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Patent Searching and Data


Title:
SEQUENCE CONTROLLER FOR EXTRACTION POINTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/098948
Kind Code:
A1
Abstract:
A programmable sequence controller for extraction points and peripheral devices associated therewith for controlling sequences having individual sequence steps comprising open-loop-controlled and/or closed-loop-controlled dispensing of liquid media, the controller comprising a control unit for data processing and for storing and executing selectable sequence programs (2), having a display and a possibility for sequence program selection and a control panel for inputs, as well as interfaces for sensors and interfaces for actuating control members connectable to the control unit. In order to configure and edit the selectable sequence programs (2), the sequence controller has a modular programming surface with module boxes (1) for the individual sequence steps (3), into which settings and criteria for the extraction point in question and peripheral devices associated therewith as well as desired properties of the liquid medium that is to be dispensed or breaks in the dispensing procedure can be input for each sequence step in a corresponding module box (1) via the control panel, and the sequence steps can be strung together in the form of the corresponding module boxes (1) to form a sequence program (2) for the sequence. The invention additionally comprises a method for configuring such a sequence controller, and uses of the programmable sequence controller.

Inventors:
OBRIST ROLAND (CH)
Application Number:
PCT/EP2018/081531
Publication Date:
May 22, 2020
Filing Date:
November 16, 2018
Export Citation:
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Assignee:
OBLAMATIK AG (CH)
International Classes:
E03C1/05
Domestic Patent References:
WO2011094455A12011-08-04
Foreign References:
EP2910694A12015-08-26
US20080259056A12008-10-23
US20110315711A12011-12-29
EP0025785B11982-11-03
EP0679770A21995-11-02
DE102004052793B42011-01-13
Attorney, Agent or Firm:
OK PAT AG (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Programmierbare Ablaufsteuerung für Entnahmestellen und damit zusammenhängende periphere Geräte zur Steuerung von Abläufen mit einzelnen Ablaufschritten mit gesteuerter und/oder gere gelter Abgabe von flüssigen Medien, umfassend eine Kontrol- leinheit zur Datenverarbeitung und zur Speicherung und Aus führung von wählbaren Ablaufprogrammen, mit einer Anzeige und einer Ablaufprogramm-Wahlmöglichkeit und einem Bedienfeld für Eingaben, sowie Schnittstellen für Sensoren und Schnittstel len zur Ansteuerung von mit der Kontrolleinheit verbindbaren Stellgliedern, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablaufsteue rung zum Konfigurieren und Editieren der wählbaren Ablaufpro gramme eine modulare Programmieroberfläche mit Modulkästchen (1) für die einzelnen Ablaufschritte aufweist, in welche über das Bedienfeld Einstellungen und Kriterien für die betref fende Entnahmestelle und damit zusammenhängende periphere Ge räte sowie gewünschte Eigenschaften des abzugebenden flüssi gen Mediums oder Pausen bei der Abgabe zu jedem Ablaufschritt in ein entsprechendes Modulkästchen (1) eingegeben und die Ablaufschritte in Form der entsprechenden Modulkästchen (1) zu einem Ablaufprogramm für den Ablauf aneinandergereiht wer den können.

2. Programmierbare Ablaufsteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Entnahmestellen um Wasser- Entnahmestellen handelt.

3. Programmierbare Ablaufsteuerung nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass die Ablaufprogramm-Wahlmöglich keit durch wählbare Schaltflächen auf dem Bedienfeld darge stellt ist, oder durch einen drehbaren Wahlschalter mit

Startfunktion verkörpert ist, oder eine akustische Wahlmög lichkeit umfasst.

4. Programmierbare Ablaufsteuerung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeige dazu aus gelegt ist, zunächst Titel (2) von wählbaren Ablaufprogrammen optisch und/oder akustisch anzuzeigen, und nach dem Start ei nes gewählten Ablaufprogramms den jeweiligen Ablaufschritt mit entsprechendem Titel (3) optisch und/oder akustisch anzu zeigen .

5. Programmierbare Ablaufsteuerung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienfeld für Eingaben sowie für das Konfigurieren und Editieren der wähl baren Ablaufprogramme ein Bildschirm mit Berührungseingabe ist .

6. Programmierbare Ablaufsteuerung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Sen soren, die an Schnittstellen der Kontrolleinheit anschliess- bar sind, um Drucksensoren, Temperatursensoren oder Durch fluss-Sensoren in Zulaufleitungen oder um Näherungssensoren handelt .

7. Programmierbare Ablaufsteuerung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den

Stellgliedern, die mit Schnittstellen der Kontrolleinheit zur Ansteuerung verbindbar sind, um Stellglieder von Ventilen oder um Schalter von Pumpen in Zulaufleitungen, oder um

Schalter von peripheren Geräten handelt.

8. Programmierbare Ablaufsteuerung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Ventilen um Absperrven tile, Steuerventile, Stromregelventile oder Mischventile han delt, wobei Mischventile bevorzugt auf eine in einem Modul kästchen spezifizierte Solltemperatur des flüssigen Mediums regelbar sind.

9. Verfahren zum Konfigurieren einer programmierbaren Ablauf steuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass beim Konfigurieren eines Ablaufprogramms in der modularen Programmieroberfläche so viele Modulkästchen (1) jeweils eines nach dem anderen aus einer Vorlage er stellt, mit Parametern definiert und aneinandergereiht wer den, wie zeitlich oder nach anderen Kriterien unterteilte Ab laufschritte zum Abbilden eines vollständigen Ablaufs erfor derlich sind.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die

Vorlage für die einzelnen Modulkästchen (1) ein Kopfteil (4) und ein Parameterfeld (5) umfasst, und in den einzelnen er stellten Modulkästchen (1) im Kopfteil (4) ein Titel (3) zum jeweiligen Ablaufschritt eingetragen wird, und im Parameter feld (5) die zur Definierung und Steuerung des jeweiligen Ab laufschritts notwendigen Parameter ausgewählt und spezifi ziert werden.

11. Verwendung einer programmierbaren Ablaufsteuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 8 für die Steuerung von Abläufen oder Szenen mit aufeinanderfolgenden Ablaufschritten bei Entnahme stellen, bevorzugt für Wasser-Entnahmestellen und damit zu sammenhängende Vorgänge in deren Umgebung.

12. Verwendung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Abläufe oder Szenen ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Zähneputzen, Duschen, Baden, Händewaschen und Handhygi ene-Prozeduren .

Description:
Ablaufsteuerung für Entnahmestellen

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ablaufsteuerung für Ent nahmestellen. Unter einer Ablaufsteuerung ist eine Steuereinrich tung oder ein Steuerungssystem zu verstehen, das sequentielle Vorgänge an Vorrichtungen steuert. Als Vorrichtungen sind bei der vorliegenden Erfindung Entnahmestellen und damit zusammenhängende periphere Geräte gemeint. Unter Entnahmestellen sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung Vorrichtungen zu verstehen, welche flüssige Medien abgeben, seien es Auslaufarmaturen wie Wasser hähne, oder Duschen, oder ein Badewannen-Wassereinlauf, oder Flüssigkeitsspender für diverse Flüssigkeiten wie Flüssigseife, Desinfektionsmittel und Körperpflegemittel.

Bei Entnahmestellen ist es für Benutzer wünschenswert geworden, dass statt einer reinen Handbedienung die Vorgänge vermehrt von einem Steuerungssystem gesteuert werden und der Benutzer dabei bevorzugt mittels einer Anzeige geführt wird, insbesondere wenn ein Ablauf mehrere Schritte hintereinander umfasst und eine be stimmte Abfolge und Zeitdauer der Schritte eingehalten werden soll. Ein solches Steuerungssystem dient dem Bedienungskomfort, hilft bei der Einsparung von Wasser und/oder Energie, und ist auch zweckdienlich für die Einhaltung von Hygienevorschriften.

Am Beispiel einer Handwaschvorrichtung ist in der EP 0 025 785 Bl eine Steueranlage beschrieben, welche den Ablauf der Schritte: Wasserabgabe zum Anfeuchten der Hände, Seifenabgabe, Pausenzeit zum Reiben der Hände, Wasser zum Abspülen sowie Warmluft aus dem Handtrockner steuert. Der Ablauf ist als Programm gespeichert.

In der EP 0 679 770 A2 ist ein Verfahren zum Betrieb einer Aus laufarmatur beschrieben, das eine bessere Anpassung an individu elle Bedürfnisse eines Benutzers ermöglicht, indem der Benutzer zunächst unter mehreren in einer Kontrolleinheit gespeicherten Ablaufprogrammen ein bestimmtes, von ihm gewünschtes Ablaufpro gramm wählen kann, das zur Anzeige gebracht und gestartet wird.

Eine Steuereinrichtung zur Steuerung des Wasserverbrauchs beim Duschen ist in der DE 10 2004 052 793 B4 beschrieben. Die indivi duelle Anpassbarkeit wird dadurch unterstützt, dass die Steuer einrichtung programmierbar ausgebildet ist. Zudem wird eine als LCD-Display ausgebildete Anzeige vorgeschlagen. Individuelle Än derungen des Ablaufprogramms sind einerseits mit dem Startknopf möglich (Zusatzduschzeit oder Unterbrechungen) , oder mit Program mierknöpfen. Eine Eingabe über ein optionales Bedienfeld würde mit Codes erfolgen.

Die aus dem Stand der Technik bekannten Ablaufsteuerungen für Entnahmestellen bzw. die Ablaufprogramme sind nicht sehr flexi bel. Für den Benutzer sind höchstens einfache Änderungen des Ab laufs möglich. Änderungen eines Ablaufprogramms oder die Erstel lung eines neuen Ablaufprogramms haben bisher einen Fachmann mit Kenntnissen der Programmiersprache und der Programm-Codes erfor dert .

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine alternative Ab laufsteuerung für Entnahmestellen zur Verfügung zu stellen, deren Ablaufprogramme einfach zu konfigurieren und zu editieren sind. Diese Aufgabe wird durch eine programmierbare Ablaufsteuerung für Entnahmestellen mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Ein Ab lauf kann dabei synonym auch als Szene bezeichnet werden.

Die Erfindung umfasst zudem ein Verfahren zum Konfigurieren einer solchen Ablaufsteuerung, sowie Verwendungen der erfindungsgemäs- sen programmierbaren Ablaufsteuerung bei Entnahmestellen.

Bevorzugte erfindungsgemässe Ausführungsformen und Varianten er geben sich aus den jeweils abhängigen Ansprüchen.

Eine programmierbare Ablaufsteuerung für Entnahmestellen und da mit zusammenhängende periphere Geräte zur Steuerung von Abläufen mit einzelnen Ablaufschritten mit gesteuerter und/oder geregelter Abgabe von flüssigen Medien umfasst eine Kontrolleinheit zur Da tenverarbeitung und zur Speicherung und Ausführung von wählbaren Ablaufprogrammen, mit einer Anzeige und einer Ablaufprogramm- Wahlmöglichkeit und einem Bedienfeld für Eingaben, sowie Schnitt stellen für Sensoren und Schnittstellen zur Ansteuerung von mit der Kontrolleinheit verbindbaren Stellgliedern, und ist dadurch gekennzeichnet, dass die Ablaufsteuerung zum Konfigurieren und Editieren der wählbaren Ablaufprogramme eine modulare Program mieroberfläche mit Modulkästchen für die einzelnen Ablaufschritte aufweist, in welche über das Bedienfeld Einstellungen und Krite rien für die betreffende Entnahmestelle und damit zusammenhän gende periphere Geräte sowie gewünschte Eigenschaften des abzuge benden flüssigen Mediums oder Pausen bei der Abgabe zu jedem Ab laufschritt in ein entsprechendes Modulkästchen eingegeben und die Ablaufschritte in Form der entsprechenden Modulkästchen zu einem Ablaufprogramm für den Ablauf aneinandergereiht werden kön- nen Bei einer erfindungsgemässen programmierbaren Ablaufsteuerung handelt es sich bei den Entnahmestellen bevorzugt um Wasser-Ent nahmestellen .

Die Ablaufprogramm-Wahlmöglichkeit zur Auswahl des gewünschten Ablaufprogramms unter den verfügbaren gespeicherten Ablaufpro grammen ist bei der erfindungsgemässen programmierbaren Ablauf steuerung bevorzugt entweder durch wählbare Schaltflächen auf dem Bedienfeld dargestellt, oder sie ist durch einen drehbaren Wahl schalter mit Startfunktion verkörpert, oder sie umfasst eine akustische Wahlmöglichkeit. Letztere Möglichkeit würde ein Mikro fon und eine Spracherkennungssoftware mit Sprachsteuerung bein halten. Bei einer Beeinträchtigung des Sehvermögens, oder wenn z.B. aus hygienischen Gründen nichts berührt werden soll, könnten so die betroffenen Personen mit ihrer Stimme die gewünschte Wahl an die Ablaufsteuerung übermitteln.

Die Anzeige der erfindungsgemässen programmierbaren Ablaufsteue rung ist vorzugsweise dazu ausgelegt, zunächst Titel von wählba ren Ablaufprogrammen optisch und/oder akustisch anzuzeigen, und nach dem Start eines gewählten Ablaufprogramms den jeweiligen Ab laufschritt mit entsprechendem Titel optisch und/oder akustisch anzuzeigen. Durch die Anzeige des Titels des jeweiligen Ablauf schritts weiss der Benutzer zu jeder Zeit, wo im Ablauf er sich befindet. Eine akustische Anzeige (über Lautsprecher) kann den gesprochenen Titel des jeweiligen Ablaufschritts umfassen, und optional z.B. durch eine Hintergrundmusik untermalt sein.

Bei der erfindungsgemässen programmierbaren Ablaufsteuerung ist das Bedienfeld für Eingaben sowie für das Konfigurieren und Edi tieren der wählbaren Ablaufprogramme bevorzugt ein Bildschirm mit Berührungseingabe. Ein solcher Bildschirm kann, wenn er an einer Wand neben der Entnahmestelle befestigt ist, gleichzeitig als op tische Anzeige dienen sowie als Ablaufprogramm-Wahlmöglichkeit, falls letztere durch wählbare Schaltflächen auf dem Bedienfeld dargestellt ist. Die Anzeige (optisch und/oder akustisch), die Ablaufprogramm-Wahlmöglichkeit und das Bedienfeld können aber auch als separate Komponenten ausgebildet sein.

In einer Ausführungsform der erfindungsgemässen programmierbaren Ablaufsteuerung handelt es sich bei den Sensoren, die an Schnitt stellen der Kontrolleinheit anschliessbar sind, um Drucksensoren, Temperatursensoren oder Durchfluss-Sensoren in Zulaufleitungen, oder um Näherungssensoren. Ein Temperatursensor kann Teil eines Regelkreises sein, um das abzugebende flüssige Medium auf eine in einem Modulkästchen spezifizierte Solltemperatur zu regeln, bzw. um es auf eine vorgegebene Temperatur aufzuheizen. Mit einem Durchfluss-Sensor kann auf eine gewünschte Durchflussrate gere gelt oder nach Erreichen einer bestimmten total durchgeflossenen Medium-Menge (z.B. in Litern) ein Ventil in einer Zulaufleitung geschlossen werden. Ein Näherungssensor kann unter anderem dazu dienen, einen Ablauf bzw. eine Szene berührungslos bei einer An näherung eines Benutzers auszulösen.

Bei der erfindungsgemässen programmierbaren Ablaufsteuerung han delt es sich denn auch bei den Stellgliedern, die mit Schnitt stellen der Kontrolleinheit zur Ansteuerung verbindbar sind, ins besondere um Stellglieder von Ventilen oder um Schalter von Pum pen in Zulaufleitungen, oder um Schalter von peripheren Geräten. Ein peripheres Gerät ist z.B. ein elektromechanisch betätigter Badewannenstöpsel, oder ein Seifenspender neben einer Wasserarma tur, oder ein Warmlufthandtrockner.

Bei den über Stellglieder ansteuerbaren Ventilen handelt es sich insbesondere um Absperrventile, Steuerventile, Stromregelventile oder Mischventile, wobei Mischventile bevorzugt auf eine in einem Modulkästchen spezifizierte Solltemperatur des flüssigen Mediums regelbar sind. Die vorliegende Erfindung umfasst auch ein Verfahren zum Konfigu rieren einer erfindungsgemässen programmierbaren Ablaufsteuerung, das dadurch gekennzeichnet ist, dass beim Konfigurieren eines Ab laufprogramms in der modularen Programmieroberfläche so viele Mo dulkästchen jeweils eines nach dem anderen aus einer Vorlage er stellt, mit Parametern definiert und aneinandergereiht werden, wie zeitlich oder nach anderen Kriterien unterteilte Ablauf schritte zum Abbilden eines vollständigen Ablaufs erforderlich sind. Eine Vorlage ist ein neutrales Modulkästchen zum Paramet- rieren. Dieses kann für verschiedene Szenen-Arten unterschiedlich detailliert sein. Jedes erstellte Modulkästchen entspricht einem Schritt im unterteilten Ablauf, wobei die Kriterien zur Untertei lung entweder eine definierte Zeitdauer eines Schritts (z.B. die Dauer einer Wasserabgabe oder eine Pausendauer ohne Wasserab gabe) , oder das Erreichen eines bestimmten physikalischen Eigen schafts-Wertes des abzugebenden Mediums sind, z.B. eine Tempera turerreichung in einem Aufheizschritt oder das Erreichen einer bestimmten abgegebenen Medium-Menge (in Volumeneinheiten) .

Das Verfahren ist in einer Variante dadurch gekennzeichnet, dass die Vorlage für die einzelnen Modulkästchen ein Kopfteil und ein Parameterfeld umfasst, und in den einzelnen erstellten Modulkäst chen im Kopfteil ein Titel zum jeweiligen Ablaufschritt eingetra gen wird, und im Parameterfeld die zur Definierung und Steuerung des jeweiligen Ablaufschritts notwendigen Parameter ausgewählt und spezifiziert werden.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich zudem auf die Verwendung einer erfindungsgemässen programmierbaren Ablaufsteuerung für die Steuerung von Abläufen oder Szenen mit aufeinanderfolgenden Ab laufschritten bei Entnahmestellen, bevorzugt für Wasser-Entnahme stellen und damit zusammenhängende Vorgänge in deren Umgebung. Zusammenhängende Vorgänge können nicht nur periphere Geräte be- treffen, sondern auch Hinweise auf der optischen und/oder akusti schen Anzeige an den Benutzer zum Ausführen gewisser Handlungen während der Ablaufschritte sein, beispielsweise Aufforderungen wie «Hände netzen», «Einseifen» und «Abspülen».

Bei der Verwendung sind die Abläufe oder Szenen bevorzugt ausge wählt aus der Gruppe bestehend aus Zähneputzen, Duschen, Baden, Händewaschen und Handhygiene-Prozeduren. Letzteres ist eine

Schwerpunktanwendung der vorliegenden Erfindung, vor allem für Krankenhäuser oder Arztpraxen. Alle Hygienevorschriften (z.B. für das Reinigen und Desinfizieren der Hände vor einer Operation) sind mit der vorliegenden Erfindung individuell abbildbar und einfach konfigurierbar. Die Führung eines Benutzers durch eine Handhygiene-Prozedur mittels der erfindungsgemässen Ablaufsteue rung ist eine grosse Hilfe zum Einhalten der Hygienevorschriften. Weitere vorteilhafte Aspekte betreffen die Bereiche Komfort und Wellness, das Sparen von Wasser und Energie sowie die berührungs lose (akustische) Wahlmöglichkeit eines Ablaufprogramms.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand von schematischen Figuren näher erläutert, die Beispiele für mögliche Abläufe oder Szenen in einer erfindungsgemässen modularen Programmieroberfläche der Ablaufsteuerung darstellen, ohne den Umfang der vorliegenden Er findung einzuschränken. Dabei zeigt:

Fig. 1 eine Szene neutral

Fig. 2 Szene Handhygiene

Fig. 3 Szene Zähneputzen

Fig. 4 Szene Bad Petra

Fig . 5 Szene Dusche Alex Die Figur 1 zeigt eine erfindungsgemässe modulare Programmier oberfläche mit einer neutralen Szene, deren Ablaufprogramm noch nicht betitelt ist und deren Modulkästchen 1 eine Vorlage zum schrittweisen Definieren eines Ablaufs an einer Entnahmestelle darstellt. An der Stelle des Szenentitels 2 kann der Titel eines konkreten Ablaufprogramms eingesetzt werden, unter welchem ein Ablaufprogramm gespeichert werden kann. Ein Modulkästchen 1 um fasst ein Kopfteil 4, in welches zum jeweiligen (Ablauf-) Schritt ein Titel 3 des betreffenden Ablaufschritts eingetragen wird. Zu dem umfasst ein Modulkästchen 1 ein Parameterfeld 5, in welchem die Parameter zur Definierung und Steuerung des jeweiligen Ab laufschritts ausgewählt und spezifiziert werden. Je nach Szenen- Art wird im Parameterfeld 5, das unterschiedlich detailliert sein kann, eine entsprechende Anzahl Parameter definiert. Das Parame terfeld 5 von Fig. 1 zeigt die vier Haupt-Parameter für den Ab lauf an einer Wasser-Entnahmestelle, nämlich:

- Wasser aus oder ein (off/on) (mit virtuellem Schalter, der über eine Kontrolleinheit ein entsprechendes Ventil ansteu ert, einstellbar für jeden Ablaufschritt) ;

- Stopp-Kriterium für den jeweiligen Ablaufschritt (hier ent weder Erreichen einer Temperatur [°C] oder eine Zeitdauer [s], mit virtuellem Schalter wählbar);

- Eine definierte Zeitdauer für den jeweiligen Schritt [ s ] ;

- Eine Temperatur für das austretende Wasser [°C] .

Die Parameter können, wie links im Parameterfeld 5 dargestellt, durch entsprechende Piktogramme bzw. Icons symbolisiert sein. Im Beispiel des Parameterfeldes 5 von Fig. 1 bedeuten die gezeigten Parametereinstellungen, dass im ersten Ablaufschritt das Wasser fliessen soll, also eingeschaltet sein soll, und zwar für eine Zeitdauer von 3 Sekunden, und dann das Ventil schliessen soll.

Das ausfliessende Wasser soll eine Temperatur von 20 °C aufwei sen, d.h. im Zulauf mit entsprechenden peripheren Geräten bzw. Mischventilen auf diese Solltemperatur geregelt bzw. gemischt werden. Zur Definierung eines zweiten Ablaufschritts kann ein nächstes Kästchen durch Anklicken des gestrichelt umrandeten Mo dulkästchens 1 mit dem Plus-Zeichen angefügt und in analoger Weise parametriert werden.

In der Figur 2 wurde die Vorlage aus Figur 1 dazu benutzt, um ei nen einfachen Handhygiene-Ablauf beispielhaft darzustellen. Die ses Ablaufprogramm mit dem Szenentitel 2 «Handhygiene» umfasst drei Schritte mit drei aufeinanderfolgenden Modulkästchen 1. Im Kopfteil 4 der Modulkästchen 1 wurden den jeweiligen Ablauf schritten die Titel 3 «Hände netzen», «Einseifen» und «Abspülen» gegeben, welche Information und Aufforderung zugleich an den Be nutzer sind. Nach dem Start dieses Ablaufprogramms fliesst zu nächst während 5 Sekunden Wasser mit einer Temperatur von 20 °C. Der Benutzer kann während dieser Zeit seine Hände netzen, d.h. nass machen. Im darauffolgenden zweiten Schritt ist eine 30 Se kunden lang dauernde Pause definiert, in welcher das Wasser abge stellt ist und der Benutzer seine Hände einseifen kann. Im zwei ten Modulkästchen 1 erübrigt sich die Spezifizierung einer Tempe ratur, weil kein Wasser austritt. Im dritten und letzten Schritt des Ablaufprogramms von Fig. 2 schaltet sich das Wasser wieder ein, und zwar 45 Sekunden lang bei einer Wassertemperatur von 20 °C. Diese Zeit steht dem Benutzer zur Verfügung, um seine Hände abzuspülen. Dann ist dieses Ablaufprogramm zu Ende, und das Was ser wird durch die Ablaufsteuerung abgestellt.

Anhand der Figur 2 ist ersichtlich, auf welch einfache Weise ein Ablauf mit der modularen Programmieroberfläche der erfindungsge- mässen Ablaufsteuerung konfigurierbar ist. Es können auf über sichtliche Weise so viele Modulkästchen 1 erstellt, mit Parame tern definiert und aneinandergereiht werden, wie für das Abbilden des gewünschten Ablaufs nötig sind. Auch das Editieren von ge- speicherten Ablaufprogrammen, z.B. das Anpassen von einzelnen Pa rametern, geht genau gleich elegant vonstatten. Andererseits kann mit den Pausenzeiten und Zeitbegrenzungen für die Wasserentnahme der Wasserverbrauch reduziert werden, ohne dass jemand einen Was serhahn berühren muss.

Die Figur 3 zeigt ein zu Figur 2 analoges Ablaufprogramm mit dem Szenentitel 2 «Zähneputzen». Hier ist in drei Modulkästchen 1 ge mäss den Ablaufschritt-Titeln 3 definiert, dass zunächst die (mit Zahnpasta versehene) Zahnbürste genetzt werden soll. Dafür steht an einem Wasserhahn während 3 Sekunden Wasser von 20 °C Tempera tur zur Verfügung. Weil dafür eine stark reduzierte Ausflussmenge genügt, kann im Parameterfeld 5 ein zusätzlicher Durchfluss-Para meter gemäss gezeigtem Beispiel als 20 % des maximal möglichen Durchflusses spezifiziert werden. Der zweite Ablaufschritt ist als 130 Sekunden lange Pausenzeit (ohne Wasser) zum «Putzen» (Ti tel 3 des zweiten Schritts) der Zähne vorgesehen. In diesem zwei ten Modulkästchen 1 muss weder eine Temperatur noch eine Durch flussrate spezifiziert werden, da ja kein Wasser ausfliesst. Im dritten Modulkästchen 1 mit dem Ablaufschritt-Titel 3 «Spülen» im Kopfteil 4 schliesslich ist im Parameterfeld 5 spezifiziert, dass während 10 Sekunden Wasser mit einer Temperatur von 20 °C und ei ner Durchflussrate von 60 % fHessen soll. In diesem Zeitinter vall kann der Benutzer den Mund spülen und die Zahnbürste abspü len. Die Durchflussrate wird dabei mittels eines Durchfluss-Sen sors und einem über ein Stellglied ansteuerbaren Stromregelventil in der Zulaufleitung, die beide mit der Kontrolleinheit verbunden sind, entsprechend gesteuert bzw. geregelt.

Der Gegenstand der Erfindung bezieht sich, wie aus der Beschrei bung und den Ansprüchen hervorgeht, auf eine Ablaufsteuerung, welche erfindungsgemäss durch eine modulare Programmieroberfläche mit Modulkästchen 1 für einzelne Ablaufschritte die Möglichkeit bietet, auf einfache Art Abläufe zu konfigurieren, wie sie anhand der Figuren 2 und 3 beispielhaft erläutert wurden. Zwei weitere Beispiele werden in den Figuren 4 und 5 gezeigt.

Figur 4 ist ein Beispiel dafür, dass das Stopp-Kriterium für ei nen Ablaufschritt nicht immer eine Zeitdauer sein muss. Das Ab laufprogramm von Figur 4 hat den Szenentitel 2 «Bad Petra». Es geht hier um das automatisierte Vorbereiten einer Badewanne für ein Bad. Im Parameterfeld 5 der Modulkästchen 1 können für diese Szenen-Art zusätzliche Parameter definiert werden. Der unterste Parameter ist anwendbar, wenn die Badewanne eine ansteuerbare elektromechanische Stelleinrichtung für die Betätigung des Bade wannenstöpsels aufweist. Gemäss Titel 3 des ersten Ablaufschritts wird zunächst bei offenem Stöpsel das einströmende Wasser aufge heizt, bis es das Stopp-Kriterium einer Temperatur von 36 °C er reicht hat, oder bis zu einer maximalen Dauer von 60 Sekunden, falls bis dahin die 36 °C noch nicht erreicht worden wären. Dann folgt der zweite Ablaufschritt mit dem Titel 3 «Badewanne fül len». Beim Umschalten auf den zweiten Schritt wird der Stöpsel geschlossen, und Wasser mit geregelter Temperatur von 36 °C läuft ein. Das Stopp-Kriterium für den zweiten Ablaufschritt ist die während des zweiten Schritts total in die Badewanne eingelaufene Wasser-Menge, im gezeigten Beispiel 180 Liter. Dann schliesst ein Ventil in der Wasser-Zulaufleitung, und das Bad ist bereit. Als Fortsetzung wäre denkbar, dass in einem nächsten Schritt eine Pausenzeit (als Badezeit) von z.B. 15 Minuten definiert wird, und anschliessend der Badewannenstöpsel automatisch geöffnet wird zum Ablassen des Badewassers.

Figur 5 zeigt unter dem Szenentitel 2 «Dusche Alex» ein Beispiel für ein Ablaufprogramm in einer modernen Dusche. Diese Dusche verfügt sowohl über eine Kopfbrause als auch über eine Hand brause, welche beide über die Ablaufsteuerung aktiviert werden können, sowie über einen elektromechanisch verstellbaren Ablauf stöpsel. Aufgrund der Titel 3 der einzelnen Ablaufschritte und der gezeigten Parametereinstellungen ist der Ablauf nach den Er läuterungen zu den vorangegangenen Figuren selbsterklärend. Zum Parameter der Brause kann gesagt werden, dass im Drop-down-Menü dieses Parameters nicht nur entweder «Kopf» oder «Hand» gewählt werden kann, sondern als dritte Möglichkeit auch «Kopf und Hand» gleichzeitig, wenn man rundum abduschen möchte.

An dieser Stelle soll darauf hingewiesen werden, dass beliebige Kombinationen der beschriebenen und/oder in den Figuren gezeigten Merkmale zum Umfang der vorliegenden Erfindung gehören, solange die Kombinationen nicht inkonsistent sind.

Wie der Beschreibung und den Erläuterungen zu den Figuren zu ent nehmen ist, wird mit der vorliegenden Erfindung eine vorteilhafte und einfach zu bedienende alternative Lösung für eine Ablaufsteu erung für Entnahmestellen zur Verfügung gestellt. Deren modulare Programmieroberfläche, in welcher sich die einzelnen Ablauf schritte bequem als entsprechende Module definieren und aneinan derreihen lassen, ermöglicht eine hohe individuelle Flexibilität und einfach zu konfigurierende personalisierte Abläufe, und dies auch ohne Detailkenntnisse der Programmiersprache.

Bezugszeichenliste

Gleiche Bezugszeichen in den Figuren deuten auf entsprechende Merkmale hin, auch wenn in der Beschreibung der einzelnen Figuren nicht in jedem Fall ausdrücklich darauf Bezug genommen wird.

1 Modulkästchen

2 Titel des Ablaufprogramms (Szenentitel)

3 Titel des jeweiligen Ablaufschritts

4 Kopfteil des Modulkästchens 1

5 Parameterfeld des Modulkästchens 1