MAYER STEFAN (DE)
ROGNER INGO (DE)
KLÜPPEL INGO (DE)
PATBERG LOTHAR (DE)
EP0938969A1 | 1999-09-01 | |||
US7482040B2 | 2009-01-27 | |||
DE102010038470A1 | 2012-02-02 | |||
DE4434217A1 | 1996-03-28 | |||
DE10022075A1 | 2001-11-08 | |||
DE102011004801A1 | 2012-08-30 | |||
JP2007211224A | 2007-08-23 |
Patentansprüche 1. Hybrid-Bauteil hergestellt zumindest aus einem Halbzeug aus Metall mit zumindest einem ersten Bereich (2, 2a, 2b, 2c, 2d) mit einer Korrosionsschutzschicht aus einer organischen, insbesondere schweißgeeigneten, Beschichtung (6, 6a, 6b, 6c, 6d) , wobei die organische Beschichtung (6, 6a, 6b, 6c, 6d) eine Dicke von 0,5 bis 10 μπι, insbesondere von 1 bis 5 pm, aufweist und einem kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff, wobei der kohlenstofffaserverstärkte Kunststoff (20) mit dem Halbzeug (1, la, 1b, 1c, ld, 26''} im ersten Bereich (2, 2a, 2b, 2c, 2d) des Halbzeugs (1, la, lb, 1c, ld, 26") verbunden ist . 2. Hybrid-Bauteil nach Anspruch 1 , d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , d a s s das Hybrid-Bauteil ( 18 ) eine Komponente der Karosserie eines Kraf fahrzeugs ist, insbesondere ein Tunnel, ein Seitenaufprallträger, eine Ä-, B-, C- oder D-Säule oder ein Dachträger . 3. Hybrid-Bautei 1 nach einem der Ansprüche 1 oder 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , d a s s das Halbzeug (1, la, lb, lc, ld, 26'') aus Stahl, Aluminium, einer Aluminium-Legierung, Magnesium und/oder einer Magnesium-Legierung besteht . Hybrid-Bauteil nach einem, der Ansprüche 1 bis 3, d a du r c h g e k e n n z e i c h n e t , d a s s die organische Beschichtung (6, 6a, 6b, 6c, 6d) direkt auf dem Halbzeug {1, la, 1b, 1c, Id, 26'') aufgebracht ist oder eine zusätzliche organische und/oder anorganische Korrosionsschutzschicht ( 8b, 8c) unter der organischen Beschichtung (6, 6a, 6b, 6c, 6d) vorgesehen ist . Hybrid-Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , d a s s die organische Beschichtung (6, 6a, 6b, 6c, 6d) elektrisch leitende Pigmente (16) zur Verbesserung der Schweißeigenschaften aufweist, insbesondere Aluminium, Magnesium, Zink, eine Zink-Legierung, Edels ahl , Einsenpulver, metallbedampft Glaskugeln, metallbedampft Glashohlkugeln, Wolfram und/oder Eisenphosphat aufweisende Pigmente, Hybrid-Bauteil nach Anspruch 5, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , d a s s die Pigmente (16) eine mittlere Teilchengröße aufweisen, welche größer als die Dicke der organischen Beschichtung (6, 6a, 6b, 6c, 6d) ist . Hybrid-Bauteil nach Anspruch 5 oder 6, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , d a s s das Normalpotential der Pigmente (16) größer -0,5 V, vorzugsweise größer -0,2 V, ist . Hybrid-Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , d a s s die organische Beschichtung (2, 2a, 2b, 2c, 2d) eine haftvermittelnde Wirkung aufweist. Hybrid-Bauteil nach Anspruch 8, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , d a s s die organische Beschichtung (6, 6a, 6b, 6c, 6d) mit haftvermittelnder Wirkung ein Pulverlack ist. 0. Hybrid-Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 9, d a du r c h g e k e n n z e i c h n e t , d a s s das Halbzeug (1, la, lb, lc, Id, 26'') zumindest einen von der organischen Beschichtung (6, 6a, 6b, 6c, 6d) des ersten Bereichs {2, 2a, 2b, 2c, 2d) freien, zweiten Bereich (4, 4a, 4b) aufweist. 11. Hybrid-Bauteil nach Anspruch 10, d a d u c h g e k e n n z e i c h n e t , d a s s der zweite Bereich (4, 4a, 4b) eine verzinkte, insbesondere feuerverzinkte oder galvanisch verzinkte, Beschichtung (8, 8a, 8b) aufweist. 12. Hybrid-Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 11, d a du r c h g e k e n n z e i c h n e t , d a s s die organische Beschichtung (6, 6a, 6b, 6c, 6d) des ersten Bereichs ganzflächig oder partiell im Coil- Coating-Verfahren aufgetragen ist. |
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Halbzeug aus Metall, ein Hybrid-Bauteil hergestellt zumindest aus einem
erfindungsgemäßen Halbzeug und einem
kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff und ein Verfahren zur Hersteilung eines erfindungsgemäßen Halbzeugs .
Im Bereich des Fahrzeugrohbaus hat sich zur Verbindung unterschiedlicher Komponenten aus Metall in den letzten
Jahrzehnten insbesondere das WiderStandsschweißen als sowohl kostengünstiges als auch schnelles Verfahren zur Verbindung einzelner Komponenten durchgesetzt . Beim WiderStandsschweißen wird die elektrische Leitfähigkeit der zu verbindenden
Komponenten ausgenutzt, indem ein elektrischer Strom durch die Verbindungsstelle geleitet wird und dadurch die
Komponenten aufgrund des Jouleschen Wärmestroms bis zum
Aufschmelzen erhitzt werden. Dadurch entsteht auf
kostengünstige und schnelle Art und Weise eine
stoffschlüssige Verbindung .
Um die Erwartungen und Anforderungen beispielsweise bezüglich eines geringen Kraftstoffverbrauchs zu erfüllen, wurde zunehmend auf Werkstoffe wie Kunststoff ausgewichen, um das Gewicht einzelner Komponenten oder Bauteile zu reduzieren .
Problematisch ist hierbei, dass der Kunststof in der Regel nicht elektrisch leitend ist und somit nicht für etablierte Verfahren wie das WiderStandsschweißen geeignet ist . Die - -
Kunststoffbauteile können somit nicht mittels
WiderStandsschweißen mit anderen Kunststoffbauteilen oder Metallbauteilen verbunden werden. Auch kommen nach heutigem Stand der Technik keine Lötverfahren in Betracht . Dadurch ist ein Fügen von zwei oder mehreren Kunststoffbauteilen nicht ohne Einschränkungen und/oder ohne Mehraufwand zu
realisieren .
Bauteile können als reine Kunststoffbauteile ausgestaltet werden, welche dann beispielsweise mit Klebstoff in eine
Metall struktur eingefügt werden . Dabei kann dann allerdings ebenfalls nicht auf etablierte Verfahren wie das
Widerstandsschweißen zurückgegriffen werden . Als Resultat wäre eine entsprechend aufwendige Umgestaltung bzw . Anpassung des Herstellungsverfahrens notwendig .
Aus dem Stand der Technik der JP-A 60 083 785 ist alternativ bekannt, in eine Harzkomponente ein elektrisch schweißbares Metallbauteil einzufügen . Die Harzkomponente wird dann mithilfe des darin eingefügten Metallbauteils an ein
Stahlpaneel punktgeschweißt . Da dass Metallbauteil aber in das Harz eingefügt werden muss, ergeben sich zusätzliche Herstellungsschritte und Einschränkungen für die
BauteilherStellung .
Eine weitere Alternative, Kunststoff in Konstruktionen, insbesondere fahrzeugtechnischer Art, einzufügen, stellen Hybrid-Bauteile dar . Zur Gewichtsreduzierung haben in den letzten Jahren zunehmend diese Hybrid-Bauteile bzw .
Mischbauiösungen, insbesondere Kunststoff-Metall- Hybridkonzepte, in den Karosseriebau Einzug erhalten . - -
Dabei können als Kunststoff insbesondere
kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe, „CFK" abgekürzt, umgangssprachlich häufig auch nur „Carbon" genannt,
eingesetzt werden, welche gerade im Fahrzeugbau eine immer größere Bedeutung spielen. Bei kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen sind Kohlenstofffasern in eine Kunststoffmatrix eingebettet . Die kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffe haben den Vorteil, dass die Festigkeit und Steifigkeit des Kunststoffs erheblich gesteigert werden kann und sie dadurch insbesondere für den Einsatz im Karosseriebau geeignet sind .
Problematisch ist hierbei allerdings, dass einzelne
Kohlenstofffasern aus der Kunststoffmatrix mit dem im Hybrid- Bauteil verwendeten Metall in Kontakt treten können und bei zusätzlichem Vorhandensein eines Elektrolyts eine
Kontaktkorrosion zur Zerstörung des Bauteils im
Verbindungsbereich von Metall und kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff führen kann . Insbesondere bei Karosseriebau eilen wird durch die Kombination von Feuchtigkeit und Auftausalz bzw. durch salziges Spritzwasser, welches als Elektrolyt fungiert, die Gefahr der Korrosion erhöht .
Dieser Effekt rührt daher, dass unter Einwirkung eines
Elektrolyts das Metall als Anode und der Kohlenstoff des kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffs als Kathode fungiert und dann eine elektrochemische Reaktion einsetzen kann, welche zu einer Auflösung des Metalls führt . Diese
elektrochemische Reaktion ist beispielsweise aus dem
Leclanche-Element oder der Zink-Braunstein-Zelle bekannt . Der Effekt wird dadurch noch verstärkt, dass aus
Korrosionsschutzgründen als Metall häufig ein mit einer Zinkschicht versehener Stahl eingesetzt wird. Aufgrund der - elektrochemischen Spannungsreihe von Zink mit einem
Normalpotenzial von -0,76 V zu Kohlenstoff mit einem
Normalpotenzial von +0,74 V ergibt sich eine Spannung von 1 , 5 V, welche zu einer raschen Auflösung des inks führen kann .
Grundsätzlich ist es denkbar , beispielsweise durch die Wahl des Metalls diesen Effekt zu beeinflussen und zu minimieren. Wird allerdings als mit den Kohlenstofffasern in Verbindung stehendes Metall des Hybrid-Bauteils beispielsweise Aluminium mit einem Normalpotential von -1,66 V oder Magnesium mit einem Normalpotenzial von -2,38 V gewählt , wird dieser Effekt aufgrund der hohen Potenzialdifferenz zum Kohlenstoff von 2, 0 V bzw. 3,12 V allerdings nicht reduziert, sondern tritt sogar noch in weit stärkerer Weise auf . Entsprechendes ergibt sich für typische BeSchichtungen wie FAL, welche aus 10 % Silizium und 90 % Aluminium besteht, da Aluminium wie
aufgeführt eine noch stärkere Neigung zur Korrosion bei dem Kontakt mit Kohlenstoff aufweisen würde . Entsprechendes gilt beispielsweise auch für eine Zink-Magnesium-Beschichtung . Alternativ ist auch der Einsatz eines unverzinkten Stahl Blechs mit dem Hauptlegierungsbestandteil Eisen mit einem Normalpotenzial von -0,44 V denkbar . Hierbei würde die
Spannung auf 1,18 V und damit auch die
Korrosionsgeschwindigkeit reduziert werden. Problematisch ist hierbei allerdings, dass dann direkt der Grundwerkstoff angegriffen wird, was wiederum zu einer beträchtlichen
Beschädigung des Bauteils führt .
Es ist ersichtlich, dass durch den Einsatz von
konventionellen Metallen bzw. BeschichtungsSystemen die - -
Problematik der Kontaktkorrosion also nicht zufriedenstellend gelöst werden kann.
Alternativ ist daher denkbar, abweichend von konventionellen BeschichtungsSystemen sehr edle Metalle wie beispielsweise Silber mit einem Normalpotenzial von +0,8 V oder Gold mit einem Normalpotenzial von +1,42 V einzusetzen . Hierbei ist allerdings problematisch, dass diese Metalle verhältnismäßig teuer sind und ihr Einsatz somit in der Regel bereits aus wirtschaf licher Sicht nicht in Betracht kommt .
Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Hybrid-Bauteil mit verbesserten
Korrosionsschutzeigenschaften anzugeben .
Diese Aufgabe wird durch ein Hybrid-Bauteil mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst .
Gemäß der Lehre der Erfindung wird die oben genannte Aufgabe weist ein Halbzeug aus Metall zumindest einen ersten Bereich mit einer KorrosionsschutzSchicht aus einer organischen, insbesondere schweißgeeigneten, Beschichtung auf, wobei die organische Beschichtung eine Dicke von 0,5 bis 10 μπι, insbesondere von 1 bis 5 μπι aufweist und der
kohlefaserverstärkte Kunststoff mit dem Halbzeug im ersten Bereich des Halbzeugs verbunden ist .
Auf diese Weise kann ein Halbzeug zur Herstellung von Hybrid- Bauteilen bereitgestellt werden, wobei die daraus
hergestel lten Hybrid-Bauteile verbesserte
Korrosionsschutzeigenschaften aufweisen. In Verbindung mit kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen wirkt die organische - -
Beschichtung bei den erfindungsgemäßen Dicken der organischen Beschichtung wie eine Isolierschicht oder galvanische
Trennung. Dadurch entsteht zwischen den Kohlenstofffasern des Kunststoffs und dem Metall des Halbzeugs in Verbindung mit einem Elektrolyt keine oder nur eine sehr verringerte
Kontaktkorrosion im Vergleich zu einem System in den die Kohlenstofffasern des Kunststoffs direkt mit dem Metall des Halbzeugs in Berührung kommen. Durch die organische
Beschichtung wird die elektrochemische Spannungsreihe nämlich im Wesentlichen unterbrochen oder die Potenzialdifferenz zumindest reduziert . Im Ergebnis können so länger haltbare und zuverlässigere Hybrid-Bauteile zur Verfügung gestellt werden . Unter einer KorrosionsSchutzschicht wird insbesondere auch ein Korrosionsschutzprimer verstanden .
Das Halbzeug gemäß der Erfindung kann insbesondere ein Band, ein zu einem Coil gewickeltes Band, eine Tafel oder ein Blech sein .
Die organische Schicht ist bevorzugt eine einzelne organische Schicht , kann aber auch mehrere organische Schichten
umfassen. Maßgeblich ist, dass durch die organische Schicht eine elektrochemische Spannungsreihe vom Kohlenstoff eines kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffs zum Metall des
Halbzeugs ausreichend reduziert werden kann .
Vorteilhaft in Bezug auf das Auftragen einer organischen Schicht , welche ausreichende Isolationseigenschaften bei gleichzeitiger Ermöglichung einer Schweißeignung aufweist, hat sich eine organische Beschichtung erwiesen, welche - - insbesondere Acrylpolymere , beispielsweise in einer wässrigen Lösung, komplexe Fluoride, organische Säuren und/oder
Mineralsäuren aufweist. Vorzugsweise besteht die KorrosionsSchutzschicht des ersten Bereichs aus einer organischen, schweißgeeigneten
Beschichtung . Schweißgeeignet bedeutet hierbei, dass bei den erfindungsgemäßen Dicken der organischen Beschichtung die isolierende und somit vor Korrosion schützende Wirkung erzielt wird, aber gleichzeitig die Schweißbarkeit des darunter liegenden Metalls beispielsweise zu einem anderen Metall weiterhin gegeben ist . Insbesondere ist das
WiderStandsschweißen des Halbzeugs bzw. des daraus
hergestellten Formteils beispielsweise mit einer
Punktschweißzange durch einen entsprechenden Anpressdruck der Elektronen weiterhin möglich. Die Schweißeignung der
Beschichtung ist insbesondere bei einer vollflächigen
Beschichtung des Halbzeugs vorteilhaft, also wenn sich der erste Bereich über die gesamte Oberfläche einer oder beider Seiten des Halbzeugs erstreckt . Dabei können die Kanten des Halbzeugs unbeschichtet bleiben oder ebenfalls beschichtet werden .
Alternativ kann die Schweißeignung des Halbzeugs aber grundsätzlich auch dadurch erreicht werden, dass sich der erste Bereich mit der KorrosionsSchutzschicht aus einer organischen Beschichtung nicht über das gesamte Halbzeug erstreckt . In diesem Fall kann dann eine ausreichende
Schweißeignung des Halbzeugs in dem außerhalb des ersten Bereichs gebildeten zweiten Bereich bereitgestellt werden . - -
Der erste Bereich kann sich also beispiel sweise teilweise auf einer oder beiden Seiten des Halbzeugs befinden, aber auch eine oder beide Seiten komplett abdecken. Ebenfalls kann der erste Bereich auch aus nicht zusammenhängenden Teilbereichen gebildet werden.
Vorzugsweise ist die den ersten Bereich bildende organische Beschichtung zumindest oder ausschlie lich in dem Bereich aufgetragen, in dem ein Kontakt des Halbzeugs oder des aus dem Halbzeug hergestellten Formteils mit einem
kohlenstof faserverstärkten Kunststoff vorgesehen ist.
Besteht das Halbzeug gemäß einer Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Hybrid-Bauteils aus Stahl, Aluminium, einer Aluminium-Legierung, Magnesium und/oder einer Magnesium- Legierung, können diese Metalle trotz ihrer Normalpotenziale, welche vom Normalpotenzial des Kohlenstoffs teilweise stark abweichen, zur Herstellung von Halbzeugen für Hybrid-Bauteile verwendet werden. So weist Aluminium beispielsweise ein
Normalpotenzial von -1,66 V, Magnesium von -2,38 V und Eisen von -0,44 V auf . Das Halbzeug besteht bevorzugt aus
verzinktem Stahl . Zink hat ein Normalpotenzial von -0,76 V. Es ist möglich, dass das Halbzeug nur im ersten Bereich unter der organischen Beschichtung verzinkt ist, nur in anderen Bereichen verzinkt ist oder vollständig verzinkt ist . Die Verzinkung kann beispielsweise durch Feuerverzinken, durch eine galvanische Verzinkung in einem Zinkelektrolyt, oder durch ein Galvaneal-Verfahren realisiert werden . Im
Galvaneal-Ve fahren wird das Halbzeug nach einem
Feuerverzinken zusätzlich geglüht . _ _
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Hybrid-Bauteils ist die organische Beschichtung direkt auf dem Halbzeug
aufgebracht oder eine zusätzliche organische und/oder
anorganische Korrosionsschutzschicht unter der organischen Beschichtung vorgesehen . Ist die organische Beschichtung direkt auf dem Halbzeug aufgebracht , kann das Halbzeug wirtschaftlich bereitgestellt werden, da auf die zusätzliche Korrosionsschutzschicht im ersten Bereich verzichtet wird. Vorzugsweise wird allerdings eine zusätzliche
KorrosionsSchicht , welche bevorzugt anorganisch ist, unter der organischen Beschichtung vorgesehen . Dadurch kann das Herstellungsverfahren vereinfacht werden, da beispielsweise das ganze Halbzeug verzinkt werden kann, ohne zwischen bestimmten Bereichen differenzieren zu müssen. Unte der organischen Schicht kann insbesondere auch eine durch ein Galvaneal-Ver ahren hergestellte Schicht als zusätzliche Korrosionsschützschicht vorgesehe sein .
Es ist bevorzug , wenn die organische Beschichtung elektrisch leitende Pigmente zur Verbesserung der Schweißeigenschaften aufweist , insbesondere Aluminium, Magnesium, Zink, eine Zink- Legierung, Edelstahl , Einsenpulver, metallbedampft
Glaskugeln, metallbedampft Glashohl kugeln, Wolfram und/oder Eisenphosphat aufweisende Pigmente. Es wird dadurch eine bessere Schweißeignung des ersten Bereichs mit der
organischen Beschichtung erzielt. Die Bereiche zwischen den Pigmenten wirken dabei isolierend und verhindern die Bildung eines Lokalelements Metall/Kohlenstoff. Gleichzeitig
verringert das vorhersehen solcher Pigmente in gewissem Maße den Korrosionsschutz . Insofern kann über die Konzentration der Pigmente die Schweißeignung bzw. der Korrosionsschutz der organischen Beschichtung eingestellt werden. Es ist natürlich - - auch möglich, nur Teilbereiche mit Pigmenten zu versehen. So kann in den mit den Pigmenten versehenen Bereichen die
Schweißeignung erhöht werden, während in den pigmentarmen oder -freien Bereichen eine verbesserte Isolation zu
kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen erzielt wird.
Dabei hat Edelstahl mit der Werkzeugnummer 1. 301 (X5CrNil8- 10) ein Normalpotenzial von etwa +0,6 V bis +0,9 V,
Eisenpulver -0,44 V und Wolfram -0,12 V. Eisenphosphat (Fe2P, beispielsweise Ferrophos) ist nicht löslich und hat daher kein Normalpotenzial .
Besonders bevorzugt sind Wolfram aufweisende Pigmente, da so die Schweißbarkeit verbessert werden kann, im Wesentlichen ohne eine negative Beeinflussung der KorrosionsschutzSchicht hervorzurufen, da sich lediglich eine Potenzialdifferenz vo Wolfram zu Kohlenstoff von 0,86 V ergibt .
Die Pigmente aufweisende organische Beschichtung hat
vorzugsweise eine Schichtdicke von 3 bis 5 pm.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weisen die Pigmente eine mittlere Teilchengröße auf , welche größer als die Dicke der organischen Beschichtung ist. Dadurch kann ein besonders positiver Einfluss der Pigmente auf die Schweißbarkeit bzw. Schweißeignung sichergestellt werden, da die organische
Schicht durch die Pigmente lokal überbrückt wird. Die
mittlere Teilchengroße ist somit insbesondere größer als 0 , 5 bis 10 um und vorzugsweise größer als 1 bis 5 μιη, wobei der tatsächliche Mindestwert für die mittlere Teilchengröße der Pigmente dann von der gewählten Schichtdicke in diesen
Bereichen abhängt . Bevorzugt ist das Normalpotential der Pigmente größer -0,5 V, vorzugsweise größer -0,2 V. Da das Normalpotenzial von Metall normalerweise niedriger ist als das Normalpotenzial on
Kohlenstoff (+0,74 V), ergibt sich hieraus, dass der Betrag der Potenzialdifferenz zwischen den Pigmenten und dem
Kohlenstoff des kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffs kleiner als 1,24 V, vorzugsweise kleiner als 0,94 V ist.
Durch die geringe Potenzialdifferenz bleibt der
Korrosionsschutz der organischen Beschichtung weitestgehend erhalten, während gleichzeitig aufgrund der Pigmente eine verbesserte Schweißbarkeit erzielt werden kann .
Alternativ oder zusätzlich zum Vorsehen von Pigmenten in der organischen Beschichtung des ersten Bereichs kann gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Hybrid-Bauteils die organische Beschichtung eine haftvermittelnde Wirkung aufweisen . Dadurch kann eine Verbesserung der Haftung des Kalbzeugs bzw. des aus dem Halbzeug hergestellten Formteils mit dem
kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff erzielt werden . Auch hier kann mit ausreichendem Anpressdruck mit einer
Punktschweißzange das Halbzeug bzw. die daraus hergestellten Formteile trotz der organischen Beschichtung verschweißt werden . Alternativ kann eine partielle Lackierung des
Halbzeugs in nur dem Bereich vorgesehen sein, in dem ein Fügen an ein kohlenstofffaserverstärktes Kunststoffteil vorgesehen ist .
Die organische Beschichtung mit der haftvermittelnden Wirkung ist bevorzugt 5 bis 7 μπι dick, insbesondere 6 pm. Die
organische Schicht mit der haft ermittelnden Wirkung kann beispielsweise Copoiyamide aufweisen . - -
Ist. die organische Beschichtung mit haftvermittelnder Wirkung ein Puiverlack, kann ebenfalls eine ausreichende
Korrosionsschutzwirkung im ersten Bereich erzielt werden . Die Bereiche, die später verschweißt werden sollen, können beim Applizieren des Pulverlacks beispielsweise durch eine
Maskierung freigehalten werden. Alternativ kann der
Pulverlack auch mechanisch wieder entfern werden, oder direkt nur in dem Bereich appliziert werden, welcher später einen Fügebereich zwischen Kunststoff und Metall darstellt. Der Pulverlack kann als Thermoplast, Thermoset oder Hotmelt ausgebildet sein.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Hybrid-Bauteils weist das Halbzeug zumindest einen von der organischen Beschichtung des ersten Bereichs freien, zweiten Bereich auf . Durch diese lediglich partielle Beschichtung mit der Korrosionsschutzschicht aus der organischen Beschichtung des ersten Bereichs wird ein positiver Effekt auf die
Wirtschaftlichkeit erzielt, da ein geringerer
Materialverbrauch für die organische Schicht erreicht wird. Dass der zweite Bereich frei von der organischen Beschichtung des ersten Bereichs ist, heißt nicht , dass der zweite Bereich keine Beschichtung aufweisen kann . Vielmehr kann auch im zweiten Bereich eine beliebige Beschichtung vorgesehen sein, beispielsweise eine organische oder anorganische . Die
Beschichtung des zweiten Bereichs kann auch eine der bereits beschriebenen BeSchichtungen des ersten Bereichs sein, welche sich aber von der tatsächlich gewählten Beschichtung des ersten Bereichs unterscheidet . - -
Beispielsweise kann der zweite Bereich eine anorganische Schicht in Form einer Verzinkung aufweisen oder aber eine organische Schicht mit Schweißpartikeln. Der erste Bereich zeichnet sich somit durch seine gegenüber dem zweiten Bereich verbesserte Isolation aus, während sich der zweite Bereich gegenüber dem ersten Bereich durch seine verbesserte
Schweißbarkeit auszeichnet. Im Hybrid-Bauteil wird der erste Bereich dann in Kontakt mit dem Kohlenstoff Faser verstärkten Kunststoffen stehen, während im zweiten Bereich, welcher als Flanschbereich ausgestaltet sein kann, beispielsweise ein Widerstandspunktschweißen mit einem weiteren Bauteil erfolgen kann. Im ersten Bereich ist dann ein Schutz gegen die
Kontaktkorrosion mit den Kohlenstofffasern des Kunststoffs gegeben, während im zweiten Bereich gleichzeitig ein Schutz gegen die übliche Korrosion durch Kontakt mit der Umgebung gegeben ist .
Wie zu erkennen ist, kann auf diese Weise eine flexible
Anpassung des Halbzeugs an die vorgesehene Struktur des herzustellenden Hybrid-Bauteils , welches sich durch
verbesserte Korrosionseigenschaften und eine gute
Schweißbarkeit auszeichnet, erzielt werden .
Wie der erste Bereich muss auch der zweite Bereich kein zusammenhängendes Gebiet sein sondern kann auch aus einzelnen Teilbereichen bestehen .
Ebenfalls können auch weitere beschichtete oder
unbeschichtete Bereiche, beispielsweise ein dritter und ein vierter Bereich , vorgesehen sein . - -
Es ist besonders bevorzugt, wenn der zweite Bereich eine verzinkte, insbesondere feuerverzinkte oder galvanisch verzinkte, Beschichtung aufweist. Da der zweite Bereich des Halbzeugs bzw. des daraus hergestellten Formteils nicht für den Kontakt mit kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff vorgesehen ist, ist eine Verzinkung zum Korrosionsschutz ausreichend, während gleichzeitig beispielsweise für das Widerstandsschweißen oder das Laserstrahlschweißen eine gute Schweißbarkeit in diesem zweiten Bereich gewährleistet ist.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Hybrid-Bauteils ist die organische Beschichtung des ersten Bereichs ganzflächig oder partiell im Coil-Coating Verfahren aufgetragen . Hierdurch können homogene und sehr dünne
Schichten der aus der organischer. Beschichtung bestehenden Korrosionsschutzschicht des ersten Bereichs aufgetragen werden . Zudem stellt das Coil-Coating-Verfahren ein besonders wirtschaftliches Beschichtungs erfahren dar . Unter einer ganzflächigen Beschichtung ist eine einseitige oder
beidsei tige ganzflächige Beschichtung zu verstehen . Die
Kanten des Halbzeugs können dabei unbeschichtet bleiben oder beschichtet werden. Soll das Halbzeug auf einer oder beiden Seiten nur partiell beschichtete werden, ist die Beschichtung mit einer ausgeschnittenen Walze, welche nur eine
TeübeSchichtung durchführt , bevorzugt . Optional und in
Abhängigkeit der Beschichtung kann auch die Beschichtung des zweiten Bereichs durch Coil-Coating aufgetragen werden. Ist das Halbzeug im zweiten Bereich verzinkt, wird diese
Verzinkung allerdings bevorzugt durch Tauchbäder real isiert , beispielsweise durch Feuerverzinken oder galvanisches
Verzinken . Gemäß der Lehre der vorliegenden Erfindung wird die Aufgabe durch ein Hybrid-Bauteil hergestellt zumindest aus einem erfindungsgemäßen Halbzeug und einem
kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff gelöst, wobei der kohlenstofffaserverstärkte Kunststoff mit dem Halbzeug im ersten Bereich des Halbzeugs verbunden ist. Durch die
organische Beschichtung im ersten Bereich wird die
Kontaktkorrosion mit dem in der Kunststoffmatrix
eingebetteten Kohlenstoff vermindert bzw. ausgeschlossen. Bevorzugt ist der kohlenstofffaserverstärkte Kunststoff mit dem Halbzeug ausschließlich im ersten Bereich des Halbzeugs verbunden, um das Auftreten von Lokalelementen von Metall zu Kohlenstoff weitestgehend auszuschließen . Im Ergebnis kann ein gewichtsreduziertes Halbzeug mit hoher Stabilität
bereitgestellt werden, welches auch mit bewährten
Technologien wie WiderStandsschweißen,
WiderStandspunktschweißen und/oder Laserstrahlschwei en kompatibel ist . Das Hybrid-Bauteil weist gleichzeitig eine erhöhte Resistenz gegen Korrosion und somit eine längere Haltbarkeit auf .
Als kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff können in der Regel alle gängigen kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffe vorgesehen sein. Die Verbindung zwischen dem
kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff und dem ersten Bereich kann über eine thermoplastische oder duroplastische Matrix erreicht werde .
Um die Schnittkanten des Hybrid-Bauteils zu schützen, kann auf diese eine organische, insbesondere mittels UV-Strahlung aushärtbare Beschichtung, beispielsweise in Form eines Lacks, aufgetragen werden. Es ist j edoch auch vorstellbar, an den -
Schnittkanten zunächst eine anorganische, beispielsweise metallische, Beschichtung vorzusehen, die anschließend mit einer organischen Schicht beschichtet wird.
Gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Hybrid- Bauteils ist das Hybrid-Bauteil eine Komponente der
Karosserie eines Kraftfahrzeugs , i nsbesonde e ein Tunnel, ein Seitenaufprallträge , eine A-, B-, C- oder D-Säule oder ein Dachträger. Insbesondere bei Kraftfahrzeugen ist durch
Umwelteinflüsse wie Salzwasser, welches als Elektrolyt fungieren kann, eine erhöhte Gefahr einer Kontaktkorrosion zwischen Metall und kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff gegeben . Durch die Verwendung eines erfindungsgemäßen Hybrid- Bauteils für die Komponenten einer Kraftfahrzeugskarosserie wird diese Gefahr vermieden oder zumindest verringert , ohne auf die Schweißbarkeit der Kybrid-Bauteile verzichten zu müssen.
Gemäß einer weiteren Lehre der vorliegenden Erfindung wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung eines
Halbzeugs aus Metall mit zumindest einem ersten Bereich mit einer Korrosionsschutzschicht aus einer organischen,
insbesondere schweißgeeigneten, Beschichtung gelöst, wobei die organische Beschichtung mit einer Dicke von 0,5 bis 10 μπι, insbesondere von 1 bis 5 ym, aufgetragen wird. Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann ein Halbzeug bereitgestellt werden, welches keine oder verminderte Kontakt korrosion mit kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff aufweist , und trotzdem herkömmlich geschweißt werden kann . Es hat sich
herausgestellt, dass durch die Wahl der Schichtdicke eine ausreichende Isolationsschicht und somit
Korrosionsschutzschicht bereitgestellt werden kann. - -
Gleichzeitig kann entweder im Bereich der Beschichtung selbst und/oder in nicht oder anders beschichteten Bereichen eine Schweißeignung für herkömmliche Schweißmethoden, wie
Widerstandspunktschweißen erreicht werden.
Insbesondere kann das erfindungsgemäße Verfahren derart angepasst werden, dass die beschriebenen erfindungsgemäßen
Halbzeuge hergestellt werden können. Gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die den ersten Bereich bildende organische Beschichtung in dem Bereich aufgetragen, in dem ein Kontakt des Halbzeugs mit einem Kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff vorgesehen ist . Vorzugsweise wird die organische Beschichtung des ersten Be eichs ausschließlich i dem Bereich aufgetragen, in dem ein Kontakt des Halbzeugs oder des daraus hergestellten
Formteiis mit einem kohlenstofffaservers ärkten Kunststoff vorgesehen is . So kann eine optimale Anpassung des
hergestellten Halbzeugs an weitere Herstellungsschritte erfolger, .
Gemä einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die organische Beschichtung des ersten
Bereichs im Coil-Coating-Verfahren aufgetragen, insbesondere mit einer ausgeschnittenen Beschichtungswal ze . Mit dem Coil- Coating-Verfahren wird kostengünstig eine sehr homogene und dünne Schichtdicke erreicht . Die organische Beschichtung des ersten Bereichs kann auch in mehreren Schritten erfolgen und/oder durch verschiedene Walzen appliziert werden . Auch kann die Beschichtung weiterer Bereiche durch ein Coil-
Coating-Verfahren durchgeführt werden . Falls die organische Beschichtung des ersten Bereichs nicht ganzfiächig auf eine - oder beide Seiten des Halbzeugs aufgetragen werden soll, ist der Einsatz einer ausgeschnittenen Beschichtungswalze
besonders vorteilhaft, um ein Halbzeug mit einer an folgende Verfahrensschritte angepassten Beschichtung herzustellen.
In weiteren Verfahrensschritten kann das so hergestellte Halbzeug dann beispielsweise zu einem Formteil geschnitten und/oder geformt werden und dann in den ersten Bereich mit einem kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff verbunden werden. Die Verbindung erfolgt beispielsweise über eine thermoplastische oder duroplastische Matrix. Auf diese Weise wird dann ein Hybrid-Bauteil zur Verfügung gestellt , welches aufgrund der organischen Beschichtung des ersten Bereichs keine oder verminderte Korrosion, welche durch einen Metall- Kohlens off-Obergang erzeugt ist, aufweist . Gleichzeitig besitzt der erste Bereich oder alternativ ein zweiter Bereich eine Schweißeignung für herkömmliche Schweißverfahren, um das Hybrid-Bauteil anschließend mit weiteren Bauteilen zu
verschweißen .
Es gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, das
erfindungsgemäße Halbzeug, Hybrid-Bauteil sowie Verfahren auszugestalten und weiterzubilden. Hierzu wird einerseits verwiesen auf die den unabhängigen Patentansprüchen
nachgeordneten Patentansprüche und andererseits auf die
Beschreibung von Äusführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines
Ausführungsbeispiels eines Halbzeugs zur
Herstellung eines Hybrid-Bauteils in Form eines Bandes ; Fig. 2a-d Querschnittsansichten von verschiedenen Aus führungsbeispielen eines Halbzeugs zur
Herstellung eines Hybrid-bauteils ;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines
Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemä en Hybrid-Bauteils in Form eines Tunnels eines
Kraftfahrzeugs;
Fig. 4 eine schemat ische Darstellung eines
Aus führungsbeiSpiels eines erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Herstellung eines Halbzeugs für ein Hybrid-Bauteil .
Fig . 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines
Ausführungsbeispiels eines Halbzeugs 1 zur Herstellung eines Hybrid-Bauteils gemäß der vorliegenden Erfindung . Das
Halbzeug 1 ist in diesem Ausführungsbeispiel in Form eines halb aufgewickelten Bandes ausgebildet . Allerdings können auch Tafeln oder Bleche vorgesehen sein. Das Halbzeug 1 ist aus Stahl hergestellt . Es können aber auch andere Metalle wie Aluminium, Aluminium-Legierungen, Magnesium oder Magnesium- Legierungen verwendet werden . Das Halbzeug 1 weist einen ersten Bereich 2 und einen zweiten Bereich 4 auf. Der erste Bereich 2 besteht aus einem Teilbereich 2 " und einem etwas breiteren Teilbereich 2 ' ' . Der zweite Bereich 4 besteht hingegen aus einem zusammenhängenden Bereich. Es können allerdings auch andere Aufteilungen des ersten und des zweiten Bereichs vorgesehen sein . Der erste Bereich 2 und der zweite Bereich 4 unterscheiden sich durch die Beschichtungen des Halbzeugs 1. Es können auch noch weitere Bereiche, - - beispielsweise ein dritter und ein vierter Bereich, mit weiteren Beschichtungen vorgesehen sein.
Der erste Bereich 2 weist eine Korrosionsschutzschicht bzw. einen Korrosionsschutzprimer aus einer organischen
Beschichtung 6 auf, während der zweite Bereich 4 eine
Beschichtungen 8 in Form einer verzinkten Oberfläche
aufweist. Die organische Beschichtung 6 kann 0,5 bis 10 μτη dick sein . Die organische Beschichtung 6 ist dabei auf einer zwischen dem Stahl des Halbzeugs 1 und der organischen
Beschichtung 6 anorganischen Beschichtung angeordnet, weiche vorzugsweise ebenfalls eine durch eine Verzinkung realisierte Beschichtung ist. Die organische Beschichtung 6 kann
alternativ auch di ekt auf dem Stahl des Halbzeugs 1
aufgebracht sein .
Die beschriebene Beschichtung der Oberseite 10 des Halbzeugs 1 kann beispielsweise spiegelsymmetrisch auch auf der
Unterseite 12 des Halbzeugs 1 appliziert werden. Allerdings kann das Halbzeug 1 auch nur einseitig beschichtet sein oder au der Unterseite eine abweichende Beschichtung vorgesehen
In den Fig. 2a-d sind Querschnittsansichten von verschiedenen Ausführungsbeispielen Halbzeuge zur Herstellung eines Hybrid- Bauteils dargestellt .
Fig . 2a zeigt einen Querschnitt durch ein Halbzeug la . Direkt auf dem Metall 14a ist in dem ersten Bereich 2 mit den
Teilbereichen 2a', 2a'' eine Korrosionsschutzschicht aus einer organischen Beschichtung 6a vorgesehen . In dem zweiten Bereich 4a ist unmittelbar auf dem Metall 14a zur Verzinkung - - eine Zinkschicht 8a vorgesehen. In dem ersten Bereich 2a ist durch die organische Beschichtung 6a ein effektiver Schutz gegen die Ausbildung von Lokalelementen zwischen dem Metall 14a und Kohlenstoff, beispielsweise aus einem
kohlenstofffaserve stärktem Kunststoff 20 {vgl. Fig. 3), gegeben . Um gleichzeitig die Schweißbarkeit des Halbzeugs la zu erhalten, ist der zweite Bereich 4a frei von der
organischen Beschichtung 6a. Stattdessen weist der zweite Bereich 4a die Zinkschicht 8a auf. In diesem zweiten Bereich 4a kann später problemlos eine Anbindung von weiteren
Bauteilen beispielsweise mittels WiderStandsschweißen oder Laserstrahlschweißen erfolgen. Die Unterseite des Halbzeugs la ist in diesem Beispiel unbeschichtet . Fig. 2b zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Halbzeugs 1b, welches ähnlich dem aus Fig. 2a aufgebaut ist. Im Unterschied zu dem Halbzeug la weist das Halbzeug 1b allerdings eine einseitige, ganzflächige Zinkschicht 8b auf . Im Ergebnis weist das Halbzeug 1b in dem zweiten Bereich 4b also eine Verzinkung auf, während in dem ersten Bereich 2b das Halbzeug 1b zusätzlich zu der organischen Beschichtung 6b durch die Verzi kung 8b eine darunter liegende zusätzliche Korrosionsschicht aufweist . Die in den zwei Teilbereiche 2b' und 2b' ' vorgesehene organische Beschichtung 6b wird
vorteilhafter Weise mit einer ausgeschnittenen
Beschichtungs alze (nicht dargestellt) aufgetragen .
Fig . 2c zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Halbzeugs lc, welches ähnlich dem aus Fig. 2b aufgebaut ist . Im Unterschied zu dem Halbzeug Ib weist das Halbzeug lc allerdings eine einseitige , ganzflächige organische
Beschichtung 6c auf . Durch die ganzflächige organische - -
Beschichtung 6c wird erreicht, dass die gesamte Oberfläche der Oberseite des Halbzeugs lc vor Kontaktkorrosion aufgrund von Kohlenstofffasern eines kohlenstofffaserverstärkten
Kunststoffs geschützt ist. Aufgrund der Eigenschaften der organischen Beschichtung 6c, insbesondere ihrer Dünne, ist die organische Beschichtung 6c schweißgeeignet. Mit
ausreichendem Änpressdruck einer Punktschweißzange kann das Halbzeug lc beispielsweise weiterhin trotz der organischen Beschichtung 6c verschweißt werden. Gleichzeitig kann
aufgrund der ganzflächigen Beschichtung 6c eine Verbindung mit einem kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff räumlich flexibel an dem Halbzeug lc oder an einem aus dem Halbzeug lc hergestellten Formteil vorgesehen werden. In Fig . 2d ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Halbzeugs ld im Querschnitt gezeigt . Im Unterschied zu den vorherigen Halbzeugen la, 1b und lc beweist das Halbzeug ld einen ersten Bereich 2d mit einer beidseitigen, ganzflächigen organischen Beschichtung 6d auf. Die organische Beschichtung 6d ist unmittelbar auf dem Metall 14d appliziert. In der organischen Beschichtung 6d sind elektrisch leitende Pigmente 16 enthalten, deren mittlerer Durchmesser größer als die Schichtdicke der organischen Beschichtung 6d ist. Der
Verringerung der Schweißeignung durch die isolierende
organische Beschichtung 6d wird durch das Vorsehen der elektrisch leitenden Pigmente 16 entgegengewirkt. In diesem Aus führungsbeispiel sind die Pigmente 16 im Wesentlichen gleichmäßig in der organischen Beschichtung 6d verteilt. Es ist allerdings auch mögl ich lokal unterschiedliche
Konzentrationen der Pigmente 16 vorzusehen um die
Isolationswirkung bzw. die Schweißeignung lokal einzustellen. -
Fig. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht eines
Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Hybrid-Bauteils 18 in Form eines Tunnel s eines Kraftfahrzeugs. Das Hyb id- Bauteil 18 besteht aus einem kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff 20 und einem Formteil 22, welches aus einem erfindungsgemäßen Halbzeug hergestellt ist . Zur Herstellung dieses Hybrid-Bauteils 18 wurde ein Streifen 22 aus einem erfindungsgemäßen Halbzeug in eine Form gelegt, eine Matte 20 aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff eingebracht und diese mit einer thermoplastischen oder duropl astischen Matrix über den ersten, die organische Beschichtung 6, 6a, 6b, 6c, 6d aufweisenden Bereich des Formteils 22 miteinander
verbunden . Bei dem in Fig . 3 dargestellten Hybrid-Bauteii 18 ist der
Randbereich des Hybrid-Bauteils 18 aus dem Formteil 22, also aus Metall , realisiert , um als Flanschbereich und als
Fügepartner für angrenzende Bauteile wie beispielsv/eise eine Stirnwand und oder Bodenbleche {nicht dargestellt ) zu
Verfügung zu stehen . Dabei können dann bewährte
Fügetechnologien wie WiderStandspu ktschweißen oder
Laserstrahlschweißen eingesetzt werden und trotz des
Einsatzes eines modernen Werkstoffes wie
kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff kann ein
konventioneller Rohbau betrieben werden . Gleichzeitig wird durch den Einsatz von kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff eine Gewichtsreduzierung ermöglicht und trotzdem kann die gewünschte Stabilität des crash- und festigkeitsbeanspruchten Hybrid-Bauteils 18 erreicht werden. Dies gilt auch für andere Komponenten der Karosserie eines Kraftfahrzeugs, insbesondere Seitenaufprallträger, A-, B-, C- oder D-Säulen oder
Dachträger . - -
Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung eines
Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Halbzeugs 26' ' . Ein bereits in Bandform auf einem Coil 24 aufgewickeltes Halbzeug 26 wird von dem Coil 24 abgewickelt und im Tauchbad 28 verzinkt. Anschließend wird das verzinkte Halbzeug 26' einem Coil-Coating-Verfahren unterzogen, in dem mittels der Beschichtungswalze 30 eine organische Beschichtung mit einer Dicke von 0,5 bis 10 μπι aufgetragen wird. Das Halbzeug 26' ' wird anschließend wieder zu einem Coil 32 aufgerollt.
Die organische Beschichtung wird zumindest in dem Bereich aufgetragen, in dem ein Kontakt des Halbzeugs 26' ' bzw. des daraus hergestellten Formteils mit einem
kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff vorgesehen ist. In dem übrigen Bereich braucht die organische Beschichtung nicht vorgesehen z werden, was insbesondere mittels einer
ausgeschnittenen Beschichtungswalze realisiert werden kann.