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Patent Searching and Data


Title:
SILICONE PAD HAVING ACTIVE INGREDIENTS FOR SKIN CARE AND AGAINST SKIN AGING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/224099
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a silicone pad for adhering to the skin, comprising at least one active ingredient for cosmetic skin care or against skin aging. The invention also relates to a cosmetic method for smoothing the skin, for reducing scarring or administering medication, such as for stopping smoking by applying a silicone pad to the skin of a person.

Inventors:
JÄGER VERENA (DE)
Application Number:
PCT/DE2018/100548
Publication Date:
December 13, 2018
Filing Date:
June 08, 2018
Export Citation:
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Assignee:
JAEGER VERENA (DE)
International Classes:
A61F13/00; A61F13/02; A61F13/10; A61M35/00
Domestic Patent References:
WO1999036032A11999-07-22
Foreign References:
US5968533A1999-10-19
DE10114382A12002-09-26
EP2018835A22009-01-28
DE69516553T22001-01-04
US20050208116A12005-09-22
DE202014001876U12014-03-27
CA2575534A12008-07-12
DE202015106000U12015-11-16
DE69516553T22001-01-04
DE10114382A12002-09-26
Attorney, Agent or Firm:
FRANKE, Dirk (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Silikonpad (1 ) zum Kleben auf der Haut umfassend mindestens einen

Wirkstoff zur kosmetischen Hautpflege oder gegen Hautalterung.

2. Silikonpad (1 ) nach Anspruch 1 , wobei das Silikonpad (1 ) eine Haftschicht (2) und einen Silikonkörper (3) umfasst, wobei die Haftschicht (2) im Wesentlichen aus Silikon besteht und den Wirkstoff enthält.

3. Silikonpad (1 ) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das Silikonpad der Form und Größe nach für die Auflage auf einen Handrücken (4) geeignet ist.

4. Silikonpad (1 ) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der Wirkstoff aus der Gruppe ausgewählt ist, bestehend aus Nährstoffen, insbesondere Vitamine, Fette, und Aminosäuren; Polypeptide; Antibiotika bzw. deren Produgs; Antioxidativa; Coenzymen; Polysacchariden oder Hydroxycarbonsäuren.

5. Silikonpad (1 ) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der Wirkstoff aus der Gruppe ausgewählt ist, bestehend aus Vitamin A;

Vitamine C; Vitamin E; Vitamin B3; Vitamin B5; Vitamin B9; Vitamin B12; Coenzym 10; Arbutin; hoch- und niedermolekulare Hyaluron; hoch- und niedermolekulare Hyaluronsäure; Kollagen; B-Resorcinol; Rucinol;

Glykolsäure; Salicylsäure; Spirulina; Chlorella; Caviar-Extrakt;

Dimethylaminoethanol; Sheabutter; Kokosöl; Phytohormone, wie beispielsweise Soja-Phytohormone, Hopfen, Rotklee oder Yamswurzel; Phytoöstrogene; Isoflavone; Lignane; Aminosäuren, wie beispielsweise Arginin, Methionin, Glutamin oder Kreatin; Oligopeptide; Polypeptide;

Pentapeptide; Glycerin; Alpha-Liponsäure; oder Polyphenole, wie beispielsweise Ginkgo, Resveratrol aus Trauben oder Aloe Vera.

6. Silikonpad ( 1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Wirkstoff in einer Konzentration bei ca. 0, 5 bis 3, 0 %o (w/w), besonders bevorzugt bei 1 , 0 bis 2,0 %o (w/w), idealerweise bei ca. 1 ,6 %o (w/w) in dem Silikonpad vorliegt.

7. Silikonpad ( 1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Wirkstoff in einer Konzentration von 0, 1 bis 9, 9 %; vorzugsweise von 0, 5 bis 7, 0% und idealerweise ca. 1 , 0 % (w/w) in dem Silikonpad vorliegt.

8. Verfahren zur Herstellung eines Silikonpads ( 1 ) gemäß einem der

Ansprüche 1 bis 7, umfassend den folgenden Schritt: Auftragen eines Wirkstoffes auf eine Silikonmasse unter Herstellung eines Silikonpads ( 1 ).

9. Verfahren zur Herstellung eines Silikonpads ( 1 ) gemäß einem der

Ansprüche 2 bis 8, umfassend die folgenden zwei konsekutiven Schritte: a) Vermischen eines Wirkstoffes mit einer Silikonmasse unter Herstellung einer Haftschicht (2) und b) Anbringung der Haftschicht an einen

Silikonkörper (3) unter Herstellung eines Silikonpads (1 ).

1 0. Silikonpad ( 1 ) der Form und Größe nach geeignet für die Auflage auf einen Handrücken (4), wobei das Silikonpad zur Straffung von Falten auf dem Handrücken (4) geeignet ist.

1 1 . Silikonpad ( 1 ) nach Anspruch 1 0, wobei das Silikonpad (1 ) Gelenkbereiche (7) umfasst.

12. Kosmetisches Verfahren zur Glättung der Haut eines Probanden oder zur Narbenrückbildung bei einem Probanden, umfassend das Aufbringen eines Silikonpads gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, 1 0 oder 1 1 auf die Haut des Probanden.

13. Medizinisches Verfahren zur Behandlung einer Wunde in der Haut eines Probanden, umfassend das Aufbringen eines Silikonpads gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, 10 oder 1 1 auf die Haut des Probanden.

14. Medizinisches Verfahren zur Behandlung einer Nikotinabhängigkeit eines Probanden, umfassend das Aufbringen eines Silikonpads gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, 10 oder 1 1 auf die Haut des Probanden.

15. Medizinisches Verfahren gemäß Anspruch 13 oder 14 bei dem in

regelmäßiger Weise Wirkstoffe an die Haut abgegeben wird.

Description:
SILIKONPAD MIT WIRKSTOFFEN ZUR HAUTPFLEGE UND GEGEN

HAUTALTERUNG

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Silikonpad umfassend mindestens einen Wirkstoff zur kosmetischen Hautpflege oder gegen Hautalterung sowie zur Abgabe medizinischer oder anderer Wirkstoffe wie beispielsweise Nikotin zur

Rauchentwöhnung. Zudem betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Silikonpad, umfassend eine Haftschicht, die im Wesentlichen aus Silikon besteht und den Wirkstoff enthält, und weiterhin umfassend einen Silikonkörper.

Ferner umfasst die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zur Herstellung eines Silikonpads umfassend den Schritt des Auftragens eines Wirkstoffes auf eine Silikonmasse unter Herstellung eines Silikonpads. Die vorliegende Erfindung betrifft zudem ein kosmetisches Verfahren, umfassend das Aufbringen eines Silikonpads auf die Haut.

Stand der Technik

Aktuelle Silikonpads basieren auf der Erkenntnis, dass Falten durch eine, beispielsweise über Nacht, angewendete, längere Tragedauer mechanisch geglättet werden können. Die Hautstruktur verbleibt über mehrere Stunden in der geglätteten Position und kann sich so regenerieren. Derartige Pads oder

Klebepflaster zum Kleben auf die menschliche Haut, um damit einer Faltenbildung zu begegnen, sind allgemein bekannt. Zumeist werden diese am Dekollete angewendet.

Die deutsche Gebrauchsmusterschrift DE 20 2014 001 876 U1 offenbart ein Dekollete- Silikonpad zur Faltenreduzierung, das zu 100% aus medizinischem Silikon (mit den Maßen ca. 20 x 20 x 2,5 cm) besteht und über eine selbsthaftende Auflagefläche verfügt. Die selbsthaftende Auflagefläche erhält dabei durch spezielle Bearbeitungsschritte (Härtegrad des Silikons und polierte Seite als Auflagefläche) eine selbsthaftende Eigenschaft. Das Dekollete-Silikonpad ist somit für mehrere Monate nutzbar und verliert seine Eigenschaften nicht.

Die CA 2,575,534 offenbart eine Einheit zur Faltenreduzierung, anzuwenden zwischen den weiblichen Brüsten, am Dekollete sowie im oberen Brustbereich, die eine halb-steife/halb-flexible Membran, eine weiche Schicht sowie eine weitere Haftschicht umfasst.

Die deutsche Gebrauchsmusterschrift DE 202015106000 U1 offenbart ein

Dekolletepad zum Kleben auf der Haut mit einer Stützschicht und einer

Klebeschicht. Das Dekolletepad ist dabei vorzugweise spiegelsymmetrische entlang einer Symmetrieachse und tropfenförmig geformt.

Nachteilig an den vorangehend genannten Hilfsmitteln ist, dass diese nur eine rein mechanische Glättung der Haut bewirken, sodass dessen Wirkung sofort nachlassen kann, wenn die Anwendung beendet und das Hilfsmittel von der Haut entfernt wird. Zusätzlich dienen solche Hilfsmittel ausschließlich zur

Faltenreduzierung bzw. als Anti-Aging-Produkt, nicht aber als Hautpflegemittel oder zur Reduzierung von Alters- und Pigmentflecken, Cellulite, Akne,

Neuodermitis oder anderen Hautstörungen. Weiterhin nachteilhaft ist, dass diese Hilfsmittel nur auf einer speziellen Hautpartie anwendbar sind, insbesondere am Dekollete und Brustbereich, nicht aber auf weiteren Hautpartien, für die aber ebenso eine Pflegewirkung sowie Bekämpfung und Vorbeugung der Hautalterung gewünscht wird.

Die Übersetzung einer europäischen Patentschrift DE 695 16 553 T2 offenbart überdies einen heiß schmelzenden Silikon-Haftkleber mit siloxylierten Polyether- Wachsen als Additiv. Die hierin offenbarten Schmelzsilicon-PSA- Zusammensetzungen weisen hydrophile Eigenschaften unter Aufrechterhaltung der PSA-Eigenschaften bezüglich Scherung, Haftung und Ablösbarkeit auf.

Die deutsche Offenlegungsschrift DE 101 14 382 A1 betrifft eine

feuchtigkeitsaufnehmende Matrix auf Silikonbasis insbesondere zur Wundversorgung und/oder pharmazeutischen Hautbehandlung wobei die haftklebrige Matrix aus Silikon, Gelbildner und gegebenenfalls einem Silikonharz besteht.

Darstellung der Erfindung, Aufgabe, Lösung, Vorteile

Ausgehend von den vorangehend genannten Überlegungen des Standes der Technik liegt der vorliegenden Erfindung deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Silikonpad bereitzustellen, welches die oben beschriebenen Nachteile des

Standes der Technik überwindet. Die der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen definierten Silikonpads gelöst, wie sich auch aus den beiliegenden Ausführungsbeispielen ergibt. Insbesondere liegt der

vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Silikonpad bereitzustellen, welches es erlaubt, die Haut in einer entspannten und geglätteten Position über einen längeren Zeitraum mit dem in das Silikonpad eingearbeiteten Wirkstoff zu versorgen.

Überraschenderweise haben die Erfinder der vorliegenden Erfindung

herausgefunden, dass der Wirkstoff vom Silikonpad zur Haut diffundieren, von dieser aufgenommen und dort eine biologische Wirksamkeit entfalten kann. Diese besonders vorteilhafte Form der Hautbehandlung findet sowohl in der Anti-Aging- oder Pflegebehandlung als auch bei der Behandlung von Alters- und

Pigmentflecken, Cellulite, Pigmentflecken und anderen Hautstörungen wie der Wundheilung bzw. Wundheilungsstörungen oder Neurodermitis eine Anwendung. Zudem können auch andere Wirkstoffe, mitunter pharmazeutische Wirkstoffe oder Nikotin zur Rauchentwöhnung eingearbeitet werden. Die Haut wird so nicht nur durch das Gewicht des Silikonpads mechanisch geglättet, sondern gibt zudem Wirkstoffe ab, die besonders vorteilhaft zur Hautregeneration bzw. der Behandlung der Erkrankung beitragen.

Überraschenderweise können die Wirkstoffe auch nach dem Beenden der

Anwendung weiter in der Haut wirken. Weiterhin kann durch Kombination des Silikonpads mit dem Wirkstoff die Kontaktfähigkeit und Aufnahmefähigkeit der mit dem Silikonpad gestrafften Haut erhöht und so eine ideale Resorption des Wirkstoffes in die Haut erreicht werden. Zwischen dem Silikonpad und der Hautschicht entsteht ein Mikroklima, welches der Haut unter anderem hilft, die Poren zu öffnen, den Stoffwechselprozess anzuregen und Wirkstoffe besser aufzunehmen.

Die über Stunden optimal geglättete Haut befindet sich durch das Silikonpad zudem in einer optimalen Versorgungslage, da die Lederhautschicht entlastet und die Blutversorgung deutlich verbessert wird. So können wieder leistungsfähige, gesunde Hautzellen gebildet werden, welche auch über eine gute

Aufnahmefähigkeit für die Wirkstoffe verfügen. Die Haut wird in dieser optimal geglätteten Position langfristig mit den wichtigen Wirkstoffen versorgt und kann so eine bessere Regeneration und Faltenglättung erzielen. Auch hinsichtlich Altersund Pigmentflecken wirkt sich auch hier die langfristige Anwendung der Wirkstoffe mittels der Verarbeitung in einem Silikonpad auf die Haut äußert positiv aus, da die Wirkstoffe länger und intensiver eindringen und somit eine optimale Wirkung erzielen können.

Das Silikonpad gemäß der vorliegenden Offenbarung kann auch in der

Narbenbehandlung angewendet werden. Hierbei kann das mit mindestens einem Wirkstoff versehene Silikonpad auf Narben aufgebracht werden und die Haut durch ein Mikroklima zur Selbstheilung und schnelleren Zellerneuerung angeregt werden.

Die vorliegende Erfindung kann durch ihre unterschiedliche Formgebung in verschiedenen Ausführungsformen auf sämtlichen Hautpartien angewendet werden, insbesondere auch auf dem Handrücken, dem Hals, dem Dekollete, der Stirn, unter den Augen und um die Mundpartie herum. Außerdem an den

Oberarmen, dem unteren Kinn sowie der Region im Schambereich, wo

üblicherweise Kaiserschnitte erfolgen.

In einem ersten Aspekt betrifft die vorliegende Offenbarung ein Silikonpad (1 ) geeignet zum Kleben auf der Haut. Dieses kann mindestens einen Wirkstoff zur kosmetischen Hautpflege oder gegen Hautalterung enthalten. Zudem kann das Silikonpad (1 ) eine Kombination aus mehreren Wirkstoffen enthalten.

Im Sinne der Offenbarung ist ein Silikonpad ein aus überwiegend Medical Grade Silicone (medizinisches Silikon) bestehendes, flaches Objekt, das in zwei

Raumrichtungen deutlich größere Abmessungen als in einer dritten Raumrichtung aufweist. Die beiden Raumrichtungen mit deutlich größeren Abmessungen können dabei verschiedene Formen ergeben, insbesondere einen Kreis bzw.

unterschiedliche Kreisformen auch mit Kurven, eine Ellipse, ein Vieleck, eine Tropfen- oder Hand-Form.

Vorzugsweise ist das Silikonpad ein additionsvernetztes 2-komponentiges Silikon, welches sich zur Herstellung eines Silikonpads mit guter Abgabe des Wirkstoffes besonders gut eignet. Dieses Material enthält vinylterminierte

Polydimethylsiloxane (CAS-No: 68083-19-2) sowie weitere Hilfsstoffe zur

Vernetzung. Der Siliconanteil ist > 95%. Vorzugsweise handelt es sich bei den Siliconen um raumtemperaturvernetzende, platinkatalysierte Siliconelastomere.

Vorzugsweise ist das Silikon durch eine hohe Gas- und Wasserdurchlässigkeit gekennzeichnet. Hierdurch kann der Wirkstoff optimal durch das Silikonpad transportiert werden. In einer alternativen Implementierung ist das Silikonpad im Wesentlichen gasdurchlässig, insbesondere wasserdampfdurchlässig, jedoch durch Wasser in flüssiger Form nicht leicht zu durchdringen (wasserdicht).

Vorzugsweise ist das Silikon ein additionsvernetzendes Silikon, das zu einem weichen, klebrigen Silikonkleber ausgehärtet ist. Weitere Vorteilhafte

Eigenschaften dieses Silikons sind sehr gute Biokompatibilität, keine

Nebenprodukte, gute Haftung und gute Platinvernetzbarkeit.

Ein Wirkstoff ist eine körpereigene oder körperfremde Substanz, die eine

Veränderung in einem biologischen Vorgang, wie beispielweise der Hautalterung, hervorrufen und diesen beeinflussen kann. Ein Wirkstoff kann auch ein pharmazeutischer Wirkstoff sein. In der Regel ist dessen Aufnahme über die Haut vorteilhaft für den Anwender.

Aufgrund des Wirkstoffes, der während der Behandlung mit dem Silikonpad in die Haut eindringen kann, kann die Haut nicht nur mechanisch durch das Gewicht und die Adhäsion des Silikonpads (1 ) geglättet und gepflegt werden, sondern kann zusätzlich durch den Wirkstoff behandelt werden, wobei durch die Glättung im Hinblick auf die Pharmakokinetik symbiotische Effekte beobachtet werden können.

Besonders vorteilhaft ist, dass die Haut auch nach dem Entfernen des Silikonpads (1 ) von der Haut durch den bereits eingedrungenen Wirkstoff weiter behandelt und dadurch eine zusätzliche Pflege der Haut gewährleistet wird. Dadurch kann eine verbesserte Hautpflege und Anti-Age-Wirkung erreicht werden. Die Kombination des Silikonpads mit dem Wirkstoff ermöglicht außerdem eine maximale

Kontaktoberfläche zwischen Haut und Silikonpad und eine besonders vorteilhafte Resorption des Wirkstoffes in die Haut.

Die Bestandteile der Wirkstoffe können durch die Haut in das Gewebe eindringen und dort ihre biologische Wirksamkeit entfalten. Die Silikonpads gemäß der vorliegenden Offenbarung hat keine negativen Effekte, insbesondere stört das Tragen des Silikonpads nicht, es treten keine Peel-Effekte auf. Das Silikonpad fühlt sich weich an, die Falten werden sichtbar reduziert und die

Hautverträglichkeit ist besonders gut.

Ohne an eine Theorie gebunden sein zu wollen, glauben die Erfinder der vorliegenden Erfindung, dass durch die hohe Polarität von Hyaluron und anderen Wirkstoffen und durch die geringe Polarität von Silikon das im Haftgel eingebettete Hyaluron bzw. anderen Wirkstoffe langsam an die Außenhaut, welche auf der Haut aufliegt, abgegeben wird, so dass das bereits an die Haut abgegebene Hyaluron wieder aufgefüllt werden kann. Zudem werden andere Teile des

Wirkstoffes auch in Richtung Basismaterial wandern, weil keine Sperrschicht vorhanden ist. In Vergleichsstudien konnte gezeigt werden, dass Öl auch in Wasser zerstäubt, sich nach einiger Zeit als Öltropfen wieder zusammenschließt. Ohne an eine Theorie gebunden sein zu wollen, ist nach Ansicht der Erfinder ein wesentlicher Effekt der Partikelauslösung auf die Wärme und Feuchtigkeit der Haut zurückzuführen, welche unter dem Silikonpad als Mikroklima entsteht.

Vorzugsweise hat das Silikonpad eine Dicke von 0,5 bis 2,0 mm, besonders bevorzugt von 0,8 bis 1 ,5 mm, insbesondere im Wesentlichen 1 ,2 mm. Bei einer solchen Dicke des Silikonpads ist der Tragekomfort und die vermittelte Einwirkung des Wirkstoffes ideal.

Die Konzentration des Wirkstoffes im Silikonpad liegt vorzugsweise bei ca. 0,5 bis 3,0 %o (w/w), besonders bevorzugt bei 1 ,0 bis 2,0 %o (w/w), idealerweise bei ca. 1 ,6 %o (w/w).

In einer alternativen Implementierung kann der Wirkstoff auch in einer

Konzentration von 0, 1 bis 9,9 %; vorzugsweise von 0,5 bis 7,0% und idealerweise ca. 1 ,0 % (w/w) in dem Silikonpad enthalten sein. In diesem Fall können auch Öle, wie beispielsweise Kokosöl, Olivenöl oder Aloe Vera in flüssiger Form als Wirkstoff verwendet werden. Das Silikonpad wird überraschenderweise in diesem Fall weicher, was den zusätzlichen Vorteil einer guten Haftung auf der Haut bereitstellt.

Vorteilhafterweise kann das Silikonpad auch zusätzlich ein Silikonöl enthalten. Sofern das Silikonpad ein Silikonöl enthält, wird das Päd weicher in der

Anwendung, so dass eine gute Haftung auf der Haut ermöglicht wird. Als

Silikonöle im Sinne dieser Offenbarung können vorzugsweise polymerisierte Siloxane mit organischen Seitenketten verwendet werden. Diese zeichnet sich durch die periodisch alternierende Anordnung von Silicium- und Sauerstoffatomen mit der allgemeinen Summenformel [R 1 R 2 SiO]n aus. An den freien

Außenelektronen des Siliciums hängen vorzugsweise Reste R, welche zumeist organische Reste sind, aber auch Halogene sein können. Die Molekülmasse der verwendeten Silikonöle liegt vorzugsweise im Bereich 162 bis 150.000 g/mol. Die Dichte der Silikonöle liegt vorzugsweise im Bereich von 0,76 bis 1 ,07 g/cm 3 . In einer vorteilhaften Implementierung haben die Silikonöle eine Viskosität von 0,6 bis 1 000 000 mPs. Hierdurch wird eine optimale haptische Eigenschaft des Silikonpads erreicht.

Vorzugsweise ist das Silikonöl Polydimethylsiloxan, in denen die Reste R 1 und R 2 je eine Methylgruppe ist.

In einer bevorzugten Implementierung kann das Silikonpad (1 ) eine Haftschicht (2) und einen Silikonkörper (3) umfassen. Die Haftschicht (2) kann im Wesentlichen aus Silikon bestehen und den Wirkstoff enthalten.

Alternativ kann das Silikonpad (1 ) aus einem Silikonkörper (3) bestehen, welcher den Wirkstoff umfasst. Das Silikonpad kann eine polierte Seite aufweisen. In diesem Fall weist das Silikonpad eine langfristigere Selbsthaftung auf. Das

Silikonpad bzw. die Haftschicht kann weitere Hilfsmittel umfassen, die eine sichere Befestigung des Silikonpads auf der Haut ermöglichen. Beispielsweise kann das Silikonpad an einer Seite einen Baumwollstoff umfassen, der das Silikonpad vor äußeren Einflüssen schützt. Zudem kann das Hilfsmittel auch ein

Baumwollhandschuh sein, welcher zum Überstreifen für einen Handrücken geeignet ist.

Eine Haftschicht ist jede Materialschicht, die nach Anbringen des Silikonpads auf der Haut dessen Haftung auf der Haut auch ohne weitere Kraftzufuhr für mindestens drei Stunden oder mehr gewährleistet. Insbesondere kann eine Haftschicht im Wesentlichen aus Silikon bestehen. Vorzugsweise weist die

Haftschicht einen Silikonanteil von mindestens 95% auf.

Vorzugsweise hat der Silikonkörper eine Dicke von 0,5 bis 2,0 mm, besonders bevorzugt von 0,8 bis 1 ,5 mm, insbesondere im Wesentlichen 1 ,2 mm. Die

Haftschicht hat vorzugsweise eine Dicke von 0,2 bis 1 ,0 mm, besonders bevorzugt von 0,4 bis 0,8 mm, insbesondere 0,6 bis 0,7 mm. Bei einer solchen Dicke des Silikonkörpers und der Haftschicht ist die Dosierungsmenge des Wirkstoffes ökonomisch vertretbar und der Tragekomfort des Silikonpads ideal. Vorzugsweise ist die Haftschicht des Silikonpads weicher als der Silikonkörper. Zudem hat vorzugsweise die Haftschicht eine höhere Wasserdurchlässigkeit als der Silikonkörper. In diesem Fall kann der Silikonkörper des Silikonpads als mechanische Stützmatrix verwendet werden während gleichzeitig die Haftschicht den Wirkstoff gut an die Haut abgeben kann.

Die Konzentration des Wirkstoffes in der Haftschicht liegt vorzugsweise bei ca. 0,6 bis 5, 0 %o (w/w), besonders bevorzugt bei 1 , 5 bis 3, 0 %o (w/w), idealerweise bei ca. 1 , 7 %o (w/w). Bei einer solchen Konzentration des Wirkstoffes in der Haftschicht ist die Diffusionsgeschwindigkeit im Verhältnis zum Materialverbrauch des

Wirkstoffes ideal.

Sofern die Haftschicht (2) des Silikonpads (1 ) den Wirkstoff enthält, kann eine maximale Wirkstoffabgabe an die darunterliegende Haut sichergestellt werden. Die Haftschicht kann vorzugsweise bei der Anwendung in direktem Kontakt mit der Hautoberfläche stehen und so noch schneller, intensiver und länger von der Haut aufgenommen werden kann. Dies ermöglicht eine besonders effektive Behandlung der Haut. Zudem bleiben dadurch keine Wirkstoffe ungenutzt, indem diese im Silikonpad ( 1 ) verbleiben. Das Silikonpad in dieser Ausgestaltung ist insofern besonders vorteilhaft, dass durch den Silikonkörper (3) die benötigte Stabilität und das notwendige Gewicht gegeben sind, um die Haut mechanisch zu glätten.

Gleichzeitig ist die Dosierung des Wirkstoffs besonders ökonomisch.

In einer weiteren Implementierung kann das Silikonpad ( 1 ) der Form und Größe nach für die Auflage auf einem Handrücken (4) geeignet sein.

Das zur Auflage auf dem Handrücken geeignete Silikonpad ( 1 ) kann dabei vorzugsweise eine Finger-Form aufweisen, wobei sich das Silikonpad (1 ) über den gesamten Handrücken (4) sowie über die Fingergrundgelenke (5) hinaus bis zu den Fingerm ittelgelenkten (6) erstrecken kann. Hierdurch kann die Hautpartie des Handrückens (4) optimal behandelt werden. Des Weiteren kann das Silikonpad (1 ) in den Bereichen der Fingergrundgelenke (5) flacher sein als im Bereich des restlichen Handrückens (4). Dies ermöglicht mehr Anpassungsfähigkeit, Flexibilität und Dehnbarkeit des Silikonpads (1 ) in diesen Bereichen, sodass sich das

Silikonpad (1 ) trotz Bewegung der Hand von dieser nicht löst, sondern einen optimalen Halt gewährleistet. Der Vorteil dabei ist, dass das Silikonpad (1 ), verglichen mit bereits bekannten Produkten, nicht nur auf dem Dekollete, dem Hals oder auf dem Gesicht, sondern auch auf anderen Hautpartien, wie dem Handrücken, angewendet werden kann. Die Anwendung eines Silikonpads mit Wirkstoffen auf dem Hals, Dekollete oder Gesicht realisiert jedoch insbesondere bei der Hautpflege und zur Anregung der Regeneration und Faltenreduzierung auch erhebliche Vorteile zu den bisher nur manuell straffenden Silikonpads.

In einer weiterhin bevorzugten Implementierung kann der Wirkstoff des

Silikonpads (1 ) aus der Gruppe ausgewählt sein, bestehend aus Nährstoffen, insbesondere Vitaminen, Fetten, und Aminosäuren; Polypeptiden; Antibiotika bzw. deren Produgs; Antioxidativa; Coenzymen; Polysacchariden oder

Hydroxycarbonsäuren.

Diese Gruppen zeigen den in Verbindung mit der Haftschicht (2) des Silikonpads (1 ) besonders vorteilhaften Effekt. Diese Wirkstoffe können insbesondere besonders gut durch das Silikonpad (1 ) zur Hautoberfläche hin diffundieren, von der Haut aufgenommen werden und anschließend ihre Wirksamkeit entfalten. So tragen beispielsweise Vitamine und Antioxidativa zum Ausgleich freier Radikale und damit zur Anti-Age-Wirkung bei, Aminosäuren, Polypeptide und Fette unterstützen die Hautfunktion und machen diese geschmeidig.

Weiterhin kann der Wirkstoff des Silikonpads (1 ) aus der Gruppe ausgewählt sein, bestehend aus Vitamin A; Vitamine C; Vitamin E; Vitamin B3; Vitamin B5; Vitamin B9; Vitamin B12; Coenzym 10; Arbutin; hoch- und niedermolekulare Hyaluron; hoch- und niedermolekulare Hyaluronsäure; Kollagen; B-Resorcinol; Rucinol; Glykolsäure; Salicylsäure; Spirulina; Chlorella; Caviar-Extrakt;

Dimethylaminoethanol; Sheabutter; Kokosöl; Phytohormone, wie beispielsweise Soja-Phytohormone, Hopfen, Rotklee oder Yamswurzel; Phytoöstrogene;

Isoflavone; Lignane; Aminosäuren, wie beispielsweise Arginin, Methionin,

Glutamin oder Kreatin; Oligopeptide; Polypeptide; Pentapeptide; Glycerin; Alpha- Liponsäure; oder Polyphenole, wie beispielsweise Ginkgo, Resveratrol aus Trauben oder Aloe Vera.

Besonders bevorzugt ist der Wirkstoff des Silikonpads (1 ) aus der Gruppe ausgewählt, bestehend aus Hyaluron, Kollagen oder Aloe Vera. Idealerweise ist der Wirkstoff Hyaluron. Silikonpads mit diesen Wirkstoffen, inbesondere Hyaluron zeigen eine hervorragende Wirksamkeit gegen Faltenbildung.

In einer bevorzugten Implementierung ist Wirkstoff des Silikonpads (1 ) aus der Gruppe ausgewählt, bestehend aus Moringa- Pulver, Alpha Liponsäure, Selen, Safranextrakt, Curcumin, Curcuma, Astaxanthin, Blutorange, Reishi, Apfelessig, Zitronensaft, Ascorbinsäure oder Reservatroi. Sofern der Wirkstoff aus diese Gruppe von Verbindungen ausgewählt ist, kann das Silikonpad

überraschenderweise besonders gut zur Entfernung von Altersflecken eingesetzt werden.

In einer weiteren bevorzugten Implementierung ist Wirkstoff des Silikonpads (1 ) aus der Gruppe ausgewählt, bestehend aus Koffein; Yamswurzel; Jojoba, Jojobaöl; Weizenkeim, Weizenkeimöl; Q10; Extrakt aus der Grünalge; ESP;

Menthol; Retinol; Aminophyllin; Forskolin; Carnitin; Escin; Panthenol; Provitamin B5,B1 ,B2,B6,Niacin, Biotin; L-Thyrosine; Trocopheryl; Mannitol; Birke,

Birkenwasser, Birkenöl oder L-Arinine. Sofern der Wirkstoff aus diese Gruppe von Verbindungen ausgewählt ist, kann das Silikonpad überraschenderweise besonders gut zur Entfernung von Cellulite eingesetzt werden.

In einer weiteren bevorzugten Implementierung ist Wirkstoff des Silikonpads (1 ) aus der Gruppe ausgewählt, bestehend aus Betacarotin, Omega3, Bentonit, Teebaumöl, Rosenwasser, Siliziumgel, Schwedenkräuter, Schwedenbitter. Sofern der Wirkstoff aus diese Gruppe von Verbindungen ausgewählt ist, kann das Silikonpad überraschenderweise besonders gut zur Entfernung von Akne eingesetzt werden. In einer weiteren bevorzugten Implementierung liegt der Wirkstoff in Form einer Creme vor oder ist ein Wirkstoff, der in Form von Cremes applizierbar ist.

Vorzugsweise ist der Wirkstoff aus der Gruppe ausgewählt, bestehend aus

Gardienenextrakt; Johannisbeere; Acerola-Kirsche; Extrakte des afrikanischen Affenbrotbaums; Wiesenkrautsamenöl; Peptide; Blattspinatextrakt; Nachtkerzenöl; Lipide wie Cardiolipin; Antioxidantien wie L-Carnosin; Rhodiola-Komplex;

Linsensamen-Extrakt; Sternfrucht-Extrakt ; Javatee-Extrakt oder Retinol. Sofern der Wirkstoff aus diese Gruppe von Verbindungen ausgewählt ist, ist das

Silikonpad überraschenderweise besonders gut zur kosmetischen

Hautbehandlung verwendbar.

In einer bevorzugten Implementierung ist Wirkstoff des Silikonpads (1 ) aus der Gruppe ausgewählt, bestehend aus Camea; Limolsäure; Omega3; Bockshornklee; Ingwer; Sango Koralle; Kolloidales Silber; Silicea; Spirulina; Grüner Tee Extrakt, Pulver; Carotin oder Reisprotein. Sofern der Wirkstoff aus diese Gruppe von Verbindungen ausgewählt ist, kann das Silikonpad überraschenderweise besonders gut zur Entfernung von Neurodermitis eingesetzt werden.

In einer bevorzugten Implementierung ist Wirkstoff des Silikonpads (1 ) aus der Gruppe ausgewählt, bestehend aus Aloe Vera; Apfelessig; Honig; Kakoabutter; Sandelholzpulver; Teebaumöl; Goldröschen, Goldröschenöl; Süssholzwurzel; Lugolsche Lösung; Lavendel, Lavebdelöl, Roseship Seed, Roseship Seedoil, Arnika, Arnikaöl; Sunflower; Zwiebelextrakt, Allantonin, Heparin; Calendula; Erna Öl; Zink, Vitamin C, Beta-Carotin; Sheabutter; Kokosnusspulver, Kokosöl;

Schafgarbe; Himbeerblätter, Lavendel; Sandelholz in Kombination mit

Rosenwasser oder Johanniskraut. Sofern der Wirkstoff aus diese Gruppe von Verbindungen ausgewählt ist, kann das Silikonpad überraschenderweise besonders gut zur Wund- oder Narbenbehandlung eingesetzt werden.

In einer weiteren bevorzugten Implementierung ist der Wirkstoff des Silikonpads (1 ) aus der Gruppe ausgewählt, bestehend aus Arganöl; Glutamin; L-Arginin; L- Carnitin; Magnesium; Kurkuma; Silicea; Avocado; Rosenwasser; Traubenkerne; Ceramide; Folsäure oder Soja. Sofern der Wirkstoff aus diese Gruppe von Verbindungen ausgewählt ist, kann das Silikonpad überraschenderweise besonders gut zur Entfernung von Falten eingesetzt werden.

In einer weiteren bevorzugten Implementierung ist der Wirkstoff des Silikonpads (1 ) Nikotin. In diesem Fall kann das Silikonpad zur Nikotinentwöhnung verwendet werden. Im Vergleich zur Aufnahme über den Magen-Darm-Trakt ist die Aufnahme über die Haut weniger belastend für den Organismus und zudem schneller und effizienter.

In einer weiteren bevorzugten Implementierung ist der Wirkstoff des Silikonpads pharmazeutisch zur Behandlung von Erkrankungen oder im Rahmen einer Hormontherapie, beispielsweise mit Östrogen und/oder Gestagen zur

Unterbindung des Eisprungs. Im Vergleich zur Aufnahme über den Magen-Darm- Trakt ist die Aufnahme über die Haut weniger belastend für den Organismus und zudem schneller und effizienter.

Das Silikonpad bzw. die Haftschicht des Silikonpads kann neben den oben genannten Wirkstoffen auch weitere Inhaltsstoffe umfassen. Beispielsweise kann das Silikonpad bzw. die Haftschicht des Silikonpads eines oder mehrere der folgenden weiteren Inhaltshoffe umfassen: Neroli; Neroliöl ; Rosmarin; Rhealba; Kupfersulfat, Kupfer, Zinksulfat, Zink; Glyzerin; Beinwell; Hamamelis oder Peptide.

Zur weiteren Ausgestaltung umfasst die Offenbarung ein Verfahren zur

Herstellung eines Silikonpads (1 ) umfassend den folgenden Schritt: Auftragen eines Wirkstoffes auf eine Silikonmasse unter Herstellung eines Silikonpads (1 ).

Vorteilhaft daran ist, dass der Wirkstoff nach Aufkleben des Silikonpads (1 ) auf die Haut in direktem Kontakt mit der Hautoberfläche ist und so noch schneller, intensiver und länger von der Haut aufgenommen werden kann.

Desweiteren umfasst die Offenbarung ein Verfahren zur Herstellung eines

Silikonpads (1 ) umfassend die folgenden zwei konsekutiven Schritte: a)

Vermischen eines Wirkstoffes mit einer Silikonmasse unter Herstellung einer Haftschicht (2), und b) Anbringung der Haftschicht an einen Silikonkörper (3) unter Herstellung eines Silikonpads (1 ).

Der Wirkstoff kann dabei als feines Pulver oder als flüssige oder gelartige Masse verarbeitet werden.

In einem weiteren Aspekt umfasst die Offenbarung ein Silikonpad (1 ) der Form und Größe nach geeignet für die Auflage auf einen Handrücken (4), wobei das Silikonpad zur Straffung von Falten auf dem Handrücken (4) geeignet ist.

Das zur Auflage auf dem Handrücken (4) geeignete Silikonpad (1 ) kann dabei eine Finger-Form aufweisen, wobei sich das Silikonpad (1 ) über den gesamten

Handrücken (4) sowie über die Fingergrundgelenke (5) hinaus bis zu den

Fingerm ittelgelenkten (6) erstrecken kann. Dadurch kann die Hautpartie des Handrückens (4) optimal behandelt werden.

In einer weiteren Implementierung kann das Silikonpad (1 ) Gelenkbereiche (7) umfassen. Ein Gelenkbereich ist ein Teilbereich des Silikonpads welcher eine geringere Materialstärke aufweist und so im Verhältnis zu anderen Teilbereichen des Silikonpads leichter umknickbar ist.

Dies ermöglicht eine verbesserte Anpassungsfähigkeit, Flexibilitätund Dehnbarkeit des Silikonpads (1 ) in diesen Bereichen, sodass sich das Silikonpad (1 ) trotz

Bewegung der Hand von dieser nicht löst, sondern einen optimalen Halt gewährleistet.

In einem weiteren Aspekt betrifft die Offenbarung zudem ein kosmetisches

Verfahren, umfassend das Aufbringen eines Silikonpads gemäß dieser

Offenbarung auf die Haut. Durch das kosmetische Verfahren wird die Haut zum einen mechanisch behandelt und gestrafft, zum anderen kann der Wirkstoff des Silikonpads in das Gewebe der Haut eindringen und dort kosmetisch wirken. Dadurch kann eine Vorbeugung und Reduzierung von Falten sowie Alters- und Pigmentflecken erreicht werden. Außerdem kann das Silikonpad zur Hautpflege, Wund- und Narbenbehandlung, bei Hautkrankheiten, Cellulite oder generell zur Abgabe pharmazeutischer Wirkstoffe dienen. Durch unterschiedliche

Ausführungsformen kann das Silikonpad an verschiedenen Hautpartien

angewendet werden, insbesondere auch auf dem Handrücken.

Zudem betrifft die Offenbarung auch ein kosmetisches Verfahren zur

Narbenrückbildung bei einem Probanden, umfassend das Aufbringen eines Silikonpads gemäß der vorliegenden Erfindung auf die Haut des Probanden.

Weiterhin betrifft die Offenbarung auch ein medizinisches Verfahren zur

Wundversorgung umfassend das Aufbringen eines Silikonpads gemäß dieser Offenbarung auf die Haut. Durch das medizinische Verfahren wird eine offene oder verschlossene Wunde in der Haut behandelt und geheilt.

Desweiteren betrifft die Offenbarung auch ein medizinisches Verfahren zur Behandlung der Nikotinabhängigkeit eines Probanden umfassend das Aufbringen eines Silikonpads gemäß dieser Offenbarung enthaltend Nikotin als Wirkstoff auf die Haut. Durch das medizinische Verfahren wird die Nikotinabhängigkeit des Probanden behandelt.

Das Silikonpad kann als Wirkstoff auch weitere medizinische Wirkstoffe enthalten. Als beispielhafte medizinische Wirkstoffe seien Antibiotika,

Protonenpumpenhemmer, Antidepressiva, Schmerzmittel, Antihistaminika, Beruhigungsmittel, Wirkstoffe gegen Bluthochdruck und sonstige medizinische Wirkstoffe genannt.

Kurze Beschreibung der Figuren

Im Folgenden werden beispielhaft und nicht abschließend einige besondere Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren beschrieben. Die besonderen Ausführungsformen dienen nur zur Erläuterung des allgemeinen erfinderischen Gedankens, jedoch beschränken sie die Erfindung nicht.

Es zeigt die:

Fig. 1 einen seitlichen Querschnitt eines Silikonpads (1 ).

Fig. 2 eine Draufsicht auf ein zur Auflage auf dem Handrücken geeignetes

Silikonpad (1 ) in Finger-Form.

Fig. 3 zeigt das Ergebnis von Untersuchungen zur Wirkstoffaufnahme.

Fig. 1 zeigt einen seitlichen Querschnitt eines Silikonpads (1 ). Das Silikonpad (1 ) besteht dabei aus einem Silikonkörper (3) und einer mit Wirkstoffen versehenden Haftschicht (2), die auf der Haut aufliegt.

Fig. 2 zeigt eine Draufsicht eines zur Auflage auf einen Handrücken (4) geeigneten Silikonpad (1 ) in Finger-Form. Das Silikonpad (1 ) bedeckt dabei den Handrücken (4) und erstreckt sich über die Fingergrundgelenke (5) hin zu den

Fingermittelgelenken (6) der Finger. Die Gelenkbereiche (7) liegen direkt über den Fingergrundgelenken (5).

Fig. 3 zeigt das Ergebnis von Untersuchungen zur Wirkstoffaufnahme. Die Fig. 3A zeigt ein Silikonpad mit einer Haftschicht. Die Haftschicht umfasst 6 mg Hyaluron (<20T Dalton) in Pulverform. Das Pulver wurde zur Verdeutlichung der Diffusion mit einer grünen Lebensmittelfarbe eingefärbt. Die Haftschicht wurde mit einem Silikonkörper verbunden unter Herstellung eines Silikonpads. Das Silikonpad wurde über einen Zeitraum von 2 Wochen täglich auf die Haut eines Probanden aufgetragen.

Man sieht in dieser Untersuchung, dass das Hyaluron sich nicht in der oberen Schicht einlagert, sondern nach unten an die Haut abgegeben worden sein muss. Zudem sieht man in der Untersuchung, dass die obere Silikonschicht die

Trägerschicht ist. Das heißt, sie hat eine andere Festigkeit und ist im Wesentlichen völlig wasserundurchlässig. Die untere Schicht mit dem Wirkstoff ist dagegen weicher und hat eine ausreichende Wasserdurchlässigkeit, um die Partikel durch den Hautkontakt (Wärme und Feuchtigkeit) an die Haut abzugeben.

Die Fig. 3B zeigt das gleiche Silikonpad nach 2 Wochen täglicher Anwendung. Wie in der Fig. 3B deutlich zu erkennen ist, nimmt die Konzentration von Hyaluron im Silikonpad aufgrund der Diffusion in die Haut deutlich ab, was durch die deutlichen Farbrückgänge des Silikonpads belegt wird.

Beispiele

Herstellung von Silikonpads

Im Nachfolgenden wird beispielhaft die Herstellung von Silikonpads beschrieben, die als Dekollete-Pad bzw. als Augen-Pad verwendet werden können.

Information zum Herstellungsprozess

Das eingesetzte Material enthält vinylterminierte Polydimethylsiloxane (CAS-No: 68083-19-2) sowie weitere Hilfsstoffe zur Vernetzung. Der Siliconanteil ist > 95%.

Das 2-komponentige, additionsvernetzende Basismaterial wird mit einer computergesteuerten Mehrkomponentendosieranlage gleichmäßig in die entsprechende Form dosiert. Anschließend wird die Form in einen Ofen gefahren bei der es durch Strahlungswärme über eine Dauer von ca. 5-7 min und einer Temperatur von ca. 55-65°C ausvulkanisiert. Beim nächsten Schritt wird mit einer weiteren computergesteuerten Mehrkomponentendosieranlage das 2- komponentige, additionsvernetzende, klebrige Haftgel auf das ausgehärtete Basismaterial gleichmäßig dünn aufgetragen. Diese Form wird dann auch wieder in einen Ofen gefahren bei der das Haftgel ebenfalls mit Strahlungswärme ausvulkanisiert. Der Aushärtevorgang läuft über einen Zeitraum von ca. 8-10 min. bei einer Temperatur von ca. 70-85°C. Anschließend werden die fertigen Produkte entformt, kontrolliert und verpackt.

Zusetzbare Substanzen (Hyaluron, Aloe Vera...) ob flüssig oder pulverförmig, werden, um eine homogene Einarbeitung zu gewährleisten, mit einem Rührgerät mit einer Drehzahl von bis zu 25.000 U/min in eine Komponente des Haftgels eingerührt. Um eine Absetzung oder eine Entmischung der Substanz zu

verhindern, wird diese Silikonkomponente immer wieder nach einem festen Turnus, abhängig von der eingerührten Substanz, aufgerührt, damit wir eine gleichbleibende Qualität gewährleisten können".

Beispiel 1 : Dekollete-Pad

Es wurden Silikonpads aus vinylterminierten Polydimethylsiloxanen (CAS-Nr.: 68083-19-2) sowie üblichen Vernetzungsmitteln als Hilfsstoffe hergestellt. Der Silikonanteil gemäß Herstellerangaben beträgt mindestens 95 %. Die Herstellung dieser Silikonpads sind bereits an anderer Stelle beschrieben worden und entsprechen beispielsweise den in der DE 101 14 382 A1 offenbarten Matrizen auf Silikonbasis. Die Silikonpads weisen im Silikonkörper (Basismaterial) die folgenden Werte auf: Dicke 1 ,2 mm, Gewicht 19,3 g. Die Haftschichte weist die folgenden Werte auf: Dicke 0,6 mm, Gewicht 8,5 g. Der Gewichtsanteil des zugesetzten Hyalurons in der Haftschicht beträgt 14 mg / 8,5 g, somit 1 ,6 %o (w/w).

Die Haftschicht wird dadurch hergestellt, dass das pulverförmige Hyaluron (1 1 - 14 mg) in das gelförmige Silikon (8,5 g) eingerührt wird.

Das oben beschrieben Silikonpad ist geeignet zur Verwendung als Dekollete-Pad. Beispiel 2: Augen-Pad

Es wurden Silikonpads aus vinylterminierten Polydimethylsiloxanen (CAS-Nr.: 68083-19-2) sowie üblichen Vernetzungsmitteln als Hilfsstoffe hergestellt. Der Silikonanteil gemäß Herstellerangaben beträgt mindestens 95 %. Die Herstellung dieser Silikonpads sind bereits an anderer Stelle beschrieben worden und entsprechen beispielsweise den in der DE 101 14 382 A1 offenbarten Matrizen auf Silikonbasis. Die Silikonpads weisen im Silikonkörper (Basismaterial) die folgenden Werte auf: Dicke 1 ,2 mm, Gewicht 1 ,9 g. Die Haftschichte weist die folgenden Werte auf: Dicke 0,7 mm, Gewicht 0,9 g. Der Gewichtsanteil des zugesetzten Hyalurons in der Haftschicht beträgt 1 ,5 mg / 0,9 g, somit 1 ,7 %o

(w/w).

Die Haftschicht wird dadurch hergestellt, dass das pulverförmige Hyaluron (1 ,5 mg bis 2,0 mg) in das gelförmige Silikon (0,9 g) eingerührt wird.

Das oben beschrieben Silikonpad ist geeignet zur Verwendung unter den Augen.

Beispiel 3: Wirksamkeitsstudie

In einer empirischen Wirksamkeitsstudie wurden erfindungsgemäße Silikonpads sowie eine Blindprobe an insgesamt 15 Probanden im Alter von 29 bis 61 Jahren getestet. Die in der Tabelle 1 aufgeführten Silikonpads wurden getestet.

Tabelle 1 : Getestete Silikonpads

Die Silikonpads wurden täglich an mindestens 14 aufeinanderfolgenden Tagen für mindestens 1 Stunde, idealerweise über Nacht, mit der Haut in Kontakt gebracht. Die Kontaktflächen waren der Handrücken, der Bereich unterhalb der Augen, der Dekolletebereich, der Hals und die Stirn. Hiernach wurden die Probanden nach ihrer subjektiven Meinung gefragt, a) ob die Silikonpads verträglich sind und ohne Probleme verwendet werden konnten, b) ob eine sichtbare Faltenreduzierung und/oder andere positive Effekte feststellbar sind, c) welche der oben genannten Silikonpads 1 bis 4 nach Wirksamkeit 1 =beste, 2=sehr gute oder 3=gute

Wirksamkeit zeigte und d) ob irgendwelche negative Effekte festzustellen waren.

Von den 15 Probanden waren 14 Probanden der subjektiven Meinung, dass alle Silikonpads gut verträglich waren. Ein Proband bezeichnete die Verträglichkeit als mehr oder weniger gut.

Von den 15 Probanden waren 13 Probanden der subjektiven Meinung, dass bei allen Silikonpads eine sichtbare Faltenreduzierung und/oder andere positive Effekte feststellbar waren. Zwei Probanden beschrieben, dass die sichtbare Faltenreduzierung und/oder andere positive Effekte nur bei den Silikonpads 2 bis 3 auftrat, während sie bei Silikonpad 1 unsicher waren.

Bezüglich der Wirksamkeit der Silikonpads 1 bis 4 sind die subjektiven

Beobachtungen der Probanden in der Tabelle 2 zusammengefasst.

Tabelle 2: Ergebnis der Wirksamkeitsstudie.

Alle 15 Probanden gaben an, dass negative Effekte bezüglich der Anwendung der Silikonpads nicht feststellbar sind.

Die empirische Wirksamkeitsstudie belegt, dass die Silikonpads auf der Haut gut verträglich sind und keine negativen Effekte zeigen. Die Silikonpads mit Hyaluron als Wirkstoff zeigten die beste Wirksamkeit gegen die Faltenbildung. Auch die Silikopads mit Kollagen und, im geringeren Maße, mit Aloe Vera zeigten gute Wirksamkeit. Die schlechteste Wirksamkeit gegen die Faltenbildung zeigten die Silikonpads ohne Wirkstoff (Blindproben).

Ohne an eine Theorie gebunden sein zu wollen vermuten die Erfinder der vorliegenden Erfindung, dass durch die geschlossene bzw. vollständige Auflage des Silikonpads auf der Haut die Probanden leicht schwitzen und das Hyaluron bzw. andere Wirkstoffe durch die geringe Schichtdicke der Haftschicht abgelöst wird und durch den Schweiß aus dem Silikonmaterial eluiert wird. Auf diese Weise wirkt das Silikonpad wie ein Speicher längerfristig und beständiger auf der

Hautoberfläche und kann über die ganze Tragedauer, als Mehrwegprodukt auch bei wiederholter bzw. zeitlich unterbrochener Behandlung, die gewünschte

Wirkung erzielen.

Ohne an eine Theorie gebunden sein soll zu wollen vermuten die Erfinder der vorliegenden Erfindung, dass bezüglich der Wirksamkeit zur Narbenrückbildung die Silikonpads der vorliegenden Erfindung nach dem folgenden

Wirkungsmechanismus wirken. Durch die Aufbringung des Silikonpads kann eine höhere Hauttemperatur erreicht werden, bei der der physiologische Prozess der Narbenheilung schneller voranschreitet. Alternativ kann die Aufbringung des Silikonpads eine höhere Luftfeuchtigkeit erreicht werden und durch diesen

Prozess eine schnellere Rückbildung des Narbengewebes erreicht werden. Dieser Prozess kann durch die Abgabe entsprechender Wirkstoffen verstärkt werden.

Beispiel 4: Studien zur Hautverträglichkeit und Hautstraffung

In einer empirischen Wirksamkeitsstudie wurden erfindungsgemäße Silikonpads an insgesamt 25 Probanden im Alter von 35 bis 64 Jahren getestet. Es wurden Silikonpads mit Hyaluron ausgeformt als Dekollete-Pad getestet. Das

Gesamtgewicht des Silikonpads betrug hierbei 28 Gramm bei einer

Hyaluronzugabe von 1 1 mg.

Die Silikonpads wurden über einen Zeitraum von 14 aufeinanderfolgenden Tagen über Nacht mit der Haut in Kontakt gebracht. Die Kontaktfläche waren der Dekolletebereich. Hiernach wurden die Probanden nach ihrer subjektiven Meinung gefragt, ob die Silikonpads verträglich sind und ohne Probleme verwendet werden konnten. Die Hautstraffung wurde unter Verwendung eines Visioscan VC 98 im Vergleich der Werte vor der Anwendung und nach der Anwendung getestet.

Alle 25 Probanden gaben an, dass negative Effekte bezüglich der Anwendung der Silikonpads nicht feststellbar sind. Insbesondere wurde durch die Silikonpads kein Austrocknen der Haut, keine Rötung der Haut und kein unangenehmes Gefühl auf der Haut festgestellt.

Die empirische Wirksamkeitsstudie belegt, dass die Silikonpads mit Wirkstoffen (hier Hyaluron) auf der Haut gut verträglich sind, eine messbare und nachhaltige Hautglättung erzeugen und keine negativen Effekte zeigen.

Die Probanden gaben an, dass das Produkt sich nicht über Nacht von der Haut abschält Das Päd glättet die Haut auf dem Dekollete und die Haut wird über Nacht angenehm glatt.

Hautunebenheiten und Furchen wurden über Nacht sichtbar entfernt.

Eine Hautglättung gemessen über Visioscan VC 98 zeigte, dass im Durchschnitt um 19 % geglättet wurde. Die Hautglättung wurde bei allen Probanden

gleichermaßen beobachtet.

Bezuqszeichenliste

1 . Silikonpad

2. Haftschicht

3. Silikonkörper

4. Handrücken

5. Fingergrundgelenk

6. Fingermittelgelenk

7. Gelenkbereich