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Title:
SEQUENCE OF LEVELS IN BUILDINGS TO BE EVACUATED BY ELEVATOR SYSTEMS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/021230
Kind Code:
A1
Abstract:
During an evacuation situation in a building (2) equipped with an elevator system (1) in which building a plurality of fixed point markings (4) is arranged at specified locations, a sequence of levels (L1, L2, L3) to be evacuated is determined, according to which the elevator system (1) services the levels (L1, L2, L3). The sequence depends on the current traffic situations on the levels (L1, L2, L3). The traffic situation is in turn based on the current positions of the mobile devices (10). Said positions are each determined when a mobile device (10) accesses data received from a first fixed point marking (4) on a database (47) in which the data is linked to a location of the first fixed point marking (4).

Inventors:
TROESCH FLORIAN (CH)
FINSCHI LUKAS (CH)
Application Number:
PCT/EP2016/067817
Publication Date:
February 09, 2017
Filing Date:
July 26, 2016
Export Citation:
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Assignee:
INVENTIO AG (CH)
International Classes:
G08B7/06; B66B5/02
Domestic Patent References:
WO2009038563A12009-03-26
Foreign References:
EP1433735A12004-06-30
EP2763112A22014-08-06
US20070194922A12007-08-23
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Claims:
PatenfansfirOche

1. Evakuierungsverfahren für ein Gebäude (2) mit mehreren Stockwerken (LI , L2, L3) und einem Aufzugsystem (1), wobei in dem Gebäude (2) eine Vielzahl von

Festpunktmarkierungen (4) an festgelegten Standorten angeordnet ist, wobei die

Festpu n ktmarki erun gen (4) Daten speichern, die von einem von einer Person (8)

mitgeführten mobilen Gerät (10) empfangbar sind, umfassend:

Bestimmen von momentanen Positionen von mobilen Geräten (10) im Gebäude (2), wobei eine momentane Position eines mobilen Geräts ( 10) bestimmt wird, wenn das mobile Gerät (10) mittels von einer ersten Festpunktmarkierung (4) empfangener Daten auf eine Datenbank (47) zugreift, in der die Daten mit einem Standort der ersten Festpunktmarkierung (4) verknüpft sind;

Ermitteln einer aktuellen Verkehrslage für jedes Stockwerk (LI, L2, L3) basierend auf den momentanen Positionen der mobilen Geräte (10); und

Ermitteln einer Reihenfolge der zu evakuierenden Stockwerke (LI, L2, L3) basierend auf der aktuellen Verkehrslage auf den Stockwerken (LI, L2, L3).

2. Verfahren nach Anspruch 1, ausserdem umfassend, wenn ein zu evakuierendes Stockwerk (LI , L2, L3) in mehrere Zonen aufgeteilt ist, Ermitteln einer Reihenfolge gemäss der die Zonen zu evakuieren sind.

3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, ausserdem umfassend Senden von Evakuierungsinformation an ein mobiles Gerät (10), dessen momentane Position bestimmt ist, wobei die Evakuierungsinformation individuell für das mobile Gerät (10) ist und Anweisungen für eine Person (8) umfasst, der dieses mobile Gerät (10) zugeordnet ist.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ausserdem umfassend Ansteuern des Aufzugsystems (1) gemäss der ermittelten Reihenfolge.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ausserdem umfassend Ermitteln verfügbarer Fluchtwege für jedes mobile Gerät (10), dessen momentane

Position bestimmt ist, zu einem Zielort (12) basierend auf der momentanen Position des mobilen Geräts (10).

6. Verfahren nach Anspruch 5, ausserdem umfassend Identifizieren von

momentanen Positionen, für die verfügbare Fluchtwege eine Nutzung des Aufzugsystems (1 ) umfassen, wobei die identifizierten verfügbaren Fluchtwege zur Ermittlung der

Reihenfolge der zu evakuierenden Stockwerke (LI , L2, L3) verwendet werden.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ausserdem aufweisend Ermitteln eines Situationsparameters mittels eines im Gebäude (2) vorhandenen Systems von Sensoren (6, 11), wobei der Situationsparameter zur Ermittlung der Reihenfolge der zu evakuierenden Stockwerke (LI , L2, L3) verwendet wird.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5-7, ausserdem umfassend Übermitteln von Fluchtweginformation an jedes mobile Gerät (10), dessen momentane Position bestimmt ist.

9. Verfahren nach Ansprach 8, bei dem die Fluchtweginformation eine Angabe eines zu nutzenden Aufzugs und/oder eine Wartezeit bis zur Ankunft einer Aufzugkabine (49) auf dem Stockwerk (LI, L2, L3), auf dem sich das die Fluchtweginformation erhaltende mobile Gerät (10) befindet, umfasst.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ausserdem aufweisend Ermitteln, ob eine Person (8) eine körperliche Einschränkung hat, wobei, wenn die Person

(8) eine körperliche Einschränkung hat, dies als Parameter für die Ermittlung der Reihenfolge der zu evakuierenden Stockwerke (LI , L2, L3) verwendet wird.

1 1. Verfahren nach Anspruch 10, bei dem das Ermitteln, ob eine Person (8) eine körperliche Einschränkung hat, mittels eines Zugreifens auf ein Benutzerprofil, in dem eine körperliche Einschränkung registriert ist, oder mittels einer Analyse der Bewegung der Person (8) erfolgt.

12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die

Festpunktmarkierungen (4) mit Bluetooth Technologie ausgestattet sind.

13. System zum Evakuieren eines mit einem Aufzugsystem (1) ausgestatteten Gebäudes (2), umfassend:

eine Vielzahl von Festpunktmarkierungen (4) an festgelegten Standorten, wobei die Festpunktmarkierungen (4) Daten speichern, die von einem von einer Person (8) mitgeführten mobilen Gerät (10) empfangbar sind;

eine Aufzugsteuerung (32), durch die eine Antriebseinheit (34) ansteuerbar ist, um eine Aufzugkabine (49) zwischen Stockwerken (LI , L2, L3) des

Gebäudes (2) zu verfahren; und

einem Sicherheitssystem (44) mit einem Rechnersystem (44a), wobei das Sicherheitssystem (44) kommunikativ mit der Aufzugsteuerung (32) gekoppelt ist und wobei das Rechnersystem (44a) ein Softwareprogramm ausführt, das

momentane Positionen von mobilen Geräten ( 10) im Gebäude (2) bestimmt, wobei eine momentane Position eines mobilen Geräts (10) bestimmt wird, wenn das mobile Gerät (10) mittels von einer ersten Festpunktmarkierung (4) empfangener Daten auf eine Datenbank (47) zugreift, in der die Daten mit einem Standort der ersten Festpunktmarkierung (4) verknüpft sind;

eine aktuelle Verkehrslage für jedes Stockwerk (LI , L2; L3) basierend auf den momentanen Positionen der mobilen Geräte (10) ermittelt; und

eine Reihenfolge der zu evakuierenden Stockwerke (LI , L2; L3) basierend auf der aktuellen Verkehrslage auf den Stockwerken (LI , L2; L3).

14. System nach Anspruch 13, bei dem das Softwareprogramm ausserdem das Aufzugsystem (1 ) gemäss der ermittelten Reihenfolge ansteuert, um die Aufzugkabine (49) gemäss der Reihenfolge zu verfahren.

15. System nach Anspruch 13 oder 14, bei dem das Softwareprogramm ausserdem verfügbare Fluchtwege für jedes mobile Gerät (10), dessen momentane Position bestimmt ist, zu einem Zielort ( 12) basierend auf der momentanen Position des mobilen Geräts (10) ermittelt, und momentane Positionen identifiziert, für die verfügbare Fluchtwege eine Nutzung des Aufzugsystems ( 1) umfassen, wobei die identifizierten verfügbaren

Fluchtwege zur Ermittlung der Reihenfolge der zu evakuierenden Stockwerke (LI , L2, L3) zur Verfügung stehen.

16. System nach einem der Ansprüche 13-15, bei dem das Softwareprogramm ausserdem ein Senden von Evakuierungsinformation an ein mobiles Gerät (10), dessen momentane Position bestimmt ist, veranlasst, wobei die Evakuierungs Information individuell für das mobile Gerät (10) ist und Anweisungen für eine Person (8) umfasst, der dieses mobile Gerät (10) zugeordnet ist. 17. System nach einem der Ansprüche 13-16, bei dem eine Festpunktmarkierung (4) in einer Aufzugkabine (49) des Aufzugsystems (1) angeordnet ist.

Description:
Reihenfolge von zu. evakuierenden Stockwerkeil in Gebäuden mit Aufwiggystcmen

Beschreibung

Die hier beschriebene Technologie betrifft allgemein die Evakuierung eines Gebäudes, insbesondere eines mehrstöckigen Gebäudes, in dem ein Aufzugsystem vorhanden ist. Ausführungsbeispiele der Technologie betreffen insbesondere ein Verfahren zur

Bestimmung einer Reihenfolge von zu evakuierenden Stockwerken eines Gebäudes und ein System zum Evakuieren eines Gebäudes.

Ein Verfahren zum Evakuieren eines Gebäudes ist beispielsweise aus

DE 102013201 873 A 1 bekannt. Gemäss diesem Verfahren wird der Ort eines mobilen Geräts und damit der Standort einer Person, die das mobile Gerät mit sich führt, innerhalb eines Gebäudes mit Hilfe eines Indoor-Positionsbestimmungssystems (WLAN Knoten, Hotspots, Accesspoints) bestimmt. Das mobile Gerät liest von im Gebäude angebrachten Kennzeichnungen (QR Code oder Barcode) den Gebäudeplan. Abhängig von der bestimmten Position werden verfügbare Fluchtwege bestimmt. Aus dem bestimmten Standort und den verfügbaren Fluchtwegen wird für die Person eine Fluchtroute, z. B. der schnellste Weg vom aktuellen Standort zum nächsten passierbaren Notausgang, bestimmt. Die berechnete Fluchtroute wird auf dem mobilen Gerät graphisch dargestellt. Für Rollstuhlfahrer sieht das Verfahren vor, dass diese durch Evaku ierungs in formationen an einen sicheren Ort im Gebäude geleitet werden, um dort auf eine Rettungsmannschaft zu warten.

Einen anderen Ansatz zum Evakuieren von Gebäuden beschreibt WO 2014/191610. Dort wird ein Aufzugsystem benutzt, um Personen aus dem Gebäude zu evakuierenden. Das offenbarte Verfahren bestimmt die Anzahl der zu evakuierenden Person für jedes Stockwerk und ob eine bevorzugt zu evakuierende Person (zum Beispiel mit einer körperlichen Einschränkung) unter diesen Personen ist. Daraus berechnet das Verfahren für jedes Stockwerk die geschätzte Wartezeit für die Evakuierung und zeigt diese jeweils auf dem Stockwerk an.

Obwohl DE102013201873 A I und WO 2014/191610 Lösungen beschreiben, um

Personen aus Gebäuden zu evakuieren, berücksichtigen diese Lösungen sich ändernde Verhältnisse während einer Evakuierungssituation nicht. Es besteht Bedarf an einer verbesserten Technologie zur Evakuierung eines Gebäudes, mit der Personen sicher und effizient aus dem Gebäude evakuiert werden können, auch wenn sich die Verhältnisse während einer Evakuierung beispielsweise wegen Panik oder einem sich schnell ausbreitenden Brand ändern.

Ein Aspekt einer solchen verbesserten Technologie betrifft daher ein

Evakuierungs verfahren für ein Gebäude mit mehreren Stockwerken und einem

Aufzugsystem. Im Gebäude sind Festpunktmarkierungen an festgelegten Standorten angeordnet ist, wobei die Festpunktmarkierungen Daten speichern, die von einem von einer Person mitgeführten mobilen Gerät empfangbar sind. Das Verfahren bestimmt momentane Positionen von mobilen Geräten im Gebäude, wobei eine momentane Position eines mobilen Geräts bestimmt wird, wenn das mobile Gerät mittels von einer ersten Festpunktmarkierung empfangener Daten auf eine Datenbank zugreift, in der die Daten mit einem Standort der ersten Festpunktmarkierung verknüpft sind. Basierend auf den momentanen Positionen der mobilen Geräte wird eine aktuelle Verkehrslage für jedes Stockwerk ermittelt. Eine Reihenfolge der zu evakuierenden Stockwerke wird basierend auf der aktuellen Verkehrslage auf den Stockwerken ermittelt.

Ein anderer Aspekt betrifft ein System zum Evakuieren eines mit einem Aufzugsystem ausgestatteten Gebäudes. Das System hat eine Vielzahl von Festpunktmarkierungen an festgelegten Standorten, wobei die Festpunktmarkierungen Daten speichern, die von einem von einer Person mitgeführten mobilen Gerät empfangbar sind. Das System umfasst auch eine Aufzugsteuerung, durch die eine Antriebseinheit ansteuerbar ist, um eine Aufzugkabine zwischen Stockwerken des Gebäudes zu verfahren, und ein

Sicherheitssystem mit einem Rechnersystem. Das Sicherheitssystem ist kommunikativ mit der Aufzugsteuerung gekoppelt. Das Rechnersystem führt ein Softwareprogramm aus, das momentane Positionen von mobilen Geräten im Gebäude bestimmt, wobei eine momentane Position eines mobilen Geräts bestimmt wird, wenn das mobile Gerät mittels von einer ersten Festpunktmarkierung empfangener Daten auf eine Datenbank zugreift, in der die Daten mit einem Standort der ersten Festpunktmarkierung verknüpft sind. Es ermittelt ausserdem eine aktuelle Verkehrslage für jedes Stockwerk basierend auf den momentanen Positionen der mobilen Geräte. Das Softwareprogramm ermittelt eine Reihenfolge der zu evakuierenden Stockwerke basierend auf der aktuellen Verkehrslage auf den Stockwerken. In den hier beschriebenen Ausführungsbeispielen basiert die Evakuierung des Gebäudes auf der aktuellen Verkehrslage im Gebäude, insbesondere auf den Stockwerken. Durch Bestimmen der Verkehrslage können Fluchtwege besser geplant oder optimiert werden, da die Verkehrslage ein Indikator dafür ist, ob gewisse Fluchtwege wegen der Anzahl von Personen bereits überlastet sind, in Kürze überlastet sein werden oder den Verkehr noch im normalen Umfang aufnehmen können. Ist ein Fluchtweg überlastet, stauen sich Personen beispielsweise in Fluren, in Treppenhäusern oder vor Aufzügen, wodurch die Effizienz der Evakuierung reduziert wird, Aufzüge wegen blockierter Türen ausfallen und das Risiko für ein Entstehen von Panik erhöht wird. Die hier beschriebenen

Ausfuhrungsbeispiele berücksichtigen die Verkehrslage, um beispielsweise keine weiteren Personen entlang überlasteter oder an der Kapazitätsgrenze befindlicher Fluchtwege zu führen. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein überlasteter Fluchtweg schneller wieder normalisiert oder erst gar nicht in einen Zustand der Überlastung gerät.

Die Kenntnis der Verkehrs läge fliesst auch, wie oben ausgeführt, in die Ermittlung der Reihenfolge der zu evakuierenden Stockwerke mit ein. Die Reihenfolge legt fest, wann welches Stockwerk evakuiert wird. Ein Stockwerk mit geringem Verkehrsaufkommen kann beispielsweise vor einem Stockwerk mit hohem Verkehrsaufkommen evakuiert werden, wenn die Evakuierung auf ein Stockwerk erfolgen soll, auf dem der geplante Fluchtweg nur noch eine geringe Anzahl von Personen aufnehmen kann, ohne an dessen Kapazitäts grenze zu stossen. Hat dagegen der geplante Fluchtweg noch genügend

Kapazität, um eine grosse Anzahl von Personen aufzunehmen, wird das Stockwerk mit dem hohen Verkehrsaufkommen vor dem Stockwerk mit dem geringen

Verkehrsaufkommen evakuiert. Wenn mehrere Aufzüge zur Verfügung stehen, ist es z. B. möglich, diese zuerst auf das Stockwerk mit dem höchsten Verkehrsaufkommen zu verfahren, um möglichst viele Personen in kurzer Zeit zu evakuieren. Basierend auf dem Verkehrsaufkommen kann auch bestimmt werden, welche Transportkapazität das Aufzugsystem (einmalig oder wiederholt) zur Verfügung stellen muss, um ein Stockwerk zu evakuieren. In einem Ausführungsbeispiel ist jede Aufzugkabine mit einer

Festpunktmarkierung ausgestattet. Dies ermöglicht, die Anzahl der Personen in der Aufzugkabine zu bestimmen. Das Aufzugsystem kann diese Information nutzen, um z. B. zu ermitteln, ob und für wieviel Personen in der Aufzugkabine noch Platz ist. Für die genannten Optionen können entsprechende Regeln im Softwareprogramm definiert werden.

In einem Ausfuhrungsbeispiel kann ein Stockwerk in mehrere Zonen aufgeteilt sein, beispielsweise in eine Nordseite und eine Südseite. In einem solchen Fall kann auch eine Reihenfolge innerhalb des Stockwerks ermittelt werden. Abhängig vom

Verkehrsaufkommen kann beispielsweise die Nordseite vor der Südseite evakuiert werden.

In einem Ausführungsbeispiel kann an ein mobiles Gerät, dessen momentane Position bestimmt ist, Evakuierungsinformation gesandt werden. Die Evakuierungsinformation ist individuell für das mobiles Gerät und umfasst Anweisungen für eine Person, der dieses mobile Gerät zugeordnet ist. Die Evakuierungsinformation kann beispielsweise darüber informieren, dass ein Notfall vorliegt, dass eine Evakuierung des Gebäudes begonnen hat, dass auf dem Stockwerk, auf dem sich die Person befindet, keine Gefahr besteht, dass die Person noch nicht zum Aufzug gehen soll sondern erst in x Minuten und/oder dass die Person sich sofort zum mitgeteilten Aufzug begeben soll. Die Evakuierungsinformation kann die Person auch darüber informieren, dass ein nahgelegenes Treppenhaus begehbar ist und die Person, wenn sie zum Treppensteigen in der Lage, evtl. schneller zum Zielort gelangen lässt als mit einem Aufzug.

Ist die Reihenfolge ermittelt, wird in einem Ausführungsbeispiel das Aufzugsystem gemäss der ermittelten Reihenfolge angesteuert. Das Aufzugsystem steuert und verfährt die Aufzugkabine(n) gemäss der ermittelten Reihenfolge.

In einem Ausführungsbeispiel werden für jedes mobile Gerät, dessen momentane Position bestimmt ist, verfügbare Fluchtwege zu einem Zielort ermittelt. Die Ermittlung der verfügbaren Fluchtwege basiert auf der momentanen Position eines mobilen Geräts. In einem Ausführungsbeispiel werden momentane Positionen identifiziert, für die verfügbare Fluchtwege eine Nutzung des Aufzugsystems umfassen. Die Reihenfolge der zu evakuierenden Stockwerke wird basierend auf der aktuellen Verkehrslage auf den Stockwerken und der identifizierten momentanen Positionen ermittelt.

Die Technologie nutzt in einem Ausführungsbeispiel eine aktuelle Gebäudesituation, um einen sicheren Fluchtweg zu ermitteln. Dafür ist in einem Ausführungsbeispiel im Gebäude ein System von Sensoren vorhanden, mit dem Situationsparameter bestimmbar sind. Während einem Notfall kann sich die Situation fortlaufend ändern, weil sich z. B. ein Brand ausgebreitet hat und bisher verfügbare Fluchtwege nicht mehr verfügbar sind. Der oder die bestimmten Situationsparameter geben in einem Ausführungsbeispiel Aufschluss über die Gebäudesituation (beispielsweise ob die Zugänge zu den Aufzügen frei sind und ob die Aufzüge selbst nutzbar sind) und können in die Ermittlung der Reihenfolge der zu evakuierenden Stockwerke mit einfliessen.

In einem Ausführungsbeispiel wird Fluchtweginformation an jedes mobile Gerät, dessen momentane Position bestimmt ist, übermittelt. Die Fluchtweginformation kann in einer Ausgestaltung Aufzuginformation umfassen, beispielsweise Angaben darüber, welcher Aufzug zu benutzen ist. In dieser oder einer anderen Ausgestaltung kann die

Fluchtweginformation eine Wartezeit bis zur Ankunft einer Aufzugkabine auf dem

Stockwerk, auf dem sich das die Fluchtweginformation erhaltende mobile Gerät befindet, umfassen. Die Fluchtweginformationen tragen dazu bei, dass den Personen ein höheres Sicherheitsgefühl vermittelt und das Risiko von Panik reduziert wird.

Die Technologie erlaubt ausserdem die Ermittlung eines personenspezifischen

Fluchtwegs, d. h. eine eventuell bestehende körperliche Einschränkung der zu evakuierenden Person kann bei der Ermittlung des Fluchtwegs berücksichtigt werden. Dazu kann in einem Ausführungsbeispiel auf ein gespeichertes Nutzerprofil der Person, in dem eine eventuell bestehende körperliche Einschränkung gespeichert ist, zugegriffen werden. In einem anderen Ausführungsbeispiel kann eine Analyse der Bewegung einer Person erfolgen, um zu erkennen, ob eine körperliche Einschränkung besteht. Besteht beispielsweise eine eingeschränkte Gehfähigkeit, so dass die Person einen Rollstuhl benutzen muss, darf der Fluchtweg keine Treppen umfassen; stattdessen wird in einem solchen Fall die Nutzung des Aufzugsystems in den Fluchtweg eingeplant. Die Planung kann derart sein, dass eine Aufzugskabine auf das Stockwerk verfahren wird, auf dem der Fluchtweg verläuft, so dass sie z. B. bereits einsteigebereit ist, wenn die Person dort ankommt. Besteht dagegen eine eingeschränkte Sehfähigkeit, wird die

Fluchtweginformation an das mobile Gerät mit einem Steuerbefehl übermittelt, so dass die Fluchtweginformation der Person hörbar mitgeteilt wird. Im Folgenden sind verschiedene Aspekte der verbesserten Technologie anhand von

Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Figuren näher erläutert. In den Figuren haben gleiche Elemente gleiche Bezugszeichen. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer beispielhaften Situation auf einem

Gebäudestockwerk, das von zwei Aufzugsystemen bedient wird;

Fig. 2 eine schematische Darstellung eines beispielhaften Kommunikationssystems für eine Evakuierung eines Gebäudes;

Fig. 3 eine schematische Darstellung eines mobilen Geräts, das Fluchtweginformation anzeigen kann;

Fig. 4 eine schematische Darstellung eines Teils des Gebäudes mit einem

Ausführungsbeispiels eines Aufzugsystems; und

Fig. 5 eine beispielhafte Darstellung eines Evakuierungsverfahren für ein Gebäude mit mehreren Stockwerken und einem Aufzugsystem.

Fig. 1 ist eine schematische Darstellung einer beispielhaften Situation auf einem

Stockwerk eines Gebäudes 2, das bei einem Notfall (z. B. Brand, Naturkatastrophe, Terrorsituation) sicher und effizient, ganz oder teilweise zu evakuieren ist. Unter dem Begriff Evakuierung wird hier das Räumen eines Gebiets bezeichnet, wobei das Gebiet ein Gebäude, ein Teil eines Gebäudes, ein Gebäude mit angrenzendem Gelände oder eine andere Struktur (z. B. ein Schiff), die zum Aufenthalt von Personen geeignet ist, sein kann. Personen, die sich in einem zu evakuierenden Gebiet aufhalten, müssen das Gebiet verlassen oder zumindest einen dort vorgesehenen als sicher geltenden Zielort aufsuchen. Die hier beschriebene Technologie ist nicht auf die Evakuierung von Gebäuden (z. B. Wohnhäuser, Büro- und Geschäftshäuser, Hotels, Sportarenen, Flughafengebäude,

Fabrikanlagen) beschränkt. Der Fachmann erkennt, dass die Technologie beispielsweise auch zur Evakuierung von anderen Strukturen (z. B, Schiffen) verwendet werden kann.

Das Gebäude 2 kann durch einen Haupteingang 14 und zwei Nebeneingänge 16 betreten und verlassen werden kann. Je nach Ausgestaltung können die Nebeneingänge 16 auch als Notausgänge und somit zur ausschliesslichen Nutzung während einem Notfall vorgesehen sein. Ausserhalb des Gebäudes 2 sind in der Nähe dieser Eingänge 14, 16 Sammelpunkte 12 vorhanden, an denen sich Personen bei einem Notfall nach dem

Verlassen des Gebäudes 2 einzufinden haben, um dort als„evakuiert" registriert zu werden. Für die Personen stellen die Sammelpunkte 12 Zielorte am Ende von

Fluchtwegen dar. Die Sammelpunkte 12 können in einer Umgebung des Gebäudes 2 permanent installiert sein. Die Sammelpunkte 12 können in der Umgebung bei Bedarf, z. B. während einer Evakuierungssituation, auch temporär eingerichtet werden,

beispielsweise an einem Stand oder einem Fahrzeug befestigt.

Alternativ zu der genannten Möglichkeit, evakuierte Personen an den Sammelpunkten 12 als„evakuiert" zu registrieren, können entsprechende Einrichtungen (beispielsweise die unten beschriebene Beacons) an den Eingängen 14, 16 des Gebäudes 2 und/oder an speziellen Kontrollpunkten oder Drehkreuzen innerhalb des Gebäudes 2 vorgesehen sein, um die Anwesenheit von Personen an diesen Stellen zu erkennen und sie als„evakuiert" zu registrieren. Es ist ausserdem möglich, derartige Einrichtungen in Aufzugskabinen 49 (s. Fig. 4) und/oder deren Zugängen zu installieren, um beispielsweise Personen beim Verlassen einer Aufzugskabine zu erkennen. Dadurch kann beispielsweise festgestellt werden, dass eine Person z. B. auf einem„sicheren" Stockwerk angekommen ist.

Der Haupteingang 14 führt zu einem Eingangsbereich 20, und die Nebeneingänge 16 führen zu einem Eingangsbereich 22. Die Eingangsbereiche 20, 22 sind im Folgenden jeweils auch als Lobby 20, 22 bezeichnet. Von jeder Lobby 20, 22 aus hat eine Person 8 Zugang zu einem Aufzugsystem 1, einer Fahrtreppenanlage 18 und einem Treppenhaus 28, um ein anderes Stockwerk zu erreichen. Von den Lobbys 20, 22 aus hat die Person 8 auch Zugang zu Fluren und Gängen 26 und einzelnen Räumen 24.

Fig. 1 zeigt innerhalb des Gebäudes 2 ausserdem Notfallmelder 6 einer

Gefahrenmeldeanlage, die beispielsweise Einrichtungen zum Detektieren von

Temperatur, Rauch und/oder Gas aufweisen und gegebenenfalls Alarm auslösen. Im Folgenden sind die Notfallmelder 6 Brandmelder (6) einer Brandmeldeanlage. Der besseren Übersicht wegen sind in Fig. 1 Brandmelder 6 nur in den Treppenhäusern 28 und den Lobbys 20, 22 gezeigt. Es versteht sich jedoch, dass eine Vielzahl dieser Brandmelder 6 gemäss evtl. bestehenden Brandschutzverordnungen in den Räumen 24, den Gängen und Fluren 26 und den Aiifzugsystemen 1 (z. B. in einem in Fig. 4 gezeigten Aufzugschacht 38) angeordnet und mittels eines Netzwerks mit einer Brandmeldezentrale (nicht gezeigt) und/oder einem in Fig. 2 gezeigten Gebäudemanagementsystem 42 verbunden sind. Die Anordnung der Brandmelder 6 und deren Vernetzung können in einem Gebäudeplan oder Gebäudemodell dokumentiert sein. Die Kommunikation in diesem Netzwerk erfolgt in einem Ausführungsbeispiel gemäss einem Netzwerkprotokoll für die Gebäudeautomation, beispielsweise dem BACnet (Building Automation and

Control Networks). Brandmeldeanlagen und deren Komponenten, z. B. Brandmelder 6, sind allgemein bekannt, so dass weitere Ausführungen hierzu an dieser Stelle nicht erforderlich sind.

Zusätzlich zu solchen Brandmeldeanlagen hat das Gebäude 2 unter Umständen Sensoren, die zur Detektion oder Beobachtung von verschiedenen Ereignissen vorgesehen sind und ebenfalls im Gebäudeplan oder Gebäudemodell dokumentiert sein können.

Beispielsweise können Bewegungssensoren im Gebäude 2 verteilten angeordnet sein.

Ausserdem können Videokameras 11 (s. Fig. 4) beispielsweise in den Fluren und Gängen 26, den Eingängen 14, 16 und in den Lobbys 20, 22 angeordnet sein. Sicherheitspersonal oder ein Bildverarbeitungssystem können beispielsweise die von den Videokameras 1 1 aufgezeichneten Bilder auswerten, um die aktuelle Situation in einzelnen Bereichen des Gebäudes 2 zu beurteilen, beispielsweise ob ein Flur oder Gang 26 blockiert oder begehbar ist, ob es an einer Stelle eine Ansammlung/Stauung von Personen gibt und/oder welches Ausmass ein dort gemeldeter Brand hat. Die Signale der Sensoren und die Auswertung der erfassten Ereignisse können in Verbindung mit Signalen der

Brandmeider 6 aktuelle Situationsparameter liefern, die beispielsweise Aufschluss darüber geben, ob die Zugänge zu den Aufzügen frei sind und ob die Aufzüge selbst nutzbar sind. Von den Brandmeldern 6 und den Sensoren erzeugte Signale und deren Auswertung können in die Bestimmung eines Fluchtwegs mit einfliessen, wie unten beschrieben.

Fig. 1 zeigt ausserdem eine Vielzahl von Festpunktmarkierungen 4, die an verschiedenen Stellen innerhalb des Gebäudes 2 angeordnet sind. Die Festpunktmarkierungen 4 sind beispielsweise in Bereichen angeordnet, an denen sich die Person 8 aufhalten kann; dazu gehören beispielsweise die Räume 24, die Gänge und Flure 26, die Treppenhäuser 28 und die Lobbys 20, 22. Ebenfalls der besseren Übersicht wegen sind in Fig. 1 nur einige der Festpunktmarkierungen 4 gezeigt, und nur wenige davon sind mit Bezugszeichen versehen. Wie in Fig. 1 gezeigt, sind Festpunktmarkierungen 4 auch an den

Sammelpunkten 12 vorhanden. Die Anordnung der Festpunktmarkierungen 4 kann ebenfalls in dem Gebäudeplan oder Gebäudemodell dokumentiert sein. Die Sammelpunkte 12 können alternativ dazu nur temporär bei Bedarf mit

Festpunktmarkierungen 4 ausgestattet werden. Wie oben erwähnt, können die

Sammelpunkte 12 an einem Zielort, beispielsweise in der Umgebung des Gebäudes 2, bei Bedarf temporär und mobil eingerichtet werden. Dies kann von Vorteil sein, wenn ein Standort eines Sammelpunktes 12, und deren Anzahl, flexibel und beispielsweise abhängig von der Art und/oder Umfang des Notfalls und der Zahl der zu evakuierenden Personen eingerichtet werden muss.

In einem Ausführungsbeispiel ist ein mobiles Gerät 10, das die Person 8 mit sich fuhrt, dazu ausgestaltet, um Daten von einer Festpunktmarkierung 4 (beispielsweise dessen Identifikationsnummer) zu empfangen, mittels denen ein momentaner Standort des mobilen Geräts 10 bestimmt werden kann. Das Empfangen erfolgt kontaktlos, beispielsweise durch Scannen eines optischen Codes (z. B. QR Code, Barcode,

Farbcodes) oder Herstellen einer Funkverbindung basierend auf einer der bekannten Technologien für Nahfeldkommunikation (NFC„near field communication"), Wi-Fi Direct, RFID oder Bluetooth.

Im Folgenden ist das mobile Gerät 10 ein Bluetooth fähiges Smartphone, und die Festpunktmarkierungen 4 sind entsprechend dazu ebenfalls Bluetooth fähig. Eine Festpunktmarkierung 4 ist daher im Folgenden als„Beacon 4" oder als„Bluetooth Beacon 4" bezeichnet. Die Kommunikation zwischen dem Smartphone (10) und den Beacons 4 erfolgt somit gemäss dem Bluetooth Standard, z. B. dem Bluetooth Standard 4.0 (Bluetooth Low Energy (BLE)) oder einem anderen Bluetooth Standard.

Unabhängig vom gewählten Standard sendet ein Beacon 4 immer die gleichen Daten aus, beispielsweise seine Identifikationsnummer (z. B.„ID = 5"). Ist das mobile Gerät 10 (bei aktivierter Bluetooth Funktion) in Funkreichweite des Beacons 4, kommt es automatisch zu einer kommunikativen Verbindung und das mobile Gerät 10 empfängt die ausgesendeten Daten; es erkennt dadurch, dass es beispielsweise in der Nähe des Beacons 4 mit der„ID = 5" ist. Dem entsprechend wird die Verbindung unterbrochen, wenn das mobile Gerät 10 sich wieder ausserhalb der Funkreichweite befindet. Der Fachmann erkennt, dass ein aus der Bluetooth Technologie bekanntes Pairing beispielsweise wegen der Vielzahl von im Gebäude 2 verteilten Beacons 4 und sich eventuell im Gebäude 2 aufhaltenden (einmaliger) Besucher in einem Ausfuhrungsbeispiel nicht vorgesehen ist. Sollte es jedoch vorgesehen sein, ist hier angenommen, dass ein erster kommunikativer Kontakt (d. h. das Pairing) zwischen dem mobilen Gerät 10 und den Beacons 4 bereits erfolgt ist. Beim Pairing tauschen die Kommunikationspartner Kenndaten aus, so dass sie sich beim nächsten Mal automatisch wiedererkennen.

Fig. 2 illustriert die Interaktionen des mobilen Geräts 10 mit dem Beacon 4 und mit an ein Kommunikationsnetzwerk 46 gekoppelten Systemen (1 , 42, 44). In einem

Ausfuhrungsbeispiel speichert jeder Beacon 4 eine individuelle Kennung (z. B.„ID=5"), die bei einer kommunikativen Verbindung an das mobile Gerät 10 übermittelt wird. Das mobile Gerät 10 (bzw. eine installierte Softwareanwendung) nutzt die empfangene Kennung eines Beacons 4, um mittels einer Funkverbindung auf eine Datenbank 47 zuzugreifen, in der die Kennung mit Daten zu einem Ort, an dem dieser Beacon 4 angeordnet ist, verknüpft ist (z. B.„ID = 5" in der Lobby 20 am Zugang zur

Fahrtreppenanlage 18). Die Kennung des Beacons 4 und die Daten zu seinem Standort bilden in der Datenbank 47 einen Datensatz. Die Anzahl solcher Datensätze entspricht der Anzahl der Beacons 4. Die Datenbank 47 kann in einem Speichersystem eines

Gebäudemanagementsystems 42 (Building Controller) oder einem Speichersystem eines separaten Sicherheitssystems 44 (Security System) oder des Aufzugsystems 1 vorhanden sein. Dies ist in Fig. 2 durch gestrichelte Linien zwischen der Datenbank 47 und den Systemen 1 , 42, 44 angedeutet. Der Zugriff auf die Datenbank 47 kann über das

Kommunikationsnetzwerk 46 (z. B. WLAN, Internet) erfolgen, während dem auch ein Identifikationsparameter (z. B. Telefonnummer und/oder Geräte ID Code (Media-Access- Control (MAC) Adresse)) des auf die Datenbank 47 zugreifenden mobilen Geräts 10 übertragen wird.

Aus Sicht des Gebäudemanagementsystems 42 oder des Sicherheitssystems 44 ist mit dem Zugriff auf die Datenbank 47 einerseits bekannt, welches mobile Gerät 10 sich in der Nähe des Beacons 4 mit„ID=5" aufhält. Andererseits erhält das mobile Gerät 10 Daten bezüglich des Standorts dieses Beacons 4 und somit seines eigenen Standorts. Bewegt sich die Person 8 innerhalb des Gebäudes 2, einschliesslich einer Nutzung des

Aufzugsystems 1 oder der Fahrtreppenanlage 18, wiederholt sich der beschriebene Vorgang, sobald zwischen dem mobilen Gerät 10 und einem anderen Beacon 4 eine kommunikative Verbindung besteht. Aus Sicht des Gebäudemanagementsystems 42 oder des Sicherheitssystems 44 lässt sich dadurch die Bewegung des mobilen Geräts 10 verfolgen. Aus Sicht der das mobile Gerät 10 nutzenden Person 8 wird im

Evakuierungsfall dadurch eine Orientierung ermöglicht oder zumindest eine

Orientierungshilfe bereitgestellt, beispielsweise weil das mobile Gerät 10 der Person 8 von ihr wahrnehmbare Standortinformation mitteilt.

Der Fachmann erkennt, dass die in Verbindung mit Fig. 2 beschriebenen Interaktionen eine Art Sensorfunktion darstellen. Das Sicherheitssystem 44 kann beispielsweise aus der Anzahl der Zugriffe auf die Datenbank 47 schliessen, wie viel Personenverkehr momentan im Gebäude 2 herrscht, wo viel und wenig Personenverkehr herrscht, in welche Richtungen sich der Verkehr bewegt (sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung) und wo eventuell der Verkehr stockt (z. B. mehrere mobile Geräte 10 greifen mit der Kennung desselben Beacons 4 auf die Datenbank 47 zu (eventuell wiederholt), bewegen sich aber auf keinen anderen Beacon 4 zu.) Auch diese Information kann als Parameter für die aktuelle Verkehrslage für die Berechnung eines Fluchtweges und der Reihenfolge der zu evakuierenden Stockwerke herangezogen werden.

In einem Ausführungsbeispiel ist auf dem mobilen Gerät 10 eine Softwareanwendung (App) installiert, die die Kommunikation mit den Beacons 4 und den an das

Kommunikationsnetzwerk 46 gekoppelten Einheiten (1 , 42, 44) unterstützt. Autorisierte Personen (z. B. regelmässige Nutzer des Gebäudes 2) können die App auf ihrem mobilen Gerät 10 vorinstallieren. Einem Besucher kann auf seinem mobilen Gerät 10 beim Betreten des Gebäudes 2 die App zum Download angeboten werden.

Die App steuert auch ein User Interface (z. B. ein berührungsempfindliches Display umfassend), mit dem der Person 8 beispielsweise Standort- und/oder

Fluchtweginformation mitgeteilt werden kann. Die Standort- und/oder

Fluchtweginformation kann in lesbarer Form auf dem Display dargestellt werden, beispielsweise in Form eines Textes und/oder eines oder mehrerer Symbole. Die Information kann ausserdem allein oder in Verbindung mit einer Darstellung des Gebäudeplans oder -modells dargestellt werden. Zusätzlich oder alternativ dazu kann die Standort- und/oder Fluchtweginformation der Person 8 auch akustisch mitgeteilt werden, so dass beispielsweise auch Personen mit eingeschränkter Sehfähigkeit die

Ortsinformationen erhalten und entsprechend reagieren können. Fig. 3 illustriert ein Smartphone als ein Beispiel für ein mobiles Gerät 10. Darin sind eine Speichereinrichtung 48 (Memory) und ein Prozessor 50 unter einem Display 52 (Touch Screen) von aussen nicht sichtbar (deswegen gestrichelt angedeutet) angeordnet. Mit Hilfe des User Interfaces kann die Person 8 Einstellungen und gewünschte Funktionen am mobilen Gerät 10 individuell anpassen. Die Bluetooth Funktion kann beispielsweise aktiviert und deaktiviert werden; letzteres beispielsweise zur Wahrung der Privatsphäre, weil ohne Bluetooth Funktion die Bewegungen und Aufenthaltsorte der Person 8 im Gebäude 2 nicht verfolgbar sind. Ausserdem kann die oben genannte App von der Person 8 aktiviert und deaktiviert werden. Im Notfall, beispielsweise bei einem Feueralarm, kann die Person 8 die Bluetooth Funktion und die App aktivieren. Je nach Ausgestaltung kann die App automatisch aktiviert werden oder immer aktiv sein, wenn das mobile Gerät 10 eingeschaltet ist.

Das Smartphone als beispielhaftes mobiles Gerät 10 übermittelt Fluchtweginformationen an die Person 8. Die Fluchtweginformationen können in einer Ausführung auf dem Display 52 angezeigt werden, z. B. als Text, graphische Symbole (z. B. Pfeile), Karten und/oder Bilder von Orten). Die Fluchtweginformationen informieren bzw. instruieren die Person 8 beispielsweise wohin sie als nächstes gehen soll und/oder wie gross die Distanz zum nächsten Wegpunkt oder Ausgang ist. Wenn der Fluchtweg eine Nutzung des Aufzugsystems 1 umfasst, kann der Person 8 beispielsweise auch mitgeteilt werden, welcher Aufzug zu benutzen ist, wann er auf einem bestimmten Stockwerk ankommt und/oder wie lange die Wartezeit bis zur Ankunft einer Aufzugkabine ist. Zusätzlich oder alternativ dazu kann die Information als Audionachricht der Person 8 präsentiert werden. Der Fachmann erkennt, dass die Fluchtweginformation der Person 8 auch mittels sogenannter Smartwatches oder anderen Wearables (z. B. Brillen mit Display, evtl. in Verbindung mit Technologie, die die Funktion der erweiterten Realität (augmented reality) ermöglicht) übermittelt werden können.

Zum Verständnis der vertikalen Situation im Gebäude 2 zeigt Fig. 4 in einer Seitenansicht einen Teil des in Fig. 1 gezeigten Gebäudes 2 mit einem Ausführungsbeispiels des Aufzugsystems 1 . Das Gebäude 2 hat mehrere Stockwerke LI , L2, L3, auf denen jeweils eine Vielzahl von Brandmeldern 6 und Beacons 4 angeordnet sind. Zusätzlich ist ein Beacon 4 in einer Aufzugskabine 49 angeordnet, so dass beispielsweise auch erkannt werden kann, dass sich die Person 8 momentan in der Aufzugskabine 49 aufhält und dass die Aufzugskabine 49 zu einem„sicheren" Stockwerk fährt. Dies ermöglicht, die Anzahl der Personen in der Aufzugskabine 49 zu bestimmen. Das Aufzugsystem kann diese

Information nutzen, um z. B. zu ermitteln, ob und für wieviel Personen in der

Aufzugkabine 49 noch Platz ist. Die Fahrtrichtung und das Zielstockwerk liegen im Aufzugsystem 1 als Information vor. Die Brandmelder 6 sind hier durch ein Netzwerk 43 eines Brandmeldesystems mit dem Gebäudemanagementsystem 42 vernetzt, in dem auch eine Brandmeldezentrale integriert sein kann. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist auch die Videokamera 1 1 an das Netzwerk 43 gekoppelt, wobei auf jedem Stockwerk LI , 12, L3 mindestens eine Videokamera 1 1 angeordnet sein kann. Die Stockwerke LI , L2, L3 werden durch das Aufzugsystem 1 bedient, d. h., die Person 8 kann von dem

Aufzugsystem 1 von einem Einsteigestockwerk auf ein Zielstockwerk befördert werden. Die vertikale Situation des Gebäudes 2 ist ebenfalls im Gebäudeplan oder Gebäudemodell dokumentiert.

In Fig. 4 ist keine der in Fig. 1 gezeigten Fahrtreppenanlagen 18 eingezeichnet; es versteht sich jedoch, dass auch eine Fahrtreppenanlage 18 zum vertikalen Transport von Personen dient. Jede Fahrtreppenanlage 18 hat ihre eigene Steuereinrichtung, die in kommunikativer Verbindung mit dem Gebäudemanagementsystem 42 und/oder dem Sicherheitssystem 44 stehen kann. In einem Notfall ist es dadurch möglich, die

Fahrtreppenanlage 18 in einen festgelegten Betriebsmodus (einschliesslich Stillstand) zu setzten, in einem Belriebsmodus kann eine Fahrtreppenanlage 18 betr. ihrer Fahrtrichtung angesteuert werden, so dass z.B. mehr Transportkapazität in Richtung des Ausgangs bzw. des Zielorts oder in der aktuell benötigten Richtung entsprechend dem Verkehrsbedarf zur Verfügung steht.

Das in Fig. 4 gezeigte Aufzugsystem 1 ist beispielsweise mit einer Zielrufsteuerung ausgestattet, wobei Zielrufe über auf den Stockwerken LI , L2, L3 installierten Terminals 54 eingegeben werden können. Die Funktion der Zielrufsteuerung ist im gezeigten Ausführungsbeispiel in einer Steuervorrichtung (Ctrl) 30 implementiert; sie kann aber auch ganz oder teilweise in einer Aufzugsteuerung 32 implementiert sein. Die

Steuervorrichtung 30 und die Aufzugsteuerung 32 können zu einer Steuereinrichtung (30, 32) zusammengefasst sein. Die Aufzugsteuerung 32 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel ausserdem mit dem Gebäudemanagementsystem 42 und dem Sicherheitssystem 44 kommunikativ verbunden. Die Aufzugsteuerung 32 steuert ausserdem eine Antriebseinheit 34, die die Aufzugkabine 49 im Schacht 38 mittels eines Tragmitteis 36 verfährt.

In einem Ausführungsbeispiel kann ein Zielruf mit Hilfe eines Informationsträgers, beispielsweise in Form einer Kreditkarte oder eines Mitarbeiterausweises, eingegeben werden. Je nach Ausgestaltung befindet sich im oder auf dem Informationsträger ein von aussen kontaktierbarer Speicherchip, ein RFID Transponder in Verbindung mit einem Speicherchip oder ein von aussen optisch lesbarer Code, z. B. ein QR Code oder ein Barcode. Alternativ dazu kann die Funktionalität des Informationsträgers auch auf dem mobilen Gerät 10 realisiert sein. Auf den Displays solcher Geräte können beispielsweise QR Codes, Barcodes oder Farbmustercodes dargestellt werden. Ein zur verwendeten Technologie des Informationsträgers kompatibles Lesegerät liest vom Informationsträger beispielsweise eine Identifikationsnummer.

Die Identifikationsnummer wird in einem Ausfuhrungsbeispiel dazu verwendet, um auf ein für den Nutzer des Informationsträgers angelegtes Profil (Datensatz) zuzugreifen, d. h. es werden Daten aus einem Datensatz gelesen. In einem solchen Profil kann zum Beispiel ein Zielstockwerk und/oder weitere personenspezifische Information (z. B. VIP Status, Art einer eventuellen körperlichen Einschränkung (eingeschränkte Sehfähigkeit, Rollstuhlfahrer)) gespeichert sein. Die Aufzugssteuerung 32 kann auf dieses Profil zugreifen und damit beispielsweise die Betriebsweise des Aufzugsystems 1 auf einen Nutzer mit einer körperlichen Einschränkung anpassen, zum Beispiel Aufzugstüren länger offen halten, damit ein Rollstuhlfahrer oder ein gehbehinderter Nutzer komfortabel einsteigen können.

In einem Ausiührungsbeispiel kann auch das Sicherheitssystem 44 auf dieses Profil zugreifen und erkennen, ob die Person 8, deren mobiles Gerät 10 auf die Datenbank 47 zugreift, beispielsweise eine körperliche Einschränkung hat. Liegt eine solche

Einschränkung vor, kann diese Information ebenfalls in die Ermittlung eines Fluchtwegs für diese Person 8 mit einbezogen werden. So darf beispielsweise der Fluchtweg für einen Rollstuhlfahrer keine Treppen aufweisen; stattdessen soll (sofern das Aufzugsystem 1 betriebsbereit ist) eine Aufzugsfahrt eingeplant werden, wenn der Fluchtweg

Stockwerkwechsel erfordert. Die Planung kann derart sein, dass eine Aufzugskabine 49 auf das Stockwerk verfahren wird, auf dem der Fluchtweg verläuft, so dass sie bereits einsteigebereit ist, wenn die Person 8 dort ankommt. Besteht dagegen eine eingeschränkte Sehfähigkeit, wird die Fluchtweginformation an das mobile Gerät 10 zusammen mit einem Steuerbefehl übermittelt, der das mobile Gerät 10 veranlasst, die Fluchtweginformation der Person 8 hörbar mitzuteilen.

Im Vorhergehenden ist beschrieben, dass registrierte Nutzer die Möglichkeit haben, spezielle Bedürfnisse (z. B. wegen einer körperlichen Einschränkung) bereits im Voraus anzumelden, d. h. z. B. in einem Benutzerprofil zu speichern. Alternativ dazu kann Information bzgl. solcher spezieller Bedürfnisse auch nur lokal beim Nutzer, z. B. auf dem mobilen Gerät 10 der Person 8, hinterlegt werden und erst bei der tatsächlichen Benutzung übermittelt werden, z. B. an die Aufzugsteuerung 32. In einer anderen Ausgestaltung können spezielle Bedürfnisse auch ohne vorhergehende Registrierung oder Speicherang ermittelt werden, beispielsweise über Zusatzfunktionen in der App oder durch eine Analyse der Bewegung einer Person, z. B. wie sie sich bewegt oder verhält (z. B. Fortbewegungsgeschwindigkeit der Person 8 (z. B. Messen der Zeit zur Überbrückung einer bekannten Distanz zwischen zwei Beacons) oder Nutzung von Treppen).

Das Gebäudemanagementsystem 42 und das Sicherheitssystem 44 sind jeweils mikroprozessorgesteuerte Rechnersysteme, in denen aufgabenspezifische

Computerprogramme ausgeführt werden. Zur Illustration ist in Fig. 2 das

Sicherheitssystem 44 mit einem integrierten Rechnersystem (μΡ) 44a gezeigt. Das Gebäudemanagementsystem 42 übernimmt allgemein Steuerungsaufgaben der

Kommunikations-, Haustechnik- und Gefahrenmeldeanlagen und vereinfacht die Bedienung und Betreuung dieser Anlagen. Es unterstützt insbesondere den Betreiber oder Verwalter eines Gebäudes bei dispositiven Sicherheitsaufgaben, beispielsweise stellt es automatisch im Alarmfall detaillierte Informationen in textlicher und/oder grafischer Form für mögliche Vorgehensweisen am Alarmort zur Verfügung. Als weitere

Funktionen gibt das Gebäudemanagementsystem 42 z. B. Alarmhinweise für

Interventionskräfte oder zu benachrichtigende Stellen, stellt Übersichten über die aktuelle Gefahrensituation zur Verfügung und protokolliert eingehende Meldungen und

durchgeführte Aktivitäten. Im hier beschriebenen Ausfuhrungsbeispiel ist die Funktionalität des Evakuierens im Sicherheitssystem 44 implementiert. Dazu steht das Sicherheitssystem 44 mit dem Gebäudemanagementsystem 42 und mit dem Aufzugsystem 1 in kommunikativer Verbindung, um im Notfall die sichere und effiziente Evakuierung des Gebäudes 2 zu steuern und zu überwachen. Es versteht sich jedoch, dass in einem anderen

Ausführungsbeispiel die Funktionalität des Evakuierens auch im

Gebäudemanagementsystem 42 oder Aufzugsystem 1 implementiert sein kann, und dass die genannten Funktionalitäten in einem System zusammengefasst sein können. Eine separate Darstellung des Sicherheitssystems 44 kann dann entfallen.

Mit dem Verständnis der in Verbindung mit den Fig. 1 - Fig. 4 beschriebenen prinzipiellen Struktur und Funktionalitäten des Gebäudes 2 und seiner Systeme (vor allem Gebäudemanagementsystem 42, Brandmeldesystem, Aufzugsystem 1), erfolgt im

Folgenden eine Beschreibung von Ausführungsbeispielen eines Evakuierungsverfahren für das Gebäude 2 mit mehreren Stockwerken LI , L2, L3 und einem Aufzugsystem 1 anhand von Fig. 5. Der Fachmann erkennt, dass das gezeigte schematische

Ablaufdiagramm abhängig von einem konkreten Ausführungsbeispiel mehr oder weniger Schritte umfassen kann. In Verbindung mit der Beschreibung von Fig. 5 ist angenommen, dass sich mehrere mobile Geräte 10 im Gebäude 2 befinden und dass jedes mobile Gerät 10 ein Smartphone mit aktivierter App ist, das Personen 8 gemäss der in Fig. 1 beispielhaft gezeigten Situation auf einem Stockwerk des Gebäudes 2 bei sich tragen. Das Verfahren wird dabei beispielhaft im computergestützten Sicherheitssystem 44

ausgeführt. Das Verfahren gemäss Fig. 5 beginnt in einem Schritt Sl und endet in einem Schritt S8.

Stellt das Gebäudemanagementsystem 42 mittels der Brandmelder 6 fest, dass im

Gebäude 2 ein Feuer ausgebrochen ist, leitet es eine Notfallprozedur ein, in der beispielsweise Personen mittels akustischer und optischer Alarme gewarnt werden, Brandschutztüren geschlossen werden und die Aufzugsysteme 1 und die

Fahrtreppenanlagen 18 in einen Notfallmodus überführt werden. In einem solchen Notfall modus können z. B. keine (Ziel)Rufe eingegeben werden, bzw. die

Aufzugsteuerung 32 ignoriert diese. Das Gebäudemanagementsystem 42 sendet ausserdem eine Alarmmeldung an das Sicherheitssystem 44, das daraufhin die

Evakuierung des Gebäudes 2 einleitet. Das Gebäudemanagementsystem 42 kann auch veranlassen, dass z. B. vom Sicherheitssystem 44 aus automatisierte Benachrichtigungen an die im Gebäude 2 befindlichen Personen 8, bzw. deren mobile Geräte 10 versendet werden, beispielsweise mit der Aufforderung, das Gebäude 2 zu verlassen. Empfängt das mobile Gerät 10 die Benachrichtigung, kann in einem Ausführungsbeispiel dadurch die Softwareanwendung (App) aktiviert werden. In entsprechender Weise können in einer Ausgestaltung auch weitere Personen informiert werden, beispielsweise solche, die momentan nicht im Gebäude 2 sind, aber evtl. auf dem Weg zum Gebäude 2 sind.

In einem Schritt S2 werden momentane Positionen der mobilen Geräte 10 innerhalb des

Gebäudes 2 bestimmt. Die Positionsbestimmung erfolgt wie oben beschrieben dadurch, dass ein mobiles Gerät 10 bzw. die Softwareanwendung auf die Datenbank 47 zugreift, in der die Kennung des vom mobilen Gerät 10 empfangenen Beacons 4 mit dessen Ort in einem Datensatz verknüpft ist. In der in Fig. 1 gezeigten Situation kommt es

beispielsweise zu einer kommunikativen Verbindung mit dem Beacon 4 in der Lobby 20 nahe der Fahrtreppenanlage 18, so dass das mobile Gerät 10 die Kennung dieses Beacons 4 empfängt.

Der Fachmann erkennt, dass der Schritt S2 unabhängig vom Schritt Sl und vor dem Schritt Sl ausgeführt werden kann. Die Position des mobilen Geräts 10 kann z. B. ständig und ohne ausgelöste Evakuierung ermittelt und an das Sicherheitssystem 44 übermittelt werden.

In einem Schritt S3 wird eine aktuelle Verkehrslage für jedes Stockwerk LI , L2, L3 ermittelt. Dazu führt das Sicherheitssystem 44 ein Softwareprogramm aus, das die

Zugriffe auf die Datenbank 47 auswertet und beispielsweise aus der Anzahl der Zugriffe auf die Datenbank 47 schliesst, wie viel Personenverkehr momentan im Gebäude 2 herrscht, wie viele Personen sich auf den einzelnen Stockwerken LI , L2, L3 aufhalten, wo viel und wo wenig Personenverkehr herrscht, in welche Richtungen sich der Verkehr bewegt (sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung) und/oder wo eventuell der Verkehr stockt (z. B. mehrere mobile Geräte 10 greifen mit der Kennung desselben Beacons 4 auf die Datenbank 47 zu (eventuell wiederholt), bewegen sich aber auf keinen anderen Beacon 4 zu).

In einem Ausführungsbeispiel schreitet das Verfahren vom Schritt S3 direkt zu einem Schritt S6, was in Fig. 5 durch eine gestrichelte Linie L angedeutet ist. Im Schritt S6 wird eine Reihenfolge der zu evakuierenden Stockwerke LI, L2, L3 ermittelt. Ist ein

Stockwerk in mehrere Zonen aufgeteilt, beispielsweise in eine Nordseite und eine Südseite, kann das Ermitteln der Reihenfolge auch das Ermitteln einer Reihenfolge innerhalb des Stockwerks umfassen. Die Ermittlung basiert auf der in Schritt S3 ermittelten aktuellen Verkehrslage auf den Stockwerken LI , L2, L3. Um die Reihenfolge für dieses Gebäude 2 zu bestimmen, kommen wie oben erwähnt Regeln zur Anwendung, die im Softwareprogramm definiert werden können. Diese Regeln können z. B.

definieren, dass Stockwerke mit hohem Verkehrsaufkommen vor Stockwerken mit geringerem Verkehrsaufkommen zu evakuieren sind, um so in kurzer Zeit möglichst viele Personen zu evakuieren, oder dass obere Stockwerke vor unteren Stockwerken zu evakuieren sind.

In einem anderen Ausfuhrungsbeispiel schreitet das Verfahren vom Schritt S3 zu einem Schritt S4, in dem verfügbare Fluchtwege für jedes mobile Gerät 10, dessen momentane Position in Schritt S3 bestimmt wurde, ermittelt werden. Das Softwareprogramm berechnet in einem Ausführungsbeispiel mit Hilfe des für das Gebäude 2 erstellten Gebäudemodells und der Information aus der oben genannten Auswertung der

Situationsparameter (beispielsweise der Signale der Sensoren und der Brandmelder 6), den Zugriffen auf die Datenbank 47 und/oder der Auswertung des Nutzerprofils mögliche Fluchtwege. Das Softwareprogramm prüft, ob diese Fluchtwege prinzipiell verfügbar sind und nicht eventuell blockiert oder überlastet sind, und ob sie für die Person 8 wegen eventueller körperlicher Einschränkungen geeignet sind. Verfahren zum Berechnen von Fluchtwegen innerhalb von Gebäuden sind bekannt, beispielsweise aus Pu, S. und Zlatanova, S.,„Evacuation Route Calculation of Inner Buildings'', in„Geo-Information For Disaster Management", First International Symposium on Disaster Management, Seiten 1143-1 161 , Springer Verlag, 2005. Diese Veröffentlichung beschreibt unter anderem das Erstellen von 3-D Gebäudemodellen und das Berücksichtigen von Faktoren, die sich während einem Notfall ändern können, beispielsweise Schadenszustand (z. B. blockierte Wege), Stromausfall und Reduzierung der Kapazität von Fluchtwegen.

In einem Schritt S5 werden momentane Positionen identifiziert, für die verfügbare Fluchtwege eine Nutzung des Aufzugsystems 1 umfassen. Im Gebäude 2 erfordert nicht jeder Fluchtweg die Nutzung des Aufzugsystems 1 , beispielsweise Personen 8 im Erdgeschoss (beispielsweise Stockwerk. LI) können das Gebäude 2 direkt verlassen. Auch für Personen im ersten und eventuell im zweiten Stockwerk können, soweit keine körperlichen Einschränkungen bestehen, Fluchtwege geplant werden, die über die Treppenhäuser 28 oder die Fahrtreppenanlagen 18 (deren Fahrtrichtungen wie oben beschrieben im Notfall entsprechend gesteuert werden können) führen und somit ohne die Nutzung des Aufzugsystems 1 auskommen. Liegt dagegen bei einer Person eine körperliche Einschränkung vor, wird die Nutzung des Aufzugsystems 1 eingeplant, auch wenn sich diese Person im ersten Stockwerk befindet. In einem Ausführungsbeispiel kann in einer Regel festgelegt werden, ab welchem Stockwerk die Nutzung der Treppenhäuser 28 nicht mehr optimal bzw. zumutbar ist.

Schreitet das Verfahren in diesem Ausführungsbeispiel vom Schritt S5 zum Schritt S6 wird eine Reihenfolge der zu evakuierenden Stockwerke LI , L2, L3 ermittelt. Die Ermittlung basiert auf der aktuellen Verkehrs läge auf den Stockwerken LI , L2, L3 (Schritt S3), der identifizierten momentanen Positionen (Schritt S4) und aktuellen Situationsparametern. Eine Regel kann z. B. definieren, dass ein Stockwerk mit geringem Verkehrsaufkommen vor einem Stockwerk mit hohem Verkehrsaufkommen evakuiert wird, wenn die Evakuierung auf ein Stockwerk erfolgen soll, auf dem ein Fluchtweg nur noch eine geringe Anzahl von Personen aufnehmen kann, ohne an dessen

Kapazitäts grenze zu stossen. Hat dagegen der geplante Fluchtweg noch genügend Kapazität, um eine grosse Anzahl von Personen aufzunehmen, wird das Stockwerk mit dem hohen Verkehrsaufkommen vor dem Stockwerk mit dem geringen

Verkehrsaufkommen evakuiert.

In einem Schritt S7 wird das Aufzugsystem 1 gemäss der ermittelten Reihenfolge angesteuert. In einem Ausführungsbeispiel steuert das Sicherheitssystem 44 die

Aufzugsteuerung 32, in dem es die im Schritt S6 ermittelte Reihenfolge der zu evakuierenden Stockwerke an die Aufzugsteuerung 32 übermittelt. Die Aufzugsteuerung 32 verfährt die Aufzugkabine(n) 49 dann entsprechend der ermittelten Reihenfolge.

In einem Ausführungsbeispiel wählt das Softwareprogramm aus den verfügbaren Fluchtwegen für jedes mobile Gerät 10 einen Fluchtweg aus, der am schnellsten und effizientesten zu einem Zielort führt. Information zum ermittelten Fluchtweg wird an das mobile Gerät 10 übermittelt, um damit der Person 8 zu helfen, das Gebäude 2 schnell und sicher zu verlassen. Die Information kann auf dem Display 52 für die Person 8 lesbar dargestellt werden, z. B. als Text und/oder Graphik. Zusätzlich oder alternativ dazu kann die Information als Audionachricht der Person 8 präsentiert werden.

Die Information zum ermittelten Fluchtweg kann in einem Ausführungsbeispiel

Aufzuginformation umfassen, beispielsweise Angaben darüber, welcher Aufzug zu nutzen ist. Zusätzlich oder alternativ dazu kann die Information zum ermittelten

Fluchtweg Angaben zur Ankunft einer Aufzugkabine 49 umfassen, beispielsweise verbleibende Wartezeit bis zur Ankunft.

In einem Ausfuhrungsbeispiel kann überwacht werden, ob die Person 8 auch tatsächlich den Zielort, d. h. den Sammelpunkt 12, erreicht, nachdem ihr die Fluchtweginformation übermittelt wurde, Hat die Person 8 den Zielort erreicht, kommt es zwischen dem von ihr getragenen mobilen Gerät 10 und dem am Sammelpunkt 12 vorhandenen Beacon 4 zu einer kommunikativen Verbindung, die im Sicherheitssystem 44 registriert wird. Die Person 8 gilt dadurch als„evakuiert".

In einem Ausführungsbeispiel wird weiterhin jede kommunikative Verbindung detektiert, wenn sie zwischen dem mobilen Gerät 10 mit einem Beacon 4 zustande kommt. Bewegt sich die Person 8 von der ursprünglichen Position weg, kommt es zu einer neuen kommunikativen Verbindung mit einem anderen Beacon 4 und die neue Position des mobilen Geräts 10 im Gebäude 2 wird bestimmt. Es wird somit die Bewegung des mobilen Geräts 10 durch Bestimmen neuer Positionen des mobilen Geräts 10 verfolgt, beispielsweise bis die Person 8 am Zielort als„evakuiert" registriert ist.

Dies erlaubt die Verfolgung der Bewegung des mobilen Geräts 10 und das Erkennen von Abweichungen vom Fluchtweg. In einem Ausführungsbeispiel wird überprüft, ob eine neu bestimmte Position des mobilen Geräts 10 von dem ermittelten Fluchtweg abweicht. Liegt keine Abweichung vor, erreicht die Person 8 den Zielort, d.h. den Sammelpunkt 12. Es kann aber auch zu einer Abweichung kommen, wenn sich die Person 8 verläuft, beispielsweise wegen schlechter Sicht und/oder Panik, oder wenn die Person 8 einen anderen Weg einschlagen muss, weil der vorgesehene Fluchtweg inzwischen blockiert oder überlastet ist. Liegt eine Abweichung vor, wird basierend auf der zuletzt bestimmten Position ein neuer Fluchtweg ermittelt. Die Ermittlung des neuen Fluchtwegs erfolgt wie oben beschrieben. Die neue Fluchtweginformation wird an das mobile Gerät 10 übermittelt. Folgt die Person 8 dem neuen Fluchtweg, erreicht sie den Sammelpunkt 12 und wird dort registriert.

Die neuen Fluchtweginformationen können die Person 8 beispielsweise auffordern, umzukehren, um so wieder auf den ursprünglich ermittelten Fluchtweg zurückzukehren. Dies kann z. B. der Fall sein, wenn schnell erkannt wird, dass eine Abweichung vorliegt, und die Person 8 erst geringfügig vom Fluchtweg abgekommen ist. Der neu ermittelte Fluchtweg umfasst daher den Rückweg (d. h. den Weg zurück zum ursprünglichen Fluchtweg) und den ursprünglichen Fluchtweg (bzw. den verbleibenden Teil des ursprünglichen Fluchtweges). Ist die Person 8 dagegen bereits weiter vom Fluchtweg abgekommen, kann ausgehend vom momentanen Standort ein Fluchtweg bestimmt werden, der keine oder nur eine teilweise Übereinstimmung mit dem ursprünglichen Fluchtweg hat. Aus Sicht der Person 8 handelt es sich dabei immer um die aktuelle Fluchtweginformation, unabhängig davon, ob und wie der ursprüngliche Fluchtweg aktualisiert werden musste.

Sollte eine Aktualisierung des Fluchtwegs erfolgen, kann die Person 8 beispielsweise durch einen Warnhinweis darauf hingewiesen werden, um sicherzustellen, dass die Person 8 den Warnhinweis auch zur Kenntnis nimmt. Dazu kann eine entsprechende Nachricht an das mobile Gerät 10 gesendet werden. Das mobile Gerät 10 erzeugt daraufhin ein hörbares Signal oder Mitteilung, eine lesbare Mitteilung und/oder ein Vibrieren des mobilen Geräts 10.