlicher zweiter
Gasentnahmevorrichtung 5, 52 mit direkter Gasverbindung 28 zur
Gasauslassöffnung 31 der ersten Gasentnahmevorrichtung 5, 51 als Variante zu der Ausführungsform wie in Fig.3 gezeigt. In der hier gezeigten Ausführungsform fördert die zweite Gasentnahmevorrichtung 5, 52 das aus dem Bereich zwischen der zweiten (oberen) Nabe 23 und dem offenen zweiten Ende 2b des Rotors 2 entnommene Gas G nicht in das Zwischenvolumen 25, sondern durch dieses Zwischenvolumen 25 hindurch zur ersten Gasauslassöffnung 31 zur Weiterleitung aus dem Maschinengehäuse 3 hinaus in das Vakuumsystem 4. Dabei ist die direkte Verbindung 28 zwischen zweiter Gasentnahmevorrichtung 5, 52 und
Gasauslassöffnung 31 durch einen die beiden Naben 22, 23 verbindenden Schaft 29 geführt und an den Gaskanal zwischen ersten Gasauslassöffnung 31 und dem Vakuumsystem 4 in geeigneter weise angeschlossen. Die direkte Verbindung hat dabei einen Querschnitt, der so gewählt ist, dass diese direkte Verbindung 28 in den Schaft 29 des Rotors 2 integriert werden kann.
Fig.5 zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Vakuum- Rotorsystems gemäß Fig.2 und 3 als Vergrößerung für den Rotor 2 im Bereich der unteren, hier gasdurchlässigen Nabe 22. Hierbei ist auf der Innenseite 25i des Zwischenvolumens 25 teilweise eine gasabsorbierende Schicht 26 angeordnet. Diese Schicht 26 absorbiert das sich im Zwischenvolumen 25 befindliche Gas, das beispielsweise durch die zweite Gasentnahmevorrichtung 5, 52 gemäß Fig. 3 in das Zwischenvolumen gefördert wird. Bei einem ansonsten gasdichten
Zwischenvolumen 25 wird alleine dadurch der Gasdruck im Zwischenvolumen 25 selbst bei einer gasundurchlässigen unteren Nabe 22 reduziert. In dieser
Ausführungsform ist allerdings zusätzlich die der zweiten
Gasentnahmevorrichtung 5, 52 zugewandte Nabe 23 gasundurchlässig und die der ersten Gasentnahmevorrichtung 5, 51 zugewandte Nabe 22 (untere Nabe 22 oder erste Nabe 22) zumindest teilweise gasdurchlässig ausgestaltet, sodass das durch die zweite Gasentnahmevorrichtung 5, 52 in das Zwischenvolumen 25 geförderte Gas G durch die gasdurchlässig Nabe 22 in Richtung der ersten Gasentnahmevorrichtung (5, 51 ) entweichen kann. Damit kann die erste
Gasentnahmevorrichtung 5, 51 auch das durch die zweite
Gasentnahmevorrichtung 5, 52 aufgenommene Gas G über die Gasauslassöffnung 31 hindurch aus dem Maschinengehäuse 3 hinaus in das Vakuumsystem 4 abführen, was zu einem weiter sinkenden Betriebsvakuumdruck im Maschinegehäuse 3 führt. Weiter wird dadurch das Abpumpen der
zwischengespeicherten Gasmenge bei niedriger Drehzahl verbessert. Die
Gasdurchlässigkeit der ersten (unteren) Nabe 22 wird in dieser Ausführungsform durch eine Anzahl an Löchern 27 hergestellt, die vorzugsweise symmetrisch auf der Nabe 22 angeordnet sind.
Fig.6 zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Vakuum- Rotorsystems i im seitlichen Schnitt mit zusätzlicher zweiter
Gasentnahmevorrichtung 5, 52 und direktem Anschluss an eine zweite
Gasauslassöffnung 32. Das Vakuum-Rotorsystem 1 umfasst hier eine weitere Gasauslassöffnung 32 an der der anderen Gasauslassöffnung 31
gegenüberliegenden Seite des Maschinengehäuses 3, zu der die zweite
Gasentnahmevorrichtung 5, 52 zur Abfuhr des durch sie aufgenommenen Gases G)mit der weiteren Gasaufnahmeöffnung 32 verbunden ist, die wiederum an das Vakuumsystem 4 angeschlossen ist. Durch diese direkte Verbindung kann das durch die zweite Gasentnahmevorrichtung 5, 52 aufgenommene Gas G am effektivsten, weil auf dem kürzesten Weg, aus dem Maschinengehäuse 3 entfernt werden, was den Betriebsvakuumdruck weiter verringert.
Fig.7 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zum
Betreiben des Vakuum-Rotorsystems 1 umfassend die Schritte des Erzeugen eines Vorvakuumdrucks VD im Maschinengehäuse 3 mit einem mit der
Gasauslassöffnung 31 verbundenen Vakuumsystem 4 mit mindestens einer
Vorpumpe 41 und das Reduzieren des Drucks im Maschinengehäuse 3 von dem Vorvaku umdruck VD auf einen geringeren Betriebsvakuumdruck BD durch den Rotor 2 selbst mittels Rotieren RO, indem mindestens eine erste
Gasentnahmevorrichtung 5, 51 mit einer Gasaufnahmeöffnung 53 zur effektiven Aufnahme von Gas G im Maschinengehäuse 3 zwischen der Nabe 22 und dem dazugehörigen offenen Ende 2a der Rotormantelfläche 21 in einem geeigneten Abstand A zu deren Innenseite 21 i berührungsfrei zur Rotormantelfläche 21 angeordnet ist und mit der Gasauslassöffnung 31 zur Abfuhr des aufgenommenen Gases G verbunden ist, wobei der Rotor 2 bei einer Drehfrequenz größer 200Hz selbst einen Teil des sich durch die Rotordrehung entlang der Innenseite 21 i der Rotormantelfläche 21 bewegenden Gasstroms G zumindest in die erste
Gasentnahmevorrichtung 5, 51 fördert F. Durch die in den Figuren 1 - 6 gezeigten Ausführungsformen lassen sich z.B. bei einem Betriebsvakuumdruck von 10 "4 mbar am Pumpenanschlussflansch G Betriebsvakuumdrücke BD von 2 * 10 "3 mbar im Bereich zwischen der oberen Nabe 23 und dem offenen (zweiten) Ende 2b des Rotors 2 erreichen. Im Vergleich dazu können mit Turbopumpen anstatt der erfindungsgemäßen
Gasentnahmevorrichtung bei einem Betriebsvakuumdruck von 10 "5 mbar am Pumpenanschlussflansch nur Betriebsvakuumdrücke von lediglich 10 "2 mbar auf der gegenüberliegenden Nabenseite erreicht werden, sodass das
erfindungsgemäße Vakuum-Rotorsystem 1 nicht nur kostengünstiger, sondern auch vergleichbare Drücke bei besserer Druckverteilung erreicht werden können.
Die hier gezeigten Ausführungsformen stellen nur Beispiele für die vorliegende Erfindung dar und dürfen daher nicht einschränkend verstanden werden.
Alternative durch den Fachmann in Erwägung gezogene Ausführungsformen sind gleichermaßen vom Schutzbereich der vorliegenden Erfindung umfasst.
LISTE DER BEZUGSZEICHEN
1 Vakuum-Rotorsystem
2 Rotor
2a, 2b (zwei) offene Enden des Rotors senkrecht zur Rotationsachse
21 Rotormantelfläche
21 i Innenseite der Rotormantelfläche
22 eine Nabe (erste Nabe, bzw. untere Nabe)
23 eine andere Nabe (zweite Nabe bzw. obere Nabe)
24 Lager, in denen die Naben gelagert sind
25 Zwischenvolumen im Rotor zwischen den Naben
25i Innenseite des Zwischenvolumens
26 gasabsorbierende Schicht
27 Löcher in der gasdurchlässigen Nabe
28 direkte Verbindung zwischen zweiter Gasentnahmevorrichtung und
Gasauslassöffnung 31
29 Schaft, der beide Naben verbindet
29a Zapfen, der jeweils eine der Nabe mit dem Lager verbindet
3 Maschinengehäuse
31 (erste) Gasauslassöffnung
32 weitere (zweite) Gasauslassöffnung an der der anderen
Gasauslassöffnung 31 gegenüberliegenden Seiten des Maschinegehäuses
4 Vakuumsystem
41 Vorvakuumpumpe im Vakuumsystem
5 Gasentnahmevorrichtung (erste oder zweite)
51 erste Gasentnahmevorrichtung
52 zweite Gasentnahmevorrichtung
53 Gasaufnahmeöffnung
531 Gasentnahmefläche
A Abstand zwischen Gasaufnahmeöffnung und Innenseite der
Rotormantelfläche
BD Betriebsvakuumdruck D21 Distanz zwischen Gasentnahmevornchtung und offenem Ende des Rotors
D53 mittlerer Durchmesser der Gasentnahmefläche
F Fördern von Gas durch die Drehung des Rotors in die
Gasentnahmevorrichtung
G Gas, Gasstrom
R Rotationsachse
RD Radius des Rotors
RO Rotieren des Rotors
VD Vorvakuumdruck