IGELBUESCHER HEINRICH (DE)
GRESCH HEINRICH (DE)
DEWERT HERIBERT (DE)
US4424197A | 1984-01-03 | |||
DE2532471A1 | 1976-01-29 | |||
DE3018743A1 | 1981-11-26 |
1. | Verfahren zur "simultanen TrockenAbsorption von S02/ Reduktion von NOx", dadurch gekennzeichnet, daß im Tempe¬ raturbereich von 350 450 Grad C Teilchen geeignet vorbe¬ handelter calciumhaltiger Sorbentien eingeblasen oder ge¬ wirbelt werden. Die Sorbensteilchen aus Branntkalk oder Dolomitkalk, hergestellt durch Calcinierung von Kalkstein oder Dolomit oder Calcium(aluminium)Silikaten in der Wirbel¬ schicht, weisen eine besondere Porenstruktur mit Porendurch¬ messer um 10 nm (zehn millionstel mm) auf. |
2. | Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein so "geblähter" Trägerstoff, z.B. wirbelschichtcalci nierter Kalk oder mittels Wasserdampf entstandenes Kalkhy¬ drat, jedenfalls aber mit Ammoniumsalzen angereichert, dem vorgegebenen Temperaturbereich von 350 bis 450 Grad C zuge¬ führt wird und somit nicht nur die sauren Bestandteile wie SO2, HCl, HF gebunden werden, sondern auch durch freige¬ setztes Ammoniak (NH3) die Reduktion von Stickoxiden zu Stickstoff und Wasserdampf erfolgt unter Vermeidung der Verbrennung von Ammoniak zu neuerlichen Stickoxiden. |
Es ist bekannt, daß die Zugabe von z.B. Kalkstein oder Dolomit, von Branntkalk oder Dolomitkalk, von Kalk- oder Dolomithydrat zur Kohle oder dem Heizöl von Feuerungen, insbesondere der Wirbelschichtfeuerung, die SO-2-,. HC1- und HF-Belastungen im Rauchgasstrom mindert.
In der Literatur ist vielfach beschrieben worden, daß mit Calcium-haltigen Sorbentien die Einbindung von SO-2, HCl, HF und ähnlichen sauren Schadstoffen im Temperaturbereich von 800 - 900 Grad C zweckdienlich wäre.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß mit hochaktivem Branntkalk oder Dolomitkalk in diesem Temperaturbereich keineswegs die optimale Schadstoffbindung abläuft. Vielmehr wird mit solchen modifizierten Sorbentien diese in einem Temperaturbereich zwischen 350 bis 450 Grad C erreicht.
Es wurde nämlich gefunden, daß die Porendurchmesser der ge¬ eignet vorbehandelten Sorbensteilchen bei 10 nm und nicht wie bisher bei 100 nm liegen und somit günstigere Ent¬ schwefelungswirkung mit einem Optimum bei 400 Grad C zeigen. Auch die aktive Oberfläche wird von bisher 5 m-2/g auf 50 m-2/g gesteigert.
Zusätzlich wird die Absorption durch Zugabe von feinver¬ sprühtem Wasser, vorzugsweise Dampf unter diesen Bedingung¬ gen verbessert, da eine Oberflächenvergrößerung der Sor¬ bensteilchen auftritt: Aus Branntkalk/Dolomitkalk entsteht via Kalk-/Dolomithydrat ein Kalk-/Dolomitkalk von vergrößer¬ ter Oberfläche.
Weiterhin wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, insbesondere bei Wirbelbettfeuerungsanlagen und Kohlefeuerungsanlagen im Staubwolkenbereich das feste Entschwefelungsmittel mit Ammoniumsalzen zu versetzen, um in der thermischen Zone bei 350 - 450 Grad C eingeblasen, gasförmiges Ammoniak freizusetzen, das bei diesen Temperaturen als Reduktions¬ mittel für Stickoxide wirkt mit den Produkten Stickstoff und Wasserdampf. Bei den bisherigen Arbeitstemperaturen von 800 Grad C würde freigesetztes Ammoniak mit dem an¬ wesenden Sauerstoff verbrennen und so Stickoxide bilden anstatt diese - wie hier bei 400 Grad C - zu vernichten.