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Title:
SILANES COMPRISING OXAMIDO ESTER GROUPS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/120483
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to silanes of the general formula (I) which comprise oxamido ester groups, wherein the residues and indices are defined as per claim 1, to methods for the production thereof, and to the use thereof.

Inventors:
SCHÄFER OLIVER (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/083534
Publication Date:
June 27, 2019
Filing Date:
December 19, 2017
Export Citation:
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Assignee:
WACKER CHEMIE AG (DE)
International Classes:
C07F7/18
Domestic Patent References:
WO2011090644A22011-07-28
WO2009002667A12008-12-31
Foreign References:
DE2315242C21984-05-17
US20070149745A12007-06-28
Other References:
PUBCHEM: "ethyl 2-[3-[methoxy(dimethyl)silyl]propylamino]-2-oxoacetate", NIH U.S. NATIONAL LIBRARY OF MEDICINE NATIONAL CENTER FOR BIOTECHNOLOGY INFORMATION, 13 February 2015 (2015-02-13), pages 1 - 9, XP055474233, Retrieved from the Internet [retrieved on 20180511]
DATABASE REAXYS [online] Elsevier; 2011, N.V. ORGANON: "XRN 21060136", XP002780947, Database accession no. XRN 21060136
DATABASE REAXYS [online] Elsevier; 2007, CHOI ET AL, XP002780948, Database accession no. XRNs 11152019, 11152020
NAGEL U ET AL: "The first stereospecific catalytic hydrogenation with a polymer supported optically active rhodium complex", no. 14, 1 January 1986 (1986-01-01), pages 1098 - 1099, XP009505292, Retrieved from the Internet
Attorney, Agent or Firm:
BUDCZINSKI, Angelika et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche :

1. Oxamidoester-Gruppen aufweisende Silane der allgemeinen For mel

(I) , wobei

R1 gleich oder verschieden sein kann und einwertige, gegebe- nenfalls substituierte, SiC-gebundene Kohlenwasserstoffreste bedeutet, welche durch Heteroatome unterbrochen sein können,

R2 gleich oder verschieden sein kann und Wasserstoffatom o- der einwertige, gegebenenfalls substituierte Kohlenwasserstoff- reste bedeutet, welche durch Heteroatome unterbrochen sein kön- nen,

R3 monovalente, gegebenenfalls substituierte Kohlenwasserstoff- reste bedeutet, die durch Sauerstoffatome unterbrochen sein können,

Rx Wasserstoffatom oder gegebenenfalls substituierte Kohlen- Wasserstoffreste bedeutet,

Y zweiwertige, gegebenenfalls substituierte Kohlenwasser stoffreste darstellt, die durch Sauerstoffatome oder Stick stof fatome unterbrochen sein können, und

s 1, 2 oder 3 ist.

2. Oxamidoester-Gruppen aufweisende Silane gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass s 1 oder 2 ist.

3. Oxamidoester-Gruppen aufweisende Silane gemäß Anspruch 1 o- der 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um beim Rest Rx um

Wasserstoffatom handelt.

I

4. Verfahren zur Herstellung von Oxamidoester-Gruppen aufwei

senden Silanen durch Umsetzung von Aminosilanen (A) der Formel

RX-NH-Y-Si -R3t (R20) 3-t (II) mit Oxalsäurediestern (B) der allgemeinen Formel

wobei

R1, R2, R3, Rx und Y eine der oben dafür angegebenen Bedeutungen

haben und

t 0, 1, 2 oder 3 ist.

5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass t 1

oder 2 ist.

6. Verfahren gemäß Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,

dass das molare Verhältnis von Verbindung der Formel (III) zu

Aminosilanen der Formel (II) größer als 1:1 ist.

7. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 6,

dadurch gekennzeichnet, dass es bei 0°C bis 150°C durchgeführt

wird .

8. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass es bei einem Druck von 400 bis 1100 hPa druchgeführt wird.

Description:
Oxamidoester-Gruppen aufweisende Silane

Die Erfindung betrifft Oxamidoester-Gruppen aufweisende Silane, Verfahren zu deren Herstellung sowie deren Verwendung.

Die chemische Gruppe

wird häufig als 2 -Amino- 2 -oxoacetat- oder als Oxamid- bzw. als Oxamidoester-Gruppe bezeichnet, wobei im Folgenden der Begriff Oxamidoester als Bezeichnung für diese Gruppe verwendet werden soll. Oxamidoester haben durch die Kombination der Halbester- Struktur mit einer Oxo-Gruppe den Vorteil reaktiver als Amide oder Carbamate zu sein, v.a. bei der Umsetzung mit Aminen oder Alkoholen. Sie sind im Vergleich zu Isocyanat- Strukturen jedoch deutlich stabiler - sie dimerisieren oder trimerisieren z.B. nicht und sind deutlich weniger reaktiv, was die Reaktionsfüh rung mit diesen Gruppen deutlich einfacher gestaltet.

Oxamidoester-Gruppen enthaltende Trialkoxy-Silane sind in der DE 23 15 242 C2 erwähnt zur Umsetzung mit Polyazamid-Lösungen . Ein Verfahren zur Herstellung dieser Produkte ist hier jedoch nicht beschrieben. Diese Trialkoxy-funktionellen Silane haben darüber hinaus den Nachteil, dass sie aufgrund ihrer Trifunkti- onalität nur sehr eingeschränkt als Baustein zur Herstellung entsprechend funktionalisierter Siloxane wie sie u.a. in der US-A 2007/149745 beschrieben werden, verwendet werden können.

Daher wurde nach Wegen gesucht Oxamidoester-Gruppen enthaltene Silane in hoher Reinheit herzustellen, die mit großer Flexibi lität eingesetzt werden können, wie z.B. zur Herstellung Oxa- mido- funktioneller Siloxane. Ein bekannter Weg zur Herstellung Oxamidoester-Gruppen enthaltender Silane ist die Hydrosilylie rung ungesätigter Oxamidester mit Si-H funktionellen Silanen, wie sie in der WO 2009/002667 beschrieben wurde. Dieses Verfah- ren hat jedoch den Nachteil, dass mit sehr leicht flüchtigen Chlorsilanen gearbeitet werden muss, deren Handhabung speziel ler Vorrichtungen bedarf .

Gegenstand der Erfindung sind Oxamidoester-Gruppen aufweisende Silane der allgemeinen Formel

wobei

R 1 gleich oder verschieden sein kann und einwertige, gegebe nenfalls substituierte, SiC-gebundene Kohlenwasserstoffreste bedeutet, welche durch Heteroatome unterbrochen sein können,

R 2 gleich oder verschieden sein kann und Wasserstoffatom o- der einwertige, gegebenenfalls substituierte Kohlenwasserstoff- reste bedeutet, welche durch Heteroatome unterbrochen sein kön nen,

R 3 monovalente, gegebenenfalls substituierte Kohlenwasserstoff- reste bedeutet, die durch Sauerstoffatome unterbrochen sein können,

R x Wasserstoffatom oder gegebenenfalls substituierte Kohlen wasserstoffreste bedeutet,

Y zweiwertige, gegebenenfalls substituierte Kohlenwasser stoffreste darstellt, die durch Sauerstoffatome oder Stick stoffatome unterbrochen sein können, und

s 1, 2 oder 3, bevorzugt 1 oder 2, ist. Beispiele für Kohlenwasserstoffreste R 1 sind Alkylreste wie der Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, iso-Propyl-, 1-n-Butyl-, 2-n-Bu- tyl-, iso-Butyl-, tert . -Butyl - , n-Pentyl-, iso-Pentyl-, neo- Pentyl-, tert . - Pentylrest ; Hexylreste wie der n-Hexylrest ; Hep- tylreste wie der n-Heptylrest ; Octylreste wie der n-Octylrest und iso-Octylreste wie der 2,2, 4 -Trimethylpentylrest ; Nonylres- te wie der n-Nonylrest; Decylreste wie der n-Decylrest; Dode- cylreste wie der n-Dodecylrest ; Octadecylreste wie der n-Octa- decylrest; Cycloalkylreste wie der Cyclopentyl- , Cyclohexyl-, Cycloheptylrest und Methylcyclohexylreste ; Alkenylreste wie der Vinyl-, 1-Propenyl- und der 2 -Propenylrest ; Arylreste wie der Phenyl-, Naphthyl-, Anthryl- und Phenanthrylrest ; Alkarylreste wie o- , m- , p-Tolylreste ; Xylylreste und Ethylphenylreste ; oder Aralkylreste wie der Benzylrest oder der a- und der ß -Phenyl - ethylrest .

Beispiele für substituierte Kohlenwasserstoffreste R 1 sind ha logenierte Kohlenwasserstoffreste , wie der Chlormethyl-, 3- Chlorpropyl- , 3 -Brompropyl - , 3 , 3 , 3 -Trifluorpropyl- und

5,5, 5, 4, 4, 3, 3 -Heptafluorpentylrest , sowie der Chlorphenylrest;

Hydroxyalkylreste , wie der Hydroxypropylrest ; oder Epoxidreste wie der Glycidyloxypropylrest .

Vorzugsweise handelt es sich bei Rest R 1 um gegebenenfalls mit Halogenatomen oder Hydroxygruppen substituierte, SiC-gebundene Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, die durch Sauerstoffatome unterbrochen sein können, bevorzugt um Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt um aliphatische Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere um den Methyl-, Ethyl- oder Propylrest, ganz besonders bevorzugt um den Methylrest. Beispiele für Rest R 2 sind die für den Rest R 1 angegebenen Reste sowie über Kohlenstoffatora gebundene Polyalkylenglykolreste oder Wasserstoffatom . Bevorzugt handelt es sich bei Rest R 2 um Wasserstoffatom oder einwertige, gegebenenfalls substituierte Kohlenwasserstoffres - te, die durch Sauerstoffatome unterbrochen sein können, beson ders bevorzugt um Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 6 Kohlen stof fatomen, insbesondere um den Methyl-, Ethyl- oder Propyl- rest.

Beispiele für Rest R 3 sind die für den Rest R 1 angegebenen Reste sowie über Kohlenstoffatom gebundene Polyalkylenglykolreste. Bevorzugt handelt es sich bei Rest R 3 um einwertige, gegebenen falls substituierte Kohlenwasserstoffreste , die durch Sauer stof fatome unterbrochen sein können, besonders bevorzugt um Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, insbeson dere um den Methyl-, Ethyl- oder Propylrest.

Beispiele für Rest R x sind die für den Rest R 1 angegebenen Reste oder Wasserstoffatom.

Vorzugsweise handelt es sich bei Rest R x um Wasserstoffatom o- der gegebenenfalls mit -CN, -Halogen oder mit Alkoxysilylgrup- pen substituierte Kohlenwasserstoffreste , bevorzugt um Wasser stoffatom oder Alkylgruppen, besonders bevorzugt um Wasser stoffatom oder lineare Alkylgruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffato men, insbesondere um Wasserstoffatom, den Methyl- oder Ethyl - rest, ganz besonders bevorzugt um Wasserstoffatom .

Beispiele für Rest Y sind Alkylenreste, wie der Methylen-, Ethylen-, n-Propylen-, iso-Propylen- , n-Butylen-, iso-Butylen- , tert . -Butylen- , n-Pentylen-, iso- Pentylen- , neo-Pentylen- , tert . -Pentylenrest , Hexylenreste , wie der n-Hexylenrest , Hepty- lenreste, wie der n-Heptylenrest , Octylenreste , wie der n-Octy- lenrest und iso-Octylenreste , wie der 2 , 2 , 4 -Trimethylpentylen- rest, Nonylenreste , wie der n-Nonylenrest , Decylenreste , wie der n-Decylenrest , Dodecylenreste , wie der n-Dodecylenrest ; Al- kenylenreste , wie der Vinylen- und der Allylenrest; Cycloalky- lenreste, wie Cyclopentylen- , Cyclohexylen- , Cycloheptylenreste und Methylcyclohexylenreste .

Bei Rest Y handelt es sich vorzugsweise um gegebenenfalls mit Heteroatomen, bevorzugt mit Sauerstoff, Stickstoff, Fluor oder Chlor, substituierte Alkylenreste, bevorzugt um gegebenenfalls mit Sauerstoff, Stickstoff, Fluor oder Chlor substituierte Al- kylenreste mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt um Methylen-, Propylen-, Butylen- oder Ethylaminopropylreste , insbesondere um den n-Propylenrest .

Beispiele für die erfindungsgemäßen Silane sind solche der For- mel (I) mit

R 1 = -CH 3 , R 2 = - CH 3 , R 3 = -CH 2 CH 3 , R X = -H, Y = -CH 2 CH 2 CH 2 -, S=2, R 1 = -CH 3 , R 2 = -CH 2 CH 3 , R 3 = -CH 2 CH 3 , R X =-H, Y = -CH 2 CH 2 CH 2 -, 8=2, R 1 = -CH 3 , R 2 = -CH 2 CH 3 , R 3 = -CH 3 , R x = -H, Y = -CH 2 CH 2 CH 2 -, 8=2, R 1 = -CH 3 , R 2 = -CH 3 , R 3 = -CH 2 CH 3 , R x = -H, Y = -CH 2 CH 2 CH 2 -, S=1 , R 1 = -CH 3 , R 2 = -CH 2 CH 3 , R 3 = -CH 2 CH 3 , R X = H, Y= -CH 2 CH 2 CH 2 -, S=l, R 1 = -CH 3 , R 2 = -CH 2 CH 3 , R 3 = -CH 3 , R X = -H, Y = -CH 2 CH 2 CH 2 -, s=1 , R 1 = -CH 3/ R 3 = -CH 2 CH 3 , R X = -H, Y = -CH 2 CH 2 CH 2 -, s=3,

R 1 = -CH 3 , R 3 = -CH 3 , R X = -H, Y = -CH 2 CH 2 CH 2 -, S=3,

R 1 = -CH 3 , R 2 = -CH 3 , R = -CH 2 CH 3 , R X = -H, Y CH 2 -, 8=2,

R 1 = -CH 3 , R 2 = -CH 2 CH 3 , R 3 = -CH 2 CH 3 , R X = -H, Y= -CH 2 -, S=2 ,

R 1 = -CH 3 , R 2 = -CH 2 CH 3 , R 3 = -CH 3 , R X = -H, Y -CH 2 -, 8=2,

R 1 CH 3 , R 2 = -CH 2 CH 3 , R 3 = -CH 2 CH 3/ R X -H, Y =-CH 2 CH 2 CH 2

NH~CH 2 CH 2, s=2 , R 1 = -C 6 H 5 , R 2 = -CH 3 , R 3 = -CH 2 CH 3 , R x = -H, Y - -CH 2 -, s=2,

R 1 = -C 6 H 5 ; R 2 = -CH 2 CH 3 , R 3 = -CH 2 CH 3 , R x = -H, Y = -CH 2 -, s=2 und

R 1 = -C e H 5 , R 2 = -CH 2 CH 3 , R 3 = -CH 3 , R x = -H, Y = -CH 2 -, S=2. Bevorzugt handelt es sich bei den erfindungsgemäßen Silanen um Mono- oder Dialkoxysilanverbindungen auf Basis aliphatischer Oxamidoester . Besonders bevorzugt sind Mono- oder Dimethoxy- silanverbindungen oder Mono- oder Diethoxysilanverbindungen auf Basis aliphatischer Oxamidoester.

Bevorzugt handelt es sich den erfindungsgemäßen Silanen um farblose Verbindungen, besonders bevorzugt um farblose Verbin dungen, welche bei Abwesenheit von Wasser stabil sind. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur

Herstellung von Oxamidoester-Gruppen aufweisenden Silanen durch Umsetzung von Aminosilanen (A) der Formel

R X -NH-Y-Si-R 1 t (R 2 0) 3-t (II) mit Oxalsäurediestern (B) der allgemeinen Formel

wobei

R 1 , R 2 , R 3 , R x und Y eine der oben dafür angegebenen Bedeutungen haben und

t 0, 1, 2 oder 3, bevorzugt 1 oder 2, ist. Beispiele für erfindungsgemäß eingesetzte Aminosilane der Formel (II) sind Aminoalkylalkoxysilane , welche kommerziell in vielfältiger Art und Weise erhältlich sind wie z.B. die Han delsprodukte GENIOSIL ® GF 92, GENIOSIL ® GF 93, GENIOSIL ® GF 96 und GENIOSIL ® XL 926 der Wacker Chemie AG oder die Handelspro dukte Dynasilan ® 1189, Dynasilan ® 1122, Dynasilan ® 1124, Dyna- silan ® 1505, Dynasilan ® AMEO und Dynasilan ® AMMO der Evonik In dustries AG.

Bevorzugt handelt es sich bei den erfindungsgemäß eingesetzten Aminosilanen der Formel (II) um 3-Aminopropyl-dimethylmethoxy- silan, 3 -Aminopropyl-diethoxymethylsilan, 3-Aminopropyl- trieth- oxysilan, 3 -Aminopropyltrimethoxysilan, N- ( 2 -Aminoethyl ) - 3 -ami - nopropyltrimethoxysilan, 3 - ( 2 -Aminomethylamino) propyltriethoxy- silan, N- (2 -Aminoethyl) -3 -aminopropylmethyldimethoxysilan, N- Cyclohexyl- 3 -aminopropyltrimethoxysilan, N-Cyclohexylaminome- thyltriethoxysilan, Bis (3 - triethoxysilylpropyl) amin, Bis(3-tri- methoxysilylpropyl) amine, N- (n-butyl) -3 -amino-propyltrimethoxy- silan, wobei 3-Aminopropyl-dimethylmethoxysilan, 3 -Aminopropyl- diethoxymethylsilan, 3 -Aminopropyltriethoxysilan und 3-Amino- propyltrimethoxysilan besonders bevorzugt sind.

Beispiele für erfindungsgemäß eingesetzte Verbindungen der For mel (III) sind Diethyloxalat , Di ethyloxalat und Diisopropylo- xalat .

Bevorzugt handelt es sich bei den erfindungsgemäß eingesetzten Verbindungen der Formel (III) um Dialkyloxalate , wobei Diethyl oxalat besonders bevorzugt ist.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist das molare Verhältnis von Verbindung der Formel (III) zu Aminosilanen der Formel (II) bevorzugt größer als 1:1, besonders bevorzugt zwischen 1:1 und 10:1, insbesondere zwischen 2:1 und 6:1. Der im erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugte Überschuss der Komponente (III) hat insbesondere den Vorteil, dass die Bildung von Nebenprodukten, wie z.B. Oxalsäurediamiden, weitgehend ver mieden werden kann.

Zusätzlich zu den Komponenten (A) und (B) können bei dem erfin dungsgemäßen Verfahren weitere Komponenten eingesetzt werden, wie z.B. organische Lösungsmittel (C) , organische oder inorga nische Katalysatoren oder u.a. Alkohole, mit denen man gleich- zeitig den Alkoxyrest des Silans austauschen kann, was jedoch nicht bevorzugt ist.

Das Verfahren kann in Anwesenheit oder in Abwesenheit von Lö sungsmitteln (C) durchgeführt werden. Falls Lösungsmittel (C) . verwendet werden, sind Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemische mit einem Siedepunkt bzw. Siedebereich von bis zu 120° C bei 0,1 MPa bevorzugt. Beispiele für solche Lösungsmittel sind Ether, wie Dioxan, Tetrahydrofuran, Diethylether , Di-isopropyl- ether, Diethylenglycoldimethylether ; chlorierte Kohlenwasser- Stoffe, wie Dichlormethan, Trichlormethan, Tetrachlormethan,

1 , 2-Dichlorethan, Trichlorethylen; Kohlenwasserstoffe, wie Pen tan, n-Hexan, Hexan- Isomerengemische , Heptan, Oktan, Waschben zin, Petrolether, Benzol, Toluol, Xylole; Alkohole wie Ethanol, iso- Propanol oder Butanol; Ester, wie Ethylacetat, Butylacetat, Propylpropionat, Ethylbutyrat , Ethyl-isobutyrat ; Schwefelkoh lenstoff und Nitrobenzol, oder Gemische dieser Lösungsmittel. Bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren ohne Lösungsmit tel (C) durchgeführt. Bei den im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Komponenten kann es sich jeweils um eine Art einer solchen Komponente wie auch um ein Gemisch aus mindestens zwei Arten einer jeweiligen Komponente . Die erfindungsgemäße Umsetzung der Komponenten (A) und (B) er folgt in der Regel spontan und exotherm, bevorzugt ohne den Zu satz von Katalysatoren. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können die eingesetzten Komponenten beliebig und in bekannter Weise miteinander ver mischt werden. Die Reaktionskomponenten werden in einer bevor zugten Ausführungsform durchmischt. Um eine gute Durchmischung der Reaktionskomponenten zu gewährleisten, kann die Reaktion z.B. unter Rühren durchgeführt werden. Bevorzugt wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Verbindung der allgemeinen For mel (III) im Reaktor vorgelegt und Silan (A) zugetropft. Dabei kann das Zutropfen entweder bei Raumtemperatur oder bei erhöh ter Temperatur durchgeführt werden. Hier kann u.U. die entste- hende Reaktionswärme zur Erwärmung der Reaktionsmischung ge nutzt werden. Während der Reaktion kann durch Auswahl geeigne ter Reaktionsparameter, insbesondere Druck und Temperatur, die Entfernung der enstehenden Spaltprodukte, wie etwa Alkohole, durchgeführt werden. Werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren Verbindungen der Formeln (II) und (III), bei denen die Reste R 2 unterschiedlich sind zu den Resten R 3 , eingesetzt, so können je nach Ausführungsform gegebenenfalls in der Reaktionsmischung verbleibende Spaltprodukte R 3 -OH dazu führen, dass die als Re aktionskomponenten eingesetzten Organyloxysilane durch einen Austausch der Gruppe (R 2 -0) mit dem Spaltprodukt R 3 -OH eine an dere Organyloxygruppe erhalten. Die so entstehenden neuen Alko hole R 2 -OH aus den Organyloxysilanen können wiederum mit Rest R 3 an der verbleibenden Estergruppe am Oxamidoester- Silan einen Austausch vollziehen. Die so entstehenden umgeesterten Neben- rodukte zeigen jedoch prinzipiell ähnliche chemische Eigen schaften wie die gewünschten Hauptprodukte und beeinträchtigen deren Verwendung, sofern man sie nicht destillativ abtrennen kann, nicht oder nur unwesentlich. Die Wahl eines geeigneten Reaktors zur Durchführung des erfin dungsgemäßen Verfahrens wird dabei im Wesentlichen von der Ab führung der freiwerdenden Reaktionswärme sowie der Durchmi schung der Reaktionskomponenten und gegebenenfalls Entfernung der entstehenden Spaltprodukte bestimmt. Es können hierbei ne ben klassischen Rührkesseln auch semi-kontinuierliche Raktoren oder kontinuierliche Reaktoren Verwendung finden.

Die erfindungsgemäße Umsetzung kann bei beliebigen Temperaturen durchgeführt werden, wobei diese durch die Löslichkeit der Re aktionskomponenten nach unten und durch die Zersetzungstempera turen der Edukte und Produkte nach oben hin begrenzt sind. Vor zugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren bei 0°C bis

150 0 C, bevorzugt bei 20 bis 150°C, besonders bevorzugt bei 40 bis 100°C, insbesondere bei 60 bis 90°C, durchgeführt.

Das erfindungsgemäße Verfahren wird bevorzugt bei einem Druck von 300 bis 100000 hPa durchgeführt. Vorteilhaft für die Reak tion ist die Ausführung unter einem Druck von 400 bis 1100 hPa.

Bevorzugt wird die Reaktion unter Verwendung von Schutzgas, be vorzugt Stickstoff oder Argon, besonders bevorzugt Stickstoff, durchgeführt, unter anderem um eine Oxidation der eingesetzten Aminosilane und damit eine Verfärbung derselben möglichst zu vermeiden. Die verwendeten Edukte und gegebenenfalls Lösungs mittel sollten so weit wie möglich wasserfrei eingesetzt wer den, um eine Hydrolyse der Organyloxysilaneinheiten und eine mögliche Kondensation der so enstehenden Silanol -Gruppen zu vermeiden, was zu einer Reduzierung der Ausbeute führen würde.

Nach Beendigung der erfindungsgemäßen Umsetzung kann die Iso lierung und Reinigung der erhaltenen Oxamidoester-Gruppen auf- weisenden Silane nach bekannten technischen Verfahren erfolgen, wie z.B. Filtration, Extraktion oder Destillation. Bevorzugt erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Abtrennung der erhaltenen Oxamidoester-Gruppen aufweisenden Silane destilla- tiv, besonders bevorzugt wird eine destillative Abtrennung un- ter reduziertem Druck (Vakuumdestillation) durchgeführt.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann absatzweise, halbkontinu ierlich oder vollkontinuierlich durchgeführt werden, bevorzugt wird eine diskontinuierliche Verfahrensweise .

Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, dass es einfach und schnell in der Durchführung ist.

Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, dass Oxamidoes- ter-Gruppen aufweisende Silane in hoher Reinheit und großer Ausbeute erhalten werden und leicht destillativ zu reinigen sind .

Das erfindungsgemäße Verfahren hat weiterhin den Vorteil, dass hier leicht zugängliche, günstige und leicht zu verarbeitende Edukte verwendet werden können.

Die erfindungsgemäßen Silane haben den Vorteil, dass sie ther misch äußerst stabil sind.

Des Weiteren haben die erfindungsgemäßen Silane den Vorteil, dass sie eine hohe Polarität zeigen.

Die erfindungsgemäßen bzw. erfindungsgemäß hergestellten Silane können für alle Zwecke eingesetzt werden, für die auch bisher Oxamidoester-Gruppen aufweisende Verbindungen eingesetzt wur- den . Beispielsweise eignen sich die erfindungsgemäßen Silane vor teilhafterweise ausgezeichnet zur Haftvermittlung auf oxidi schen Oberflächen. In den nachstehend beschriebenen Beispielen beziehen sich alle Angaben von Teilen und Prozentsätzen, falls nicht anders ange geben, auf das Gewicht. Des Weiteren beziehen sich alle Visko sitätsangaben auf eine Temperatur von 25 °C. Sofern nicht anders angegeben, werden die nachstehenden Beispiele bei einem Druck der umgebenden Atmosphäre, also etwa 1010 hPa, und bei Raumtem peratur, also bei etwa 20°C, bzw. bei einer Temperatur, die sich beim Zusammengeben der Reaktanden bei Raumtemperatur ohne zusätzliche Heizung oder Kühlung einstellt, durchgeführt. Im Folgenden steht

Me für Methylrest und

Et für Ethylrest.

Die folgenden Ausführungsbeispiele wurden alle unter der Ver- wendung von Stickstoff als Schutzgas durchgeführt, wobei die verwendete Apparatur dabei durch 3 maliges Evakuieren auf 10 hPa und darauf folgendes Befüllen der Apparatur mit Stickstoff inertisiert wurde. Beispiel 1

In einem 2 1 3 Hals -Kolben mit Thermoelement, Rührer und Rück flusskühler wurden 876 g (6,0 mol) Diethyloxalat (146,14 g/mol) vorgelegt. Bei einer Temperatur von 22 °C wurden unter Rühren innerhalb von 3 Stunden 295 g (2 mol) 3 -Aminopropyl-dimethyl- methoxysilan (147,29 g/mol) so zugegeben, dass die Temperatur im Kolben nicht über 70 °C stieg. Anschließend wurde noch 30 Minuten nachgerührt . Danach wurde die inzwischen leicht gelbe Lösung in eine Destillationsapparatur aus Kolben, Destillati- onsbrücke, Thermometer und Auffanggefäß überführt. Hiermit wur de der entstandene Ethanol mittels Destillation bei Normaldruck und einer Sumpftemperatur von 90 °C entfernt und anschließend mittels Vakuumdestillation (90°C Sumpftemperatur , 2 mbar) das im Überschuss verwendete Diethyloxalat destillativ entfernt.

Der so erhaltene Rückstand wurde nun bei einem Druck von 2 hPa und bei einer Kopftemperatur von 142 °C destillativ gewonnen. Man erhielt 412 g eines farblosen Gemisches aus EtO-CO-CO-HN- CH 2 CH 2 CH 2 -Si-Me 2 (OMe) (247,36 g/mol, 62 mol-%) und

EtO- CO- CO-HN- CH 2 CH 2 CH 2 - Si -Me 2 (OEt ) (261,39 g/mol, 38 mol-%) .

Beispiel 2

In einem 2 1 3 Hals -Kolben mit Thermoelement, Rührer und Rück flusskühler wurden 1023 g (7,0 mol) Diethyloxalat (146,14 g/mol) vorgelegt. Bei 22 °C wurden unter Rühren innerhalb von 4 Stunden 382,5 g (2 mol) 3 -Aminopropyl-diethoxymethylsilan

(191,34 g/mol) so zugegeben, dass die Temperatur im Kolben nicht über 75 °C stieg. Anschließend wurde noch 30 Minuten nachgerührt. Danach wurde die inzwischen leicht gelbe Lösung in eine Destillationsapparatur aus Kolben, Destillationsbrücke, Thermometer und Auffanggefäß überführt. Hiermit wurde der ent standene Ethanol mittels Destillation bei Normaldruck und einer Sumpftemperatur von 90 °C entfernt und anschließend mittels Va kuumdestillation (90°C Sumpftemperatur , 2 mbar) das im Über- schuss verwendete Diethyloxalat destillativ entfernt. Der so erhaltene Rückstand wurde nun bei einem Druck von 2 hPa und bei einer Kopftemperatur von 148 °C destillativ gewonnen. Man er hielt 472 g farbloses EtO-CO-CO-HN-CH 2 CH 2 CH 2 -Si-Me (OEt) 2 (291,42 g/mol) .

Beispiel 3

In einem 2 1 3 Hals -Kolben mit Thermoelement, Rührer und Rück flusskühler wurden 584,6 g (4,0 mol) Diethyloxalat (146,14 g/mol) vorgelegt. Bei 22 °C wurden unter Rühren innerhalb von 3 Stunden 221,4 g (1 mol) 3 -Aminopropyltriethoxysilan (221,37 g/mol) so zugegeben, dass die Temperatur im Kolben nicht über 70 °C stieg. Anschließend wurde noch 30 Minuten nachgerührt. Danach wurde die inzwischen leicht gelbe Lösung in eine Destil lationsapparatur aus Kolben, Destillationsbrücke, Thermometer und Auffanggefäß überführt. Hiermit wurde der entstandene Etha nol mittels Destillation bei Normaldruck und einer Sumpftempe ratur von 90 °C entfernt und anschließend mittels Vakuumdestil- lation (90°C Sumpftemperatur, 2 mbar) das im Überschuss verwen dete Diethyloxalat destillativ entfernt. Der so erhaltene Rück stand wurde nun bei einem Druck von 2 hPa und bei einer Kopf- temperatur von 153 °C destillativ gewonnen. Man erhielt 239,8 g farbloses EtO-CO-CO-HN-CH 2 CH 2 CH 2 -Si- (OEt) 3 (321,44 g/mol) .

Bei spiel 4

In einem 1 1 3 Hals-Kolben mit Thermoelement, Rührer und Rück flusskühler wurden 354 g (3,0 mol) Dimethyloxalat (118,03 g/mol) vorgelegt. Bei 70 °C wurden unter Rühren innerhalb von 2 Stunden 147 g (1 mol) 3 -Aminopropyl -dimethylmethoxysilan

(147,29 g/mol) so zugegeben, dass die Temperatur im Kolben nicht über 100 °C stieg. Anschließend wurde noch 30 Minuten nachgerührt. Danach wurde die inzwischen leicht gelbe Lösung in eine Destillationsapparatur aus Kolben, Destillationsbrücke, Thermometer und Auffanggefäß überführt. Hiermit wurde der ent standene Methanol mittels Destillation bei Normaldruck und ei ner Sumpftemperatur von 90 °C entfernt und anschließend mittels Vakuumdestillation (90°C Sumpftemperatur , 2 mbar) das im Über schuss verwendete Dimethyloxalat destillativ entfernt. Der so erhaltene Rückstand wurde nun bei einem Druck von 2 hPa und bei einer Kopftemperatur von 137 °C destillativ gewonnen. Man erhielt 192 g farbloses Produkt MeO-CO-CO-HN-CH 2 CH 2 CH 2 -Si- Me 2 (OMe) (233,11 g/mol) .