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Patent Searching and Data


Title:
SENSORY SHOWER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/116258
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a sensory shower for a person (2) for stimulating different human senses, such as the sense of sight, hearing, smell, touch, balance, movement and/or temperature, wherein the sensory shower (1) has different stimulating arrangements (3, 4, 5) with a respective actuator (6, 7, 8) for generating a stimulation pattern (M), which stimulates at least one of the human senses, wherein the actuators (6, 7, 8) of different stimulating arrangements (3, 4, 5) generate respective different stimulation patterns (M) in a stimulation routine. According to the invention, the different stimulation patterns (M) are generated according to at least one person-related influencing factor.

Inventors:
VOLBERS CHRISTOPH (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/085455
Publication Date:
June 17, 2021
Filing Date:
December 10, 2020
Export Citation:
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Assignee:
ALOYS F DORNBRACHT GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
A61H1/00; A61H33/00; A61M21/00; A61N5/06; E03C1/04
Domestic Patent References:
WO2016115230A12016-07-21
Foreign References:
US20100017953A12010-01-28
US20170080246A12017-03-23
DE102014215211A12016-02-04
CN201342065Y2009-11-11
US20150290419A12015-10-15
US20090241254A12009-10-01
US20080125620A12008-05-29
US20150322652A12015-11-12
DE102016110069A12017-11-30
Attorney, Agent or Firm:
GOTTSCHALD PATENTANWÄLTE PARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Effektdusche für eine Person (2) zur Reizung verschiedener menschlicher Sinne wie des Sehsinns, des Hörsinns, des Geruchssinns, taktiler Sinne, des Gleichgewichtssinns, des Bewegungssinns und/oder des Temperatursinns, wobei die Effektdusche (1) verschiedene Reizerzeugungsanordnungen (3, 4, 5) mit je einem Aktor (6, 7, 8) zur Erzeugung eines Reizmusters (M), das mindes- tens einen der menschlichen Sinne reizt, aufweist, wobei die Aktoren (6, 7, 8) verschiedener Reizerzeugungsanordnungen (3, 4, 5) in einer Reizerzeugungsroutine jeweils unterschiedliche Reizmuster (M) er- zeugen, dadurch gekennzeichnet, dass die unterschiedlichen Reizmuster (M) in Abhängigkeit von mindestens ei- nem personenbezogenen Einflussfaktor erzeugt werden.

2. Effektdusche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Rei- zerzeugungsroutine mindestens zwei der unterschiedlichen Reizmuster (M) zu einem multisensorischen Reizmuster kombiniert werden oder zwei unterschied- liche Reizmuster (M), insbesondere multisensorische Reizmuster, nacheinan- der, insbesondere unmittelbar oder mit einem zeitlichen Abstand aufeinander- folgend, erzeugt werden.

3. Effektdusche nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Regelungseinrichtung (9) mit einer Erfassungsanordnung (10) zur Erfas- sung des mindestens einen personenbezogenen Einflussfaktors aufweist, und dass die Regelungseinrichtung (9) in der Reizerzeugungsroutine die unter- schiedlichen Reizmuster (M) in Abhängigkeit von dem mindestens einen perso- nenbezogenen Einflussfaktor erzeugt.

4. Effektdusche nach einem der hervorgehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass die Regelungseinrichtung (9) in der Reizerzeugungsroutine die unterschiedlichen Reizmuster (M) nach einer Vorschrift (11 ), die insbeson- dere in der Regelungseinrichtung (9) hinterlegt oder hinterlegbar ist, erzeugt, und dass die Vorschrift (11 ) durch den mindestens einen personenbezogenen Einflussfaktor beeinflussbar ist.

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5. Effektdusche nach einem der hervorgehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass in der Reizerzeugungsroutine mindestens ein personenbe- zogener Einflussfaktor durch die Erfassungsanordnung (10) mehrmals, insbe- sondere in regelmäßigen Abständen, oder kontinuierlich erfasst wird und bei einer bestimmten festgestellten Veränderung des personenbezogenen Einfluss- faktors die Vorschrift (11 ) angepasst wird.

6. Effektdusche nach einem der hervorgehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass in der Reizerzeugungsroutine die Vorschrift (11) betreffend eine Zielvorgabe, die insbesondere in der Regelungseinrichtung (9) hinterlegt oder hinterlegbar ist, angepasst wird, vorzugsweise, dass bei Erreichen der Zielvorgabe die Erzeugung der unterschiedlichen Reizmuster (M) endet und/oder ein akustisches und/oder optisches Signal, das der Person (2) das Ende oder bevorstehende Ende der Reizerzeugungsroutine anzeigt, erzeugt wird.

7. Effektdusche nach einem der hervorgehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass in der Reizerzeugungsroutine mehrere personenbezogene Einflussfaktoren durch die Erfassungsanordnung (10) jeweils mehrmals, insbe- sondere in regelmäßigen Abständen, oder kontinuierlich erfasst werden und bei einer bestimmten festgestellten Veränderung eines der personenbezogenen Einflussfaktoren die Vorschrift (11) anders als bei einer bestimmten festgestell- ten Veränderung eines anderen der personenbezogenen Einflussfaktoren an- gepasst wird.

8. Effektdusche nach einem der hervorgehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass die unterschiedlichen Reizmuster (M) durch eine bestimmte Abgabe von Wasser, Licht, Duftstoff, mechanischen Schwingungen und/oder akustischen Schwingungen, insbesondere Musik, gebildet werden.

9. Effektdusche nach einem der hervorgehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass die Aktoren (6, 7, 8) der verschiedenen Reizerzeugungsan- ordnungen (3, 4, 5) gewählt sind aus der Gruppe umfassend mindestens eine Düse, mindestens eine Ausflussstelle, mindestens eine Armatur, insbesondere Duscharmatur, mindestens eine Leuchte, mindestens einen Duftzerstäuber, mindestens eine Vibrationsplatte (8), mindestens einen Lautsprecher, mindes- 12 tens einen Kopfhörer (7) und mindestens ein Bildwiedergabegerät, insbesonde- re einen Bildschirm oder Projektor (6).

10. Effektdusche nach einem der hervorgehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass eine oder mehrere der personenbezogenen Einflussfakto- ren gewählt sind aus der Gruppe umfassend eine Personen-ID, einen Perso- nen-Puls, eine Personen-Temperatur und/oder Bewegungen mindestens eines Körperteils der Person (2).

11. Effektdusche nach einem der hervorgehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass die Erfassungsanordnung (10) einen oder mehrere Senso- ren (12), insbesondere zur Erfassung von einem Personen-Puls, einer Person- Temperatur und/oder Bewegungen von mindestens einem Körperteil der Per- son (2), und/oder eine Eingabeeinheit (13), insbesondere zur Eingabe einer Personen-ID, aufweist.

12. Effektdusche nach einem der hervorgehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass sie mindestens eine Wand (14) und/oder Kabine (15) auf- weist, vor bzw. in der die Person (2), insbesondere aufrechtstehend oder sit- zend, den unterschiedlichen Reizmustem (M) ausgesetzt werden kann.

13. Effektdusche nach einem der hervorgehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass ein oder mehrere der Aktoren (6, 7, 8) und/oder Sensoren (12) und/oder die Eingabeeinheit (13) an der mindestens einen Wand (14) und/oder in der Kabine (15) angeordnet ist/sind.

14. Verfahren zur Reizung verschiedener menschlicher Sinne wie des Seh- sinns, des Hörsinns, des Geruchssinns, taktiler Sinne, des Gleichgewichts- sinns, des Bewegungssinns und/oder des Temperatursinns einer Person (2) unter Verwendung einer Effektdusche (1), insbesondere einer Effektdusche (1 ) nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei die Effektdusche (1) verschie- dene Reizerzeugungsanordnungen (3, 4, 5) mit je einem Aktor (6, 7, 8) zur Er- zeugung eines Reizmusters (M), das mindestens einen der menschlichen Sin- ne reizt, aufweist, wobei eine Reizerzeugungsroutine durchgeführt wird, in der die Aktoren (6, 7, 8) verschiedener Reizerzeugungsanordnungen (3, 4, 5) je- weils unterschiedliche Reizmuster (M) erzeugen, 13 dadurch gekennzeichnet, dass die unterschiedlichen Reizmuster (M) in Abhängigkeit von mindestens ei- nem personenbezogenen Einflussfaktor erzeugt werden.

Description:
Effektdusche

Die Erfindung betrifft eine Effektdusche für eine Person zur Reizung verschie- dener menschlicher Sinne gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie ein Verfahren zur Reizung verschiedener menschlicher Sinne einer Person unter Verwendung einer Effektdusche gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 14.

Unter einer Effektdusche wird hier ganz allgemein eine Einrichtung verstanden, die von einer Person bewusst und gegebenenfalls auch unbewusst wahrnehm- bare sensorische Reize (Effekte) erzeugt. Dies sind nicht zwangsläufig Effekte bzw. Reize, die mittels Wasser, wie bei einer herkömmlichen Dusche, erzeugt werden, sondern können auch Effekte sein, die z.B. mittels Licht, Luft bzw. Duftstoffen und/oder akustischen Schwingungen bzw. Musik (Klang) erzeugt werden. Einrichtungen, die letztgenannte Effekte erzeugen, sind beispielsweise auch als Lichtduschen, Luftduschen, Soundduschen etc. bekannt. Insoweit ist der Begriff „Effektdusche“ vorliegend also weit zu verstehen.

Die bekannte Effektdusche (DE 10 2016 110 069 A1), von der die Erfindung ausgeht, dient der Erzeugung mindestens eines Wasserstrahlbildes bei gleich- zeitiger Erzeugung von Beleuchtungseffekten. Über zwei Reizerzeugungsan- ordnungen mit je einem Aktor wird dabei einerseits ein Reizmuster durch eine bestimmte Abgabe Wasser und andererseits ein Reizmuster durch eine be- stimmte Abgabe von Licht gebildet. Die unterschiedlichen Reizmuster werden dabei nach einer in einer Steuerungseinrichtung hinterlegten Vorschrift erzeugt. In einer entsprechenden Vorschrift sind verschiedene Parameter zur Ansteue- rung beispielsweise einer Duscharmatur und Lichtquelle sowie Änderungen der Parameter über die Zeit festgelegt. Mit einer solchen Effektdusche lassen sich unterschiedlichste Reizmuster erzeugen und miteinander zu verschiedenen Szenarien kombinieren. Sogar Choreographien mit sich verändernden Wasser- und Beleuchtungseffekten sind denkbar. Auf diese Weise wird die Benutzung der Effektdusche für eine Person zu einem besonderen Erlebnis, das auch die Stimmung der jeweiligen Person beeinflussen kann. Eine solche Effektdusche kann aber hinsichtlich ihrer Effektivität noch weiter optimiert werden. Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Effektdusche bereit zu stellen, die auf besonders effektive Weise die Stimmung und/oder Körperspannung ei- ner Person beeinflussen kann.

Wesentlich ist zunächst die Überlegung, dass verschiedene Personen einer- seits, aber auch eine und dieselbe Person zu unterschiedlichen Zeitpunkten andererseits eine unterschiedliche körperliche und emotionale Verfasstheit aufweisen können. Auch das Temperament kann sich unterscheiden. Abhängig von der jeweiligen Verfasstheit und dem jeweiligen Temperament reagiert dann eine Person auch unterschiedlich auf die Reizung menschlicher Sinne. Um nun die Stimmung und/oder Körperspannung einer Person gezielter beeinflussen zu können, wird bei der vorschlagsgemäßen Effektdusche mindestens ein perso- nenbezogener Einflussfaktor bei der Erzeugung von Reizmustem berücksich- tigt. Reizmuster lassen sich insbesondere personenabhängig und/oder stim- mungsabhängig und/oder situationsabhängig erzeugen und vorzugsweise auch anpassen.

Ein Reizmuster ist eine bestimmte Folge und/oder Kombination von sensori- schen Reizen, die von einer Person bewusst, teilweise gegebenenfalls auch unbewusst, wahrnehmbar sind und die nur einen einzigen der menschlichen Sinne oder mehrere menschliche Sinne ansprechen können.

So ist es beispielsweise denkbar, bei unterschiedlichen Personen zur Erzeu- gung einer ruhigen und entspannten Stimmung unterschiedliche Reizmuster oder Kombinationen von Reizmustem, die mehrere menschliche Sinne anspre- chen (sogenannte multisensorische Reizmuster), zu erzeugen. Auch ist es denkbar, Reizmuster abhängig von einer bestimmten Stimmung und/oder Kör- perspannung einer Person zu erzeugen und/oder auf eine Veränderung der Stimmung und/oder Körperspannung mit einer Veränderung der Reizmuster zu reagieren. Weiter ist es denkbar, für gezielte Anwendungen unterschiedliche Stimmungen, beispielsweise eine entspannte Stimmung einerseits oder eine angeregte Stimmung andererseits, bei der jeweiligen Person hervorzurufen.

Im Ergebnis lassen sich also unabhängig von einer menschlichen Verfasstheit und dem Temperament der jeweiligen Person ganz gezielt und besonders ef- fektiv gewünschte Stimmungen hervorrufen. Eine Person kann beispielsweise vor einer therapeutischen, medizinischen oder kosmetischen Behandlung ge- zielt beruhigt werden bzw. sich entspannen und im Anschluss an die Behand- lung auch wieder angeregt werden.

Im Einzelnen wird vorgeschlagen, dass die unterschiedlichen Reizmuster in Abhängigkeit von mindestens einem personenbezogenen Einflussfaktor er- zeugt werden. Mit „personenbezogenen Einflussfaktoren“ sind Faktoren ge- meint, die mit einer konkreten Person zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt in Zusammenhang stehen und die geeignet sind, eine mit der vorschlagsgemä- ßen Effektdusche durchgeführte Reizerzeugungsroutine als Eingangsgröße zu beeinflussen. Lediglich beispielhaft sei hier der Pulsschlag einer Person ge- nannt, der ermittelt werden kann und dann als Eingangsgröße zur Beeinflus- sung, das heißt zur Regelung einer Reizerzeugungsroutine herangezogen wer- den kann.

Nach der bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 2 ist die Effektdusche eingerichtet, aus unterschiedlichen Reizmustern ein multisensorisches Reiz- muster zu erzeugen, das heißt, mindestens zwei unterschiedliche Reizmuster, die jeweils insbesondere nur einen der menschlichen Sinne ansprechen, so miteinander zu kombinieren, dass das kombinierte Reizmuster mehrere menschliche Sinne anspricht, und/oder zwei unterschiedliche Reizmuster, ins- besondere multisensorische Reizmuster, nacheinander zu erzeugen.

Anspruch 3 betrifft eine Regelungseinrichtung der vorschlagsgemäßen Effekt- dusche, die über eine Erfassungsanordnung mindestens einen personenbezo- genen Einflussfaktor erfasst und in Abhängigkeit davon die unterschiedlichen Reizmuster erzeugt.

In den Ansprüchen 4 bis 7 ist definiert, dass die Regelungseinrichtung die un- terschiedlichen Reizmuster nach einer Vorschrift, also einem vorgegebenen Programm, erzeugt. Anhand der Vorschrift lässt sich durch die Reizmuster ein Szenario, insbesondere ein sich nicht veränderndes Szenario oder eine Chore- ographie, erzeugen. Die Vorschrift ist dann durch einen oder mehrere der per- sonenbezogenen Einflussfaktoren beeinflussbar. So kann die Vorschrift bei- spielsweise auf eine ganz bestimmte Person oder Stimmung oder Situation ab- gestimmt werden. Auch kann, wenn sich mindestens ein personenbezogener Einflussfaktor bei der Reizerzeugungsroutine verändert, auch die Vorschrift entsprechend angepasst werden (Anspruch 5). Ein Anpassen der Vorschrift bedeutet, dass hier eine Parametrierung erfolgt, das heißt die einzelnen die Vorschrift definierenden Parameter an die Veränderung des oder der perso- nenbezogenen Einflussfaktoren angepasst werden. Die Vorschrift kann auch betreffend eine Zielvorgabe angepasst werden (Anspruch 6). Eine Zielvorgabe ist beispielsweise eine entspannte Stimmung oder eine angeregte Stimmung der jeweiligen Person.

Anspruch 8 definiert besonders bevorzugte Reizmuster, die von den Reizer- zeugungsanordnungen zur Reizung der menschlichen Sinne erzeugt werden können.

Anspruch 9 definiert besonders bevorzugte Aktoren der Reizerzeugungsanord- nungen, mit denen sich die unterschiedlichen Reizmuster erzeugen lassen.

Besonders bevorzugte personenbezogene Einflussfaktoren, durch die Erzeu- gung der unterschiedlichen Reizmuster beeinflusst werden kann, sind in An- spruch 10 definiert.

Anspruch 11 betrifft besonders bevorzugte Ausgestaltungen der Erfassungsan- ordnung der Regelungseinrichtung, wobei die Erfassungsanordnung insbeson- dere einen oder mehrere Sensoren und/oder eine Eingabeeinheit aufweist.

Nach der ebenfalls bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 12 weist die vorschlagsgemäße Effektdusche mindestens eine Wand und/oder eine Kabine auf. An bzw. in dieser können dann der oder die Aktoren, Sensoren und/oder die Eingabeeinheit angeordnet sein.

Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 14, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein Verfahren zur Reizung verschiedener menschlicher Sinne wie des Sehsinns, des Hörsinns, des Geruchssinns, taktiler Sinne, des Gleich- gewichtssinns, des Bewegungssinns und/oder des Temperatursinns einer Per- son unter Verwendung einer Effektdusche beansprucht, insbesondere einer Ef- fektdusche nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei die Effektdusche verschiedene Reizerzeugungsanordnungen mit je einem Aktor zur Erzeugung eines Reizmusters, das mindestens einen der menschlichen Sinne reizt, auf- weist, wobei eine Reizerzeugungsroutine durchgeführt wird, in der die Aktoren verschiedener Reizerzeugungsanordnungen jeweils unterschiedliche Reizmus- ter erzeugen. Wesentlich ist, dass die unterschiedlichen Reizmuster in Abhän- gigkeit von mindestens einem personenbezogenen Einflussfaktor erzeugt wer- den. Auf die Ausführungen zu der vorschlagsgemäßen Effektdusche darf inso- weit verwiesen werden.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt

Fig. 1 eine vorschlagsgemäße Effektdusche in einer perspektivischen Ansicht während der Durchführung einer Reizerzeugungsroutine und

Fig. 2 eine schematische Darstellung der Funktionsweise der Effektdu- sche gemäß Figur 1.

Die in der Zeichnung dargestellte Effektdusche 1 dient der Reizung verschie- dener menschlicher Sinne einer Person 2, während die Effektdusche 1 eine Reizerzeugungsroutine ausführt.

Hinsichtlich des weiten Verständnisses des Begriffs „Effektdusche“ sei auf den einleitenden Teil der Beschreibung verwiesen. Eine Effektdusche 1 im vor- schlagsgemäßen Sinne setzt die Person 2 verschiedenen sensorischen Reizen aus, wobei diese nicht zwangsläufig durch Wasser hervorgerufen werden müs- sen. Vielmehr kann eine Effektdusche 1 auch Reize allein durch Licht und/oder Klang erzeugen, um nur einige Beispiele zu nennen. Grundsätzlich kann aber auch Wasser zur Erzeugung von Reizen verwendet werden.

Menschliche Sinne, die durch die Reize angesprochen werden, sind beispiels- weise der Sehsinn, der Hörsinn, der Geruchssinn, taktile Sinne, der Gleichge- wichtssinn, der Bewegungssinn und/oder der Temperatursinn der Person 2. Diese Aufzählung ist nicht abschließend, sondern es können auch noch weitere Sinne angesprochen werden. Symbolisiert sind die menschlichen Sinne, die durch die vorschlagsgemäße Effektdusche 1 u.a. gereizt werden können, in Fig. 2 in der linken Hälfte der kreisförmigen schematischen Darstellung der Person 2.

Die vorschlagsgemäße Effektdusche 1 weist verschiedene, hier und vorzugs- weise transportable, Reizerzeugungsanordnungen 3, 4, 5 mit je einem Aktor 6, 7, 8 zur Erzeugung eines Reizmusters M auf, das mindestens einen der menschlichen Sinne reizt. Die Aktoren 6, 7, 8, die als Reizgeber dienen, sind hier und vorzugsweise gewählt aus der Gruppe umfassend mindestens eine Düse, mindestens eine Ausflussstelle, mindestens eine Armatur, insbesondere Duscharmatur, mindestens eine Leuchte, mindestens einen Duftzerstäuber, mindestens eine Vibrationsplatte 8, mindestens einen Lautsprecher, mindes- tens einen Kopfhörer 7 und mindestens ein Bildwiedergabegerät, insbesondere einen Bildschirm oder Projektor 6.

Bei der in Fig. 1 lediglich beispielhaft dargestellten Effektdusche 1 erzeugt ein Projektor 6 Bilder, die ein erstes Reizmuster M bilden. Ein weiteres Reizmuster M wird durch von einem Kopfhörer 7 erzeugte akustische Schwingungen, ins- besondere Musik, gebildet. Weiter ist eine Vibrationsplatte 8 vorgesehen, das als weiteres Reizmuster M mechanische Schwingungen erzeugt.

Grundsätzlich können auch noch andere Reizerzeugungsanordnungen 3, 4, 5 vorgesehen sein, deren Aktoren 6, 7, 8 in der Reizerzeugungsroutine jeweils unterschiedliche Reizmuster M erzeugen. So ist es denkbar, dass die unter- schiedlichen Reizmuster M durch eine bestimmte Abgabe nicht nur von Licht, mechanischen Schwingungen und/oder akustischen Schwingungen, insbeson- dere Musik, sondern auch von Wasser, Duftstoff etc. gebildet werden können.

Wesentlich ist nun, dass die unterschiedlichen Reizmuster M in Abhängigkeit von mindestens einem personenbezogenen Einflussfaktor erzeugt werden.

Ein oder mehrere der personen bezogenen Einflussfaktoren sind dabei vor- zugsweise gewählt aus der Gruppe umfassend eine Personen-ID, einen Perso- nen-Puls, eine Personen-Temperatur und/oder Bewegungen mindestens eines Körperteils der Person. Die Aufzählung personenbezogener Einflussfaktoren ist dabei nicht abschließend zu verstehen. Symbolisiert sind einige personenbezo- gene Einflussfaktoren in Fig. 2 in der rechten Hälfte der kreisförmigen schema- tischen Darstellung der Person 2.

Indem die vorschlagsgemäße Effektdusche 1 personenbezogene Einflussfakto- ren bei der Erzeugung der Reizmuster berücksichtigen kann, kann die Stim- mung und/oder Körperspannung der Person 2, die die Effektdusche 1 benutzt, sehr gezielt und besonders effektiv beeinflusst werden. Wie im Weiteren noch erläutert wird, wird mindestens ein personenbezogener Einflussfaktor dabei vorzugsweise nicht nur einmalig, sondern mehrmals erfasst und bei der Erzeu- gung der Reizmuster M berücksichtigt.

Hier und vorzugsweise ist nun vorgesehen, dass mindestens zwei unterschied- liche Reizmuster M zu einem multisensorischen Reizmuster kombiniert werden. Das multisensorische Reizmuster entsteht in dem in Fig. 1 dargestellten Aus- führungsbeispiel insbesondere durch eine Kombination von durch den Projektor 6 erzeugten Bildern, durch den Kopfhörer 7 erzeugtem akustischen Schwin- gungen, insbesondere Musik, und durch die Vibrationsplatte erzeugten mecha- nischen Schwingungen. Wie zuvor angedeutet, können auch noch weitere Reizmuster M erzeugt werden, die ebenfalls zur Erzeugung eines multisensori- schen Reizmusters dienen können.

Multisensorisch heißt also, dass verschiedene Arten von Reizen, beispielswei- se optische Reize, akustische Reize, olfaktorische Reize, taktile Reize, ves- tibuläre Reize, propriozeptive Reize und/oder thermorezeptive Reize, gleichzei- tig auf die Person 2 einwirken und gleichzeitig entsprechende menschliche Sin- ne an sprechen.

Die vorschlagsgemäße und in der Zeichnung beispielhaft dargestellte Effektdu- sche 1 weist vorzugsweise eine Regelungseinrichtung 9 mit einer Erfassungs- anordnung 10 zur Erfassung des mindestens einen personenbezogenen Ein- flussfaktors auf. Die Regelungseinrichtung 9 ist dann in der Lage, in der Reiz- erzeugungsroutine die unterschiedlichen Reizmuster M in Abhängigkeit von dem mindestens einen personenbezogenen Einflussfaktor zu erzeugen.

Hier und vorzugsweise erzeugt die Regelungseinrichtung 9 die unterschiedli- chen Reizmuster M nach einer Vorschrift 11 , was schematisch in Fig. 2 darge- stellt ist. Eine oder mehrere Vorschriften 11 sind hier in der Regelungseinrich- tung 9 hinterlegt oder hinterlegbar. In der Vorschrift ist dann ein bestimmtes Szenario aus verschiedenen erzeugten Reizmustern M, insbesondere eine Choreographie, definiert. Die jeweilige Vorschrift 11 ist dann durch den mindes- tens einen personenbezogenen Einflussfaktor beeinflussbar.

Eine solche Beeinflussung der Vorschrift kann einmalig sein, beispielsweise durch einmalige Erfassung der Personen-ID. In diesem Fall wird die Vorschrift dann individuell an eine bestimmte Person 2 angepasst. Grundsätzlich ist es aber bevorzugt, wenn mindestens ein personenbezogener Einflussfaktor durch die Erfassungsanordnung 10 mehrmals, insbesondere in regelmäßigen Ab- ständen, oder kontinuierlich erfasst wird und bei einer bestimmten festgestellten Veränderung des personenbezogenen Einflussfaktors die Vorschrift 11 ange- passt wird. Beispielsweise kann in regelmäßigen Abständen der Personen-Puls erfasst werden und zur Anpassung der Vorschrift 11 herangezogen werden. Beispielsweise könnten, um den Personen-Puls zu reduzieren, Farbübergänge in einem aus optischen Reizen bestehenden Reizmuster M langsamer oder weniger intensiv ablaufen als ursprünglich in der Vorschrift 11 definiert. Um den Personen-Puls zu erhöhen, könnte beispielsweise die Intensität von akusti- schen Schwingungen, beispielsweise durch lauter werdende Geräusche, erhöht werden.

Bei dem hier dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die jeweilige Vorschrift 11 betreffend eine Zielvorgabe, die insbesondere in der Regelungseinrichtung 9 hinterlegt oder hinterlegbar ist, angepasst. Eine Ziel- vorgabe ist beispielsweise, den Personen-Puls zu beruhigen oder in einem an- deren Fall zu erhöhen. Bei Erreichen der Zielvorgabe, wenn beispielsweise der Personen-Puls auf einen bestimmten Wert abgefallen ist, endet die Erzeugung der unterschiedlichen Reizmuster M dann vorzugsweise. Zusätzlich oder alter- nativ kann ein akustisches und/oder optisches Signal, das der Person das Ende oder bevorstehende Ende der Reizerzeugungsroutine anzeigt, erzeugt werden.

Wie bereits zuvor angedeutet, ist es hier und vorzugsweise so, dass mehrere personenbezogene Einflussfaktoren durch die Erfassungsanordnung 10 jeweils mehrmals, insbesondere in regelmäßigen Abständen, oder kontinuierlich er- fasst werden und bei einer bestimmten festgestellten Veränderung eines der 9 personenbezogenen Einflussfaktoren die Vorschrift 11 anders als bei einer be- stimmten festgestellten Veränderung eines anderen der personenbezogenen Einflussfaktoren angepasst wird.

Zur Erfassung des oder der personenbezogenen Einflussfaktoren weist die Er- fassungsanordnung 10 hier und vorzugsweise einen oder mehrere Sensoren 12 auf, insbesondere Sensoren 12 zur Erfassung von einem Personen-Puls, einer Personentemperatur und/oder Bewegungen von mindestens einem Kör- perteil der Person 2. Zusätzlich oder alternativ kann auch eine Eingabeeinheit 13, insbesondere zur Eingabe einer Personen-ID, als Teil der Erfassungsan- ordnung 10 vorgesehen sein. Eine Personen-ID kann grundsätzlich aber auch in dem System hinterlegt sein und durch Erfassung biometrischer Daten oder dergleichen der Person 2 erkannt werden.

Wie Fig. 1 weiter beispielhaft veranschaulicht, weist die Effektdusche 1 vor- zugsweise mindestens eine Wand 14 und/oder Kabine 15 auf, vor bzw. in der die Person 2, insbesondere aufrechtstehend oder sitzend, den unterschiedli- chen Reizmustern M ausgesetzt werden kann. Ein oder mehrere der Aktoren 6, 7, 8 und/oder Sensoren 12 und/oder die Eingabeeinheit 13 ist bzw. sind vor- zugsweise an der mindestens einen Wand 14 und/oder in der Kabine 15 ange- ordnet.

Nach einer weiteren Lehre, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein Verfahren zur Reizung verschiedener menschlicher Sinne wie des Sehsinns, des Hörsinns, des Geruchssinns, taktiler Sinne, des Gleichgewichtssinns, des Bewegungssinns und/oder des Temperatursinns einer Person 2 unter Verwen- dung einer Effektdusche 1 beansprucht, insbesondere einer Effektdusche 1 nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei die Effektdusche 1 verschie- dene Reizerzeugungsanordnungen 3, 4, 5 mit je einem Aktor 6, 7, 8 zur Erzeu- gung eines Reizmusters M, das mindestens einen der menschlichen Sinne reizt, aufweist, wobei eine Reizerzeugungsroutine durchgeführt wird, in der die Aktoren 6, 7, 8 verschiedener Reizerzeugungsanordnungen 3, 4, 5 jeweils un- terschiedliche Reizmuster M erzeugen. Wesentlich ist, dass die unterschiedli- chen Reizmuster M in Abhängigkeit von mindestens einem personenbezoge- nen Einflussfaktor erzeugt werden. Auf die Ausführungen zu der vorschlags- gemäßen Effektdusche darf insoweit verwiesen werden.