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Title:
SILANE, RUBBER MIXTURE CONTAINING THE SILANE, AND VEHICLE TIRE HAVING THE RUBBER MIXTURE IN AT LEAST ONE COMPONENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/174865
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a silane, a rubber mixture containing the silane, and a vehicle tire having the rubber mixture in at least one component. The silane according to the invention has the following formula (I) (R1)oSi-R2-X-A-Y-[R7-Y-]m-R7-S-G, in which according to the invention the formula has a spacer group between the silyl group and the S-G grouping and the spacer group has an aromatic group A, at least one additional aromatic group and/or an alkylene group, and the linking units X and Y, wherein group X is selected from the groups -HNC(=O)-, -C(=O)NH-, -C(=O)O-, -OC(=O)-, -OC(=O)NH-, -HNC(=O)O-, -R3NC(=O)NR3-, -R3NC(=NR3)NR3-, -R3NC(=S)NR3-, and at least one R3 within the group X is a hydrogen atom; the groups Y are selected from the groups -HNC(=O)-, -C(=O)NH-, -C(=O)O-, -OC(=O)-, -OC(=O)NH-, -HNC(=O)O-, - R4NC(=O)NR4-, -R4NC(=NR4)NR4-, -R4NC(=S)NR4-, and at least one R4 within each group Y is a hydrogen atom; the groups R7 are selected from aromatic groups A and alkylene groups with 1 to 20 carbon atoms which can have cyclically, branched, and/or aliphatically unsaturated groups; group G is a hydrogen atom or a -C(=O)-R8 group or a -SiR8 3 group, and R8 is selected from linear, branched, and cyclical C1-C20 alkyl groups, C6-C20 aryl groups, C2-C20 alkenyl groups, and C7-C20 aralkyl groups; and m can take on the values 0 to 4. The rubber mixture according to the invention contains at least one silane according to the invention.

Inventors:
DAUER DAVID-RAPHAEL (DE)
JACOB ANDREAS (DE)
STROHMEIER JULIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/054015
Publication Date:
September 19, 2019
Filing Date:
February 19, 2019
Export Citation:
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Assignee:
CONTINENTAL REIFEN DEUTSCHLAND GMBH (DE)
International Classes:
C07F7/18; B60C1/00; C08K3/011; C08K5/375; C08K5/548; C08L9/00; C08L21/00
Domestic Patent References:
WO2015172915A12015-11-19
WO1999009036A11999-02-25
WO2008083241A22008-07-10
WO2008083242A12008-07-10
WO2008083243A12008-07-10
WO2008083244A12008-07-10
WO2010049216A22010-05-06
Foreign References:
DE2536674C31979-09-27
DE2255577A11974-06-06
JP2002201312A2002-07-19
DE102006004062A12007-08-09
Other References:
DATABASE WPI Week 200265, 2002 Derwent World Patents Index; AN 2002-603594, XP002791047
Attorney, Agent or Firm:
FINGER, Karsten (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Silan gemäß Formel I):

I) (R1)0Si-R2-X-A-Y-[R7-Y-]m-R7-S-G , wobei o = l, 2 oder 3 sein kann und die Reste R1 innerhalb der Silylgruppen (R1 )0Si- gleich oder verschieden voneinander sein können und ausgewählt sind aus Alkoxygruppen mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, Cycloalkoxygruppen mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen, Phenoxygruppen mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen,

Arylgruppen mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen, Alkylgruppen mit 1 bis 10

Kohlenstoffatomen, Alkenylgruppen mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen,

Alkinylgruppen mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen, Aralkylgruppen mit 7 bis 20 Kohlenstoffatomen, Halogeniden oder

Alkylpolyethergruppen -0-(R6-0)r-R5 wobei R6 gleich oder verschieden sind und verzweigte oder unverzweigte, gesättigte oder ungesättigte, aliphatische, aromatische oder gemischt aliphatisch/aromatische verbrückende C1-C30- Kohlenwasserstoffgruppen sind, vorzugsweise -CH2-CH2-, r eine ganze Zahl von 1 bis 30, vorzugsweise 3 bis 10 ist, und R5 unsubstituierte oder substituierte, verzweigte oder unverzweigte, terminale Alkyl-, Alkenyl-, Aryl- oder

Aralkylgruppen, vorzugsweise -C13H27 Alkyl-Gruppe, sind

oder

zwei R1 bilden eine cyclische Dialkoxygruppe mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen wobei dann o < 3 ist,

oder es können zwei oder mehr Silane gemäß Formel I) über Reste R1 verbrückt sein; und

wobei der Rest R2 ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus linearen und verzweigten Alkylengruppen mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, Cycloalkylgruppen mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen, Arylgruppen mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen, Alkenylgruppen mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen, Alkinylgruppen mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen und Aralkylgruppen mit 7 bis 20 Kohlenstoffatomen; und wobei die Gruppe X ausgewählt ist aus den Gruppen wobei die Reste R3 innerhalb der Gruppe X gleich oder verschieden sein können und ausgewählt sind aus einem Wasserstoffatom oder wie für R2 definiert unter der

Bedingung, dass wenigstens ein R3 innerhalb der Gruppe X ein Wasserstoffatom ist; und

wobei die Gruppen A innerhalb eines Moleküls gleich oder verschieden voneinander sein können und aromatische Gruppen sind, und

wobei die Reste R7 innerhalb eines Moleküls gleich oder verschieden sein können und ausgewählt sind aus aromatischen Gruppen A und Alkylenresten mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, die cyclische, verzweigte und/oder aliphatisch ungesättigte Gruppen aufweisen können; und

wobei G ein Wasserstoffatom oder eine -C(=0)-R8 Gruppe oder eine -SiRV Gruppe ist, wobei R8 ausgewählt ist aus linearen, verzweigten und cyclischen Ci-

C2o-Alkylgruppen, C6-C2o-Arylgruppen, C2-C2o-Alkenylgruppen und C7-C2o- Aralkylgruppen; und

wobei die Gruppen Y innerhalb eines Moleküls gleich oder verschieden voneinander sein können und ausgewählt sind aus den Gruppen

-HNC(=0)-, -C(=0)NH-, -C(=0)0-, -OC(=0)-, -OC(=0)NH-,

-HNC(=0)0-, -R4NC(=0)NR4-, -R4NC(=NR4)NR4-, -R4NC(=S)NR4-, wobei die Reste R4 innerhalb einer Gruppe Y und eines Moleküls gleich oder verschieden sein können und ausgewählt sind aus einem Wasserstoffatom oder wie für R2 definiert unter der Bedingung, dass wenigstens ein R4 innerhalb einer jeden Gruppe Y ein Wasserstoffatom ist; und wobei m eine ganze Zahl von 0 bis 4 ist, und wobei das Silan auch in Form von Oligomeren vorliegen kann, die durch Hydrolyse und Kondensation von Silanen der Formel I) entstehen.

2. Silan nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass m = 0 ist. Silan nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gruppe X ausgewählt ist aus den Gruppen

-HNC(=0)-, -C(=0)NH-, -0C(=0)NH-, -HNC(=0)0-, -R3NC(=0)NR3-,

-R3NC(=NR3)NR3-, -R3NC(=S)NR3-.

4. Silan nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gruppen Y ausgewählt sind aus den Gruppen

-HNC(=0)-, -C(=0)NH-, -0C(=0)NH-, -HNC(=0)0-, -R4NC(=0)NR4-,

-R4NC(=NR4)NR4-, -R4NC(=S)NR4-.

5. Silan nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Reste R7 lineare oder verzweigte Alkylenreste mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, bevorzugt 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt 2 bis 6

Kohlenstoffatomen, oder Cycloalkylgruppen mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen sind.

6. Silan nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Reste R7 aromatische Gruppen A sind.

7. Silan nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die aromatischen Gruppen A ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Phenylen- , Naphthylen-, Pyridyl-, Pyridazyl-, Pyrimidyl-, Pyrazyl-, Triazyl-, Chinolyl-, Pyrrolyl-, Furanyl-, Thiophenyl-, Pyrazolyl-, Imidazolyl-, Thiazolyl- und

Oxazolyl-Resten sowie Derivaten der genannten Gruppen. 8. Silan nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es die folgende Formel II) aufweist:

P) Silan nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es die folgende Formel III) aufweist:

10. Silan nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass R7 ein linearer

Alkylenrest, bevorzugt mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, ist.

11. Silan nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass R7 ein linearer

Alkylenrest, bevorzugt mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, und G eine

Alkanoylgruppe, bevorzugt mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen, sind.

12. Silan nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es die folgende Formel VIII) aufweist:

13. Kieselsäure, die mit wenigstens einem Silan nach einem der Ansprüche 1 bis 12 zumindest an deren Oberfläche modifiziert ist.

14. Kautschukmischung enthaltend wenigstens ein Silan nach einem der Ansprüche 1 bis 12 und/oder wenigstens eine Kieselsäure nach Anspruch 13.

15. Fahrzeugreifen, der die Kautschukmischung nach Anspruch 14 in wenigstens

einem Bauteil aufweist.

Description:
Beschreibung

Silan, Kautschukmischung enthaltend das Silan und Fahrzeugreifen, der die

Kautschukmischung in wenigstens einem Bauteil aufweist

Die Erfindung betrifft ein Silan, eine Kautschukmischung enthaltend das Silan und einen Fahrzeugreifen, der die Kautschukmischung in wenigstens einem Bauteil aufweist.

Silane sind als Zuschlagstoffe für Kautschukmischungen, insbesondere für Fahrzeugreifen, bekannt, und zwar insbesondere für Kautschukmischungen, die wenigstens eine

Kieselsäure als Füllstoff enthalten. Im Stand der Technik bekannte Silane gehen beispielsweise aus der DE 2536674 C3 und der DE 2255577 C3 hervor. Die Kieselsäure wird dabei mittels derartiger Silane an das oder die Polymer(e) angebunden, wodurch die Silane auch als Kupplungsagenzien bezeichnet werden. Durch die Anbindung der

Kieselsäure mittels Silan-Kupplungsagenzien ergeben sich Vorteile hinsichtlich des Rollwiderstandsverhaltens und der Prozessierbarkeit der Kautschukmischung. Hierzu weist das Silan üblicherweise wenigstens eine Schwefelgruppierung auf, die an der

Vulkanisation der Kautschukmischung beteiligt ist.

Neben den genannten Eigenschaften spielen aber auch weitere Eigenschaften der

Kautschukmischung, insbesondere bei der Anwendung im Fahrzeugreifen, eine wichtige Rolle, wie insbesondere die Steifigkeit der Mischung, die sich u. a. auf das Handling- Verhalten des Fahrzeugreifens auswirkt.

In der WO 2015/172915 Al wird eine Kautschukmischung enthaltend ein harnstoffhaltiges Silan offenbart, die im Vergleich zum Stand der Technik eine höhere Steifigkeit bei nahezu gleichbleibenden Indikatoren für Rollwiderstand und Nassgriff aufweist. Die

Hamstoffgruppe ist hierbei im sogenannten Spacer, also der Abstandsgruppe zwischen Silicium (Anbindung an den Füllstoff) und Schwefel (Anbindung an den Dienkautschuk) enthalten.

In der JP 2002-201312 A werden Silane für Kautschukmischungen vorgeschlagen, die eine Hamstoffgruppierung oder ein Säureamid und einen Phenylen-Rest in der Abstandsgruppe aufweisen, wodurch eine verbesserte Dispersion von Ruß oder Kieselsäure als Füllstoffe in der Kautschukmischung erzielt werden könnte.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neuartiges Silan

bereitzustellen und eine Kautschukmischung mit dem Silan bereitzustellen, wodurch im Vergleich zum Stand der Technik eine weitere Verbesserung im Eigenschaftsprofil umfassend die Steifigkeit und damit insbesondere die Handling-Prediktoren der

Kautschukmischung, insbesondere für die Anwendung im Fahrzeugreifen, erzielt wird. Gelöst wird die Aufgabe durch das erfindungsgemäße Silan gemäß Anspruch 1, die mit dem erfindungsgemäßen Silan modifizierte Kieselsäure, die erfindungsgemäße

Kautschukmischung enthaltend das Silan sowie den erfindungsgemäßen Fahrzeugreifen, der die erfindungsgemäße Kautschukmischung in wenigstens einem Bauteil aufweist. Das erfindungsgemäße Silan weist folgende Formel I) auf:

I) (R 1 ) o Si-R 2 -X-A-Y-[R 7 -Y-] m -R 7 -S-G wobei o = l oder 2 oder 3 (o gleich 1 oder 2 oder 3) sein kann und die Reste R 1 innerhalb der Silylgruppen (R 1 ) 0 Si- gleich oder verschieden voneinander sein können und aus gewählt sind aus Alkoxygruppen mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, Cycloalkoxygruppen mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen, Phenoxygruppen mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen, Arylgruppen mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen,

Alkylgruppen mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, Alkenylgruppen mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen, Alkinylgruppen mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen,

Aralkylgruppen mit 7 bis 20 Kohlenstoffatomen, Halogeniden oder Alkylpolyethergruppen -0-(R 6 -0) r -R 5 wobei R 6 gleich oder verschieden sind und verzweigte oder unverzweigte, gesättigte oder ungesättigte, aliphatische, aromatische oder gemischt aliphatisch/aromatische verbrückende C1-C30- Kohlenwasserstoffgruppen sind, vorzugsweise -CH2-CH2-, r eine ganze Zahl von 1 bis 30, vorzugsweise 3 bis 10 ist, und R 5 unsubstituierte oder substituierte, verzweigte oder unverzweigte, terminale Alkyl-, Alkenyl-, Aryl- oder

Aralkylgruppen, vorzugsweise -C13H27 Alkyl-Gruppe, sind

oder

zwei R 1 bilden eine cyclische Dialkoxygruppe mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen wobei dann o < 3 (o kleiner als 3) ist,

oder es können zwei oder mehr Silane gemäß Formel I) über Reste R 1 verbrückt sein; und

wobei der Rest R 2 ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus linearen und verzweigten Alkylengruppen mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, Cycloalkylgruppen mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen, Arylgruppen mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen,

Alkenylgruppen mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen, Alkinylgruppen mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen und Aralkylgruppen mit 7 bis 20 Kohlenstoffatomen; und wobei die Gruppe X ausgewählt ist aus den Gruppen wobei die

Reste R 3 innerhalb der Gruppe X gleich oder verschieden sein können und ausgewählt sind aus einem Wasserstoffatom oder wie für R 2 definiert unter der Bedingung, dass wenigstens ein R 3 innerhalb der Gruppe X ein Wasserstoffatom ist; und wobei die Gruppen A innerhalb eines Moleküls gleich oder verschieden voneinander sein können und aromatische Gruppen sind, und

wobei die Reste R 7 innerhalb eines Moleküls gleich oder verschieden sein können und ausgewählt sind aus aromatischen Gruppen A und Alkylenresten mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, die cyclische, verzweigte und/oder aliphatisch ungesättigte Gruppen aufweisen können; und

wobei G ein Wasserstoffatom oder eine -C(=0)-R 8 Gruppe oder eine -SiRV

Gruppe ist, wobei R 8 ausgewählt ist aus linearen, verzweigten und cyclischen Ci- C20 Alkylgruppen, C 6 -C 2 o-Arylgruppen, C 2 -C 2 o-Alkenylgruppen und C1-C20- Aralkylgruppen; und

wobei die Gruppen Y innerhalb eines Moleküls gleich oder verschieden voneinander sein können und ausgewählt sind aus den Gruppen

-HNC(=0)-, -C(=0)NH-, -C(=0)0-, -0C(=0)-, -0C(=0)NH-,

-HNC(=0)0-, -R 4 NC(=0)NR 4 -, -R 4 NC(=NR 4 )NR 4 -, -R 4 NC(=S)NR 4 -, wobei die Reste R 4 innerhalb einer Gruppe Y und eines Moleküls gleich oder verschieden sein können und ausgewählt sind aus einem Wasserstoffatom oder wie für R 2 definiert unter der Bedingung, dass wenigstens ein R 4 innerhalb einer jeden Gruppe Y ein Wasserstoffatom ist; und wobei m eine ganze Zahl von 0 bis 4 ist, und wobei das Silan auch in Form von Oligomeren vorliegen kann, die durch Hydrolyse und Kondensation von Silanen der Formel I) entstehen.

Im Vergleich zu aus dem Stand der Technik bekannten Silanen weist das

erfindungsgemäße Silan mit der Gruppe -R 2 -X-A-Y-[R 7 -Y-] m -R 7 - eine vergleichsweise lange und rigide Abstandsgruppe auf, die eine aromatische Gruppe A und wenigstens eine weitere aromatische Gruppe A und/oder wenigstens eine Alkylengruppe sowie die Verknüpfüngseinheiten X und Y umfasst. Hierdurch wird erfindungsgemäß ein neuartiges Silan bereitgestellt. Eine Kautschukmischung, die das erfindungsgemäße Silan enthält, weist ein optimiertes Eigenschaftsprofil umfassend die Steifigkeit auf, welches insbesondere auf die vorhandene aromatische Gruppe A in Kombination mit den

Verknüpfüngseinheiten X und Y und der weiteren aromatischen Gruppe A und/oder Alkylengruppe innerhalb der Abstandsgruppe zurückgeführt werden könnte. Die erfindungsgemäße Kautschukmischung weist somit eine gewisse Verbesserung hinsichtlich des Eigenschaftsprofils umfassend Handling-Prediktoren auf und der erfindungsgemäße Fahrzeugreifen zeigt u. a. ein verbessertes Handling- Verhalten.

Im Folgenden werden das erfindungsgemäße Silan und dessen bevorzugte

Ausführungsformen erläutert. Sämtliche Aspekte gelten auch für das Silan in der erfindungsgemäßen Kautschukmischung und im erfindungsgemäßen Fahrzeugreifen. Die Begriffe„Rest“ und„Gruppe“ werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung im Zusammenhang mit chemischen Formelbestandteilen synonym verwendet.

Wie in Formel I) dargestellt, handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Silan um ein Mercaptosilan (G = Wasserstoffatom H) oder ein geschütztes (oder auch geblockt genanntes) Mercaptosilan (G = -C(=0)-R 8 Gruppe oder -SiRVGruppe).

In der Formel I) kann m Werte von 0 bis 4 annehmen. Die Gruppierung [R 7 -Y-] kann somit zusätzlich mit m =1 im Molekül ein weiteres Mal vorhanden sein, wobei das R 7 unabhängig von dem formelmäßig unabdingbar vorhandenen R 7 eine aromatische Gruppe A oder wie oben definiert eine Alkylengruppe ist. Ferner kann sich mit m = 2 oder 3 oder 4 die Zahl der aromatischen Gruppen A und/oder Alkylengruppen entsprechend erhöhen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist m gleich 0, d .h. bevorzugt ist m = 0. Ein derartiges Molekül ist vergleichsweise einfach herzustellen, wobei das erfindungsgemäße Wesen des Moleküls, nämlich die oben beschriebene Kombination der aromatischen Gruppe A mit der weiteren aromatischen Gruppe A und/oder der

Alkylengruppe und den Verknüpfungen X und Y in der Abstands gruppe vorhanden ist, sodass hiermit bereits eine optimierte Steifigkeit in der Kautschukmischung erzielt werden kann.

Die Gruppe X ist, wie zu Formel I) ausgeführt, ausgewählt aus den Gruppen wobei die Reste R 3 innerhalb der Gruppe X gleich oder verschieden sein können und ausgewählt sind aus einem Wasserstoffatom oder wie für R 2 definiert unter der Bedingung, dass wenigstens ein R 3 innerhalb einer jeden Gruppe X ein Wasserstoffatom ist.

Die Gruppen -HNC(=0)- und -C(=0)NH- sind Carbonsäureamidgruppen, wobei die beiden unterschiedlichen Schreibweisen die möglichen Konnektivitäten innerhalb des Moleküls zum Ausdruck bringen sollen. Es ist somit denkbar, dass das Stickstoffatom der Gruppe X in der Ausführung Säureamid an der aromatischen Gruppe A anknüpft oder an dem Rest R 2 . Die Gruppen -C(=0)0- und -0C(=0)- sind Estergruppen, wobei auch hier mit den beiden Schreibweisen analog zu den Säureamidgruppen die unterschiedlichen Konnektivitäten hinsichtlich A und R 2 gemeint sind.

Die Gruppen -0C(=0)NH- und -HNC(=0)0- sind Urethangruppen, wobei auch hier mit den beiden Schreibweisen analog zu den Säureamidgruppen die unterschiedlichen

Konnektivitäten hinsichtlich A und R 2 gemeint sind.

Die Gruppe -R 3 NC(=0)NR 3 - stellt eine Hamstoffgruppe dar, wobei wenigstens einer der Reste R 3 ein Wasserstoffatom ist.

Die Gruppe -R 3 NC(=NR 3 )NR 3 - stellt eine Guanidingruppe dar, wobei wenigstens einer der Reste R 3 ein Wasserstoffatom ist.

Die Gruppe -R 3 NC(=S)NR 3 - stellt eine Thiohamstoffgruppe dar, wobei wenigstens einer der Reste R 3 ein Wasserstoffatom ist.

Bevorzugt ist jedes der R 3 der Gruppe X ein Wasserstoffatom.

Für den Fall, dass R 3 ein organischer Rest ist wie für R 2 definiert, ist es besonders bevorzugt, wenn R 3 ausgewählt ist aus Alkylresten mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen oder aromatischen Resten mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen, wie z. B. einem Phenylrest.

Bevorzugt ist es, dass die Gruppe X ausgewählt ist aus den Gruppen -HNC(=0)-, -

R 3 NC(=S)NR 3 -, und zwar mit der oben genannten Bedingung für R 3 .

Besonders bevorzugt ist die Gruppe X ausgewählt aus den Gruppen -HNC(=0)-, -

C(=0)NH-, -0C(=0)NH-, -HNC(=0)0-, -R 3 NC(=0)NR 3 -, wiederum bevorzugt aus den Gruppen -HNC(=0)-, -C(=0)NH-, -R 3 NC(=0)NR 3 -.

Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist X eine

Hamstoffgruppe -HNC(=0)NH- mit jedem R 3 = Wasserstoffatom.

Die Gruppen Y können wie zu Formel I) ausgeführt innerhalb eines Moleküls gleich oder verschieden voneinander sein und sind ausgewählt aus den Gruppen

-HNC(=0)-, -C(=0)NH-, -C(=0)0-, -0C(=0)-, -0C(=0)NH-,

-HNC(=0)0-, -R 4 NC(=0)NR 4 -, -R 4 NC(=NR 4 )NR 4 -, -R 4 NC(=S)NR 4 -, wobei die Reste R 4 innerhalb einer Gruppe Y und eines Moleküls gleich oder verschieden sein können und ausgewählt sind aus einem Wasserstoffatom oder wie für R 2 definiert unter der Bedingung, dass wenigstens ein R 4 innerhalb einer jeden Gruppe Y ein Wasserstoffatom ist.

Für die jeweiligen Gruppen gelten die obigen Ausführungen zu X.

Auch jedes R 4 ist bevorzugt in den jeweiligen Gruppen ein Wasserstoffatom. Für den Fall, dass R 4 ein organischer Rest ist wie für R 2 definiert, ist es besonders bevorzugt, wenn R 4 ausgewählt ist aus Alkylresten mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen oder aromatischen Resten mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen, wie z. B. einem Phenylrest.

Bevorzugt ist es, dass die Gruppen Y ausgewählt sind aus den Gruppen

-HNC(=0)-, -C(=0)NH-, -0C(=0)NH-, -HNC(=0)0-, -R 4 NC(=0)NR 4 -,

-R 4 NC(=NR 4 )NR 4 -, -R 4 NC(=S)NR 4 -, und zwar mit der oben genannten Bedingung für R 4 . Besonders bevorzugt sind die Gruppen Y ausgewählt aus den Gruppen

-HNC(=0)-, -C(=0)NH-, -0C(=0)NH-, -HNC(=0)0-, -R 4 NC(=0)NR 4 -, wiederum bevorzugt aus den Gruppen -HNC(=0)-, -C(=0)NH-, -R 3 NC(=0)NR 3 -.

Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist Y eine

Säureamidgruppe -HNC(=0)- oder -C(=0)NH-.

Bevorzugt ist hierbei eine Konnektivität, die am einfachen Beispiel mit m = 0

folgendermaßen aussieht:

(R 1 ) 0 Si-R 2 -X-A-HN-C(=0)-R 7 -S-G.

Das Stickstoffatom der Säureamidgruppe ist somit gemäß dieser bevorzugten

Ausführungsform an die aromatische Gruppe A angebunden, die X und Y verknüpft.

Die Reste R 7 können innerhalb eines Moleküls gleich oder verschieden sein und sind ausgewählt aus aromatischen Gruppen A und Alkylenreste mit 1 bis 20

Kohlenstoffatomen, die cyclische, verzweigte und/oder aliphatisch ungesättigte Gruppen aufweisen können. Für den Fall, dass R 7 aromatische Gruppen A sind, sind sie wie die im Rahmen der vorliegenden Erfindung beschriebenen aromatischen Gruppen A definiert.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Reste R 7 lineare oder verzweigte Alkylenreste mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, bevorzugt 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, oder Cycloalkylgruppen mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Reste R 7 Alkylengruppen mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt mit 2

Kohlenstoffatomen, also insbesondere Ethylengruppen (-CH2-CH2-). Insbesondere ist mit m = 0 der Rest R 7 bevorzugt eine Alkylengruppe mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt mit 2 Kohlenstoffatomen, also insbesondere eine Ethylengruppe. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Reste R 7 aromatische Gruppen A, insbesondere wenn m = 0 ist.

Die Gruppen A sind wie unten stehend definiert und ausgewählt.

Die Gruppen A verbinden X und Y sowie ggf. Y und S und Y und Y, wobei X und Y und ggf. S somit formal jeweils auch Substituenten der jeweiligen aromatischen Gruppe A sind. Bei den aromatischen Gruppen A kann es sich prinzipiell um jede aromatische Gruppe handeln, wobei die A innerhalb eines Moleküls gleich oder verschieden zueinander sein können. Die aromatischen Gruppen A können hierbei Heteroatome enthalten und/oder an einem oder mehreren Atomen des aromatischen Gerüstes Substituenten (für ein jeweiliges Wasserstoffatom) tragen, und zwar zusätzlich zu den formelgemäßen Substituenten X und Y.

Bevorzugt ist es, dass die aromatischen Gruppen A ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Phenylen-, Naphthylen-, Pyridyl-, Pyridazyl-, Pyrimidyl-, Pyrazyl-, Triazyl-, Chinolyl-, Pyrrolyl-, Furanyl-, Thiophenyl-, Pyrazolyl-, Imidazolyl-, Thiazolyl- und Oxazolyl-Resten sowie Derivaten der genannten Gruppen.

Die Verknüpfung der genannten Gruppen an der jeweiligen aromatischen Gruppe kann dabei über alle denkbaren Atome des aromatischen Gerüsts erfolgen. Bei einem

monocyclischen Aromaten mit sechs Gerüstatomen wie einem Phenylenrest heißt das z. B., dass die Gruppen in para-, meta- oder ortho- Position zueinander angeordnet sein können. Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die Gruppen A Phenylen-Reste.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind X und Y sowie Y und S sowie Y und Y im Fall von m = 1 bis 4 und R 7 = A (aromatische Gruppe) jeweils in para- Stellung zueinander an der jeweiligen aromatischen Gruppe A angeordnet.

Hierdurch ergibt sich eine längliche und partiell rigide Molekülstruktur des Silans, die insbesondere in einer Kautschukmischung zu einer weiteren Erhöhung von deren

Steifigkeit beitragen kann.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind X und Y sowie Y und Y im Fall von m = 1 bis 4 und R 7 = A (aromatische Gruppe) in para-Stellung sowie Y und S in ortho-Stellung zueinander an der jeweiligen aromatischen Gruppe A angeordnet. Hierdurch ergibt sich eine partiell rigide Molekülstruktur des Silans, die insbesondere in einer Kautschukmischung zu einer Verbesserung von deren Eigenschaften beitragen kann.

Die Reste R 1 des erfindungsgemäßen Silans können innerhalb der Silylgruppen (R 1 ) <> Si- gleich oder verschieden voneinander sein und sind ausgewählt aus Alkoxygruppen mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, Cycloalkoxygruppen mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen,

Phenoxygruppen mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen, Arylgruppen mit 6 bis 20

Kohlenstoffatomen, Alkylgruppen mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, Alkenylgruppen mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen, Alkinylgruppen mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen,

Aralkylgruppen mit 7 bis 20 Kohlenstoffatomen, Halogeniden oder

Alkylpolyethergruppen -0-(R 6 -0) r -R 5 wobei R 6 gleich oder verschieden sind und verzweigte oder unverzweigte, gesättigte oder ungesättigte, aliphatische, aromatische oder gemischt aliphatisch/aromatische verbrückende Ci-C3o-Kohlenwasserstoffgruppen sind, vorzugsweise -CH2-CH2-, r eine ganze Zahl von 1 bis 30, vorzugsweise 3 bis 10 ist, und R 5 unsubstituierte oder substituierte, verzweigte oder unverzweigte, terminale Alkyl-, Alkenyl-, Aryl- oder Aralkylgruppen, vorzugsweise -C13H27 Alkyl-Gruppe, sind oder zwei R 1 bilden eine cyclische Dialkoxygruppe mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen wobei dann o < 3 (o kleiner als drei) ist,

oder es können zwei oder mehr Silane gemäß Formel I) über Reste R 1 verbrückt sein. Sämtliche genannten Reste R 1 und Verknüpfungen können innerhalb einer Silyl-Gruppe miteinander kombiniert sein.

Für den Fall, dass zwei Silane gemäß Formel I) miteinander verbrückt sind, teilen sie sich einen Rest R 1 . Auf diese Weise können auch mehr als zwei Silane aneinander verknüpft sein. Im Anschluss an die Synthese des Silans gemäß Formel I) ist es somit denkbar, dass zwei Silane gemäß Formel I) über die Reste R 1 miteinander verbrückt werden. Auf diese Weise können auch mehr als zwei Silane aneinander verknüpft werden, wie beispielsweise über Dialkoxygruppen.

Das erfindungsgemäße Silan kann auch Oligomere umfassen, die durch Hydrolyse und Kondensation der Silane der Formel I) entstehen. Dabei sind zum einen Oligomere von zweien oder mehreren Silanen gemäß Formel I) umfasst. Erfindungsgemäß sind zum anderen auch Oligomere umfasst, die durch Kondensation wenigstens eines Silans gemäß Formel I) mit wenigstens einem weiteren Silan, welches nicht Formel I) entspricht, entstehen. Bei dem„weiteren Silan“ kann es sich insbesondere um dem Fachmann bekannte Silan-Kupplungsagenzien handeln.

Das Silan gemäß Formel I) umfasst bevorzugt in jeder Silylgruppe (R 1 ) 0 Si- wenigstens einen Rest R 1 , der als Abgangsgruppe dienen kann, wie insbesondere Alkoxy-Gruppen oder sämtliche andere der genannten Gruppen, die mit einem Sauerstoffatom an das Siliciumatom gebunden sind, oder Halogenide.

Es ist bevorzugt, dass die Reste R 1 Alkylgruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder Alkoxygruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder Halogenide umfassen, besonders bevorzugt sind Alkoxygruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen.

Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die Reste R 1 innerhalb einer Silylgruppe (R 1 ) 0 Si- gleich und Alkoxygruppen mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen, also Methoxygruppen oder Ethoxygruppen, ganz besonders bevorzugt Ethoxygruppen, wobei o = 3 (o gleich drei) ist.

Aber auch bei Oligomeren oder im Fall, dass zwei R 1 eine Dialkoxy-Gruppe bilden, sind die übrigen Reste R 1 bevorzugt Alkylgruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder

Halogenide oder Alkoxygruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, bevorzugt 1 oder 2

Kohlenstoffatomen, also Methoxygruppen oder Ethoxygruppen, ganz besonders bevorzugt Ethoxygruppen.

Der Rest R 2 des erfindungsgemäßen ist ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus linearen und verzweigten Alkylengruppen mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, Cycloalkylgruppen mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen, Arylgruppen mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen,

Alkenylgruppen mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen, Alkinylgruppen mit 2 bis 20

Kohlenstoffatomen und Aralkylgruppen mit 7 bis 20 Kohlenstoffatomen.

Es ist bevorzugt, dass der Rest R 2 eine lineare oder verzweigte Alkylengruppe mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen oder eine Cycloalkylgruppe mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen, wie insbesondere ein Cyclohexylrest, ist.

Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist R 2 ein

Alkylenrest mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, bevorzugt 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, insbesondere bevorzugt 2 oder 3 Kohlenstoffatome, wobei ein Propylenrest mit 3

Kohlenstoffatomen ganz besonders bevorzugt ist.

In einer besonders bevorzugten und beispielhaften Ausführungsform der Erfindung weist das erfindungsgemäße Silan die folgende Formel II) auf:

II)

Hierbei sind im Hinblick auf Formel I) m = 0, alle R 1 Ethoxygruppen, R 2 ein Propylenrest, X eine Hamstoffgruppe, R 7 = A und beide A Phenylenreste, wobei alle Verknüpfungen in para-Stellung angeordnet sind sowie Y eine Säureamidgruppe, dessen Stickstoffatom an den jeweiligen Phenylenrest zur Hamstoffgruppe (X) angeknüpft ist.

Die Gruppierung -S-G stellt wie oben beschrieben eine Mercaptogruppe dar, also -S-H, oder eine geblockte Mercaptogruppe, also z. B. -S-C(=0)-R 8 oder -S-SiR 8 3 .

R 8 ist ausgewählt aus linearen, verzweigten und cyclischen C1-C20 Alkylgruppen, C6-C20- Arylgruppen, C2-C2o-Alkenylgruppen und C 7 -C2o-Aralkylgruppen. Dabei kann ein Rest R 8 auch jede beliebige Kombination von linearen, verzweigten und/oder cyclischen

Bestandteilen aufweisen. Das Silan gemäß Formel II) stellt ein bevorzugtes erfindungsgemäßes Beispiel dar. Hiermit wird ein besonders gutes Eigenschaftsprofil umfassend die Steifigkeit der

erfindungsgemäßen Kautschukmischung erzielt. Letztere weist somit verbesserte

Eigenschaften im Hinblick auf die Handling-Indikatoren auf.

Besonders bevorzugt ist G hierbei eine Alkanoylgruppe mit insgesamt 1 bis 10

Kohlenstoffatomen.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist G = H, also ein

Wasserstoffatom. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist G eine -C(=0)-R 8 Gruppe, wobei R 8 besonders bevorzugt eine C1-C20 Alkylgruppe ist; G ist hierbei somit bevorzugt eine Alkanoylgruppe.

Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist die Alkanoylgruppe insgesamt 1 bis 10, insbesondere 7 bis 10 Kohlenstoffatome auf.

In einer besonders bevorzugten und beispielhaften Ausführungsform der Erfindung weist das erfindungsgemäße Silan die folgende Formel III) auf:

III) Hierbei sind im Hinblick auf Formel I) m = 0, alle R 1 Ethoxygruppen, R 2 ein Propylenrest, X eine Hamstoffgruppe, R 7 = A und beide A Phenylenreste, wobei alle Verknüpfungen in para-Stellung angeordnet sind sowie Y eine Säureamidgruppe, dessen Stickstoffatom an den jeweiligen Phenylenrest zur Hamstoffgruppe (X) angeknüpft ist, und G ein

Octanoylrest, also eine Octanoyl-Schutzgruppe.

In einer weiteren bevorzugten und beispielhaften Ausführungsform der Erfindung ist R 7 ein linearer Alkylenrest, bevorzugt mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen. In einer weiteren bevorzugten und beispielhaften Ausführungsform der Erfindung sind R 7 ein linearer Alkylenrest, bevorzugt mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, und G eine

Alkanoylgruppe, bevorzugt mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen.

In einer weiteren bevorzugten und beispielhaften Ausführungsform der Erfindung weist das erfindungsgemäße Silan die folgende Formel VIII) auf:

Hierbei sind im Hinblick auf Formel I) m = 0, alle R 1 Ethoxygruppen, R 2 ein Propylenrest, X eine Hamstoffgruppe, R 7 ein Ethylenrest und A ein Phenylenrest, wobei die

Verknüpfungen in para-Stellung angeordnet sind sowie Y eine Säureamidgruppe, und G ein Acetylrest, also eine Acetyl-Schutzgruppe.

Die erfindungsgemäße Kautschukmischung enthält wenigstens ein erfindungsgemäßes Silan. Es ist prinzipiell denkbar, dass die Kautschukmischung mehrere erfindungsgemäße Silane unterschiedlicher Ausfühmngsformen, also mit ggf. unterschiedlichen Gmppen X, Y, A, R 7 und G sowie R 1 , R 2 , ggf. R 3 und R 4 , unterschiedlichen Verknüpfungen an den aromatischen Gmppen A, sowie mit unterschiedlichen Werten m im Gemisch enthält. Insbesondere kann die Kautschukmischung auch ein Gemisch zweier oder mehrerer Silane I), II), III) oder VIII) enthalten. Die Kautschukmischung kann das erfindungsgemäße Silan gemäß den gezeigten Formeln I) bis III) und/oder VIII) auch in Kombination mit anderen im Stand der Technik bekannten Silanen enthalten, ggf. als Oligomere, wie oben beschrieben.

Solche aus dem Stand der Technik bekannten Kupplungsagenzien sind insbesondere und beispielsweise bifunktionelle Organosilane, die am Siliciumatom mindestens eine Alkoxy-, Cycloalkoxy- oder Phenoxygruppe als Abgangsgruppe besitzen und die als andere

Funktionalität eine Gruppe aufweisen, die gegebenenfalls nach Spaltung eine chemische Reaktion mit den Doppelbindungen des Polymers eingehen kann. Bei der letztgenannten Gruppe kann es sich z. B. um die folgenden chemischen Gruppen handeln:

-SCN, -SH, -NH 2 oder -Sx- (mit x = 2 bis 8).

50 können als Silan-Kupplungsagenzien z. B. 3-Mercaptopropyltriethoxysilan,

3-Thiocyanato-propyltrimethoxysilan oder 3,3‘-Bis(triethoxysilylpropyl)polysulfide mit 2 bis 8 Schwefelatomen, wie z. B. 3,3‘-Bis(triethoxysilylpropyl)tetrasulfid (TESPT), das entsprechende Disulfid (TESPD) oder auch Gemische aus den Sulfiden mit 1 bis 8

Schwefelatomen mit unterschiedlichen Gehalten an den verschiedenen Sulfiden, verwendet werden. TESPT kann dabei beispielsweise auch als Gemisch mit Industrieruß

(Handelsname X50S® der Firma Evonik) zugesetzt werden.

Im Stand der Technik bekannt ist auch ein Silan-Gemisch, welches zu 40 bis 100 Gew.-% Disulfide, besonders bevorzugt 55 bis 85 Gew.-% Disulfide und ganz besonders bevorzugt 60 bis 80 Gew.-% Disulfide enthält. Ein solches Gemisch ist z.B. unter dem Handelsnamen

51266® der Firma Evonik erhältlich, welches z.B. in der DE 102006004062 Al beschrieben ist.

Auch geblockte Mercaptosilane, wie sie z. B. aus der WO 99/09036 bekannt sind, können als Silan- Kupplungsagens eingesetzt werden. Auch Silane, wie sie in der WO 2008/083241 Al, der WO 2008/083242 Al, der WO 2008/083243 Al und der WO 2008/083244 Al beschrieben sind, können eingesetzt werden. Verwendbar sind z. B. Silane, die unter dem Namen NXT (z.B. 3-(Octanoylthio)-l-Propyl-Triethoxysilan) in verschiedenen Varianten von der Firma Momentive, USA, oder solche, die unter dem Namen VP Si 363® von der Firma Evonik Industries vertrieben werden. Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung enthält die

Kautschukmischung das Silan gemäß Formel III). Bei der erfindungsgemäßen Kautschukmischung handelt es sich bevorzugt um eine Kautschukmischung, die für den Einsatz in Fahrzeugreifen geeignet ist und hierzu bevorzugt wenigstens einen Dienkautschuk enthält.

Als Dienkautschuke werden Kautschuke bezeichnet, die durch Polymerisation oder Copolymerisation von Dienen und/oder Cycloalkenen entstehen und somit entweder in der Hauptkette oder in den Seitengruppen C=C-Doppelbindungen aufweisen.

Der Dienkautschuk ist dabei ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus natürlichem

Polyisopren und/oder synthetischem Polyisopren und/oder epoxidiertem Polyisopren und/oder Butadien-Kautschuk und/oder Butadien-Isopren-Kautschuk und/oder

lösungspolymerisiertem Styrol-Butadien-Kautschuk und/oder emulsionspolymerisiertem Styrol-Butadien-Kautschuk und/oder Styrol-Isopren-Kautschuk und/oder

Flüssigkautschuken mit einem Molekulargewicht M w von größer als 20000 g/mol und/oder Halobutyl-Kautschuk und/oder Polynorbomen und/oder Isopren-Isobutylen-Copolymer und/oder Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk und/oder Nitril-Kautschuk und/oder

Chloropren-Kautschuk und/oder Acrylat-Kautschuk und/oder Fluor-Kautschuk und/oder Silikon-Kautschuk und/oder Polysulfid-Kautschuk und/oder Epichlorhydrin-Kautschuk und/oder Styrol-Isopren-Butadien-Terpolymer und/oder hydriertem Acrylnitrilbutadien- Kautschuk und/oder hydriertem Styrol-Butadien-Kautschuk. Insbesondere Nitrilkautschuk, hydrierter Acrylnitrilbutadienkautschuk,

Chloroprenkautschuk, Butylkautschuk, Halobutylkautschuk oder Ethylen-Propylen-Dien- Kautschuk kommen bei der Herstellung von technischen Gummiartikeln, wie Gurte, Riemen und Schläuche, und/oder Schuhsohlen zum Einsatz. Vorzugsweise ist der Dienkautschuk ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus natürlichem Polyisopren und/oder synthetischem Polyisopren und/oder Butadien-Kautschuk und/oder lösungspolymerisiertem Styrol-Butadien-Kautschuk und/oder emulsionspolymerisiertem Styrol-Butadien- Kautschuk.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung werden in der Kautschukmischung wenigstens zwei verschiedene Dienkautschuk-Typen eingesetzt.

Die erfindungsgemäße Kautschukmischung enthält als Füllstoff bevorzugt wenigstens eine Kieselsäure, wodurch die Vorteile des erfindungsgemäßen Silans besonders hervortreten. Die Begriffe“Kieselsäure“ und“Silika“ werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung synonym verwendet.

Bei den Kieselsäuren kann es sich um die dem Fachmann bekannten Kieselsäuren, die als Füllstoff für Reifenkautschukmischungen geeignet sind, handeln. Besonders bevorzugt ist es allerdings, wenn eine fein verteilte, gefällte Kieselsäure verwendet wird, die eine Stickstoff-Oberfläche (BET-Oberfläche) (gemäß DIN ISO 9277 und DIN 66132) von 35 bis 400 m 2 /g, bevorzugt von 35 bis 350 m 2 /g, besonders bevorzugt von 100 bis 320 m 2 /g und ganz besonders bevorzugt von 100 bis 235 m 2 /g, und eine CTAB-Oberfläche (gemäß ASTM D 3765) von 30 bis 400 m 2 /g, bevorzugt von 30 bis 330 m 2 /g, besonders bevorzugt von 95 bis 300 m 2 /g und ganz besonders bevorzugt von 95 bis 200 m 2 /g, aufweist.

Derartige Kieselsäuren führen z. B. in Kautschukmischungen für innere Reifenbauteile zu besonders guten physikalischen Eigenschaften der Vulkanisate. Außerdem können sich dabei Vorteile in der Mischungsverarbeitung durch eine Verringerung der Mischzeit bei gleichbleibenden Produkteigenschaften ergeben, die zu einer verbesserten Produktivität führen. Als Kieselsäuren können somit z. B. sowohl jene des Typs Ultrasil® VN3

(Handelsname) der Firma Evonik als auch Kieselsäuren mit einer vergleichsweise niedrigen BET-Oberfläche (wie z. B. Zeosil® 1115 oder Zeosil® 1085 der Firma Solvay) als auch hoch dispergierbare Kieselsäuren, so genannte HD-Kieselsäuren (z. B. Zeosil® 1165 MP der Firma Solvay).

Die Menge der wenigstens einen Kieselsäure beträgt dabei bevorzugt 5 bis 300 phr, besonders bevorzugt 10 bis 200 phr, ganz besonders bevorzugt 20 bis 180 phr. Im Falle unterschiedlicher Kieselsäuren ist mit den angegebenen Mengen die Gesamtmenge an enthaltenen Kieselsäuren gemeint.

Die in dieser Schrift verwendete Angabe phr (parts per hundred parts of rubber by weight) ist die in der Kautschukindustrie übliche Mengenangabe für Mischungsrezepturen. Die Dosierung der Gewichtsteile der einzelnen Substanzen wird in dieser Schrift auf 100 Gewichtsteile der gesamten Masse aller in der Mischung vorhandenen hochmolekularen (Mw größer als 20.000 g/mol) und dadurch festen Kautschuke bezogen.

Die in dieser Schrift verwendete Angabe phf (parts per hundred parts of filler by weight) ist die in der Kautschukindustrie gebräuchliche Mengenangabe für Kupplungsagenzien für Füllstoffe. Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung bezieht sich phf auf die vorhandene Kieselsäure, das heißt, dass andere eventuell vorhandene Füllstoffe wie Ruß nicht in die Berechnung der Silanmenge mit eingehen. Bevorzugt enthält die erfindungsgemäße Kautschukmischung wenigstens ein Silan der

Formel I), bevorzugt wenigstens das Silan gemäß Formel II) und/oder Formel III) und/oder Formel VIII) in einer Menge von 1 bis 25 phr und im bevorzugten Fall mit Kieselsäure als Füllstoff bevorzugt 2 bis 20 phf. Das oder die erfindungsgemäßen Silane werden bei der Herstellung der

erfindungsgemäßen Kautschukmischung bevorzugt in wenigstens einer Grundmischstufe zugegeben, die bevorzugt wenigstens einen Dienkautschuk und bevorzugt wenigstens eine Kieselsäure als Füllstoff enthält.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zur

Herstellung der erfindungsgemäßen Kautschukmischung, wobei wenigstens ein

erfindungsgemäßes Silan wie vorstehend beschrieben bevorzugt in wenigstens einer Grundmischstufe zugegeben wird.

Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird das wenigstens eine erfindungsgemäße Silan zuvor auf Kieselsäure aufgezogen und in dieser Form in die Kautschukmischung eingemischt. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen

Kautschukmischung ist es somit bevorzugt, wenn das wenigstens eine erfindungsgemäße Silan zuvor auf Kieselsäure aufgezogen und in dieser Form in die Kautschukmischung eingemischt wird.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Kieselsäure, die mit wenigstens einem erfindungsgemäßen Silan zumindest an deren Oberfläche modifiziert ist. Beispielsweise erfolgt die Modifizierung durch wenigstens folgende Verfahrensschritte: a) Lösen des erfindungsgemäßen Silans in einem organischen Lösungsmittel; b) Inkontaktbringen wenigstens einer Kieselsäure mit der Lösung aus Schritt a) und anschließendes Rühren der entstandenen Suspension, bevorzugt für 30 Minuten bis 18 Stunden;

c) Trocknen der erhaltenen modifizierten Kieselsäure.

Die Kautschukgrundmischung enthaltend wenigstens ein erfindungsgemäßes Silan und/oder eine erfindungsgemäße Kieselsäure wird anschließend durch Zugabe von

Vulkanisationschemikalien, s. unten insbesondere ein Schwefelvulkanisationssystem, zu einer Kautschukfertigmischung verarbeitet und im Anschluss vulkanisiert, wodurch ein erfindungsgemäßes Vulkanisat der erfindungsgemäßen Kautschukmischung erhalten wird.

Die erfindungsgemäße Kautschukmischung kann Ruß als weiteren Lüllstoff enthalten, und zwar bevorzugt in Mengen von 2 bis 200 phr, besonders bevorzugt 2 bis 70 phr. Die erfindungsgemäße Kautschukmischung kann, bevorzugt möglichst geringe Mengen d.h. bevorzugt 0 bis 3 phr, weitere Lüllstoffe enthalten. Zu den weiteren (nicht

verstärkenden) Lüllstoffen zählen im Rahmen der vorliegenden Erfindung Alumosilicate, Kaolin, Kreide, Stärke, Magnesiumoxid, Titandioxid oder Kautschukgele sowie Lasern (wie zum Beispiel Aramidfasem, Glasfasern, Carbonfasem, Cellulosefasern).

Weitere ggf. verstärkende Lüllstoffe sind z.B. Kohlenstoffhanoröhrchen (carbon nanotubes (CNT) inklusive diskreter CNTs, sogenannte hollow carbon fibers (HCL) und modifizierte CNT enthaltend eine oder mehrere funktionelle Gruppen, wie Hydroxy-, Carboxy und Carbonyl-Gruppen), Graphit und Graphene und sogenannte„carbon-silica dual-phase filler“.

Zinkoxid gehört im Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht zu den Füllstoffen.

Des Weiteren kann die Kautschukmischung übliche Zusatzstoffe in üblichen

Gewichtsteilen enthalten, die bei deren Herstellung bevorzugt in wenigstens einer Grundmischstufe zugegeben werden. Zu diesen Zusatzstoffen zählen

a) Alterungsschutzmittel, wie z. B. N-Phenyl-N’-(l,3-dimethylbutyl)-p-phenylendiamin (6PPD), N,N‘-Diphenyl-p-phenylendiamin (DPPD), N,N‘-Ditolyl-p-phenylendiamin

(DTPD), N-Isopropyl-N’-phenyl-p-phenylendiamin (IPPD), 2,2,4-Trimethyl-l,2- dihydrochinolin (TMQ),

b) Aktivatoren, wie z. B. Zinkoxid und Fettsäuren (z. B. Stearinsäure) und/oder sonstige Aktivatoren, wie Zinkkomplexe wie z.B. Zinkethylhexanoat,

c) Ozonschutzwachse,

d) Harze, insbesondere Klebharze für innere Reifenbauteile,

e) Mastikationshilfsmittel, wie z. B. 2,2’-Dibenzamidodiphenyldisulfid (DBD) und f) Prozesshilfsmittel, wie insbesondere Fettsäureester und Metallseifen, wie z.B.

Zinkseifen und/oder Calciumseifen

g) Weichmacher, wie insbesondere wie aromatische, naphthenische oder paraffinische Mineralölweichmacher, wie z.B. MES (mild extraction solvate) oder RAE (Residual Aromatic Extract) oder TD AE (treated distillate aromatic extract), oder Rubber-to-Liquid- Öle (RTL) oder Biomass-to-Liquid-Öle (BTL) bevorzugt mit einem Gehalt an

polycyclischen Aromaten von weniger als 3 Gew.-% gemäß Methode IP 346 oder Triglyceride, wie z. B. Rapsöl, oder Faktisse oder Kohlenwasserstoffharze oder Flüssig- Polymere, deren mittleres Molekulargewicht (Bestimmung per GPC = gel permeation chromatography, in Anlehnung an BS ISO 11344:2004) zwischen 500 und 20000 g/mol liegt, wobei Mineralöle als Weichmacher besonders bevorzugt sind.

Bei der Verwendung von Mineralöl ist dieses bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus DAE (Destillated Aromatic Extracts) und/oder RAE (Residual Aromatic Extract) und/oder TD AE (Treated Destillated Aromatic Extracts) und/oder MES (Mild Extracted Solvents) und/oder naphthenische Öle.

Der Mengenanteil der Gesamtmenge an weiteren Zusatzstoffen beträgt 3 bis 150 phr, bevorzugt 3 bis 100 phr und besonders bevorzugt 5 bis 80 phr.

Im Gesamtmengenanteil der weiteren Zusatzstoffe kann Zinkoxid (ZnO) in den oben genannten Mengen enthalten sein.

Hierbei kann es sich um alle dem Fachmann bekannten Typen an Zinkoxid handeln, wie z.B. ZnO-Granulat oder -Pulver. Das herkömmlicherweise verwendete Zinkoxid weist in der Regel eine BET-Oberfläche von weniger als 10 m 2 /g auf. Es kann aber auch ein Zinkoxid mit einer BET-Oberfläche von 10 bis 100 m 2 /g, wie z.B. so genannte„nano- Zinkoxide“, verwendet werden.

Die Vulkanisation der erfindungsgemäßen Kautschukmischung wird bevorzugt in

Anwesenheit von Schwefel und/oder Schwefelspendem mit Hilfe von

Vulkanisationsbeschleunigem durchgeführt, wobei einige Vulkanisationsbeschleuniger zugleich als Schwefelspender wirken können. Dabei ist der Beschleuniger ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Thiazolbeschleunigem und/oder Mercaptobeschleunigem und/oder Sulfenamidbeschleunigem und/oder Thiocarbamatbeschleunigem und/oder Thiurambeschleunigem und/oder Thiophosphatbeschleunigem und/oder

Thiohamstoffbeschleunigem und/oder Xanthogenat-Beschleunigem und/oder Guanidin- Beschleunigern.

Bevorzugt ist die Verwendung eines Sulfenamidbeschleunigers, der ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus N-Cyclohexyl-2-benzothiazolsufenamid (CBS) und/oder N,N- Dicyclohexylbenzothiazol-2-sulfenamid (DCBS) und/oder Benzothiazyl-2- sulfenmorpholid (MBS) und/oder N-tert-Butyl-2-benzothiazylsulfenamid (TBBS) oder eines Guanidin-Beschleunigers wie Diphenylguanidin (DPG).

Als schwefelspendende Substanz können dabei alle dem Fachmann bekannten

schwefelspendenden Substanzen verwendet werden. Enthält die Kautschukmischung eine schwefelspendende Substanz, ist diese bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe enthaltend z.B. Thiuramdisulfide, wie z.B. Tetrabenzylthiuramdisulfid (TBzTD) und/oder

Tetramethylthiuramdisulfid (TMTD) und/oder Tetraethylthiuramdisulfid (TETD), und/oder Thiuramtetrasulfide, wie z.B. Dipentamethylenthiuramtetrasulfid (DPTT), und/oder Dithiophosphate, wie z.B.

DipDis (Bis-(Diisopropyl)thiophosphoryldisulfid) und/oder Bis(0,0-2-ethylhexyl- thiophosphoryl)Polysulfid (z. B. Rhenocure SDT 50®, Rheinchemie GmbH) und/oder Zinkdichloryldithiophosphat (z. B. Rhenocure ZDT/S®, Rheinchemie GmbH) und/oder Zinkalkyldithiophosphat, und/oder 1 ,6-Bis(N,N-dibenzylthiocarbamoyldithio)hexan und/oder Diarylpo ly Sulfide und/oder Dialkylpolysulfide.

Auch weitere netzwerkbildende Systeme, wie sie beispielsweise unter den Handelsnamen Vulkuren®, Duralink® oder Perkalink® erhältlich sind, oder netzwerkbildende Systeme, wie sie in der WO 2010/049216 A2 beschrieben sind, können in der Kautschukmischung eingesetzt werden. Dieses System enthält ein Vulkanisationsmittel, welches mit einer Funktionalität größer vier vernetzt und zumindest einen Vulkanisationsbeschleuniger.

Besonders bevorzugt ist die Verwendung der Beschleuniger TBBS und/oder CBS und/oder Diphenylguanidin (DPG).

Außerdem können in der Kautschukmischung Vulkanisationsverzögerer vorhanden sein.

Die Begriffe„vulkanisiert“ und„vernetzt“ werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung synonym verwendet.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung werden bei der Herstellung der schwefelvemetzbaren Kautschukmischung mehrere Beschleuniger in der Fertigmischstufe zugegeben.

Die Herstellung der erfindungsgemäßen schwefelvemetzbaren Kautschukmischung erfolgt nach dem in der Kautschukindustrie üblichen Verfahren, bei dem zunächst in ein oder mehreren Mischstufen eine Grundmischung mit allen Bestandteilen außer dem

Vulkanisationssystem (Schwefel und vulkanisationsbeeinflussende Substanzen) hergestellt wird. Durch Zugabe des Vulkanisationssystems in einer letzten Mischstufe wird die Fertigmischung erzeugt. Die Fertigmischung wird z.B. durch einen Extrusionsvorgang oder Kalandrieren weiterverarbeitet und in die entsprechende Form gebracht.

Anschließend erfolgt die Weiterverarbeitung durch Vulkanisation, wobei aufgrund des im Rahmen der vorliegenden Erfindung zugegebenen Vulkanisationssystems eine

Schwefelvemetzung stattfindet.

Die oben beschriebene erfindungsgemäße Kautschukmischung ist besonders für die Verwendung in Fahrzeugreifen, insbesondere Fahrzeugluftreifen geeignet. Hierbei ist die Anwendung in allen Reifenbauteilen prinzipiell denkbar, insbesondere in einem

Laufstreifen, insbesondere in der Cap eines Laufstreifens mit Cap/Base-Konstruktion.

Die Cap ist hierbei der Teil des Laufstreifens des Fahrzeugreifens, der mit der Fahrbahn in Berührung kommt, während die Base der radial darunter befindliche innere Teil des Laufstreifens ist, der nicht mit der Fahrbahn in Berührung kommt.

Zur Verwendung in Fahrzeugreifen wird die Mischung als Fertigmischung vor der Vulkanisation bevorzugt in die Form eines Laufstreifens gebracht und bei der Herstellung des Fahrzeugreifenrohlings wie bekannt aufgebracht.

Die Herstellung der erfindungsgemäßen Kautschukmischung zur Verwendung als

Seitenwand oder sonstige Body- Mischung in Fahrzeugreifen erfolgt wie bereits beschrieben. Der Unterschied liegt in der Formgebung nach dem Extrusionsvorgang bzw. dem Kalandrieren der Mischung. Die so erhaltenen Formen der noch unvulkanisierten Kautschukmischung für eine oder mehrere unterschiedliche Body-Mischungen dienen dann dem Aufbau eines Reifenrohlings.

Als Body-Mischung werden hierbei die Kautschukmischungen für die inneren Bauteile eines Reifen, wie im Wesentlichen Squeegee, Innenseele (Innenschicht), Kemprofil, Gürtel, Schulter, Gürtelprofil, Karkasse, Wulstverstärker, Wulstprofil, Homprofil und Bandage. Der noch unvulkanisierte Reifenrohling wird anschließend vulkanisiert.

Zur Verwendung der erfindungsgemäßen Kautschukmischung in Riemen und Gurten, insbesondere in Fördergurten, wird die extrudierte noch unvulkanisierte Mischung in die entsprechende Form gebracht und dabei oder nachher häufig mit Festigkeitsträgem, z.B. synthetische Fasern oder Stahlcorde, versehen. Zumeist ergibt sich so ein mehrlagiger

Aufbau, bestehend aus einer und/oder mehrerer Lagen Kautschukmischung, einer und/oder mehrerer Lagen gleicher und/oder verschiedener Festigkeitsträger und einer und/oder mehreren weiteren Lagen dergleichen und/oder einer anderen Kautschukmischung.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Fahrzeugreifen, der die erfindungsgemäße Kautschukmischung enthaltend wenigstens ein erfindungsgemäßes Silan in wenigstens einem Bauteil aufweist.

Der vulkanisierte Fahrzeugreifen weist wenigstens in einem Bauteil ein Vulkanisat wenigstens einer erfindungsgemäßen Kautschukmischung auf. Dem Fachmann ist bekannt, dass die meisten Substanzen, wie z. B. die enthaltenen Kautschuke und Silane,

insbesondere das erfindungsgemäße Silan, entweder bereits nach dem Mischen oder erst nach der Vulkanisation in chemisch veränderter Form vorliegen.

Unter Fahrzeugreifen werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung Fahrzeugluftreifen und Vollgummireifen, inklusive Reifen für Industrie- und Baustellenfahrzeuge, FKW-, PKW- sowie Zweiradreifen verstanden.

Bevorzugt weist der erfindungsgemäße Fahrzeugreifen die erfindungsgemäße

Kautschukmischung wenigstens im Faufstreifen auf.

Bevorzugt weist der erfindungsgemäße Fahrzeugreifen die erfindungsgemäße

Kautschukmischung wenigstens in der Seitenwand auf.

Die erfindungsgemäße Kautschukmischung ist ferner auch für andere Bauteile von

Fahrzeugreifen geeignet, wie z. B. insbesondere dem, Homprofil, sowie innere

Reifenbauteile. Die erfindungsgemäße Kautschukmischung ist ferner auch für andere technische Gummiartikel, wie Bälge, Förderbänder, Fuftfedem, Gurte, Riemen oder Schläuche, sowie Schuhsohlen geeignet. Im Folgenden soll die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.

Das Silan gemäß Formel III) als erfindungsgemäßes Beispiel wurde auf folgende Weise hergestellt:

1. Herstellung von l-(4‘-AminophenyO-3-(3“-(triethoxysilyOpropyO-hamstoff nach dem Syntheseschema gemäß Formel IV)

Zu einer Fösung von v/ra-Phcnylcndiamin (10.00 g, 92.5 mmol, 2.0 Äq.) in

Dichlormethan (300 mL DCM) wurde bei Raumtemperatur (RT) tropfenweise 3- (Isocyanatopropyl)-triethoxysilan (11.44 mF, 11.44 g, 46.2 mmol, 1.0 Äq.) gegeben. Nach Rühren über Nacht wurde das Fösungsmittel am Rotationsverdampfer entfernt und es konnte ein grauer Feststoff (21.57 g) als Rohprodukt erhalten werden.

Die säulenchromatographische Aufreinigung erfolgte in mehreren kleinen Portionen zu je ca. 3 - 4 g (jeweils ca. 74 Gew.-% Ausbeute) an Kieselgel (DCM/Ethanol 9:1).

Nach dem Trocknen am Hochvakuum konnte die Zielverbindung in Form eines leicht grauen Feststoffes (extrapoliert für gesamtes Produkt: 15.96 g, 44.9 mmol, 97% bezogen auf Silan) isoliert werden.

1 H NMR {engl„nuclear magnetic resonance“) (500 MHz, DMSO-ίA,) d 7.82 (s, 1H), 6.98 (d, J= 8.7 Hz, 2H), 6.45 (d, J= 8.7 Hz, 2H), 5.91 (t, J= 5.8 Hz, 1H), 4.66 (s, 2H), 3.74 (q, J= 7.0 Hz, 6H), 3.00 (q, J= 6.8 Hz, 2H), 1.48 - 1.39 (m, 2H), 1.14 (t , J= 7.0 Hz, 9H), 0.57 - 0.49 (m, 2H).

13 C NMR (126 MHz, DMSO-ώ) d 155.69, 143.33, 129.62, 120.22, 114.12, 57.70, 41.81, 23.49, 18.24, 7.25. 2 Herstellung von 4-(Octanoylthio)-benzoesäure nach dem Syntheseschema gemäß Formel V)

Zu einer Lösung von 4-Mercaptobenzoesäure (1.54 g, 10.0 mmol, 1.0 Äq.) und Pyridin (5.0 mL, 4.91 g 62.1 mmol, 6.2 Äq.) in THF (15 mL; Tetrahydrofuran) wurde bei RT tropfenweise Octanoylchlorid (1.7 mL, 1.63 g 10.0 mmol, 1.0 Äq.) gegeben.

Die entstandene Suspension wurde über Nacht bei RT gerührt und anschließend auf Eis gegossen, um das Pyridiniumsalz zu entfernen und das Zielmolekül auszufällen. Die Reaktionsmischung wurde für 30 min gerührt.

Der entstandene hellbraune Niederschlag wurde mittels Büchnertrichter abfiltriert und mit kaltem dem. Wasser (2 x 50 mL) gewaschen.

Nach dem Trocknen am Hochvakuum konnte die Zielverbindung in Form eines hellbraunen Pulvers (1.38 g, 4.9 mmol, 49 %) isoliert werden.

Schmelzpunkt: 170 °C 14.10 (s, 1H), 8.89 (d, J = 8.0 Hz, 2H), 8.44 (d, J = 7.9 Hz, 2H), 3.62 (t, J = 7.4 Hz, 2H), 2.04 - 2.27 (m, 8H), 1.75 (t, J = 6.6 Hz, 3H).

13 C NMR (126 MHz, DMSO-ώ) d 195.88, 166.77, 134.24, 132.90, 131.47, 129.95, 43.30, 31.12, 28.38, 28.21, 25.00, 22.09, 13.99.

ESI-MS {engl“electrospray ionization mass spectrometry“) m!z (%): 281.12 [M+H] + (100), 303.10 [M+Na] + (73), 583.21 [2M+Na] + (59). 3. Herstellung von 4-(Octanoylthio)-benzoesäurechlorid (in situ) nach dem Syntheseschema gemäß Formel VI)

Zu einer Suspension von 4-(Octanoylthio)benzoesäure (0.84 g, 3.0 mmol, 1.0 Äq.) in THF (20 mL) wurde DMF (0.1 mL, 1.3 mmol) gegeben. Bei 0 °C wurde Oxalylchlorid (1.3 mL, 1.91 g, 15.0 mmol, 5.0 Äq.) tropfenweise zu der Reaktionsmischung gegeben und für 30 min bei der Temperatur gerührt.

Anschließend wurde die entstandene gelbe Lösung für weitere 3 h bei RT gerührt. Danach wurden das Lösungsmittel und überschüssiges Oxalylchlorid mittels Hochvakuum und Kühlfalle entfernt.

Es konnte ein gelber Feststoff isoliert werden, der ohne weitere Analytik oder

Aufr einigung (aufgrund der Reaktivität) für den nächsten Syntheseschritt verwendet wurde.

4 Herstellung des Silans gemäß Formel III) nach dem Syntheseschema gemäß Formel VII)

VII)

Zu einer Lösung von l-(4‘-Aminophenyl)-3-(3“-(triethoxysilyl)propyl)-hamstof f (1.07 g, 3.0 mmol, 1.0 Äq.) und Triethylamin (2.1 mL, 1.52 g, 15.0 mmol, 5.0 Äq.) in THF (10 mL) wurde bei RT eine Lösung von 4-(Octanoylthio)-benzoesäurechlorid (0.90 g, 3.0 mmol, 1.0 Äq.) in THF (10 mL) über einen Zeitraum von 15 min getropft.

Die entstandene weiße Suspension wurde über Nacht bei RT gerührt und danach mittels Büchnertrichter abfiltriert. Der Filterkuchen wurde mit kaltem THF (2 x 50 mL) und dem. Wasser (4 x 50 mL) gewaschen. Das nach Trocknen erhaltene Pulver wurde erneut in Wasser für 30 min suspendiert, um noch enthaltene Ammoniumsalze zu entfernen.

Nach Trocknen im Hochvakuum konnte die Zielverbindung in Form eines weißen Pulvers (1.45 g, 2.3 mmol, 78 % Ausbeute) isoliert werden.

Schmelzpunkt: 158 °C

NMR (500 MHz, DMSO-^) d 10.23 (s, 1H), 8.37 (s, 1H), 7.95 - 8.02 (m, 2H), 7.58 - 7.64 (m, 2H), 7.52 - 7.57 (m, 2H), 7.33 - 7.39 (m, 2H), 6.14 (t, J = 5.7 Hz, 1H), 3.75 (q, J

= 7.0 Hz, 6H), 3.05 (q, J = 6.6 Hz, 2H), 2.74 (t, J = 7.4 Hz, 2H), 1.57 - 1.65 (m, 2H), 1.48 (ddd, J = 10.8, 5.2, 2.8 Hz, 2H), 1.21 - 1.34 (m, 8H), 1.15 (t, J = 7.0 Hz, 9H), 0.83 - 0.89 (m, 3H), 0.51 - 0.59 (m, 2H). 13 C NMR (126 MHz, DMSO-ώ) d 196.18, 164.35, 155.23, 136.76, 135.86, 134.14, 132.48,

131.01, 128.37, 121.08, 117.73, 57.75, 43.26, 41.80, 31.12, 28.38, 28.22, 25.02, 23.42, 22.09, 18.28, 13.99, 7.29.

29 Si NMR (99 MHz, DMSO-ώ) d -44.56.

ESI-MS m/z (%): 618.30 [M+H] + (100), 640.28 [M+Na] + (18).

Das Silan gemäß Formel VIII) als weiteres erfindungsgemäßes Beispiel wird

beispielsweise auf folgende Weise hergestellt:

1. Herstellung von 3-tAcctylthio)propionsäurc nach dem Syntheseschema gemäß Formel IX) Hierdurch erfolgt die Einführung einer Thioacetyl-Gruppe durch nucleophile Substitution von 3 -Chlorpropionsäure mit Kaliumthioacetat (KSAc) und DMF (Dimethylformamid) als Lösungsmittel. 2 Herstellung von 3-(Acetylthio)propionsäurechlorid (in situ) nach dem Syntheseschema gemäß Formel X)

X) Hierdurch erfolgt die Aktivierung der Säurefunktionalität mit Oxalylchlorid (COCl) 2 und katalytischen Mengen DMF in THF als Lösungsmittel.

3. Herstellung von l-(4‘-Aminophenyn-3-(3“-(triethoxysilynpropyn-hamstoff nach dem

Syntheseschema gemäß Formel XI)

Hierdurch erfolgt die Hamstoffbildung durch Umsetzung von para-Phenylendiamin und einem Äquivalent 3-(Isocyanato-propyl)-triethoxysilan in DCM (Dichlormethan) als Lösungsmittel.

4 Herstellung des Silans gemäß Formel VIII) nach dem Syntheseschema gemäß Formel XII)

XII)

Hierdurch erfolgt die Amidbildung durch Umsetzung von 3-(Acetylthio)propionsäurechlorid mit l-(4‘-Aminophenyl)-3-(3“-(triethoxysilyl)propyl)- hamstoff, in Gegenwart von Triethylamin als Hilfsbase und THF als Lösungsmittel.

Das Silan gemäß Formel VIII) kann auch dadurch hergestellt werden, dass von

3 -Chlorpropionsäurechlorid ausgegangen wird und eine Umsetzung zum Amid mit l-(4‘-

Aminophenyl)-3-(3“-(triethoxysilyl)propyl)-hamstoff erfolgt und erst anschließend die Thioacetyl-Gruppe durch nucleophile Substitution (mit Kaliumthioacetat) des Chlorids eingeführt wird. Das hergestellte Silan gemäß Formel III) und/oder VIII) wird in eine erfindungsgemäße Kautschukmischung enthaltend wenigstens einen Dienkautschuk und wenigstens eine Kieselsäure als Füllstoff eingemischt. Bevorzugt wird das Silan gemäß Formel III) und/oder VIII) hierzu zuvor auf eine Kieselsäure aufgezogen und anschließend in dieser Form der Kautschukmischung zugegeben.

Das Aufziehen auf Kieselsäure erfolgt z. B. folgendermaßen:

Zu einer Suspension von Kieselsäure, z. B. granulierter Kieselsäure, in DMF wird bei Raumtemperatur eine Lösung des Silans gemäß Formel III) und/oder VIII) in dem gewünschten Verhältnis Kieselsäure / Silan gelöst in DMF gegeben. Beispielsweise werden 30,0 g Kieselsäure (VN3, Firma Evonik) und 4,43 g des Silans gemäß Formel III) oder 3,32 g des Silans gemäß Formel VIII) verwendet.

Die entstehende Suspension wird beispielsweise über Nacht bei 120 °C gerührt und anschließend wird das Lösungsmittel unter vermindertem Druck entfernt. Nach einem Tag Trocknen am Hochvakuum bei 40 °C wird die so erhaltene modifizierte Kieselsäure ggf. je nach gewünschter Feinheit mittels Mörser zerkleinert. Anschließend wird beispielsweise einen weiteren Tag bei 40 °C am Hochvakuum getrocknet.

Die erfindungsgemäße Kautschukmischung wird beispielsweise in Form eines

vorgeformten Laufstreifens eines Fahrzeugreifens (wie oben beschrieben) auf einen Reifenrohling aufgebracht und anschließend mit diesem vulkanisiert.