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Patent Searching and Data


Title:
SINTERED, POLYCRYSTALLINE, FLAT, GEOMETRICALLY STRUCTURED CERAMIC GRINDING ELEMENT, METHOD FOR THE PRODUCTION THEREOF, AND USE THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/080897
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to sintered, polycrystalline, flat, geometrically structured ceramic grinding elements for use in resin-bonded grinding disks, in particular cutting disks. The invention also relates to a method for manufacturing flat, geometrically structured ceramic grinding elements of said type as well as to the use thereof.

Inventors:
ALARY JEAN-ANDRÉ (FR)
POLGE FLORENT (AT)
RONACH PATRICK (AT)
Application Number:
PCT/EP2016/076496
Publication Date:
May 18, 2017
Filing Date:
November 03, 2016
Export Citation:
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Assignee:
CENTER FOR ABRASIVES AND REFRACTORIES RES & DEV C A R R D GMBH (AT)
International Classes:
B24D3/28; B24D5/12
Foreign References:
US20130203328A12013-08-08
EP0725045A11996-08-07
JP2002036121A2002-02-05
EP1007599B12002-09-11
EP0620082B11998-05-20
US20130040537A12013-02-14
US20130203328A12013-08-08
Attorney, Agent or Firm:
MARGUE, Robert Germain (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Gesintertes, polykristallines, flach ausgebildetes, geometrisch strukturiertes keramisches Schielfelement, bestehend aus einem gesintertem Formkörper mit

- einer homogenen Mikrostruktur,

- einer über das gesamte Schleifelement gleichmäßig ausgebildeten

chemischen Zusammensetzung und

- einer einheitlichen geometrischen Struktur,

wobei der Sinterkörper eine erste Oberfläche und eine der ersten

Oberfläche gegenüberliegende und parallel zu ihr angeordnete zweite

Oberfläche aufweist, wobei beide Oberflächen durch eine Seltenwand mit einer Dicke zwischen 50 μιη und 2000 μιη voneinander getrennt sind und das Verhältnis von Durchmesser zu Dicke des Schleifelements größer als

30 ist,

dadurch gekennzeichnet, dass

der mittlere Durchmesser der die homogene Mikrostruktur ausbildenden

Kristalle kleiner als 10 pm ist.

2. Schleifelement nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass

die chemische Zusammensetzung des Schleifelements auf Aluminiumoxid und/oder anderen chemischen Verbindungen basiert, ausgewählt aus der

Gruppe bestehend aus den Carbiden, Oxiden, Nitriden, Oxy-Carbiden, Oxy-

Nitriden und Carbo-Nitriden von mindestens einem der Elemente

ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus AI. B, Si, Zr und Tl.

3. Schleifelement nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Schleifelement eine Kreisscheibe oder ein Kreissegment ist

4. Schleifelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Schleifelement ein perforierter keramischer Körper ist. 5. Schleifelement nach Anspruch 4,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Perforierung des keramischen Körpers eine homogene geometrische Struktur mit geometrisch geformten Öffnungen aufweist. 6. Schleifelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Schleifelement ein poröser keramischer Körper ist. 7.

Schleifelement nach einem der Ansprüche 1 bis 6,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Volumenverhältnis der Öffnungen zu den massiven Anteilen des Schleifelements über den gesamten nutzbaren Durchmesser des

Schleifelements konstant ist. 8. Schleifelement nach einem der Ansprüche 1 bis 7,

dadurch gekennzeichnet, dass

die chemische Zusammensetzung des Schleifelements mindestens 50 Gew.-% Aluminiumoxid und wahlweise eines oder mehrere der Oxide ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus SK>2, MgO, ΊΊΟ2, CnzOa, MnCfc, Co20a, F62O3, NiO, CU2O, ZnO, Z1O2 und der Oxide der Seltenen Erden umfasst. 9. Verfahren zur Herstellung eines flach ausgebildeten, geometrisch

strukturierten keramischen Schleifelements nach einem der Ansprüche 1 bis 7, umfassend die Schritte:

- Herstellung einer formbaren Masse eines keramischen

Vorläufermaterials;

- Formen eines Vorläufers für ein flach ausgebildetes, geometrisch

strukturiertes Schleifelement aus der formbaren Masse; und - Kalzinieren und Sintern des besagten Vorläufers, um ein flach ausgebildetes, geometrisch strukturiertes keramisches Schleffelement zu erhalten. 10.

Verfahren nach Anspruch 9,

zusätzlich gekennzeichnet durch die Schritte:

- Herstellung einer Dispersion von α-Alumlniumoxid In Wasser durch

Nassvermahlung von α-Aluminlumoxld mit einer mittleren Partikelgröße von weniger als 1 pm in Gegenwart eines Dtepersionsmittete;

- Zugabe eines organischen Binders und wahlweise eines

Plastlfizierungsmittels und/oder eines Antischaummittels zur Dispersion;

- Mischen der Dispersion für mehrere Stunden, um eine stabile kolloidale Dispersion zu erhalten;

- Foliengießen der stabilen kolloidalen Dispersion zu einer Schicht mit einer Dicke bis zu 3 mm;

- Trocknen der foliengegossenen Schicht;

- Ausstanzen von Vorläufern eines flach ausgebildeten, geometrisch strukturierten keramischen Schleifelements; und

- Kalzinieren und Sintern der Vorläufer, um ein flach ausgebildete,

geometrisch strukturierte keramische Schleifelemente zu erhalten.

11. Die Verwendung von flach ausgebildeten, geometrisch strukturierten

keramischen Schleffelementen nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zur Herstellung von kunstharzgebundenen Schielfscheiben.

12. Trennscheiben, umfassend flach ausgebildete, geometrisch strukturierte keramische Schleifelemente nach einem der Ansprüche 1 bis 7.

Description:
Gesintertes, pcJykristalllnes, flach ausgebildetes, geometrisch strukturiertes keramisches SchleHelement, Verfahren zu seiner Herstellung und seine

Verwendung TECHNISCHES GEBIET

Die vorliegende Erfindung betrifft ein gesintertes, polykristallines, flach

ausgebildetes, geometrisch strukturiertes keramisches Schlelfelement für den Einsatz in kunstharzgebundenen Schleifscheiben, insbesondere Trennscheiben. Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines solchen gesinterten, polykristalinen, flach ausgebildeten, geometrisch strukturierten keramischen Schielfelements und seine Verwendung.

STAND DER TECHNIK

Eine Sonderform der kunstharzgebundenen Schleifscheiben sind die

kunstharzgebundenen Trennscheiben, die im Rahmen dieser Anmeldung als

Beispiele für kunstharzgebunden Schleifscheiben herangezogen werden, was jedoch nicht bedeutet, dass die Erfindung auf Trennscheiben beschränkt ist. Vielmehr hat sich bei den vorliegenden Arbelten herausgestellt, dass die erfindungsgemäßen Schleifelemente, die ursprünglich für den Einsatz in Trennscheiben konzipiert waren, allgemein für kunstharzgebundene Schleifscheiben geeignet sind.

Trennscheiben sind flache kreisförmige Scheiben, die meist zum Abtrennen von Materialabschnitten eingesetzt werden. Für die verschiedenen zu bearbeitenden Materialien, wie z.B. Metall, Edelstahl, Naturstein, Beton oder Asphalt werden unterschiedliche Trennscheiben eingesetzt, wobei sich die Trennscheiben in zwei Hauptgruppen einteilen lassen, nämlich kunstharzgebundene Trennscheiben und Diamanttrennscheiben. Zur Herstellung von kunstharzgebundenen Trennscheiben werden Schleifkömer, wie z.B. Korund oder Siliziumcarbid, zusammen mit

Füllstoffen, Pulverharz und Flüssigharz zu einer Masse gemischt, die dann in speziellen Maschinen zu Trennscheiben in verschiedenen Stärken und

Durchmessern gepresst werden. Dabei wird das Schleifmittel in ein Gewebe aus Glasfaser eingebettet, um den enormen Fliehkräften, die beim Einsatz der

Trennscheiben auftreten, standhalten zu können. Bei den Diamanttrennscheiben, die fast ausschließlich für den Einsatz in Naturstein, Beton oder Asphalt genutzt werden, werden Diamantsegmente mittels verschiedener Verfahren, wie z.B. Sintern, Löten oder Laserschweißen, auf Stahlstammblätter aufgebracht.

Die Schleifmittelindustrie suchte in den vergangenen Jahren beständig nach Wegen zur Verbesserung der Leistung von Trennscheiben, wobei man sich insbesondere auf den Einsatz von hochwertigen Schleifkörnern konzentrierte. So beschreibt die EP 1 007 599 B1 Trennscheiben, die eine Mischung aus unterschiedlichen Sol-Gek Korunden als Schleifkömer aufweisen. Die EP 0 620082 B1 beschreibt

Trennscheiben, die neben hochabrasiven Komponenten, wie z.B. kubisches Bornftrid oder Diamant, mikrokristalline filament-förmige Aluminiumoxidpartikel mit einer einheitlichen Ausrichtung aufweisen, wobei die Schleifmittel in Form von Segmenten vorliegen, die auf einem Metallstammblatt aufgebracht sind.

Über Sol-Gel-Verfahren erhaltene keramische Schleifkömer in Form von Tetraedern oder Pyramiden werden gemäß der US-Patentanmeldung Nr. 2013/0040537 A1 in einer Mischung mit anderen hochwertigen Schleifkömem in kunstharzgebundenen Trennscheiben eingesetzt. Ähnliche kunstharzgebundene Trennscheiben werden in der US-Patentanmeldung Nr. 2013/0203328 A1 beschrieben, wobei über Sol-Gel- Verfahren erhaltene keramische Schleifkömer in Form von dreieckigen Plättchen, Prismen oder kegelstumpfarUgen Pyramiden wiederum neben anderen hochwertigen Schleifkömem in einer Mischung mit Phenolharzen, Schleifhilfsmitteln, Füllstoffen und sonstigen Additiven eingesetzt werden.

Mit Hilfe solcher Schleifkommischungen, bei denen Schleifkömer mit definierten Formen eingesetzt werden, konnten nicht nur in kunstharzgebundenen

Trennscheiben, sondern allgemein in kunstharzgebundenen Schleifscheiben, im Vergleich zu Schleifscheiben mit hochwertigen Schleifkömem mit Undefinierten Schneiden erstaunlich hohe Leistungssteigerungen erreicht werden.

DARSTELLUNG DER ERFINDUNG Angespornt durch solche Ergebnisse, ist die Schleifmittelindustrie auch weiterhin auf der Suche nach Verbesserungen der Leistungen von kunstharzgebundenen

Schleifscheiben, insbesondere Trennscheiben.

Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, Schleifmittel für den Einsatz in kunstharzgebundenen Schleifscheiben, insbesondere Trennscheiben, anzubieten, die Vorteile gegenüber dem Stand der Technik haben. Gelöst wird die Aufgabe durch gesinterte, polykristalline, flach ausgebildete, geometrisch strukturierte keramische Schleifelemente, die dazu vorgesehen sind, an Stelle von Schleifkömem In kunstharzgebundene Schleifscheiben, insbesondere Trennscheiben, eingebaut zu werden. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es auch, ein Verfahren zur Herstellung von gesinterten, polykristallinen, flach ausgebildeten, geometrisch strukturierten keramischen Schleifelementen für den Einsatz in kunstharzgebundenen

Schleifscheiben bereitzustellen. Gelöst wird die Aufgabe durch die Ausbildung eines formbaren keramischen

Vorläufermaterials, aus dem flach ausgebildete, geometrisch strukturierte Vorläufer für gesinterte, polykristalline, flach ausgebildete, geometrisch strukturierte

keramische Schleifelemente gebildet werden, die dann zu pofykristalllnen, flach ausgebildeten, geometrisch strukturierten keramischen Schleifelementen gesintert werden.

Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, verbesserte kunstharzgebundene Schleifscheiben, insbesondere Trennscheiben, zur Verfugung zu stellen.

Diese Aufgabe wird gelöst durch den Einsatz von gesinterten, pofykristalllnen, flach ausgebildeten, geometrisch strukturierten keramischen Schleifelementen als Ersatz von Schleifkömem in keramisch gebundenen Schleifscheiben, insbesondere Trennscheiben.

Bei den besagte gesinterte, polykristalline, flach ausgebildete, geometrisch strukturierte Schleifelemente handelt es sich um gesinterte Formkörper mit einem homogenen Mikrogefüge, einer über den gesamten Bereich des Schleifelements gleichmäßig ausgebildeten chemischen Zusammensetzung und einer einheitlichen geometrischen Struktur. Der Sinterkörper besitzt eine erste Oberfläche und eine der ersten Oberfläche gegenüberliegende und parallel zu ihr angeordnete zweite Oberfläche. Beide Oberflächen sind durch eine Seitenwand mit einer Dicke (t) zwischen 50 pm und 2000 μιτι voneinander getrennt. Das Verhältnis von

Durchmesser zu Dicke des Schleifelements ist größer als 30, vorzugsweise größer als 50. Der mittlere Durchmesser der die homogene Mikrostruktur ausbildenden Kristalle ist kleiner als 10 pm, vorzugsweise kleiner als 5pm.

Vorzugsweise basiert die chemische Zusammensetzung der gesinterten,

polykristallinen, flach ausgebildeten, geometrisch strukturierten keramischen Schleifelemente auf Aluminiumoxid und/oder anderen chemischen Verbindungen ausgesucht aus der Gruppe bestehend aus den CarbkJen, Oxiden, Nitriden, Oxy- Carbiden, Oxy-Nitriden und Carbo-Nitriden mindestens eines der Elemente ausgesucht aus der Gruppe bestehend aus AI, B, Si, Ti und Zr.

Die gesinterten polykristallinen, flach ausgebildeten, geometrisch strukturierten Schleifelemente besitzen vorzugsweise eine Vickershärte Hv von mindestens 15 GPa, besonders bevorzugt mindestens 18 GPa.

Bei einer bevorzugten Ausführungsförm der vorliegenden Erfindung, beträgt die Dichte der gesinterten, polykristallinen, flach ausgebildeten, geometrisch

strukturierten keramischen Schleifelemente mindestens 95% der theoretischen Dichte, vorzugsweise mindestens 97.5% der theoretischen Dichte. Vorzugsweise sind die Schleifelemente Kreisscheiben oder Kreissegmente, die in Bezug auf den Durchmesser und die Dicke den daraus zu bildenden Trennscheiben angepasst sind. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung sind die erfindungsgemäßen SchlelFelemente als perforierte, mit Aussparungen versehene keramische Körper ausgebildet. Dabei zeigen die Periörlerung bzw. die Aussparungen der keramischen Körper vorteilhaft eine homogene geometrische Struktur mit geometrisch geformten Öffnungen bzw. Aussparungen. Vorzugsweise ist dabei das Volumenverhältnis der Öffnungen zu den massiven Anteilen der Schleifelemente über den gesamten nutzbaren Durchmesser der Schlerfeiemente konstant, wobei unter nutzbarem Durchmesser der Bereich des Schleifelements zu verstehen ist, der beim Arbeiten mit dem Schielfelement zum Einsatz kommt. Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass die gesinterten, polykristallinen, flach ausgebildeten, geometrisch strukturierten keramischen Schleifelemente poröse keramische Körper sind, die entweder per se eine ausreichende Porosität besitzen, um die für die Schleifscheiben erforderliche Porosität zu garantieren, oder zusätzlich ebenfalls gelocht sind oder Aussparungen aufweisen, wobei die Lochung bzw. die Aussparungen jedoch dann weniger stark ausgeprägt ist. Als poröse keramische Körper im Sinne der vorliegenden Erfindung sind solche keramischen Körper zu verstehen, die mit mehr oder weniger kleinen Poren durchsetzt sind, während die oben genannten Lochungen und Aussparungen großvolumig und vorzugsweise geometrisch strukturiert sind.

Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist die Basis für die chemische Zusammensetzung der Schlerfelemente Aluminiumoxid, wobei die chemische Zusammensetzung vorzugsweise mindestens 50 Gew.-% Aluminiumoxid und wahlweise eines oder mehrere der Oxide ausgesucht aus der Gruppe bestehend aus SI02, MgO, ΊΠΟ2, CfeOs, MnCfe, C02O3, F62O3, NiO, C112O, ZnO, ZJOZ und die Oxide der Seltenen Erden umfasst. Daneben eignen steh auch andere chemische Verbindungen auf der Basis von Oxiden, Carbiden, Nitriden, Oxy-Carbiden, Oxy- Nitriden und Carbo-Nitriden, ausgewählt aus der Gruppe der Elementen bestehend aus AI, B, Si, Ti und Zr, geeignete Materialien zur Herstellung der

erfindungsgemäßen keramischen Schleifelemente.

Die Herstellung der erfindungsgemäßen Schleifelemente kann nach

unterschiedlichen Verfahren erfolgen, wobei in allen Fällen zunächst eine formbare keramische Masse hergestellt wird, aus der flach ausgebildete, geometrisch strukturierte Vorläufer für keramische Schleifelemente gebildet werden, die zu polykristallinen, flach ausgebildeten geometrisch strukturierten keramischen

Schleifelementen gesintert werden.

So kann die keramische Masse bzw. das keramische Vorläufermaterial

beispielsweise durch Nassvermahlen von a-AluminiumoxkJ mit einer mittleren Partikelgröße von vorzugsweise weniger als 1 μιπ in einer Kugelmühle in Gegenwart eines Dispersionsmitteis und anschließende Zugabe eines organischen Binders und wahlweise eines Plastifizierungsmittels und/oder eines Antischaummlttels zu der Dispersion gewonnen werden. Die Dispersion wird für mehrere Stunden gemischt, bis sich eine stabile kolloidale Dispersion gebildet hat, die über Foliengießen zu einer Schicht mit einer Schichtstärke bis zu 3 mm verarbeitet wird. Die foliengegossene Schicht wird getrocknet und es werden Vorläufer der flach ausgebildeten,

geometrisch strukturierten Schleifelemente ausgeschnitten, die dann kalziniert und gesintert werden.

Daneben sind alle Verfahren geeignet, bei denen formbare keramische Massen erhalten werden, aus denen dann die entsprechenden Schleifelemente geformt und anschließend gesintert werden können.

So sind zum Beispiel auch Sol-Gel-Verfahren sehr gut geeignet zur Herstellung einer formbaren keramischen Masse, wobei die Sol-Gel-Zusammensetzungen einen flüssigen Träger umfassen, in dem das keramische Vorläufermaterial, das in ein keramisches Material, wie zum Beispiel a-AluminiumoxkJ, Siliziumoxid, Titanoxid, Zirkonoxid oder Mischungen davon, umgewandelt werden kann, gelost oder dispergiert ist. Viele solcher für die Herstellung von Keramiken auf Basis von Aluminiumoxid geeigneter Sole sind als Boehmit-Sole kommerziell unter den

Markennamen .Dispal" , .Disperal", .Pural" oder„Catapal" erhältlich.

Die Sol-Gel-Zusammensetzungen können modifizierende Additive oder Vorläufer von modifizierenden Additiven umfassen. Diese Additive haben die Funktion, die gewünschten Eigenschaften der gesinterten, flach ausgebildeten, geometrisch strukturierten keramischen Schielfelemente zu verbessern. Typische modifizierende Additive oder Vorläufer von modifizierenden Additiven sind Oxide, Carbide, Nitride, Oxy-CarbkJe, Oxy-Nitride, Carbo-Nitride oder wasserlösliche Satze des Magnesiums, Zinks, Eisens, Siliziums, Kobalt, Nickels, Zirkoniums, Hafniums und der Seltenen Erden.

Zusätzlich oder alternativ kann die Sol-Gel-Zusammensetzung Kristallisationskeime enthalten, um die Umwandlung von hydriertem oder kalziniertem Aluminiumoxid in a- Aluminiumoxid zu beschleunigen und damit das Kristallwachstum zu begrenzen. Dafür geeignete Kristallisationskeime schließen feine a-Aluminiumoxid-Partikel, feinteiliges α-EisenoxkJ oder dessen Vorläufer, Titanoxid und Titanate, Chromoxid oder andere Verbindungen ein, die in der Lage sind, die Umwandlung in o- Aluminiumoxid zu begünstigen.

Der besondere Vorteil des Sol-Gel-Verfahrens liegt darin, dass auf diese Weise Schleifelemente mit einem besonders feinkristallinen Gefüge, einer hohen Härte und einer außerordentlichen Zähigkeit erhalten werden können. Auch beim Sol-Gel- Verfahren werden Schichten ausgebildet, die dann getrocknet werden. Aus den getrockneten Schichten werden die Vorläufer der flach ausgebildeten, geometrisch strukturierten Schleifelemente ausgeschnitten und anschließend gesintert Alternativ können die beim Sol-Gel-Verfahren erhaltenen Gele auch direkt in eine

entsprechende Form gegeben, anschließend getrocknet und dann gesintert werden. Weitere geeignete Verfahren zur Herstelung von flach ausgebildeten, geometrisch strukturierten keramischen Schleifelementen sind das Spritzgießen, das Pressen, das RoHformen und die schnelle Prototypenentwicklung oder additive Fertigung, wie zum (Beispiel der 3D-Druck, die Stereolithografie und das LOM-Verfahren (Laminated Object Manufacturing).

KURZBESCHREIBUNG DER ABBILDUNGEN

Die vorliegende Erfindung wird anhand von Abbildungen zusätzlich erläutert. Dabei zeigen die Figuren 1 bis 8 zweidimensionale Draufsichten auf unterschiedlich

geometrisch strukturierte Schleifelemente; die Figur 9 eine Übersicht mit unterschiedlichen geometrischen

Aussparungen und die Figuren 10a - 10c schematische Darstellungen unterschiedlicher

Spanwinkel.

In der Auswahl der in den oben genannten Figuren gezeigten geometrischen

Strukturen ist keine Einschränkung zu sehen. Neben den gezeigten Strukturen ist eine Vielzahl werterer Strukturen möglich und sinnvoll, um die erfindungsgemäße Aufgabe zu lösen.

BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN Die Figur 1 zeigt eine Draufsicht auf ein strahlenförmig ausgebildetes rundes

Schleifelement, in dessen Mitte eine kreisförmige Aussparung 1 zu sehen ist, die mit der Aufnahme der Schleifscheibe korrespondiert, in die das Schleifelement eingebaut werden soll. Der Körper 2 des Schleifelements ist sternförmig ausgebildet, wobei die Enden der Strahlen 3, senkrecht zur kreisförmigen Aussparung 1 stehen und einen Kreis ausbilden, dessen Durchmesser mit dem Durchmesser der Schleifscheibe korrespondiert, für die das Schleifelement vorgesehen ist. Zwischen den Strahlen 3 sind Aussparungen 4 zu sehen, die geeignet sind, der Schleifscheibe die

erforderliche Porosität zur Verfügung zu stellen. Die Aussparungen 4 sind so dimensioniert, dass das Volumenverhältnis von Aussparungen 4 zu den massiven Bereichen des Schleifelements über den beim Schleifprozess genutzten

Durchmesser des Schleifelements konstant Ist. Auf diese Weise wird gewährleistet dass bei radialer Abnutzung der Schleifscheibe die Porosität der Schleifscheibe und damit die Schleifbedingungen über den gesamten Schleifprozess unverändert bleiben. In der Figur 1 wird dieses Verhältnis verdeutlicht über das Verhältnis der den Umfang U bzw. U' betreffenden Abstände A / B und Α' / B' bei einen bestimmten Scheibendurchmesser. Die Figuren 2 und 3 zeigen ebenfalls Draufsichten auf strahlenförmig ausgebildete Schleifelemente, wobei die Strahlen 3 in der Figur 2 einen Winkel zur kreisförmigen Aussparung 1 bilden. In der Figur 3 sind die Strahlen 3 zusätzlich noch gekrümmt. Auch hier sind die Aussparungen 4 wieder so dimensioniert, dass das

Volumenverhältnls von Aussparungen zu den massiven Bereichen des

Schleifelementes über den beim Schleifprozess genutzten Durchmesser des

Schleifelements konstant ist, was ebenfalls wieder durch das Verhältnis der den Umfang betreffenden Abstände A / B und A' / B' verdeutlicht wird.

Ein weiteres Merkmal zur Charakterisierung der flach ausgebildeten, geometrisch strukturierten keramischen Schielfelemente ist der Spanwinkel Y, welcher der Neigung der Spanoberfläche (Angriffsfläche) zur Referenzfläche, die senkrecht zur Tangente der Scheibe angeordnet ist, entspricht. Es sind drei unterschiedliche Arten von Spanwinkel möglich: positiv, negativ und genau null. Ein positiver Spanwinkel γ hilft, die Schnittkraft und somit den Energiebedarf beim Schneiden zu reduzieren, wohingegen ein negativer Spanwinkel Y die Kantenfestigkeit und die Lebensdauer des Schleifelements bzw. der Schleifscheibe erhöht Der Spanwinkel Y ist zusätzlich anhand der Figuren 3, 4, 8, 10a, 10b und 10c erläutert

Das Schleifelement gemäß Figur 3 besitzt einen positiven Spanwinkel Y von 18°. Während des Schleifprozesses fällt der Spanwinkel Y mit zunehmendem Verschleiß (abnehmendem Radius) der Schleifscheibe auf null zurück. Die Figur 4 zeigt ein kreisscheibenförmig ausgebildetes Schleifelement, dessen Körper 2 eine mit der Aufnahme der Schleifscheibe korrespondierende kreisförmige Aussparung 1 aufweist. Die Porosität der Schleifscheibe wird im vorliegenden Fall mit runden Löchern 4 gewährleistet, die mit zunehmendem Radius der Scheibe größer werden, so dass auch hier das Volumenverhältnis von Aussparungen 4 zu den massiven Bereichen des Schleifelementes über den beim Schleifprozess genutzten Durchmesser des Schleifelements konstant ist, was wieder durch das Verhältnis der den Umfang betreffenden Abstände A / B und A' / B' verdeutlicht wird. Der Spanwinkel Y des Schleifelements beginnt mit +29° und wechselt mit

abnehmendem Schleifscheibenradius nach dem Passieren der Null in den negativen Bereich bis hinunter zu -90°. Bei der nächsten Reihe der runden Löcher 4 beginnt der Spanwinkel mit +90°, fällt auf null zurück und wechselt anschließend in den negativen Bereich bis hinunter zu -90°. Dieser Verlauf wiederholt sich dann mit Jeder beginnenden Lochreihe.

Die Figuren 5 bis 8 zeigen ebenfalls kreisscheibenförmig ausgebildete

Schleifelemente, die Lochungen 4 in anderen geometrischen Formen aufweisen. In der Figur 5 sind trapezförmige Löcher 4, in der Figur 6 rautenförmige Löcher 4, in der Figur 7 hexagonale, wabenförmige Löcher 4 und in der Figur 8 dreieckige Löcher 4 zu sehen. In allen Fällen ist das Volumenverhältnis von Aussparungen 4 zu den massiven Bereichen des Schleifelementes über den beim Schleifprozess genutzten Durchmesser des Schleifelements konstant ist was wieder durch das Verhältnis der den Umfang betreffenden Abstände A / B und A' / B' verdeutlicht wird. Der

Spanwinkel Y des Schleifelementes gemäß Figur 8 beträgt 32" und bleibt während des gesamten Schleifprozesses konstant.

Der Spanwinkel Y wird allgemein anhand der Figuren 10a bis 10c erläutert, wobei Figur 10a einen positiven Spanwinkel Y zeigt, der Spanwinkel Y gemäß Figur 10b ist null und Figur 10c zeigt einen negativen Spanwinkel γ. Beim Abtragen erzeugt das Schleifelement 7 auf dem Werkstück 5 einen Span 6, wobei ein positiver Spanwinkel Y dazu beträgt, die Schnittkraft und damit den Energiebedarf beim Schneiden zu reduzieren, währenddessen eine negativer Spanwinkel Y die Kantenfestigkeit und die Lebensdauer des Schleifelements 7 erhöht. Wie bereits eingangs erwähnt, handelt es sich bei den In den Figuren 1 bis 8 gezeigten Ausführungsformen der Schleifelemente um eine willkürliche Auswahl, worin keine Einschränkung zu sehen ist. In der Figur 9 sind Beispiele für weitere geometrische Flächen zu sehen, die mögliche Formen für Aussparungen bzw.

Löcher wiedergeben. Auch in dieser Zusammenfassung ist keine Einschränkung zu sehen.

Neben den in den Figuren 1 bis 8 gezeigten vollständigen kreisförmigen Elementen ist es selbstverständlich auch möglich, Kreissegmente mit den gleichen

geometrischen Strukturen herzustellen und einzusetzen. Der Vorteil der

Kreissegmente besteht darin, dass ihre Herstellung und Handhabung einfacher ist und bei der Verarbeitung die Gefahr des Bruches von Schleifelementen geringer ist Als praktische Kreissegmente sind insbesondere Bruchteile mit der Hälfte, einem Drittel, einem Viertel und einem Achtel eines vollständigen kreisförmigen

Schleif elementes geeignet

Letztendlich hängt die geometrische Gestattung der Schleifelemente im

Wesentlichen vom Einsatzgebiet der Schleifscheibe ab, wobei der Fachmann die geometrische Form wählt, mit der sich die gewünschten Schleifbedingungen am besten einstellen lassen und die darüber hinaus am einfachsten herzustellen ist.

Beispiele Es wurde eine 80%ige a-Aluminiumoxid-Suspension mit einer mittleren Partikelgröße D50 von 0.144 μπΊ durch Nassvermahlen eines a-Alumlniumoxid-Ausgangspulvers mit einer mittleren Partikelgrößer von weniger als 1 μητι gewonnen. Dabei wurde die Suspension durch Zugabe von 0.75 Gew.-% eines Polymethacrylats (KV5182, Zschimmer & Schwarz) stabilisiert. Die stabilisierte Suspension wurde dann mit einem Latex-Binder (B-1000, Dow Chemicals) versetzt

Anschließend wurden zur Erhöhung der Viskosität zur flüssigen Suspension 5 Gew.- % einer wässrigen 1.25%igen Cellulose-Lösung (Methocel K15M) in Wasser zugegeben. Mit der so hergestellten keramischen Vorstufe, die einen Aluminiumoxid- Gehalt von 72.6 Gew.-% und eine Viskosität von 1300 mPa*s aufwies, wurden Folien mit unterschiedlichen Stärken zwischen 200 und 500 μπι gegossen, aus denen dann Vorläufer der flach ausgebildeten, geometrisch strukturierten keramischen

Schleifelemente entsprechend den Figuren 1 bis 8 gestanzt wurden.

Die Vorläufer der Schleifelemente wurden getrocknet, wobei aufgrund des hohen Aluminiumoxidgehaltes nur eine geringe Volumenkontraktion und keine

Rissbildungen zu erkennen waren. Die getrockneten Vorläufer wurden mit einer Aufheizrate von 1 °C/min auf 600 °C erwärmt, um den Binder zu entfernen, und dann mit einer Aufheizrate von 5° C/min bis zu einer maximalen Temperatur von 1600 °C gesintert. Die Haltezeit bei 1600 °C betrug 30 Minuten. Die so erhaltenen flach ausgebildeten, geometrisch strukturierten Schleifelemente besitzen einen Dichte von 3.94 g/cm 3 (98.3 % der theoretischen Dichte), eine Vickers-Härte Hv von 18.4 GPa und eine Kristallitgröße von weniger als 2 μπι.

Trenntest

Zur Herstellung einer kunstharzgebundenen Trennscheibe mit einem Durchmesser von 125 mm wurde ein sternförmiges flach ausgebildetes, geometrisch strukturiertes Schleifelement gemäß Figur 1 mit einer Stärke von 300 pm eingesetzt. Um die Stabilität der Scheibe zu gewährleisten wurde dem Harz Korund als Füllstoff zugemischt. Als Standard wurde ein Vergleichsscheibe mit einem Einkristallkorund (TSCTSK, Imerys Fused Minerals) in den Körnungen F46/60 herangezogen.

Es wurden Cr-Ni-Edelstahl-Rundstäbe mit einem Durchmesser von 20 mm als Werkstücke eingesetzt und mit einer Schnittgeschwindigkeit von 6000 pm/sec bei einer Scheibendrehzahl von 8800 Umdrehungen pro Minute bearbeitet. Dazu wurden jeweils 3 Vorschnitte und 12 weitere Schnitte durchgeführt. Danach wurde der Scheibenverlust anhand der Abnahme des Durchmessers der Scheiben bestimmt. Aus dem Quotienten von Materialabtrag und Scheibenverlust wurde dann das das G- Verhältnis bestimmt. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 1 zusammengefasst:

Tabelle 1

Das oben aufgeführte Beispiel veranschaulicht das Potential der erfindungsgemäßen Schleifelemente. Durch Variationen der geometrischen Struktur, der Stärke und der Eigenporosität der Schleffelemente können für die unterschiedlichsten Anwendungen maßgeschneiderte Schleifelemente zur Verfügung gestellt werden. Schleifelemente mit hoher Eigenporosität sind beispielsweise poröse Oxidkeramiken, deren Porosität mit Hilfe bekannter keramischer Technologien zwischen 10 % und 90 %

Porenvolumen eingestellt werden kann. Ein weiteres Optimierungspotential ergibt sich aus der Verwendung mehrerer Schleifelemente, die in einer Schleifscheibe parallel nebeneinander eingesetzt werden können, wobei vorteilhaft zusätzlich die Lochbilder der Schleifelemente versetzt zueinander angeordnet sind, so dass die Porosität über die Breite der Schleifscheibe eine optimale homogene Verteilung aufweist. Ein Beispiel für eine solche Scheibe ist eine doppelschichtig versetzte Trennscheibe, die zwei flach ausgebildete, geometrisch strukturierte Schleifelemente aufweist, die jewsfls eine Stärke von 150 pm besitzen.

Zusätzlich können die physikalischen Eigenschaften der Schleifelemente durch Dotierungen verändert werden. So kann beispielsweise die Zähigkeit und

Bruchfestigkeit der Schielfelemente durch den Zusatz von ZlrkonoxkJ verbessert werden. Die Wahl der Ausgangsstoffe und des Herstellverfahrens bietet weitere Variationsmöglichkeiten und Optimierungsansätze für die erfindungsgemäßen Schleifelemente. So können beispielsweise über das Sol-Gel-Verfahren mit bekannten Technologien besonders feinkristalline Schleifelemente hergestellt werden, die eine mittlere Kristallitgroße im Bereich von 100 nm aufweisen. Derartige keramische Stoffe besitzen eine außerordentliche Zähigkeit und Härte und sind besonders gut für die Bearbeitung von hochlegierten Stählen geeignet

Ein besonders interessantes Einsatzgebiet für die erfindungsgemäßen

Schleifelemente sind dünne kunstharzgebundene Scheiben mit einer Stärke zwischen 100 pm und 200 pm und einem geringen Durchmesser zwischen 1 cm und 4 cm, wie sie im Dentalbereich eingesetzt werden.