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Title:
SENSOR DEVICE FOR ASSISTING AN AIDER WITH A CARDIOPULMONARY RESUSCITATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/015727
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a sensor device for capturing data when carrying out first aid measures for reanimating a person affected by a cardiac arrest. The sensor device is exactly positioned on the chest of the patient by means of a positioning-aid apparatus (5) and affixed by means of a fastening means (2). The thorax compressions, i.e., the pressing-in depth and compression frequency, are detectable by means of a motion sensor. A data-transfer interface allows communication, e.g. wireless communication, with a mobile terminal.

Inventors:
MÜLLER MICHAEL (DE)
ROTH MATTHIAS (DE)
SCHORLING PER (DK)
Application Number:
PCT/DE2018/100656
Publication Date:
January 24, 2019
Filing Date:
July 18, 2018
Export Citation:
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Assignee:
MUELLER MICHAEL (DE)
ROTH MATTHIAS (DE)
SCHORLING PER (DK)
International Classes:
A61H31/00; G16H40/63
Domestic Patent References:
WO2013093757A12013-06-27
WO2015189275A12015-12-17
WO2006104977A22006-10-05
WO2004037154A22004-05-06
WO2015110118A12015-07-30
Foreign References:
CH710687A22016-08-15
KR20130122822A2013-11-11
US20080171311A12008-07-17
EP1128795B12013-05-15
EP2255845A12010-12-01
DE602004002147T22007-09-20
EP1858472B12013-08-28
DE112010000978T52012-10-11
Attorney, Agent or Firm:
KAUFMANN, Sigfrid (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Sensoreinrichtung zur Unterstützung eines Helfers bei einer Herz-Lungen- Wiederbelebung eines von einem Kreislaufstillstand betroffenen Patienten, umfassend Befestigungsmittel (2) zur Befestigung des Gehäusekörpers (1 ) auf dem Brustkorb des Patienten, einen Bewegungssensor und eine Schnittstelle zum Senden und/oder Empfangen von Daten und/oder Befehlen,

dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinrichtung weiterhin aufweist:

- einen weitestgehend flachen, wasserdichten Gehäusekörper (1 ), in welchem der Bewegungssensor, ein Speicher für elektrische Energie, ein Prozessor und die

Schnittstelle eingeschlossen sind;

- eine Positionierungshilfsvorrichtung (5) zur exakten Positionierung der Sensoreinrichtung auf dem Brustkorb des Patienten; und

- eine adhäsive Beschichtung (6) zumindest auf einem im bestimmungsgemäßen Ge- brauch der Sensoreinrichtung eine Hand des Helfers kontaktierenden Oberflächenbereich des Gehäusekörpers (1 ).

2. Sensoreinrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Aktivierungsvorrichtung zum Verbinden zumindest des Prozessors mit dem Speicher für elektrische Energie aufweist.

3. Sensoreinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktivierungsvorrichtung mittels Betätigung einer Sollbruchstelle (4) oder Entfernens einer Lasche aus dem Gehäuse (1 ) schaltbar ist.

4. Sensoreinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktivierungsvorrichtung ein innerhalb des Gehäuses (1 ) angeordneter, druck- oder bewegungsempfindlicher Aktivierungsschalter ist. 5. Sensoreinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktivierungsvorrichtung ein Bestandteil der Positionierungshilfsvorrichtung (5) oder mit derselben gekoppelt ist.

6. Sensoreinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Schnittstelle drahtlos ist.

7. Sensoreinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Speicher für elektrische Energie wiederaufladbar ist, wobei die Sensoreinrichtung eine induktive Lade-Schnittstelle für eine induktive Ladevorrichtung aufweist.

8. Sensoreinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bewegungssensor ein Beschleunigungssensor ist.

9. Sensoreinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass sie auf dem mit dem Brustkorb in Kontakt tretenden Bereich der Gehäusewand einen Klettverschluss aufweist.

10. Sensoreinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionierungshilfsvorrichtung (5) eine aus dem Gehäusekörper (1 ) herausklapp- oder herausziehbare Maßverkörperung ist.

1 1 . Sensoreinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Maßverkörperung aus faserverstärktem Kunststoff besteht. 12. Sensoreinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen induktiven Sensor zur Detektion von durch den Brustkorb des Patienten fließenden elektrischen Strömen umfasst.

13. Sensoreinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass das Befestigungsmittel (2) in Form von zwei, jeweils seitlich und einander gegenüberliegend am Gehäusekörper (1 ) angeordneten flexiblen Klebestreifen, die für eine Befestigung der Sensoreinrichtung aus dem Gehäusekörper (1 ) herausziehbar oder von dem Gehäusekörper (1 ) wegklappbar sind, ausgebildet ist. 14. Sensoreinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die adhäsive Beschichtung (6) ein Gel oder Silikon ist.

15. Verwendung der Sensoreinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche zur Analyse des Bewegungsablaufes eines Lebewesens oder einer Maschine.

- Hierzu 1 Blatt Zeichnung -

GEÄNDERTE ANSPRÜCHE

beim Internationalen Büro eingegangen am 18. Dezember 2018 (18.12.2018)

1 . Sensoreinrichtung zur Unterstützung eines Helfers bei einer Herz-Lungen- Wiederbelebung eines von einem Kreislaufstillstand betroffenen Patienten, umfassend Befestigungsmittel (2) zur Befestigung der Sensoreinrichtung auf dem Brustkorb des Patienten, einen Bewegungssensor und eine Schnittstelle zum Senden und/oder Empfangen von Daten und/oder Befehlen,

dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinrichtung weiterhin aufweist:

- einen weitestgehend flachen, wasserdichten Gehäusekörper (1 ), in welchem der Bewegungssensor, ein Speicher für elektrische Energie, ein Prozessor und die

Schnittstelle eingeschlossen sind, wobei der Gehäusekörper (1 ) eine Oberseite, die im bestimmungsgemäßen Gebrauch der Sensoreinrichtung eine Hand des Helfers kontaktiert, und eine Unterseite, die im bestimmungsgemäßen Gebrauch der Sensoreinrichtung den Brustkorb des Patienten kontaktiert, aufweist;

- eine Positionierungshilfsvorrichtung (5) zur exakten Positionierung der Sensoreinrichtung auf dem Brustkorb des Patienten; und

- eine adhäsive Beschichtung (6) zumindest auf einem Oberflächenbereich der Oberseite des Gehäusekörpers (1 ). 2. Sensoreinrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Aktivierungsvorrichtung zum Verbinden zumindest des Prozessors mit dem Speicher für elektrische Energie aufweist.

3. Sensoreinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktivie- rungsvorrichtung mittels Betätigung einer Sollbruchstelle (4) oder Entfernens einer Lasche aus dem Gehäuse (1 ) schaltbar ist.

4. Sensoreinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktivierungsvorrichtung ein innerhalb des Gehäuses (1 ) angeordneter, druck- oder bewe- gungsempfindlicher Aktivierungsschalter ist.

5. Sensoreinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktivierungsvorrichtung ein Bestandteil der Positionierungshilfsvorrichtung (5) oder mit derselben gekoppelt ist.

GEÄNDERTES BLATT (ARTIKEL 19)

6. Sensoreinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittstelle drahtlos ist.

7. Sensoreinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass der Speicher für elektrische Energie wiederaufladbar ist, wobei die

Sensoreinrichtung eine induktive Lade-Schnittstelle für eine induktive Ladevorrichtung aufweist.

8. Sensoreinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn- zeichnet, dass der Bewegungssensor ein Beschleunigungssensor ist.

9. Sensoreinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie auf dem mit dem Brustkorb in Kontakt tretenden Bereich der Gehäusewand einen Klettverschluss aufweist.

10. Sensoreinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionierungshilfsvorrichtung (5) eine aus dem Gehäusekörper (1 ) herausklapp- oder herausziehbare Maßverkörperung ist. 1 1 . Sensoreinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Maßverkörperung aus faserverstärktem Kunststoff besteht.

12. Sensoreinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen induktiven Sensor zur Detektion von durch den Brustkorb des Patienten fließenden elektrischen Strömen umfasst.

13. Sensoreinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungsmittel (2) in Form von zwei, jeweils seitlich und einander gegenüberliegend am Gehäusekörper (1 ) angeordneten flexiblen Klebestreifen, die für eine Befestigung der Sensoreinrichtung aus dem Gehäusekörper (1 ) herausziehbar oder von dem Gehäusekörper (1 ) wegklappbar sind, ausgebildet ist.

14. Sensoreinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die adhäsive Beschichtung (6) ein Gel oder Silikon ist.

GEÄNDERTES BLATT (ARTIKEL 19)

15. Verwendung der Sensoreinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche zur Analyse des Bewegungsablaufes eines Lebewesens oder einer Maschine.

GEÄNDERTES BLATT (ARTIKEL 19)

Description:
SENSOREINRICHTUNG ZUR UNTERSTÜTZUNG EINES HELFERS BEI EINER HERZ-LUNGEN-WIEDERBELEBUNG

Die Erfindung betrifft eine Sensoreinrichtung zur Erfassung von Daten bei der Durch- führung von Erste-Hilfe-Maßnahmen zur Reanimation eines von einem Kreislaufstillstand betroffenen Patienten. Die Sensoreinrichtung ist in Verbindung mit einem Anzeige- und Feedbackgerät, das eingerichtet ist, auf der Grundlage des Unterschieds zwischen der durchgeführten Herz-Lungen-Wiederbelebung und der empfohlenen Herz-Lungen-Wiederbelebung anzuleiten, oder in Kombination mit einem Defibrillator anwendbar zur Wiederbelebung eines Patienten mit Kreislaufstillstand, insbesondere durch einen Laienhelfer in einer Notfallsituation oder zur Übung einer Reanimation.

Der plötzliche Herztod ist eine der häufigsten Todesursachen. Trotz erheblicher Bemühungen in den letzten Dekaden sowie der Etablierung internationaler Leitlinien für die Behandlung des Herzkreislaufstillstands liegt die Überlebensrate nur bei etwa

10%. Zum Beispiel erleiden jährlich in Deutschland 50.000 Menschen einen Kreislaufstillstand, von denen die meisten sterben oder nur mit bleibenden neurologischen Schäden überleben. Überleben nach dem plötzlichen Herztod ist nur möglich, wenn innerhalb der ersten Minuten und noch vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes mit einer Herzdruckmassage begonnen wird und diese entsprechend der jeweils aktuellen Empfehlungen der Leitlinien erfolgt. Momentan empfehlen diese eine Eindrucktiefe von 5-6 cm, eine Kompressions-Frequenz von etwa 100 pro Minute sowie eine komplette Entlastung nach jeder Thoraxkompression. Die Unterbrechungen der Herzdruckmassage - um beispielsweise zu beatmen oder einen Defibrillationsschock auszulösen - sollen so kurz wie möglich sein, damit das Gehirn möglichst ununterbrochen durchblutet wird und keine irreversiblen Schäden auftreten. Beispielsweise leiten in Deutschland nur in etwa 40% der Notfälle Laienhelfer die wichtigen Maßnahmen der Wiederbelebung (vor allem Herzdruckmassage) ein. Die Qualität der Herzdruckmassage nach Schulungsmaßnahmen zu deren Grundlagen ist gut, nimmt aber innerhalb von sechs Monaten wieder erheblich ab. Zudem sinkt auch während einer Wiederbelebung die Qualität der Herzdruckmassage bereits nach zwei Minuten erheblich ab. Die Überlebenswahrscheinlichkeit eines Patienten mit Kreislaufstillstand hängt wesentlich von den Maßnahmen des Laienhelfers ab. Dieser ist jedoch mit der Situation häufig überfordert und selten ausreichend trainiert. Aus EP 1 128 795 B1 ist ein System zum Messen und Veranlassen von Brustkompressionen bekannt. Es umfasst einen mobilen CPR-Kompressionsmonitor (CPR - Cardiopulmonale Reanimation, Herz-Lungen-Wiederbelebung) zur Überwachung der Thoraxkompressionen zur Reanimation einer von einem Kreislaufstillstand betroffenen Person. Das Gerät wird auf der Hand des Helfers oder auf dem Patienten abgelegt und umfasst Beschleunigungssensoren sowie eine Schnittstelle zur Datenübertragung. An diese Schnittstelle wird über ein Kabel eine im CPR-Kompressionsmonitor integrierte oder eine eigenständige Auswerteeinheit mit Bildschirm angeschlossen. Dieses System ist für geschultes und erfahrenes medizinisches Personal konzipiert. WO 2006/104977 A2, EP 2 255 845 A1 und DE 60 2004 002 147 T2 offenbaren ein vielschichtiges professionelles medizinisches System zur Unterstützung eines Ersthelfers, wobei dieser in der Reanimation geschult sein muss. Das System umfasst unter anderem einen Defibrillator und ein mobiles Anzeige- und Steuergerät. Desgleichen beschreibt EP 1 858 472 B1 ein zwar mobiles, doch sehr komplexes medizinisches System zur Unterstützung eines Helfers bei der Reanimation, das auch einen Defibrillator umfasst. Es ist vorgesehen, das Gerät an wenigen zentralen Orten mit hohem Menschenaufkommen zu stationieren, damit Ersthelfer einen schnellen Zugriff darauf erhalten. Allerdings ist auch dieses Gerät nur von geschulten Helfern einigermaßen sinnvoll einsetzbar.

Verfahren und Vorrichtungen zur exakten Bestimmung der Eindrücktiefe bei Brustkorbkompressionen sind in WO 2004/ 037 154 A2 und DE 1 1 2010 000 978 T5 gezeigt.

Wesentliche Nachteile bei den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen bestehen darin, dass sie vergleichsweise groß und schwer sind. Auch sind entsprechende Hilfsmaßnahmen bei deren Anwendung zeitaufwendig, wobei ein (Erst-)Helfer häufig überfordert ist, insbesondere wenn er vor Eintritt des Notfalls nicht ausreichend an dem jeweiligen Gerät trainiert wurde. WO 2015/1101 18 beschreibt ein System zur Unterstützung eines Helfers bei der Reanimation einer Person mit Kreislaufstillstand, das ein Heftpflaster mit einem darauf befestigten Lagesensor umfasst, wobei der Lagesensor die Eindrucktiefe und die Massagefrequenz an ein mit dem Lagesensor in Kommunikationsverbindung stehen- des Smartphone übermittelt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sensoreinrichtung zur Erfassung von Daten bei der Durchführung von Ersthilfsmaßnahmen zur Reanimation einer von einem Kreislaufstillstand betroffenen Person, nachfolgend Patient genannt, bereitzustel- len, die es auch einem ungeschulten Laienhelfer ermöglicht, unverzüglich erste lebensrettende Maßnahmen durchzuführen, wobei die Sensoreinrichtung so klein und kompakt sein soll, dass sie stets mitgeführt werden kann, und wobei die Sensoreinrichtung in ihrer Handhabung absolut intuitiv sein soll, sodass ihre Anwendung zur Reanimation auch in Stresssituationen und ohne medizinische Vorkenntnisse ermög- licht ist.

Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch eine Sensoreinrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen nach dem Patentanspruch 1 gelöst; vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis 14 beschrieben. Eine zusätz- liehe Verwendung der Erfindung ist in Anspruch 15 aufgezeigt.

Gemäß der Erfindung wird eine Sensoreinrichtung zur Erfassung der bei der Herzdruckmassage relevanten Daten und dadurch zur Unterstützung eines Reanimators, d. h. Helfers, insbesondere eines in der Reanimation unausgebildeten Laienhelfers, bei der Reanimation des Patienten mit einem Kreislaufstillstand bereitgestellt.

Die Sensoreinrichtung umfasst einen weitestgehend steifen, vorzugsweise zumindest bereichsweise starren, flach ausgestalteten Gehäusekörper, der wasserdicht ausgebildet ist. Der Gehäusekörper besitzt z. B. die Form einer Linse oder einer Muschel. Insbesondere kann der Gehäusekörper - zumindest bereichsweise - eine Elastizität aufweisen, die eine Anpassung desselben an die Form der Hand des Reanimators bzw. des Brustkorbes des Patienten bei Ausübung der Herzdruckmassage, z. B. bei einer einwirkenden Kraft von etwa 800 N, ermöglicht. Somit kann der Druck vergleichmäßigt und Hautschäden vorgebeugt werden. Innerhalb des Gehäusekörpers sind wenigstens ein Bewegungssensor, ein Speicher für elektrische Energie, nachfolgend Stromspeicher genannt, ein Prozessor und eine Schnittstelle zum Senden und/oder Empfangen von Daten und/oder Befehlen angeordnet.

Die Schnittstelle kann drahtlos ausgeführt sein, wobei sie vorzugsweise eingerichtet ist, elektromagnetische Wellen zu senden bzw. zu empfangen, z. B. nach einem Bluetooth-, einem NFC- oder einem WLAN-Standard, Die Sensoreinrichtung weist außerdem wenigstens ein Befestigungsmittel zur Befestigung sowie eine Positionierungshilfsvorrichtung zur exakten Positionierung des Gehäusekörpers auf dem Brustkorb des Patienten auf.

Auf der Außenseite des Gehäuses weist dasselbe zumindest auf einem Bereich der Oberfläche, der - bei bestimmungsgemäßen Gebrauch der Sensorvorrichtung während der Reanimation - mit z. B. der vermittels der Sensoreinrichtung auf den Brustkorb des Patienten drückenden Hand des Reanimators in Kontakt tritt, eine Klebefläche in Form einer adhäsiven Beschichtung auf. Somit wird durch die mittelbare Verbindung der Hand mit dem Brustkorb - in Kombination mit der Form des Gehäuses - eine Sogwirkung während des zweiten Bewegungsabschnittes der Herzdruckmassage erzeugt, wodurch eine aktive Entlastung des Brustkorbes ermöglicht ist.

Die Sensoreinrichtung kann als ein flacher Anhänger ausgebildet sein, vorzugsweise in Form eines an einem z. B. Schlüsselbund befestigbaren Schlüsselanhängers, des- sen Abmessungen im Transportzustand kleiner als 10 cm x 10 cm x 2 cm sind.

Der Prozessor ist derart ausgestaltet, dass die mittels des wenigstens einen Sensors erfassten Daten auswertbar und in einer von z. B. einem über die Schnittstelle mit der Sensoreinrichtung kommunizierenden mobilen Endgerät darstellbaren bzw. weiterver- arbeitbaren Form aufbereitbar sind. Das mit der Sensoreinrichtung kommunizierende mobile Endgerät kann jede Art von eigenständigem, tragbaren Monitor, Industriedisplay oder ein Klein- oder Kleinstcomputer, zum Beispiel eine Smartwatch, ein Smart- phone, ein Phablet, ein Tablet oder ein Netbook, sein. Der Vorteil der Sensoreinrichtung liegt darin, dass sie aufgrund ihrer Ausgestaltung, insbesondere ihren geringen Abmessungen, von praktisch jedem Hilfswilligen und je- derzeit mitgeführt werden kann. So ist sie, bei Vorhandensein eines kompatiblen mobilen Endgerätes, sofort einsetzbar, d. h. langwierige Vorbereitungen oder das Warten auf medizinisch ausgebildetes Hilfspersonal können entfallen. Zusätzlich kann die Sensoreinrichtung eine Aktivierungsvorrichtung, z. B. in Form eines Schalters oder einer Lasche mittels derer die elektronischen bzw. elektrischen Komponenten im Gehäuse, z. B. der Prozessor, mit dem Speicher für elektrische Energie verbindbar sind, besitzen. Das Befestigungsmittel der Sensoreinrichtung ist vorzugsweise als medizinisches Klebeband, z. B. als Heftpflaster, ausgebildet. Hierbei kann - z. B. nach Art von Flügeln - an zwei gegenüberliegenden Längsseiten des Gehäusekörpers der Sensoreinrichtung je ein Heftpflaster befestigt oder herausziehbar sein, die im Lagerungs- bzw. Transportzustand der Sensoreinrichtung beispielsweise auf den Gehäusekörper der Sensoreinrichtung umgeklappt bzw. im Gehäusekörper verstaut sind.

Gemäß einer alternativen Ausgestaltung kann das Befestigungsmittel als Klettver- schluss bzw. als Klettband mit Widerhaken oder Schlaufen ausgebildet sein. Der Stromspeicher kann eine Einweg-Batterie oder eine wiederauf ladbare Batteriezelle sein, wobei das Laden des Stromspeichers induktiv erfolgen kann, d. h. die Sensoreinrichtung umfasst in diesem Fall zusätzlich eine induktive Lade-Schnittstelle zur Ankopplung an eine induktive Ladevorrichtung. Vor einer Verwendung der Sensoreinrichtung kann ihre Aktivierung mittels Betätigens der Aktivierungsvorrichtung erforderlich sein, indem z. B. ein Teil des Gehäusekörpers oder eine Lasche an einer Sollbruchstelle umgeknickt oder abgebrochen, eine z. B. als Isolator ausgebildete Lasche aus dem Gehäusekörper herausgezogen oder indem z. B. das als Heftpflaster ausgebildete Befestigungsmittel aus dem Gehäusekörper herausgezogen wird. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Aktivierungsvorrichtung mit der Positionierungshilfsvorrichtung gekoppelt ist, sodass ein Betätigen der Positionierungshilfsvorrichtung für eine exakte Positionierung der Sensoreinrichtung auf dem Brustkorb des Patienten die Stromversorgung herstellt. Alternativ oder zusätzlich kann die Aktivierungsvorrichtung einen innerhalb des Gehäuses angeordneten Schalter, der z. B. einen Druck- bzw. Kraftsensor umfasst, auf- weisen, der die Sensoreinrichtung aktiviert, sobald der Helfer vermittels der Sensoreinrichtung auf den Brustkorb des Patienten presst. Insbesondere kann dieser Schalter ausgebildet sein, erst oberhalb einer vorgegebenen Presskraft, z. B. 800 N, auszulösen.

Gemäß einer Ausführungsform ist der Bewegungssensor ein Beschleunigungssensor, vorzugsweise ein Drei-Achs-Beschleunigungssensor, wobei aus den von dem Sensor erfassten Beschleunigungswerten sowohl die Eindrucktiefe wie auch die Kompressionsfrequenz errechnet werden können. Auch kann vorgesehen sein, dass die Sen- soreinrichtung zwei, insbesondere redundante, Bewegungssensoren umfasst.

Die Sensoreinrichtung kann weiterhin zusätzliche Sensoren, z. B. einen Kraftsensor, umfassen. Die am Gehäusekörper angebrachte bzw. in diesen integrierte Positionierungshilfsvorrichtung kann in Form einer Maßverkörperung, z. B. eines Bandes, einer Schnur oder eines Stabes einer vorgegebenen Länge, ausgebildet sein, die aus dem Gehäuse herausklapp- oder herausziehbar ist. Vorzugsweise ist die Positionierungshilfsvorrichtung eine herausziehbare, z. B. abrollbare, flexible Maßverkörperung, deren maximale Länge 8 cm, vorzugsweise 5 cm, nicht übersteigt.

Es kann vorgesehen sein, dass die Maßverkörperung Markierungspositionen - z. B. ausgebildet als Einrastpunkte, die jeweils eine vorgegebene Ausziehlänge der Maßverkörperung beim Herausziehen aus dem Gehäusekörper definieren - für Patienten unterschiedlicher Körpergröße aufweist, z. B. in Form einer Markierung für Kinder, für Jugendliche und für erwachsene Männer oder Frauen. Somit ist mittels Anlegens der Maßverkörperung an das Brustbein eine exakte Platzierung der Sensoreinrichtung auf dem Brustbein des Patienten ermöglicht. Insbesondere kann die Erfindung derart ausgestaltet sein, dass die Maßverkörperung aus einem flexiblen oder starren faserverstärktem Kunststoff, z. B. carbonfaserverstärkter Kunststoff (CFK) oder aus Aramid, besteht, wobei dessen temperaturabhängiger Längenausdehnungskoeffizient im Wesentlichen Null betragen kann. Gemäß einer Ausführungsform kann die Maßverkörperung elektrisch leitend sein oder einen elektrischen Leiter umfassen, wobei sie mit der drahtlosen Schnittstelle verbun- den ist. Somit ist die Maßverkörperung in vorteilhafter Weise als Antenne für das Senden und/oder Empfangen von Daten und/oder Befehlen ausgebildet.

Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Maßverkörperung eine ein- seitig, zumindest partiell aufgebrachte Klebeschicht aufweist, sodass bei Betätigen der Positionierungshilfsvorrichtung die Maßverkörperung auf dem Brustkorb des Patienten mittels der Klebeschicht fixierbar ist.

Die Sensoreinrichtung kann weiter derart ausgebildet sein, dass sie einen induktiven Sensor zur Detektion von durch den Brustkorb des Patienten fließenden elektrischen Strömen umfasst. Mittels dieses Sensors kann somit ein Defibrillationsschock identifiziert werden.

Gemäß einer Ausführungsform kann die auf dem im bestimmungsgemäßen Gebrauch der Sensoreinrichtung mit der Hand des Reanimators in Kontakt tretende Oberflächenbereich des Gehäusekörpers aufgebrachte adhäsive Beschichtung ein Gel oder Silikon sein. Hierbei kann vorgesehen sein, dass die adhäsive Beschichtung von einer Schutzabdeckung geschützt ist, die z. B. bei oder zur Aktivierung der Sensoreinrichtung entfernt wird.

Weiterhin kann die Sensoreinrichtung eine akustische und/oder eine haptische Feedbackeinrichtung aufweisen, die beispielsweise mittels Vibration eine Abweichung und/oder eine Übereinstimmung zwischen der durchgeführten Herz-Lungen- Reanimation und der empfohlenen Herz-Lungen-Reanimation signalisiert. Die Feed- backeinrichtung kann von einem externen, über die Schnittstelle an die Sensoreinrichtung anzuschließenden, mobilen Endgerät angesteuert werden. Alternativ oder zusätzlich kann dies auch von dem Prozessor der Sensoreinrichtung erfolgen.

Zur Verwendung der Sensoreinrichtung wird diese mittels des Befestigungsmittels auf dem Brustbein eines Patienten oder einer Übungspuppe fixiert, sodass der Reanima- tor über die Sensoreinrichtung auf den Brustkorb drückt. Somit wird die Sensoreinrichtung bei Durchführung einer Herzdruckmassage, d. h. Thoraxkompressionen, entsprechend der Bewegungen des Brustbeins mitbewegt. Bei der Durchführung von Thoraxkompressionen können die damit einhergehenden Kompressionsbewegungen mittels der Sensoren erfasst werden. Die Sensoreinrichtung wird mittels ihrer Schnittstelle mit einem mobilen Endgerät in Kommunikationsverbindung gebracht. Das mobile Endgerät kann insbesondere derart ausgebildet sein, dass von ihm die mittels der Sensoreinrichtung ermittelten Daten zur Bestimmung der Eindrucktiefe (um die das Brustbein bei der Thoraxkompression ein- gedrückt wird) und/oder die Frequenz der Thoraxkompressionen empfangen werden und basierend darauf die Anleitung des Helfers erfolgt.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, wobei gleiche oder ähnliche Merkmale mit gleichen Bezugszeichen versehen sind. Dabei zeigt die Figur eine schematische Draufsicht auf die Sensoreinrichtung.

Die als Schlüsselanhänger ausgebildete Sensoreinrichtung umfasst den steifen, flachen Gehäusekörper 1 und das Befestigungsmittel 2 in Form von zwei seitlich am Gehäusekörper 1 angebrachten, flexiblen Pflasterstreifen, die im Transportzustand des Schlüsselanhängers auf den Gehäusekörper 1 geklappt sind. Die Lasche 3 dient zur Befestigung am Schlüsselring. Auf den Gehäusekörper 1 ist die adhäsive Be- schichtung 6 aufgebracht.

Für eine Aktivierung der Sensoreinrichtung ist die Lasche 3 an der Sollbruchstelle 4 abzuknicken. Dadurch kann über eine Bluetooth-Schnittstelle (nicht dargestellt) der Sensoreinrichtung eine drahtlose Verbindung mit einem Smartphone zum Empfang der mit der Sensoreinrichtung erfassten Daten hergestellt werden.

Die Positionierungshilfsvorrichtung 5 wird, nach ihrem Herausziehen aus dem Gehäu- sekörper 1 , mit ihrer Spitze am unteren Teil des Brustbeines angelegt, wodurch die Sensoreinrichtung genau an der medizinisch korrekten Position auf dem Brustkorb des Patienten zu liegen kommt. Bezugszeichenliste

1 Gehäusekörper

2 Befestigungsmittel

3 Lasche

4 Sollbruchstelle

5 Positionierungshilfsvorrichtung

6 adhäsive Beschichtung