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Title:
SHEET STEEL HAVING A DETERMINISTIC SURFACE STRUCTURE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/052818
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to particularly coated sheet steel (1) which is skin pass rolled to have a deterministic surface structure (2), and to a method for the production thereof.

Inventors:
VOGT OLIVER (DE)
JUNGE FABIAN (DE)
BISCHOFF CHRISTINE (DE)
CETINKAYA BURAK WILLIAM (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/075083
Publication Date:
March 25, 2021
Filing Date:
September 08, 2020
Export Citation:
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Assignee:
THYSSENKRUPP STEEL EUROPE AG (DE)
International Classes:
B21B1/22; B21B27/00; C21D8/02; C21D8/04; C23C2/06; C23C2/26; C23C2/40
Foreign References:
US5532051A1996-07-02
US4783378A1988-11-08
JPH079015A1995-01-13
DE102016102723B32017-06-01
US4798772A1989-01-17
JPS63132701A1988-06-04
EP1584396A22005-10-12
EP2892663B12016-11-09
Attorney, Agent or Firm:
THYSSENKRUPP STEEL EUROPE AG (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Mit einer deterministischen Oberflächenstruktur (2) dressiertes Stahlblech (1), wobei die Oberflächenstruktur (2) ausgehend von einer Oberfläche (1.1) des Stahlblechs (1) in das Stahlblech (1) eingeprägt ist, wobei die Oberflächenstruktur (2) einen Flanken bereich (2.3) aufweist, welcher ausgehend von der Oberfläche (1.1) bis zu einem Talbereich (2.2) verläuft, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der Talbereich

(2.2) eine Rauheit Ra kleiner 300 nm aufweist.

2. Stahlblech nach Anspruch 1, wobei das Stahlblech (1) unbeschichtet ist.

3. Stahlblech nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Flankenbereich

(2.3) zur Senkrechten (0) des Stahlblechs (1) mit einem Winkel (a) zwischen 1° und 89° ausgebildet ist.

4. Stahlblech nach Anspruch 1 oder 3, wobei das Stahlblech mit einem zinkbasierten Überzug (1.2) beschichtet ist, welcher durch Schmelztauchbeschichten aufgebracht ist, wobei im Überzug (1.2) neben Zink und unvermeidbaren Verunreinigungen zusätzliche Elemente wie Aluminium mit einem Gehalt von bis zu 5 Gew.-% und/oder Magnesium mit einem Gehalt von bis zu 5 Gew.-% in der Beschichtung (1.2) enthalten sein können.

5. Stahlblech nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Stahlblech (1) zusätzlich mit einem Öl beölt ist, wobei insbesondere das Öl mit einer Auflage bis zu 2 g/m2 in der Oberflächenstruktur (2) aufgenommen ist.

6. Verfahren zum Herstellen eines mit einer deterministischen Oberflächenstruktur (2) dressierten Stahlblechs (1) umfassend folgende Schritte:

- Bereitstellen eines Stahlblechs,

- Dressieren des Stahlblechs mit einer Dressierwalze, wobei die Oberfläche der Dressierwalze, welche auf die Oberfläche des Stahlblechs einwirkt, mit einer deter ministischen Oberflächenstruktur derart eingerichtet ist, dass nach dem Dressieren die Oberflächenstruktur (2) ausgehend von einer Oberfläche (1.1) des Stahl blechs (1) in das Stahlblech (1) eingeprägt ist, wobei die Oberflächenstruktur (2) einen Flankenbereich (2.3) aufweist, welcher ausgehend von der Oberfläche (1.1) bis zu einem Talbereich (2.2) verläuft und wobei zumindest der Talbereich (2.2) eine Rauheit Ra kleiner 300 nm aufweist. 7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei vor dem Bereitstellen des Stahlblechs das Stahl blech durch Schmelztauchbeschichten beschichtet wird.

8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei die Schmelze zum Schmelztauchbeschichten neben Zink und unvermeidbaren Verunreinigungen zusätzliche Elemente wie Aluminium mit einem Gehalt von bis zu 5 Gew.-% und/oder Magnesium mit einem Gehalt von bis zu 5 Gew.-% enthalten kann.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei das Stahlblech (1) nach dem Dressieren zusätzlich mit Öl beölt wird, wobei das Öl in einer Auflage bis zu 2 g/m2 aufgebracht wird.

10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei das Öl mit einer Auflage bis zu 1 g/m2 aufgebracht wird.

Description:
Stahlblech mit einer deterministischen Oberflächenstruktur

Die Erfindung betrifft ein insbesondere beschichtetes, mit einer deterministischen Ober flächenstruktur dressiertes Stahlblech. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines insbesondere beschichteten, mit einer deterministischen Oberflächenstruktur dressierten Stahlblechs.

Aus dem Stand der Technik sind gattungsgemäß insbesondere beschichtete, mit einer deter ministischen Oberflächenstruktur dressierte Stahlbleche bekannt, s. zum Beispiel Patentschrift EP 2 892 663 Bl.

Hinsichtlich des bekannten Standes der Technik besteht Optimierungsbedarf, insbesondere mit Blick auf eine Reduzierung der Ölauflage.

Die Aufgabe ist daher, ein insbesondere beschichtetes, mit einer deterministischen Ober flächenstruktur dressiertes Stahlblech zur Verfügung zu stellen, welches im Vergleich zum Stand der Technik gleichwertige bzw. bessere Eigenschaften mit gleichzeitig reduziertem Öl einsatz bereitstellt.

Die Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.

Die Erfinder haben festgestellt, dass bei einem insbesondere beschichteten, mit einer deter ministischen Oberflächenstruktur dressierten Stahlblech im Vergleich zum Stand der Technik gleichwertige bzw. bessere Eigenschaften insbesondere mit gleichzeitig reduziertem Öleinsatz bereitgestellt werden können, wenn die Oberflächenstruktur ausgehend von einer Oberfläche des insbesondere beschichteten Stahlblechs in das insbesondere beschichtete Stahlblech eingeprägt ist, wobei die Oberflächenstruktur einen Flankenbereich aufweist, welcher aus gehend von der Oberfläche bis zu einem Talbereich verläuft, wobei erfindungsgemäß zu mindest der Talbereich eine Rauheit Ra kleiner 300 nm aufweist, vorzugsweise um den Ölbe darf zu minimieren. Durch die Beschränkung der Rauheit Ra, wobei die Messmethode zur Bestimmung des Ra-Wertes in der DIN ISO EN 4287 angegeben ist, zumindest im Talbereich der Oberflächenstruktur mit einer Rauheit Ra kleiner 300 nm, insbesondere kleiner 250 nm, vorzugsweise kleiner 200 nm, bevorzugt kleiner 150 nm, weiter bevorzugt kleiner 100 nm, kann insbesondere Einfluss auf die lokale Ölverteilung genommen werden, sodass im Zuge von in Richtung des Flankenbereichs wirkenden Kapillarkräften innerhalb der Struktur das Öl nicht oder nur zu geringen Teilen den Talbereich benetzt und sich entlang des Flanken bereichs ansammelt. Je geringer die Rauheit Ra im Talbereich eingestellt ist, umso stärker kann der Einfluss der Kapillarkraft in Richtung des Flankenbereichs ausfallen, sodass durch die erfindungsgemäße Ausprägung der deterministischen Oberflächenstruktur ein insbe sondere beschichtetes Stahlblech mit reduziertem Ölbedarf überhaupt erst bereitgestellt werden kann.

Unter deterministischer Oberflächenstruktur sind wiederkehrende Oberflächenstrukturen zu verstehen, welche eine definierte Form und/oder Ausgestaltung aufweisen, vgl. EP 2 892 663 Bl. Insbesondere gehören hierzu zudem Oberflächen mit einer (guasi-)stochastischen Anmutung, die jedoch mittels eines deterministischen Texturierungs verfahrens aufgebracht werden und sich somit aus deterministischen Formelementen zu sammensetzen.

Unter Stahlblech ist allgemein ein Stahlflachprodukt zu verstehen, welches in Blechform bzw. in Platinenform oder in Bandform bereitgestellt werden kann.

Das erfindungsgemäß ausgebildete Stahlblech kann unbeschichtet oder vorzugsweise be schichtet sein. Ist das Stahlblech beschichtet, so umfasst die Beschichtung des beschichteten Stahlblechs einen metallischen Überzug.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen gehen aus der nachfolgenden Beschreibung hervor. Ein oder mehrere Merkmale aus den Ansprüchen, der Beschreibung wie auch der Zeichnung können mit einem oder mehreren anderen Merkmalen daraus zu weiteren Ausgestaltungen der Erfindung verknüpft werden. Es können auch ein oder mehrere Merk male aus den unabhängigen Ansprüchen durch ein oder mehrere andere Merkmale verknüpft werden.

Gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Stahlblechs weist die Oberflächen struktur einen Flankenbereich auf, welcher ausgehend von der Oberfläche bis zu einem Tal bereich verläuft und zur Senkrechten des insbesondere beschichteten Stahlblechs mit einem Winkel zwischen 1° und 89° ausgebildet ist. Der Winkel kann insbesondere zwischen 50° und 87°, vorzugsweise zwischen 60° und 85°, besonders bevorzugt zwischen 65° und 82° ausge bildet sein. Der Tal- und Flankenbereich (negative Form) der Oberflächenstruktur entspricht im Wesentlichen der Oberfläche (positive Form) an einer Dressierwalze, welche durch ent- sprechende Einwirkung auf das insbesondere beschichtete Stahlblech die Oberflächenstruktur ausbildet respektive einprägt. Der die Oberflächenstruktur umlaufende und ausbildende Flankenbereich definiert zusammen mit dem einstückig an den Flankenbereich ange schlossenen Talbereich ein geschlossenes Volumen der in das insbesondere beschichtete Stahlblech mittels Dressieren eingeprägten Oberflächenstruktur. Das geschlossene Volumen, das sogenannte Leervolumen, kann für die spätere Verarbeitung mittels Umformverfahren auf das zu applizierende Umformmittel, insbesondere Öl, abgestimmt sein.

Gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Stahlblechs ist das Stahlblech mit einem zinkbasierten Überzug beschichtet, welcher durch Schmelztauchbeschichten aufgebracht ist, wobei im Überzug neben Zink und unvermeidbaren Verunreinigungen zusätzliche Elemente wie Aluminium mit einem Gehalt von bis zu 5 Gew.-% und/oder Magnesium mit einem Gehalt von bis zu 5 Gew.-% in dem Überzug enthalten sein können. Stahlbleche mit zinkbasiertem Überzug weisen einen sehr guten kathodischen Korrosionsschutz auf, welche seit Jahren im Automobilbau eingesetzt werden. Ist ein verbesserter Korrosionsschutz vorgesehen, weist der Überzug zusätzlich Magnesium mit einem Gehalt von mindestens 0,3 Gew.-%, insbesondere von mindestens 0,6 Gew.-%, vorzugsweise von mindestens 0,9 Gew.-% auf. Aluminium kann alternativ oder zusätzlich zu Magnesium mit einem Gehalt von mindestens 0,3 Gew.-% vor handen sein, um insbesondere eine Anbindung des Überzugs an das Stahlblech zu ver bessern und insbesondere eine Diffusion von Eisen aus dem Stahlblech in den Überzug bei einer Wärmebehandlung des beschichteten Stahlblechs im Wesentlichen zu vermeiden, damit beispielsweise eine gute Klebeignung gewährleistet werden kann. Dabei kann eine Dicke des Überzugs zwischen 1 und 15 pm, insbesondere zwischen 2 und 12 pm, vorzugsweise zwischen 3 und 10 pm betragen. Unterhalb der Mindestgrenze kann kein ausreichender kathodischer Korrosionsschutz gewährleistet werden und oberhalb der Höchstgrenze können Fügeprobleme beim Verbinden des erfindungsgemäßen Stahlblechs respektive eines daraus gefertigten Bauteils mit einem anderen Bauteil auftreten, insbesondere kann bei Über schreiten der Dicke des Überzugs angegebenen Höchstgrenze kein stabiler Prozess beim thermischen Fügen bzw. Schweißen sichergestellt werden.

Gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Stahlblechs ist das insbesondere beschichtete Stahlblech zusätzlich mit einem Öl beölt, wobei insbesondere das Öl mit einer Auflage bis zu 2 g/m 2 in der Oberflächenstruktur aufgenommen ist. Aufgrund der Dimen sionierung der Oberflächenstruktur besteht nur wenig Bedarf an Öl, sodass die Auflage bis zu 2 g/m 2 , insbesondere bis zu 1,5 g/m 2 , vorzugsweise bis zu 1,2 g/m 2 , bevorzugt bis zu 1 g/m 2 begrenzt ist. Insbesondere durch die starke Kapillarkraft in Richtung des Flankenbereichs und der geringen Rauheit im Talbereich lagert sich das Öl nach der Beölung im Wesentlichen ent lang des Flankenbereichs und/oder am Übergang zwischen Flankenbereich und Talbereich der Oberflächenstruktur ab und steht für weitere Prozesse, wie zum Beispiel für formgebende Prozesse, vorzugsweise für Tiefziehprozesse, bereit, um die Schmierung zu verbessern und die Reibung und somit den Verschleiß der formgebenden Mittel, wie zum Beispiel Formge bungsvorrichtungen, vorzugsweise (Tiefzieh-) Pressen, zu reduzieren. Insbesondere kann eine Anlagerung des Öls an tribologisch ungünstigen Bereichen, die nicht zur Ölzufuhr in die eigentliche Kontakt- bzw. Reibzone beitragen, wirksam unterdrückt werden. Somit hat das erfindungsgemäße Stahlblech mit verringerter Ölauflage sehr gute tribologische Eigen schaften und ist im Vergleich zu den aus dem Stand der Technik bekannten, beölten Stahl blechen umweltschonender insbesondere durch geringeren Ressourceneinsatz.

Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines ins besondere beschichteten, mit einer deterministischen Oberflächenstruktur dressierten Stahl blechs umfassend folgende Schritte:

- Bereitstellen eines insbesondere beschichteten Stahlblechs,

- Dressieren des insbesondere beschichten Stahlblechs mit einer Dressierwalze, wobei die Oberfläche der Dressierwalze, welche auf die Oberfläche des insbesondere beschichteten Stahlblechs einwirkt, mit einer deterministischen Oberflächenstruktur derart eingerichtet ist, dass nach dem Dressieren die Oberflächenstruktur ausgehend von einer Oberfläche des insbesondere beschichteten Stahlblechs in das insbesondere beschichtete Stahlblech eingeprägt ist, wobei die Oberflächenstruktur einen Flankenbereich aufweist, welcher aus gehend von der Oberfläche bis zu einem Talbereich verläuft und wobei zumindest der Talbereich eine Rauheit Ra kleiner 300 nm aufweist.

Die Oberfläche (positive Form) der Dressierwalze bildet durch Krafteinwirkung auf die Ober fläche des insbesondere beschichteten Stahlblechs eine Oberflächenstruktur aus, welche einen Tal- und Flankenbereich (negative Form) definiert und entspricht im Wesentlichen der Oberfläche (positive Form) der Dressierwalze. Die Dressierwalze zur Ausbildung einer deter ministischen Oberflächenstruktur kann mit geeigneten Mitteln bearbeitet werden, beispiels weise mittels Laser, vgl. EP 2 892 663 Bl. Des Weiteren können auch andere Abtrag verfahren zur Einstellung einer Oberfläche an einer Dressierwalze eingesetzt werden, bei spielsweise spanende Fertigungsverfahren mit geometrisch bestimmter oder unbestimmter Schneide, chemische bzw. elektrochemische, optische oder plasmainduzierte Verfahren, wel- che geeignet sind, eines zu dressierenden, zumindest im Talbereich einer Oberflächenstruktur eines beschichteten Stahlblechs eine Rauheit Ra kleiner 300 nm umsetzen zu können. Alter nativ oder zusätzlich kann die Dressierwalze auch einem Nachbearbeitungsprozess, vorzugs weise einem Schleifprozess, unterzogen werden, wodurch insbesondere der den Talbereich in einem insbesondere beschichteten Stahlblech ausbildende Teil der Dressierwalze, in diesem Fall ein korrespondierender Bergbereich oder Plateau auf der Oberfläche der Dressierwalze, geglättet wird, wodurch optional die Rauheit weiter reduziert werden kann.

Um Wiederholungen zu vermeiden, wird jeweils auf die Ausführungen zu dem erfindungs gemäßen insbesondere beschichteten, mit einer deterministischen Oberflächenstruktur dressierten Stahlblech verwiesen.

Gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vor dem Bereitstellen des Stahlblechs das Stahlblech durch Schmelztauchbeschichten beschichtet. Vorzugsweise kann die Schmelze zum Schmelztauchbeschichten neben Zink und unvermeidbaren Verun reinigungen zusätzliche Elemente wie Aluminium mit einem Gehalt von bis zu 5 Gew.-% und/oder Magnesium mit einem Gehalt von bis zu 5 Gew.-% enthalten.

Gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Stahlblech nach dem Dressieren zusätzlich mit Öl beölt, wobei das Öl mit einer Auflage bis zu 2 g/m 2 , bevorzugt mit einer Auflage bis zu 1 g/m 2 aufgebracht wird.

Im Folgenden werden konkrete Ausgestaltungen der Erfindung mit Bezugnahme auf die Zeich nung im Detail näher erläutert. Die Zeichnung und begleitende Beschreibung der resultie renden Merkmale sind nicht beschränkend auf die jeweiligen Ausgestaltungen zu lesen, dienen jedoch der Illustration beispielhafter Ausgestaltung. Weiterhin können die jeweiligen Merkmale untereinander wie auch mit Merkmalen der obigen Beschreibung genutzt werden für mögliche weitere Entwicklungen und Verbesserungen der Erfindung, speziell bei zusätz lichen Ausgestaltungen, welche nicht dargestellt sind. Gleiche Teile sind stets mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

Die Zeichnung zeigt in

Figur la) und lb) jeweils eine schematische Teilschnittansicht eines ersten und zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels eines beschichteten, mit einer deterministischen Oberflächenstruktur dressierten Stahlblechs, Figur 2a), 2b) und 2c)Teildarstellungen eines gemäß dem Stand der Technik beschichteten, mit einer stochastischen Oberflächenstruktur dressierten Stahlblechs und

Figur 3a), 3b) und 3c)Teildarstellungen eines beschichteten, mit einer deterministischen Oberflächenstruktur dressierten Stahlblechs eines dritten erfindungs gemäßen Ausführungsbeispiels.

In den Figuren la) und lb) sind jeweils eine schematische Teilschnittansicht eines ersten und zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels eines beschichteten, mit einer determi nistischen Oberflächenstruktur (2) dressierten Stahlblechs (1) dargestellt. Die Oberflächen struktur (2) ist ausgehend von einer Oberfläche (1.1) des Stahlblechs (1) in das beschichtete Stahlblech (1) eingeprägt, wobei die Oberflächenstruktur (2) einen Flankenbereich (2.3) auf weist, welcher ausgehend von der Oberfläche (1.1) bis zu einem Talbereich (2.2) verläuft. Zumindest der Talbereich (2.2) weist eine Rauheit Ra kleiner 300 nm auf. Abhängig von dem Abtragverfahren, mit welchem die entsprechende Dressierwalze (nicht dargestellt) zum Dressieren des beschichteten Stahlblechs (1) bearbeitet worden ist, kann der Talbereich (2.2) durch den entsprechend korrespondierenden Bereich auf der nicht dargestellten Dressier walze (Bergbereich/Plateau) eingestellt werden. Zusätzlich kann die Dressierwalze mittels eines Schleifprozesses nachbearbeitet werden, wobei der Bergbereich/Plateau entsprechend geglättet wird, sodass eine weitere Reduzierung der Rauheit Ra im Talbereich (2.2) umgesetzt werden kann. Des Weiteren ist in den Figuren la) und lb) gut zu erkennen, dass die Ober flächenstruktur (2) einen Flankenbereich (2.3) aufweist, welcher ausgehend von der Ober fläche (1.1) bis zu einem Talbereich (2.2) verläuft und zur Senkrechten (0) des beschichteten Stahlblechs (1) mit einem Winkel (a) zwischen 1° und 89° ausgebildet ist. Der die Ober flächenstruktur (2) umlaufende und ausbildende Flankenbereich (2.3) definiert zusammen mit dem einstückig an den Flankenbereich (2.3) angeschlossenen bzw. angebundenen Talbereich (2.2) ein geschlossenes Volumen der in das beschichtete Stahlblech (1) mittels Dressieren eingeprägten Oberflächenstruktur (2). Die Figur lb) zeigt im Talbereich (2.2) eine im Vergleich zu Figur la) glattere und dadurch bedingt eine geringe Rauheit Ra, welche mittels einer nicht dargestellten, geschliffenen Dressierwalze bearbeitet wurde, sodass eine deterministische Oberflächenstruktur (2) auf einem beschichteten Stahlblech (1) herstellbar ist, welche zu mindest im Talbereich (2.2) der Oberflächenstruktur (2) mit einer Rauheit Ra insbesondere kleiner 250 nm, vorzugsweise kleiner 200 nm, bevorzugt kleiner 150 nm, weiter bevorzugt kleiner 100 nm eingestellt werden kann. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Ober flächenstruktur kann auch auf einem unbeschichteten Stahlblech umgesetzt werden. In den Figuren 2a), 2b) und 2c) sind Teildarstellungen eines gemäß dem Stand der Technik beschichteten, mit einer stochastischen Oberflächenstruktur dressierten Stahlblechs gezeigt. Die Oberflächenstruktur ist mittels einer EDT-strukturierten und anschließend geschliffenen Dressierwalze (nicht dargestellt) dressiert worden. In Figur 2a) ist ein Ausschnitt einer mit einem Zinküberzug versehenen Blechtopografie gemessen mit einer Rasterkraftmikroskopie (AFM) dargestellt. Die Rauheit Ra bezogen auf eine Fläche (U) von 60 x 12,5 pm 2 ist im Tal bereich ermittelt worden, wobei ein Wert von Ra=323 nm bestimmt wurde. Exemplarisch ist eine Ölverteilung auf einer mittels einer EDT-strukturierten und anschließend geschliffenen Dressierwalze (nicht dargestellt) dressierten mit einem Zinküberzug versehenen Blech topografien gezeigt, wobei in Figur 2b) ein Ausschnitt mittels Lichtmikroskopie und in Figur 2c) der gleiche Ausschnitt jedoch mittels Raman-Spektroskopie, wobei die Ölauflage hell darge stellt ist, abgebildet ist. Der Talbereich der Oberflächenstruktur war zum Teil gänzlich mit Öl gefüllt, wobei die Ölauflage mehr als 2 g/m 2 betrug.

Anders fiel das Ergebnis bei der Betrachtung der Teildarstellungen eines beschichteten, mit einer deterministischen Oberflächenstruktur dressierten Stahlblechs (1) eines dritten erfin dungsgemäßen Ausführungsbeispiels Figur 3a), 3b) und 3c) aus. Die Oberflächenstruktur ist mittels einer Laser-strukturierten und anschließend geschliffenen Dressierwalze (nicht darge stellt) dressiert worden. Die deterministische Oberflächenstruktur (2) ist am Beispiel einer immer wiederkehrenden I-förmigen Einprägung untersucht worden. Andere Ausführungs formen sind ebenfalls denkbar und anwendbar und nicht auf eine I-förmige Einprägung beschränkt. Die Figuren 3a), 3b) und 3c) zeigen zwei nebeneinander angeordnete I-förmige Einprägungen. In Figur 3a) ist ein Ausschnitt einer mit einem Zinküberzug (1.2) versehenen Blechtopografie (1, 2) gemessen mit einer Rasterkraftmikroskopie (AFM) dargestellt. Die Rauheit Ra bezogen auf eine Fläche (U) von 60 x 12,5 pm 2 ist im Talbereich (2.2) ermittelt worden, wobei ein Wert von Ra=77 nm bestimmt wurde. Exemplarisch ist eine Ölverteilung auf einer mittels einer Laser-strukturierten und anschließend geschliffenen Dressierwalze (nicht dargestellt) dressierten mit einem Zinküberzug (1.2) versehenen Blechtopografie (1, 2) gezeigt, wobei in Figur 2b) ein Ausschnitt mittels Lichtmikroskopie und in Figur 2c) der gleiche Ausschnitt jedoch mittels Raman-Spektroskopie, wobei die Ölauflage hell dargestellt ist, abge bildet ist. Der Talbereich (2.2) der Oberflächenstruktur (2) war im Wesentlichen nicht mit Öl benetzt, wobei das Öl sich entlang des Flankenbereichs (2.3) bzw. am Übergang zwischen Flankenbereich (2.3) und Talbereich (2.2) aufgrund der Kapillarwirkung und der reduzierten Rauheit Ra kleiner 300 nm im Talbereich (2.2) angesammelt hatte. Die Ölauflage konnte auf bis zu 1,5 g/m 2 , insbesondere auf bis zu 1 g/m 2 reduziert werden.

Für weitere Untersuchungen wurden vier beschichtete und dressierte Stahlbleche (VI bis V4) hergestellt. Die Art der Beschichtung wurde für alle Stahlbleche gleich gewählt, ein zink basierter Überzug (Zink und unvermeidbare Verunreinigungen), welcher im Feuerbeschich tungsprozess aufgebracht wurde und eine Dicke von ca. 7 pm einnahm. VI und V2 ent sprechen erfindungsgemäßen Stahlblechen (1) und V3 und V4 bilden Referenzbleche mit dem Unterschied zu VI und V2, dass die Dressierwalze eine stochastische Oberflächenstruktur aufwies, wobei die Oberfläche der Dressierwalze beispielsweise mittels EDT strukturiert wurde, und somit auch eine stochastische Oberflächenstruktur in die Referenzbleche eingeprägt wurde. In Tabelle 1 ist eine Gegenüberstellung der erfindungsgemäßen Stahlbleche (1) und Referenzbleche angegeben.

Tabelle 1

Die Bestimmung der Oberflächenparameter Ra (arithmetischer Mittenrauwert), Rz (gemittelte Rautiefe) und RPc (Spitzenzahl ermittelt entlang einer definierten Länge, im obigen Fall pro mm) lassen sich aus der DIN EN ISO 4287 und der Kennwert bezogen auf die Langweiligkeit Wsa (arithmetische Mittenwelligkeit) gemäß SEP1941 ableiten. Die Angaben in Tabelle 1 in Bezug auf einen Streifenziehversuch, ein Napfziehversuch nach DIN EN 1669, welcher bei allen vier Stahlblechen VI bis V4 unter gleichen Bedingungen durchgeführt wurde, zeigen aber überraschend, dass bessere Ergebnisse im Vergleich zwischen V1/V2 und V3/V4 erzielt werden konnten. Bewertet wurde nach folgenden Kriterien: ++ bedeutet, dass sowohl der im Streifenziehversuch ermittelte Reibwert als auch die Aus dünnung am Auslauf der Stempelkante am geformten Stahlblech geringer sind (geringe Ausdünnung unter 5% der Ausgangsstahlblechdicke),

+ bedeutet, dass die minimale Ausdünnung am umgeformten Stahlblech über 5% aber unter 10% der Ausgangsstahlblechdicke liegt,

0 weist auf eine deutlich erkennbare Ausdünnung ohne Reißer hin, welche nicht mehr im tolerierbaren Bereich liegt (15% bis 25% der Ausgangsstahlblechdicke) und

- bedeutet, dass es zu Reißern kommt.

Zudem konnte gleichzeitig die Ölauflage am erfindungsgemäß beschichteten, mit einer deter ministischen Oberflächenstruktur dressierten Stahlblech VI und V2 auf unterhalb von 1,5 g/m 2 reduziert werden, wobei die Menge ausreichend war, um ein entsprechend gutes Ergebnis zu erzielen.